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Die Erfindung betrifft einen Klappladen zum Beschatten einer Gebäudeöffnung eines Gebäudes, zumindest aufweisend: ein oberes Klappelement, ein unteres Klappelement, wobei die Klappelemente an einer mittigen Querseite gelenkig miteinander verbunden sind, zwei gegenüberliegend angeordnete Führungsschienen, welche mit dem Gebäude fest verbunden sind, wobei die Klappelemente in den Führungsschienen schwenkbar und/oder verschiebbar gelagert sind, eine Antriebseinheit, welche eine Bewegung der Klappelemente zum Öffnen und Schließen des Klappladens antreibt, mindestens eine Verriegelungseinheit, welche die Klappelemente in einem geschlossenen Zustand gebäudeseitig fixiert, wobei die mindestens eine Verriegelungseinheit einen schwenkbaren Hebel aufweist, welcher gelenkig an dem Gebäude fixiert und mit der Antriebseinheit gekoppelt ist, und eine Feder vorgesehen ist, welche mit einer Zugstange verbunden ist.
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Weiter betrifft die Erfindung eine Fassadenanordnung mit mindestens einem Klappladen sowie ein Verfahren zum Entriegeln und zum Verriegeln eines Klappladens.
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Aus dem Stand der Technik sind Klappläden zum Verschließen, insbesondere zum Beschatten, von Gebäudeöffnungen bekannt. Diese Klappläden umfassen meist zwei flächige Klappelemente, welche gelenkig miteinander verbunden sind. Im geschlossenen Zustand sind die Klappelemente flächig vor der Gebäudeöffnung angeordnet. Im geöffneten Zustand sind die Klappelemente von der Gebäudeöffnung weggeklappt und an ihrer gelenkigen Verbindung zusammengeklappt, sodass diese in einem Winkel, je nach Öffnungszustand, V-förmig von dem Gebäude wegstehen.
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Es ist weiterhin bekannt, dass auf Fassadenelemente wie Rollläden, Jalousien, Klappfaltläden etc. an hohen Gebäuden große Windlasten einwirken, die aufgrund ihrer Sogwirkung die Fassadenelemente bewegen oder sogar vom Gebäude abreißen können.
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Um ein unbeabsichtigtes Öffnen oder schlimmstenfalls sogar ein Herabstürzen von Fassadenelementen zu verhindern, herrschen hohe Sicherheitsanforderungen. Bei Klappläden ist es daher notwendig, die Klappelemente gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen und Lösen von der Gebäudefassade zu sichern.
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Bei kleineren Klappläden reicht die Verriegelung der Klappelemente über den Antrieb etc. aus, aber ab einer Höhe der Klappelemente von ca. 3 m ist eine zusätzliche Verriegelung notwendig.
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Aus der Druckschrift
EP 2 152 988 B1 ist eine Faltfassaden- oder Faltmarkisenanordnung, sprich ein Klappladen, bekannt, bei dem die beiden Klappelemente mittels eines schwenkhebelartigen Verriegelungsmittels in ihrem mittleren Bereich an dem Gebäude fixiert werden. Dabei ist ein Ende des Verriegelungsmittels an dem Gebäude oder den Klappelementen fixiert und das andere Ende ist mittels eines angetriebenen Mitnehmers schwenkbar, sodass im oder nahe des geschlossenen Zustandes der Klappelemente das Verriegelungsmittel mit dem Mitnehmer in Kontakt und außer Kontakt bringbar ist, um die Klappelemente zu verriegeln. Folglich löst sich das Verriegelungsmittel von dem Mitnehmer. Im entriegelten Zustand verbleibt die Verriegelungseinheit an dem Klappelement.
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Diese Ausführung der Verriegelung der Klappelemente ist jedoch technisch aufwändig und somit fehleranfällig und wartungsintensiv.
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Als weiteren Stand der Technik wird auf die Druckschrift WO 2012 / 095 324 A1 verwiesen, welche einen Klappladen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 zeigt.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte, insbesondere vereinfachte, Verriegelung für die Klappelemente eines Klappladens zu schaffen, sowie ein entsprechendes Verfahren zum Entriegeln und Verriegeln bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
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Der Erfinder hat erkannt, dass eine vereinfachte und verbesserte Verriegelungseinheit einen Hebel aufweist, welcher fassadenseitig gelenkig fixiert ist und über den Antrieb, welcher den Klappladen öffnet und schließt, zum Entriegeln und Verriegeln angetrieben werden kann. Der Bolzen, in welchen der Hebel eingreift, ist am Klappladen angebracht. Im entriegelten und geöffneten Zustand des Klappladens bleibt der Hebel fassadenseitig fixiert. Ein separater Antrieb für die Verriegelung ist somit nicht notwendig.
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Demgemäß schlägt der Erfinder vor, einen Klappladen zum Beschatten einer Gebäudeöffnung eines Gebäudes, zumindest aufweisend: ein oberes Klappelement, ein unteres Klappelement, wobei die Klappelemente an einer mittigen Querseite gelenkig miteinander verbunden sind, zwei gegenüberliegend angeordnete Führungsschienen, welche mit dem Gebäude fest verbunden sind, wobei die Klappelemente in den Führungsschienen schwenkbar und/oder verschiebbar gelagert sind, eine Antriebseinheit, welche eine Bewegung der Klappelemente zum Öffnen und Schließen des Klappladens antreibt, mindestens eine Verriegelungseinheit, welche die Klappelemente in einem geschlossenen Zustand gebäudeseitig fixiert, wobei die mindestens eine Verriegelungseinheit einen schwenkbaren Hebel aufweist, welcher gelenkig an dem Gebäude fixiert und mit der Antriebseinheit gekoppelt ist, und eine Feder vorgesehen ist, welche mit einer Zugstange verbunden ist, dahingehend zu verbessern, dass die Verriegelungseinheit einen Anlenkhebel aufweist, welcher einerseits gelenkig an der Führungsschiene befestigt ist und andererseits verschiebbar mit einem Hubschlitten der Antriebseinheit gekoppelt und zudem gelenkig mit der Zugstange verbunden ist.
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Der erfindungsgemäße Klappladen weist zwei Klappelemente auf, bevorzugt ein oberes Klappelement und ein unteres Klappelement. Im geschlossenen Zustand des Klappladens sind die Klappelemente plan und vorzugsweise parallel zur Fassade ausgerichtet. In der Regel sind die Klappelemente rechteckig oder auch quadratisch ausgeführt. Beide Klappelemente sind an einer mittigen Querseite gelenkig miteinander verbunden, beispielsweise mittels Scharniergelenken. Die Querseiten der Klappelemente sind vorzugsweise horizontal ausgerichtet und die Längsseiten vertikal.
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Weiterhin umfasst der erfindungsgemäße Klappladen zwei Führungsschienen, welche an dem Gebäude fixiert sind und gegenüberliegend, parallel zu den vertikalen Längsseiten der Klappelemente ausgerichtet sind. Die Klappelemente sind an ihren Längsseiten in den Führungsschienen schwenkbar beziehungsweise verschiebbar gelagert. Eine obere Querseite des oberen Klappelementes ist vorzugsweise ortsfest und lediglich drehbar in den Führungsschienen gelagert. Die untere Querseite des unteren Klappelementes ist sowohl drehbar als auch verschiebbar in den Führungsschienen gelagert. Zum Öffnen schiebt das untere Klappelement nach oben, sodass beide Klappelemente um die Drehachse entlang der mittigen Querseite zusammengeklappt werden und zusammengeschoben werden. Im geöffneten Zustand stehen die Klappelemente dann V-förmig beziehungsweise spitzwinkelig von der Gebäudefassade ab.
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Das obere Klappelement dreht sich beim Öffnen und Schließen also um eine ortsfeste Drehachse entlang der oberen Querseite. Das untere Klappelement dreht sich beim Öffnen und Schließen um eine Drehachse entlang der unteren Querseite, die sich beim Öffnen in Richtung oberes Klappelement verschiebt und beim Schließen in die Gegenrichtung. Entlang der mittigen Querseite ist eine weitere Drehachse ausgebildet, um die beim Öffnen und Schließen die Klappelemente zusammengeklappt beziehungsweise -gefaltet werden, wobei sich diese Drehachse weg von der Gebäudefassade bewegt. Alle Drehachsen sind bevorzugt in horizontaler Richtung ausgerichtet.
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Das Öffnen und Schließen des Klappladens kann grundsätzlich sowohl in vertikaler als auch in horizontaler (Bewegungs-) Richtung der Klappelemente erfolgen. Vorliegend wird eine bevorzugte Ausführungsform des Klappladens beschrieben mit einer vertikalen Öffnungs- beziehungsweise Verschlussrichtung.
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Erfindungsgemäß weist der Klappladen mindestens eine Verriegelungseinheit auf, mit der die Klappelemente im geschlossenen Zustand gebäudeseitig fixiert werden. In einer bevorzugten Ausführungsform des Klappladens sind zwei Verriegelungseinheiten ausgebildet. Entsprechend ist vorteilhafterweise an jeder Längsseite des Klappladens eine Verriegelungseinheit ausgebildet. Die beiden Verriegelungseinheiten sind vorteilhafterweise baugleich, lediglich spiegelbildlich ausgebildet. Bei dieser beidseitigen Ausführungsform wird vorteilhafterweise eine größere Stabilität der Verriegelung gewährleistet als bei einer einseitigen Verriegelung. Die Verriegelungseinheiten verhindern ein unbeabsichtigtes Öffnen des Klappladens oder Abstehen beziehungsweise Lösen von der Gebäudefassade aufgrund von Wind und sonstigen Umwelteinflüssen etc.
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Der Klappladen weist zudem eine Antriebseinheit auf, welche eine Bewegung der Klappelemente zum Öffnen und Schließen des Klappladens antreibt. Weiterhin ist die Antriebseinheit mit den Verriegelungseinheiten gekoppelt, sodass die Antriebseinheit auch das Öffnen und Schließen der Verriegelungseinheit bewirkt. Beim Öffnen des Klappladens wird vorteilhafterweise automatisch die Verriegelung mitgeöffnet, während beim Schließen des Klappladens vorteilhafterweise ebenfalls automatisch die Verriegelung geschlossen wird.
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Die im Folgenden beschriebenen Bauteile der Verriegelungseinheit liegen bei der bevorzugten Ausführungsform des Klappladens mit zwei Verriegelungseinheiten selbstverständlich jeweils doppelt pro Klappladen vor. Es wird im Folgenden lediglich eine Verriegelungseinheit beschrieben und nicht auf beide Verriegelungseinheiten des Klappladens in der bevorzugten Ausführungsform Bezug genommen.
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Die Verriegelungseinheiten weisen erfindungsgemäß jeweils einen schwenkbaren Hebel auf, welcher gelenkig an dem Gebäude fixiert und mit der Antriebseinheit gekoppelt ist. Der Hebel verbleibt in allen Zuständen des Klappladens am Gebäude fixiert. Er gibt lediglich durch eine Schwenkbewegung beim Öffnen des Klappladens die Verriegelung der Klappelemente frei.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des Klappladens sieht vor, dass die Verriegelungseinheit ein Rastelement umfasst, welches an einem der Klappelemente angeordnet ist, in das der Hebel zum Verriegeln einrastet. Das Rastelement ist beispielsweise als Haken, Stift, Bolzen oder dergleichen ausgebildet. Vorteilhafterweise weist der Hebel eine Rastaussparung oder eine Nase auf, die in das Rastelement einhakt beziehungsweise dieses hintergreifen kann.
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Es ist möglich, das Rastelement entweder an dem oberen oder an dem unteren Klappelement anzuordnen. In der bevorzugten Ausführungsform, welche auch im Folgenden in den Figuren gezeigt und beschrieben wird, ist das Ratselement an dem oberen Klappelement angeordnet. Die Vorteile von einer Anordnung an dem oberen oder unteren Klappelement ergeben sich jeweils in Abhängigkeit der Bauweise des Klappladens, insbesondere der Klappelemente und deren gelenkiger Verbindung in der Mitte.
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Vorteilhafterweise ist das Rastelement im Bereich der mittigen Querseite der Klappelemente angeordnet, also nahe des Verbindungsbereiches beziehungsweise der gemeinsamen mittleren Drehachse der Klappelemente. Je näher das Rastelement an der mittleren Drehachse angeordnet ist, umso geringer sind vorteilhafterweise die auf die Verriegelung wirkenden Hebelkräfte.
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Gemäß der bevorzugten Ausführungsform weist die Verriegelungseinheit weiterhin eine bewegbare Zugstange auf, welche gelenkig mit dem Hebel verbunden ist. Mittels der Zugstange wird der Hebel vorteilhafterweise entriegelt und verriegelt beziehungsweise geöffnet und geschlossen. Die gelenkige Verbindung zwischen dem Hebel und der Zugstange umfasst bevorzugt ein Verbindungs- beziehungsweise Koppelgelenk, welches bevorzugt bewegbar in einem Langloch in der Führungsschiene gelagert ist. Das Langloch ist bevorzugt in vertikaler Richtung ausgerichtet. Bei der Bewegung des Hebels kann sich daher die gelenkige Verbindung beziehungsweise das Koppelgelenk zwischen der Zugstange und dem Hebel in dem Langloch mitbewegen.
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Der Hebel der Verriegelungseinheit ist einerseits gelenkig an dem Gebäude, vorteilhafterweise an der an dem Gebäude angebrachten Führungsschiene, fixiert. Beim Verriegeln und Entriegeln wird der Hebel also um diese Drehachse an der Führungsschiene geschwenkt. Andererseits ist an dem Hebel eine Rastaussparung beziehungsweise Nase ausgebildet, welche die Verriegelung an dem Rastelement herstellt. Zwischen diesen beiden Seiten ist das Koppelgelenk zur Verbindung des Hebels mit der Zugstange ausgebildet.
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Die Verriegelungseinheit sieht erfindungsgemäß eine Feder vor, welche mit der Zugstange verbunden und im geschlossenen Zustand des Klappladens vorgespannt ist. Vorteilhafterweise ist die Feder mit dem oberen Ende der Zugstange verbunden. Die Feder ist vorteilhafterweise vorgespannt, sodass im geschlossenen Zustand des Klappladens beziehungsweise, wenn die Klappelemente verriegelt sind, die Zugkraft auf die Zugstange wirkt, um den Hebel nach oben zu ziehen und die Verriegelung zu öffnen. Die Zugkraft ist entsprechend vorteilhaft nach oben ausgerichtet.
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Die erfindungsgemäße Ausführungsform der Verriegelungseinheit weist zudem einen Anlenkhebel auf, welcher einerseits gelenkig an der Führungsschiene befestigt ist und andererseits verschiebbar mit einem Hubschlitten der Antriebseinheit gekoppelt ist. Der Anlenkhebel ist bevorzugt mit einem Ende um eine Drehachse an der Führungsschiene schwenkbar. Das andere Ende des Anlenkhebels ist bevorzugt mit einem Hubschlitten lösbar gekoppelt. Zwischen den beiden Enden ist der Anlenkhebel zudem gelenkig mit der Zugstange verbunden. Erfindungsgemäß ist der Anlenkhebel mit dem unteren Ende der Zugstange verbunden. Die lösbare Kopplung des Anlenkhebels mit dem Hubschlitten hält den Anlenkhebel im geschlossenen und verriegelten Zustand unten, während gleichzeitig die Zugkraft der Feder über die Zugstange in entgegengesetzter Richtung, also nach oben, auf den Anlenkhebel wirkt.
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In der bevorzugten Ausführungsform ist der Hubschlitten verschiebbar in der Führungsschiene gelagert. Die Antriebseinheit bewirkt eine Bewegung des Hubschlittens in vertikaler Richtung, sodass sowohl die Klappelemente geöffnet und geschlossen werden und dabei automatisch auch die Verriegelungseinheit geöffnet und geschlossen wird. Der Hubschlitten umfasst bevorzugt einerseits eine Laufrolle zur Führung der Bewegung in der Führungsschiene und andererseits eine lineare Führung, welche mit einem Zahnriemen der Antriebseinheit gekoppelt ist. Die Antriebseinheit umfasst bevorzugt einen Elektromotor sowie auf jeder Seite des Klappladens eine Antriebswelle, einen Zahnriemen und einen Hubschlitten. Das Öffnen und Schließen sowie das Entriegeln und Verriegeln des Klappladens wird durch den einen gemeinsamen Antrieb vorteilhafterweise auf beiden Seiten synchron ausgeführt.
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Der Hubschlitten ist bevorzugt mit einem Ende des Anlenkhebels lösbar gekoppelt. Hierzu weist der Hubschlitten bevorzugt ein Aufsatzteil auf, mit welchem der Anlenkhebel lösbar gekoppelt ist. Das Aufsatzteil befindet sich vorteilhafterweise an einem oberen Bereich des Hubschlittens. Weiterhin bevorzugt umfasst das Aufsatzteil mindestens einen Stift, an welchem ein klammerartiges Betätigungselement ausgebildet ist, welches die lösbare Kopplung mit einer Aussparung im Anlenkhebel ausbildet. Vorteilhafterweise sind zwei Stifte ausgebildet, um eine stabile Anbringung des klammerartigen Betätigungselementes zu gewährleisten. An dem freien Ende des Anlenkhebels, welches also nicht mit der Führungsschiene gelenkig verbunden ist, ist vorteilhafterweise eine Aussparung ausgebildet. Das Betätigungselement ist im geschlossenen beziehungsweise verriegelten Zustand in der Aussparung angeordnet. Vorteilhafterweise ist das Betätigungselement als Klammer ausgebildet, welche mit den Stiften verbunden ist und deren freier Teil mit der Aussparung des Anlenkhebels koppeln kann.
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Bei einer Bewegung des Hubschlittens nach oben, wobei die weiteren Bauteile, also Aufsatzteil, Stifte und Betätigungselement, mit nach oben genommen werden, wird der Anlenkhebel durch die über die Zugstange übertragenen Zugkraft der Feder nach oben geschwenkt. Das Hochfahren des Hubschlittens ermöglicht dann also die Schwenkbewegung des Hebels. Bei einer bestimmten Höhe des Hubschlittens löst sich das Betätigungselement aus der Aussparung und fährt mit dem Hubschlitten weiter nach oben. Mit anderen Worten wird durch die Zugkraft der Feder die Zugstange nach oben gezogen, sobald der Anlenkhebel nicht mehr vom Hubschlitten unten gehalten wird. Der Anlenkhebel verbleibt dann, gehalten von der Zugkraft der Feder, vorteilhafterweise in der teilweise nach oben geschwenkten Position. Durch die Aufwärtsbewegung der Zugstange wird der Hebel betätigt und der Bolzen entriegelt.
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Wird das Betätigungselement von dem Hubschlitten wieder nach unten bewegt, greift das Betätigungselement wieder in die Aussparung am Anlenkhebel ein und nimmt diesen mit nach unten. Dabei wird auch die Zugstange entgegen der Zugkraft der Feder nach unten gezogen. Zusätzlich wird dabei der Hebel von der Zugstange verriegelt.
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Bevorzugt wird die Kopplung der Antriebseinheit zu dem Hebel der Verriegelungseinheit mit den folgenden Bauteilen in der angegebenen Reihenfolge ausgebildet: Elektromotor, Antriebswelle, Zahnriemen, Hubschlitten mit Aufsatzteil, Stift(e), Betätigungselement, Anlenkhebel mit der Aussparung und Zugstange.
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Die Erfindung betrifft noch eine Fassadenanordnung mit mindestens einem Klappladen, wobei der mindestens eine Klappladen, wie voranstehend beschrieben, erfindungsgemäß ausgebildet ist. Mehrere Klappläden können entweder nebeneinander oder untereinander angeordnet werden. Bevorzugt ist jedoch eine Anordnung der Klappläden nebeneinander. Es können beliebig viele Klappläden nebeneinander angeordnet werden.
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Zudem betrifft die Erfindung noch ein Verfahren zum Entriegeln des erfindungsgemäßen, voranstehend beschriebenen Klappladens, zumindest aufweisend die Schritte:
- - Hochfahren des Hubschlittens,
- - Lösen der Kopplung zwischen dem Betätigungselement am Hubschlitten und einer Aussparung eines Anlenkhebels,
- - Mitbewegen der Zugstange durch den Anlenkhebel, wobei
- - die Zugstange den Hebel nach oben bewegt, sodass ein Bolzen am Klappelement entriegelt wird, und
- - gleichzeitig die Zugstange von der Feder nach oben gezogen wird.
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Mittels der Antriebseinheit, welche den Motor über die Antriebswelle und den Zahnriemen mit dem Hubschlitten koppelt, wird der Hubschlitten zum Entriegeln des Hebels in der Führungsschiene nach oben bewegt. Mit dem Hubschlitten bewegt sich auch das Aufsatzteil mit den Stiften und dem klammerartigen Betätigungselement nach oben. Das Betätigungselement ist noch in der Aussparung des Anlenkhebels angeordnet und bildet die Kopplung aus. Bei der Aufwärtsbewegung des Betätigungselementes zusammen mit dem Hubschlitten wird der Anlenkhebel zum einen durch die Federkraft nach oben gezogen und zum anderen von dem Betätigungselement nach oben geführt. Bei einer bestimmten Winkelstellung des Anlenkhebels wird das Betätigungselement aus der Aussparung gelöst. Das Betätigungselement mit dem Hubschlitten fährt zum Öffnen des Klappladens weiter nach oben.
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Bei dieser Schwenkbewegung des Anlenkhebels wird die Zugstange nach oben geschoben. Die Zugstange ist wiederum mit dem Hebel gelenkig verbunden, welcher ebenfalls mit nach oben bewegt wird und dabei den Bolzen am Klappelement freigibt. Der Hebel wird um seine Drehachse im Gelenk an der Führungsschiene geschwenkt. Das Koppelgelenk von der Zugstange zum Hebel ist in dem Langloch in der Führungsschiene positioniert. Beim Schwenken des Hebels wird das Koppelgelenk in dem Langloch ebenfalls nach oben bewegt. Das Langloch begrenzt eine Aufwärtsbewegung der Zugstange und damit auch die Schwenkbewegung des Anlenkhebels.
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Gleichzeitig beziehungsweise zusätzlich zum Hochschieben des Hebels aufgrund der Kopplung mit dem Antrieb wird der Hebel aufgrund der nach oben gerichteten Zugkraft der vorgespannten Feder am oberen Ende der Zugstange nach oben bewegt. Das Verfahren zum Entriegeln beziehungsweise das gesamte Entriegelungssystem der Verriegelungseinheit ist sozusagen redundant ausgebildet.
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Weiterhin betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Verriegeln des erfindungsgemäßen, voranstehend beschriebenen Klappladens, zumindest aufweisend die Schritte:
- - Runterfahren des Hubschlittens,
- - Herstellen der Kopplung zwischen dem Betätigungselement am Hubschlitten und einer Aussparung eines Anlenkhebels,
- - Absenken des Anlenkhebels,
- - Mitbewegen der Zugstange entgegen der Federkraft der Feder, wobei
- - die Zugstange den Hebel nach unten bewegt, sodass ein Bolzen am Klappelement verriegelt wird.
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Beim Runterfahren des Hubschlittens aufgrund einer umgekehrten Bewegung der Antriebswelle und des Zahnriemens wird die Kopplung zum Anlenkhebel automatisch wieder hergestellt, indem das Betätigungselement in die Aussparung am Anlenkhebel von oben wieder eingeführt wird. Anschließend wird der Anlenkhebel mit nach unten bewegt, was wiederum die Zugstange entgegen der Federkraft mit nach unten zieht. Zusätzlich zieht die Zugstange den Hebel mit nach unten, der dabei mit der Nase den Bolzen am Klappelement verriegelt.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels mit Hilfe der Figuren näher beschrieben, wobei nur die zum Verständnis der Erfindung notwendigen Merkmale dargestellt sind.
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Es zeigen im Einzelnen:
- 1: eine Rückansicht einer Fassadenanordnung mit einem Klappladen,
- 2: eine Seitenansicht des einen Klappladens gemäß der 1 im geschlossenen und verriegelten Zustand,
- 3: eine vergrößerte Detailansicht des Klappladens gemäß 2 im geschlossenen und verriegelten Zustand,
- 4: eine Seitenansicht des Klappladens gemäß der 2 im geöffneten und entriegelten Zustand,
- 5: ein vergrößerter Ausschnitt der lösbaren Kopplung zum Anlenkhebel des Klappladens gemäß 2 im geschlossenen und verriegelten Zustand, und
- 6: ein vergrößerter Ausschnitt der lösbaren Kopplung zum Anlenkhebel des Klappladens gemäß 2 beim Hochfahren des Hubschlittens.
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Die 1 zeigt eine Rückansicht einer Fassadenanordnung 1 mit einem Klappladen 2. Der Klappladen 2 ist rechteckig ausgebildet und weist ein oberes Klappelement 2a und ein unteres Klappelement 2b auf. Die Klappelemente 2a und 2b sind mittels drei Scharniergelenken 4 an der mittleren Querseite gelenkig verbunden. In der Mitte der Klappelemente 2a und 2b ist ein zweitteiliger Befestigungspfosten 3 ausgebildet, an welchem eine Verkleidung der Klappelemente 2a und 2b angebracht werden kann.
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Gemäß der hier gezeigten Ausführungsform sind zwei Verriegelungseinheiten 5 ausgebildet, welche jeweils an den äußeren Längsseiten des Klappladens 2 angeordnet ist, siehe 2 bis 4. Weiterhin ist an den äußeren Längsseiten in unmittelbarer Nähe des Verbindungsbereiches an dem oberen Klappelement 2a jeweils ein Bolzen 12 der Verriegelungseinheiten 5 ausgebildet.
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In der 2 ist eine Seitenansicht des Klappladens 2 gemäß der 1 im geschlossenen und verriegelten Zustand gezeigt. Im linken Bildbereich sind die Klappelemente 2a und 2b dargestellt, im rechten Bildbereich die Unterkonstruktion des Klappladens 2, welche an der hier nicht dargestellten Gebäudefassade angebracht ist und in der die weiteren Bauteile des Klappladens 2 vorliegen. Insbesondere umfasst die Unterkonstruktion zwei Führungsschienen 6, welche an beiden vertikalen Längsseiten des Klappladens 2 außen angebracht sind. In den Führungsschienen 6 ist jeweils ein Hubschlitten 19 angeordnet, welcher mit der Antriebseinheit gekoppelt ist und in der jeweiligen Führungsschiene 6 auf und ab bewegt wird.
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Die beiden Klappelemente 2a und 2b sind im geschlossenen Zustand plan ausgerichtet. Das obere Klappelement 2a ist an der oberen Querseite ortsfest, jedoch gelenkig mit der Führungsschiene verbunden. Beim Öffnen und Schließen schwenkt das obere Klappelement 2a um die hier ausgebildete Drehachse d1, siehe 4. Das untere Klappelement 2b ist an der unteren Querseite gelenkig mit dem verschiebbaren Hubschlitten 19 gekoppelt. Die Drehachse d2 des unteren Klappelementes 2b wird beim Öffnen und Schließen des Klappladens 2 mit dem Hubschlitten 19 hoch- und runterbewegt, siehe 4. Die mittigen Querseiten der Klappelemente 2a und 2b sind mittels eines Scharniergelenkes 4 gelenkig miteinander verbunden. Um diese Drehachse d3 schwenken die beiden Klappelemente 2a und 2b beim Öffnen und Schließen, während die Drehachse d3 von der Fassade wegbewegt wird, sodass die Klappelemente 2a und 2b im geschlossenen Zustand V-förmig von der Fassade abstehen, siehe 4.
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Weiterhin weist der Klappladen 2 erfindungsgemäß eine Verriegelungseinheit 5 auf, die an der äußeren Längsseite ausgebildet ist. Die Verriegelungseinheit 5 ist in dem hier gezeigten Zustand des Klappladens 2 verriegelt, sodass die Klappelemente 2a und 2b an der Fassade gesichert sind.
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Die 3 zeigt eine vergrößerte Detailansicht des Klappfaltladens 2 gemäß 2 im geschlossenen und verriegelten Zustand im mittleren Verbindungs- und unteren Bereich des Klappladens 2. Die Verriegelungseinheit 5 umfasst einen Hebel 7. Der Hebel 7 ist am einen Ende mittels eines Gelenkes 8 mit einem Beschlag 8a an der Führungsschiene 6 befestigt. Am anderen Ende weist der Hebel 7 eine Nase 9 auf, die im geschlossenen und verriegelten Zustand hinter einen Bolzen 12 am oberen Klappelement 2a greift. Der Bolzen 12 ist in der hier gezeigten Ausführungsform aus konstruktiven Gründen, Hebelwirkung etc. am oberen Klappelement 2a an der mittleren Querseite ausgebildet. Weiterhin ist am Hebel 7 mittig zwischen den beiden Enden ein Koppelgelenk 10 ausgebildet, welches den Hebel 7 gelenkig mit einer Zugstange 14 der Verriegelungseinheit 5 koppelt. Das Koppelgelenk 10 ist in einem Langloch 11 in der Führungsschiene 6 angeordnet. Dabei erstreckt sich das Langloch 11 längs der Führungsschiene 6, sodass das Koppelgelenk 10 beziehungsweise der Hebel 7 in vertikaler Richtung einen gewissen Spielraum hat.
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Die Zugstange 14 ist über das Koppelgelenk 10 mit dem Hebel 7 gekoppelt. An ihrem oberen Ende ist eine Feder 13 befestigt, die am anderen Ende an einem Beschlag 13a an der Führungsschiene 6 angebracht ist. Die Feder 13 ist vorgespannt, sodass im verriegelten Zustand eine nach oben gerichtete Zugkraft auf die Zugstange 14 wirkt.
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Weiterhin weist die Verriegelungseinheit 5 einen Anlenkhebel 15 auf. Der Anlenkhebel 15 ist am einen Ende mittels eines Gelenkes 16 mit einem Beschlag an der Führungsschiene 6 befestigt. Am anderen Ende weist der Anlenkhebel 15 eine Aussparung 17 auf. Über die Aussparung 17 wird die lösbare Kopplung zum Hubschlitten 19 hergestellt. Der Anlenkhebel 15 ist zudem zwischen den beiden Enden gelenkig mit dem unteren Ende der Zugstange 14 gekoppelt.
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Der Klappladen 2 umfasst noch einen Hubschlitten 19, welcher gekoppelt mit der Antriebseinheit bewegbar in der Führungsschiene 6 positioniert ist. An dem Hubschlitten 19 ist zum einen das untere Klappelement 2b angebracht beziehungsweise ist die Drehachse d2 des unteren Klappelementes 2b ausgebildet. Zum anderen ist der Hubschlitten 19 mit dem Anlenkhebel 15 lösbar gekoppelt. Hierzu weist der Hubschlitten 19 ein Aufsatzteil 20 auf, an dem gemäß der hier gezeigten Ausführungsform zwei Stifte 21 ausgebildet sind, wobei lediglich ein Stift 21 in der Seitenansicht zu sehen ist. Die Stifte 21 stehen von dem Hubschlitten 19 und dem Aufsatzteil 20 in Richtung Hebel 7, also nach oben, ab. An den Stiften 21 ist ein Betätigungselement in Form einer Klammer angeordnet, siehe 5 bis 6. Die Klammer ist im geschlossenen und verriegelten Zustand in der Aussparung 17 des Anlenkhebels 15 angeordnet, siehe 5 bis 6, sodass eine lösbare Kopplung ausgebildet ist.
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Zum Öffnen und Schließen des Klappladens 2 sowie zum Entriegeln und Verriegeln der Klappelemente 2a und 2b bewegt sich der Hubschlitten 19 in der Führungsschiene 6 auf und ab. Der Hubschlitten 15 ist hierzu mit dem Zahnriemen 23 verbunden, welcher um eine Zahnriemenscheibe 22 umgelenkt wird. Die Zahnriemenscheibe 22 wird mittels einer hier nicht dargestellten Antriebswelle angetrieben.
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In der 4 ist der Klappladen 2 im teilweise geöffneten und entriegelten Zustand gezeigt. Die Klappelemente 2a und 2b stehen spitzwinkelig von der Gebäudefassade ab. Der Hubschlitten 19 ist in der Führungsschiene 6 nach oben gefahren worden und hat das untere Klappelement 2b mitbewegt.
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Beim Hochfahren des Hubschlittens 19 wird die Schwenkbewegung des Anlenkhebels 15 freigegeben, was gleichzeitig die Zugstange 14 mit nach oben schiebt. Dabei wird der Hebel 7 vom Bolzen 12 gelöst. Wie in der Figur zu sehen ist, ist der Hebel 7 auch im geöffneten und entriegelten Zustand gebäudeseitig fixiert. Beim weiteren Hochfahren des Hubschlittens 19 wurde dann die lösbare Kopplung zwischen der Klammer 21a und der Aussparung 17 im Anlenkhebel 15 gelöst. Der Anlenkhebel 15 verbleibt, gehalten von der Federkraft, in der geschwenkten Position.
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Die 5 und 6 zeigen jeweils noch einen vergrößerten Ausschnitt der lösbaren Kopplung zum Anlenkhebel des Klappladens gemäß 2. In der 5 ist dieses Detail im geschlossenen und verriegelten Zustand gezeigt. Der hier gezeigte vordere, freie Bereich der Klammer 21a ist in der Aussparung 17 des Anlenkhebels 15 positioniert. Bewegt sich die Klammer 21a nach oben, wird der Anlenkhebel 15 über die Zugstange 14 von der Feder nach oben gezogen und in der geschwenkten Position gehalten. Bei einer bestimmten Winkelposition des Anlenkhebels 15 ist dessen Schwenkbewegung begrenzt und die Klammer 21a wird nach oben aus der Aussparung 17 herausgeführt. Die Kopplung wird entsprechend gelöst. Dieser Zustand ist in der 6 gezeigt.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Insbesondere beschränkt sich die Erfindung nicht auf die nachfolgend angegebenen Merkmalskombinationen, sondern es können auch für den Fachmann offensichtlich ausführbare andere Kombinationen und Teilkombinationen aus den offenbarten Merkmalen gebildet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fassadenanordnung
- 2
- Klappladen
- 2a, 2b
- Klappelemente
- 3
- Befestigungspfosten
- 4
- Scharniergelenk
- 5
- Verriegelungseinheit
- 6
- Führungsschiene
- 7
- Hebel
- 8
- Gelenk Hebel/Führungsschiene
- 8a
- Beschlag
- 9
- Nase
- 10
- Koppelgelenk Hebel/Zugstange
- 11
- Langloch in Führungsschiene
- 12
- Bolzen/Rastelement
- 13
- Feder
- 13a
- Beschlag
- 14
- Zugstange
- 15
- Anlenkhebel
- 16
- Gelenk Anlenkhebel/Führungsschiene
- 17
- Aussparung
- 18
- Koppelgelenk Anlenkhebel/Führungsschiene
- 19
- Hubschlitten
- 20
- Aufsatzteil
- 21
- Stift
- 21a
- Klammer
- 22
- Zahnriemenscheibe
- 23
- Zahnriemen
- d1, d2, d3
- Drehachsen der Klappelemente