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Die Erfindung betrifft eine Bodenplattenbefestigungsanordnung. Ferner betrifft die Erfindung einen Luftfahrzeugkabinenboden und eine Luftfahrzeugkabine, die eine solche Anordnung verwenden, sowie ein damit ausgestattetes Luftfahrzeug. Weiters betrifft die Erfindung eine Bodenplattenbefestigungsschiene und eine Bodenplatte.
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Bislang wird der Boden von Luftfahrzeugkabinen dadurch gebildet, dass Bodenplatten mittels Schrauben an den Sitzbefestigungsschienen der Luftfahrzeugkabine befestigt werden.
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Für den Stand der Technik wird auf die folgenden Dokumente verwiesen:
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Eine Sitzbefestigungsschiene die ähnlich funktioniert ist auch aus der Patentanmeldung 10 2019 111 000.9 derselben Anmelderin bekannt auf deren Inhalt verwiesen wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde die Herstellung, Wartung und den Betrieb von Luftfahrzeugen zu verbessern.
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Die Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Die Erfindung schafft eine Bodenplattenbefestigungsanordnung, die zum Befestigen einer Bodenplatte an einer Bodenplattenbefestigungsschiene zwecks Bilden eines Kabinenbodens einer Flugzeugkabine, insbesondere Passagierkabine, wobei die Bodenplattenbefestigungsanordnung einen Befestigungsbereich für eine Bodenplatte und einen Fixieraktor umfasst, der zwischen einem fixierten Zustand, in welchem der Fixieraktor und der Befestigungsbereich einander fixierend erfassen, und einem unfixierten Zustand, in welchem der Fixieraktor und der Befestigungsbereich zwischen sich einen Spalt definieren, elektrisch schaltbar ist.
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Es ist bevorzugt, dass der Fixieraktor ein elektroaktives Material, insbesondere ein elektroaktives Polymer, enthält, und dadurch zwischen dem fixierten Zustand und dem unfixierten Zustand elektrisch schaltbar ist.
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Es ist bevorzugt, dass der Fixieraktor beim Übergang von dem unfixierten Zustand in den fixierten Zustand sich in seiner Dickenrichtung ausdehnt, um einen Spalt zwischen dem Fixieraktor und dem Befestigungsbereich zu schließen und einen Kraftschluss oder Formschluss zu erzeugen, um eine Relativbewegung des Befestigungsbereichs und des Fixieraktors relativ zueinander zu verhindern.
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Es ist bevorzugt, dass der Fixieraktor als Stapelaktor ausgebildet ist, der eine Mehrzahl von Aktorschichten aus elektroaktivem Material enthält.
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Es ist bevorzugt, dass der Fixieraktor in dem fixierten Zustand ist, wenn keine Spannung anliegt. Es ist bevorzugt, dass der Fixieraktor im unfixierten Zustand ist, solange eine Spannung anliegt.
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Es ist bevorzugt, dass der Fixieraktor beim Übergang von dem fixierten Zustand in den unfixierten Zustand in seiner Dickenrichtung schrumpft, um einen Spalt zwischen dem Befestigungsbereich und dem Fixieraktor zu erzeugen.
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Es ist bevorzugt, dass der Befestigungsbereich derart ausgebildet ist, dass im unfixierten Zustand der Fixieraktor in den Befestigungsbereich in einer Horizontalrichtung, vorzugsweise lediglich in einer Horizontalrichtung, einschiebbar ist.
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Es ist bevorzugt, dass der Befestigungsbereich eine Fixierstruktur umfasst, die ausgebildet ist, ein Verschieben des Fixieraktors und/oder der Bodenplatte in Flugrichtung zu verhindern. Es ist bevorzugt, dass die Fixierstruktur ausgebildet ist, die Bodenplatte formschlüssig zu erfassen.
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Es ist bevorzugt, dass der Fixieraktor einen Aktorfixierbereich aufweist, der ausgebildet ist, im fixierten Zustand zum Fixieren ein weiteres Element der Bodenplattenbefestigungsanordnung, insbesondere eine Bodenplattenbefestigungsschiene oder eine Bodenplatte, formschlüssig und/oder kraftschlüssig zu erfassen.
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Es ist bevorzugt, dass der Aktorfixierbereich und/oder der Befestigungsbereich eine Zahnstruktur und/oder einen Reibbelag aufweist.
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Vorzugsweise umfasst die Bodenplattenbefestigungsanordnung eine Bodenplattenbefestigungsschiene, die den Befestigungsbereich aufweist. Es ist bevorzugt, dass die Bodenplattenbefestigungsschiene eine Schienenkrone aufweist und der Befestigungsbereich an der Schienenkrone ausgebildet ist. Es ist bevorzugt, dass die Schienenkrone zusätzlich zum Bereitstellen eines Montagebereichs für einen Luftfahrzeugsitz ausgebildet ist.
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Vorzugsweise umfasst die Bodenplattenbefestigungsanordnung wenigstens einen Bodenplattenstützflansch, der zum Stützen einer Bodenplatte ausgebildet ist. Es ist bevorzugt, dass der Bodenplattenstützflansch in Horizontalrichtung vorspringt. Es ist bevorzugt, dass der Bodenplattenstützflansch an der Bodenplattenbefestigungsschiene und/oder angrenzend an die Schienenkrone angeordnet ist. Es ist bevorzugt, dass der Bodenplattenstützflansch ausgebildet ist, eine Bodenplatte in Vertikalrichtung zu stützen.
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Vorzugsweise umfasst die Bodenplattenbefestigungsanordnung eine Bodenplatte, die den Fixieraktor aufweist. Es ist bevorzugt, dass die Bodenplatte einen Randbereich aufweist, an dem der Fixieraktor derart angeordnet ist, sodass der Fixieraktor parallel zu der Erstreckung der Bodenplatte aufgrund elektrischer Spannung ausdehnbar und schrumpfbar ist.
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Es ist bevorzugt, dass die Bodenplatte als einstückige Sandwichplatte ausgebildet ist, die aus einer Mehrzahl von Bodenplattenschichten aufgebaut ist. Es ist bevorzugt, dass die Bodenplattenschichten eine Kernschicht umfassen, die an ihrem Randbereich den Fixieraktor aufweist. Es ist bevorzugt, dass die Bodenplattenschichten wenigstens eine Spannungsversorgungsschicht umfassen, welche die Kernschicht kontaktiert und ausgebildet ist, den Fixieraktor mit elektrischer Spannung zu versorgen. Es ist bevorzugt, dass die Bodenplattenschichten wenigstens eine geschlossene Deckschicht umfassen, welche die Kernschicht und im Randbereich der Kernschicht den Fixieraktor und/oder die Spannungsversorgungsschicht kontaktiert.
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Die Erfindung schafft eine Bodenplatte, insbesondere für eine bevorzugte Bodenplattenbefestigungsanordnung, wobei die Bodenplatte an einem Randbereich einen Fixieraktor umfasst, der zwischen einem fixierbaren Zustand, in welchem die Bodenplatte an einem Befestigungsbereich, insbesondere einer Bodenplattenbefestigungsschiene fixierbar ist, und einem unfixierbaren Zustand, in welchem die Bodenplatte an dem Befestigungsbereich nicht fixierbar ist, elektrisch schaltbar ist.
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Die Erfindung schafft eine Bodenplattenbefestigungsschiene, insbesondere für eine bevorzugte Bodenplattenbefestigungsanordnung, wobei die Bodenplattenbefestigungsschiene einen Fixieraktor umfasst, der zwischen einem fixierbaren Zustand, in welchem die Bodenplattenbefestigungsschiene an einem Befestigungsbereich, insbesondere einer Bodenplatte fixierbar ist, und einem unfixierbaren Zustand, in welchem die Bodenplattenbefestigungsschiene an dem Befestigungsbereich nicht fixierbar ist, elektrisch schaltbar ist.
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Die Erfindung schafft eine Bodenplattenbefestigungsschiene für eine bevorzugte Bodenplattenbefestigungsanordnung, wobei die Bodenplattenbefestigungsschiene eine Schienenkrone mit einem seitlich an der Schienenkrone angeformten Befestigungsbereich für eine Bodenplatte aufweist, wobei der Befestigungsbereich ausgebildet ist, einen schmalseitigen Randbereich der Bodenplatte, insbesondere mittels einer Zahnstruktur und/oder einer Reibstruktur, kraft- und/oder formschlüssig zu erfassen.
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Die Erfindung schaffte einen Luftfahrzeugkabinenboden, insbesondere Passagierkabinenboden, für eine Luftfahrzeugkabine eines Luftfahrzeugs, wobei der Luftfahrzeugkabinenboden eine bevorzugte Bodenplattenbefestigungsanordnung und/oder Bodenplatte und/oder Bodenplattenbefestigungsschiene umfasst.
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Die Erfindung schafft eine Luftfahrzeugkabine, insbesondere Passagierkabine, für ein Luftfahrzeug, wobei die Luftfahrzeugkabine einen bevorzugten Luftfahrzeugkabinenboden umfasst.
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Die Erfindung schafft ein Luftfahrzeug, insbesondere Flugzeug, mit einem bevorzugten Luftfahrzeugkabinenboden und/oder einer bevorzugten Luftfahrzeugkabine.
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Nachfolgend werden Vorteile und Wirkungen der Erfindung näher erläutert. Es sollte beachtet werden, dass nicht alle Vorteile oder Wirkungen gleichzeitig oder gleichermaßen verwirklicht sein müssen.
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Grundidee ist die Verwendung elektroaktiver Polymere (engl. electroactive polymers, EAP). Unter EAP werden gewöhnlich laminierte Anordnungen Verstanden, die zwei Elektroden und eine dazwischen angeordnete elastische Polymerschicht aufweisen. Die Elektroden bzw. leitfähigen Schichten können ein leitfähiges Polymer enthalten, beispielsweise Poly-3,4-ethylen-dioxythiophen/Polystyrolsulfonat, das auch als PEDOT/PSS bekannt ist.
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Das elastische Polymer kann beispielsweise ein thermoplastisches Polyurethan-Elastomer sein, beispielsweise Epurex LP 4207 CU-T. Derartige Polymere können eine Druckfestigkeit über 50 MPa aufweisen und sind daher ausreichend fest als Schichten in einem Strukturellen Verbundbauteil eingesetzt zu werden.
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Eine besondere Art von EAP, die eine dünne Polymerschicht mit dünnen elastischen Elektroden aufweist, wird als dielektrisches Polymer bezeichnet. Wenn die Elektroden von einer Spannungsquelle getrennt sind, ist die Dicke des EAP in einem ausgedehnten Zustand, der auch als „inaktiver Zustand“ bezeichnet wird.
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Werden die Elektroden mit einer Spannungsquelle verbunden, ziehen diese einander aufgrund elektrostatischen Drucks (Coulombkräfte) an und drücken die zwischenliegende Polymerschicht, so dass diese sich in der Dicke zusammenzieht. Kontraktionsraten zwischen 10 % und 35 % sind möglich und können für einige EAP bedeutend größer sein. Gleichzeitigt findet eine Ausdehnung in der Ebene statt. Im zusammengezogenen Zustand, werden die Elektroden aufeinander gedrückt, so dass die Dicke der EAP reduziert ist. Gleichzeitig wachsen die Dimensionen entlang der Ebene, d.h. Länge und Breite, aufgrund der Poissonzahl.
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Eine Idee der Erfindung ist es, eine Anordnung bzw. Teile der Anordnung, wie die Bodenplatte, zu schaffen, die in der Lage sind während des Einbaus durch Anlegen von elektrischer Spannung zu schrumpfen. Im geschrumpften Zustand werden diese in den Boden eingelassen und sodann von der Spannungsversorgung getrennt, so dass beispielsweise die Bodenplatte wieder expandiert und sich unter Erfüllung typischer Anforderungen in der Bodenstruktur fest einklemmt.
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Beispielsweise die Bodenplatte ist durch Anlegen einer Spannung schrumpffähig während des Einbaus, kann im geschrumpften Zustand in die Bodenstruktur, beispielsweise spezielle Sitzschienen, eingelassen werden, sich nach Trennung von der Spannung ausdehnen und sodann in der Bodenstruktur festklemmen.
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Die Bodenplatte kann im Zentrum eine Kernschicht aus Schaum oder einer Wabenstruktur aufweisen. Entlang eines Randbereichs an einer Kante werden EAP-Elemente als Aktoren platziert und diese Anordnung zwischen kohlefaserverstärkten Deckschichten gesandwiched. Auf den EAP-Elementen wird eine Folie platziert, die Anschlüsse und Management der EAP-Elemente ermöglicht.
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Um die Bodenplatte in Flugrichtung zu fixieren, können Fixierelemente an einigen Stegen der Sitzschiene angeordnet sein. Die EAP-Bodenplatten können entsprechende Aussparungen in ihren Kanten aufweisen. So kann ein gleiten in Flugrichtung verhindert werden.
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Die beschriebenen Maßnahmen ermöglichen eine einfache werkzeuglose Installation der Bodenplatten nach einem Schnapp-Klemm-Prinzip. Es werden keine Bohrungen oder Befestigungselemente benötigt. Ferner ist auch keine spezielle Ausbildung zur Durchführung des Einbaus erforderlich. Durch die Elektrifizierung der Befestigung kann auch eine vollautomatisches Verbauen erfolgen. Zudem kann der Zeitaufwand beim Ein- und Ausbau und auch im Rahmen von Wartung verringert werden.
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Vorzugsweise werden faserverstärkte Laminate bei der Sandwichplatte / Bodenplatte und EAP als Stapelaktoren mit mehreren Schichten zum Schrumpfen und Ausdehnen verwendet. Denkbar ist neben Spannungsversorgung auch mobile Spannungsversorgung und/oder ein stationäres oder tragbares Steuer- oder Regelungsgerät. Die Sitzschienen können mit einer Zahnplatte versehen werden, die den EAP-Bereich erfassen kann.
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Die EAP-Schichten können mit den faserverstärkten Schichten der Bodenplatte integral ausgebildet werden. Ferner kann in den Schichten auch die Verdrahtung untergebracht werden.
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Ausführungsbeispiele werden anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines Luftfahrzeugs;
- 2 ein Ausführungsbeispiel einer Passagierkabine;
- 3 eine Perspektivansicht einer Bodenplattenbefestigungsanordnung;
- 4 eine Querschnittsansicht der Bodenplattenbefestigungsanordnung aus 3;
- 5 eine Perspektivansicht einer Bodenplattenbefestigungsschiene;
- 6 eine schematische Ansicht einer Bodenplatte;
- 7 eine Perspektivansicht einer weiteren Bodenplattenbefestigungsanordnung; und
- 8 bis 11 eine Darstellung eines Einbauvorgangs einer Bodenplatte.
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Es wird zunächst auf die 1 und 2 Bezug genommen, die ein Ausführungsbeispiel eines Luftfahrzeugs 10 zeigen. Das Luftfahrzeug 10, insbesondere Flugzeug, umfasst eine Luftfahrzeugkabine 12. Die Luftfahrzeugkabine 12 weist einen Luftfahrzeugkabinenboden 14 auf, der aus einer Mehrzahl von Bodenplatten 16 gebildet ist.
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Zum Befestigen der Bodenplatten 16 ist eine Bodenplattenbefestigungsanordnung 18 vorgesehen, die anhand 3 bis 7 näher erläutert wird. Die Bodenplattenbefestigungsanordnung 18 umfasst eine Bodenplattenbefestigungsschiene 20. Die Bodenplattenbefestigungsschiene 20 kann auf an sich bekannte Weise mit der Rumpfstruktur des Luftfahrzeugs 10 verbunden sein. Die Bodenplattenbefestigungsschiene 20 kann in Gestalt eines Doppel-T-Trägers 22 ausgebildet sein.
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Die Bodenplattenbefestigungsschiene 20 kann einen sich horizontal erstreckenden Schienenfuß 24 aufweisen. Von dem Schienenfuß 24 erstreckt sich vorzugsweise mittig in Vertikalrichtung ein Schienensteg 26. An dem oberen Ende des Schienenstegs 26 sind vorzugsweise zwei Bodenplattenstützflansche 28 angeordnet, die sich bevorzugt in Horizontalrichtung erstrecken. Die Bodenplattenstützflansche 28 können die Bodenplatten 16 in Vertikalrichtung stützen.
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Die Bodenplattenbefestigungsschiene 20 umfasst ferner eine Schienenkrone 34. Die Schienenkrone 34 definiert eine C-förmige Aussparung 36, um einen Luftfahrzeugsitz 38 zu befestigen. Die Bodenplattenbefestigungsschiene 20 kann dann auch als Luftfahrzeugsitzbefestigungsschiene fungieren.
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Die Bodenplattenbefestigungsschiene 20 umfasst einen Befestigungsbereich 40, der bevorzugt an der Schienenkrone 34 angeformt ist. Der Befestigungsbereich 40 umfasst einen Befestigungsvorsprung 42, der in Horizontalrichtung vorspringt. Der Befestigungsvorsprung 42 definiert zusammen mit dem Bodenplattenstützflansch 28 eine Bodenplattenaufnahme 44, in welche die Bodenplatte 16 in Horizontalrichtung eingeschoben werden kann.
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Der Befestigungsbereich 40 kann zusätzlich einen Auflagesteg 46 aufweisen, der von dem Befestigungsvorsprung 42 beabstandet ist und an den Bodenplattenstützflansch 28 angrenzt. In diesem Fall können auch der Befestigungsvorsprung 42 und der Bodenplattenstützflansch 28 die Bodenplattenaufnahme 44 definieren.
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Der Befestigungsbereich 40 kann ferner einen Bodenplattenfixierbereich 46, der ausgebildet ist die Bodenplatte 16 kraft- und/oder formschlüssig zu erfassen, aufweisen. Vorzugsweise ist der Bodenplattenfixierbereich 48 an seitlichen vertikalen Flächen der Schienenkrone 34 vorgesehen.
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Der Bodenplattenfixierbereich 48 kann durch eine Zahnplatte 49 gebildet sein, die eine Zahnstruktur 50 aufweist. Wie insbesondere in 11 dargestellt, können die Erhebungen und Vertiefungen der Zahnstruktur 50 derart verlaufen, dass die Zahnkronen der Zähne der Zahnstruktur 50 im Wesentlichen parallel zu der Längsrichtung der Bodenplattenbefestigungsschiene 20 verlaufen.
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Der Bodenplattenfixierbereich 48 kann auch durch eine Reibstruktur 52, die einen Reibbelag aufweist, gebildet sein. Denkbar ist auch eine Kombination aus der Zahnstruktur 50 und der Reibstruktur 52.
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Die Bodenplattenbefestigungsanordnung 18 umfasst ferner wenigstens eine der Bodenplatten 16, die näher insbesondere in 6 dargestellt ist.
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Die Bodenplatte 16 ist bevorzugt in Sandwichbauweise bzw. Schichtbauweise als Sandwichplatte 54 einstückig ausgebildet. Die Bodenplatte 16 ist aus einer Mehrzahl von Bodenplattenschichten 56 aufgebaut.
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Eine Bodenplattenschicht 56 ist als Kernschicht 58 ausgebildet. Die Kernschicht 58 bildet den überwiegenden Teil der Bodenplatte 16. Die Kernschicht 58 kann aus Schaummaterial gebildet sein oder Schaummaterial enthalten. Alternativ oder zusätzlich kann die Kernschicht 58 eine Versteifungsstruktur 60, beispielsweise eine Wabenstruktur, umfassen, um die Bodenplatte 16 zu versteifen.
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Ferner enthalten die Bodenplattenschichten 56 eine untere Deckschicht 62 und eine obere Deckschicht 64, die auf an sich bekannte Weise die Kernschicht 58 bedecken und so die Bodenplatte 16 bilden.
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Zusätzlich sind an der Bodenplatte 16 zwischen der Kernschicht 58 und den Deckschichten 62, 64 eine untere Versorgungsschicht 66 und eine obere Versorgungsschicht 68 angeordnet. Die Versorgungsschichten 66, 68 weisen jeweils eine elektrisch leitfähige Leitungsstruktur 70 auf.
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Die Bodenplatte 16 umfasst ferner einen Randbereich 72, der in verbauten Zustand in Flugrichtung des Luftfahrzeugs 10 verläuft. Der Randbereich 72 enthält einen Fixieraktor 74. Der Fixieraktor 74 ist über die Leitungsstruktur 70 an eine elektrische Spannungsquelle anschließbar.
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Der Fixieraktor 74 ist bevorzugt als Stapelaktor 76 ausgebildet und umfasst eine Mehrzahl von Aktorbereichen 78 und Elektrodenbereichen 80. Zumindest der Aktorbereich 78 enthält ein elektroaktives Polymer, das sich beim Anlegen einer elektrischen Spannung an die Elektrodenbereiche 80 so verformt, dass sich der Fixieraktor 74 in seiner Dickenrichtung, hier in Horizontalrichtung im Wesentlichen parallel zur durch die Bodenplatte 16 definierten Ebene, zusammenzieht. Die Elektrodenbereiche 80 können ebenfalls elektroaktives Polymer enthalten; sie sind jedenfalls elektrisch leitfähig ausgebildet. Der Fixieraktor 74 kann an eine Schmalseite der Kernschicht 58 angeformt sein.
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Der Fixieraktor 74 umfasst ferner einen Aktorfixierbereich 82. Der Aktorfixierbereich 82 ist auf der äußersten schmalen Fläche des Fixieraktors 74 angeordnet und kann der Schienenkrone 34, insbesondere dem Befestigungsbereich 40 zugewandt werden. Der Aktorfixierbereich 82 kann ebenfalls eine Zahnstruktur 84 und/oder eine Reibstruktur 86 aufweisen.
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Die Bodenplatte 16 umfasst ferner eine Anschlusseinrichtung 88, die mittels der Leitungsstruktur 70 mit den jeweiligen Elektrodenbereichen 80 des Fixieraktors 74 elektrisch verbunden ist. Vorzugsweise ist die Anschlusseinrichtung 88 an der oberen Deckschicht 64, um zugänglich zu sein.
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Es wird insbesondere auf 7 Bezug genommen, die eine Variante der Bodenplattenbefestigungsanordnung 18 zeigt. Der Befestigungsbereich 40 umfasst in dieser Variante bevorzugt eine Mehrzahl von Fixiervorsprüngen 90. Die Fixiervorsprünge 90 sind entlang der Längsrichtung der Bodenplattenbefestigungsschiene 20 beabstandet und springen quer zu dieser Längsrichtung vor. Die Bodenplatte 16 umfasst entsprechende Fixieraussparungen 92, die bevorzugt in dem Fixieraktor 74 gebildet sind. Die Anordnung ist umkehrbar, so dass die Fixiervorsprünge 90 an dem Fixieraktor 74 gebildet sind während die Fixieraussparungen 92 an dem Befestigungsbereich 40 gebildet sind.
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Nachfolgend wird insbesondere auf die 8 bis 11 Bezug genommen, anhand derer die Funktionsweise der Bodenplattenbefestigungsanordnung 18 näher erläutert wird.
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Zunächst werden die Bodenplattenbefestigungsscheinen 20 anstelle Herkömmlicher Sitzschienen in die Luftfahrzeugkabine 12 eingebaut.
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Vor dem Einbauen der jeweiligen Bodenplatte 16 wird eine Spannung an den Fixieraktor 74 angelegt, so dass dieser sich in Dickenrichtung zusammenzieht. In diesem Fall schrumpfen die Dimensionen der Bodenplatte 16 derart, dass die Bodenplatte an der Oberseite der Schienenkrone 34, insbesondere dem Befestigungsvorsprung 42, vorbei auf den Bodenplattenstützflansch 28 aufgelegt werden kann.
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Falls der Fixieraktor 74 lediglich an dem Randbereich 72 der Bodenplatte 16 angeordnet ist kann der andere Randbereich der Bodenplatte 16 in den Befestigungsbereich 40, genauer die Bodenplattenaufnahme 44, eingeschoben werden. Denkbar ist allerdings auch, dass je ein Fixieraktor 74 an sich gegenüberliegenden Randbereichen 72 angeordnet ist.
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Wenn die Bodenplatte 16 an ihrer vorgegebenen Position positioniert ist, bilden der Fixieraktor 74 und der Befestigungsbereich 40 einen Spalt 94 zwischen sich. Die Bodenplatte 16 kann beispielsweise durch einen Roboter positioniert werden. Nun wird die an den Fixieraktor 74 angelegte Spannung abgeschaltet. Hierdurch dehnt sich der Fixieraktor 74 in Dickenrichtung wieder aus, so dass der Spalt 94 geschlossen werden und sich der Fixieraktor 74, insbesondere der Aktorfixierbereich 82, mit dem Befestigungsbereich 40, insbesondere der Schienenkrone 34, in Eingriff befindet. Dabei werden die Fixiervorsprünge 90 in den Fixieraussparungen 92 aufgenommen. Ferner wird der Fixieraktor 74 in der Aussparung 36 aufgenommen. Somit ist eine kraft- und formschlüssige Verbindung zwischen der Bodenplatte 16 und der Bodenplattenbefestigungsschiene 20 gebildet. Ferner wird der Fixieraktor 74 durch den Befestigungsvorsprung 42 in Vertikalrichtung formschlüssig gehalten.
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Zusammenfassend ist festzuhalten, dass mit der hierin beschriebenen Bodenplattenbefestigungsanordnung 18 aufgrund der Verwendung elektroaktiver Polymere die Befestigung von Bodenplatten 16 zum Bilden eines Luftfahrzeugkabinenbodens 14 in der Passagierkabine 12 des Luftfahrzeuges 10 deutlich erleichtert werden kann. Der Fixieraktor 74 enthält das elektroaktive Polymer und ist daher zwischen einem fixierten Zustand, in welchem der Fixieraktor 74 und der Befestigungsbereich 40 der Sitzschiene 20 einander fixierend erfassen, und einem unfixierten Zustand, in welchem der Fixieraktor 74 und der Befestigungsbereich 40 zwischen sich einen Spalt 94 definieren, elektrisch schaltbar.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Luftfahrzeug
- 12
- Luftfahrzeugkabine
- 14
- Luftfahrzeugkabinenboden
- 16
- Bodenplatte
- 18
- Bodenplattenbefestigungsanordnung
- 20
- Bodenplattenbefestigungsschiene
- 22
- Doppel-T-Träger
- 24
- Schienenfuß
- 26
- Schienensteg
- 28
- Bodenplattenstützflansch
- 34
- Schienenkrone
- 36
- Aussparung
- 38
- Luftfahrzeugsitz
- 40
- Befestigungsbereich
- 42
- Befestigungsvorsprung
- 44
- Bodenplattenaufnahme
- 46
- Auflagesteg
- 48
- Bodenplattenfixierbereich
- 49
- Zahnplatte
- 50
- Zahnstruktur
- 52
- Reibstruktur
- 54
- Sandwichplatte
- 56
- Bodenplattenschicht
- 58
- Kernschicht
- 60
- Versteifungsstruktur
- 62
- untere Deckschicht
- 64
- obere Deckschicht
- 66
- untere Versorgungsschicht
- 68
- obere Versorgungsschicht
- 70
- Leitungsstruktur
- 72
- Randbereich
- 74
- Fixieraktor
- 76
- Stapelaktor
- 78
- Aktorbereich
- 80
- Elektrodenbereich
- 82
- Aktorfixierbereich
- 84
- Zahnstruktur
- 86
- Reibstruktur
- 88
- Anschlusseinrichtung
- 90
- Fixiervorsprung
- 92
- Fixieraussparung
- 94
- Spalt
- H
- Horizontalrichtung
- V
- Vertikalrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/0114751 A2 [0003]
- DE 102009012626 A1 [0003]
- EP 3321174 A1 [0003]
- US 2007/0063566 A1 [0003]
- WO 2009/0092493 A1 [0003]
- DE 102007059156 A1 [0003]