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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft ein Komponentensystem zur Innenausstattung eines Luftfahrzeugs sowie ein Luftfahrzeug mit einem derartigen Komponentensystem. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Innenausstattung eines Luftfahrzeugs.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Für die Ausstattung von Kabinen eines Luftfahrzeugs existieren unterschiedliche Konzepte. Üblicherweise werden Kabinen mit einem Fußboden und Verkleidungselementen ausgestattet, sowie zahlreichen weiteren Ausstattungskomponenten. Diese können unter anderem Staufächer, Service-Einheiten für Passagiere, Monumente, Passagiersitze sowie diverse elektrische und elektronische Systeme. Des Weiteren werden Luftauslässe und Luftleitungen vorgesehen und in, neben, hinter, über oder unter Ausstattungskomponenten angeordnet. Herkömmliche Verfahren basieren auf der manuellen, aufeinanderfolgenden Installation aller Ausstattungskomponenten, die manuell in die Kabine hereingetragen, positioniert und anschließend montiert werden. Modernere Verfahren umfassen das Platzieren von vorinstallierten Modulen auf einem Träger, der auf dem Fußboden der Kabine verfahrbar und anhebbar ist.
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Zur korrekten Platzierung der einzelnen Ausstattungskomponenten wird oftmals ein Positionsreferenzsystem eingesetzt, welches von extern eine Positionsreferenz erlaubt, etwa durch das Platzieren von Laserprojektionslinien im Innern der Kabine. Durch manuelles Einstellen der Länge von Verbindungsstangen können die Ausstattungskomponenten exakt in ihrer Position eingestellt werden, so dass insbesondere bei einer Vielzahl von aufeinanderfolgend angeordneten Ausstattungskomponenten ein harmonisches, einheitliches Erscheinungsbild resultiert. Maßtoleranzen einer Rumpfstruktur werden dadurch ausgeglichen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Das manuelle Anordnen von Ausstattungskomponenten und die darauffolgende Befestigung an einer Rumpfstruktur ist sehr mühsam. Das Verwenden eines auf dem Fußboden verfahrbaren Trägers erleichtert zwar die Installation, doch beim Verfahren des Trägers kann der Fußboden elastisch nachgeben, so dass eine unmittelbare Positionsgenauigkeit nicht garantiert werden kann und eine manuelle Justierung notwendig ist.
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Es ist folglich eine Aufgabe der Erfindung, ein Installationssystem oder ähnliches vorzuschlagen, das eine einfache und rasche Innenausstattung in einem Luftfahrzeug ermöglicht.
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Die Aufgabe wird durch ein Komponentensystem mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung entnehmbar.
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Es wird ein Komponentensystem zur Innenausstattung eines Luftfahrzeugs vorgeschlagen, aufweisend mindestens eine Ausstattungskomponente, mehrere Komponentenschienen, mehrere mit den Komponentenschienen in Eingriff bringbare und relativ an den Komponentenschienen bewegbare Führungselemente, mehrere Halteelemente, die mit den Führungselementen verbunden sind und dazu ausgebildet sind, mit einer Rumpfstruktur des Luftfahrzeugs oder der mindestens einen Ausstattungskomponente gekoppelt zu werden, und mehrere Arretiereinheiten, die an den Komponentenschienen und/oder an den Führungselementen angeordnet und dazu ausgebildet sind, die Führungselemente an einer jeweiligen Komponentenschiene zu arretieren, wobei zumindest zwei der Komponentenschienen an der mindestens einen Ausstattungskomponente oder der Rumpfstruktur in einem Abstand und parallel zueinander angeordnet sind, so dass die Ausstattungskomponente mittels der Komponentenschienen an in dem Luftfahrzeug räumlich festgelegten Führungselementen bzw. Komponentenschienen einschiebbar und an einer eingeschobenen Position durch die Arretiereinheiten arretierbar ist.
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Das Komponentensystem weist demnach einen neuartigen Aufbau auf, der das Anordnen und Befestigen von Ausstattungskomponenten erleichtert. Eine Ausstattungskomponente ist in diesem Zusammenhang als eine Komponente zu verstehen, die zur Ausstattung der Kabine des Luftfahrzeugs gehört. Insbesondere können diese Ausstattungskomponenten Staufächer umfassen. Diese können mit elektrischen oder elektronischen Geräten als ein zusammenhängendes Modul ausgeführt sein. Zusätzlich kann ein solches Modul auch Verkleidungselemente oder weitere Staufächer umfassen.
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Die wesentlichen Vorteile des erfindungsgemäßen Komponentensystems werden insbesondere mit Ausstattungskomponenten erreicht, die in einem Deckenbereich der Kabine angeordnet werden, d.h. insbesondere in einer oberen Hälfte bzw. einem oberen Drittel des Kabinenquerschnitts.
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Komponentenschienen werden bevorzugt an der Ausstattungskomponente angeordnet. Eine Komponentenschiene ist eine geradlinige Schiene, welche formstabil ist und ein relatives Verschieben oder Verfahren eines Führungselements an der Komponentenschiene ermöglicht. Die Komponentenschienen sind insbesondere aus einem metallischen Material ausgebildet. Es empfiehlt sich, ein Formmerkmal vorzusehen, das ein Verfahren oder Verschieben erlaubt.
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Die Komponentenschienen sind starr mit der betreffenden Ausstattungskomponente bzw., falls gewünscht, alternativ mit der Rumpfstruktur verbunden, sodass eine Kraftübertragung zwischen den Führungselementen und der Ausstattungskomponente über die Komponentenschienen ermöglicht wird. In einer besonderen Ausführungsform können die Komponentenschienen einen integralen Bestandteil der betreffenden Ausstattungskomponente bilden und beispielsweise auch eine Versteifungsfunktion realisieren. Sie können jedoch auch als separate, von der Funktion der Ausstattungskomponente unabhängige Elemente fest mit der Ausstattungskomponente verbunden sein. Zum Erreichen hoch belastbarer Verbindungen bieten sich Schraubverbindungen, Klebeverbindungen oder andere, geeignete Verfahren an.
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Die Führungselemente sind bevorzugt an der Rumpfstruktur des Luftfahrzeugs anzuordnen. Sie können als relativ einfache Bauteile vorgesehen sein, die in der Lage sind, einen Eingriff mit einer Komponentenschiene durchzuführen. Die Führungselemente sind derart an der Rumpfstruktur oder, falls gewünscht, alternativ an der Ausstattungskomponente platziert, dass die Komponentenschienen daran in den Innenraum an eine vorgesehene Position verschiebbar sind. Es ist denkbar, mehrere Führungselemente hintereinander anzuordnen, um eine Reihe von Führungselementen zu bilden. Mehrere solcher Reihen können nebeneinander angeordnet werden. Es ist bevorzugt, die Reihen über einen Deckenbereich der Kabine zu verteilen und Ausstattungskomponenten des Deckenbereichs an den Reihen der Führungselemente in den Innenraum zu schieben.
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Werden die Komponentenschienen an der Rumpfstruktur angeordnet ist es sinnvoll, den Abstand der Komponentenschienen zu der eigentlichen Rumpfstruktur so gering wie möglich zu wählen. Die Halteelemente sind dann mit der betreffenden Ausstattungskomponente verbunden und tragen an ihren zu der Rumpfstruktur gerichteten Enden die Führungselemente, welche mit den Komponentenschienen in Eingriff bringbar sind.
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Durch die Verwendung mehrerer Komponentenschienen in einem Abstand zueinander kann die räumliche Orientierung der Ausstattungskomponente beibehalten werden, wenn die betreffenden Komponentenschienen alle im Eingriff mit Führungselementen stehen. Durch die Anordnung der Komponentenschienen parallel zueinander kann gewährleistet werden, dass die gesamte Ausstattungskomponente über die Komponentenschienen verschiebbar ist. Die Ausrichtung der Komponentenschienen ist dabei insbesondere parallel zu einer Längsachse der Kabine gewählt. Folglich kann die Ausstattungskomponente beispielsweise mit einem verfahrbaren Träger an eine geeignete Position gebracht werden, um nach Herstellen eines Eingriffs zwischen den Komponentenschienen und den Führungselementen in eine Installationsposition verschoben zu werden.
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Die Halteelemente sind dazu vorgesehen, die Führungselemente an den vorgesehenen Positionen im Innenraum oder an den Ausstattungskomponenten zu platzieren. Die Halteelemente können unterschiedliche Längen aufweisen, je nach der Einbauposition.
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Durch das erfindungsgemäße Komponentensystem wird eine Entkopplung der Installationsbewegung von einem Kabinenfußboden erreicht und die Ausstattungskomponenten werden direkt in einer vorgesehenen Ausrichtung in den Innenraum verschoben. Der Kabinenfußboden kann während der Installation von in einem Deckenbereich anzuordnenden Ausstattungskomponenten frei bleiben und temporär für andere Zwecke genutzt werden. Der Innenraum wird deutlich weniger blockiert als üblich. Insgesamt wird die Installation dadurch weiter vereinfacht und die Nutzung des Innenraums ist flexibler. Die Führungselemente können dazu mit der Rumpfstruktur gekoppelt werden, um an der Ausstattungskomponente angeordnete Komponentenschienen aufzunehmen. Alternativ dazu können die Führungselemente mit der Ausstattungskomponente gekoppelt werden, um an der Rumpfstruktur angeordnete Komponentenschienen aufzunehmen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weisen die Halteelemente eine einstellbare, variable Länge auf. Durch die Variabilität können die Positionen der betreffenden Führungselemente exakt eingestellt werden. Es ist bevorzugt, wenn sich die Halteelemente in einer vertikalen Richtung von der Rumpfstruktur in Richtung des Kabinenfußbodens erstrecken. Alternativ können sich die Halteelemente von einer betreffenden Ausstattungskomponente in Richtung der Rumpfstruktur erstrecken. Bei einem gewölbten Rumpf sind die Längen von nebeneinander liegenden Halteelementen unterschiedlich, wenn sie auf derselben Höhe über dem Kabinenfußboden enden.
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In einer weiter vorteilhaften Ausführungsform weisen die Halteelemente jeweils zumindest zwei zueinander verschiebbare Abschnitte auf, die über eine Verriegelungsvorrichtung zum Toleranzausgleich in einer variablen Position aneinander verriegelbar sind. Es ist denkbar, die Halteelemente in ihrer Länge einzustellen, bevor die Ausstattungselemente eingeschoben werden. Dazu kann die Verriegelungsvorrichtung gelöst werden, um die Länge einzustellen. Anschließend wird sie wieder verriegelt, so dass die eingestellte Länge beibehalten wird. Es ist weiterhin auch denkbar, dass die Verriegelungsvorrichtung erst dann geöffnet wird, wenn die Ausstattungskomponente eingeschoben ist. Dann wäre durch ein externes Positionsreferenzsystem ein Toleranzausgleich zum Erreichen der präzisen Endposition durchzuführen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Verriegelungsvorrichtung ein elektroaktives Polymer auf. Das elektroaktive Polymer ist eine besondere Anordnung aus Kunststoffmaterialien, die ihre Form unter Einwirkung einer elektrischen Spannung ändert. Es sind beispielsweise elektroaktive Polymere bekannt, die sich beim Anlegen einer elektrischen Spannung kontrahieren und nach Entfernen der Spannung wieder zu ihrer ursprünglichen Form ausdehnen. Eine Verriegelungsvorrichtung könnte etwa ein Verklemmen oder Verzahnen von relativ zueinander bewegbaren Elementen vorsehen, wobei die Klemmkraft oder eine Bewegung zum Einnehmen einer Verzahnung durch das elektroaktive Polymer hervorgerufen wird. Die Verriegelungsvorrichtung könnte bei der Installation der betreffenden Ausstattungskomponente mit einer elektrischen Spannung aus der Ausstattungskomponente oder einem die Ausstattungskomponente tragenden Träger versorgt werden, so dass sie sich löst. Nach Justierung der Position der betreffenden Ausstattungskomponente wird die Spannung entfernt und die Verriegelungseinrichtung wird wieder verriegelt, so dass die Ausstattungskomponente in der justierten Position verbleibt.
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In einer weiter vorteilhaften Ausführungsform weist die Komponentenschiene mindestens eine Ausnehmung zum Aufnehmen eines betreffenden Führungselements auf. Die Ausnehmung kann sowohl an einer Außenseite oder einer Innenseite vorliegen. Die Ausnehmung kann einen Hohlraum umfassen, einen Schlitz, eine Mulde, eine Nut, eine Öffnung oder andere geometrische Merkmale, die dazu geeignet sind, ein Führungselement aufzunehmen und eine Führung zu ermöglichen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst die mindestens eine Ausnehmung zwei an einander entgegengesetzten seitlichen Abschnitten der Komponentenschiene angeordnete Ausnehmungen und die Führungselemente weisen korrespondierende Wälzkörper auf, die derart an den Führungselementen angeordnet sind, dass sie in den Ausnehmungen abrollen. Durch die Wälzkörper wird eine hochbelastbare Verbindung zwischen den Führungselementen und den Komponentenschienen ermöglicht, ähnlich wie bei einem Wälzlager. Die Wälzkörper können Kugeln sein, die beim Verschieben der Ausstattungskomponente in der Ausnehmung abrollen. Sie können durch einen Käfig in Position gehalten werden. Weiterhin können die Wälzkörper den Führungselementen zugeordnet werden, so dass die Wälzkörper stets korrekt an den Führungselementen ausgerichtet sind. Die Komponentenschienen können durch die Wälzkörper mit geringer Reibung an den Führungselementen entlanggleiten können. Besonders bevorzugt sind die Ausnehmungen und die Wälzkörper in einer symmetrischen Anordnung vorgesehen. Es ist bevorzugt, wenn die Wälzkörper in einer umlaufenden Anordnung vorliegen.
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In einer weiter vorteilhaften Ausführungsform weisen die Arretiereinheiten eine Klemmvorrichtung auf, die jeweils in einem Führungselement in einem zu einer betreffenden Komponentenschiene weisenden Abschnitt angeordnet sind und zu der Komponentenschiene zum Eingehen einer reib- oder formschlüssigen Verbindung bewegbar ist. Die Arretiereinheiten können die Bewegbarkeit zwischen den Komponentenschienen und dem betreffenden Führungselementen sperren, sodass die Ausstattungskomponente an dem vorgesehenen Ort verbleibt. Die direkte Anordnung zwischen einem Führungselement und einer Komponentenschiene erlaubt einen kompakten Aufbau.
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Ähnlich wie bereits vorangehend erläutert kann auch die Klemmvorrichtung einen Aktuator auf Basis eines elektroaktiven Polymers aufweisen. Durch Anlegen einer elektrischen Spannung an den betreffenden Aktuator kann eine Kontraktion hervorgerufen werden, die zum Lösen der Arretiereinheit führt. Das Entfernen der Spannung führt anschließend zur erneuten Ausdehnung des Polymers, so dass die Klemmvorrichtung ein Klemmen durchführt.
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Es ist vorteilhaft, wenn die Klemmvorrichtung eine Verzahnung aufweist, die mit einer Verzahnung an der Komponentenschiene korrespondiert. Durch die Verzahnung kann die notwendige Kraft für die Arretiereinheit reduziert werden, da im Wesentlichen lediglich das Positionieren eines verzahnten Elements an einer Verzahnung der Komponentenschiene ausreicht, um eine formschlüssige Verbindung einzunehmen.
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Besonders vorteilhaft weist das Komponentensystem mehrere Ausstattungskomponenten auf, welche stirnseitig miteinander verbindbar sind. Dies kann eine vibrationsinduzierte Relativbewegung der einzelnen Ausstattungskomponenten verhindern. Alternativ dazu könnten auch Spalte verbleiben, die durch elastische Dichtelemente überbrückt werden.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Luftfahrzeug, aufweisend einen Rumpf, und mindestens ein vorangehend geschildertes Komponentensystem, das mit einer Rumpfstruktur des Rumpfs gekoppelt ist. Die Rumpfstruktur kann insbesondere mehrere Spante umfassen, die entlang einer Längsrichtung in einem Abstand zueinander verteilt sind.
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In einer weiter vorteilhaften Ausführungsform sind die Halteelemente an einer oberen Hälfte der Rumpfstruktur angeordnet. Die Halteelemente könnten über Strukturverbindungselemente mit der Rumpfstruktur verbunden sein. Die obere Hälfte der Rumpfstruktur ist auf die Anordnung von Deckenmodulen, also etwa Über-Kopf-Staufächer an den Seiten oder einem mittleren Bereich, gerichtet.
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Die Ausstattungskomponente könnte weiterhin ein laterales und/oder zentrales Über-Kopf-Modul sein. Das Modul kann auch elektrische oder elektronische Einbauten umfassen, die hinter oder über Staufächern angeordnet sind.
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Die Erfindung ist weiterhin auf ein Verfahren zur Innenausstattung eines Luftfahrzeugs gerichtet, aufweisend die Schritte des Anordnens von zumindest zwei Komponentenschienen an einer Ausstattungskomponente oder einer Rumpfstruktur des Luftfahrzeugs in einem Abstand und parallel zueinander, des Anordnens von Führungselementen mit Halteelementen an der Rumpfstruktur oder der Ausstattungskomponente des Luftfahrzeugs, des Herstellens eines Eingriffs zwischen den Komponentenschienen und den Führungselementen und des Bewegens der Ausstattungskomponente an eine vorgesehene Position, und des Arretierens der Führungselemente an einer jeweiligen Komponentenschiene mithilfe von Arretiereinheiten, die an den Komponentenschienen und/oder an den Führungselementen angeordnet sind, in einer eingeschobenen Position.
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Figurenliste
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele und den Figuren. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich und in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung auch unabhängig von ihrer Zusammensetzung in den einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbezügen. In den Figuren stehen weiterhin gleiche Bezugszeichen für gleiche oder ähnliche Objekte.
- 1 zeigt eine dreidimensionale Ansicht eines Komponentensystems während der Installation.
- 2a bis 2d zeigen mehrere Varianten der Innenausstattung mit verschiedenen Ausstattungskomponenten in schematischen Querschnittsdarstellungen.
- 3a bis 3c zeigen mehrere Detailansichten in unterschiedlichen Vergrößerungen.
- 4a bis 4c zeigen eine Komponentenschiene, ein Führungselement und eine Arretiereinheit.
- 5 zeigt eine Rumpfstruktur mit daran angeordneten Halteelementen und Führungselementen.
- 6 zeigt eine schematische Darstellung eines Halteelements mit veränderbarer Länge und darin integrierter Arretiereinheit auf Basis eines elektroaktiven Polymers.
- 7 zeigt ein Luftfahrzeug.
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DETAILLIERTE DARSTELLUNG EXEMPLARISCHER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 zeigt ein Komponentensystem 2 zur Innenausstattung eines Luftfahrzeugs. Das Luftfahrzeug ist hier lediglich durch einen Teil eines Rumpfs 4 angedeutet, der eine Rumpfstruktur 6 aufweist. In einem oberen Teil des Rumpfs 4 sind Ausstattungskomponenten 8 anzuordnen bzw. zu befestigen.
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Die Ausstattungskomponenten 8 weisen jeweils mehrere Komponentenschienen 10 auf, die starr an Oberseiten der Ausstattungskomponenten 8 befestigt sind. Sie sind bevorzugt aus einem metallischen Material hergestellt und zur Lastaufnahme der Ausstattungskomponenten 8 ausreichend dimensioniert. Die Komponentenschienen 10 einer Ausstattungskomponente 8 sind parallel und in einem Abstand zueinander angeordnet. Sie erstrecken sich bevorzugt entlang einer Längsrichtung des Rumpfs 4, wenn sie für den Einbau ausgerichtet sind.
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Auf einem vor dem Kabinenfußboden 12 liegenden Fußboden, der mit Fußbodenschienen 14 versehen ist, ist ein Träger 16 verfahrbar ersichtlich. Der Träger 16 weist mehrere Hebevorrichtungen 18 auf, die dazu vorgesehen sind, die Ausstattungskomponenten 8 vertikal zu verfahren.
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Die Rumpfstruktur 6 ist mit Führungselementen 20 gekoppelt, welche korrespondierend zu den Komponentenschienen 10 ausgestaltet sind. Durch das Anheben der Ausstattungskomponenten 8 können diese auf dieselbe Höhe gebracht werden wie die Führungselemente 20. Die Ausstattungskomponenten 8 können mittels des Trägers 16 zu der Rumpfstruktur 6 gefahren werden, um anschließend die Komponentenschienen 10 in die Führungselemente 20 einzuführen. An diesen können die Ausstattungskomponenten 8 in den Rumpf 4 hineingeschoben werden.
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Die Führungselemente 20 sind an Halteelementen 22 angeordnet, die mit der Rumpfstruktur 6 gekoppelt sind. Wie weiter nachfolgend ausgeführt, können diese eine variable Länge aufweisen, um einen Toleranzausgleich zu ermöglichen.
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2a zeigt eine Anordnung mit einem Mittelgang und außen anschließenden Sitzreihen mit jeweils drei Passagiersitzen. Oberhalb dieser befinden sich zwei an einander entgegengesetzten Seiten befindliche Ausstattungskomponenten 8a, die in Form von lateralen Über-Kopf-Staufächern realisiert sind Diese sind, wie vorangehend dargestellt, über Komponentenschienen mit Führungselementen 20 gekoppelt, welche wiederum mit Halteelementen 22 an Strukturverbindungselementen 24 angebunden sind.
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2b zeigt eine modifizierte Variante mit zwei parallel zueinander verlaufenden Gängen und jeweils zwei benachbarten Passagiersitzen in zwei lateralen und einem zentralen Bereich. Hier sind Ausstattungskomponenten 8b vorgesehen, die ebenfalls als Über-Kopf-Staufächer ausgebildet sind. Zum Verbessern des Raumgefühls von Passagieren auf den Gängen können die Staufächer in diesem Fall etwas kompakter ausgestaltet sein und weniger in die Kabine hineinragen.
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2c zeigt eine weitere Variante, bei der ein zentraler Bereich mit drei nebeneinander liegenden Passagiersitzen ausgestattet ist. Zusätzlich zu Ausstattungskomponenten 8b, wie in 2b, ist ein zentrales Modul in Form einer Ausstattungskomponente 8c vorgesehen. Diese ist oberhalb der mittleren Passagiersitze vorgesehen.
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2d zeigt exemplarisch noch eine Variante, bei der ein mittlerer Bereich mit vier Passagiersitzen ausgestattet sein kann. Der grundsätzliche Aufbau ähnelt dem in 2c.
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3a bis 3c zeigen die Komponentenschienen 10 exemplarisch als Vierkantprofile, die einen Hohlraum einschließen, der über einen an einer Oberseite der Komponentenschienen 10 befindlichen Schlitz zugänglich ist. Die Führungselemente 20 sind beispielhaft als Rollen realisiert, die mit dem Hohlraum korrespondierend dimensioniert sind. Die Führungselemente 20 können folglich in den Komponentenschienen 10 verlaufen. Dabei ragen die Halteelemente 22 durch den Schlitz nach außen zu der Rumpfstruktur 6 hin. Die Ausstattungskomponente 8 lässt sich demnach sehr einfach entlang der Längsrichtung des Rumpfs 4 verschieben und so an eine vorgesehene Position verschieben.
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Es ist exemplarisch vorgesehen, auch Luftleitungen 26 eines Klimatisierungssystems an einer zu der Rumpfstruktur 6 gewandten Seite der Ausstattungskomponente 8 anzuordnen. Die Ausstattungskomponente 8 ist folglich bevorzugt ein vollständig ausgestattetes Modul, das vorkonfektioniert nur noch eingeschoben und verriegelt werden muss. Die Luftleitungen 26 mehrerer aufeinander folgender Ausstattungskomponenten 8 können durch entsprechende Verbinder miteinander gekoppelt werden. Elektrische oder elektronische Komponenten könnten ebenso vorgesehen sein, welche bevorzugt mit korrespondierenden elektrischen oder elektronischen Komponenten angrenzender Ausstattungskomponenten 8 über selbstverriegelnde elektrische Verbinder gekoppelt werden. Wo es möglich ist, könnten auch drahtlose Verbindungen geschaffen werden. Diese können induktive oder funkbasierte Techniken umfassen.
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4a bis 4c offenbaren eine alternative Komponentenschiene 28, die zwei an einander entgegengesetzten Seitenflächen jeweils eine Ausnehmung 30 aufweist. Diese erstrecken sich bevorzugt über die gesamte Länge der jeweiligen Komponentenschiene 28 und ist dafür ausgebildet, Wälzkörper 32 aufzunehmen.
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Diese können entlang der Ausnehmung 30 rollen und so den Reibungswiderstand beim Verschieben der Komponentenschiene 28 minimieren. Zum Einführen der Wälzkörper 32 weisen die Ausnehmungen 30 jeweils einen Schieneneingang 34 auf, an dem die Ausnehmung so tief ist, dass die Wälzkörper in die Ausnehmungen 30 eintauchen können.
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In 4b wird ein Führungselement 36 gezeigt, das zwei einander gegenüberliegende Mulden 38 zeigt, die mit den Ausnehmungen 30 korrespondieren. Diese sind gemeinsam in der Lage, die Wälzkörper 32 zu führen. Das Führungselement 36 ist über einen Flansch 40 mit einem Halteelement verbunden oder geht darin über.
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4c zeigt eine Arretiereinheit 42 in dem Führungselement 36, das eine Klemmvorrichtung 44 und einen Aktuator 46 aufweist. Die Klemmvorrichtung 44 ist verzahnt und kann mit einer hier nicht im Detail gezeigten Verzahnung der Komponentenschiene 28 in Eingriff gebracht werden.
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Der Aktuator 46 kann eine Anordnung eines elektroaktiven Polymers aufweisen, der beim Anlegen einer Spannung kontrahiert und so die Klemmvorrichtung 44 in Richtung des Flanschs 40 zurückzieht und so die Arretiereinheit 42 löst. Wird die Spannung entfernt, dehnt sich der Aktuator 46 wieder aus und arretiert das Führungselement 36 an der Komponentenschiene 28.
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5 zeigt die Rumpfstruktur 6, an der die Führungselemente 36 an Halteelementen 22 angeordnet sind und zur Aufnahme von Komponentenschienen 28 nach unten, d.h. in Richtung des Kabinenfußbodens 12, geöffnet sind.
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6 zeigt ein Halteelement 22 mit einem ersten Abschnitt 48 und einem darin bewegbar geführten zweiten Abschnitt 50. Zwischen beiden Abschnitten 48 und 50 befindet sich innenseitig des ersten Abschnitts 48 eine symmetrische Anordnung eines elektroaktiven Polymers 52. Dieses kann durch Anlegen einer Spannung kontrahiert werden, sodass der zweite Abschnitt 50 frei in dem ersten Abschnitt 48 verschiebbar ist. Wird die Spannung entfernt, dehnt sich das elektroaktive Polymer 52 wieder aus und verklemmt folglich die beiden Abschnitte 48 und 50. Ihre Bewegung relativ zueinander wird folglich gehemmt und damit wird eine Verriegelungseinheit realisiert. Das Halteelement 22 kann demnach einfach in seiner Länge justiert werden, um einen Toleranzausgleich zu schaffen.
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7 zeigt schließlich ein Luftfahrzeug 54, das eine Passagierkabine 56 aufweist, in der ein erfindungsgemäßes Komponentensystem 2 angeordnet ist.
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Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass „aufweisend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt, und „ein“ oder „eine“ keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Komponentensystem
- 4
- Rumpf
- 6
- Rumpfstruktur
- 8, 8a, 8b, 8c
- Ausstattungskomponente
- 10
- Komponentenschiene
- 12
- Kabinenfußboden
- 14
- Fußbodenschiene
- 16
- Träger
- 18
- Heb evorri chtung
- 20
- Führungselement
- 22
- Halteelement
- 24
- Strukturverbindungselement
- 26
- Medienleitung
- 28
- Komponentenschiene
- 30
- Ausnehmung
- 32
- Wälzkörper
- 34
- Schieneneingang
- 36
- Führungselement
- 38
- Mulde
- 40
- Flansch
- 42
- Arretiereinheit
- 44
- Klemmvorrichtung
- 46
- Aktuator
- 48
- erster Abschnitt
- 50
- zweiter Abschnitt
- 52
- elektroaktives Polymer
- 54
- Luftfahrzeug
- 56
- Kabine