-
Technisches Gebiet
-
Die Erfindung betrifft Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems in einem Kraftfahrzeug, insbesondere zum Anzeigen von Informationen auf bzw. über die Windschutzscheibe.
-
Technischer Hintergrund
-
Anzeigesysteme für Kraftfahrzeuge können eine oder mehrere Anzeigevorrichtungen umfassen, die Fahrzeuginsassen Informationen mithilfe einer Projektion auf eine Anzeigefläche und/oder einer Reflektion an einer Anzeigefläche der Windschutzscheibe anzeigen. Fahrzeugassistenzsysteme stellen dazu visuelle Informationen bereit, die über die Anzeigevorrichtung einem Fahrer eines Kraftfahrzeugs angezeigt werden.
-
Die Anzeigevorrichtung kann dabei beispielsweise als eine Scheibenprojektionseinrichtung, z.B. in Form eines Head-up-Displays, ausgebildet sein. Diese nutzt die Anzeigefläche der Windschutzscheibe als Reflexionsfläche, um ein Projektionsbild über die Windschutzscheibe in ein Auge des Fahrers bzw. eines weiteren Fahrzeuginsassen zu projizieren. Dabei überlagert das Projektionsbild einen sich in Sichtlinie des Auges zur Reflexionsfläche befindlichen Umgebungsbereich.
-
Weiterhin ist für Fahrzeugassistenzsysteme bekannt, dass diese in einem vollautomatisierten Fahrbetrieb automatisch ein Kraftfahrzeug führen können. Beim vollautomatisierten Fahrbetrieb übernimmt das Fahrzeugassistenzsystem die Längs- und Querführung des Fahrzeugs, so dass der Fahrer von der Durchführung primärer Fahraufgaben entbunden ist und sich mit anderen Tätigkeiten befassen kann. Insbesondere muss ein Fahrer das vorausliegende Verkehrsgeschehen nicht weiter beachten.
-
Darüber hinaus benötigt ein Fahrer, der sich nicht unmittelbar mit dem Fahrbetrieb befasst, nicht alle üblicherweise in einem Fahrzeug bereitgestellten Fahrzustands- und Fahrzeugzustandsinformationen, wie z.B. eine Geschwindigkeitsanzeige, eine Routenführung, Statusanzeigen und dergleichen. Stattdessen kann der Fahrer Anwendungen nutzen, die seine visuelle Aufmerksamkeit erfordern. So können Medieninhalte, wie z. B. Videos, angezeigt werden, Softwareapplikationen, wie z.B. ein Internet-Browser, genutzt werden oder Kommunikationsfunktionen, wie z.B. Video-Telefonie und dergleichen, verwendet werden. Insgesamt verfolgen solche Fahrzeugassistenzsysteme das Ziel, dem Fahrer die Möglichkeit zu geben, sich während einer vollautomatisierten Fahrt mit anderem zu befassen und diverse Zusatzfunktionen zu nutzen, die eine visuelle Aufmerksamkeit oder gar Interaktion erfordern. So ist beispielsweise aus der Druckschrift
US 8,317,329 B2 bekannt, eine Scheibenprojektionseinrichtung (Head-up Display) für die Darstellung von Multimedia-Inhalten auf der Windschutzscheibe zu nutzen.
-
Beim Übergang von dem vollautomatisierten Fahrbetrieb zu einem manuellen Fahrbetrieb ist es jedoch notwendig, die Windschutzscheibe insbesondere im Sichtbereich weitestgehend frei von Anzeigen zu halten, um eine ungestörte Sicht in die Fahrzeugumgebung zu ermöglichen. Um den Sichtbereich beim Verlassen eines vollautomatisierten Fahrbetriebs wiederherzustellen, ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE 10 2013 018066 A1 bekannt, ein Display eines Kraftfahrzeugs anzusteuern, so dass in dem vollautomatisierten Fahrmodus eine Darstellung auf einer Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs angezeigt wird und bei dem Umschalten von dem automatisierten Fahrmodus in den manuellen Fahrmodus die Darstellung auf der Windschutzscheibe deaktiviert wird.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbessertes Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems in einem Kraftfahrzeug sowie ein Anzeigesystem für ein Kraftfahrzeug zur Verfügung zu stellen, die es ermöglichen, den Fahrzeuginsassen die während eines automatisierten Fahrbetriebs und während eines manuellen Fahrbetriebs benötigten bzw. gewünschten Informationen in geeigneter Weise zur Verfügung zu stellen.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems in einem Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 1 sowie durch das Anzeigesystem für ein Kraftfahrzeug sowie ein Fahrzeugassistenzsystem gemäß den nebengeordneten Ansprüchen gelöst.
-
Weitere Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Gemäß einem ersten Aspekt ist ein Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems mit einer oder mehreren Anzeigevorrichtungen in einem Kraftfahrzeug zur Darstellung von Informationen auf einer oder mehreren ersten oder einer oder mehreren zweiten Anzeigeflächen einer Fahrzeugscheibe, insbesondere einer Windschutzscheibe, vorgesehen. Dabei werden abhängig von einem Fahrbetriebsmodus die Informationen auf der einen oder den mehreren ersten Anzeigeflächen oder der einen oder den mehreren zweiten Anzeigeflächen der Fahrzeugscheibe dargestellt oder zum Anzeigen zugelassen.
-
Eine Idee des obigen Verfahrens besteht darin, die Anzeigeflächen auf einer Fahrzeugscheibe eines Anzeigesystems eines Kraftfahrzeugs abhängig von einem Fahrbetriebsmodus anzupassen, zu vergrößern und/oder zu verkleinern. Die Anzeigeflächen entsprechen denjenigen Flächenbereichen auf der Fahrzeugscheibe, die zur Darstellung von Anzeigeinformationen verwendbar sind, d.h. auf denen Anzeigeinformationen dargestellt werden bzw. auf denen die Anzeige der Anzeigeinformationen zugelassen wird. So kann beispielsweise bei einem automatisierten Fahrbetrieb ein großer Flächenbereich der Anzeigefläche der Fahrzeugscheibe für die Darstellung von Inhalten zur Verfügung gestellt werden, während für den manuellen Fahrbetrieb der Anzeigebereich auf eine kleinere Fläche der Anzeigefläche beschränkt ist, die zum Anzeigen der für die Fahrt des Kraftfahrzeugs erforderlichen Information ausreicht.
-
Auf diese Weise kann einem Fahrzeuginsassen ein vergrößerter Anzeigebereich auf der Fahrzeugscheibe bereitgestellt werden, wenn sich das Fahrzeug in einem Fahrbetriebsmodus befindet, in dem eine Ablenkung durch die Darstellung einer visuellen Information nicht zu einer Gefährdung von Fahrzeug und Insassen führt. Dadurch ist es in komfortablerer Weise möglich, Multimedia-Anzeigen oder Informationsanzeigen zu realisieren, deren Anzeigegröße nicht auf die für einen manuellen Fahrbetrieb übliche Größe der herkömmlichen Projektionsanzeigeeinrichtung (Head-up Displays) von Kraftfahrzeugen beschränkt ist.
-
Weiterhin kann die erste und die zweite Anzeigefläche jeweils ein oder mehrteilig ausgeführt sein, wobei die erste Anzeigefläche insgesamt kleiner sein kann als die zweite Anzeigefläche.
-
Es kann vorgesehen sein, dass in einem manuellen Fahrbetrieb die eine oder die mehreren ersten Anzeigeflächen und in einem automatisierten Fahrbetrieb die eine oder die mehreren zweiten Anzeigeflächen der Fahrzeugscheibe zur Anzeige der Informationen genutzt werden oder für das Anzeigen der Informationen zugelassen werden.
-
Insbesondere kann in dem manuellen Fahrbetrieb die darzustellende Information Fahrzeugzustands- und Fahrzustandsinformation umfassen und in dem automatisierten Fahrbetrieb die darzustellende Information Multimediainformation, Anzeigeinformation von Softwareapplikationen und/oder Kommunikationsinformationen umfassen.
-
Es kann vorgesehen sein, dass abhängig von einem Fahrbetriebsmodus die Fahrzeugscheibe in einem Scheibenbereich insbesondere durch elektrische Ansteuerung abgedunkelt oder intransparent geschaltet wird. Somit kann vorgesehen sein, dass zur Anzeige von Multimedia-Inhalten, wie Bilder, Videos und dergleichen, die Anzeigefläche, in dem die Multimedia-Information dargestellt werden soll, die Opazität der Anzeigefläche erhöht wird, um einen verbesserten Kontrast bei der Darstellung der projizierten Anzeigeinformationen zu erhalten. Insbesondere kann der verbesserte Kontrast durch Vorsehen einer flächigen Abdunklung der Fahrzeugscheibe in dem genutzten Anzeigebereich erreicht werden. Die Abdunklung oder das Intransparentschalten vermindert zudem die Blendung von Fahrzeuginsassen durch Sonnenlicht oder andere Lichtquellen, wie Scheinwerferlicht und dergleichen.
-
Insbesondere kann der Scheibenbereich zumindest die von dem Fahrbetriebsmodus abhängige Anzeigefläche beinhalten.
-
Weiterhin kann der Scheibenbereich jeweils einen unteren Bereich der Fahrzeugscheibe, insbesondere über deren gesamten Breite, überdecken, wobei die Größe des Scheibenbereichs abhängig von dem Fahrbetriebsmodus gewählt wird.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann abhängig von einem Fahrbetriebsmodus ein Lenkrad so verfahren werden, dass das Lenkrad die Sicht der Fahrzeuginsassen, insbesondere des Fahrers, auf die jeweiligen Anzeigeflächen nicht verdeckt.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Fahrzeugassistenzsystem zum Betreiben eines Anzeigesystems mit einer oder mehreren Anzeigevorrichtungen eines Kraftfahrzeugs zur Darstellung von Informationen auf einer oder mehreren ersten oder einen oder mehreren zweiten Anzeigeflächen einer Fahrzeugscheibe, insbesondere einer Windschutzscheibe, vorgesehen, wobei das Fahrzeugassistenzsystem ausgebildet ist, um abhängig von einem Fahrbetriebsmodus die Informationen auf der einen oder den mehreren ersten Anzeigeflächen oder der einen oder den mehreren zweiten Anzeigeflächen der Fahrzeugscheibe dazustellen oder zum Anzeigen zuzulassen.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Anzeigesystem mit einer oder mehreren Anzeigevorrichtungen eines Kraftfahrzeugs zur wahlweisen Darstellung von Informationen auf einer oder mehreren ersten und einen oder mehreren zweiten Anzeigeflächen einer Fahrzeugscheibe, insbesondere einer Windschutzscheibe, und mit dem obigen Fahrzeugassistenzsystem vorgesehen.
-
Figurenliste
-
Ausführungsformen werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Querschnittsdarstellung durch ein Anzeigesystem für ein Kraftfahrzeug;
- 2 ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens für den Betrieb eines Fahrzeugassistenzsystems mit einer verbesserten Informationsanzeige;
- 3a und 3b Darstellungen einer Fahrzeugscheibe eines Kraftfahrzeugs in verschiedenen Fahrbetriebsmodi;
- 4 einen auf der Oberseite der Instrumententafel angeordneter Anzeigebildschirm, der durch Reflexion des Anzeigebilds an der Windschutzscheibe durch den Benutzer wahrgenommen werden kann;
- 5 eine beispielhafte Darstellung von an der Oberseite der Instrumententafel angeordneten Anzeigeeinrichtungen; und
- 6a und 6b Darstellungen einer Fahrzeugscheibe eines Kraftfahrzeugs in verschiedenen Fahrbetriebsmodi mit intransparenten Scheibenbereichen.
-
Beschreibung von Ausführungsformen
-
1 zeigt eine Querschnittsdarstellung durch ein Anzeigesystem 1 zum Einsatz in einem Kraftfahrzeug. Das Anzeigesystem 1 umfasst als eine Anzeigevorrichtung eine Projektionseinrichtung 2, die in einer Instrumententafel 6 des Kraftfahrzeugs integriert ist und die zur Projektion einer darzustellenden Information in ein Auge 3 eines Benutzers ausgelegt ist. Die darzustellende Information wird von einem Fahrzeugassistenzsystem 10 bereitgestellt.
-
Mithilfe einer Optik 21 wird ein von einer Projektionseinheit 22 ausgestrahltes Projektionsbild, das die darzustellende Information enthält, auf eine Anzeigefläche 51 einer Fahrzeugscheibe 5, insbesondere einer Windschutzscheibe, oder auf eine sonstige Combinerfläche projiziert, die als Reflexionsfläche dient, so dass das Projektionsbild in dem Auge 3 des Benutzers abgebildet wird.
-
Die Abbildung erfolgt in der Regel so, dass die darzustellende Information scheinbar vor dem Kraftfahrzeug schwebt, d.h. das eine Bildebene des dargestellten Bildes virtuell vor dem Kraftfahrzeug bezogen auf das Auge 3 hinter der Reflexionsfläche 51 abgebildet wird.
-
In üblicher Weise werden mithilfe einer solchen sogenannten Head-up-Anzeigevorrichtung Fahrzeugzustands- und Fahrzustandsparameter angezeigt, wie z.B. eine Geschwindigkeitsangabe, Fahrzeugstatusanzeigen (z.B. Tankanzeige), Navigationshinweise und dergleichen. Die Darstellung erfolgt in der Regel vor dem Hintergrund der ebenfalls durch die Anzeigefläche 51 sichtbaren Fahrzeugumgebung in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs. Der durch die Anzeigefläche 51 bestimmte Anzeigebereich des Anzeigesystems 1 ist üblicherweise durch die Ausrichtung und Anordnung der in der Projektionseinrichtung 2 verwendeten Optik 21 festgelegt.
-
Das Anzeigesystem 1 kann mithilfe des Fahrzeugassistenzsystems 10 betrieben werden oder dieses umfassen. Das Fahrzeugassistenzsystem 10 ist ausgebildet, eine Vielzahl von den Fahrer und weitere Fahrzeuginsassen unterstützende oder unterhaltende Funktionen zu realisieren. Dazu gibt das Fahrzeugassistenzsystem 10 der Anzeigevorrichtung 2 die anzuzeigende Information vor.
-
Es kann vorgesehen sein, dass das Fahrzeugassistenzsystem 10 je nach Fahrbetriebsmodus, d. h. bei einem automatisierten Fahrbetrieb oder bei einem manuellen Fahrbetrieb, eine in Form und/oder Position und/oder Größe variable Anzeigefläche 51 der Fahrzeugscheibe 5 zur Darstellung von Information bereitstellt. Dabei soll das Fahrzeugassistenzsystem 10 in dem manuellen Fahrbetrieb nur die für das Fahren des Kraftfahrzeugs relevante Information auf einer ersten Anzeigefläche A1 darstellen.
-
Wie in 3a dargestellt ist die erste Anzeigefläche A1 in Größe und Position so festgelegt, dass nur ein geringer Teil der Fahrzeugscheibe 5 zur Darstellung von für das Fahren notwendigen Informationen, wie z.B. Fahrzeugzustandsangaben, wie die Geschwindigkeit, Navigationsangaben, Entfernungsangaben und dergleichen, darstellen. Die erste Anzeigefläche A1 kann auch durch mehrere Bereiche A1, A1' auf der Fahrzeugscheibe 5 definiert sein.
-
Dagegen soll, wie in 3b dargestellt, bei einem automatisierten Fahrbetrieb eine Anzeige über eine oder mehrere zweite Anzeigeflächen A2, A2', A2" dargestellt werden. Die zweite (ein- oder mehrteilige) Anzeigefläche A2 kann gegenüber der ersten (ein- oder mehrteiligen) Anzeigefläche A1 größer sein und kann insbesondere in einem unteren Teil der Fahrzeugscheibe 5 angeordnet sein. Die Größe der zweiten Anzeigefläche(n) A2, A2', A2" ist z.B. so gewählt, dass ein komfortables Betrachten von Multimediainformationen, d. h. Bild- oder Video-Informationen, Applikationsinformationen, d.h. eine Bildschirmanzeige von Softwareapplikationen, oder Kommunikationsinformationen, wie z.B. Videotelefonie und dergleichen, durch den Fahrer und/oder durch einen oder mehrere weitere Fahrzeuginsassen auf der Fahrzeugscheibe 5 möglich ist.
-
Das Anzeigesystem 1 kann zur Modifizierung (insbesondere Vergrößerung) der Anzeigefläche eine modifizierbare Optik aufweisen, und/oder es können weitere Anzeigevorrichtungen 2' vorgesehen sein, die in gleicher Weise wie oben beschrieben mit einer oder mehreren Projektionseinrichtungen 2 ausgebildet sind und/oder als weitere alternative Anzeigevorrichtungen eine oder mehrere einfache auf der Oberseite der Instrumententafel 6 angeordnete Anzeigebildschirme 8 aufweisen, die durch Reflexion des Anzeigebilds an der Fahrzeugscheibe 5 durch den Benutzer wahrgenommen werden können, wie schematisch in 4 dargestellt ist.
-
Die Anzeigevorrichtungen 2, 2' können Teilbilder auf den Anzeigeflächen A1, A1', A2, A2', A2" der Fahrzeugscheibe 5 darstellen und dazu in Längs- und Querrichtung auf der Oberseite der Instrumententafel 6 verteilt angeordnet sein, wie beispielsweise in 5 dargestellt ist.
-
Zur Verbesserung der Reflexion insbesondere der Anzeigebilder der Anzeigebildschirme 8 können Scheibenbereiche der Fahrzeugscheibe 5 elektrochromatisch ansteuerbar ausgebildet sein oder eine ansteuerbare elektrochromatische Schicht aufweisen. Die entsprechenden Scheibenbereiche sind durch Gestaltung der elektro-chromatischen Schicht in ihrer Form vorgegeben. Durch elektrische Ansteuerung können diese Bereiche einzeln, teilweise oder insgesamt intransparent geschaltet werden, um deren Opazität zu erhöhen bzw. diese abzudunkeln. Dazu kann eine Opazitätseinrichtung 9 vorgesehen sein, die Scheibenbereiche SB1, SB2 auf der Fahrzeugscheibe 5, die den Anzeigeflächen A1, A2 zugeordnet sind, selektiv intransparent bzw. transparent zu schalten.
-
So kann beispielsweise zur Darstellung der Fahrzustandsinformation der für die Darstellung dieser Information vorgesehene erste Anzeigefläche A1 transparent gelassen werden. Abhängig von einer Umgebungshelligkeit kann jedoch der Scheibenbereich SB1 der entsprechenden ersten Anzeigefläche A1 angesteuert werden, dass dieser intransparenter wird, um so den Kontrast der Darstellung der Fahrzustandsinformation zu verbessern.
-
Weiterhin kann die Opazität (Intransparenz) von Scheibenbereichen SB1, SB2 der Fahrzeugscheibe 5 steuerbar sein, so dass je nach Bedarf der Hintergrund hinter den betreffenden aktiven Anzeigeflächen A1, A2 intransparent geschaltet werden kann. So kann während des automatisierten Fahrbetriebs der Hintergrund der zur Darstellung von Informationen benötigte zweite Anzeigeflächen A2 intransparent geschaltet werden, um so den Kontrast von darzustellender Information zu erhöhen.
-
Die Opazitätseinrichtung 9 kann dazu als entsprechenden Scheibenbereich SB1, SB2 einen sogenannten Graukeil ausbilden, der einen grauen, lichtundurchlässigen Bereich der Fahrzeugscheibe 5 beschreibt. Der erste Scheibenbereich SB1 kann einen unteren Bereich der Fahrzeugscheibe 5 betreffen, der insbesondere nicht mehr als 5-10% der Gesamthöhe der Fahrzeugscheibe 5 ausmacht. Der zweite Scheibenbereich SB2 kann einen unteren Bereich der Fahrzeugscheibe 5 betreffen, der nicht mehr als 40-70% der Fahrzeugscheibe 5 ausmacht.
-
Dazu kann die Fahrzeugscheibe 5 in den Scheibenbereichen SB1, SB2 mit geeigneten Mitteln versehen sein, wie beispielsweise LC-Bereichen oder elektrochromatischen Beschichtungen versehen sein, um durch selektive elektrische Ansteuerung die Fahrzeugscheibe 5 in den vordefinierten Scheibenbereichen SB1, SB2 bereichsweise abzudunkeln bzw. intransparent zu schalten. Insbesondere sollten die Scheibenbereiche SB1, SB2 so gewählt sein, dass jedenfalls die Scheibenbereiche SB1, SB2, die die genutzten Anzeigeflächen A1, A2 beinhalten, intransparent geschaltet werden.
-
In 2 ist ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zum Betreiben des Projektionsanzeigesystems 1 in einem Kraftfahrzeug dargestellt. In Schritt S1 wird überprüft, ob das Kraftfahrzeug sich in einem manuellen Fahrbetrieb befindet. Ist dies der Fall (Alternative: Ja), so wird das Verfahren mit Schritt S2 fortgesetzt, anderenfalls wird zu Schritt S6 gesprungen.
-
In Schritt S2 wird die erste Anzeigefläche A1 der Fahrzeugscheibe 5 zur Darstellung der ersten Anzeigeinformation, die einer Fahrzeugzustands- und/oder einer Fahrzustandsinformation entsprechen kann, angesteuert.
-
In Schritt S3 wird eine Umgebungshelligkeit gemessen, und in Schritt S4 wird überprüft, ob die Umgebungshelligkeit einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt. Übersteigt die Umgebungshelligkeit einen vorbestimmten Schwellenwert (Alternative: Ja), so wird das Verfahren mit Schritt S5 fortgesetzt. Anderenfalls (Alternative: Nein) wird zu Schritt S6 gesprungen.
-
In Schritt S5 wird der erste Scheibenbereich, der zumindest den ersten Anzeigebereich A1 umfasst durch Ansteuerung der Opazitätseinrichtung 9 der Fahrzeugscheibe 5 intransparent geschaltet. Dies ist beispielhaft in 6a dargestellt.
-
In Schritt S6 wird überprüft, ob in den automatisierten Fahrbetrieb umgeschaltet wird. Ist dies der Fall (Alternative: Ja), wird das Verfahren mit Schritt S6 fortgesetzt, anderenfalls (Alternative: Nein) wird zu Schritt S1 zurückgesprungen.
-
In Schritt S7 wird die zweite Anzeigefläche A2 durch zusätzliche Nutzung der weiteren Anzeigeeinrichtungen 2' zur Verfügung gestellt, wobei die zweite Anzeigefläche A2 den ersten Anzeigebereich A1 nicht, teilweise oder ganz umfassen kann. Durch Ansteuerung durch das Fahrzeugassistenzsystem 10 können nun die eine oder mehreren Anzeigeeinrichtungen 2, 2' angesteuert werden, um gewünschte Multimedia-Inhalte oder sonstige Inhalte darzustellen.
-
Da der Fahrer während des automatisierten Fahrbetriebs in der Regel die Fahrzeugumgebung nicht beachten muss, kann in Schritt S8 automatisch der Kontrast der Fahrzeugscheibe 5 im zweiten Scheibenbereich SB2 für die zweiten Anzeigeflächen A2 erhöht werden, indem die Opazitätseinrichtung 9 der Fahrzeugscheibe 5 so angesteuert wird, dass im Bereich der zweiten Anzeigefläche die Transparenz der Fahrzeugscheibe 5 reduziert wird. Dies ist beispielhaft in 6b dargestellt.
-
Anschließend wird das Verfahren mit Schritt S1 fortgesetzt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Projektionsanzeigesystem
- 2
- Projektionseinrichtung
- 21
- Optik
- 22
- Projektionseinheit
- 3
- Auge
- 5
- Fahrzeugscheibe
- 51
- Reflexionsfläche
- 10
- Fahrzeugassistenzsystem
- A1
- erste Anzeigefläche
- A2
- zweite Anzeigefläche
- 6
- Instrumententafel
- 8
- Anzeigebildschirme
- 9
- Opazitätseinrichtung
- SB1
- erster Scheibenbereich
- SB2
- zweiter Scheibenbereich
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 8317329 B2 [0005]
- DE 102013018066 A1 [0006]