DE102018220541A1

DE102018220541A1 - Stapelvorrichtung für Bogen

Info

Publication number: DE102018220541A1
Application number: DE102018220541.8A
Authority: DE
Inventors: Claudius Haas; Edmund Klein
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2018-02-02
Filing date: 2018-11-29
Publication date: 2019-08-08
Also published as: CN110127403B; CN110127403A

Abstract

Eine Stapelvorrichtung für Bogen umfasst eine untere Hubeinrichtung (1), eine obere Hubeinrichtung (2) für eine Palette (3) zum Tragen der Bogen, eine Steuereinrichtung (4) zum Steuern der unteren Hubeinrichtung (1) und der oberen Hubeinrichtung (2) und ist dadurch gekennzeichnet, dass die obere Hubeinrichtung (2) auf der unteren Hubeinrichtung (1) relativ zu der unteren Hubeinrichtung (1) verstellbar angeordnet ist, die Steuereinrichtung (4) die untere Hubeinrichtung (1) und die obere Hubeinrichtung (2) derart ansteuert, dass zumindest zeitweise die untere Hubeinrichtung (1) und gleichzeitig die obere Hubeinrichtung (2) bewegt werden und aus einer Bewegung der unteren Hubeinrichtung (1) und einer Bewegung der oberen Hubeinrichtung (2) eine resultierende Bewegung der Palette (3) resultiert.

Description

Vorliegende Erfindung betrifft eine Stapelvorrichtung für Bogen, die eine untere Hubeinrichtung, eine obere Hubeinrichtung für eine Palette zum Tragen der Bogen und eine Steuereinrichtung zum Steuerung der unteren Hubeinrichtung und der oberen Hubeinrichtung umfasst.
In Anlegern und Auslegern von Druckmaschinen sind Stapelvorrichtungen für Druckbogen vorhanden. Die Druckbogen liegen auf Paletten, die angehoben und abgesenkt werden. Die Bewegung der Paletten sollte schnell sein, damit der Stapelwechsel nicht lange dauert.
In DE 10 2004 002 307 A1 ist ein Verfahren zur Synchronisation von Haupt- und Hilfsstapel in einer Anleger- oder Auslegervorrichtung beschrieben, wobei sich der Haupt- und Hilfsstapel gleichzeitig in Bewegung setzen und parallel verfahren. Dadurch lässt sich aber keine hinreichende Beschleunigung des Stapelwechsels erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stapelvorrichtung zu schaffen, mit der sich eine hinreichende Beschleunigung des Stapelwechsels erreichen lässt.
Diese Aufgabe wird erreicht durch eine Stapelvorrichtung für Bogen, umfassend eine untere Hubeinrichtung, eine obere Hubeinrichtung für eine Palette zum Tragen der Bogen, eine Steuereinrichtung zum Steuern der unteren Hubeinrichtung und der oberen Hubeinrichtung, wobei die obere Hubeinrichtung auf der unteren Hubeinrichtung relativ zu der unteren Hubeinrichtung verstellbar angeordnet ist, die Steuereinrichtung die untere Hubeinrichtung und die obere Hubeinrichtung derart ansteuert, dass zumindest zeitweise die untere Hubeinrichtung und gleichzeitig die obere Hubeinrichtung bewegt werden und aus einer Bewegung der unteren Hubeinrichtung und einer Bewegung der oberen Hubeinrichtung eine resultierende Bewegung der Palette resultiert.
Vorteil der erfindungsgemäßen Stapelvorrichtung ist, dass durch Überlagerung der Bewegungen der beiden Hubeinrichtungen eine schnellere Bewegung der Palette erreicht wird, wodurch die Zeit für den Stapelwechsel minimiert wird.
Es sind verschiedene Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Stapelvorrichtung möglich: Die Stapelvorrichtung kann in einem Anleger oder Ausleger angeordnet sein.
In beiden Fällen kann die Stapelvorrichtung in einer Stanzmaschine oder Druckmaschine angeordnet sein.
Ebenso kann der Anleger oder Ausleger, in dem die Stapelvorrichtung angeordnet ist, zu einer Prägemaschine oder Lackiermaschine gehören.
Die Druckmaschine kann eine Offsetdruckmaschine oder Inkjet-Druckmaschine sein. Gemäß einer weiteren Weiterbildung kann die Stapelvorrichtung einen Hilfsstapelträger für Non-Stop-Betrieb aufweisen.
Die obere Hubeinrichtung kann ein Scherengitter aufweisen.
Die Bewegung der oberen Hubeinrichtung kann mit der Bewegung der unteren Hubeinrichtung gleichsinnig sein.
Die Bewegung der oberen Hubeinrichtung kann mit der Bewegung der unteren Hubeinrichtung gegensinnig sein.
Es ist auch eine Kombination möglich, wobei zu einem Zeitpunkt die Bewegung der oberen Hubeinrichtung mit der Bewegung der unteren Hubeinrichtung gleichsinnig ist und zu einem anderen Zeitpunkt die Bewegung der oberen Hubeinrichtung mit der Bewegung der unteren Hubeinrichtung gegensinnig ist.
Weitere Weiterbildungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und der zugehörigen Zeichnung, in welcher zeigen:

1a bis 1e: eine Abfolge von Bewegungen in einer Stapelvorrichtung im Ausleger und
2a bis 2f: eine Abfolgen von Bewegungen in einer Stapelvorrichtung im Anleger.

In den 1a bis 1e ist ein Ausleger 10 und in den 2a bis 2f ein Anleger 20 einer Druckmaschine 30 dargestellt. Der Ausleger 10 und Anleger 20 hat jeweils eine Stapelvorrichtung mit einer unteren Hubeinrichtung 1 und oberen Hubeinrichtung 2. Die untere Hubeinrichtung 1 umfasst als Förderelement eine Platte oder einen Rahmen und umfasst einen Antrieb zum vertikalen Verstellen des Förderelements. Der Antrieb kann ein Elektromotor mit Kettenzug oder Spindeltrieb sein oder ein Arbeitszylinder. Die obere Hubeinrichtung 2 wird von dem Förderelement getragen und ist relativ dazu vertikal verstellbar. Zum Verstellen der oberen Hubeinrichtung 2 umfasst diese ein Getriebe, z. B. das in der Zeichnung dargestellte Scherengitter, und einen zeichnerisch nicht dargestellten Antrieb zum Antreiben des Getriebes, z. B. einen Elektromotor. Das Getriebe und der Antrieb der oberen Hubeinrichtung 2 werden von der unteren Hubeinrichtung 1 getragen und bei deren Verstellung mitverstellt. Die untere Hubeinrichtung 1 ist bauartbedingt stärker als die obere Hubeinrichtung 2 und kann größere Lasten als die obere Hubeinrichtung 2 tragen, z. B. höhere Bogenstapel BS. Die obere Hubeinrichtung 2 ist bauartbedingt schneller als die untere Hubeinrichtung 2 und kann früher als die untere Hubeinrichtung 2 eine bestimmte Position erreichen. Eine elektronische Steuereinrichtung 4, die Bestandteil der zentralen Maschinensteuerung oder mit dieser verbunden ist, steuert den Antrieb der unteren Hubeinrichtung 1 und den Antrieb der oberen Hubeinrichtung 2 aufeinander abgestimmt. Die obere Hubeinrichtung 2 trägt eine Palette 3, die zum Tragen eines Bogenstapels BS dient. Außerdem ist ein Hilfsstapelträger 5 vorhanden, der durch einen Rechen oder eine Reihe von Stäben gebildet ist.
Die in den 1a bis 1e dargestellte Abfolge, die durch ein Programm in der Steuereinrichtung 4 gesteuert wird, beinhaltet folgende Schritte:

Gemäß 1a wird eine leere Palette 3 auf die obere Hubeinrichtung 2 aufgelegt.

Gemäß 1b fährt die untere Hubeinrichtung 1 nach oben. Gleichzeitig fährt die obere Hubeinrichtung 2 relativ zur unteren Hubeinrichtung 1 nach oben. Da beide Verfahrbewegungen nach oben erfolgen, erfolgen sie im gleichen Richtungssinn und somit sind sie gleichsinnig. Dabei überlagern und addieren sich die Geschwindigkeiten der oberen und unteren Hubeinrichtung 1, 2. Hierbei ist die Geschwindigkeit der oberen Hubeinrichtung 2 größer als die Geschwindigkeit der unteren Hubeinrichtung 1. Dabei klappt das Scherengitter der oberen Hubeinrichtung 2 auf. Durch die Überlagerung ergibt sich eine resultierende Geschwindigkeit der Palette 3 nach oben.
Gemäß 1c hat die Palette 3 ihre oberste Arbeitsposition erreicht, in der sie bereit ist, den ersten Bogen aufzunehmen. Die untere Hubeinrichtung 1 fährt mit einer bestimmten Geschwindigkeit weiter nach oben und gleichzeitig fährt die obere Hubeinrichtung 2 mit der gleichen Geschwindigkeit relativ zur unteren Hubeinrichtung 1 nach unten. Die beiden Hubeinrichtungen 1, 2 fahren also aufeinander zu, ihre Bewegungen sind gegensinnig. Die aus den gegensinnigen Bewegungen der Hubeinrichtungen 1, 2 resultierende Geschwindigkeit der Palette 3 beträgt Null, die Palette 3 behält ihre oberste Arbeitsposition bei, während die untere Hubeinrichtung 1 noch nach oben fährt.
In 1d ist eine Situation gezeigt, in der die Palette 3 schon mehrere Bogen aufgenommen hat, die einen Bogenstapel BS bilden. Die untere Hubeinrichtung 1 ist bis zur Palette 3 nachgefahren und das Scherengitter ganz zusammengefaltet. In dieser Situation betragen die Verfahrgeschwindigkeiten der Hubeinrichtungen 1, 2 Null und beträgt somit auch die resultierende Geschwindigkeit der Palette 3 Null.
Gemäß 1e fährt die untere Hubeinrichtung 1 nach unten, während die Geschwindigkeit der oberen Hubeinrichtung 2, welche dabei passiv ist, Null beträgt. Somit entspricht die resultierende Geschwindigkeit der Palette 3 der Geschwindigkeit der unteren Hubeinrichtung 1. Das Nach-unten-Fahren der unteren Hubeinrichtung 1 mit der Palette 3 erfolgt taktweise.
Die in den 2a bis 2f dargestellte Abfolge von programmgesteuerten Bewegungen umfasst folgende Phasen oder Schritte:

Gemäß 2a wird eine Palette 3 mit einem vollen Bogenstapel BS auf die obere Hubeinrichtung 2 gesetzt.

Gemäß 2b wird die untere Hubeinrichtung 1 durch ihren Antrieb derart angetrieben, dass sie taktweise nach oben fährt. Dabei ist der Antrieb der oberen Hubeinrichtung 2 passiv, das Scherengitter bleibt ganz zusammengefaltet. Die Durchschnittsgeschwindigkeit des taktweisen Nach-oben-Fahrens ist proportional zum Bogenverbrauch bzw. zur Abnahme der Höhe des Bogenstapels BS, von dem beim Drucken ein Bogen nach dem anderen weggefördert wird.
In 2c ist eine Situation dargestellt, in der die obere Hubeinrichtung 2 ausfährt und sich dabei relativ zur unteren Hubeinrichtung 1 nach oben bewegt, während sich die untere Hubeinrichtung 1 nach unten bewegt. Aufgrund der zueinander gegensinnigen Bewegungen der beiden Hubeinrichtungen 1, 2 beträgt die resultierende Geschwindigkeit der Palette 3 mit dem Rest des Bogenstapels BS Null.
Gemäß 2d fährt der Hilfsstapelträger 5 zwischen die Palette 3 und den restlichen Bogenstapel BS in den Stapelbereich ein, um den Bogenstapel BS aufzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt beträgt die Verfahrgeschwindigkeit der oberen Hubeinrichtung 2 und unteren Hubeinrichtung 1 jeweils Null und befindet sich die untere Hubeinrichtung 1 etwa auf halber Höhe.
Gemäß 2e sind beide Hubeinrichtungen 1, 2 wieder aktiv und verfahren sie mit gleichsinnigen Bewegungen nach unten. Diese Bewegungen überlagern sich und durch die Addition der Bewegung der oberen Hubeinrichtung 2 mit der Bewegung der unteren Hubeinrichtung 1 ergibt sich für die nach unten fahrende leere Palette 3 eine höhere resultierende Geschwindigkeit. Dadurch wird Rüstzeit gespart.
2f zeigt, dass die untere Hubeinrichtung 1 wieder ihre unterste Position erreicht hat und das Scherengitter der oberen Hubeinrichtung 2 ganz zusammengefaltet ist. Die Palette 3 kann von der oberen Hubeinrichtung 2 heruntergenommen werden und auf die obere Hubeinrichtung 2 kann eine neue Palette 3 mit einem vollen Bogenstapel BS gestellt werden. Dabei wird die Druckmaschine im Non-Stop-Betrieb betrieben.
Bezugszeichenliste

1: untere Hubeinrichtung
2: obere Hubeinrichtung
3: Palette
4: Steuereinrichtung
5: Hilfsstapelträger
10: Ausleger
20: Anleger
30: Druckmaschine
BS: Bogenstapel

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102004002307 A1 [0003]

Claims

Stapelvorrichtung für Bogen, umfassend - eine untere Hubeinrichtung (1), - eine obere Hubeinrichtung (2) für eine Palette (3) zum Tragen der Bogen, - eine Steuereinrichtung (4) zum Steuern der unteren Hubeinrichtung (1) und der oberen Hubeinrichtung (2), dadurch gekennzeichnet, dass - die obere Hubeinrichtung (2) auf der unteren Hubeinrichtung (1) relativ zu der unteren Hubeinrichtung (1) verstellbar angeordnet ist, - die Steuereinrichtung (4) die untere Hubeinrichtung (1) und die obere Hubeinrichtung (2) derart ansteuert, dass - zumindest zeitweise die untere Hubeinrichtung (1) und gleichzeitig die obere Hubeinrichtung (2) bewegt werden und - aus einer Bewegung der unteren Hubeinrichtung (1) und einer Bewegung der oberen Hubeinrichtung (2) eine resultierende Bewegung der Palette (3) resultiert.
Stapelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapelvorrichtung in einem Anleger (20) angeordnet ist.
Stapelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapelvorrichtung in einem Ausleger (10) angeordnet ist.
Stapelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapelvorrichtung in einer Druckmaschine (30) angeordnet ist.
Stapelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapelvorrichtung einen Hilfsstapelträger (5) für Non-Stop-Betrieb aufweist.
Stapelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Hubeinrichtung (2) ein Scherengitter aufweist.
Stapelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der oberen Hubeinrichtung (2) mit der Bewegung der unteren Hubeinrichtung (1) gleichsinnig ist.
Stapelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der oberen Hubeinrichtung (2) mit der Bewegung der unteren Hubeinrichtung (1) gegensinnig ist.