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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft ein Schienensystem zum Befestigen von Einrichtungsgegenständen an einem Fußboden einer Fahrzeugkabine sowie ein Fahrzeug mit einer Fahrzeugstruktur, einer darin ausgebildeten Kabine mit einem Fußboden sowie einem darin installierten Schienensystem.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Schienensysteme zum Befestigen von Einrichtungsgegenständen in einer Kabine eines Fahrzeugs sind lange bekannt. Üblicherweise werden Schienen im Wesentlichen entlang einer Längserstreckung der betreffenden Fahrzeugkabine im Bereich eines Fußbodens installiert und stellen bevorzugt Rasteröffnungen bereit, die mit geeigneten Arretiereinrichtungen in Eingriff bringbar sind. Die zu befestigenden Einrichtungsgegenstände sind mit den Arretiereinrichtungen verbunden und liegen auf einer Oberfläche der Schienen auf. Durch die Verwendung von Rasteröffnungen ist eine weitgehend freie Positionierung der Einrichtungsgegenstände möglich. Hierzu ist üblich, dass im Wesentlichen der gesamte Fußboden der Kabine mit parallel zueinander verlaufenden Sitzschienen ausgestattet ist.
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Abhängig von dem Wunsch des Betreibers des Fahrzeugs kann es vorgesehen sein, dass in bestimmten Bereichen des Fußbodens die darin installierten Schienen nicht benötigt werden. Es ist verbreitet, dass dann die Rasteröffnungen entsprechend abgedeckt werden, so dass sie vor Verschmutzung und Beschädigung geschützt sind. Gleichzeitig wird durch die permanente Installation der Schienen das Gewicht des Fahrzeugs erhöht, auch wenn nicht sämtliche Bereiche der Schienen notwendig sind.
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Die Integration von derartigen Schienen in ein Fahrzeug beinhaltet auch die teilweise Übernahme von Strukturlasten durch die Schienen, so dass diese auch ein integrales Bauteil der Fahrzeugstruktur darstellen. Das Entfernen von Schienen aus dem Fahrzeug ist insbesondere bei der Ausführung des Fahrzeugs als Flugzeug unerwünscht und zudem nachträglich praktisch unmöglich.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es ist folglich die Aufgabe der Erfindung, eine Schiene zum Befestigen von Einrichtungsgegenständen in einer Kabine eines Fahrzeugs vorzuschlagen, die besonders vorteilhaft hinsichtlich des Gewichts ist und zudem eine Anpassung an vorgesehene Einrichtungsgegenstände erlaubt, ohne eine teilweise Entfernung einer Schiene zu erfordern.
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Die Aufgabe wird durch ein Schienensystem mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen.
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Es wird ein Schienensystem zum Befestigen von Einrichtungsgegenständen an einem Fußboden einer Fahrzeugkabine vorgeschlagen, das Schienensystem aufweisend mindestens einen länglichen Tragholm mit einer ersten Haupterstreckungsrichtung, einer sich entlang der Haupterstreckungsrichtung erstreckenden Basisfläche zum Befestigen an einer Fahrzeugstruktur, einer von der Basisfläche beabstandeten und sich entlang der Haupterstreckungsrichtung erstreckenden Auflagefläche mit einer ersten Breite und ersten Verbindungsmitteln, die entlang der ersten Haupterstreckungsrichtung verteilt sind; mindestens einen länglichen Funktionsaufsatz mit einer zweiten Haupterstreckungsrichtung und einer zweiten Breite, die höchstens der ersten Breite entspricht, und zweiten Verbindungsmitteln, die entlang der zweiten Haupterstreckungsrichtung verteilt sind; und Verbindungselementen zum Verbinden des Funktionsaufsatzes an der Auflagefläche des Tragholms. Die ersten und zweiten Verbindungsmittel sind in zusammenfallender Anordnung der ersten und zweiten Haupterstreckungsrichtung miteinander korrespondierend angeordnet. Die Verbindungselemente sind ferner dazu eingerichtet, die ersten und zweiten Verbindungsmittel miteinander zu verbinden.
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Das Schienensystem ist folglich ein System, das eine Schiene zum Befestigen eines Einrichtungsgegenstandes in einer Fahrzeugkabine bereitstellt, wobei die Schiene im Wesentlichen aus zwei Hauptkomponenten besteht. Die erste und im installierten Zustand praktisch kaum sichtbare Hauptkomponente ist der längliche Tragholm. Dieser kann einen von einer Oberseite abgewandten Bereich einer Fußboden- bzw. Sitzschiene entsprechen und einen Profilquerschnitt aufweisen, der hohe Biegebeanspruchungen in der Auflagefläche aufnehmen kann. Hierzu kann der Tragholm exemplarisch mindestens einen Steg aufweisen, der sich zwischen der Basisfläche und der Auflagefläche erstreckt und für ein entsprechendes Flächenträgheitsmoment sorgt. In einem einfachsten Fall kann der Tragholm folglich eine Doppel-T-Struktur besitzen.
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Die Haupterstreckungsrichtungen sind in diesem Zusammenhang dann als zusammenfallend anzusehen, wenn der Tragholm und der darauf angeordnete Funktionsaufsatz parallel zueinander verlaufen und räumlich so zueinander platziert sind, dass eine Verbindung zwischen beiden Komponenten herstellbar ist und die vorgesehene Nutzung ermöglicht wird. Dies kann etwa dann eintreten, wenn der Funktionsaufsatz eine zweite Haupterstreckungsrichtung aufweist, die direkt vertikal über der ersten Haupterstreckungsrichtung verläuft und entlang der Haupterstreckungsrichtung gebildete Achsen einen vorgesehenen Nutzabstand zueinander aufweisen.
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Der Tragholm ist dafür vorgesehen, permanent in die Fahrzeugstruktur integriert zu sein, so dass die Basisfläche mit der Fahrzeugstruktur permanent verbunden ist. Damit sind folglich keine Modifikationen an einer bereits entworfenen und für den Betrieb zugelassenen Fahrzeugstruktur erforderlich, der Tragholm erfüllt den gleichen Zweck wie aus dem Stand der Technik bekannte Sitz- oder Fußbodenschienen.
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Der besondere Vorteil des Schienensystems liegt in der wahlweisen Verwendung unterschiedlicher Funktionsaufsätze, welche an eine lokal gewünschte Funktion angepasst sind oder vollständig weggelassen werden könnten. Ist folglich ein Bereich des Fußbodens in der Kabine nicht mit Einrichtungsgegenständen auszustatten, kann in diesem Bereich der Funktionsaufsatz gänzlich weggelassen werden, was gegenüber vollständigen Sitz- oder Fußbodenschienen einen deutlichen Gewichtsvorteil bietet.
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Der Funktionsaufsatz kann, wie vorangehend bereits deutlich geworden ist, beliebig gestaltet sein, solange dessen „zweite” Breite der „ersten” Breite höchstens entspricht und folglich ein vollständiges Auflegen des Funktionsaufsatzes ermöglicht.
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Die Auflagefläche kann auch lediglich ein Teilabschnitt einer oberen Begrenzungsfläche sein, die für die Aufnahme eines Funktionsaufsatzes vorgesehen ist. In diesem Zusammenhang sollte bedacht werden, dass eine durch das erfindungsgemäße Schienensystem hergestellte Schiene auch einen oder zwei sich entlang der ersten Haupterstreckungsrichtung erstreckende horizontale Stege aufweisen sollte, um das Auflegen von Fußbodenplatten oder dergleichen zu erlauben. Die vorangehend genannte Auflagefläche kann folglich als ein Teilabschnitt der in die Kabine ragenden Oberfläche verstanden werden, der beispielsweise zwischen zwei solchen Stegen ausgebildet oder benachbart zu einem einzelnen derartigen Steg ist.
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Die ersten und zweiten Verbindungsmittel können beliebig ausgestaltet sein, so dass eine Verbindung beider miteinander ermöglicht wird, so dass eine ausreichende Übertragung von Kräften und Momenten von dem Funktionsaufsatz in den Tragholm und umgekehrt ermöglicht wird. Es sind sämtliche gängigen Verbindungsmittel und zugrunde liegenden Verbindungsverfahren möglich. Es bietet sich insbesondere an, kraft- und formschlüssige Verbindungselemente zu verwenden, die ohne großen Aufwand wieder gelöst werden können. Dies betrifft insbesondere Schrauben und Bolzen.
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Zusammenfassend ergibt sich durch das erfindungsgemäße Schienensystem ein sehr großer Gewichts- und Flexibilitätsvorteil gegenüber bekannten Sitz- oder Fußbodenschienen insbesondere für die Verwendung in einem Flugzeug.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Funktionsaufsatz aus einer Gruppe von Funktionsaufsätzen ausgewählt, die Gruppe aufweisend:
- – einen Sitzschienenaufsatz mit einer Unterseite und einer Oberseite, wobei die Unterseite mit der Auflagefläche des Tragholms verbindbar ist und wobei die Oberseite voneinander beabstandete Rasteröffnungen aufweist, und
- – einen Fußbodenaufsatz, dessen zweite Breite im Wesentlichen der ersten Breite entspricht, wobei der Fußbodenaufsatz von Personen in der Kabine betretbar ist.
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Der Sitzschienenaufsatz führt in Kombination mit dem Tragholm zu einer herkömmlichen Sitzschiene, an denen insbesondere in Verkehrsflugzeugen Passagiersitze und größere Einbauten (auch als Monumente bekannt) befestigt werden. Je nach Art und Ausführung der Passagiersitze können einzelne Sitze oder ganze Gruppen an zwei parallel zueinander verlaufenden Sitzschienen angeordnet werden. Sollte insbesondere in einem Passagiersitze aufweisenden Bereich ein recht großer Abstand zwischen Sitzschienen erforderlich sein, sind dazwischen angeordnete Tragholme nicht zur Bildung von Sitzschienen notwendig. Diese können dann durch Fußbodenaufsätze abgedeckt werden. Ein solcher Fußbodenaufsatz kann als ein im Wesentlichen plattenförmiges, längliches Bauteil verstanden werden, das üblicherweise für den Aufbau eines Fußbodens Verwendung findet. Insbesondere in Verkehrsflugzeugen handelt es sich um Leichtbauplatten mit einem wabenförmigen Kern, der von zwei Deckplatten umgeben ist. Derartige Fußbodenaufsätze sind derart auszugestalten, dass sie ohne Weiteres von Personen betreten werden können, ohne einen Schaden zu erleiden. Für eine derartige Ausgestaltung des Funktionsaufsatzes bietet sich an, bei geringer mechanischer Biege- und Scherbeanspruchung, ein Verkleben mit dem Tragholm beispielsweise mithilfe eines doppelseitigen Klebebandes durchzuführen. In diesem Fall wäre das erste Verbindungsmittel lediglich eine geeignete Aufnahmefläche, während das zweite Verbindungsmittel das doppelseitige Klebeband wäre. Insbesondere in Verkehrsflugzeugen werden Fußbodenplatten typischerweise fest verschraubt, so dass durch die Fußbodenplatten eine zusätzliche Stabilisierung des Rumpfs erfolgt. Folglich könnte auch ein Fußbodenaufsatz mit dem Tragholm verschraubt werden, so dass das erste Verbindungsmittel etwa eine Gewindebohrung ist, das zweite Verbindungsmittel ein Durchgangsloch und das Verbindungselement eine Schraube oder dergleichen.
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Zusätzlich zu diesen beiden Funktionen sind jedoch eine Vielzahl anderer Funktionen denkbar und sinnvoll. Zum Beispiel ist vorteilhaft, einen Kabelkanalaufsatz als Funktionsaufsatz zu verwenden, der eine Unterseite und einen darauf definierten Hohlraum zum Aufnehmen und Führen von Leitungen aufweist, wobei die Unterseite mit der Auflagefläche des Tragholms verbindbar ist. Die Integration von Kabelkanälen ist bei herkömmlicher Ausstattung der Kabine mit Sitz- oder Fußbodenschienen derart gelöst, dass Kabelkanäle unterhalb eines Fußbodens oder neben den Sitz- oder Fußbodenschienen positioniert werden, was einerseits das Gewicht gegenüber der erfindungsgemäßen Lösung erhöht, andererseits den Integrationsaufwand merklich steigert. Abhängig von den einzusetzenden Kabeln bzw. Leitungen können sehr schlanke Kabelkanalaufsätze fußbodenbündig eingesetzt werden, ohne das Gewicht im Vergleich zu einer herkömmlichen Sitz- oder Fußbodenschiene zu erhöhen. Bei Verwendung eines aus Kunststoff gefertigten Kabelkanalaufsatzes könnte sogar noch eine Verringerung des Gewichts erzielt werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Gruppe ferner einen Gleitschienenaufsatz mit einer Unterseite und einer Oberseite aufweisen, wobei die Oberseite einen Gleitkörper aufweist, der dazu eingerichtet ist, einen Gleitblock entlang der zweiten Haupterstreckungsrichtung verschiebbar zu lagern. Zur Rekonfiguration einer Passagierkabine ist bekannt, Einrichtungsgegenstände entlang von Sitz- oder Fußbodenschienen verschiebbar zu lagern und an Rasteröffnungen zu befestigen. Um eine solche Verschiebung zu erleichtern, kann ein solcher Gleitschienenaufsatz eingesetzt werden, so dass ein entsprechender Gleitblock leicht entlang der ersten bzw. zweiten Haupterstreckungsrichtung verschiebbar ist. Die Ausgestaltung des Gleitkörpers ist weitgehend beliebig und kann sowohl auf Basis einer Gleitführung als auch auf einer Wälzkörper aufweisenden Linearführung basieren.
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Zur Verhinderung des Ablösens des Gleitblocks von dem Gleitschienenaufsatz kann der Gleitkörper mindestens eine Hinterschneidung aufweisen, die entlang der zweiten Haupterstreckungsrichtung verläuft und mit einem Vorsprung des Gleitblocks korrespondierend geformt ist. In einem einfachen Fall kann der Gleitkörper eine T-förmige Struktur mit waagerechten Stegen aufweisen, wobei unter die Stege entsprechend gestaltete Vorsprünge eingreifen können.
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Die Auflagefläche des Tragholms kann mindestens ein Führungsmittel zum Ausrichten des Funktionsaufsatzes aufweisen. Wird eine freie Anordnung eines Funktionsaufsatzes auf der (größeren) Auflagefläche des Tragholms in Erwägung gezogen, kann eine sehr präzise Ausrichtung des Funktionsaufsatzes auf der Auflagefläche erforderlich werden, so dass Abstände zwischen Funktionsaufsätzen benachbarter Tragholme präzise eingehalten werden. Zur Verringerung des damit einhergehenden Aufwandes kann ein Führungsmittel vorhanden sein, das die Ausrichtung deutlich erleichtert. Eine präzise Positionierung insbesondere eines Sitzschienenaufsatzes ist damit ohne Weiteres und rasch durchführbar.
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Das mindestens eine Führungsmittel kann beispielsweise zwei einander gegenüberliegende und entlang der ersten Haupterstreckungsrichtung verlaufende Führungskanten aufweisen, die mit dem Funktionsaufsatz eine formschlüssige Verbindung herstellen. Die Führungskanten können insbesondere auch dafür verwendet werden, die Auflagefläche lateral zu begrenzen. Der Funktionsaufsatz kann folglich zwischen die Führungskanten eingesetzt werden. Es ist weiterhin auch möglich, dass die Führungskanten nur eine unerhebliche Erstreckung von der Auflagefläche weg aufweisen, so dass der Funktionsaufsatz beispielsweise an seiner Unterseite nur eine geringe Verdickung aufweist, die ein spürbares, leichtes Ausrichten an den Führungskanten erlaubt.
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Die zweiten Verbindungsmittel können in einer vorteilhaften Ausführungsform als Durchgangsbohrungen ausgeführt sein. Die Durchgangsbohrungen erlauben das Durchstecken von Verbindungselementen von einer Kabine zu dem Tragholm.
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Die ersten Verbindungsmittel können weiterhin Bohrungen aufweisen, die ein Innengewinde besitzen, in die Verbindungselemente mit einem Außengewinde einschraubbar sind, welche durch die zweiten Verbindungsmittel durchgesteckt sind.
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Der mindestens eine Funktionsaufsatz kann aus einem anderen Material gestaltet sein als der Tragholm. Insbesondere bei der Verwendung eines Fußbodenaufsatzes wird ein anderes Material als für den Tragholm verwendet. Allerdings kann auch für hochbelastete Bereiche vorgesehen sein, einen Sitzschienenaufsatz oder einen Gleitschienenaufsatz aus einer hochfesten Aluminium- oder Titanlegierung herzustellen, dessen Festigkeit die des Tragholms übersteigt. Insbesondere bei der Verwendung von Titan können sowohl die räumliche Erstreckung als auch das Gewicht im Vergleich zu herkömmlichen Sitz- oder Fußbodenschienen verringert werden. Zur Verringerung der Herstellungskosten kann in Betracht gezogen werden, den Funktionsaufsatz mit einem einfacher zu fertigenden Profil auszustatten. Zusätzlich ist der Funktionsaufsatz resistent gegenüber Oxidation und muss daher nicht beschichtet bzw. lackiert werden.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Fahrzeug, aufweisend eine Fahrzeugstruktur, eine darin ausgebildete Kabine mit einem Fußboden, mehreren Tragholmen, die an einem den Fußboden tragenden Abschnitt der Fahrzeugstruktur angeordnet sind und an den Tragholmen befestigten Funktionsaufsätzen. Die Tragholme und Funktionsaufsätze sind mit einem Schienensystem gemäß der vorangehenden Beschreibung ausgebildet. Die Funktionsaufsätze schließen im Wesentlichen bündig mit einem daran angrenzenden Fußboden ab. Insbesondere wenn das Fahrzeug ein Flugzeug ist, werden besondere Vorteile erreicht.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele und den Figuren. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich und in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung auch unabhängig von ihrer Zusammensetzung in den einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbezügen. In den Figuren stehen weiterhin gleiche Bezugszeichen für gleiche oder ähnliche Objekte.
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1a und 1b zeigen jeweils ein Ausführungsbeispiel eines Tragholms.
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2a bis 2d zeigen verschiedene Funktionsaufsätze.
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3 zeigt eine exemplarische Integration von Schienen in einer Kabine eines Flugzeugs.
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4 zeigt ein Flugzeug mit einer in 3 gezeigten Kabine.
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DETAILLIERTE DARSTELLUNG EXEMPLARISCHER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1a zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Tragholms 2 mit einer Basisfläche 4, einer hiervon beabstandet und parallel angeordneten Auflagefläche 6 sowie einem die beiden Flächen verbindenden Steg 8. Exemplarisch wird hierdurch ein Doppel-T-Profilquerschnitt gebildet, wobei sich die Basisfläche 4 beispielhaft nur ungefähr halb so weit in laterale Richtungen erstreckt wie die Auflagefläche 6.
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Die Auflagefläche 6 dient unter anderem dazu, Fußbodenplatten 10 aufzulegen und an der Auflagefläche 6 zu befestigen, beispielsweise durch Verschrauben. Hierzu sind erste Verbindungsabschnitte 12 auf der Auflagefläche 6 gebildet, die den Fußbodenplatten 10 vorbehalten sein sollten. Des Weiteren weist die Auflagefläche 6 einen zweiten Verbindungsabschnitt 14 auf, der zwischen den ersten Verbindungsabschnitten 12 liegt und mit einem Funktionsaufsatz 16 belegt werden kann, der in 1a nur recht schematisch anhand eines gestrichelten Kästchens dargestellt ist.
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Zum Verbinden weist die Auflagefläche 6 exemplarisch erste Verbindungsmittel 18 auf, die ebenfalls relativ schematisch mithilfe einer strichpunktierten Linie dargestellt sind. Diese ersten Verbindungsmittel 18 können Gewindebohrungen oder andere form- und/oder kraftschlüssige Aufnahmeelemente sein. Korrespondierende zweite Verbindungsmittel 20 sind an dem Funktionsaufsatz 16 angeordnet. Die Besonderheit dieses gezeigten Ausführungsbeispiels liegt in der durchgehend flachen Ausführung der Auflagefläche 6.
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Eine leichte Abwandlung wird in Form eines Tragholms 22 in 1b dargestellt. Der Tragholm 22 weist ebenfalls eine Basisfläche 4 sowie einen Steg 8 auf, doch eine Auflagefläche 24 wird von zwei lateralen Stegen 26 begrenzt, so dass sich Führungskanten 28 beidseitig der Auflagefläche 24 befinden. Ein Funktionsaufsatz 16 mit zweiten Verbindungsmitteln 20 kann folglich zwischen die Führungskanten 28 auf die Auflagefläche 24 positioniert werden, um dort mit ersten Verbindungsmitteln 30 verbunden zu werden. Die lateral außen liegenden Stege 26 dienen ausschließlich zum Aufnehmen von Fußbodenplatten 10, wie in 1 bereits gezeigt.
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Der Funktionsaufsatz 16 kann durch verschiedene Ausführungsbeispiele realisiert werden, von denen einige in den 2a bis 2d dargestellt sind. 2a zeigt etwa einen Fußbodenaufsatz 32, der als Leichtbaukomponente mit einem Wabenkern 34 und zwei den Wabenkern 34 begrenzenden Deckschichten 36 und 38 ausgeführt ist. Über eine Klebeschicht 40, die beispielsweise in Form eines doppelseitigen Klebebandes ausgeführt ist, kann der Fußbodenaufsatz 32 auf den Tragholm 2 (oder 22) aufgesetzt werden.
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In 2b wird ein Kabelkanalaufsatz 42 dargestellt, der einen Hohlraum 44 besitzt, welcher zum Aufnehmen und Führen von Leitungen 46 ausgerichtet ist. Der Kabelkanalaufsatz 42 kann in Form eines länglichen, hohlen Bauteils ausgeführt sein, beispielsweise aus einem Kunststoff. Auch der Kabelkanalaufsatz 42 kann über eine Klebeschicht 40 mit dem Tragholm 2 (oder 22) verbunden werden.
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In den gezeigten Darstellungen in den 2a und 2b sind die ersten Verbindungsmittel, welche in 1a mit „18” bezeichnet werden, lediglich Aufnahmeflächen zum Eingehen einer Klebeverbindung mit der Klebeschicht 40.
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2c zeigt einen Gleitschienenaufsatz 48 mit einem Gleitkörper 50 und einer Unterseite 52, die auf der Auflagefläche 6 des Tragholms 2 angeordnet ist. Der Gleitkörper 50 weist eine Hinterschneidung 54 auf, die mit einem Gleitblock 57 einen Formschluss eingeht. An dem Gleitblock 57 sind Einrichtungsgegenstände halterbar, die dann an dem Gleitschienenaufsatz 48 verschiebbar sind.
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Zur Verbindung des Gleitschienenaufsatzes 48 mit der Auflagefläche 6 sind Schraubverbindungen denkbar, wobei sich diese insbesondere lateralen Abschnitte des Gleitschienenaufsatzes 48 befinden sollten. Beispielhaft sind hierfür erste Verbindungsmittel 56 beidseitig des Stegs 8 vorgesehen, sowie zweite Verbindungsmittel 58 an korrespondierenden Stellen der Unterseite 52. Die zweiten Verbindungsmittel 58 können Durchgangsbohrungen sein, durch die Schrauben 60 steckbar sind, die dann in ein Innengewinde der als Gewindebohrungen ausgeführten ersten Verbindungsmittel 56 einschraubbar sind.
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Schließlich zeigt 2d einen Sitzschienenaufsatz 62 mit einem von Rasteröffnungen 64 durchsetzten Profil sowie einem darin gebildeten Hohlraum 66, der das Einfahren und Verklemmen von Riegelkörpern (nicht gezeigt) erlaubt. Der Sitzschienenaufsatz 62 kann ebenfalls über eine Schraubverbindung mit beispielsweise einem einzigen ersten Verbindungsmittel 68 in Form einer in dem Steg 8 laufenden Gewindebohrung 68 und einer korrespondierend angeordneten Durchgangsbohrung als zweites Verbindungsmittel 70 in dem Sitzschienenaufsatz 62 ausgeführt sein.
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Wie in 3 dargestellt, kann ein Fußboden 73 einer Kabine 72 eines in 4 gezeigten Flugzeugs 78 mit einer Reihe von zwölf Tragholmen 74a, 74b, 74c, ..., 74l ausgestattet sein, von denen lediglich sechs Tragholme 74a, 74c, 74f, 74g, 74j und 74l in Verwendung sind. Bei den übrigen Tragholmen 74b, 74d, 74e, 74h, 74i und 74k können beispielsweise Fußbodenaufsätze 34 eingesetzt werden, so dass die ungenutzten Tragholme 74b, 74d, 74e, 74h, 74i und 74k einen durchgehenden Fußboden bereitstellen. Die Tragholme 74a, 74c, 74f, 74g, 74j und 74l werden hingegen beispielsweise mit Sitzschienenaufsätzen 62 oder Gleitschienenaufsätzen 48 ausgestattet, an denen Passagiersitze 76 befestigt sind. Insgesamt ergeben sich dadurch im Vergleich zu der Verwendung von herkömmlichen Sitzschienen deutliche Gewichtsvorteile. Der Vollständigkeit halber wird erwähnt, dass sich die Tragholme 74a bis 74l in x-Richtung, das heißt entlang einer Längsachse der Kabine 72, erstrecken.
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4 zeigt schließlich ein Flugzeug 78 mit einer darin angeordneten Kabine 72 und mehreren Tragholmen, die sich entlang einer ersten Haupterstreckungsrichtung 82 auf dem Fußboden erstrecken. Beispielhaft wird hier lediglich die erste Haupterstreckungsrichtung 82 eines einzigen Tragholms 80 dargestellt. Hierauf befindet sich beispielhaft ein Funktionsaufsatz 84, der sich entlang einer zweiten Haupterstreckungsrichtung 86 erstreckt.
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Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass „aufweisend” keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt, und „ein” oder „eine” keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.