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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft ein Schienensystem zum Befestigen von Einbauten in einer Kabine eines Fahrzeugs sowie ein Fahrzeug mit einer Kabine und mindestens einem darin installierten derartigen Schienensystem.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Zur Befestigung von Einbauten in einer Kabine eines Fahrzeugs sind Schienensysteme bekannt. Diese werden üblicherweise entlang einer Längserstreckung der Kabine installiert und erlauben mithilfe einer gerasterten Oberseite das Anordnen und Arretieren von Befestigungsmitteln, die mit den zu installierenden Einbauten verbunden sind. In Passagierflugzeugen werden üblicherweise die als ATLAS-Schienen bekannten Sitz- oder Fußbodenschienen installiert, die an ihrer Oberseite einen flachen, bandartigen Hohlraum aufweisen, der durch einen länglichen Schlitz und diesen durchsetzende Öffnungen zur Befestigung dienende Arretierkörper aufnehmen kann.
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Zur Installation von Einbauten, die keine Sitze oder Sitzgestelle beinhalten, können andere Vorkehrungen notwendig sein. Fußbodenschienen könnten etwa in dem Bereich unterbrochen sein oder die Einbauten könnten mit herkömmlichen Arretierkörpern gekoppelt sein, so dass sie auf Sitzschienen befestigbar sind. Es ist auch denkbar, dass die Fußbodenschienen lediglich abgedeckt sind, während die Einbauten an dedizierten Punkten befestigt werden. Durch diese Variante können zwar durch die Fußbodenschiene Teile der Strukturlasten übernommen werden, aber es ist sowohl zusätzlicher Aufwand als auch ein höheres Gewicht erforderlich.
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DE 10 2004 040 328 B4 und
US 9 663 231 B2 zeigen Sitzschienenprofile für Verkehrsmittel, insbesondere für Luftfahrzeuge.
DE 102 52 886 A1 offenbart ein Verkleidungselement mit einem flächenhaften Schutzmodul mit mindestens einer Nut und mindestens zwei in der Nut vorgesehenen Durchgangsbohrungen. Ferner offenbart
DE 10 2009 018 487 A1 eine Vorrichtung zum Sichern von Frachtgut in einem Flugzeug mit einer Verbindungsvorrichtung.
US 2009 / 0 236 471 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Festlegen eines Gegenstandes an einem Zurrpunkt in einem Helikopter.
EP 2 837 555 A1 offenbart eine Abdeckung für eine Sitzschiene mit variabler Länge. Weiteren Stand der Technik zeigt noch die
US 2009 / 0 230 241 A1 .
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es ist demzufolge eine Aufgabe der Erfindung, eine besonders flexible Lösung zum Befestigen von Einbauten in einer Kabine eines Fahrzeugs vorzuschlagen, die leicht an die zu halternden Einbauten anpassbar sind und kein oder nur ein geringes zusätzliches Gewicht verursachen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Schienensystem mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 und mit einem Flugzeug mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs 15. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausführungsformen sind den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen.
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Es wird ein Schienensystem zum Befestigen von Einbauten in einer Kabine eines Fahrzeugs vorgeschlagen, aufweisend einen ersten, länglichen Schienenkörper mit einer Befestigungsseite zum Befestigen an einer Fahrzeugstruktur, einer gegenüberliegenden Auflageseite mit einer Auflagefläche zur Aufnahme von Einbauten, und einem sich zwischen der Befestigungsseite und der Auflageseite erstreckenden Schienenquerschnitt; und mehrere Befestigungseinsätze, die entlang der Auflagefläche befestigbar sind. Der Schienenquerschnitt weist zwei einander gegenüberliegende und voneinander beabstandete Schenkel auf, die jeweils senkrecht zu der Auflagefläche verlaufen. Die Befestigungseinsätze sind dazu ausgebildet, die Auflagefläche nicht zu überragen.
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Der erste, längliche Schienenkörper ist als eine notwendige Basis zu verstehen, mit der mehrere unterschiedlichen Schienen realisierbar sind. Der erste Schienenkörper ist bevorzugt vollständig gerade und weist einen bestimmten Schienenquerschnitt auf. Dieser ist bevorzugt entlang der gesamten Länge des ersten Schienenkörpers gleichbleibend.
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Der erste Schienenkörper ist durch eine Befestigungsseite und eine Auflageseite gekennzeichnet. Die Befestigungsseite ist dafür vorgesehen, den Schienenkörper an der Fahrzeugstruktur anzubringen. Hierfür kann der Schienenquerschnitt eine besondere Ausformung aufweisen, die das Befestigen an der Fahrzeugstruktur vereinfacht.
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Es ist weiterhin vorgesehen, dass der Schienenquerschnitt zumindest eine Auflagefläche bereitstellt und zwei voneinander beabstandete Schenkel besitzt, die jeweils senkrecht zu der Auflagefläche verlaufen. Die Auflagefläche ist die Fläche, auf die eine zu installierende Komponente aufgelegt bzw. aufgesetzt werden kann, wie weiter nachfolgend ausgeführt. Der Schienenquerschnitt ist mit den beiden Schenkeln folglich wie ein umgedrehtes U ausgeführt, wenn die Auflageseite in dem installierten Zustand oberhalb der Befestigungsseite angeordnet ist.
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Der Schienenquerschnitt kann durch die beiden voneinander beabstandeten Schenkel ein hohes Flächenträgheitsmoment um Achsen senkrecht zu den Schenkeln realisieren. Außerdem können Befestigungsmittel sehr leicht durch die Auflagefläche gesteckt werden, um mit korrespondierenden Befestigungsmitteln unterhalb der Auflagefläche, d. h. zwischen den Schenkeln, verbunden zu werden. Durch die voneinander beabstandeten Schenkel geht auch eine Stabilisierung der Auflagefläche einher, die auch stark asymmetrischen Belastungen standhalten kann.
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Die einzelnen Befestigungseinsätze sind dazu vorgesehen, bestimmte Einbauten an der Auflagefläche befestigen zu können. Die Befestigungseinsätze sind etwa in regelmäßigen oder einem Raster folgenden Abständen an der Auflagefläche verteilt und befinden sich in entsprechenden Aufnahmebohrungen. Sie können jeweils eine Öffnung aufweisen, um Schraubmittel oder ähnliches aufnehmen zu können. Die Befestigungseinsätze überragen die Auflagefläche bevorzugt nicht, so dass auch vollkommen flächenbündige Einbauten an der Auflagefläche anbringbar sind.
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Das erfindungsgemäße Schienensystem kann insbesondere zum Anbringen von Einbauten in für den Passagiertransport vorgesehenen Fahrzeugen in einer darin integrierten Kabine verwendet werden. Die Auflagefläche kann etwa zur Aufnahme von größeren Einbauten, d. h. Monumenten oder dergleichen, eingesetzt werden. Diese können etwa Toiletten, Küchenmodule, Stauschränke oder dergleichen umfassen.
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Zum anderen sind jedoch auch Schienenaufsätze zum Anbringen an dem ersten länglichen Schienenkörper denkbar. Diese Schienenaufsätze, welche auch als zweite längliche Schienenkörper bezeichnet werden könnten, weisen bevorzugt eine flache Basisfläche auf. Mit dieser können sie bündig auf die Auflagefläche gelegt werden. Folglich ist aus dem länglichen ersten Schienenkörper eine herkömmliche Sitzschiene herstellbar, indem ein entsprechender Schienenaufsatz aufgebracht wird. Weiterhin denkbar wären andere Schienenaufsätze, die etwa eine Gleitschiene bereitstellen können.
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Zusammenfassend ist das erfindungsgemäße Schienensystem eine besonders flexible und robuste Basis für unterschiedliche Befestigungsarten in einer Kabine eines Fahrzeugs. Durch Verwendung des vorangehend erwähnten Profilquerschnitts kann eine hohe mechanische Stabilität erreicht werden, die eine individuelle Ausgestaltung der Kabine erlaubt, und vor einer individuellen Ausstattung der Kabine bereits in dem Fahrzeug fest montiert sein kann. Durch die hohe Stabilität kann indes der Schienenkörper Aufgaben einer Fahrzeugstruktur zumindest teilweise übernehmen, so dass etwas geringere Anforderungen an zusätzliche Versteifungen, beispielsweise einer Fußbodenstruktur, gestellt werden können.
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Bevorzugt weisen die Schenkel jeweils einen lateral nach außen weisenden Flansch auf, wobei die beiden Flansche eine zu der Auflagefläche parallele Befestigungsfläche auf einer der Auflagefläche abgewandten Seite aufweisen. Der Profilquerschnitt des Schenkels weist folglich an einer von der Auflageseite abgewandten Seite eine Art Fuß auf, der sich lateral nach innen oder nach außen erstrecken könnte. Zur Erhöhung der Stabilität wäre es bevorzugt, den Fuß lateral nach außen zu richten. Die daran angeordnete Befestigungsfläche kann an der Fahrzeugstruktur angelegt oder aufgelegt werden, um eine Befestigung durchzuführen. Durch die Größe des Flansches werden die einsetzbaren Befestigungsmittel eingeschränkt bzw. ermöglicht. Die Flansche könnten etwa eine Reihe von voneinander beabstandeten Bohrungen aufweisen, durch die Befestigungsmittel einbringbar sind, welche wiederum mit der Fahrzeugstruktur verbindbar sind.
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Der Schienenquerschnitt könnte zwischen den Schenkeln im Bereich der Auflageseite abgerundet sein. Durch die Abrundung entstehen deutlich geringere Kerbkräfte als bei Profilquerschnitten mit eckigen/winkligen Übergängen. Die Abrundung kann sich auf lediglich einen Teilbereich eines Übergangs beschränken oder über den vollständigen, zwischen den Schenkeln zur Verfügung stehenden Raum.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist der Profilquerschnitt einen sich vollständig zwischen den Schenkeln erstreckenden, gleichmäßig geformten, gekrümmten Übergangsabschnitt auf. Durch den Übergangsabschnitt ist folglich ein Raum an einer zu der Auflageseite gewandten Seite der beiden Schenkel mit einer der Auflagefläche zugewandten Fläche wie eine umgekehrte Rinne ausgestaltet. Der Übergangsabschnitt ist damit bogen- oder kuppelförmig und führt zu einer sehr harmonischen Kraftleitung innerhalb des Schienenquerschnitts.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform weist mindestens einen ersten Befestigungseinsatz auf, wobei der Schienenkörper mindestens eine erste Durchgangsbohrung aufweist, die sich von der Auflagefläche in Richtung der Befestigungsseite erstreckt, wobei der mindestens eine erste Befestigungseinsatz einen Haltekörper mit einer an den Schienenquerschnitt angepassten Anschlagsfläche und einer sich von der Anschlagsfläche erstreckenden Buchse mit einem Innengewinde und einem an die erste Durchgangsbohrung angepassten Außendurchmesser und wobei der mindestens eine erste Befestigungseinsatz dazu ausgebildet ist, von einer der Auflagefläche abgewandten Seite des Schienenkörpers durch die Durchgangsbohrung gesteckt zu werden, so dass die Anschlagsfläche bündig auf einem Bereich des Schienenquerschnitts aufliegt. Dies kann sich auf eine Gestaltung des Schienenquerschnitts beziehen, die vorangehend genannt wurde. Insbesondere bietet es sich an, den vollständig abgerundeten Schienenquerschnitts hierfür in Erwägung zu ziehen. Der mindestens eine erste Befestigungseinsatz weist dann eine Fläche auf, die bündig in den Zwischenraum zwischen die Schenkel einsetzbar ist und sich dann in Richtung der Auflagefläche an den Profilquerschnitt anschmiegt. Durch die Buchse kann ein Befestigungsmittel durch die Auflagefläche gesteckt und in die Buchse eingeschraubt werden. Der Haltekörper wird folglich durch eine Zugkraft in Richtung der Auflagefläche gezogen und dabei an den Profilquerschnitt gepresst. Die einleitbare Kraft übersteigt deutlich die in eine in die Auflagefläche geschraubte Buchse möglich wäre, so dass die Halterung sicher und robust ist. Durch das Anpressen an den Profilquerschnitt kann die Kraft flächig verteilt werden und der Haltekörper kann sich verkantungsfrei an dem Profilquerschnitt ausrichten. Insbesondere bei der vollständig abgerundeten Ausführung kann so ein Verklemmen oder Verkanten verhindert werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform weist mindestens einen zweiten Befestigungseinsatz auf, wobei der mindestens eine zweite Befestigungseinsatz eine Buchse mit einem Innengewinde aufweist und wobei der mindestens eine zweite Befestigungseinsatz an, in oder mit dem Schienenkörper verschraubbar ist. Diese besonders einfache Ausführungsform könnte zur Integration eines nachfolgend erläuterten Schienenaufsatzes verwendet werden, der in einem regelmäßigen Raster mit dem Schienenkörper verschraubt ist.
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Es ist selbstverständlich, dass der erste Schienenkörper auch mit mehreren Gruppen von Befestigungseinsätzen ausgestattet werden kann, die sowohl die ersten, als auch die zweiten Befestigungseinsätze umfassen können.
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Bevorzugt weist das Schienensystem ferner mindestens einen länglichen Schienenaufsatz auf, der auf die Auflagefläche des Schienenkörpers auflegbar und über Befestigungseinsätze mit dem Schienenkörper verbindbar und dazu ausgebildet ist, Einbauten an unterschiedlichen Positionen entlang des Schienenaufsatzes zu halten. Der Schienenaufsatz kann demnach dazu ausgebildet sein, Befestigungen an unterschiedlichen Positionen zu erlauben. Hierfür können bestimmte Formmerkmale, Öffnungen, Hinterschneidungen, Führungseinrichtungen oder ähnliches Verwendung finden.
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Der mindestens eine Schienenaufsatz könnte etwa zumindest einen Sitzschienenaufsatz aufweisen, der einen zwischen zwei parallel zueinander verlaufenden Seitenflächen und einer quer dazu verlaufenden Außenfläche geschlossenen Hohlraum aufweist, wobei die Außenfläche einen durchgehenden Schlitz besitzt, der von zueinander beabstandeten Bohrungen durchsetzt ist, welche einen Durchmesser aufweisen, der die lichte Weite des Schlitzes übersteigt. Demgemäß können herkömmliche Einrichtungen zum Befestigen von Sitzen an Sitzschienen verwendet werden. Diese können pilzartige Riegelkörper aufweisen, die in die Öffnungen einbringbar und entlang des Schlitzes verschiebbar sind. Zwischen den Öffnungen befinden sich Einschnürungsbereiche, an denen sich der Riegelkörper mit dem Schienenaufsatz verklemmen kann. Damit ist der erste längliche Schienenkörper mit diesem Schienenaufsatz ähnlich gestaltet wie eine herkömmliche Sitzschiene. Bedarfsweise kann also in der betreffenden Kabine eine herkömmliche Sitzschiene bereitgestellt werden, die mit herkömmlichen Mitteln eine Befestigung der Passagiersitze erlaubt.
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Allerdings könnte der mindestens eine Schienenaufsatz zumindest einen Gleitschienenaufsatz aufweisen, der eine entlang einer Haupterstreckungsrichtung des Gleitschienenaufsatzes verlaufende Hinterschneidung zur Gleitführung aufweist. Der Gleitschienenaufsatz erlaubt insbesondere, Einbauten aufzunehmen, die einer Rekonfiguration der Kabine unterliegen können. Durch die Ausführung als Gleitschiene ist eine kontinuierliche Bewegung entlang der Gleitschiene ermöglicht und durch Klemmen oder Einrasten in bestimmten Positionen kann eine ausreichende Befestigung erfolgen. Sitze oder Sitzgestelle können entlang der Haupterstreckungsrichtung der Kabine verschoben und an unterschiedlichen Stellen arretiert werden.
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Hierfür kann der zumindest eine Gleitschienenaufsatz mindestens ein Befestigungsmittel zum Befestigen von Einbauten an dem Gleitschienenaufsatz aufweisen. Ein geeignetes Befestigungsmittel könnte beispielsweise eine zu der Auflagefläche des Schienenkörpers hin gerichtete Bohrung sein, in die ein Riegel oder ein Arretierkörper senkrecht einführbar ist. Durch die Hinterschneidung des Gleitschienenaufsatzes ist ein Abheben der zu befestigenden Komponente von der Gleitschiene verhindert. Durch das Einrasten in eine solche Rastöffnung kann indes das Verschieben verhindert werden.
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Das erfindungsgemäße Schienensystem kann ferner mindestens ein Brückenelement aufweisen, das dazu ausgebildet ist, an der Befestigungsseite des Schienenkörpers mit den Schenkeln verbunden zu werden. Das Brückenelement verbindet folglich die beiden Schenkel miteinander und kann zumindest lokal den Profilquerschnitt schließen. Damit wird die Stabilität noch weiter erhöht.
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Das mindestens eine Brückenelement kann mehrere streifenförmige Brückenelemente aufweisen, die entlang einer Haupterstreckungsrichtung des Schienenkörpers in einem Abstand zueinander verteilt und quer zu den Schenkeln verlaufend angeordnet werden. Damit kann in regelmäßigen Abständen der Profilquerschnitt geschlossen werden. Eine Anpassung an Einbauten unterhalb des Schienenkörpers ist dadurch leicht möglich. Das Anbringen dieser Brückenelemente könnte sich auf Bereiche beschränken, die eine besonders hohe Last erwarten lassen.
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Das mindestens eine Brückenelement könnte allerdings auch länglich ausgeformt sein und eine Breite aufweisen, die mit einem Abstand der Schenkel an der Befestigungsseite korrespondiert. Damit wäre zumindest entlang eines gewissen Bereichs ein kontinuierliches Verschließen des Profilquerschnitts durchführbar.
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Das mindestens eine Brückenelement könnte hierzu zwei parallel zueinander verlaufende und voneinander beabstandete Flansche aufweisen, die mit den Schenkeln verbindbar sind. Die Flansche können im eingebauten Zustand von der Befestigungsseite aus zu der Auflageseite hin gerichtet sein. Eine Befestigung der Flansche mit den Schenkeln kann durch formschlüssige oder materialschlüssige Verfahren verbunden werden, die etwa Nieten, Schrauben, Schweißen, Kleben oder dergleichen aufweisen.
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Das Brückenelement kann mit einem Halter zur Aufnahme von Leitungen ausgebildet sein. Der Halter kann etwa eine Schelle umfassen. Ein solcher Halter kann integral mit dem Brückenelement ausgebildet oder daran befestigt werden, etwa durch Kleben, Schrauben, Schweißen oder andere formschlüssige, kraftschlüssige und materialschlüssige Verbindungsverfahren. Weiterhin kann auch eine Vielzahl von Brückenelementen eingesetzt werden, die ausschließlich zum Bereitstellen jeweils eines Halters an dem Schienenkörper verteilt sind. Es ist vorstellbar, derartige Brückenelemente dazu auszubilden, zwischen den Schenkeln des Schienenkörpers einzuschnappen oder einzurasten. Die Brückenelemente können aus einem Kunststoff oder einem metallischen Material ausgebildet sein.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Flugzeug, aufweisend eine Fußbodenstruktur und eine darauf ausgebildete Kabine sowie mindestens ein Schienensystem nach der vorangehenden Beschreibung, wobei die Kabine auf der Fußbodenstruktur ausgebildet oder befestigt ist.
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Figurenliste
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele und den Figuren. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich und in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung auch unabhängig von ihrer Zusammensetzung in den einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbezügen. In den Figuren stehen weiterhin gleiche Bezugszeichen für gleiche oder ähnliche Objekte.
- 1 zeigt einen Profilquerschnitt eines ersten länglichen Schienenkörpers mit darin installierten Befestigungseinsätzen.
- 2a bis 2c zeigen einen ersten Schienenkörper mit darin installierten Befestigungseinsätzen und zwei unterschiedlichen Schienenaufsätzen.
- 3 zeigt schematisch einen Befestigungseinsatz in einer dreidimensionalen Darstellung.
- 4a und 4b zeigen einen Befestigungseinsatz mit einem Haltekörper und einer Buchse.
- 5a und 5b zeigen einen Profilquerschnitt mit einem daran angeordneten Brückenelement.
- 6a und 6b zeigen einen Profilquerschnitt mit einem daran angeordneten Brückenelement, wobei 6b ein einschnappbares Brückenelement zeigt.
- 7 zeigt ein Flugzeug mit einer Kabine, in der mindestens ein erster länglicher Schienenkörper installiert ist.
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DETAILLIERTE DARSTELLUNG EXEMPLARISCHER
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AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 zeigt einen Profilquerschnitt 2 eines ersten länglichen Schienenkörpers 4. Dort ist eine Befestigungsseite 6 zum Befestigen an einer Fahrzeugstruktur vorgesehen. Gegenüberliegend ist eine Auflageseite 8 befindlich, die eine Auflagefläche 10 aufweist. Dort können beispielsweise zu installierende Einbauten aufgelegt und befestigt werden.
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Der Schienenquerschnitt 2 weist zwei einander gegenüberliegende und voneinander beabstandete Schenkel 12 auf, die jeweils senkrecht zu der Auflagefläche 10 verlaufen. Die Schenkel 12 weisen im Bereich der Befestigungsseite nach außen hin Flansche 14 auf, die eine zu der Auflagefläche 10 parallele Befestigungsfläche 16 besitzen. Die Befestigungsflächen können auf eine Primärstruktur des Fahrzeuges aufgelegt werden, um anschließend über geeignete Befestigungsmittel den Schienenkörper an der Struktur zu befestigen.
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An einem zu der Auflageseite 8 gewandten Bereich zwischen den Schenkeln 12 ist ein Übergangsbereich 18 angeordnet, der beispielhaft vollständig abgerundet ist. Dies bedeutet, dass der Übergangsabschnitt 18 eine gleichmäßig geformte, rinnenartig gekrümmte Fläche 20 besitzt. Diese ist beispielsweise kreisrund.
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Zum Befestigen von Einbauten (nicht dargestellt) sind Befestigungseinsätze 22 vorgesehen, die sich beispielsweise entlang einer Längenerstreckung des Schienenkörpers 4 in einem Abstand zueinander verteilen. In dem in 1 dargestellten Beispiel ist lediglich eine Buchse als Befestigungseinsatz 22 mit einer ein Gewinde aufweisenden Öffnung 23 dargestellt, die beispielhaft bündig mit der Auflagefläche 10 endet.
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Die Oberseite, d. h. die Auflageseite 8, des Profilquerschnitts 2 ist exemplarisch wie ein Band gestaltet, das parallel zu den beiden Flanschen 14 verläuft. Die Abmessungen dieser Komponenten sind je nach Anwendungszweck wählbar. Hierzu gehört unter anderem der Abstand zwischen den Flanschen 14 und dem Band 26, der Abstand zwischen den Schenkeln 12, die lichte Weite der Flansche 14 und die Breite des Bandes 26.
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Es ist besonders hervorzuheben, dass zum Vermeiden von Kerbspannungen beispielsweise ein äußerer Übergang zwischen den Schenkeln 12 und dem Band 26 eine Rundung 24 aufweist. Selbiges könnte für den Übergang zwischen den Schenkeln und den Flanschen 14 in Form einer Rundung 28 realisiert sein.
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Die 2a bis 2c zeigen einen ersten Schienenkörper 4 mit einem Befestigungseinsatz 30, der beispielhaft etwas kleiner dimensioniert ist, als der Befestigungseinsatz 22 aus 1 und eine Bohrung 31 mit einem darin befindlichen Gewinde aufweisen.
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Die 2b und 2c sind über der 2a dargestellt und sollen zeigen, dass verschiedene Schienenaufsätze 32 und 34 auf der Auflagefläche 10 befestigbar sind. In 2b ist etwa ein Schienenaufsatz 32 als Sitzschienenaufsatz dargestellt, der einen Hohlraum 36 besitzt, welcher zwischen zwei parallel zueinander verlaufenden Seitenflächen 38 und einer quer dazu verlaufenden Außenfläche 40 eingeschlossen ist. Die Außenfläche 40 ist mit einem durchgehenden Schlitz 42 versehen, der von zueinander beabstandeten Bohrungen 44 durchsetzt ist (Detaildarstellung A). Damit kann eine herkömmliche Sitzschiene ausgebildet werden. Diese ist etwa als ATLAS-Schiene bekannt.
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In 2c ist der Schienenaufsatz 34 als Gleitschienenaufsatz dargestellt, der eine Hinterschneidung 46 besitzt. Damit kann sehr leicht eine Gleitführung realisiert werden, wobei eine Außenfläche 46 beispielsweise von einzelnen Rastöffnungen 50 durchsetzt sein kann (siehe Detaildarstellung B).
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3 zeigt den Befestigungseinsatz 22, welcher beispielsweise ein Gewinde 52 aufweist, durch das er mit dem Schienenkörper 4 befestigbar ist. Der Schienenkörper 4 könnte ein Innengewinde zur Aufnahme des Befestigungseinsatzes 22 aufweisen, falls dieser gänzlich mit einem Außengewinde ausgestattet ist. Allerdings wäre auch denkbar, eine Kontermutter einzusetzen, wenn sich der Befestigungseinsatz 22 vollständig durch den Schienenkörper 4 erstreckt. Ein Einpressen wäre ebenso denkbar. Der Befestigungseinsatz könnte weiterhin geklebt werden, auch in Kombination mit einer Verschraubung.
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In der 4a wird ein alternativer erster Schienenkörper 54 gezeigt, der von mehreren Durchgangsbohrungen 56 durchsetzt ist, an die ein Befestigungseinsatz 57 mit einem Haltekörper 58 gebracht werden kann. Dieser ist zwischen den Schenkeln 12 zu der entsprechenden Durchgangsbohrung 56 positioniert und weist ein Innengewinde 60 auf, in das ein Schraubmittel einschraubbar ist. Durch die dann entstehende Zugkraft wird eine Anschlagsfläche 62 des Haltekörpers an den Übergangsbereich 18 angedrückt. Beispielhaft ist die Anschlagsfläche 62 teilzylindrisch ausgeführt, so dass sich der Haltekörper 58 beim Einschrauben des Schraubmittels korrekt ausrichten kann.
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In 4b wird der Haltekörper 58 in einer dreidimensionalen Darstellung gezeigt. Hier ist die teilzylindrische Anschlagsfläche 62 zu sehen, von der sich eine Buchse 64 nach außen hin erstreckt. Diese kann durch die entsprechende Durchgangsbohrung 56 gesteckt werden und ist von der Auflagefläche 10 aus erreichbar.
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In den 5a und 5b wird eine leichte Modifikation des ersten Schienenkörpers 4 aus 1 gezeigt. Hier sind Brückenelemente 66 zu sehen, die in einem Zwischenraum zwischen den Schenkeln 12 an der Befestigungsseite 6 mit den Schenkeln 12 verbunden sind. Ein Brückenelement kann hierzu an einander entgegengesetzten Enden jeweils einen winkligen Flansch 67 aufweisen, die mit den Schenkeln 12 verbindbar sind. Hierdurch wird ein zumindest lokal vollständig geschlossener Profilquerschnitt hergestellt.
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Wie in 5b gezeigt, können einzelne Brückenelemente 66 verwendet werden, die lediglich streifenförmig ausgestaltet sind und nur an einigen Stellen befestigt werden. Zur Befestigung können Befestigungsmittel 68 eingesetzt werden, die beispielsweise Nieten oder Schrauben sind.
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6a zeigt das Ausführungsbeispiel aus 5a, welches in modifizierter Form zur Halterung von Kabeln oder anderen Leitungen geeignet ist. Das Brückenelement 66 kann folglich einen oder mehrere Halter 71 aufweisen, die eine Leitung 70 haltern. Ein Halter 71 kann etwa in Form einer Schelle realisiert sein und wird in 6a in einem Teilschnitt angedeutet.
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In 6b wird ein Brückenelement 72 gezeigt, welches elastische Flansche 74 aufweist, welche mit einer Vorspannung ausgestattet sind. Das Brückenelement 72 ist so ausgebildet, dass die Flansche 74 bei entspanntem Brückenelement 72 weiter voneinander beabstandet sind, als die beiden Schenkel 12 des Schienenkörpers 4. Durch eine von außen wirkende Druckkraft können beide Flansche 74 dann so gespannt werden, dass sie zwischen die Schenkel 12 einsteckbar sind und dann wieder lateral nach außen in die entspannte Position drängen. Dadurch kann sich das Brückenelement 72 an dem Schienenkörper 4 halten.
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Zur Verbesserung kann der Schienenkörper 4 an der Innenseite der Schenkel 12 an zueinander gewandten Seiten jeweils einen Absatz 76 aufweisen, der mit einem Formmerkmal des Brückenelements 72 korrespondiert. Dieses kann etwa ein Vorsprung bzw. eine Auswölbung 78 sein.
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Schließlich zeigt 7 ein Flugzeug 80, das mit einer Kabine 82 ausgestattet ist, in der mindestens ein erfindungsgemäßes Schienensystem angeordnet ist.
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Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass „aufweisend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt, und „ein“ oder „eine“ keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.