-
Die Erfindung betrifft eine Abschussrampe für Feuerwerksraketen, die platzsparend, leichtgewichtig und kostengünstig ist.
-
Während bei Großfeuerwerken, die von Pyrotechnikern durchgeführt werden, Feuerwerksraketen üblicherweise aus massiven Abschussrampen abgefeuert werden, die üblicherweise als Schweißkonstruktionen aus Stahl ausgeführt sind, sind solche Abschussrampen für Heimanwender nicht sinnvoll, weil sie schwer, teuer und sperrig sind.
-
Die meisten Heimanwender verwenden daher als Abschussrampen für ihre Feuerwerksraketen leere Sektflaschen, die jedoch kippanfällig und zerbrechlich sind und jeweils nur eine Feuerwerksrakete aufnehmen können.
-
Die vorliegende Erfindung stellt sich zur Lösung dieses Problems die Aufgabe, eine Abschussrampe für Feuerwerksraketen anzugeben, die standfest, platzsparend, leichtgewichtig und kostengünstig ist. Eine derartige Abschussrampe könnte beispielsweise einer Mehrstückpackung von Feuerwerksraketen kostengünstig beigelegt werden. Sie kann nach Gebrauch dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt werden. Sie kann auch als Werbegeschenk dienen, indem sie einen Werbeaufdruck trägt, und so der Absatzförderung dienen, beispielsweise wenn sie in der Jahresendzeit oder während eines sportlichen Großereignisses wie der Fußball-WM oder dergleichen einem Bierkasten kostenlos beigelegt wird. Ein weiterer Aspekt der Erfindung besteht darin, eine Abschussrampe anzugeben, die zur gleichzeitigen Aufnahme mehrerer Feuerwerksraketen ausgebildet ist.
-
Zur Lösung der oben beschriebenen Aufgaben wird eine Abschussrampe für Feuerwerksraketen vorgeschlagen, die einen dreidimensionalen Grundkörper umfasst, der einstückig durch plastische Verformung aus einem dünnwandigen, blatt- oder plattenförmigen Ausgangsmaterial hergestellt ist und mindestens eine Raketenhalterung zur Aufnahme eines Raketenstabes aufweist.
-
Unter einem blatt- oder plattenförmigen Ausgangsmaterial soll dabei ein Ausgangsmaterial mit im Wesentlichen zweidimensionaler Erstreckung, bei dem also eine Abmessung wesentlich kleiner ist als die beiden anderen Abmessungen, verstanden werden, das plastisch so umformbar ist, dass ein dreidimensionaler Körper erhalten wird, der seine Form beibehält, und der gleichzeitig in der Lage ist, eine, bevorzugt zwei oder mehr, Feuerwerksraketen in einer zum Abschuss geeigneten Position zu halten, d.h. im allgemeinen so, dass ein am Raketenkörper angebrachter Raketenstab im Wesentlichen vertikal ausgerichtet ist, wenn die Feuerwerksrakete in der Abschussrampe gehalten ist. Derartige Materialien können beispielsweise dünne Bleche oder Kunststoffplatten sein, wobei metallische Werkstoffe aufgrund ihrer Feuerbeständigkeit grundsätzlich besser geeignet sind als Polymere. Der Begriff „im Wesentlichen vertikal“ ist so zu verstehen, dass darunter auch Ausrichtungen fallen, bei denen der Raketenstab gegenüber der Vertikalen um einige Grad geneigt ist, wenn die Feuerwerksrakete in der Raketenhalterung gehalten ist.
-
Die mindestens eine Raketenhalterung umfasst vorteilhaft eine das Material des Grundkörpers durchdringende Aufnahmeöffnung. Dadurch kann auf besonders simple Weise eine Möglichkeit geschaffen werden, den Raketenstab einer Feuerwerksrakete in einer definierten Lage zu halten, um sie gefahrlos starten zu können, wobei Aufnahmeöffnungen beispielsweise ausgestanzt sein können.
-
Weiter vorteilhaft kann die mindestens eine Raketenhalterung mindestens zwei in vertikaler Richtung aufeinander projizierbare Aufnahmeöffnungen umfassen. Auch hier sollen unter dem Begriff „in vertikaler Richtung“ auch von der vertikalen Richtung um einige Grad abweichende Richtungen verstanden werden, solange ein Raketenstab, der in die untereinander angeordneten, aufeinander projizierbaren Aufnahmeöffnungen eingesteckt ist, den vorschriftsmäßigen und gefahrlosen Abschuss der Feuerwerksrakete ermöglicht.
-
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper zwei oder mehr zueinander horizontal beabstandete Raketenhalterungen zur Aufnahme je eines Raketenstabes aufweist. Dies ermöglicht es dem Benutzer der Abschussrampe, gleichzeitig mehrere Feuerwerksraketen in Abschussposition zu bringen und diese entweder direkt nacheinander zu zünden oder immer dann, wenn eine Feuerwerksrakete die Abschussrampe verlassen hat, die nächste Feuerwerksrakete zu zünden, ohne die Abschussrampe zuerst wieder bestücken zu müssen.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die mindestens eine Raketenhalterung ein Rohrelement umfasst, das in der mindestens einen Aufnahmeöffnung angeordnet ist. Es hat sich bei Versuchen des Anmelders gezeigt, dass die Verwendung von Rohrelementen in den Aufnahmeöffnungen mehrere Vorteile gegenüber Varianten hat, bei denen die Raketenstäbe direkt in die Aufnahmeöffnungen gesteckt werden.
-
Einerseits bewirkt nämlich die Verwendung der Rohrelemente eine bemerkenswerte Versteifung der Abschussrampe, selbst dann, wenn die Rohrelemente im Grundkörper nicht arretiert sind. Dem Ziel einer möglichst leichtgewichtigen und kostengünstigen Ausführung kommt es entgegen, wenn das Ausgangsmaterial des Grundkörpers möglichst dünn ist. Dadurch leiden aber die Standfestigkeit und die Verwindungssteifigkeit der Abschussrampe, die aber für eine sichere Verwendung essentiell sind. Dies kann allein durch Einstecken von Rohrelementen in die Aufnahmeöffnungen signifikant verbessert werden.
-
Andererseits besteht bei besonders dünnwandigen und damit leichtgewichtigen Ausführungen die Gefahr, dass eine startende Feuerwerksrakete die Startrampe umreißt, weil die Raketenstäbe üblicherweise aus sägerauhem Weichholz bestehen und daher leicht an den relativ scharfkantigen Rändern der Aufnahmeöffnung hängenbleiben. Wird aber die Startrampe von der Startrampe umgerissen, so kann das zu einer um jeden Preis zu verhindernden Katastrophe führen, wenn die Feuerwerksrakete anstatt in den Himmel in die umstehenden Menschen geschossen wird. Ein in der Aufnahmeöffnung angeordnetes Rohrelement verhindert diesen unerwünschten Effekt zuverlässig, weil es - ähnlich wie ein Gewehrlauf einem daraus abgefeuerten Geschoss - eine Führung in der gewünschten Abschussrichtung bietet.
-
Obwohl, wie oben bereits ausgeführt, die Verwendung der Rohrelemente eine bemerkenswerte Versteifung der Abschussrampe selbst dann bewirkt, wenn die Rohrelemente im Grundkörper nicht arretiert sind, ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen, dass das Rohrelement in der mindestens einen Aufnahmeöffnung arretierbar ist.
-
Um die Herstellung der vorgeschlagenen Abschussrampe möglichst kostengünstig zu gestalten, kann vorgesehen sein, dass die plastische Verformung des Ausgangsmaterials mehrere geradlinige Abkantungen umfasst, die zueinander parallel sind.
-
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass im Ausgangsmaterial durch die parallelen Abkantungen ein horizontaler Untergurt, der als Standfuß dient und ein horizontaler Obergurt, der die mindestens eine Aufnahmeöffnung aufweist, gebildet sind, wobei der Untergurt und der Obergurt durch einen Steg in einem vertikalen Abstand zueinander gehalten sind.
-
Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Steg und/oder der Untergurt und/oder der Obergurt zur Stabilisierung mindestens eine Abkantung aufweist.
-
Das Ausgangsmaterial des Grundkörpers kann beispielsweise ein metallisches Blech, bevorzugt mit einer Dicke von 0,5 bis 1 mm, sein, und das mindestens eine Rohrelement kann beispielsweise aus einem Polymer bestehen.
-
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und einer zugehörigen Zeichnungsfigur näher erläutert. Die einzige 1 zeigt eine Abschussrampe mit mehreren darin gehaltenen Feuerwerksraketen.
-
Der Grundkörper 1, der aus einem dünnen, rechteckigen Metallblech gefertigt ist, weist mehrere, zueinander parallele Abkantungen 11 auf, wodurch eine dreidimensionale, standfeste Struktur geschaffen wird. Konkret werden durch die Abkantungen 11 ein horizontaler Untergurt 12, der als Standfuß dient und ein horizontaler Obergurt 14, der mindestens eine Aufnahmeöffnung 15 aufweist, gebildet. Konkret weist der Obergurt 14 im Ausführungsbeispiel fünf horizontal zueinander beabstandete, kreisförmige Aufnahmeöffnungen 15 auf.
-
Der Untergurt 12 und der Obergurt 14 weisen an ihren jeweiligen äußeren Rändern zur Stabilisierung eine Abkantung 11 auf, wodurch die Verwindungssteifigkeit des Untergurts 12 bzw. des Obergurts 14, aber auch der gesamten Struktur, erhöht wird.
-
Der Untergurt 12 und der Obergurt 14 sind durch einen Steg 13 in einem vertikalen Abstand zueinander gehalten. In seinem mittleren Bereich zwischen Untergurt 12 und Obergurt 14 weist der Steg 13 eine Abkantung 11 auf, die zur Stabilisierung der gesamten Struktur beiträgt. Durch die Abkantung 11 im mittleren Bereich schneidet der Steg 13 die vertikale Projektionsachse durch die im Obergurt 14 angeordneten Aufnahmeöffnungen 15 zweimal. Aus diesem Grund weist der Steg 13 unterhalb jeder Aufnahmeöffnung 15 des Obergurts 14 zwei zusätzliche Aufnahmeöffnungen 15 auf, deren Form der vertikalen Projektion der jeweiligen Aufnahmeöffnung 15 des Obergurts 14 auf den Steg 13 entsprechen. Weil der Steg 13 diese Projektionsachse zweimal schräg, d.h. unter einem Winkel zur Vertikalen, schneidet, sind die zusätzlichen Aufnahmeöffnungen 15 des Stegs 13 elliptisch ausgebildet. Im Ergebnis weist jede der fünf Raketenhalterungen drei, in der Richtung der vertikalen Projektionsachse gesehen kreisförmige, Aufnahmeöffnungen 15 auf.
-
In jeder so durch drei Aufnahmeöffnungen 15 gebildeten Raketenhalterung ist ein Rohrelement 2 angeordnet, das aus einem Polymer besteht und das sich vom Untergurt 12 ausgehend durch die drei Aufnahmeöffnungen 15 bis über den Obergurt 14 erstreckt, wobei der Außendurchmesser des Rohrelements 2 dem Innendurchmesser der im Obergurt 14 angeordneten Aufnahmeöffnung 15 entspricht.
-
Obwohl der Grundkörper 1 aus einem sehr dünnen und daher nicht sehr stabilen Ausgangsmaterial gefertigt ist, weist die Abschussrampe insgesamt aufgrund der in den Aufnahmeöffnungen 15 angeordneten Rohrelemente 2 eine außergewöhnlich große Verwindungssteifigkeit auf, die durch die Rohrelemente 2 bewirkt wird. Außerdem stellen die Rohrelemente 2 lange, glattwandige Aufnahmen für die Raketenstäbe 31 der Feuerwerksraketen 3 bereit, wodurch ein unerwünschtes Verhaken zwischen Raketenstab 31 und Grundkörper 1 verhindert wird, so dass die beschriebene Abschussrampe außerordentlich formstabil und kippsicher ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Grundkörper
- 11
- Abkantung
- 12
- Untergurt
- 13
- Steg
- 14
- Obergurt
- 15
- Aufnahmeöffnung
- 2
- Rohrelement
- 3
- Feuerwerksrakete
- 31
- Raketenstab