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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Klappe mit einem Öffnungsmechanismus zum Öffnen derselben. Bei der Klappe kann es sich insbesondere um eine Ladeklappe eines Fahrzeugs, insbesondere eines Elektrofahrzeugs, handeln, hinter der sich eine Tanköffnung bzw. im Falle eines Elektrofahrzeugs eine Ladeschnittstelle befindet.
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Jedes Fahrzeug weist heutzutage eine Energie-Schnittstelle auf, durch welche es im Fall von Verbrennungsmotoren mit Kraftstoff betankt oder im Fall von Elektrofahrzeugen mit Strom geladen wird. Die Energie-Schnittstelle in Form einer Tanköffnung oder einer Ladeschnittstelle befindet sich dabei üblicherweise in einer Karosserieöffnung des Fahrzeugs, welche mit einem Deckel verschlossen ist. Zum Betanken mit Treibstoff bzw. Strom wird der Deckel geöffnet und kann nach dem Tankvorgang wieder geschlossen werden. Ein die Tanköffnung verschließender Deckel bietet sowohl Zugriffsschutz als auch Wetterschutz und dient zugleich auch dem Erhalt der Ästhetik der Fahrzeugkarosserie, indem er die Energie-Schnittstelle abdeckt.
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Aus dem Stand der Technik sind zahlreiche Bestrebungen bekannt, die Energie-Schnittstelle nicht nur bei geschlossenem Deckel vor Wettereinflüssen zu schützen, sondern auch während des Tankvorgangs dafür zu sorgen, dass zum Beispiel Schnee und Wasser nicht auf die Ladeschnittstelle einwirken können. So ist aus Druckschrift
DE 10 2010 053 137 A1 eine Ladeschnittstelle für ein Elektrofahrzeug bekannt, bei welcher die Ladesteckdose während des Ladevorgangs durch einen Faltenbalg vor Wettereinflüssen geschützt wird, welcher im geöffneten Zustand der Ladeklappe über den ankontaktierenden Ladestecker geschoben wird. Alternativ schlägt die Druckschrift vor, die Ladesteckdose axial in die Karosserieöffnung verschiebbar auszubilden, so dass beim Laden sowohl die Ladesteckdose wie auch das darin eingesteckte Ladekabel im hinteren Bereich der Ladeöffnung angeordnet sind, was einen Schutz vor Umwelteinflüssen bietet. Druckschrift
DE 196 42 687 A1 beschreibt eine Verriegelungsvorrichtung zur Absicherung einer Ladesteckdose in einem Fahrzeug mit einer Traktionsbatterie, so dass beim Ladenvorgang der Ladestecker mittels eines Schwenkdeckels gegen Entnahme verriegelt ist. Der Schwenkdeckel bietet hierbei zugleich weitgehend Schutz gegen Spritzwasser oder Regen. Druckschrift
DE 10 2016 223 010 offenbart eine Verschlusseinrichtung zum Verdecken und Freigeben einer Ladeschnittstelle eines Kraftfahrzeugs basierend auf einem verschwenkbaren Deckelelement. Dieses ist mittels eines flexiblen Verbindungselements an der Fahrzeugkarosserie befestigt und schützt so in jeder Stellung des Deckelelements die Ladeschnittstelle vor von oben einfallenden oder auftreffenden Fremdkörpern, insbesondere Regel und Schnee. Den Druckschriften
CN 2011808607 U und
DE 10 2015 214 714 A1 ist jeweils eine Ladeklappe mit einem daran angebrachten Abdeckelement entnehmbar, welches den Ladestecker bei geöffneter Ladeklappe bedeckt.
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Hiervon ausgehend besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Klappe zur Abdeckung einer Öffnung bereitzustellen, welche zugleich einen effizienten Wetterschutz für eine sich in der Öffnung befindende Vorrichtung bietet, insbesondere für eine in der Öffnung einer Fahrzugkarosserie vorliegende Energie-Schnittstelle.
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Eine Lösung hierfür wird durch eine Klappe samt Öffnungsmechanismus gemäß Patentanspruch 1 sowie durch eine entsprechend eingerichtete Ladeschnittstelle für ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 9. Zusätzlich wird auch ein Fahrzeug mit dieser Ladeschnittstelle gemäß Anspruch 10 bereitgestellt. Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen und der beiliegenden Beschreibung.
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Erfindungsgemäß wird eine Klappe samt Öffnungsmechanismus, bereitgestellt, wobei der Öffnungsmechanismus eine erste Führung und eine zweite Führung aufweist, in oder an denen jeweils ein an einer Innenseite der Klappe befestigter Führungsstift gelagert ist, welcher entlang einer durch die entsprechende Führungsnut vorgegebenen Trajektorie zwischen einem ersten Endpunkt und einem zweiten Endpunkt und umgekehrt bewegbar ist, wodurch die Klappe zwischen einer geschlossenen Stellung und einer geöffneten Stellung und umgekehrt bewegbar ist. Erfindungsgemäß fallen bei mindestens einer der mindestens zwei Führungen der erste Endpunkt und der zweite Endpunkt räumlich auseinander. Bei Bedarf können mehr als die zwei erwähnten Führungen vorgesehen sein.
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Durch den Öffnungsmechanismus, welcher auch als ein Führungsmechanismus bezeichnet werden kann, wird die Klappe beim Öffnen und Verschließen mittels der Führungen und der darin eingesetzten oder daran angebrachten Führungsstifte entlang einer vorgegebenen Bahn geführt. Die Führungen definieren die Trajektorien bzw. Bahnen, entlang welchen die Führungsstifte gleiten können. Mit anderen Worten können durch die Wahl der Geometrie der Führungen beliebige Trajektorien definiert werden, welche insbesondere an die Geometrie der Öffnung und/oder an die räumlichen Randbedingungen in unmittelbarer Umgebung der Öffnung angepasst sind. Durch die Lagerung des Deckels mittels der mindestens zwei Führungsstifte, welche als Stützstellen fungieren und deren Position entlang der beiden Trajektorien bewegbar ist, kann die Bewegungsdynamik der Klappe während einer Öffnung oder einer Schließung planbar eingestellt werden, wobei die Klappe insbesondere in einer vorgegebenen Art und Weise verschoben und/oder gekippt werden kann. Anders ausgedrückt kann die Kinematik des Öffnungs- bzw. Schließvorgangs der Klappe nach Bedarf modelliert werden. Dadurch kann die Klappe in Fällen verwendet werden, in denen ein simples Aufklappen der Klappe bis in die Waagerechte und ihr Einschieben in die Öffnung hinein aus Platzgründen oder durch andere Randparameter, welche die Geometrie des in der Öffnung zur Verfügung stehenden Raumes begrenzen, nicht möglich ist.
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Die Klappe kann beispielsweise eine üblicherweise anzutreffende flächige Form aufweisen mit einer gegebenenfalls leichten Wölbung, wobei ihre Außenseite der Seite entspricht, welche beim Betrachten der Öffnung von außen zu sehen ist, und ihre Innenseite der Seite entspricht, welche dem Inneren der Öffnung und damit beispielsweise im Falle einer Ladeklappe der in dieser Öffnung angeordneten Ladeschnittstelle zugewendet ist. Der Öffnungsmechanismus befindet sich hierbei auf der Innenseite der Klappe und ist zweckmäßigerweise von außen bei verschlossenem Deckel nicht sichtbar. Die Führungsstifte sind an der Innenseite der Klappe befestigt, bevorzugt in einem gewissen Abstand zueinander, wobei beispielsweise ein oberer Führungsstift in oder an der ersten Führung gleitend gelagert ist und ein unterer Führungsstift in oder an der zweiten Führung gleitend gelagert ist. Insbesondere können die Führungsstifte gebogen sein, so dass sie beispielsweise senkrecht aus der Innenseite des Deckels herausragen und dann um etwa 90° zur Seite gebogen sind, um mit ihren Enden in oder an den Führungen zu münden. So kann die Bewegung jedes Führungsstiftes in oder an seiner Führung beispielsweise in einer Ebene verlaufen, welche bevorzugt im Wesentlichen orthogonal zu einer Fläche angeordnet ist, welche die Öffnung beschreibt.
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Die Führungen können bevorzugt als Führungsnuten ausgebildet sein, in die jeweils ein Ende eines Führungsstiftes eingreift und darin gleitend gelagert ist. Die Führungen können jedoch auch als Führungsschienen ausgebildet sein und von entsprechend geformten Enden der Führungsstifte zumindest teilweise umschlossen werden, so dass diese sicher gleitend entlang der Führungsschienen verschoben werden können. Obgleich in der nachfolgenden Beschreibung nur noch auf die Führungsnuten als beispielhafte Führungen Bezug genommen wird, sollte verstanden werden, dass sämtliche Aussagen in analoger Weise auf als Führungsschienen eingerichtete Führungen zutreffen.
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Durch Verlagerung der Stützpunkte der Klappe (d.h. der Enden der Führungsstifte) entlang der Trajektorien kann die Klappe zwischen einem geschlossenen Zustand (d.h. Klappe verschließt die zu verdeckende Öffnung) und einem geöffneten Zustand (d.h. Klappe ermöglicht Zugang zum Inneren der Öffnung) bewegt werden. Die Führungsnuten bzw. die Trajektorien sind bevorzugt derart konfiguriert, dass sich die Führungsstifte im geschlossenen Zustand des Deckels an ersten Endpunkten der Trajektorien befinden und sie sich im geöffneten Zustand des Deckels an zweiten Endpunkten der Trajektorien befinden. Mit anderen Worten kann die erfindungsgemäße Klappe derart eingerichtet sein, dass eine Überführung der Klappe aus dem geschlossenen in den geöffneten Zustand (oder umgekehrt) mit einer Bewegung/Verlagerung der Führungsstifte innerhalb der Führungsnuten von ersten Endpunkten zu zweiten Endpunkten einhergeht. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass bei mindestens einer Trajektorie der erste Endpunkt durchaus mit dem zweiten Endpunkt identisch sein kann. Folglich sind die Endpunkte als kinematische Endpunkte der Bewegung der Führungsstifte entlang ihrer Trajektorien zu verstehen und müssen nicht zwingend den baulich bedingten Endpunkten der Führungsnuten entsprechen, wobei letztere als Anfang und Ende der Vertiefung in der Führungsnut aufgefasst werden können. Anders ausgedrückt können bei mindestens einer Trajektorie die Endpunkte der Bewegung eines Führungsstifts entlang seiner Trajektorie von den baulichen Endpunkten der die Trajektorie definierenden Führungsnut verschieden sein. Bevorzugt können beispielsweise bei mindestens einer Führungsnut der erste und zweite Endpunkt der Bewegung eines Führungsstiftes demselben baulichen Ende der dazugehörigen Trajektorie entsprechen, so dass im geschlossenen und geöffneten Zustand der Klappe der Führungsstift an derselben Position auf der Trajektorie ruht.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen der Klappe mit Öffnungsmechanismus können die Trajektorien derart gewählt sein, dass bei einem Öffnungsvorgang der Klappe diese zunächst aus ihrer die Öffnung verschließenden Stellung in die Öffnung hinein verlagert wird und zum Ende des Öffnungsvorgangs zumindest teilweise aus der Öffnung herausgefahren wird. Hierbei können die Richtungsvektoren der Bewegung der Führungsstifte auf ihren Trajektorien zu Beginn des Öffnungsvorgangs in die gleiche Richtung zeigen. Insbesondere kann durch die Wahl der Form der Trajektorien die Kinematik der Klappe derart eingestellt werden, dass die Klappe (z.B. ohne sie zu kippen) zunächst ein wenig in die Öffnung hinein verlagert wird, dann in einer zur Öffnungsfläche im Wesentlichen parallelen Lage nach oben verlagert wird und dann langsam gekippt wird, wobei ihr oberer Rand nach unten bewegt wird. Schließlich kann die Klappe mit ihrem unteren Rad voraus, ihren oberen Rand nachschiebend, aus der Öffnung herausgefahren werden. Hierbei sei betont, dass diese Kinematik nur eine von unzählig vielen anderen darstellt, welche sich ohne Weiteres mit der erfindungsgemäßen Klappe realisieren lassen.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen der Klappe mit Öffnungsmechanismus können bei Draufsicht auf die Klappe in ihrem geschlossenen Zustand die Führungsnuten auf derselben Seite der Klappe angeordnet sein. Anders ausgedrückt können die Führungsnuten beide auf der rechten oder auf der linken Seite angeordnet sein, so dass die Klappe ausschließlich linksseitig oder rechtsseitig, also insgesamt einseitig gelagert ist. Alternativ kann die Klappe auch beidseitig gelagert sein, so dass je eine Führungsnut auf je einer Seite der Führungsklappe angeordnet ist. Zudem kann die Klappe auch bevorzugt derart beidseitig gelagert sein, dass sowohl auf der linken wie auch auf der rechten Seite der Klappe jeweils zwei Führungsnuten angeordnet sind, wobei ihre bauliche Anordnung spiegelsymmetrisch sein kann. Durch eine solche Vier-Punkt-Lagerung, bei der vier Führungsstifte verwendet werden, kann die Klappe besonders stabil und robust gelagert und bewegt werden.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen der Klappe mit Öffnungsmechanismus können die Führungsnuten in einem Plattenelement angeordnet sein, so dass die durch sie vorgegebenen Trajektorien in einer Ebene liegen. Diese Aussage gilt für die einseitige Lagerung der Ladeklappe. Bei einer beidseitigen Lagerung der Klappe können selbstverständlich zwei Plattenelemente vorgesehen sein, wobei in jedem eine, zwei oder mehr Führungsnuten vorgesehen sein können, wobei dann die Trajektorien eines Plattenelements in einer Ebene liegen können.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen der Klappe mit Öffnungsmechanismus kann eine Verbindungslinie zwischen den ersten Endpunkten auf den Trajektorien und die Verbindungslinie zwischen den zweiten Endpunkten auf den Trajektorien nicht parallel zueinander sein bzw. unter einem von 0° (bzw. 180°) verschiedenen Winkel relativ zueinander angeordnet sein. Anders ausgedrückt spiegelt sich der Lageunterschied der Klappe (beispielsweise im Fahrzeugkoordinatensystem) zwischen geschlossenem Zustand und geöffnetem Zustand im entsprechenden Lageunterschied der Verbindungslinie zwischen den Führungsstiften wieder. Insbesondere kann die Klappe im geöffneten Zustand gegenüber ihrem geschlossenen Zustand (oder umgekehrt betrachtet) verkippt angeordnet sein. Mittels des Öffnungsmechanismus wird die Verkippung nicht durch eine starre Schwenkachse erreicht, sondern durch Verändern der Positionen von (mindestens) zwei Lagerpunkten der Klappe relativ zueinander.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen der Klappe mit Öffnungsmechanismus kann zu einem Zeitpunkt während des Öffnungsvorgangs der Klappe, bei dem die Klappe in einer maximal in die Öffnung eingefahrenen Position angeordnet ist, einer der Führungsstifte auf seiner Trajektorie eine längere Strecke zurückgelegt haben als der andere Führungsstift auf seiner Trajektorie zurückgelegt hat. Eine solche Kinematik liegt vor, wenn die Klappe während ihrer Bewegung eine Verkippung erfährt. Generell kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen die Strecke, die ein Führungsstift zwischen dem ersten und zweiten Endpunkt zurücklegt, länger sein als die Strecke des anderen Führungsstiftes während einer Öffnung bzw. Schließung der Klappe. Dieses kann beispielsweise erreicht werden, indem entsprechende Stellmotorik verwendet wird, mittels welcher ein Führungsstift zumindest zweitweite entlang seiner Trajektorie mit einer anderen Geschwindigkeit als der andere Führungsstift entlang seiner Trajektorie bewegt wird.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen der Klappe mit Öffnungsmechanismus kann mindestens eine der Trajektorien einen bogenförmigen Abschnitt aufweisen, dessen Schenkel in einem spitzen Winkel relativ zueinander angeordnet sind. Hierbei bezieht sich diese Aussage auf die Schenkelabschnitte der Trajektorien, welche sich unmittelbar an den gekrümmten Teil der bogenförmigen Trajektorie anschließen. Gemäß weiterführenden Ausführungsformen kann mindestens ein Bereich der anderen Trajektorie (bei einer einseitigen Lagerung der Klappe) zwischen den beiden Schenkeln der bogenförmigen Trajektorie angeordnet sein bzw. von dieser umgeben sein. Die andere Trajektorie kann ebenfalls einen bogenförmigen Abschnitt aufweisen, dessen Schenkel ebenfalls in einem spitzen Winkel relativ zueinander angeordnet sind, wobei dieser Winkel kleiner als der spitze Winkel der diese Trajektorie umgebenden Trajektorie bzw. der außen liegenden Trajektorie sein kann. Die bogenförmigen Abschnitte können hierbei im Wesentlichen in die gleiche Richtung geöffnet sein.
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Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Klappe samt Öffnungsmechanismus kann darin gesehen werden, dass sie ohne Scharniere angebracht werden kann und dahingehend keinerlei geometrischen Randbedingungen unterliegt. Ferner kann der Grad, zu dem die Klappe im geöffneten Zustand aus der Öffnung herausragt, situationsabhängig eingestellt werden.
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In weiteren Ausführungsformen der Erfindung wird eine Ladeschnittstelle für ein Kraftfahrzeug zum Laden seiner Traktionsbatterie bereitgestellt, wobei die Ladeschnittstelle eine Ladesteckdose aufweist welche mit der Klappe samt Öffnungsmechanismus gemäß den hierein beschriebenen Ausführungsformen abgedeckt ist.
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In noch weiteren Ausführungsformen der Erfindung wird ein Kraftfahrzeug mit einer Traktionsbatterie und der erfindungsgemäßen Ladeschnittstelle bereitgestellt.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen. Obgleich die Klappe mit starkem Bezug zu Ladeklappen bei Kraftfahrzeugen beschrieben worden ist, sollte offensichtlich klar sein, dass sie für jegliche andere Anwendung gedacht ist, bei welcher eine Öffnung in einer Oberfläche mittels einer gleitend gelagerten Klappe verschlossen wird und bei geöffneter Klappe ein Witterungsschutz durch die aus der Öffnung zumindest zum Teil herausragende Klappe bereitgestellt werden soll.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
- 1-3 zeigen eine Klappe mit Öffnungsmechanismus gemäß verschiedenen Ausführungsbeispielen in unterschiedlichen Ansichten und bei unterschiedlichen Stellungen der Klappe.
- 4-6 zeigen eine Ladeschnittstelle, welche mit der erfindungsgemäßen Klappe verschließbar ist, in verschiedenen Stadien des Öffnungsvorgangs der Klappe.
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In den 1-3 ist die Klappe 1 samt Öffnungsmechanismus gemäß der Erfindung veranschaulicht. Die Klappe 1 ist herbei in einem Karosserieteil 6 eines Fahrzeugs angebracht und dient zur Abdeckung einer darin angeordneten Ladeöffnung 9. Die sich in der Öffnung 9 befindende Ladesteckdose ist in den 1-3 der Übersichtlichkeit wegen weggelassen.
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Durch den Öffnungsmechanismus wird die Klappe 1 zum sicher in einer geschlossenen Position gestützt/gehalten und zum anderen kann sie aus dem geschlossenen in einen geöffneten Zustand überführt werden. In 1 ist die Klappe 1 schräg von außen betrachtet im geschlossenen Zustand gezeigt und in 3 ist die Klappe 1 aus der gleichen Perspektive im geöffneten Zustand gezeigt. In 2 ist die Klappe 1 in einer Perspektive schräg von hinten gezeigt in einem Zustand, bei dem sie während eines Öffnungs- oder Verschließvorgangs in einer maximal in das Karosserieteil 6 eingefahrenen Position angeordnet ist.
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Der Öffnungsmechanismus beruht im gezeigten Beispiel auf einer ersten Führungsnut 4 und einer zweiten Führungsnut 5, in denen jeweils ein an der Innenseite der Klappe 1 befestigter Führungsstift 2, 3 gelagert ist. Jeder der Führungsstifte 2, 3 ist innerhalb der entsprechenden Führungsnut 4, 5 gleitend gelagert und kann somit entlang einer durch die entsprechende Führungsnut 4, 5 vorgegebenen Trajektorie zwischen einem ersten Endpunkt und einem zweiten Endpunkt und umgekehrt bewegt werden. Dadurch kann die Klappe 1 aus einer geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung gebracht werden und umgekehrt. Die erste Führungsnut 4 und die zweite Führungsnut 5 sind in einem gemeinsamen Plattenelement 7 angeordnet, welches zweckmäßigerweise (aber nicht zwingend) im gezeigten Beispiel im Wesentlichen orthogonal zur Öffnung 9 angeordnet ist.
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Wie in 1 gezeigt, befindet sich in der geschlossenen Stellung der Klappe 1 der erste Lagerpunkt (Ende des ersten Führungsstiftes 2) der Klappe 1 an einem ersten Ende der ersten Führungsnut 4 und der zweite Lagerpunkt (Ende des zweiten Führungsstiftes 3) der Klappe 1 befindet sich an einem ersten Ende der zweiten Führungsnut 5. In der geöffneten Stellung der Klappe 1, welche in 3 gezeigt ist, befinden sich der erste Lagerpunkt und der zweite Lagerpunkt der Klappe 1 ebenfalls an Enden ihrer jeweiligen Führungsnut 4, 5. Während jedoch bei der ersten Führungsnut 4 im geöffneten Zustand der Klappe 1 der erste Lagerpunkt am baulichen zweiten Ende der ersten Führungsnut 4 liegt, liegt bei der zweiten Führungsnut 5 der zweite Lagerpunkt am baulichen ersten Ende der zweiten Führungsnut 5, also an dem Punkt, an dem sich der zweite Lagerpunkt im geschlossenen Zustand der Klappe 1 befindet. Die erste Trajektorie fängt also am ersten Ende der ersten Führungsnut 4 an und endet am zweiten Ende der ersten Führungsnut 4. Die zweite Trajektorie fängt am ersten Ende der zweiten Führungsnut 5, führt zum zweiten Ende der zweiten Führungsnut 5 und endet wieder am ersten Ende der zweiten Führungsnut 5. In 2 ist die Klappe 1 in ihrer Mittelstellung gezeigt, in welcher der erste Lagerpunkt sozusagen am Umkehrpunkt im bogenförmigen Teil der ersten Führungsnut 4 angeordnet ist, während sich der zweite Lagerpunkt am zweiten Ende der zweiten Führungsnut 5 befindet. Ab diesem Zustand gleitet der erste Lagerpunkt weiter zum zweiten Ende der ersten Führungsnut 4, wohingegen der zweite Lagerpunkt wieder zum ersten Ende der zweiten Führungsnut 5 zurückkehrt. Bei der ersten Führungsnut 4 fallen also der erste Endpunkt und der zweite Endpunkt der Trajektorie räumlich auseinander (und entsprechen den Enden der Führungsnut 4), während diese bei der zweiten Trajektorie räumlich zusammenfallen. In anderen Ausführungsbeispielen kann die zweite Führungsnut 5 jedoch auch V-förmig ausgebildet sein, beispielsweise mit einem sehr spitzen Winkel zwischen ihren beiden Schenkeln, so dass auch hier die Endpunkte der Bewegungstrajektorie den beiden Enden der Führungsnut entsprechen und damit räumlich auseinanderfallen.
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In den 1 und 3 ist die Klappe 1 nur zur Hälfte dargestellt, wobei ihre Öffnungs- und Schließkinematik durch die erste Führungsnut 4 und die zweite Führungsnut 5 bestimmt ist, welche in dem Plattenelement 7 angeordnet sind. In 2 ist die ganze Klappe 2 von hinten gezeigt, so dass der gesamte Öffnungsmechanismus zu sehen ist. In der in 2 gezeigten bevorzugten Ausführungsform kann die Klappe 1 ein zweites Plattenelement 8 aufweisen, in dem eine weitere erste Führungsnut 41 und eine weitere zweite Führungsnut 51 angeordnet sind. Entsprechend können ein weiterer erster Führungsstift 21 und ein weiterer zweiter Führungsstift 31 vorgesehen sein, mittels welchen die Klappe 1 ebenfalls an ihrer anderen Seite gelagert ist und kinematisch geführt werden kann. Das zweite Plattenelement 8 kann dem ersten Plattenelement 7 gegenüber liegen und einen zum diesem spiegelsymmetrischen Aufbau aufweisen. Die in 2 veranschaulichte zweiseitige Lagerung der Klappe 1 ist jedoch keineswegs zwingend. Vielmehr kann der in den 1 und 3 dargestellte Aufbau verwendet werden, bei dem nur ein Plattenelement 7 an einer Seite der Klappe 1 angeordnet ist.
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In den 4-6 ist eine Ladeschnittstelle eines Elektrofahrzeugs in einer perspektivischen Seitenansicht dargestellt. Hierbei dient die erfindungsgemäße Klappe 1 als Ladeklappe, welche die Ladeschnittstelle verdeckt (4). Bei Bedarf kann die Klappe 1 geöffnet werden, wobei sie zunächst in die Fahrzeugkarosserie 6 eingefahren wird und somit die Ladesteckdose 10 freigibt (5). Anschließend kann die Klappe 1 zumindest teilweise wieder aus der Ladeöffnung 9 herausgefahren werden, so dass sie eine Art Dach über dem eingesteckten Ladestecker 11 bildet (6). Würde die Ladeklappe 1 nicht wieder herausgefahren werden und während des Ladevorgangs etwa ein Zustand wie in 5 vorherrschen, so wäre die Ladesteckdose 10 und/oder die Ladeöffnung 9 durch die vollständig geöffnete Ladeöffnung Witterungsbedingungen ungeschützt ausgesetzt. Durch teilweises Herausfahren der Klappe 1 aus der Ladeöffnung kann diese verhindern, dass Schnee oder Regenwasser ungehindert in die Ladeöffnung 9 einfallen kann. Der Grad, bis zu dem die Klappe 1 aus der Ladeöffnung 9 herausgefahren werden kann, kann nach Bedarf durch Einstellen der Form und Lage der Führungen, insbesondere als Führungsnuten 4, 5 eingerichtet, eingestellt werden. Beispielsweise kann die Klappe 1 so weit herausgefahren werden, dass ihr äußerer/unterer Rand über den wesentlichen Teil des Ladesteckers 11 hinausragt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010053137 A1 [0003]
- DE 19642687 A1 [0003]
- DE 102016223010 [0003]
- CN 2011808607 U [0003]
- DE 102015214714 A1 [0003]