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Die vorliegende Erfindung betrifft modulares Anfahrschutzsystem für Gebäude und ein dazugehöriges Verbindungsgelenk.
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Anprallende Fahrzeuge an Gebäuden verursachen oftmals Schäden an der Bausubstanz und werden hierbei selbst beschädigt.
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Es ist die technische Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Beschädigung von Gebäudewänden oder Fahrzeugen wirksam zu verhindern.
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Diese Aufgabe wird durch Gegenstände nach den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche, der Beschreibung und der Figuren.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird diese Aufgabe durch ein modulares Anfahrschutzsystem gelöst, mit zumindest einem ersten und einem zweiten Rohrelement; und einem Verbindungselement mit einem ersten Einsatzabschnitt zum Einsetzen in das erste Rohrelement, einem zweiten Einsatzabschnitt zum Einsetzen in das zweite Rohrelement und einer Zugfeder zum Verbinden des ersten und zweiten Einsatzabschnitts.
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Durch das modulare Anfahrschutzsystem wird der technische Vorteil erreicht, dass das anfahrende Fahrzeug abgebremst wird unabhängig davon, an welcher Stelle und in welchem Winkel eine Berührung mit dem Plankensystem stattfindet. Dabei werden Gegenkräfte erzeugt, die von einem Gelenksystem generiert werden. Dabei werden die Anfahrkräfte aufgenommen und durch den Gegendruck wieder in deren Ausgangsposition zurückversetzt. Dadurch können Beschädigungen wirksam verhindert werden.
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In einer technisch vorteilhaften Ausführungsform des modularen Anfahrschutzsystems ist die Zugfeder im Inneren des ersten und des zweiten Einsatzabschnitt angeordnet. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass die Zugfeder vor Beschädigungen geschützt ist.
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In einer weiteren technisch vorteilhaften Ausführungsform des modularen Anfahrschutzsystems weist die Zugfeder eine Spiralform auf. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass die Zugfeder dehnbar ist und die Elastizität des Anfahrschutzsystems erhöht.
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In einer weiteren technisch vorteilhaften Ausführungsform des modularen Anfahrschutzsystems steht die Zugfeder mit der Innenseite des ersten und zweiten Einsatzabschnitts in Berührung. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass die Zugfeder seitlich stabilisiert wird.
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In einer weiteren technisch vorteilhaften Ausführungsform des modularen Anfahrschutzsystems ist das eine Ende der Zugfeder an dem ersten Einsatzabschnitt befestigt und das andere Ende der Zugfeder an dem zweiten Einsatzabschnitt befestigt. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass sich eine hohe Dehnbarkeit und Elastizität erzielen lässt und die Zugfeder über die Gesamte Länge wirksam ist.
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In einer weiteren technisch vorteilhaften Ausführungsform des modularen Anfahrschutzsystems erstreckt sich im Inneren des ersten und zweiten Einsatzabschnitts ein stabförmiges Rückstelleelement. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass die Rückstellung in die Ausgangslage verbessert wird.
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In einer weiteren technisch vorteilhaften Ausführungsform des modularen Anfahrschutzsystems ist das Rückstelleelement in der Mitte des ersten und zweiten Einsatzabschnitts angeordnet. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass die Rückstellung symmetrisch in allen Richtungen unterstützt wird.
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In einer weiteren technisch vorteilhaften Ausführungsform des modularen Anfahrschutzsystems stütz sich das Rückstelleelement an einem Ende der Zugfeder ab. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass die Position des Rückstelleelements festgelegt ist und erhalten bleibt.
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In einer weiteren technisch vorteilhaften Ausführungsform des modularen Anfahrschutzsystems umfasst das Rückstelleelement einen Querriegel zum Abstützen an der Zugfeder. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass sich eine Abstützung mit geringem Aufwand erzielen lässt.
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In einer weiteren technisch vorteilhaften Ausführungsform des modularen Anfahrschutzsystems ist der erste Einsatzabschnitt im Bereich der Zugfeder mit einem elastomeren Kunststoff ausgefüllt und der zweite Einsatzabschnitt ist im Bereich der Zugfeder mit einem elastomeren Kunststoff ausgefüllt. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass eine Kraftübertragung zwischen den Komponenten stattfindet und diese vor Korrosion geschützt sind.
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In einer weiteren technisch vorteilhaften Ausführungsform des modularen Anfahrschutzsystems umfasst der elastomere Kunststoff Polyurethan und Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass eine hohe Elastizität erreicht wird.
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In einer weiteren technisch vorteilhaften Ausführungsform des modularen Anfahrschutzsystems umfasst der erste und/oder zweite Einsatzabschnitt eine Gewindebohrung zum Eindrehen einer Befestigungsschraube für das Rohrelement umfasst. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass eine Befestigung auf schnelle und sichere Weise erzielt werden kann.
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In einer weiteren technisch vorteilhaften Ausführungsform des modularen Anfahrschutzsystems ist das erste und/oder zweite Rohrelement in jeweils einer Gewindebohrung befestigbar. Dadurch wird beispielsweise ebenfalls der technische Vorteil erreicht, dass eine Befestigung auf schnelle und sichere Weise erzielt werden kann.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird diese Aufgabe durch ein Verbindungselement für ein Anfahrschutzsystem gelöst, mit einem ersten Einsatzabschnitt zum Einsetzen in das erste Rohrelement; einem zweiten Einsatzabschnitt zum Einsetzen in das zweite Rohrelement; und einer Zugfeder zum Verbinden des ersten und zweiten Einsatzabschnitts. Dadurch werden die gleichen technischen Vorteile wie durch das modulare Anfahrschutzsystem nach dem ersten Aspekt gelöst.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht des modularen Anfahrschutzsystems;
- 2 eine schematische Ansicht des modularen Anfahrschutzsystems;
- 3 eine schematische Ansicht des Verbindungselements im Inneren von zwei Rohelementen;
- 4 eine perspektivische Ansicht und eine Querschnittsansicht des Verbindungselements; und
- 5 eine weitere Querschnittsansicht des Verbindungselements.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht des modularen Anfahrschutzsystems 100. Das modulare Anfahrschutzsystem 100 dient zum Schutz von Gebäuden und als Rammschutz gegen Fahrzeuge. Durch das Anfahrschutzsystem 100 wird ein optisch ansprechender Rammschutz realisiert, mit dem die Fassade von Gebäuden vor Anprallschäden durch Fahrzeuge geschützt wird. Durch das Anfahrschutzsystem 100 kann nicht nur die Fassade geschützt werden, sondern auch das anprallende Fahrzeug 200. Das Anfahrschutzsystem 100 ist optisch ansprechend und kann im Außenbereich von Gebäuden eingesetzt werden.
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Das Anfahrschutzsystem 100 ist modular aus geraden und gebogenen oder T-förmigen zylindrischen Rohrelementen 101-1, 101-2, 101-3 zusammengesetzt, die über besonders gestaltete Verbindungselemente 103 verbunden werden. Im Allgemeinen können die Rohrelemente 101-1, 101-2, 101-3 eine beliebige Form aufweisen. Über Fußelemente 111 wird das Anfahrschutzsystem 100 mit dem Boden verbunden. Die Fußelemente 111 sind ebenfalls über Verbindungselemente 103 mit den Rohrelementen 101-2 verbunden.
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Die Modulbauweise des Anfahrschutzsystems 100 lässt eine Montage ohne Längenbegrenzung zu und jedes einzelne Teil des Anfahrschutzsystems 100 ist austauschbar. Durch die modulare Ausgestaltung wird eine weitgehende Anpassung an individuelle Anforderungen ermöglicht. Die Montage erfolgt bauseits nach fachlicher Montageanleitung. Durch das Anfahrschutzsystem 100 lassen sich Anfahr- und Schrammschäden weitestgehend vermeiden.
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Das Anfahrschutzsystem 100 kann unabhängig von der Bodenbeschaffenheit errichtet werden. Das bedeutet, dass es sowohl auf Betonflächen als auch auf unbefestigten Flächen wie Schotter- oder Rasenflächen errichtet werden kann, ohne Einbußen seiner Funktionalität zu haben. Die Rohrelemente 101-1, 101-2, 101-3 und sind aus Edelstahl gefertigt, um eine lange Lebensdauer des Anfahrschutzsystem 100 zu gewährleisten.
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2 zeigt eine schematische Ansicht des modularen Anfahrschutzsystems 100. Bei einem Anprall eines Fahrzeugs 113 verformt sich das Anfahrschutzsystem 100 durch die Verbindungselemente 103 elastisch. Dabei Verdrehen und strecken sich die Verbindungselemente 103. Die nachgebenden Eigenschaften des Anfahrschutzsystems 100 gewährleisten einen wirksamen und gleichzeitig für das Fahrzeug 113 schonenden Anfahrschutz. Sobald das Fahrzeug 113 nicht mehr in Kontakt mit dem Anfahrschutzsystems 100 steht, nimmt dieses wieder seine ursprüngliche Form ein. Dadurch werden Folgeschäden und Reparaturkosten sowohl für das Fahrzeug 113 als auch ein Gebäude minimiert. Nach Kollisionen sind in der Regel keine Ausbesserungen am Fahrzeug 113 erforderlich.
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3 zeigt eine schematische Ansicht des Verbindungselements 103 im Inneren von zwei Rohrelementen 101-1 und 101-2. Das Verbindungselement 103 umfasst zwei hohlzylindrische Einsatzabschnitte 105-1 und 105-2, die aus Metallhülsen gebildet sind. Der erste Einsatzabschnitt 105-1 ist formschlüssig in das erste Rohrelement 101-1 eingesetzt und der zweite Einsatzabschnitt 105-1 ist formschlüssig in das zweite Rohrelement 101-2 eingesetzt. Die Einsatzabschnitte 105-1 und 105-2 weisen beispielsweise einen Außendurchmesser von 70 mm auf und sind aus Edelstahl gefertigt.
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Der erste Einsatzabschnitt 105 wird am ersten Rohrelement 101-1 durch Eindrehen einer Befestigungsschraube in die Gewindebohrung 115 verdrehsicher und zugsicher befestigt. Der zweite Einsatzabschnitt 105-2 wird am zweiten Rohrelement 101-2 ebenfalls durch Eindrehen einer Befestigungsschraube in die Gewindebohrung 115 befestigt. Dadurch kann das Anfahrschutzsystem 100 auf einfache Weise mit einer beliebigen Anzahl von Rohrelementen 101-1, 101-2, 101-3 zusammengesetzt werden.
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Zwischen beiden Einsatzabschnitte 105-1 und 105-2 befindet sich eine spiralförmige Zugfeder 107 zum elastischen Verbinden der Einsatzabschnitte 105-1 und 105-2. Die Zugfeder 107 ist an deren Enden mit jeweils an der Innenseite des einen und des anderen Einsatzabschnitts 105-1 und 105-2 befestigt. Dadurch kann sich die Zugfeder 107 bei einem Anprall über die gesamte Länge verwinden und strecken. Die Befestigung der Zugfeder 107 an den Einsatzabschnitte 105-1 und 105-2 kann durch ein Verschweißen mit dem jeweiligen Einsatzabschnitt 105-1 und 105-2 oder auf andere Art und Weise erfolgen.
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Im Allgemeinen können jedoch auch andere Befestigungsmaßnahmen verwendet werden. Die Zugfeder 101 ist an einer oder beiden Seiten angelegt und/oder plangeschliffen. Dazwischen liegt die Zugfeder 107 über die gesamte Länge an der Innenseite der Einsatzabschnitte 105-1 und 105-2 an. Dadurch kann eine entsprechende Elastizität und Dehnung des Anfahrschutzsystems 100 gewährleistet werden. Beide Einsatzabschnitte 105-1 und 105-2 weisen eine Gewindebohrung zum Befestigen des jeweiligen Rohrelements 101-1, 101-2, 101-3 mittels einer Schraube auf.
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Im Inneren des Verbindungselements 103 und in der Mitte der beiden Einsatzabschnitte 105-1 und 105-2 ist ein biegsames Rückstelleelement 109 angeordnet, dass das Verbindungselement 103 nach einer Verbiegung dabei unterstützt, in seine Ursprungslage zurückzukehren. Das Rückstellelement 109 ist durch einen elastischen Metalldorn gebildet. Das Rückstellelement 109 kann durch einen Federstahlstab gebildet sein, der beispielsweise einen Durchmesser von 8 mm aufweist. Das Rückstellelement 109 ist nicht kraftschlüssig mit dem umgebenden Kunststoff 117 verbunden und kann sich in diesem verschieben.
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Nach einer Biegung des Verbindungselements 103 unterstützt das Rückstelleelement 109 die Rückkehr in seine Ausgangslage. Über einen Querriegel 111, der senkrecht zum Rückstelleelement 109 angeordnet ist, liegt das Rückstellelement 109 an dem einen Ende der Zugfeder 107 an. Der Querriegel 111 und das übrige Rückstellelement 109 sind als ein einziges Teil (einstückig) gebildet.
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Der Zwischenraum zwischen der Zugfeder 107 und dem Rückstellelement 109 ist mit einem elastomeren Kunststoff 117 ausgefüllt, wie beispielsweise einer Mischung aus Polyurethan (PU) und Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM). Der elastomere Kunststoff weist eine Shore-Härte von 60 bis 90 Shore auf.
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Die Biegefähigkeit des Verbindungselements 103 liegt bei +/-30° bis 60° ohne Richtungseinschränkung. Die Torsionsfähigkeit des Verbindungselementes 107 liegt bei +/- 40° bis 60° in alle Richtungen. Durch die Verwendung der Zugfeder 107 verändern sich die mechanischen Kräfte nicht durch thermische Einflüsse von -35° bis +70° Grad Celsius, so dass das Anfahrschutzsystems 100 uneingeschränkt für den Außeneinsatz geeignet ist. Nach einer mechanischen Beanspruchung kehrt das Verbindungselement 103 in seine Ursprungslage zurück. Die Streckungsfähigkeit liegt bei 300 % der Bauteillänge, die 30 cm beträgt.
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4 zeigt eine perspektivische Ansicht und eine Querschnittsansicht des Verbindungselements 103. Der elastomere Kunststoff umschließt, das Rückstellelement 109 und die Zugfeder 107 vollständig und bildet im Inneren des Verbindungselementes 107 eine geschlossene Fläche. Das T-förmige Rückstellelement 109 mit dem Querriegel 111 liegt an der eine Seite der Zugfeder 109 an.
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5 zeigt eine weitere Querschnittsansicht des Verbindungselements 103. Durch den elastomeren Kunststoff 117 werden die inneren Komponenten des Verbindungselements 103 vor Korrosion geschützt und es erfolgt eine kraftschlüssige Verbindung, aller im Verbindungselement 103 verarbeiteten Materialien.
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Das flexible Anfahrschutzsystem 100 dient zur Sicherung von Fassaden, Objekten, Fahrzeugen und Personen und absorbiert bei einer Berührung die Aufprallenergie. Das Anfahrschutzsystem 100 ist robust, unempfindlich und witterungsbeständig und erfüllt durch seine Elastizität und Energieaufnahme eine anspruchsvolle und gleichzeitig schonende Schutz- und Sicherungs funktion.
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Durch die elastische Ausgestaltung findet kein Herausreißen von Bodenverankerungen statt und Reparatur- und Ersatzkosten von Fahrzeugen und Gebäuden lassen sich auf ein Minimum reduzieren. Das flexible Anfahrschutzsystem 100 weist eine hohe Stoßelastizität für eine dynamische Beanspruchung auf. Im Einsatz sorgt das Anfahrschutzsystem 100 für einen sicheren Abstand zu Wänden, technischen Einrichtungen und sonstigen Gefahrenquellen und schützt so vor Schramm- und Anfahrschäden.
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Das Anfahrschutzsystem 100 ist als Objektprotektor für bauliche Einrichtungen, zur Parkflächenabtrennung, als Stammschutz von Alleebäumen oder als Fußgängerschutz einsetzbar. Das Anfahrschutzsystem 100 erfüllt gleichzeitig die Anforderungen der DIN 1055 für horizontale Anpralllasten durch Kraftfahrzeuge.
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Alle in Verbindung mit einzelnen Ausführungsformen der Erfindung erläuterten und gezeigten Merkmale können in unterschiedlicher Kombination in dem erfindungsgemäßen Gegenstand vorgesehen sein, um gleichzeitig deren vorteilhafte Wirkungen zu realisieren.
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Alle Verfahrensschritte können durch Vorrichtungen implementiert werden, die zum Ausführen des jeweiligen Verfahrensschrittes geeignet sind. Alle Funktionen, die von gegenständlichen Merkmalen ausgeführt werden, können ein Verfahrensschritt eines Verfahrens sein.
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Der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung ist durch die Ansprüche gegeben und wird durch die in der Beschreibung erläuterten oder den Figuren gezeigten Merkmale nicht beschränkt.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Anfahrschutzsystem
- 101
- Rohrelement
- 103
- Verbindungselement
- 105
- Einsatzabschnitt
- 107
- Zugfeder
- 109
- Rückstelleelement
- 111
- Querriegel
- 113
- Fahrzeug
- 115
- Gewindebohrung
- 117
- Kunststoff