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Die Erfindung betrifft ein Fensterelement mit nicht-verdeckender Blende, einen Flugzeugbereich mit solch einem Fensterelement sowie ein Flugzeug mit solch einem Fensterelement und/oder Flugzeugbereich.
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Herkömmliche Fensterelemente für Flugzeuge benötigen eine Reihe von Komponenten, die nacheinander zum Herstellen des Flugzeugsfensters ineinander und aneinander befestigt werden. Beispielsweise ist in den 1 und 2 ein oberer bzw. unterer Ausschnitt eines Flugzeugfensters 100 dargestellt. Dieses Flugzeugfenster 100 weist eine Fensterscheibe 120 auf, die über eine Halterung 121 befestigt wird. Hierfür kann die Halterung 121 mittels einem Befestiger (nicht dargestellt) an einem Fensterrahmen 130 fixiert werden und dabei die Fensterscheibe 120 an dem Fensterrahmen 130 festklemmen.
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An den Fensterrahmen 130 schließt eine Innenverkleidung 140 für eine Flugzeugkabine an. Um den Übergang zwischen Fensterscheibe 120 und Innenverkleidung 140 optisch ansprechender zu gestalten, wird eine Blende 122 an dem Fensterrahmen 130 oder der Innenverkleidung 140 befestigt. Die Blende 122 überdeckt dabei nicht nur die eventuellen Befestiger der Halterung 121 und Anschlussstellen oder Übergangsstellen zwischen Fensterscheibe 120 und Innenverkleidung 140, sondern auch mindestens einen der Blende zugewandten Abschnitt der Halterung 121. Dabei kann die Blende 122 mit mindestens einem Befestiger 123, 124 ausgestattet sein. Beispielsweise kann ein erster Befestiger 123 in eine entsprechende Aufnahmeöffnung oder -nut des Fensterrahmens 130 oder der Innenverkleidung 140 (siehe 1) eingesetzt werden. Ein an anderer Stelle, beispielsweise gegenüber, angeordneter Befestiger 124 der Blende 122 kann in Form einer Rastlasche oder Klemmplatte vorgesehen sein. Dadurch lässt sich die Blende 122 an dem Fensterrahmen 130 oder der Innenverkleidung 140 durch Einrasten befestigen.
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Zwar können Oberflächen der Halterung 121 und der Blende 122 so gestaltet sein, dass sie einen durchgängigen Verlauf bilden und somit die Blende 122 einen optisch ansprechenden Übergang zwischen Halterung 121 und Innenverkleidung 140 bildet. Jedoch erschwert ein solches herkömmliches Fensterelement 100 den Austausch der Fensterscheibe 120, beispielsweise wenn diese verkratzt ist und/oder an ihrer Außenseite gereinigt werden muss, da zunächst die Blende 122 entfernt werden muss.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fensterelement bereitzustellen, das einen einfacheren Aufbau aufweist. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Flugzeugbereich sowie ein Flugzeug mit einem derartigen Fensterelement anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch ein Fensterelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1, einen Flugzeugbereich mit den Merkmalen des Anspruchs 8 und einem Flugzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
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Ein Fensterelement für ein Flugzeug umfasst einen Fensterrahmen, der eine eine Öffnung formende Rahmenlaibung und eine daran anschließende Aufnahme aufweist, und eine innere Fensterscheibe, die dazu eingerichtet ist, in die Aufnahme eingesetzt zu werden. Die Rahmenlaibung kann dafür geeignet sein, zumindest eine äußere Fensterscheibe oder mehrfach verglaste Fenster aufzunehmen. Die innere Fensterscheibe ist die den Innenraum des Flugzeugs begrenzende Fensterscheibe des Fensterelements.
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Das Fensterelement umfasst ferner einen Halterahmen, der dazu eingerichtet ist, in die Aufnahme eingesetzt zu werden und die innere Fensterscheibe in der Aufnahme zu fixieren, und eine eine Öffnung aufweisende Blende, die dazu eingerichtet ist, an dem Fensterrahmen angebracht zu werden und den Fensterrahmen um die Rahmenlaibung herum zu verdecken. Die Öffnung der Blende ist vorzugsweise so groß, dass sie im Wesentlichen mit der Größe der durch die Rahmenlaibung geformten Öffnung entspricht. Dadurch wird der Blick durch die von der Rahmenlaibung gebildet Öffnung durch die Blende nicht versperrt.
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Vorzugsweise liegt eine die Öffnung der Blende bildende, umlaufende Innenkante der Blende radial im Wesentlichen außerhalb einer umlaufenden Außenkante des Halterahmens. Der Begriff radial betrifft hier die Richtung innerhalb einer durch die Öffnung der Blende gebildeten Ebene von einem Zentrum der Öffnung zu der umlaufenden Innenkante der Blende hin. Mit anderen Worten ist die Öffnung der Blende so gestaltet, dass sie in einer Überlagerung mit der durch die Außenkante des Halterahmens gebildeten Form diese Form an keiner Stelle verdeckt. Gleiches gilt für eine Innenseite der Aufnahme, die eine Form aufweist, die von der Öffnung der Blende in einer gemeinsamen Überlagerung nicht verdeckt wird, da die Innenseite der Aufnahme zumindest abschnittsweise mit der Außenkante des Halterahmens korrespondiert, sodass die Aufnahme den Halterahmen aufnehmen kann.
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Diese Form der Blende, der Aufnahme und/oder des Halterahmens ermöglicht eine Entnahme oder Ausbau des Halterahmens und der Fensterscheibe, ohne dass die Blende entfernt werden muss. Somit kann die Fensterscheibe schnell und einfach ausgetauscht werden, ohne dass dabei die Blende zunächst entfernt werden muss, bevor der Halterahmen entfernt werden kann. Dadurch wird der Wechsel einer Fensterscheibe nicht nur schneller und einfacher, sondern reduziert auch die Kosten für Beschädigungen an der Blende, die beim Ausbau derselben oft entstehen. Zum Beispiel können Befestiger und Halterungen der Blende brechen oder verbogen werden, sodass die Blende unbrauchbar wird und durch eine neue ersetzt werden muss.
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In einer Ausgestaltung des Fensterelements weist die Aufnahme eine umlaufende Aufnahmelaibung, die sich im Wesentlichen senkrecht zu einer Ebene der Fensterscheibe erstreckt, und einen Flansch, der sich an einer einer Außenseite des Flugzeugs zugewandten Seite der umlaufenden Aufnahmelaibung im Wesentlichen parallel zu der Ebene der Fensterscheibe zum Öffnungsinneren hin erstreckt, auf. Mit anderen Worten hat die Aufnahme einen zumindest in Abschnitten L-förmigen Querschnitt, wobei die Aufnahmelaibung und der Flansch jeweils Schenkel des L-förmigen Querschnitts bilden. Die Aufnahmelaibung bildet dabei innenseitig eine Fläche, die der Öffnung der Blende entspricht. Beispielsweise kann die innenseitige Fläche der Aufnahmelaibung zum Flugzeuginneren hin eine Innenkante aufweisen, die der Innenkante der Öffnung der Blende entspricht, etwas kleiner als die Innenkante der Öffnung der Blende ist oder mit dieser zusammenfällt. Der Flansch und/oder die Aufnahmelaibung oder ein Teil davon kann auch Teil des Fensterrahmens sein. Mit anderen Worten kann die Aufnahme und der Fensterrahmen ein einstückiges (integriertes) Bauteil sein.
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Der Halterahmen kann eine Rückseite und eine Außenseite aufweisen, die mit der Form des Flansches bzw. der Aufnahmelaibung der Aufnahme korrespondieren. Die Rückseite des Halterahmens ist dabei der Fensterscheibe zugewandt, wenn der Halterahmen die Fensterscheibe fixiert, sodass die Rückseite des Halterahmens die Fensterscheibe zwischen sich und dem Flansch der Aufnahme festhält, beispielsweise einklemmt.
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In einer Ausgestaltungsvariante kann der Halterahmen Fixierelemente aufweisen. Zum Beispiel kann an der Außenseite des Halterahmens zumindest abschnittsweise ein Vorsprung oder eine Wölbung vorgesehen sein, wodurch ein Presssitz in der Aufnahme erzielt wird. Ebenso ist eine dem Vorsprung oder der Wölbung entsprechende Vertiefung in der Aufnahmelaibung denkbar, sodass der Halterahmen über eine formschlüssige Verbindung in der Aufnahmelaibung gehalten wird. Ebenso zusätzlich oder alternativ kann auch eine Lasche oder andere Rastverbindung an dem Halterahmen vorgesehen sein, die in einer entsprechenden Öffnung der Aufnahme eingreifen und die Aufnahme hintergreifen können. Dadurch wird eine formschlüssige und kraftschlüssige Verbindung des Halterahmens bewirkt. Ferner können in der Fensterscheibe auch Öffnungen vorhanden sein, durch die solch eine Lasche oder Rastverbindung durchgreift und beispielsweise in einer korrespondierenden Öffnung des Flansches der Aufnahme eingreift (hintergreift). Durch die zuletzt genannte Ausgestaltung kann zudem eine formschlüssige Verbindung zwischen Lasche/Rastverbindung des Halterahmens und Öffnung in der Fensterscheibe erzielt werden, wodurch der Sitz der Fensterscheibe verbessert wird.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Halterahmen selbst auch so dimensioniert sein, dass er in der Aufnahmelaibung der Aufnahme durch Presssitz befestigt wird. Dadurch kann der Halterahmen die Fensterscheibe fixieren, ohne über einen gesonderten Befestiger in der Aufnahme oder dem Fensterrahmen befestigt zu werden. Gegebenenfalls können auch Aussparungen in dem Halterahmen und/oder der Aufnahmelaibung vorgesehen sein, um mit einem Werkzeug zwischen Außenseite des Halterahmens und Aufnahmelaibung eingreifen zu können und den Halterahmen aus seiner Position in der Aufnahme zu lösen und zu entfernen.
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Ebenfalls alternativ oder zusätzlich kann der Halterahmen auch in der Aufnahme eingeklebt sein. Hierbei kann der Kleber so gewählt werden, dass er beispielsweise durch Temperatureinfluss wieder gelöst werden kann, um den Halterahmen aus der Aufnahme zu entfernen.
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Bei der Ausgestaltung der Aufnahme mit Aufnahmelaibung und Flansch kann die Innenkante der Blende eine dem Flugzeuginneren zugewandte Kante der Aufnahmelaibung umrahmen. Mit anderen Worten ist die durch die Innenkante der Blende gebildete Form größer als eine durch die Innenkante der Aufnahmelaibung gebildete Form, wenn die beiden Formen übereinandergelegt werden. Wenn die beiden Formen keine Kreise darstellen, können Sie zumindest durch Drehen so übereinandergelegt werden, dass die durch die Innenkante der Blende gebildete Form die durch die Innenkante der Aufnahmelaibung gebildete Form in einer bestimmten relativen Position zueinander vollständig überdeckt. Dadurch wird ermöglicht, dass durch die Öffnung der Blende sowohl der Halterahmen als auch die Fensterscheibe hindurch passen, da sowohl Halterahmen als auch Fensterscheibe eine äußere Umrandung haben, die mit der inneren Umrandung der Aufnahmelaibung korrespondiert oder zumindest etwas kleiner ausgestaltet ist. Dies erlaubt die Entnahme des Halterahmens und der Fensterscheibe durch die Öffnung der Blende, ohne die Blende entfernen zu müssen.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann das Fensterelement eine Wandverkleidung, die auf einer dem Flugzeuginneren zugewandten Seite des Fensterrahmens angeordnet ist und die Aufnahme umgibt, umfassen. Die Wandverkleidung kann einen Teil einer sichtbaren Innenverkleidung einer Kabine des Flugzeugs darstellen. Die Blende kann auf der Wandverkleidung (beispielsweise als separates Bauteil) angeordnet sein, und ebenfalls einen Teil der sichtbaren Innenverkleidung der Kabine des Flugzeugs bilden.
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Alternativ oder zusätzlich bildet zumindest ein Teil der Wandverkleidung die Blende. Mit anderen Worten können die Blende und die Wandverkleidung einstückig hergestellt sein. Beispielsweise kann die Wandverkleidung im Bereich der Blende stärker ausgebildet sein, sich farblich vom übrigen Teil der Wandverkleidung abheben oder auf andere Weise eine innenseitige Umrahmung des Fensters darstellen. Alternativ kann die Blende auch auf der Wandverkleidung befestigt sein.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann das Fensterelement ferner eine verschiebbare Fensterblende umfassen. Optional kann hierfür eine Führung für die verschiebbare Fensterblende vorgesehen sein, wobei die Führung an dem Fensterrahmen angebracht oder darin integriert ist. Die Fensterblende kann so angeordnet sein, dass sie sich vor der Halterung befindet. Ferner kann die Fensterblende auch so angeordnet sein, dass sie sich hinter der Wandverkleidung befindet. Die Begriffe „vor“ und „hinter“ bedeuten der Innenseite des Flugzeugs bzw. der Außenseite des Flugzeugs zugewandt.
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Ein Flugzeugbereich umfasst mindestens ein Fensterelement gemäß einer der oben beschriebenen Ausgestaltungen. Das Fensterelement kann getrennt von dem übrigen Flugzeugbereich hergestellt werden. Dadurch kann die Herstellung des Fensterelements zeitlich von der Herstellung des übrigen Flugzeugbereichs entkoppelt werden. Dies ermöglicht eine kostengünstigere und zeitlich vorteilhaftere Herstellung des Fensterelements, da das Fensterelement auch örtlich getrennt von dem übrigen Flugzeugbereich hergestellt werden kann, zum Produktionsort des Flugzeugbereichs gebracht werden kann und schnell vollständig in diesen eingebaut werden kann.
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In einer Ausgestaltung kann der Flugzeugbereich ein feststehender Rumpfbereich eines Flugzeugs sein. Ein feststehender Rumpfbereich des Flugzeugs sind beispielsweise Bereiche, in denen Flugzeugsitze oder Monumente (Küchen, Toiletten, etc.) angeordnet sind. Ein nicht-feststehender Rumpfbereich ist beispielsweise eine Türöffnung oder ähnliches bewegliches Rumpfteil. Alternativ kann der Flugzeugbereich auch eine Tür des Flugzeugs, insbesondere eine Notausgangstür, sein. Hierbei kann das Fensterelement identisch zu allen übrigen Fensterelementen des Flugzeugs gestaltet sein, wodurch die Zahl der unterschiedlichen Bauelemente für das Flugzeug reduziert wird. Alternativ kann eine Wandverkleidung des Fensterelements für ein Fensterelement in einem feststehenden Rumpfbereich eine unterschiedliche Form aufweisen als eine Wandverkleidung des Fensterelements für eine Tür des Flugzeugs. Die übrigen Komponenten des Fensterelements können jedoch identisch ausgebildet sein.
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Ein Flugzeug kann ein Fensterelement gemäß einer der oben beschriebenen Ausgestaltungen umfassen und/oder einen Flugzeugbereich gemäß der oben beschriebenen Ausgestaltungen aufweisen.
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Beispielhafte Ausführungen der Erfindung werden nun anhand der beigefügten schematischen Zeichnung näher erläutert, wobei
- 1 einen oberen Querschnitt eines herkömmlichen Fensterelements zeigt,
- 2 einen unteren Querschnitt eines herkömmlichen Fensterelements zeigt,
- 3 einen Flugzeugbereich mit mehreren Fensterelementen zeigt,
- 4 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Fensterelements mit detaillierten Schnittansichten zeigt,
- 5 schematisch eine perspektivische Ansicht eines weiteren Fensterelements mit detaillierten Schnittansichten zeigt,
- 6 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Fensterelements aus 4 mit entnommener Fensterscheibe und Halterung zeigt, und
- 7 ein Flugzeug mit einem Fensterelement und einem Flugzeugbereich zeigt.
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Ein in 3 veranschaulichter Flugzeugbereich 5, der von einer Innenseite eines Flugzeugs 1 (7) aus dargestellt ist, weist mehrere Fensterelemente 10 auf. Ein Fensterelement 10 kann als Fensterelement 11 für ein einzelnes Fenster ausgeführt sein oder als Fensterelement 13 für eine Vielzahl von Fenstern ausgeführt sein. Ebenso kann das Fensterelement 10 auch als Fensterelement 12 einer Tür, beispielsweise einer dargestellten Notausgangstür, ausgeführt sein.
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Jedes Fensterelement 10 weist mindestens eine innere Fensterscheibe 20 auf und kann ferner eine Wandverkleidung 40 umfassen. Während die innere Fensterscheibe 20 bei jedem Fensterelement 10 gleich ist, kann sich die Wandverkleidung 40 von Typ zu Typ der Fensterelemente 11 bis 13 unterscheiden.
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4 gezeigt schematisch eine perspektivische Ansicht eines Fensterelements 10 mit detaillierten Schnittansichten. Hierfür ist ein Fensterelement 13 für mehrere Fenster beispielhaft dargestellt. In der Ansicht der 4(a) sind zwei nebeneinander angeordnete Fenster mit je einer inneren Fensterscheibe 20 gezeigt. Die hierfür vorgesehene Wandverkleidung 40 kann entweder einstückig für beide Fenster hergestellt sein oder jeweils für ein Fenster hergestellt sein, sodass das Fensterelement 13 zwei nebeneinander angeordnete Wandverkleidungen 40 aufweist.
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Mit Bezug auf die Detailansichten (b) und (c) der 4 umfasst das Fensterelement 10 einen Fensterrahmen 30, der eine eine Öffnung formende Rahmenlaibung 31 und eine daran anschließende Aufnahme 32, 33 aufweist. Die Aufnahme 32, 33 befindet sich auf einer dem Flugzeuginneren zugewandten Seite der Rahmenlaibung 31. In der Aufnahme 32, 33 ist eine innere Fensterscheibe 20 eingesetzt. Diese innere Fensterscheibe 20 bildet eine Begrenzung des Innenraums des Flugzeugs 1, und ist somit Einflüssen durch die Passagiere ausgesetzt und kann beispielsweise leicht verkratzt werden. Zum Austauschen dieser inneren Fensterscheibe 20 wird diese durch einen lösbaren Halterahmen 21 in der Aufnahme 32, 33 fixiert. Der Halterahmen 21 ist ferner dazu eingerichtet, in die Aufnahme 32, 33 eingesetzt zu werden.
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Beispielsweise weist hierfür die Aufnahme 32, 33 eine umlaufende Aufnahmelaibung 33 auf, die sich im Wesentlichen senkrecht zu einer Ebene der Fensterscheibe 20 erstreckt. Ferner weist die Aufnahme 32, 33 einen Flansch 32 auf, der sich an einer einer Außenseite des Flugzeugs 1 zugewandten Seite der umlaufenden Aufnahmelaibung 33 im Wesentlichen parallel zu der Ebene der Fensterscheibe 20 zum Öffnungsinneren hin erstreckt. Dadurch bildet der Flansch 32 der Aufnahme eine Anschlagsfläche für die Fensterscheibe 20.
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Der Halterahmen 21 kann so geformt sein, dass eine Rückseite und eine Außenseite des Halterahmens 21 mit der Form des Flansches 32 bzw. der Aufnahmelaibung 33 korrespondieren. Beispielsweise kann die Rückseite und die Außenseite des Halterahmens 21 zusammen L-förmig ausgebildet sein und in die L-förmige Anordnung des Flansches 32 und der Aufnahmelaibung 33 eingesetzt werden. Dabei ist die Rückseite des Halterahmens 21 der Fensterscheibe 20 sowie dem Flansch 32 zugewandt, wenn der Halterahmen 21 die Fensterscheibe 20 fixiert. An seiner Außenseite kann der Halterahmen 21 formschlüssig mit der Aufnahmelaibung 33 zusammenwirken, wodurch der Halterahmen 21 im Presssitz fixiert wird und dabei die Fensterscheibe 20 festhält. Selbstverständlich können auch Befestiger und/oder andere Haltemechanismen zwischen Halterahmen 21 und Aufnahme 32, 33 vorgesehen sein und zusammenwirken, um den Halterahmen 21 in der Aufnahme 32, 33 zu fixieren.
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Das Fensterelement 10 weist ferner eine Blende 22 auf, die an dem Fensterrahmen 30 und/oder der Wandverkleidung 40 befestigt werden kann. Hierfür ist beispielhaft in 4(c) ein Befestiger 42 dargestellt, der die Blende 22 fixiert. Die Blende 22 ist dazu eingerichtet, den Fensterrahmen 30 um eine Rahmenlaibung 31 herum zu verdecken. Beispielsweise kann die Blende 22 einen Abschnitt 34 des Fensterrahmens 30 verdecken, der sich außerhalb der Aufnahme 32, 33 an diese anschließt. Alternativ oder zusätzlich kann die Blende 22 auch einen Abschnitt 41 der Wandverkleidung 40 verdecken, die an dem Fensterrahmen 30, insbesondere dem Abschnitt 34 des Fensterrahmens 30 befestigt ist. Selbstverständlich können die Abschnitte 34 und 41 des Fensterrahmens 30 bzw. der Wandverkleidung 40 auch dem jeweiligen anderen Element des Fensterelements 10 (Wandverkleidung 40 bzw. Fensterrahmen 30) zugeordnet werden. Mit anderen Worten kann sich der Fensterrahmen 30 weiter ins Flugzeuginnere erstrecken als in 4 dargestellt, und die Wandverkleidung 40 weiter von der Fensterscheibe 20 entfernt (sowohl ins Flugzeuginneren gerichtet als auch in radialer Richtung betrachtet) am Fensterrahmen 30 angebracht werden.
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Die Blende 22 weist eine Öffnung auf, durch die ein Passagier durch das Fenster sehen kann. Die Öffnung der Blende 22 wird von einer umlaufenden Innenkante der Blende 22 gebildet, wobei die Innenkante der Blende 22 radial im Wesentlichen außerhalb einer umlaufenden Außenkante des Halterahmens 21 liegt. Dadurch kann, wie durch den Pfeil in 4(c) dargestellt, der Halterahmen 21 aus seiner Halteposition entfernt werden und durch die Öffnung der Blende 22 hindurchgeführt werden, ohne dabei durch die Blende 22 behindert zu werden. Bei einer Aufsicht auf die Blende 22, den Halterahmen 21 und die Fensterscheibe 20 senkrecht zu einer durch die Fensterscheibe 20 gebildeten Ebene verdeckt die Blende 22 an keiner Stelle den Halterahmen 21. Beispielsweise kann die Form der Innenkante der Öffnung der Blende 22 der Form der Außenkante des Halterahmens 21 entsprechen, sodass der Halterahmen 21 gerade noch durch die Öffnung der Blende 22 entnommen werden kann. Alternativ kann die Form der Öffnung der Blende 22 etwas größer gewählt sein als die Form der Außenkante des Halterahmens 21. Beispielsweise kann die Innenkante der Öffnung der Blende 22 einen Abstand von der Form der Außenkante des Halterahmens 21 zwischen 0,5 mm und 5 mm, bevorzugt zwischen 0,5 mm und 3 mm, besonders bevorzugt zwischen 0,5 mm und 1,4 mm aufweisen.
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Die Fensterscheibe 20 kann durch Entnahme des Halterahmens 21 aus der Aufnahme 32, 33 entfernt und somit leicht gewechselt werden. Dies ist in 6 schematisch dargestellt. Dabei können die übrigen Komponenten des Fensterelements 10 in dem Flugzeugbereich 5 verbleiben, wodurch der Wechsel der Fensterscheibe 20 schnell und kostengünstig durchgeführt werden kann.
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5 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht eines weiteren Fensterelements 10 mit detaillierten Schnittansichten. Bei dem in 5 gezeigten Fensterelement 10 handelt es sich um ein Fensterelement 12 für eine Notausgangstür des Flugzeugs 1. Die meisten Komponenten des Fensterelements 12 entsprechen denen des Fensterelements 11 oder 13, wie es in 4 dargestellt ist. Gleiche Komponenten sind daher mit gleichen Bezugszeichen versehen. Nachfolgend werden zur Vereinfachung der Beschreibung nur die Unterschiede zwischen den Fensterelementen 12 bzw. 11 und 13 angeführt.
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So ist in dem Fensterelement 12 für die Notausgangstür des Flugzeugs 1 eine verschiebbare Fensterblende 50 so vorgesehen, dass sie über eine Führung 51 nach unten in einem Bereich hinter der Wandverkleidung 40 verschoben werden kann. In dem Fensterelement 11 oder 13, wie es in 4 dargestellt ist, kann die Fensterblende nach oben geöffnet werden, da hier ausreichend Platz nach oben vorhanden ist. Die verschiebbare Fensterblende 50 wird auf der Innenseite der inneren Fensterscheibe 20 bewegt, sodass die Fensterblende 50 im geschlossenen Zustand das Fenster schließt und den Innenraum des Flugzeugs 1 verdunkelt.
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Ferner ist bei dem Fensterelement 12 (5) die Blende 22 etwas gestauchter ausgebildet, d. h. am oberen und unteren Rand kürzer gehalten. Dies ist der unterschiedlich ausgestalteten Wandverkleidung 40 geschuldet, die Öffnungen für weitere Komponenten der Notausgangstür des Flugzeugs 1 vorsieht.
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Dadurch können einheitliche Halterungen 21 und innere Fensterscheiben 20 für alle Fenster in dem Flugzeug 1 vorgesehen werden, wodurch die Anzahl der unterschiedlichen Komponenten im Flugzeug 1 reduziert wird und somit das Flugzeug 1 kostengünstiger hergestellt werden kann.
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Die in den 4(a) und 5(a) dargestellten Fensterelemente 13 bzw. 12 können vollständig außerhalb des Flugzeugs 1 produziert werden und erst beim Innenausbau des Flugzeugs 1 (der sogenannten FAL - final assembley line) vollständig zum Herstellungsort des Flugzeugs 1 transportiert und in dem Flugzeug 1 installiert werden. Selbstverständlich kann auch ein Fensterelement 11 für ein einzelnes Fenster ( 3) getrennt hergestellt und anschließend im Flugzeug 1 installiert werden. Hierbei handelt es sich um die Hälfte des Fensterelements 13 aus 4(a).
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7 zeigt ein Flugzeug 1 mit mehreren Fensterelementen 10 sowie einem Flugzeugbereich 5.
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Die Begriffe „innen“ und „außen“ betreffen hier Richtungsangaben zum Flugzeuginneren hin bzw. vom Flugzeuginneren nach außen.