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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug - Schließ- und/oder Zugangssystem, mit einem Kraftfahrzeug-Türschloss, und mit zumindest einem weiteren Türelement, wobei das Kraftfahrzeug-Türschloss und das zusätzliche Türelement von einer gemeinsamen Funktionseinheit beaufschlagt werden.
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Der Begriff Kraftfahrzeug - Schließ- und/oder Zugangssystem meint im Rahmen der Erfindung eine technische Einrichtung, welche in Verbindung mit einem Schließvorgang und/oder Zugangsvorgang zu einem Kraftfahrzeug Verwendung findet und eingesetzt wird. Derartige Systeme werden im Allgemeinen an oder in Verbindung mit Kraftfahrzeug-Türen eingesetzt und kommen zur Anwendung. Der Begriff Kraftfahrzeug-Tür ist in diesem Zusammenhang und im Rahmen der vorliegenden Erfindung weit auszulegen. Hierunter fallen nicht nur Kraftfahrzeug-Seitentüren, sondern beispielsweise auch eine Heckklappe, eine Fronthaube, eine Tankklappe, eine Ladeklappe etc. Darüber hinaus handelt es sich bei dem weiteren Türelement beispielsweise um einen Fensterheber, einen elektrisch verstellbaren Außenspiegel etc.
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Beim gattungsbildenden Stand der Technik nach der
EP 1 567 739 B1 kommt als Türelement beispielsweise ein Fensterheber zum Einsatz. Der Fensterheber verfügt über einen Fensterhebermotor als gemeinsame Funktionseinheit zusammen mit dem dortigen Kraftfahrzeug-Türschloss. Tatsächlich sorgt der Fensterhebermotor im Beispielfall gleichzeitig oder zeitversetzt dafür, dass Schlossfunktionen ausgeführt werden können. Bei diesen Schlossfunktionen des Kraftfahrzeug-Türschlosses handelt es sich beispielhaft um das elektrische Öffnen, Zuziehen, Diebstahlsichern/-entsichern, Kindersicherung einlegen und lösen, Zentralverriegeln etc.
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Zu diesem Zweck ist die das Türelement sowie das Kraftfahrzeug-Türschloss antreibende Funktionseinheit bzw. der Fensterhebermotor im Beispielfall zusätzlich noch mit einer übereinstimmenden Steuerplatine ausgerüstet. Durch diese Vorgehensweise soll bei vereinfachtem Aufbau insgesamt eine Gewichtsreduzierung sowie optimierte Raumnutzung im Innern der Kraftfahrzeug-Tür zur Verfügung gestellt werden.
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Im weiteren Stand der Technik nach der
EP 3 203 002 A1 wird eine Schlosslogikanordnung einer Kraftfahrzeug-Schlossanordnung beschrieben. Die Schlosslogikanordnung weist eine Schlossmechanik mit einem Stellantrieb auf. Die Schlossmechanik lässt sich mithilfe des Stellantriebes in mechanische und zum Teil miteinander kombinierbare Schlosseinstellungen bringen.
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Der Stand der Technik nach der
EP 1 567 739 B1 hat sich grundsätzlich bewährt, wenn es darum geht, das Kraftfahrzeug-Türschloss und das weitere Türelement, beispielsweise den Fensterheber, von einer gemeinsamen Funktionseinheit, dem Fensterhebermotor im Beispielfall, beaufschlagen zu lassen. Das führt zu einer optimalen Raumausnutzung und kompakten Bauweise, zumal der im Innenraum einer Kraftfahrzeug-Tür zur Verfügung stehende Bauraum begrenzt ist. Beim Stand der Technik ist es jedoch erforderlich, den Fensterhebermotor im Beispielfall relativ groß und leistungsstark auszulegen, weil ein Fensterheber teilweise große Kräfte benötigt. Ein solcher leistungsstarker Motor ist jedoch zur Realisierung der zusätzlichen Schlossfunktionen überdimensioniert. Aus diesem Grund greift man in der Praxis oftmals auf separate Fensterhebermotoren nach wie vor zurück. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges Kraftfahrzeug - Schließ- und/oder Zugangssystem so weiter zu entwickeln, dass ein kompakter Aufbau mit nach wie vor gemeinsamer Funktionseinheit zur Verfügung gestellt wird, wobei jedoch das Kraftfahrzeug-Türschloss und das weitere Türelement von ihrer Auslegung her vergleichbar ausgelegt sind.
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Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßes Kraftfahrzeug - Schließ- und/oder Zugangssystem im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Türelement als Türgriffanordnung ausgebildet ist.
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Im Rahmen der Erfindung kommt also nach wie vor und unverändert eine gemeinsame Funktionseinheit zum Einsatz, mit deren Hilfe sowohl das Kraftfahrzeug-Türschloss als auch das weitere Türelement und konkret die Türgriffanordnung beaufschlagt werden. Dies geschieht aus der Erkenntnis heraus, dass das Kraftfahrzeug-Türschloss und die Türgriffanordnung von ihrer Auslegung her vergleichbar gestaltet sind. Die Vergleichbarkeit ergibt sich aufgrund der erforderlichen Stellkräfte einerseits und unter Berücksichtigung notwendiger Ansteuerungen andererseits.
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Handelt es sich bei der gemeinsamen Funktionseinheit zur Beaufschlagung des Kraftfahrzeug-Türschlosses und der Türgriffanordnung beispielsweise um eine motorische Antriebseinheit, so sorgt diese in Verbindung mit der Türgriffanordnung meistens dafür, dass ein Außentürgriff als Bestandteil der Türgriffanordnung zur Benutzung gegenüber der Kraftfahrzeug-Tür ausgestellt wird. Hierfür sind relativ geringe Betätigungskräfte erforderlich, die von der motorischen Antriebseinheit im Beispielfall aufgebracht werden müssen.
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Vergleichbares gilt für das Kraftfahrzeug-Türschloss, welches ebenfalls auf die gemeinsame motorische Antriebseinheit zurückgreift, um Funktionszustände wie beispielsweise ein elektrisches Öffnen, Zuziehen, Diebstahlsichern/-entsichern, Kindersicherung einlegen und lösen, Zentralverriegeln, Zentralentriegeln etc. ausführen zu können. Das heißt, die gemeinsame Funktionseinheit und konkret die motorische Antriebseinheit ist für beide beschriebenen Funktionen in etwa gleich ausgelegt, sodass Über- oder Unterdimensionierungen vermieden werden und dennoch ein besonders kompakter Aufbau zur Verfügung gestellt wird.
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Im Rahmen einer Alternative kann die gemeinsame Funktionseinheit grundsätzlich aber auch als elektronische Steuerungseinheit ausgebildet werden. In diesem Fall arbeitet die Funktionseinheit elektrisch. Demgegenüber korrespondiert die zuvor beschriebene motorische Antriebseinheit zu einer mechanisch arbeitenden Funktionseinheit. Die Vergleichbarkeit der Auslegung der elektronischen Steuerungseinheit für die Türgriffanordnung einerseits und das Kraftfahrzeug-Türschloss andererseits ergibt sich dergestalt, dass in beiden Fallen vergleichbar viele Signale verarbeitet und gegebenenfalls Motoren angesteuert werden müssen.
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Die erfindungsgemäß gemeinsame Funktionseinheit sowohl des Kraftfahrzeug-Türschlosses als auch der Türgriffanordnung kann insgesamt einzig als motorische Antriebseinheit oder einzig als elektronische Steuerungseinheit ausgebildet sein. Daneben umfasst die Erfindung auch Varianten, bei welchen die gemeinsame Funktionseinheit sowohl als motorische Antriebseinheit als auch als elektronische Steuerungseinheit arbeitet und fungiert.
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Sofern die gemeinsame Funktionseinheit als elektronische Steuerungseinheit ausgebildet ist, geht die Erfindung wiederum von der Erkenntnis aus, dass das Kraftfahrzeug-Türschloss einerseits und die Türgriffanordnung andererseits vergleichbar ausgelegt sind. Das Kraftfahrzeug-Türschloss nutzt beispielsweise die elektronische Steuerungseinheit dazu, Sensoren im Innern des Kraftfahrzeug-Türschlosses abzufragen und in entsprechende Steuerungssignale für beispielsweise die zusätzlich vorgesehene motorische Antriebseinheit umzusetzen, welche die zugehörigen mechanischen Elemente im Innern des Kraftfahrzeug-Türschlosses antreibt.
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Beispielsweise korrespondiert der Vorgang „Zuziehen“ beim Kraftfahrzeug-Türschloss dazu, dass die motorische Antriebseinheit eine Drehfalle als Bestandteil eines Gesperres aus Drehfalle und Sperrklinke beaufschlagt. Das geschieht so lange, bis ein den Schließzustand des Gesperres abfragender Sensor beispielsweise zunächst eine Überhubposition und dann eine Hauptraststellung des Gesperres registriert. Sobald dies der Fall ist, sorgt die elektronische Steuerungseinheit dafür, dass nach Erreichen der Überhubstellung (oder der Hauptraststellung) die motorische Antriebseinheit abgeschaltet wird.
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Vergleichbar kann mithilfe der elektronischen Steuerungseinheit die Position eines Türgriffes bzw. Außentürgriffes als Bestandteil der Türgriffanordnung abgefragt werden. Regelmäßig handelt es sich bei der Türgriffanordnung um eine Außentürgriffanordnung und mithin bei dem Türgriff um einen Außentürgriff. Selbstverständlich lässt sich die Erfindung auch auf eine Innentürgriffanordnung übertragen. Jedenfalls kann die gemeinsame elektronische Steuerungseinheit von einerseits dem Kraftfahrzeug-Türschloss und andererseits der Türgriffanordnung ebenso und vergleichbar wie beim Kraftfahrzeug-Türschloss eine Schließposition des Außentürgriffes mithilfe eines Sensors erfassen. Die Schließposition des Außentürgriffes mag dabei zu seiner gegenüber einem Außentürblech der Kraftfahrzeug-Tür vollständig zurückgezogenen Position korrespondieren. Die geöffnete oder ausgestellte Position des fraglichen Außentürgriffes gehört dann zur exponierten Lage des Außentürgriffes gegenüber dem Außentürblech, sodass ein zutrittswilliger Benutzer den Außentürgriff ergreifen und die fragliche Kraftfahrzeug-Tür mechanisch und manuell öffnen kann. Das setzt natürlich voraus, dass zuvor das Kraftfahrzeug-Türschloss der zugehörigen Kraftfahrzeug-Tür (elektrisch) geöffnet worden ist. Außerdem muss hierzu der Außentürgriff ausgestellt werden, was mithilfe der motorischen Antriebseinheit vorgenommen werden kann, die ihrerseits von der elektronischen Steuerungseinheit beaufschlagt wird.
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Im Regelfall wird so vorgegangen, dass die gemeinsame Funktionseinheit des Kraftfahrzeug-Türschlosses und der Türgriffanordnung räumlich getrennt vom fraglichen Kraftfahrzeug-Türschloss und der Türgriffanordnung regelmäßig an oder in einem zugehörigen Türflügel platziert ist. Dadurch ermöglicht die Erfindung eine besonders flexible Anordnung der gemeinsamen Funktionseinheit im Innern der Kraftfahrzeug-Tür. Es ist aber auch möglich, dass die gemeinsame Funktionseinheit an der Türgriffanordnung platziert ist. Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, die gemeinsame Funktionseinheit am Kraftfahrzeug-Türschloss anzuordnen. Dadurch können bedarfsweise besonders kompakte und platzsparende Anordnungen realisiert werden.
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Wie bereits erläutert, verfügt die gemeinsame Funktionseinheit über wenigstens ein mechanisch und/oder elektrisch arbeitendes Funktionselement. Bei dem mechanisch arbeitenden Funktionselement der Funktionseinheit handelt es sich um die motorische Antriebseinheit, wohingegen das elektrisch arbeitende Funktionselement als elektronische Steuerungseinheit ausgebildet ist.
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Um mithilfe der motorischen Antriebseinheit die erforderlichen Kräfte auf das Kraftfahrzeug-Türschloss und/oder die Türgriffanordnung im Bedarfsfall übertragen zu können, ist die motorische Antriebseinheit mit dem fraglichen Kraftfahrzeug-Türschloss und/oder der Türgriffanordnung mechanisch über wenigstens ein flexibles Verbindungsmittel gekoppelt. Bei diesem flexiblen Verbindungsmittel handelt es sich besonders vorteilhaft um einen Bowdenzug.
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Auch die Steuerungseinheit ist elektrisch mit dem Kraftfahrzeug-Türschloss und der Türgriffanordnung gekoppelt. Das kann drahtlos und/oder drahtgebunden erfolgen. Beispielsweise greift die Erfindung hierzu auf wenigstens eine Verbindungsleitung zurück. Bei der Verbindungsleitung kann es sich um eine Busleitung eines elektronischen Steuerungsbusses handeln.
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Nach vorteilhafter Ausgestaltung ist die Steuerungseinheit mit einem integrierten Energiespeicher ausgerüstet. Der Energiespeicher kann als wieder aufladbarer Akkumulator oder nicht wieder aufladbare Batterie ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich hat sich auch der Rückgriff auf Kondensatoren, sogenannte Superkondensatoren oder Supercaps als besonders günstig erwiesen. Hierbei handelt es sich um Kondensatoren besonders hoher Kapazität. - Gegenstand der Erfindung ist auch eine Kraftfahrzeug-Tür, die mit dem zuvor im Detail beschriebenen Kraftfahrzeug - Schließ- und/oder Zugangssystem ausgerüstet ist.
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Im Ergebnis wird ein Kraftfahrzeug - Schließ- und/oder Zugangssystem und eine hiermit ausgerüstete Kraftfahrzeug-Tür zur Verfügung gestellt, die sich flexibel an unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich der Anbringung des Kraftfahrzeug-Türschlosses und der Türgriffanordnung in bzw. an der Kraftfahrzeug-Tür auszeichnen. Denn sowohl das Kraftfahrzeug-Türschloss als auch die Türgriffanordnung greifen auf eine gemeinsame Funktionseinheit zurück. Bei der gemeinsamen Funktionseinheit kann es sich konkret um eine motorische Antriebseinheit und/oder eine elektronische Steuerungseinheit handeln.
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Durch den gemeinsamen Rückgriff auf die motorische Antriebseinheit und/oder die elektronische Steuerungseinheit wird der benötigte Bauraum insgesamt reduziert und lassen sich auch problematische Einbauverhältnisse im Innern der Kraftfahrzeug-Tür beherrschen. Zugleich ist die motorische Antriebseinheit so ausgelegt, dass mit ihrer Hilfe sowohl Schlossfunktionen im Innern des Kraftfahrzeug-Türschlosses als auch Stellfunktionen des hiervon beaufschlagten Außentürgriffes dargestellt werden können. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- 1 die erfindungsgemäße Kraftfahrzeug-Tür in einer ersten Ausführungsvariante, welche mit dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug - Schließ- und/oder Zugangssystem ausgerüstet ist,
- 2 eine Detailansicht des Außentürgriffes nach 1,
- 3 eine weitere zweite Ausführungsvariante des Gegenstandes nach 1 und
- 4 eine zusätzliche dritte Ausführungsvariante des Gegenstandes nach den 1 und 3.
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In den Figuren ist eine Kraftfahrzeug-Tür dargestellt, die mit einem Kraftfahrzeug - Schließ- und/oder Zugangssystem ausgerüstet ist, welches nachfolgend im Detail erläutert wird. Die Kraftfahrzeug-Tür verfügt zunächst einmal über einen angedeuteten Türflügel 1. Bei der gezeigten Kraftfahrzeug-Tür handelt es sich nicht einschränkend um eine Kraftfahrzeug-Seitentür. Genauso gut könnte an dieser Stelle eine Heckklappe, Fronthaube, Tankklappe, Ladeklappe etc. realisiert sein. Der Türflügel 1 setzt sich seinerseits regelmäßig aus einem Außentürblech und einem Innentürblech zusammen, die gemeinsam einen Hohlraum zum Einbau oder Anbau von Türelementen definieren. Tatsächlich findet sich in dem fraglichen Türflügel 1 nach dem Ausführungsbeispiel und beispielhaft ein Kraftfahrzeug-Türschloss 2. Außenseitig am Außentürblech mag dann auch noch ein weiteres Türelement (ergänzend zum Kraftfahrzeug-Türschloss 2) angeordnet sein, bei dem es sich entsprechend der Darstellung in der 2 um eine Türgriffanordnung 3, 4 handelt, die primär mit einem Außentürgriff 3 und zusätzlich einem Sensor 4 ausgerüstet ist.
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Erfindungsgemäß werden sowohl das Kraftfahrzeug-Türschloss 2 einerseits als auch das weitere Türelement bzw. die Türgriffanordnung 3, 4 nach dem gezeigten Beispiel andererseits von einer gemeinsamen Funktionseinheit 5, 6 beaufschlagt. Die gemeinsame Funktionseinheit 5, 6 kann nach dem Ausführungsbeispiel wenigstens ein mechanisch arbeitendes Funktionselement 5 und zusätzlich ein elektrisch arbeitendes Funktionselement 6 aufweisen. Bei dem mechanisch arbeitenden Funktionselement 5 handelt es sich nach dem Ausführungsbeispiel um eine motorische Antriebseinheit 5, während das elektrisch arbeitende Funktionselement 6 als elektronische Steuerungseinheit 6 ausgebildet ist.
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Da die Funktionseinheit 5, 6 insgesamt zweigeteilt sein kann, werden im Rahmen der Erfindung grundsätzlich auch Varianten umfasst, bei denen lediglich eines der beschriebenen Funktionselemente 5, 6 vorgesehen ist, beispielsweise nur das mechanisch arbeitende Funktionselement bzw. die motorische Antriebseinheit 5, wie dies in der Variante nach der 1 bildlich wiedergegeben ist. Hier findet sich die motorische Antriebseinheit 5 an der Türgriffanordnung 3, 4. Alternativ ist auch eine Anbringung am Kraftfahrzeug-Türschloss 2 möglich. Vergleichbares gilt für die elektronische Steuerungseinheit 6, sofern diese allein realisiert ist.
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Im Rahmen der Ausführungsbeispiele nach den 3 und 4 sind dagegen sowohl das mechanisch arbeitende Funktionselement bzw. die motorische Antriebseinheit 5 als auch das elektrisch arbeitende Funktionselement und mithin die elektronische Steuerungseinheit 6 gemeinsam realisiert. Das gilt selbstverständlich nur beispielhaft und nicht einschränkend. Denn genauso gut umfasst die gemeinsame Funktionseinheit 5, 6 auch die nicht dargestellte Möglichkeit, lediglich mit einem elektrisch arbeitenden Funktionselement bzw. einer elektronischen Steuerungseinheit 6 arbeiten zu können.
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Anhand der Ausführungsvariante nach der 3 erkennt man, dass die gemeinsame Funktionseinheit 5, 6 räumlich getrennt vom Kraftfahrzeug-Türschloss 2 und auch der Türgriffanordnung 3, 4 platziert und angeordnet werden kann. Es ist aber auch möglich, dass die gemeinsame Funktionseinheit 5, 6 an der Türgriffanordnung 3, 4 platziert ist. Das gilt dann sowohl für die motorische Antriebseinheit 5 als auch die elektronische Steuerungseinheit 6 einzeln oder in Kombination, was jedoch nicht dargestellt ist.
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Bei der Variante nach der 4 ist die gemeinsame Funktionseinheit 5, 6 am Kraftfahrzeug-Türschloss 2 angeordnet und darüber hinaus räumlich getrennt vom Kraftfahrzeug-Türschloss 2 und der Türgriffanordnung 3, 4. Tatsächlich ist bei dieser Variante das elektrisch arbeitende Funktionselement bzw. die elektronische Steuerungseinheit 6 als Bestandteil der gemeinsamen Funktionseinheit 5, 6 am besagten Kraftfahrzeug-Türschloss 2 angeordnet.
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Demgegenüber gilt für das mechanisch arbeitende Funktionselement bzw. die motorische Antriebseinheit 5, dass diese räumlich getrennt sowohl vom Kraftfahrzeug-Türschloss 2 als auch der Türgriffanordnung 3, 4 platziert ist. Selbstverständlich ist auch eine umgekehrte Anordnung derart möglich und wird von der Erfindung umfasst, dass die motorische Antriebseinheit 5 am Kraftfahrzeug-Türschloss 2 angeordnet ist, wohingegen die elektronische Steuerungseinheit 6 eine räumlich getrennte Platzierung vom Kraftfahrzeug-Türschloss 2 und der Türgriffanordnung 3, 4 erfährt. Genauso gut können einzelne Funktionselemente 5, 6 der Funktionseinheit 5, 6 wahlweise an der Türgriffanordnung 3, 4, am Kraftfahrzeug-Türschloss 2 oder auch räumlich getrennt sowohl vom Kraftfahrzeug-Türschloss 2 und der Türgriffanordnung 3, 4 platziert werden. Das ist in dieser Vielfalt im Detail jedoch nicht dargestellt.
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Die motorische Antriebseinheit 5 ist im Allgemeinen mit dem Kraftfahrzeug-Türschloss und/oder der Türgriffanordnung 3, 4 mechanisch über wenigstens ein flexibles Verbindungsmittel 7 gekoppelt. Betrachtet man die Ausführungsvariante nach der 3, so erkennt man, dass die motorische Antriebseinheit 5 sowohl mit dem Kraftfahrzeug-Türschloss 2 als auch der Türgriffanordnung 3, 4 über ein fragliches flexibles Verbindungsmittel 7 gekoppelt ist, bei dem es sich im Ausführungsbeispiel jeweils um einen Bowdenzug handelt.
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In vergleichbarer Weise lässt sich auch die elektronische Steuerungseinheit 6 elektrisch mit dem Kraftfahrzeug-Türschloss 2 und/oder der Türgriffanordnung 3, 4 koppeln, und zwar drahtlos und/oder drahtgebunden. Nach dem Ausführungsbeispiel ist für die Kopplung wenigstens eine Verbindungsleitung 8 vorgesehen. Anhand erneut des Ausführungsbeispiels nach der 3 erkennt man, dass die elektronische Steuerungseinheit 6 sowohl mit der Türgriffanordnung 3, 4 als auch dem Kraftfahrzeug-Türschloss 2 über die besagte Verbindungsleitung 8 gekoppelt ist, bei welcher es sich um eine Zufuhrleitung für elektrische Energie und/oder eine Datenleitung handeln kann. Vergleichbar wird beim Ausführungsbeispiel nach der 4 vorgegangen. In diesem Beispielfall ist die dortige motorische Antriebseinheit 5 jedoch lediglich mit dem Kraftfahrzeug-Türschloss 2 über das flexible Verbindungsmittel 7 gekoppelt.
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Die elektronische Steuerungseinheit 6 kann mit einem nicht ausdrücklich dargestellten integrierten Energiespeicher ausgerüstet sein. Bei dem Energiespeicher kann es sich um einen Akkumulator und/oder Kondensator hoher Kapazität handeln. Auf diese Weise ist die gemeinsame elektronische Steuerungseinheit 6 in der Lage, je nach Kopplung mit dem zugehörigen Funktionselement 5, 6 dieses nicht nur anzusteuern, sondern im Bedarfsfall auch mit elektrischer Energie zu versorgen. Der in die elektronische Steuerungseinheit 6 integrierte Energiespeicher wird dabei typischerweise dann eingesetzt, wenn eine Bordspannung im Innern des Kraftfahrzeuges abgefallen oder gänzlich zusammengebrochen ist.
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Mithilfe der motorischen Antriebseinheit 5 kann nach dem Ausführungsbeispiel der Außentürgriff 3 ausgestellt und zurückgezogen werden, wie man dies anhand der 2 erkennen kann. Dadurch ist ein Bediener bei ausgestelltem Außentürgriff 3 in der Lage, den Türflügel 1 und mithin die Kraftfahrzeug-Tür zu öffnen. Im Fahrbetrieb wird dagegen der Außentürgriff 3 in seine gegenüber dem Außentürblech eingefahrene Position überführt, um insgesamt den Luftwiderstand zu reduzieren. Darüber hinaus übernimmt die motorische Antriebseinheit 5 zusätzlich noch die Darstellung sämtlicher oder ausgewählter Schlossfunktionen im Innern des Kraftfahrzeug-Türschlosses 2. Hierbei kann es sich um die zuvor bereits beschriebenen Funktionalitäten wie elektrisches Öffnen, Zuziehen, Diebstahlsichern/-entsichern, Kindersicherung einlegen und lösen, Zentralverriegeln, Zentralentriegeln etc. handeln.
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Die elektronische Steuerungseinheit 6 sorgt ihrerseits nicht nur zur Steuerung der zuvor beschriebenen Schlossfunktionen im Innern des Kraftfahrzeug-Türschlosses 2, sondern kann darüber hinaus zur Ansteuerung und Auswertung der Türgriffanordnung 3, 4 herangezogen werden. Tatsächlich ist die Türgriffanordnung 3, 4 nach dem Ausführungsbeispiel entsprechend der 2 zusätzlich zum Außentürgriff 3 mit einem Sensor 4 ausgerüstet, mit dessen Hilfe im Beispielfall das Kraftfahrzeug-Türschloss 2 elektrisch geöffnet wird und zugleich der Außentürgriff 3 ausgestellt wird.
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Selbstverständlich lassen sich mithilfe des Sensors 4 grundsätzlich auch andere Funktionalitäten realisieren, beispielsweise eine Berechtigungsabfrage des zutrittswilligen Benutzers, wie sie allgemein unter dem Begriff „keyless entry“ bekannt ist. Jedenfalls ermöglicht der Rückgriff der Erfindung auf die gemeinsame Funktionseinheit 5, 6 zur Beaufschlagung des Kraftfahrzeug-Türschlosses 2 und der Türgriffanordnung 3, 4 eine zugleich kompakte und ressourcensparende sowie kostengünstige Arbeitsweise, die sich darüber hinaus durch eine flexible Anbringung im Innern des Türflügels 1 auszeichnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Türflügel
- 2
- Kraftfahrzeug-Türschloss
- 3
- Außentürgriff
- 3, 4
- Türgriffanordnung
- 4
- Sensor mechanisch arbeitendes Funktionselement/
- 5
- motorische Antriebseinheit elektrisch arbeitendes Funktionselement/
- 5, 6
- Funktionseinheit
- 6
- elektronische Steuerungseinheit
- 7
- flexibles Verbindungsmittel
- 8
- Verbindungsleitung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1567739 B1 [0003, 0006]
- EP 3203002 A1 [0005]