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In den letzten Jahren wurden einige Fahrräder mit Steuervorrichtungen ausgestattet, die an einem Lenker montiert sind. Die Steuervorrichtungen weisen einen oder mehrere Hebel auf, die betätigt werden können, um das Fahrrad zu bedienen, beispielsweise durch Bremsen oder Schalten des Fahrrads. Um eine solche Steuervorrichtung zu bedienen, legt der Fahrer manchmal seine Handfläche auf die Steuervorrichtung und betätigt den/die Hebel mit den Fingern.
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Eine Fahradsteuervorrichtung, die entwickelt wurde, um die oben genannten Probleme zu lösen, wird hierin offenbart. Gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst die Fahrradsteuervorrichtung ein Halterungsteil mit einem ersten Endabschnitt und einem zweiten Endabschnitt mit einem zwischen dem ersten Endabschnitt und dem zweiten Endabschnitt zum Greifen vorgesehenen Sattelabschnitt. Der zweite Endabschnitt weist ein Paar voneinander beabstandeter Wände mit gegenüberliegenden Oberflächen auf. Die Fahrradsteuervorrichtung umfasst einen Hebel, der schwenkbar um eine Drehachse angeordnet ist, die sich zwischen den gegenüberliegenden Oberflächen erstreckt. Der Hebel weist einen vorstehenden Abschnitt auf, der sich in axialer Richtung der Drehachse zu einem äußersten Punkt erstreckt, der mindestens 23,2 mm von einer Bezugsebene parallel zu einer Fahrradmittelebene versetzt ist und durch einen Mittelpunkt zwischen den gegenüberliegenden Oberflächen definiert ist, betrachtet aus einer Parallelrichtung parallel zu der Bezugsebene.
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Mit der Fahrradsteuervorrichtung gemäß diesem Aspekt ist es möglich, Fahrern mit kleinen Händen den Hebel durch Berühren des vorstehenden Teils leicht erreichbar zu machen.
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Weiterhin umfasst eine Fahrradsteuervorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ein Halterungsteil mit einem ersten Endabschnitt und einem zweiten Endabschnitt mit einem zwischen dem ersten Endabschnitt und dem zweiten Endabschnitt zum Greifen vorgesehenen Sattelabschnitt. Der zweite Endabschnitt weist ein Paar voneinander beabstandeter Wände mit gegenüberliegenden Oberflächen auf. Die Fahrradsteuervorrichtung umfasst einen Hebel, der um eine Drehachse schwenkbar angeordnet ist, die sich zwischen den gegenüberliegenden Oberflächen erstreckt. Der Hebel weist einen vorstehenden Abschnitt auf, der sich in axialer Richtung der Drehachse zu einem äußersten Punkt erstreckt, der von einer Bezugsebene parallel zu einer Fahrradmittelebene versetzt und durch einen Mittelpunkt zwischen den gegenüberliegenden Oberflächen definiert ist. Aus axialer Richtung gesehen liegt in einer zur Bezugsebene parallelen, den äußersten Punkt enthaltenden Ebene ein kürzester Abstand einer ersten Linie, die einen Sattelpunkt des Sattelabschnitts mit dem äußersten Punkt am Hebel verbindet, in einem Bereich von 50 bis 80 mm.
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Mit der Fahrradsteuersvorrichtung nach diesem Aspekt ist es möglich, den vorstehenden Abschnitt in Reichweite der Finger der kleinen Hand zu bilden, wenn die Handfläche auf den Sattelpunkt gelegt wird, und es Fahrern mit kleinen Händen zu ermöglichen, den Hebel durch Berühren des vorstehenden Abschnitts leicht zu erreichen.
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Weiterhin umfasst eine Fahradsteuervorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ein Halterungsteil mit einem ersten Endabschnitt und einem zweiten Endabschnitt mit einem zwischen dem ersten Endabschnitt und dem zweiten Endabschnitt zum Greifen vorgesehenen Sattelabschnitt. Der zweite Endabschnitt weist ein Paar voneinander beabstandeter Wände mit gegenüberliegenden Oberflächen auf. Die Fahrradsteuervorrichtung umfasst einen Hebel, der schwenkbar um eine Drehachse angeordnet ist, die sich zwischen den gegenüberliegenden Oberflächen erstreckt. Der Hebel weist einen proximalen Endabschnitt auf, der zumindest teilweise zwischen den gegenüberliegenden Oberflächen angeordnet ist, einen distalen Endabschnitt, der weiter von den gegenüberliegenden Oberflächen entfernt ist als der proximale Endabschnitt, und einen vorstehenden Abschnitt, der sich in einer axialen Richtung der Drehachse zu einem äußersten Punkt erstreckt auf. Der vorstehende Abschnitt ist zwischen dem proximalen Endabschnitt und dem distalen Endabschnitt angeordnet.
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Mit der Fahrradsteuervorrichtung gemäß diesem Aspekt ist es möglich, den vorstehenden Abschnitt an einer Stelle entlang des Hebels zu bilden, die sich in Reichweite der Finger der kleinen Hand befindet, wenn die Handfläche auf den Sattelabschnitt gelegt wird.
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Vorzugsweise ist die Fahrradsteuervorrichtung so ausgebildet, dass der distale Endabschnitt ein dem proximalen Endabschnitt gegenüberliegendes distales Ende aufweist und ein kürzester Abstand zwischen dem äußersten Punkt und dem distalen Ende mindestens 50 mm beträgt, bezogen auf eine parallele Richtung parallel zu einer Bezugsebene parallel zu einer Fahrradmittelebene und definiert von einem Mittelpunkt zwischen den gegenüberliegenden Oberflächen. Mit der Fahrradsteuervorrichtung nach diesem Aspekt ist es möglich, den vorstehenden Punkt an einer Stelle entlang des Hebels zu bilden, die sich in Reichweite der Finger der kleinen Hand befindet, wenn die Handfläche auf den Sattelabschnitt gelegt wird.
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Vorzugsweise ist die Fahrradsteuervorrichtung so ausgebildet, dass der äußerste Punkt höchstens 50 mm von der Bezugsebene versetzt ist. Mit der Fahrradsteuervorrichtung nach diesem Aspekt ist es möglich, eine übermäßige und daher unbequeme und unangenehme Griffverbreiterung des Fahrers zu vermeiden.
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Vorzugsweise ist die Fahrradsteuervorrichtung so ausgebildet, dass aus axialer Richtung gesehen in einer zur Bezugsebene parallel verlaufenden und den äußersten Punkt enthaltenden Ebene ein kürzester Abstand einer ersten Linie, die einen Sattelpunkt des Sattelabschnitts mit dem äußersten Punkt am Hebel verbindet, in einem Bereich von 50 bis 80 mm liegt. Mit der Fahrradsteuervorrichtung nach diesem Aspekt ist es möglich, den vorstehenden Punkt in einem Abstand in Reichweite der Finger der kleinen Hand zu bilden, wenn die Handfläche auf den Sattelpunkt gelegt wird.
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Vorzugsweise ist die Fahrradsteuervorrichtung so ausgebildet, dass aus axialer Richtung gesehen in der parallelen Ebene ein Winkel zwischen der ersten Linie und einer zweiten Linie, die den äußersten Punkt mit der Drehachse verbindet, zwischen etwa 10 und 30 Grad liegt. Mit der Fahrradsteuervorrichtung nach diesem Aspekt ist es möglich, dem Fahrer mit kleinen Händen die Bedienung des Hebels um die Drehachse zu erleichtern, indem er seine Finger auf den vorstehenden Abschnitt legt.
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Vorzugsweise ist die Fahrradsteuervorrichtung so ausgebildet, dass der Hebel einen proximalen Endabschnitt und einen distalen Endabschnitt sowie einen im distalen Endabschnitt ausgebildeten Versatzteil beinhaltet, sodass er von dem vorstehenden Abschnitt in Richtung der Bezugsebene versetzt ist. Mit der Fahrradsteuervorrichtung nach diesem Aspekt kann ein Fahrer den Hebel leicht betätigen, wenn er nach unten gekrümmte Teile eines Rennradlenkers greift.
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Vorzugsweise ist die Fahrradsteuervorrichtung so ausgebildet, dass der Hebel eine Ausnehmung aufweist. Mit der Fahrradsteuervorrichtung nach diesem Aspekt wird weniger Material für den Hebel benötigt, was die Materialkosten und das Gewicht des Hebels reduziert.
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Vorzugsweise ist die Fahrradsteuervorrichtung so ausgebildet, dass der Hebel aus einem Metall-, Verbund- und Kunststoffmaterial hergestellt ist. Mit der Fahrradsteuervorrichtung nach diesem Aspekt ist es möglich, den Hebel aus einem geeigneten Material entsprechend den gewünschten Eigenschaften herzustellen.
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Vorzugsweise umfasst die Fahrradsteuervorrichtung ferner einen austauschbaren Hebel, der mit dem Hebel austauschbar an dem Halterungsteil befestigt werden kann. Mit der Fahrradsteuervorrichtung nach diesem Aspekt ist es möglich, mit derselben Steuervorrichtung eine Vielzahl von Handgrößen aufzunehmen.
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Vorzugsweise ist die Fahrradsteuervorrichtung so ausgebildet, dass die jeweiligen proximalen Endabschnitte des Hebels und des austauschbaren Hebels die gleiche Form aufweisen. Mit der Fahrradsteuervorrichtung nach diesem Aspekt ist es möglich, das proximale Ende eines der beiden Hebel in das Halterungsteil einzupassen.
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Vorzugsweise ist die Fahrradsteuervorrichtung so ausgebildet, dass die jeweiligen distalen Endabschnitte des Hebels und des austauschbaren Hebels die gleiche Form aufweisen. Mit der Fahrradsteuervorrichtung nach diesem Aspekt ist es dem Fahrer möglich, die jeweiligen distalen Enden vertraut zu bedienen, und die distalen Enden passen in Bezug auf den Lenker, während die Steuervorrichtung an der gleichen Position montiert ist.
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Vorzugsweise ist die Fahrradsteuervorrichtung so ausgebildet, dass der Hebel eine Fingerbetätigungsoberfläche aufweist, von der mindestens ein Abschnitt ein ebener Abschnitt ist. Mit der Fahrradsteuervorrichtung nach diesem Aspekt ist es möglich, den Hebel sicher zu betätigen, während der Fahrer nach vorne schaut.
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Vorzugsweise ist die Fahrradsteuervorrichtung so ausgebildet, dass der ebene Abschnitt der Fingerbetätigunsoberfläche vollständig auf einer Seite der Bezugsebene positioniert ist. Mit der Fahrradsteuervorrichtung nach diesem Aspekt ist es möglich, den Hebel über den ebenen Abschnitt beim Greifen der nach unten gekrümmten Abschnitte des Rennradlenkers einfach zu bedienen.
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Vorzugsweise ist die Fahrradsteuervorrichtung so ausgebildet, dass der Hebel so konfiguriert ist, dass er um die Drehachse schwenkt, um eine erste Betätigung zu bewirken, und der Hebel so konfiguriert ist, dass er um eine zusätzliche Achse zur Drehachse geneigte schwenkt, um eine zweite Betätigung zu bewirken. Mit der Fahrradsteuervorrichtung nach diesem Aspekt ist es möglich, durch die Steuervorrichtung mehrere Betätigungsfunktionen zur Verfügung zu stellen.
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Vorzugsweise ist die Fahrradsteuervorrichtung so ausgebildet, dass die erste Betätigung eine Bremse und die zweite Betätigung eine Gangschaltung ist. Mit der Fahrradsteuervorrichtung nach diesem Aspekt ist es möglich, dem Fahrer zu ermöglichen, mit der gleichen Steuervorrichtung das Fahrrad zu bremsen oder Gänge zu schalten.
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Vorzugsweise umfasst die Fahrradsteuervorrichtung ferner einen zusätzlichen Hebel, der sich entlang des Hebels erstreckt, und ein Spalt zwischen einem Umriss einer auf dem Hebel vorgesehenen Steuerfläche und einem Umriss einer auf dem zusätzlichen Hebel vorgesehenen zusätzlichen Steuerfläche beträgt weniger oder gleich 5 mm. Mit der Fahrradsteuervorrichtung nach diesem Aspekt ist es möglich, eine dritte Betätigung der Fahrradsteuervorrichtung vorzusehen.
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Diese Zusammenfassung soll eine Auswahl von Ansätzen in vereinfachter Form vorstellen, die im Folgenden in der ausführlichen Beschreibung näher beschrieben werden. Diese Zusammenfassung zielt nicht darauf ab, die Hauptmerkmale oder wesentlichen Merkmale des beanspruchten Gegenstands zu ermitteln, noch soll sie dazu verwendet werden, den Umfang des beanspruchten Gegenstands einzuschränken. Darüber hinaus ist der beanspruchte Gegenstand nicht auf Ausführungen beschränkt, die alle oder einen Teil der in dieser Offenbarung genannten Nachteile beseitigen.
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Eine umfassendere Beurteilung der Erfindung und vieler der damit verbundenen Vorteile wird leicht möglich sein, da sie durch die folgende detaillierte Beschreibung der Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung, die im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen betrachtet wird, besser verstanden wird.
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Ausgewählte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nun anhand der Zeichnungen erläutert, wobei
- 1 eine Seitenansicht eines Fahrrads mit einer Fahrradsteuervorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform ist;
- 2 eine Seitenansicht der Fahrradsteuerung ist;
- 3 eine Frontansicht der Fahrradsteuervorrichtung ist;
- 4 eine perspektivische Ansicht der Fahrradsteuerung von hinten ist;
- 5 eine teilweise Rückansicht der Fahrradsteuervorrichtung ist;
- 6 eine Teilquerschnittansicht der Fahrradsteuervorrichtung entlang einer Linie V-V von 2 ist;
- 7 eine Vorderansicht einer Steuervorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform ist; und
- 8 eine schematische Darstellung des Fahrrads ist.
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Gleich Bezugszeichen kennzeichnen entsprechende oder identische Elemente in den verschiedenen Zeichnungen. Aus dieser Offenbarung wird für den Fachmann ersichtlich sein, dass die folgenden Beschreibungen der Ausführungsformen nur zur Veranschaulichung und nicht zur Einschränkung der Erfindung im Sinne der beigefügten Ansprüche und ihrer Äquivalente zur Verfügung gestellt werden.
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Unter Bezugnahme zunächst auf 1 wird ein Fahrrad 1 mit einem Paar Fahrradsteuervorrichtungen 10 gemäß einer ersten Ausführungsform dargestellt. Die linke Fahrradsteuervorrichtung 10 des Paares des Fahrradsteuervorrichtungen 10 ist in 1 nicht dargestellt. Das Fahrrad 1 kann beispielsweise ein Rennrad sein. Alternativ kann das Fahrrad 1 auch ein Geländefahrrad wie ein Cyclocross-Fahrrad oder ein Mountainbike sein. Das Fahrrad 1 umfasst einen Lenker 2, Vorder- und Hinterräder 3, eine oder mehrere Bremsvorrichtungen 4, eine Ritzelbaugruppe 5, ein oder mehrere Umwerfer 6 und eine Kette 7. Wie in der schematischen Darstellung von 8 dargestellt, kann das Fahrrad 1 eine Fahrradmittelebene P1 aufweisen, die die linke und rechte Hälfte des Fahrrads 1 definiert. Die folgenden Richtungsbegriffe „vorne“, „hinten“, „vorwärts“, „rückwärts“, „links“, „rechts“, „quer“, „aufwärts“ und „abwärts“ sowie alle anderen ähnlichen Richtungsbegriffe beziehen sich auf die Richtungen, die beispielsweise dadurch bestimmt werden, dass ein Fahrer aufrecht auf einem Sattel des Fahrrads 1 sitzt und dem Lenker 2 zugewandt ist.
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Der Lenker 2 kann ein Rennradlenker sein. Alternativ kann der Lenker 2 auch ein Bullhornlenker, ein Flachlenker oder ein anderer Lenkertyp sein. Das Paar Fahrradsteuervorrichtungen 10 kann am Lenker 2 montiert werden, um von einem Fahrer auf dem Fahrrad 1 betätigt zu werden. Die Bremsvorrichtung(en) 4 können als Reaktion auf die Betätigung durch den Fahrer eine Bremskraft auf eines oder beide der Vorder- und Hinterräder 3 ausüben. Die Ritzelbaugruppe 5 kann eine hintere Kettenradanordnung, wie in 1 dargestellt, oder eine vordere Kettenradanordnung sein. Der bzw. die Umwerfer 6 kann (können) sinnvollerweise einen vorderen Umwerfer und/oder ein hinteres Schaltwerk beinhalten. Der bzw. die Umwerfer 6 kann (können) konfiguriert sein, um als Reaktion auf die Betätigung durch den Fahrer eine Gangschaltung der Ritzelbaugruppe 5 durch Verschieben der Kette 7 in Querrichtung des Fahrrads 1 zu bewirken.
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2 ist eine Seitenansicht der Fahrradsteuervorrichtung 10 und 3 ist eine Frontansicht der Fahrradsteuervorrichtung 10. Während die folgende Beschreibung eine einzelne Fahrradsteuervorrichtung 10 beschreibt, ist es zu beachten, dass die Fahrradsteuervorrichtung 10 eine von zweien sein kann. Der andere Teil des Paares kann im Wesentlichen ein Spiegelbild der Fahrradsteuervorrichtung 10 sein. So kann beispielsweise die unten abgebildete Fahrradsteuervorrichtung 10 eine rechte Steuervorrichtung für die rechte Hand des Fahrers sein, und die andere Steuervorrichtung kann eine linke Steuervorrichtung sein. Wenn ein Paar verwendet wird, kann eine Fahrradsteuervorrichtung 10 eine oder mehrere hintere Betätigungen betätigen, während die andere Steuervorrichtung beispielsweise eine oder mehrere vordere Betätigungen betätigen kann. Es ist zu beachten, dass die Fahrradsteuervorrichtung 10 in den Zeichnungen in einer unbeaufschlagten, neutralen Position dargestellt ist.
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Die Fahrradsteuervorrichtung 10 umfasst ein Halterungteil 12 und einen Hebel 14. Das Halterungsteil 12 umfasst einen ersten Endabschnitt 12A und einen zweiten Endabschnitt 12B mit einem zwischen dem ersten Endabschnitt 12A und dem zweiten Endabschnitt 12B vorgesehenen Sattelabschnitt 12C zum Greifen. Das Halteteil 12 kann einen Hauptkörper 13A (4) aus beispielsweise einem Harz und eine Abdeckung 13B (4) aus beispielsweise einem Elastomer aufweisen. Alternativ kann das Halterungsteil 12 auch integral ohne separate Abdeckung ausgebildet sein. Der Fahjrer kann die Fahrradsteuervorrichtung 10 bedienen, indem er beispielsweise eine Handfläche auf den Sattelabschnitt 12C legt und seine Finger nach außen um eine Seite der Fahrradsteuervorrichtung 10 legt, um seine Fingerspitzen auf eine Seite oder Vorderseite des Hebels 14 zu legen. Alternativ kann der Fahrer manchmal mit der Handfläche nach unten verlaufende Teile des Lenkers 2 hinter dem Hebel 14 greifen, um den Hebel 14 mit einem oder mehreren Fingern zu erreichen.
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Wie in 3 dargestellt, weist der zweite Endabschnitt 12B ein Paar voneinander beabstandeter Wände 12D mit gegenüberliegenden Oberflächen 12E auf. Der Hebel 14 ist schwenkbar um eine Drehachse A1 vorgesehen, die sich zwischen den gegenüberliegenden Oberflächen 12E erstreckt. Der Hebel 14 weist einen vorstehenden Abschnitt 14A auf, der sich in axialer Richtung D1 (3) der Drehachse A1 zu einem äußersten Punkt 01 erstreckt. Der Hebel 14 weist ferner einen proximalen Endabschnitt 14B und einen distalen Endabschnitt 14C auf. Der proximale Endabschnitt 14B ist zumindest teilweise zwischen den gegenüberliegenden Oberflächen 12E angeordnet, und der distale Endabschnitt 14C ist weiter von den gegenüberliegenden Oberflächen 12E entfernt als der proximale Endabschnitt 14B. Der vorstehende Abschnitt 14A ist zwischen dem proximalen Endabschnitt 14B und dem distalen Endabschnitt 14C angeordnet.
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Eine Bezugsebene P2 wird durch die Fahrradsteuervorrichtung 10 definiert. Die Bezugsebene P2 ist parallel zur Fahrradmittelebene P1 und durch einen Mittelpunkt 02 zwischen den gegenüberliegenden Flächen 12E definiert. Mit anderen Worten, die Bezugsebene P2 befindet sich in der Mitte einer Breite L3 eines Raumes zwischen den gegenüberliegenden Oberflächen 12E. In Fällen, in denen die gegenüberliegenden Oberflächen keinen einheitlichen Mittelpunkt über ihre gesamten Oberflächen haben, kann der Mittelpunkt 02 beispielsweise entlang der Drehachse A1 festgelegt werden. Der äußerste Punkt O1 ist gegenüber der Bezugsebene P2 versetzt. Ein solcher Versatz ist in 3 als Abstand L4 dargestellt. So ist beispielsweise der äußerste Punkt 01 mindestens 23,2 mm von der Bezugsebene P2 versetzt, betrachtet aus einer parallelen Richtung D2 (2) parallel zur Bezugsebene P2. Darüber hinaus ist der äußerste Punkt 01 höchstens 50 mm von der Bezugsebene P2 versetzt. Vorzugsweise liegt der Abstand L4 im Bereich von 24 bis 30 mm. Konkret beträgt der Abstand L4 in dieser Ausführungsform ca. 26 mm. Darüber hinaus weist der distale Endabschnitt 14C ein distales Ende 14D gegenüberliegend dem proximalen Endabschnitt 14B auf. Der kürzeste Abstand L5 zwischen dem äußersten Punkt O1 und dem distalen Ende 14D beträgt mindestens 50 mm, bezogen auf die parallele Richtung D2. Die parallele Richtung D2 ist definiert als eine Richtung, die sich entlang einer zusätzlichen Achse A2 erstreckt (2). Vorzugsweise ist der Abstand L5 in einem Bereich von 50 bis 80 mm. Konkret beträgt der Abstand L5 in dieser Ausführungsform ca. 70 mm. Weiterhin beträgt eine Höhe L8 (2) des äußersten Punktes 01 in Bezug auf das distale Ende 14D mindestens 50 mm, bezogen auf die axiale Richtung D1. Vorzugsweise liegt die Höhe L8 im Bereich von 50 bis 80 mm. Konkret beträgt die HöheL8 in dieser Ausführungsform ca. 69 mm.
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2 kann als Ansicht aus der axialen Richtung D1 (3) in einer parallelen Ebene P3 parallel zur Bezugsebene P2 angesehen werden, die den äußersten Punkt O1 enthält. So gesehen liegt der kürzeste Abstand einer ersten Linie L1, die einen Sattelpunkt 03 des Sattelabschnitts 12C mit dem äußersten Punkt O1 am Hebel 14 verbindet, im Bereich von 50 bis 80 mm. Vorzugsweise liegt die erste Linie L1 in einem Bereich von 60 bis 70 mm. Konkret ist die erste Linie L1 in dieser Ausführungsform etwa 67,5 mm. Der Sattelpunkt 03 kann der Punkt sein, an dem die Handfläche des Fahrers typischerweise mit dem Halterungsteil 12 in Berührung kommt, und er kann ferner der tiefste Punkt in einem nach unten gerichteten Einschnitt in Form der Oberseite des Sattelabschnitts 12C sein. Ebenfalls aus der axialen Richtung D1 in der parallelen Ebene P3 gesehen, liegt ein Winkel θ zwischen der ersten Linie L1 und einer zweiten Linie L2, die den äußersten Punkt O1 mit der Drehachse A1 verbindet, zwischen 10 und 30 Grad. Vorzugsweise liegt der Winkel θ zwischen 15 und 20 Grad. Konkret beträgt der Winkel θ in dieser Ausführungsform etwa 17,5 Grad.
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Wie in gestrichelten Linien in 3 dargestellt, kann die Fahrradsteuervorrichtung 10 ferner einen austauschbaren Hebel 16 umfassen, der gegen dem Hebel 14 austauschbar an dem Halterungsteil 12 befestigt werden kann. Wie zu sehen ist, haben die jeweiligen proximalen Endabschnitte 14B, 16B des Hebels 14 und des austauschbaren Hebels 16 die gleiche Form. Ebenso haben die jeweiligen distalen Endabschnitte 14C, 16C des Hebels 14 und des austauschbaren Hebels 16 die gleiche Form. Der austauschbare Hebel 16 kann jedoch ein herkömmlicher Hebel sein, dem der vorstehende Abschnitt 14A des Hebels 14 fehlt und der sich weiter erstreckt, um für größere Hände geeignet zu sein. Dementsprechend kann die gleiche Form der distalen Endabschnitte 14C, 16C in unterschiedlichen Abständen von der Drehachse A1 gebildet werden, wie in 3 dargestellt. Der Hebel 14 kann aus einem Metall-, Verbund- und Kunststoffmaterial hergestellt werden. Ebenso kann der austauschbare Hebel 16 aus einem Metall-, Verbund- und Kunststoffmaterial hergestellt werden.
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Der Hebel 14 ist ausgebildet, um um die Drehachse A1 zu schwenken, um eine erste Betätigung, beispielsweise entlang einer ersten Drehrichtung D3, zu bewirken (2). Eine Bewegung entlang der ersten Drehrichtung D3 (beispielsweise rückwärts) bewirkt die erste Betätigung, während eine gegenläufige Bewegung (beispielsweise vorwärts) die erste Betätigung aufhebt. Darüber hinaus kann der Hebel 14 ausgebildet werden, um um die zu der zu der Drehachse A1 geneigte zusätzliche Achse A2 zu schwenken, um eine zweite Betätigung, beispielsweise entlang einer zweiten Drehrichtung D4, zu bewirken (3). Eine Bewegung entlang der zweiten Drehrichtung D4 (beispielsweise zur Fahrradmittelebene P1) bewirkt die zweite Betätigung, während eine gegenläufige Bewegung (beispielsweise weg von der Fahrradmittelebene P1) den Hebel 14 einfach in eine Anfangs- oder Endposition zurücksetzt. Für beide Achsen A1, A2 wird der Hebel 14 durch Vorspannelemente, beispielsweise Torsionsfedern, automatisch in die letzte Position zurückgeführt, nachdem der Fahrer die jeweilige Betätigung bewirkt und dann die Kraft auf den Hebel 14 reduziert hat. In einem Beispiel kann die erste Betätigung eine Bremse und die zweite Betätigung eine Gangschaltung sein. So kann beispielsweise die zweite Steuerung die Kette von einem aktuellen Kettenrad zu einem anderen Kettenrad auf der hinteren Kettenradanordnung 5 verschieben.
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Wie in den 2, 4 und 5 dargestellt, kann die Fahrradsteuervorrichtung 10 ferner einen zusätzlichen Hebel 18 umfassen, der sich entlang des Hebels 14 erstreckt. Der zusätzliche Hebel 18 kann ausgebildet sein, um zusammen mit dem Hebel 14 zu schwenken, wenn die erste Betätigung oder die zweite Betätigung bewirkt wird. Wenn nur den zusätzlichen Hebel 18 entlang der zweiten Drehachse D4 geschwenkt wird, ohne den Hebel 14 zu bewegen, kann eine dritte Betätigung bewirkt werden, beispielsweise Verschieben der Kette von einem aktuellen Kettenrad zu einem anderen Kettenrad an der hinteren Kettenradanordnung 5 in eine entgegengesetzte Richtung in Bezug auf die zweite Betätigung. Die teilweise Rückansicht von 5 veranschaulicht einen Spalt L6 zwischen einem Umriss einer am Hebel 14 vorgesehenen Steuerfläche 14E und einem Umriss einer am Zusatzhebel 18 vorgesehenen zusätzlichen Steuerfläche 18E. Der Spalt L6 ist kleiner oder gleich 5 mm. Vorzugsweise ist der Spalt L6 kleiner oder gleich 3,5 mm. Konkret liegt der Spalt L6 in dieser Ausführungsform etwa zwischen 2 und 3 mm. Wenn der Spalt L6 entlang der Länge des zusätzlichen Hebels 18 etwa konstant gehalten wird, kann es für den Fahrer noch einfacher sein, ein versehentliches Betätigen beider Hebel 14, 18 gleichzeitig zu vermeiden.
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Betrachtet man nun 6, so ist ein Teilquerschnitt der Fahrradsteuervorrichtung 10 entlang einer in 2 gezeigten Linie V-V dargestellt. Wie zu sehen ist, kann im distalen Endabschnitt 14C ein Versatzteil 14F gebildet werden, um vom vorstehenden Abschnitt 14A zur Bezugsebene P2 versetzt zu sein. Ein solcher Versatz wird durch einen Abstand L7 veranschaulicht. Der Abstand L7 liegt im Bereich von 4 bis 8 mm. Vorzugsweise liegt der Abstand L7 im Bereich von 5 bis 7 mm. Konkret beträgt der Abstand L7 in dieser Ausführungsform ca. 6 mm. Der Hebel 14 kann eine Fingerbetätigungsoberfläche 14G aufweisen, von der mindestens ein Abschnitt ein ebener Abschnitt 14H ist. Eine gestrichelte Linie wurde hinzugefügt, um die Ebenheit des ebenen Abschnitts 14H zu veranschaulichen. Der ebene Abschnitt 14H der Fingerbetätigungsoberfläche 14G kann vollständig auf einer Seite der Bezugsebene P2 positioniert werden.
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7 ist eine Frontansicht einer Fahrradsteuervorrichtung 110 gemäß einer zweiten Ausführungsform. Die Fahrradsteuervorrichtung 110 ist die gleiche wie die Fahrradsteuervorrichtung 10, nur dass der Hebel 114 der Fahrradsteuervorrichtung 110 eine Ausnehmung 114I aufweist. Die Ausnehmung 114I kann sich über die Länge des Hebels 114 erstrecken. Die Ausnehmung 114I kann zumindest teilweise am distalen Endabschnitt 114C des Hebels 114 vorgesehen sein. Die Ausnehmung 114I kann als Vertiefung oder als Durchgangsloch ausgebildet sein. Die Ausnehmung 114I ist ein optionales Merkmal, das mit anderen Merkmalen der ersten Ausführungsform kombiniert werden kann oder weggelassen werden kann.
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Während zur Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung nur ausgewählte Ausführungsformen herangezogen wurden, wird sich für den Fachmann aus dieser Offenbarung ergeben, dass verschiedene Änderungen und Modifikationen vorgenommen werden können, ohne vom Umfang der Erfindung, wie er in den beigefügten Ansprüchen definiert ist, abzuweichen. So können beispielsweise Größe, Form, Lage oder Ausrichtung der verschiedenen Komponenten nach Bedarf und/oder Wunsch geändert werden. Komponenten, die direkt miteinander verbunden sind oder sich berühren, können Zwischenstrukturen aufweisen. Die Funktionen eines Elements können von zweien ausgeführt werden und umgekehrt. Die Strukturen und Funktionen einer Ausführungsform können in eine andere Ausführungsform übernommen werden. Es ist nicht notwendig, dass alle Vorteile in einer bestimmten Ausführungsform gleichzeitig vorhanden sind. Jedes Merkmal, das nach dem Stand der Technik einzigartig ist, allein oder in Kombination mit anderen Merkmalen, sollte auch als separate Beschreibung weiterer Erfindungen des Anmelders angesehen werden, einschließlich der strukturellen und/oder funktionalen Konzepte, die durch dieses Merkmal(e) verkörpert werden. Die vorstehenden Beschreibungen der Ausführungsformen gemäß der vorliegenden Erfindung dienen daher nur der Veranschaulichung und nicht der Einschränkung der Erfindung im Sinne der beigefügten Ansprüche und ihrer Äquivalente.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrrad
- 2
- Lenker
- 3
- Vorder- und Hinterrad
- 4
- Bremsvorrichtung
- 5
- Ritzelbaugruppe
- 6
- Umwerfer
- 10, 110
- Fahrradsteuervorrichtung
- 12
- Halterungsteil
- 12A
- Erster Endabschnitt
- 12B
- Zweiter Endabschnitt
- 12C
- Sattelabschnitt
- 12D
- Wand
- 12E
- Oberfläche
- 13A
- Hauptkörper
- 13B
- Abdeckung
- 14, 114
- Hebel
- 14A
- Vorstehender Abschnitt
- 14B
- Proximaler Endabschnitt
- 14C, 114C
- Distaler Endabschnitt
- 14D
- distales Ende
- 14E
- Steuerfläche
- 14F
- Versatzteil
- 14G
- Fingerbetätigungsoberfläche
- 14H
- ebener Abschnitt
- 16
- austauschbarer Hebel
- 16B
- proximaler Endabschnitt
- 16C
- distaler Endabschnitt
- 18
- zusätzlicher Hebel
- 18E
- zusätzliche Steuerfläche
- 114I
- Ausnehmung
- A1
- Drehachse
- A2
- zusätzliche Achse
- D1
- axiale Richtung
- D2
- parallele Richtung
- D3
- erste Drehrichtung
- D4
- zweite Drehrichtung
- L1
- erste Linie
- L2
- zweite Linie
- L3
- Breite
- L4
- Abstand
- L5
- Abstand
- L6
- Spalt
- L7
- Abstand
- L8
- Höhe
- O1
- äußerster Punkt
- 02
- Mittelpunkt
- 03
- Sattelpunkt
- P1
- Fahrradmittelebene
- P2
- Bezugsebene
- P3
- parallele Ebene
- θ
- Winkel