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"Fenster, Tür o.dgl."
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Zusatz zu Patent ... (Patentanmeldung P 26 02 425.9) Die Erfindung
bezieht sich auf ein Fenster, eine Tür o.dgl., mit einem Treibstangenbeschlag für
einen insbesondere kipp-/ schwenkbaren Flügel, an dem ein zweiter Flügel schwenk-
oder klappbar befestigt ist, der an einen Flügelrahmen des ersten Flügels abdichtend
anlegbar und in dieser Anlagestellung an mehreren Stellen von einer Flügelverschlußvorrichtung
verriegelbar ist, die mittels eines Verbindungsstücks lösbar mit der Treibstange
kuppelbar ist und mehrere gemeinsam verstellbare, in am zweiten Flügel angebrachte
Schließbleche eingreifende Schließstifte hat, nach Patent ...... (Patentanmeldung
P 26 o2 425.9).
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Bei dem Fenster der Haupterfindung konnen zwar mehrere Verschlußstellen
gleichzeitig geöffnet werden, so daß sich ein verspannungsfreies Öffnen des zweiten
Fensterflügels ergibt. Für jede der Verschlußstellen ist jedoch ein gesondertes
Verbindungsstück erforderlich, mit dem jeweils eine Wirkverbindung zwischen der
Treibstange und dem betreffenden
Flügelverschluß hergestellt werden
muR. Wenn das geschehen ist, kann die Bedienungsperson mit nur einem Drehgriff alle
Flügelverschlüsse gleichzeitig öffnen. Wird jedoch versäumt, eines der Verbindungsstücke
wie erforderlich zu kuppeln oder zu entkuppeln, so kann sich ergeben, daß der zweite
Fensterflügel nicht verspannungsfrei geöffnet bzw. geschlossen werden kann und daher
Glasbruchgefahr besteht.
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Der Zusatzerfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fenster
der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß die bei mehreren jeweils gesondert
zu betätigenden Verbindungsstücke bestehende Glasbruchgefahr vermieden wird.
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Zugleich soll auch gewährleistet werden, daß der zweite Flügel in
der Fensterebene Außenabmessungen haben kann, welche die Außenabmessungen des ersten
Flügels unterschreiten.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Flügelverschlußvorrichtung
eine zusätzlich zur Treibstange vorhandene und für mehrere Verschluß stellen gemeinsame
und deren sämtliche verstellbaren Schließstifte tragende Verriegelungsstange aufweist,
und daß nur ein einziges Verbindungsstück zur Kupplung dieser Verriegelungsstange
mit der Treibstange vorhanden ist.
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Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß eine Verriegelungsstange
für mehrere Verschluß stellen vorhanden ist, so daß deren Schließstifte stets die
gleiche Stellung haben, also entweder die Öffnungsstellung oder die Verschlußstellung,
und infolgedessen eine unterschiedliche Beaufschlagung des zweiten
Flügels
durch unterschiedliche Stellungen der Schließstifte und die dadurch verursachte
Glasbruchgefahr vermieden wird. Da zugleich auch nur ein einziges Verbindungsstück
zur Kupplung der Verriegelungsstange mit der Treibstange vorhanden zu sein braucht,
ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß auch nur dieses einzige und nicht mehrere
Verbindungsstücke betätigt werden müssen, wenn der zweite Flügel vom ersten Flügel
abgeschwenkt bzw. abgeklappt werden soll. Die Verriegelungsstange kann von der Treibstange
entfernt angeordnet werden, so daß der zweite Flügel und der bauliche Aufwand der
Schließstifte und Schließbleche sowie am ersten Flügel klein gehalten werden können.
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Vorteilhafterweise ist die Verriegelungsstange an einer dem zweiten
Flugel benachbarten Rahmenfläche des ersten Flügels längsverschieblich geführt,
und hat einen durch den Flügelrahmen des ersten Flügels in den Kupplungsbereich
des Verbindungsstücks ragenden Mitnehmerbolzen. Der Flügelrahmen des ersten Flügels
braucht daher nur an einer Stelle geschwächt zu werden, nämlich in dem Bereich,
in dem der Mitnehmerbolzen der die mehreren Schließstifte tragenden Verriegelungsstange
den Flügels rahmen durchsetzt, um mit dem Verbindungsstück in Eingriff gebracht
werden zu können. Dementsprechend liegen gute Wärme-und Schalldämmeigenschaften
vor. Desweiteren ist das Verbindungsstück ein an der Treibstange schwenkbeweglich
angelenkter Mitnehmerhebel mit einer Handhabe und einem den Mitnehmerbolzen an dessen
treibstangenseitigen Ende umfassenden
Haken. Der Mitnehmerhebel
ist reibungsgehemmt an der Treibstange angelenkt, damit er aus seiner von dem Mitnehmerbolzen
weggeschwenkten Lage nicht selbsttätig zurückfällt.
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Die Sperrschlitze der Schließbleche sind jeweils oberhalb der Einlaufschlitze
angeordnet und/oder ein vom Mitnehmerbolzen durchsetztes Langloch des ersten Flügels
und/oder die Sperrschlitze haben eine das Verschwenken des Drehgriffs in Rippbetätigungsstellung
verhindernde Länge, um Fehlbedienungen zu vermeiden.
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Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Ansicht des Fensters, Fig. 2 einen
Schnitt AB durch den verschlußseitigen seitlichen Fensterschenkel a Höhe des Verbindungsstückes,
Fig. 3 einen Schnitt CD durch beide seitlichen Fensterschenkel auf Höhe eines Schließstiftes
der Verriegelungsstange und Fig. 4 eine Teilansicht des Beschlages ohne Rahmenteile.
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Ein erster, an einem im Mauerwerk verankerten Blendrahmen 40 abdichtend
anlegbarer Flügel 11 besteht aus vier Rahmenschenkeln 12, die auf Gehrung gestoßen
sind. Auf der Fensterinnenseite ist ein zweiter Flügel 10 vorhanden, der am Flügelrahmen
des ersten Flügels 11 abdichtend anliegt. Die Dichtungen sind jeweils nicht dargestellt.
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Auf der Bandseite des Flügels 11, also rechts, sind die Beschlagteile
4 des ersten Flügels lediglich schematisch dargestellt.
Der zweite
Flügel 10 ist ebenfalls rechts, aber am ersten Flügel angelenkt, und zwar schwenkbeweglich
über Bänder 4.
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Der Treibstangenbeschlag des Kipp-Schwenkflügels besitzt ein Betätigungsgetriebe
3 mit einem Drehgriff 13, über den ein Treibhebel 14 verstellt wird, der über einen
itnehmerstift 15 an einer Treibstange 2 angreift, so daß diese in den Richtungen
des Doppelpfeils 17 verstellt werden kann. Entsprechend den üblichen Einhand-Beschlägen
weist der Drehgriff 13 in der Schließlage des Flügels nach unten, in der Schwenklage
ist der Drehgriff 13 waagerecht und in der Kipplage des Flügels 11 nach oben gerichtet.
Durch die Verstellung des Drehgriffs 13 werden über die Treibstange 2 alle erforderlichen
Lageveränderungen der Beschlagteile vorgenommen, damit der Flugel gekippt, geschwenkt
oder verschlossen werden kann. Beispielsweise wird die Verriegelung mit den Verschlußbolzen
erreicht, die den Flügel 11 durch Eingriff in am Blendrahmen angebrachte Schließbleche
an diesem Blendrahmen verriegelt halten, oder die Entriegelung eines nicht dargestellten
linken unteren Ecklagers wird vorgenommen, damit der Flügel 11 geschwenkt werden
kann.
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Die Fig. 2,3 zeigen, daß der Rahmen 18 des Flügels 11 mit Flügelüberschlag
16 aus einem Bohlprofil besteht, das z.B. aus einer Aluminiumlegierung oder aus
Kunststoff extrudiert ist. Es sind Vorsprünge 19 vorhanden, die eine Glasscheibe
20 halten.
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Der Rahmen 21 des zweiten Flügels 10 besitzt ein an den ersten Flügel
11 angepaßtes Profil, welches eine zweite Glasscheibe 22 hält.
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Die Treibstange 2 ist von Vorsprüngen 26 des Rahmens 18 längsverschieblich
auf einer dem festehenden Blendrahmen benachbarten Rahmenfläche gehalten. Sie trägt
einen Haltebolzen 41 für einen Schwenkhebel 1', der mit seinem einen Ende huber
diesen Halten bolzen an der Treibstange schwenkbeweglich angelenkt ist. Das andere
Ende des Mitnehmerhebels hat einen Haken 42 zur Umklammerung des treibstangenseitigen
Endes 43' eines Mitnehmerbolzens 43. Außerdem hat der Mitnehmerhebel eine Eandhabe
29' in Gestalt eines Schlitzes, mit der der Mitnehmerhebel entsprechend den Pfeilen
nach rechts oder links verschwenkt werden kann.
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Fig. 2 zeigt, daß zwischen dem Mitnehmerhebel und der Treibstange
eine Feder 44 angeordnet ist, so daß der Mitnehmerhebel reibungsgehemmt beweglich
ist. Infolgedessen kann er nicht selbsttätig unter Wirkung seines Gewichts aus derjenigen
Lage kippen, in die er mit Hilfe der Handhabe 29' eingestellt wurde.
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Eine Verriegelungsstange 45 ist an einer dem zweiten Flügel bzw.
dessen Rahmen 10 zugewandten Rahmenfläche längsverschieblich angeordnet und von
Vorsprüngen 46 des Rahmens 18 gehalten. Ihr Mitnehmerbolzen 43 durchragt den Rahmen
18 in einem nicht näher dargestellten Langsschlitz, der dem Mitnehmerbolzen den
erforderlichen Bewegungsspielraum läßt.
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Die Treibstange trägt mehrere Schließstifte 23', die mit den am Rahmen
21 des zweiten Flügels 10 angebrachten Schließblechen 7' zusammenwirken. Jedes Schließblech
hat einen Schlitz, bestehend aus einem Einlaufschlitz 32 und einem Sperrschlitz
33. In der Verschluß stellung des zweiten Flügels am ersten Flügel greifen die
Schließstifte
23' in die jeweils oberhalb der Einlaufschlitze 32 angeordneten Sperrschlitze 33.
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Bei geschlossenem Fenster befindet sich der Drehgriff 13 in der in
der Fig. 1 dargestellten Lage mit nach unten gerichtetem Ende. Dementsprechend hat
die Treibstange 2 ihre tiefstmögliche Lage, in der die nicht dargestellten Schließbolzen
in den Schließblechen am feststehenden Blendrahmen eine Verschlußlage einnehmen.
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Außerdem sind die Schließstifte 23' zur Verriegelung des zweiten Flugels
in den Sperrschlitzen 33.
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Zur Öffnung des zweiten Flügels wird der Drehgriff 13 bei Fig. 1
um 900 nach oben verschwenkt. Die Flügel 10 und 11, die miteinander verriegelt sind,
werden in Drehöffnung geschwenkt.
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Der Mitnehmerhebel 1' wird jetzt in die in Fig. 4 dargestellte Lage
geschwenkt, so daß sein Haken 42 das treibstangenseitige Ende 43' des Mitnehmerbolzens
43 umfaßt. Wenn nun der Drehgriff um 900 nach unten bewegt wird, bewegt sich die
Treibstange 2 entsprechend nach unten und bewegt auch über den Mitnehmerbolzen 43
die Verriegelungsstange 45, so daß die Schließstifte 23' in die Einlaufschlitze
32 gelangen. Diese Lage zeigt Fig. 4. Die Flügel lassen sich jetzt problemlos abschwenken.
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Das Schließen des zweiten Flügels erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Zunächst wird der zweite Flügel gegen den ersten Flügel gedrückt und der Drehgriff
13 nach oben geschwenkt.
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Dadurch greifen die Schließstifte 23' wieder in die Sperrschlitze
33. Danach wird der Mitnehmerhebel 1' vom Mitnehmerbolzen
entkuppelt.
Die jetzt wieder miteinander verriegelten Flügel 10 und 11 werden in den Blendrahmen
geschwenkt und der Drehgriff 13 wird nach unten geschwenkt. Die Flügel sind jetzt
mit dem Blendrahmen fest verriegelt. Eine Dreh- bzw. Dreh-Kipp-Öffnung des Flügels
ist jetzt nach Verschwenken des Drehgriffs 13 um 900 oder 1800 mõglich,ohne die
zusätzliche Verriegelung von 10 und 11 zu stören. Bei der normalen Betätigung des
Fensters zum Dreh- und Kippöffnen bleiben der erste und der zweite Fensterflügel
dicht verriegelt. Erst nach Umlegen des Mitnehmerhebels 1' hat die Bedienungsperson
die Mõglichkeit, durch Verdrehen des Drehgriffs nach unten, die Entriegelung beider
Flügel vorzunehmen, wobei sich alle Verriegelungsstellen gleichzeitig lösen.
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Die zentrale Verstellung aller Schließstifte ist auch möglich durch
eine parallel zur Treibstange 2 angeordnete, nicht dargestellte Verriegelungsstange,
die mehrere Schließstifte trägt, welche sämtlich den Flügelrahmen 18 durchdringen,
ahnlich dem Mitnehmerbolzen 43. Dabei ergibt sich jedoch eine unerwunschte mehrfache
Schwächung des Flügelrahmens durch Längsschlitze für die zu bewegenden Schließstifte.