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Die Erfindung betrifft eine Baugruppe für einen Fahrzeug, insbesondere ein Motorrad. Zudem betrifft die Erfindung ein Motorrad.
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Mobile Endgeräte, wie Mobiltelefone, Tablets, Laptops oder dergleichen, werden in einem Fahrzeug vom Fahrer neben ihrer Verwendung als Kommunikationsmittel üblicherweise auch zur Navigation und für andere Onlinedienste benutzt. Dies gilt vor allem für Motorradfahrer.
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Für Motorräder ist es insbesondere notwendig, das mobile Endgerät vor Umwelteinflüssen, wie z.B. Wasser, und Beschädigungen zu schützen und gleichzeitig die Bedienbarkeit durch den Fahrer zu gewährleisten.
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Üblicherweise werden mobile Endgeräte während der Fahrt in dafür vorgesehenen Staufächern des Fahrzeugs verstaut und dort fixiert. Die dauerhafte Nutzung des mobilen Endgeräts während der Fahrt und ein unter Umständen gleichzeitiges Aufladen der Batterie des mobilen Endgeräts führt zu einer starken Wärmeentwicklung im Staufach, sodass eine Kühlung sinnvoll ist. Bisherige Lösungen zur Kühlung benötigen weitere kostenintensive Bauteile, in Form von Peltierelementen.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine kostengünstige und funktionale Möglichkeit bereitzustellen das mobile Endgerät zu befestigen, zu laden und die entstehende Wärme abzuführen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Baugruppe für ein Fahrzeug, insbesondere ein Motorrad, mit einem Fahrzeugbauteil, einem Staufach, das an dem Fahrzeugbauteil befestigt ist, und einer Unterdruckquelle, wobei das Staufach einen Aufnahmeraum für ein mobiles Endgerät, eine Luftzufuhr in den Aufnahmeraum und eine Luftabfuhr vom Aufnahmeraum aufweist, wobei die Luftabfuhr mit der Unterdruckquelle fluidisch verbunden ist.
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Durch die Luftzufuhr, die Luftabfuhr und die Unterdruckquelle wird ein Kühlluftstrom durch den Aufnahmeraum erzeugt, der das mobile Endgerät kühlt. Die Luftzufuhr ist insbesondere fluidisch mit der Umgebung des Fahrzeugs verbunden und mündet in den Aufnahmeraum. Die Luftabfuhr kann als Schlauch ausgebildet sein.
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Auf diese Weise können der Aufnahmeraum und das mobile Endgerät ohne ein Peltierelemente oder andere kostenintensiven Bauteile gekühlt werden.
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Das Staufach kann in das Fahrzeugbauteil integriert sein, das heißt, dass das Fahrzeugbauteil so ausgebildet ist, dass es zumindest den Aufnahmeraum bildet.
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Beispielsweise weist das Stauchfach Verbindungsmittel zur Verbindung des mobilen Endgerätes an eine Kommunikationsanlage des Fahrzeugs auf. Die Verbindung kann kabelgebunden und/oder kabellos erfolgen.
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Vorzugsweise ist das Staufach außen am Fahrzeugbauteil vorgesehen, insbesondere außen am Fahrzeug. Dadurch ist eine einfache Zufuhr von frischer Luft aus der Fahrzeugumgebung in das Staufach möglich.
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Die Baugruppe kann eine elektrische Pumpe aufweisen, die zum Teil die Unterdruckquelle darstellt. Mittels einer elektrischen Pumpe lässt sich der Unterdruck und damit die Kühlleistung sehr gut regeln, sodass die Kühlleistung je nach Wärmeentwicklung gesteuert werden kann.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Baugruppe einen Ansaugtrakt für einen Verbrennungsmotor auf, der zumindest einen Teil der Unterdruckquelle darstellt. Dies ermöglicht eine kostengünstige Kühlung des Staufachs, da ein Ansaugtrakt für jeden Verbrennungsmotor notwendig ist.
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Beispielsweise weist der Ansaugtrakt eine Rohluftseite auf, mit der die Luftabfuhr fluidisch verbunden ist. Dadurch wird verhindert, dass Verunreinigungen aus dem Aufnahmeraum des Staufachs mit in den Verbrennungsmotor gezogen werden und diesen eventuell beschädigen.
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Als Rohluftseite wird der Bereich des Ansaugtraktes stromaufwärts eines Luftfilters des Ansaugtraktes bezeichnet.
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Erfindungsgemäß kann der Aufnahmeraum wasserdicht gegenüber der Umgebung, insbesondere der Fahrzeugumgebung, ausgeführt sein. Dies verhindert eine Beschädigung des mobilen Endgeräts durch Wasser.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Luftzufuhr über eine luftdurchlässige aber wasserundurchlässige Barriere mit der Umgebung, insbesondere der Fahrzeugumgebung, fluidisch verbunden, wodurch zuverlässig verhindert wird, dass Wasser in den Aufnahmeraum gelangt.
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Die luftdurchlässige aber wasserundurchlässige Barriere kann eine wasserdichte Membran, wie zum Beispiel eine Membran aus GoreTex®, oder eine wasserdichte Kulisse sein. Auf diese Weise lässt sich die Barriere einfach realisieren.
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Das Fahrzeugbauteil kann ein Tank oder eine Airbox des Fahrzeugs sein. Dadurch wird das mobile Endgerät einfach zugänglich an dem Fahrzeug, insbesondere am Motorrad, verstaut.
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Zum Beispiel ist das Stauchfach, insbesondere der Aufnahmeraum auf der Oberseite des Tanks oder der Airbox vorgesehen, damit der Fahrer besonders einfach auf das mobile Endgerät zugreifen kann.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Staufach eine Ladevorrichtung für das mobile Endgerät aufweist. Das mobile Endgerät kann dementsprechend während der Fahrt geladen werden. Insbesondere ermöglicht eine Verbindung des Ladegeräts mit der Kommunikationsanlage des Fahrzeugs eine Nutzung des mobilen Endgeräts, beispielsweise zur Navigation, während der Fahrt.
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Die Ladevorrichtung kann einen induktiven Ladebereich umfassen, der im Aufnahmeraum angeordnet ist. Somit muss das mobile Endgerät nicht mit einem Kabel zum Aufladen verbunden werden. Dies bietet eine benutzerfreundliche Möglichkeit, das mobile Endgerät aufzuladen.
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Vorzugsweise ist in der Luftzufuhr ein Luftfilter vorgesehen. Dadurch wird verhindert, dass Verunreinigungen in den Aufnahmeraum eindringen, die eventuell das mobile Endgerät beschädigen können.
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Zum Beispiel weist die Baugruppe ein mobiles Endgerät, insbesondere ein Mobiltelefon auf, das im Aufnahmeraum angeordnet ist.
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Die Aufgabe wird ferner durch ein Motorrad mit einer erfindungsgemäßen Baugruppe gelöst. Dies bietet eine funktionale und insbesondere sichere Methode, das mobile Endgerät zu verstauen und das mobile Endgerät auch während der Fahrt, zum Beispiel über eine Kommunikationsanlage nutzen zu können.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung sowie aus den beigefügten Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
- - 1 eine schematische Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Motorrad mit einer erfindungsgemäßen Baugruppe,
- - 2 die Baugruppe nach 1 in einer ersten Ausführungsform in perspektivischer Ansicht,
- - 3 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Baugruppe.
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In 1 ist sehr schematisch in Draufsicht ein Fahrzeug 10 dargestellt. Bei dem Fahrzeug 10 handelt es sich um ein Motorrad, das einen Lenker 12, eine Baugruppe 14, einen Tank 16, eine Airbox 18 sowie einen Sitz 20 aufweist.
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In 2 ist lediglich ein Teil des Fahrzeugs 10, genauer gesagt die Baugruppe 14 in perspektivischer Ansicht dargestellt.
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Die Baugruppe umfasst ein Fahrzeugbauteil 22, sowie ein Staufach 24. Das Fahrzeugbauteil 22 ist in diesem ersten gezeigten Ausführungsbeispiel die Airbox 18. Lediglich zur Veranschauung ist auch der Tank 16 in 2 dargestellt.
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Die Airbox 18 bildet einen Teil eines Ansaugtraktes 27 für einen Verbrennungsmotor des Fahrzeugs 10, der der Übersicht halber in 2 nicht gezeigt ist.
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Im Ansaugtrakt 27 ist in üblicher Weise ein Luftfilter 28 vorgesehen, der den Ansaugtrakt in einer Rohluftseite 30 und einer Reinluftseite 32 teilt.
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Das Staufach 24 weist einen Aufnahmeraum 34, eine Luftzufuhr 36, sowie eine Luftabfuhr 38 auf. Der Aufnahmeraum 34 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel in die Airbox 18 integriert, das heißt, dass die Außenhülle der Airbox 18 so geformt ist, dass der Aufnahmeraum 34 gebildet wird.
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Das Staufach 24, bzw. der Aufnahmeraum 34 ist außen am Fahrzeugbauteil 22 vorgesehen. Da es sich bei dem Fahrzeug 10 um ein Motorrad handelt, befindet sich das Staufach 24 bzw. der Aufnahmeraum 34 auch außen am Fahrzeug.
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Genauer gesagt ist das Staufach 24, vielmehr der Aufnahmeraum 34 auf der Oberseite der Airbox 18 angebracht, sodass es stets im Blick- und Reichweite des Fahrers des Fahrzeugs 10 ist.
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Der Aufnahmeraum 34 ist derart dimensioniert, dass darin ein mobiles Endgerät 42, beispielweise ein Mobiltelefon, wie ein Smartphone, ein Tablet oder ein Laptop, vollständig eingesetzt werden können.
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Das Staufach 24 weist zudem einen verschließbaren Deckel 40 für den Aufnahmeraum 34 auf, der den Aufnahmeraum 34 gegenüber der Fahrzeugumgebung wasserdicht abschließen kann. Hierzu ist der verschließbare Deckel 40 und/oder die Wand des Aufnahmeraums 34 in üblicher Weise mit entsprechenden Dichtlippen ausgestattet.
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Der verschließbare Deckel 40 ist zumindest teilweise transparent ausgebildet, damit ein Display des mobilen Endgerätes 42 auch durch den verschlossenen Deckel 40 sichtbar ist.
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Das Staufach 24 umfasst außerdem eine Ladevorrichtung 44, die im gezeigten Ausführungsbeispiel am Boden des Aufnahmeraums 34 ausgebildet ist. Die Ladevorrichtung 44 hat beispielweise einen induktiven Ladeberreich 46, der zumindest Teile des Aufnahmeraums 34 umfasst.
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Denkbar ist auch, dass die Ladevorrichtung 44 ein Kabel aufweist, mit der das mobile Endgerät 42 mit der Ladevorrichtung 44 elektrisch verbunden werden kann.
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Die Luftzufuhr 36 des Staufachs 24 geht von der Fahrzeugumgebung aus und mündet in den Aufnahmeraum 34, wie in der Vergrößerung in 2 zu erkennen ist.
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In der Luftzufuhr 36 ist eine wasserundurchlässige Barriere 48 ausgebildet, die zugleich jedoch luftdurchlässig ist.
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Über die wasserundurchlässige Barriere 48 ist der Aufnahmeraum 34 fluidisch mit der Fahrzeugumgebung verbunden. In der gezeigten ersten Ausführungsform ist die wasserundurchlässige Barriere 48 eine wasserdichte Membran, beispielweise aus GoreTex®.
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Die Luftabfuhr 38 ist in der gezeigten Ausführungsform als Schlauch ausgebildet und geht von dem Aufnahmeraum 34 aus, das heißt, dass sie fluidisch mit dem Aufnahmeraum 34 verbunden ist.
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Die Luftabfuhr 38, hier also der Schlauch, erstreckt sich bis zur Unterdruckquelle 26 und verbindet somit den Aufnahmeraum 34 mit der Unterdruckquelle 26.
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In diesem gezeigten ersten Ausführungsbeispiel ist die Unterdruckquelle 26 durch den Ansaugtrakt 27 gebildet. Die Luftabfuhr ist im gezeigten Ausführungsbeispiel mit der Rohluftseite 30 des Ansaugtraktes 27 fluidisch verbunden.
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Der Fahrer des Fahrzeugs 10 kann sein mobiles Endgerät 42, wie sein Smartphone, im Aufnahmeraum 34 des Staufachs 24 verstauen und dann den Aufnahmeraum 34 durch den verschließbaren Deckel 40 verschließen.
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Während der Fahrt kann das mobile Endgerät 42 beispielsweise zur Anzeige von Navigationsinformationen im Betrieb sein und durch die Ladevorrichtung 44 aufgeladen werden. Die dabei entstehende Wärme des mobilen Endgerätes 42 wird durch einen Kühlluftstrom, der in 2 durch die Pfeile angedeutet ist, zuverlässig abgeführt.
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Aufgrund des im Ansaugtrakt 27, das heißt der Unterdruckquelle 26 herrschenden Unterdrucks entsteht eine Luftströmung durch den Aufnahmeraum 34, die als Kühlluftströmung wirkt. Von der Fahrzeugumgebung strömt durch die Luftzufuhr 36 Frischluft in den Aufnahmeraum 34, passiert dort das mobile Endgerät 42 und strömt durch die Luftabfuhr 38 aus dem Aufnahmeraum 34 heraus. Durch die Frischluft aus der Fahrzeugumgebung wird das mobile Endgerät 42 zuverlässig gekühlt.
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In 3 ist eine zweite Ausführungsform der Baugruppe 14 dargestellt, die im Wesentlichen der ersten Ausführungsform entspricht, sodass im Folgenden lediglich auf die Unterschiede eingegangen wird. Gleiche und funktionsgleiche Bauteile sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Ein Unterschied zur ersten Ausführungsform besteht darin, dass das Staufach 24 auf dem Tank 16 und nicht auf der Airbox 18 befestigt ist. Somit bildet in dieser Ausführungsform der Tank 16 das Fahrzeugbauteil 22.
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Ein weiterer Unterschied liegt in der Ausgestaltung der Luftzufuhr 36. Wie in der Vergrößerung zu erkennen ist, weist die Luftzufuhr 36 als wasserundurchlässige Barriere 48 eine wasserdichte Kulisse 52 auf.
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Denkbar ist auch, dass die Luftzufuhr 36 nicht als Kanal ausgebildet ist, sondern ein Großteil oder der gesamte Bereich, in dem der verschließbare Deckel 40 auf dem Rand des Aufnahmeraums 34 aufliegt, als Luftzufuhr 36 wirkt.
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Außerdem liegt ein Unterschied zur ersten Ausführungsform in der Unterdruckquelle 26.
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Die Unterdruckquelle 26 ist in der zweiten Ausführungsform als elektrische Pumpe 54 aufgeführt. Die Luftabfuhr 38 ist somit mit dem Eingang der elektrischen Pumpe 54 verbunden.
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Während des Betriebs der Pumpe 54 wird, wie zur ersten Ausführungsform beschrieben, ein Unterdruck an der Luftabfuhr 38 erzeugt, der die Kühlmittelströmung durch den Aufnahmeraum 34 bewirkt.
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Die Pumpe 54 könnte als Lüfter in der Luftabfuhr 38 ausgeführt sein.
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Selbstverständlich kann die Unterdruckquelle 26 sowohl aus dem Ansaugtrakt 27 als auch aus einer zusätzlich hierzu vorgesehenen Pumpe 54 bestehen.
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Selbstverständlich lassen sich die verschiedenen Merkmale der beiden Ausführungsformen beliebig miteinander kombinieren. Insbesondere sind die zur zweiten Ausführungsform als Unterschiede aufgezählten Merkmale unabhängig voneinander.