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Die Erfindung betrifft ein Tor mit einem zwischen einer Schließstellung, in der es eine Gebäudeöffnung verschließt, und einer Öffnungsstellung, in der es die Gebäudeöffnung freigibt, bewegbaren Torblatt und einer eine Öffnungsbewegung des Torblatts von der Schließstellung in die Öffnungsstellung unterstützenden Gewichtsausgleichseinrichtung mit mindestens einem elastisch verformbaren Federelement.
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Derartige Tore werden beispielsweise in Form von sogenannten Rolltoren verwirklicht, bei denen das Torblatt in der Schließstellung etwa in einer Vertikalebene angeordnet ist und in der Öffnungsstellung zu einem eine in horizontaler Richtung oberhalb der Gebäudeöffnung verlaufende Wickelachse umlaufenden mehrlagigen Wickel aufgewickelt ist. Das Torblatt kann dabei aus einem verformbaren, bahnförmigen Material gebildet sein. Derartige Rolltore werden auch als Folientore bezeichnet. Bei anderen Ausführungsformen kann das Torblatt aus einer Vielzahl von miteinander gelenkig verbundenen starren Lamellen gebildet sein. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem Rollpanzer.
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Bei allen angesprochenen Toren ist es hilfreich, wenn die Öffnungsbewegung, in deren Verlauf das Torblatt angehoben werden muss, von einer sogenannten Gewichtsausgleichseinrichtung unterstützt wird, welche einerseits die Schließbewegung des Torblatts von der Öffnungsstellung in die Schließstellung abbremst und andererseits die bei der Schließbewegung aufgenommene Energie speichert und zur Unterstützung der Öffnungsbewegung bereitstellt. Die Gewichtsausgleichseinrichtung herkömmlicher Tore kann in Form einfacher Gewichte verwirklicht werden, welche im Verlauf der Schließbewegung angehoben werden, so dass deren dabei gewonnene potentielle Energie zur Unterstützung der Öffnungsbewegung zur Verfügung steht. Bei Toren der eingangs angegebenen Art werden elastisch verformbare Schraubenfedern eingesetzt, die im Verlauf der Schließbewegung gespannt werden, so dass die darin gespeicherte Federenergie zur Unterstützung der Öffnungsbewegung zur Verfügung steht.
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Wenngleich Gewichtsausgleichseinrichtungen mit elastisch verformbaren Schraubenfedern im Hinblick auf den zur Verfügung stehenden Einbauraum bevorzugt sind, hat es sich gezeigt, dass die Montage entsprechender Tore vergleichsweise aufwändig ist und der Betrieb dieser Tore oft mit einer starken Geräuschentwicklung verbunden ist.
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Angesichts dieser Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein einfach montierbares Tor der eingangs beschriebenen Art bereitzustellen, welches geräuscharm betreibbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Weiterbildung der bekannten Tore gelöst, die im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens ein Federelement einen sich längs einer im Wesentlichen geradlinig verlaufenden Strangachse erstreckenden Strangkörper aufweist, dessen Länge in Richtung der Strangachse im Verlauf der Öffnungsbewegung unter Abgabe darin gespeicherter Energie verkürzt wird.
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Die Erfindung geht auf die Erkenntnis zurück, dass es sich bei den herkömmlicherweise benutzten Spiralfedern um Torsionsfedern handelt, bei denen die Federkraft nur dann frei von Querkräften ist, wenn der wendelförmig gewickelte Strangkörper in Form eines Federdrahts mit hoher Genauigkeit gewickelt ist und die Krafteinleitung genau mittig längs der von dem Strangkörper umlaufenden Wendelachse erfolgt. Die notwendige mittige Krafteinleitung beim Einsatz von Schraubenfedern erfordert eine Vorkonfektionierung der Schraubenfedern zum Zweck der Verwendung als Gewichtsausgleichseinrichtung von Toren. Die Länge der vorkonfektionierten Schraubenfedern ist nicht mehr veränderbar. Das bedingt einen vergleichsweise hohen Montageaufwand, weil Montageungenauigkeiten nicht durch Anpassung der Länge der Schraubenfedern ausgeglichen werden können.
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Bei einem erfindungsgemäßen Tor erstreckt sich der das Federelement bildende Strangkörper längs einer im Wesentlichen geradlinig verlaufenden Strangachse. Während einer Schließbewegung des Tors wird der Strangkörper selbst unter Ausnutzung seines elastischen Verhaltens bzw. Elastizitätsmoduls linear gestreckt. Die so gespeicherte Federenergie wird im Verlauf der Öffnungsbewegung freigesetzt, während der Strangkörper seine ursprüngliche Länge längs der Strangachse wieder einnimmt.
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Bei dem erfindungsgemäß eingesetzten Federelement handelt es sich also nicht um eine Torsionsfeder, sondern um eine echte Zugfeder, bei der das Material des Federelements selbst bei einer Zugbelastung entsprechend seinem Elastizitätsmodul gestreckt wird. Eine derartige Feder erfordert mangels Torsionsmomenten, welche bei Schraubenfedern eine mittige Krafteinleitung erfordern, keine exakt vorgegebene Krafteinleitung bzw. allenfalls eine Krafteinleitung längs der Strangachse. Daher können erfindungsgemäß eingesetzte Federelemente auch noch vor Ort entsprechend den Montageverhältnissen konfektioniert werden, indem sie einfach auf die erforderliche Länge geschnitten werden.
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Darüber hinaus ermöglichen erfindungsgemäße Tore auch noch einen geräuscharmen Betrieb. Dieser Gesichtspunkt der Erfindung geht auf die Erkenntnis zurück, dass auch die Geräuschentwicklung beim Betrieb herkömmlicher Tore mit Gewichtsausgleichseinrichtungen in Form von Schraubenfedern darauf zurückzuführen ist, dass es sich bei diesen Schraubenfedern um Torsionsfedern handelt, bei denen quer zur Federachse gerichtete Querkräfte auftreten, wenn das in Form eines Federdrahts vorliegende Strangelement nicht exakt wendelförmig gewickelt ist und/oder die Krafteinleitung nicht exakt längs der Wendelachse erfolgt. Derartige Querkräfte führen zu Vibrationen des Federelements, die wiederum bewirken können, dass das Federelement an Gebäudeteilen oder Torelementen anschlägt, was zu der Geräuschentwicklung führt. Bei Einsatz erfindungsgemäßer Federelemente, bei denen sich das Strangelement längs einer im Wesentlichen geradlinig verlaufenden Strangachse erstreckt und die Federwirkung durch elastische Verformung des Materials des Strangelements selbst bewirkt wird, treten derartige Querkräfte und damit auch entsprechende Geräuschentwicklungen nicht auf.
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Insgesamt wird im Rahmen der Erfindung also ein Tor bereitgestellt, welches einerseits einfach montierbar ist und andererseits ohne übermäßige Geräuschentwicklung betrieben werden kann.
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Wie der vorstehenden Erläuterung erfindungsgemäßer Tore zu entnehmen ist, wird bei den im Rahmen der Erfindung eingesetzten Strangkörpern von dem elastischen Verhalten des Strangkörpers bei Dehnung bzw. Streckung Gebrauch gemacht. Im Rahmen der Erfindung hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn der Strangkörper ein Material mit einem Elastizitätsmodul von weniger als 10-2 GPa, insbesondere 5*10-3 GPa oder weniger, besonders bevorzugt 10-3 GPa oder weniger aufweist. Bei dem elastisch verformbaren Material des Strangkörpers kann es sich um ein natürliches und/oder synthetisches Elastomer, insbesondere um einen Kunststoff, handeln. Der Strangkörper kann insbesondere in Form eines sogenannten Expanderseils mit einem Kern aus einem elastisch verformbaren Material mit einem Elastizitätsmodul von 10-2 GPa oder weniger und einem beispielsweise gewebeartigen schützenden Mantel gebildet sein. Der Strangkörper kann in einer senkrecht zur Strangachse verlaufenden Schnittebene etwa kreisförmig ausgeführt sein. Der Radius des Strangkörpers in einer senkrecht zur Strangachse verlaufenden Richtung kann 20 mm oder mehr, insbesondere 30 mm oder mehr, besonders bevorzugt 40 mm oder mehr betragen. Er beträgt im Hinblick auf den verfügbaren Bauraum aber vorzugsweise weniger als 80 mm, insbesondere 60 mm oder weniger.
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Beim Betrieb eines erfindungsgemäßen Tors wird die Länge des Strangkörpers in Richtung der Strangachse im Verlauf der Öffnungsbewegung auf 80 % oder weniger, insbesondere 70 % oder weniger der Länge in der Schließstellung reduziert. Bei einer Schließbewegung wird der Strangkörper entsprechend gestreckt und Federenergie darin gespeichert, welche im Verlauf der Öffnungsbewegung zur Unterstützung derselben zur Verfügung gestellt werden kann.
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Zur gewünschten Krafteinleitung im Sinne einer Unterstützung der Torblattöffnungsbewegung ist mindestens ein Strangkörper im Bereich eines ersten seiner axialen Enden, ggf. mittelbar, über eine erste Kopplungseinrichtung an ein bei einer Bewegung des Torblatts angetriebenes Übertragungselement und im Bereich seines dem ersten Ende entgegengesetzten zweiten axialen Endes, ggf. mittelbar, über eine zweite Kopplungseinrichtung an eine gebäudefeste Halteeinrichtung gekoppelt. Durch Antreiben bzw. Bewegen des Übertragungselements und des daran gekoppelten Strangkörpers kann der Strangkörper im Verlauf der Schließbewegung des Torblatts gestreckt werden. Im Verlauf der Öffnungsbewegung kann der Strangkörper entspannt werden, wobei die Längenreduzierung des Strangkörpers im Verlauf der Entspannung durch Bewegung des Übertragungselements kompensiert werden kann.
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Bei erfindungsgemäßen Toren kann die Kopplungseinrichtung eine einen axialen Endbereich des Strangkörpers aufnehmende Kopplungshülse aufweisen.
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Unter Ausnutzung des elastischen Verhaltens des Materials des Strangkörpers kann eine sichere Fixierung des axialen Endes des Strangkörpers in der Kopplungshülse erreicht werden, wenn in der Hülse mindestens ein Klemmkörper aufgenommen ist, der einer Auszugbewegung des Strangkörpers aus der Kopplungshülse entgegenwirkt. Dazu kann der Klemmkörper axial verschieblich in der Kopplungshülse gelagert werden, wobei er an einer sich in Richtung auf ein Einführende der Kopplungshülse verjüngenden Gleitfläche gleitet. Bei einer Auszugbewegung des Strangkörpers aus der Hülse wird der Klemmkörper mitgeführt und durch die Gleitfläche in Richtung auf den Strangkörper gedrängt, in den er unter Ausnutzung des elastischen Verhaltens des Strangkörpers eingreift und so eine verstärkte Klemmwirkung hervorbringt, wenn der Versuch unternommen wird, das axiale Ende des Strangkörpers aus der Hülse herauszuziehen. Die eine innere Begrenzungsfläche der Kopplungshülse bildende Gleitfläche kann beispielsweise kegelstumpfmantelförmig ausgeführt sein. Die Kopplungshülse selbst kann als starrer metallischer Körper ausgeführt sein, welcher eine lösbare Verbindung mit einem Kopplungselement ermöglicht, wobei das Kopplungselement mit der Halteeinrichtung und/oder anderen Bauelementen verbunden werden kann.
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Wie der vorstehenden Erläuterung zu entnehmen ist, handelt es sich bei erfindungsgemäßen Toren vorzugsweise um sogenannte Rolltore, bei denen das Torblatt in der Öffnungsstellung einen eine vorzugsweise in horizontaler Richtung verlaufende und oberhalb der Gebäudeöffnung angeordnete Wickelachse umlaufenden mehrlagigen Wickel bildet. Wie bei herkömmlichen Toren kann auch das Torblatt erfindungsgemäßer Tore aus einer verformbaren Materialbahn gebildet sein und/oder gelenkig miteinander verbundene starre Lamellen aufweisen.
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Im Rahmen der Erfindung ist auch an den Einsatz erfindungsgemäß weitergebildeter Gewichtsausgleichseinrichtungen in Verbindung mit Toren gedacht, bei denen die einzelnen Wickellagen des Wickels ggf. unter unmittelbarer Anlage aneinander auf einer sich koaxial zur Wickelachse erstreckenden Wickeltrommel aufgewickelt sind.
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Mit besonderem Vorteil wird die Erfindung allerdings bei sogenannten Spiraltoren eingesetzt, bei denen ggf. oval spiralförmige Führungsbahnen zur Führung der Torblattbewegung und zur Bestimmung der Öffnungsstellung des Torblatts vorgesehen sind.
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Bei derartigen Toren werden nur die seitlichen Ränder des Torblatts in der Öffnungsstellung durch die Führungsbahnen gehalten. Bei Einsatz derartiger Spiraltore kann auch erreicht werden, dass die einzelnen Wickellagen nicht unmittelbar aufeinander aufliegen. Zweckmäßigerweise sind zwei Führungsbahnen vorgesehen, in denen jeweils ein seitlicher Rand des Torblatts geführt wird. Entsprechende Spiraltore sind beispielsweise in der
DE 10 2015 015 499 A1 beschrieben. Der Offenbarungsgehalt dieser Schrift wird hinsichtlich der zur Führung der Torblattbewegung dienenden Führungsbahnen hiermit durch ausdrückliche Inbezugnahme in diese Beschreibung aufgenommen.
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Zur Vermittlung der Bewegung des Übertragungselements, das bei einer Bewegung des Torblatts angetrieben und dadurch ebenfalls bewegt wird, auf den Strangkörper zum Zweck der Dehnung im Verlauf einer Schließbewegung hat es sich im Rahmen der Erfindung als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn der Strangkörper über ein Zugelement, wie etwa ein Seil oder einen Gurt, an das Übertragungselement gekoppelt ist.
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Wenn das Zugelement im Verlauf der Schließbewegung auf das Übertragungselement aufgewickelt wird, kann die Länge des Zugelements zwischen Übertragungselement und Strangelement verkürzt und bei konstantem Abstand zwischen Übertragungselement und Halteeinrichtung der Strangkörper gespannt bzw. gedehnt werden. Bei erfindungsgemäßen Toren kann das Übertragungselement in Form einer Gurt- oder Seilscheibe verwirklicht sein, welche bezüglich einer parallel zur Wickelachse verlaufenden Antriebswelle zusammen mit der Antriebswelle gedreht wird. Zweckmäßigerweise ist das Übertragungselement drehfest mit der Antriebswelle verbunden. Die Antriebswelle kann an einen Antriebsmotor gekoppelt sein. Bei anderen Ausführungsformen der Erfindung kann die Antriebswelle aber auch an eine handbetätigte Antriebseinrichtung gekoppelt sein.
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Insbesondere bei erfindungsgemäßen Toren in Form von Rolltoren hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn sich der Strangkörper etwa in Schwererichtung erstreckt und in der Schließstellung etwa parallel zu einem seitlichen Rand des Torblatts verläuft.
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Zur Anpassung der zur Unterstützung der Torblattbewegung benötigten Kraft an das Torblattgewicht ist im Rahmen der Erfindung auch daran gedacht, die Gewichtsausgleicheinrichtung mit zwei, drei oder mehr etwa parallel zueinander verlaufenden Strangkörpern auszustatten, von denen jeder sich längs einer im Wesentlichen geradlinig verlaufenden Strangachse erstreckt. Zusätzlich können im Rahmen der Erfindung auch Schraubenfedern zum Gewichtsausgleich eingesetzt werden. Bei Einsatz von zwei, drei oder mehr Strangelementen können diese im Rahmen der Erfindung auch über eine gemeinsame Kopplungseinrichtung an die Halteeinrichtung, das Zugelement und/oder das Übertragungselement gekoppelt sein.
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Als besonders zweckmäßig hat es sich im Rahmen der Erfindung erwiesen, wenn die Halteeinrichtung im Bereich des Bodens eines mit dem Torblatt zu verschließenden Raums angeordnet ist und sich mindestens ein Strangelement etwa in Schwererichtung zwischen dem Boden und einem oberen Rand der Gebäudeöffnung erstreckt, wobei das Strangelement sich üblicherweise nur über einen Teil der Gesamthöhe der Gebäudeöffnung erstreckt.
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Wie der vorstehenden Erläuterung zu entnehmen ist, betrifft die Erfindung auch die Verwendung eines Strangelements aus einem elastisch verformbaren Material mit einem Elastizitätsmodul von weniger als 10 GPa zur Herstellung einer Gewichtsausgleichseinrichtung für ein Tor mit einem zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung verschließbaren Torblatt.
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Ergänzend zu der vorstehenden Erläuterung erfindungsgemäßer Tore kann im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Verwendung noch auf die folgenden Vorteile hingewiesen werden:
- Ein Strangelement aus elastisch verformbarem Material mit einem Elastizitätsmodul von weniger als 10 GPa ist deutlich leichter als eine Schraubenfeder, welche üblicherweise auch aus einem metallischen Federdraht hergestellt ist. Dadurch wird im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung der Transport und die Montage von Toren vereinfacht. Bei einem Bruch einer Schraubenfeder, der üblicherweise im gespannten Zustand auftritt, wird eine sehr große Energiemenge frei, was unter anderem durch das hohe Eigengewicht der Schraubenfeder bedingt ist. Dadurch werden häufig Beschädigungen von anderen umliegenden Komponenten des Tors verursacht. Bei einem Bruch eines erfindungsgemäß verwendeten Strangelements entsteht kein Schaden. Das Gefahrenpotential bei Wartung und Montage der Toranlage wird dadurch deutlich reduziert.
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Bei der erfindungsgemäßen Verwendung von Strangelementen wird eine im Vergleich zu herkömmlichen Schraubenfedern deutlich erhöhte Lebensdauer beobachtet. Das ist gerade im Zusammenhang mit sogenannten Schnelllauftoren mit einer hohen Anzahl von Lastwechseln vorteilhaft.
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Herkömmliche Schraubenfedern können nicht oder nur eingeschränkt im TK-Bereich eingesetzt werden, weil die Kälte die Elastizität stark einschränkt. Erfindungsgemäß verwendete Strangelemente sind auch in diesem Bereich einsetzbar.
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Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich aller erfindungswesentlichen und in der Beschreibung nicht näher herausgestellten Einzelheiten ausdrücklich Bezug genommen wird, erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- 1 Eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Tors in der Öffnungsstellung und
- 2 Eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Tors in der Schließstellung.
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Das in der Zeichnung dargestellte Tor umfasst ein insgesamt mit 10 bezeichnetes Torblatt, welches bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform der Erfindung ein bahnförmiges, verformbares Material
12 und Stabilisierungselemente
14 aufweist. Derartige Torblätter sind beispielsweise in der
DE 10 2017 005 190 angegeben, deren Offenbarungsgehalt hinsichtlich der Ausführung eines Torblatts hiermit durch ausdrückliche Inbezugnahme in diese Beschreibung aufgenommen wird. Das Torblatt
10 ist in der Öffnungsstellung auf einer Wickelwelle
20 aufgewickelt. Die Wickelwelle
20 wird in der Öffnungsstellung von dem Torblatt
10 spiralförmig umlaufen, so dass ein, ggf. mehrlagiger, Wickel gebildet wird. In
1 ist der aufgewickelte Teil
10 des Torblatts nicht dargestellt, um so die Anordnung der Wickelwelle
20 besser illustrieren zu können.
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Durch Drehen der Wickelwelle 20 kann das Torblatt 10 von der Wickelwelle 20 abgewickelt und in die in 2 dargestellte Schließstellung überführt werden. Dazu kann ein an eine Antriebswelle 30 gekoppelter Motor eingesetzt werden. Zusätzlich oder alternativ kann die Antriebswelle auch manuell betätigt werden. An einem axialen Ende ist die Antriebswelle 30 drehfest mit einem als Gurtscheibe 140 verwirklichten Übertragungselement verbunden. Im Verlauf einer eine Schließbewegung des Torblatts 10 vermittelnden Drehbewegung der Antriebswelle 30 wird ein als Gurt 130 ausgeführtes Zugelement auf die Gurtscheibe 140 aufgewickelt. An seinem der Gurtscheibe 140 abgewandten Ende ist der Gurt 130 über eine Kopplungseinrichtung 120 mit einem Strangkörper aus elastisch verformbaren Material verbunden, welcher wiederum an seinem der Kopplungseinrichtung 120 abgewandten Ende über eine zweite Kopplungseinrichtung 150 mit einer am Boden des mit dem Torblatt 10 zu verschließenden Raums befestigten Halteeinrichtung 160 verbunden ist.
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Wenn der Gurt 130 im Verlauf einer Schließbewegung des Torblatts 10 auf die Gurtscheibe 140 aufgewickelt wird, erfolgt eine Dehnung des Strangelements 110 unter Überwindung eines durch den Elastizitätsmodul des Materials des Strangelements 110 vorgegebenen Kraft. Auf diese Weise wird der in 2 dargestellte Zustand erreicht, in dem das Strangelement 110 eine deutlich größere Länge aufweist als in dem in 1 dargestellten Zustand. In dem gedehnten Strangelement 110 ist eine Dehnungs- bzw. Federenergie gespeichert. Die Rückstellkraft des Strangelements 110 übt über die Kopplungseinrichtung 120 und den Gurt 130 ein Drehmoment auf die Gurtscheibe 140 aus. Dieses Drehmoment begünstigt eine Drehung der Antriebswelle 30, welche zum Öffnen des Torblatts 10 aus der in 2 dargestellten Schließstellung in die in 1 dargestellte Öffnungsstellung führt. Insgesamt wird so durch das Übertragungselement 140, den Gurt 130, die erste Kopplungseinrichtung 120, das Strangelement 110, die zweite Kopplungseinrichtung 150 und die Halteeinrichtung 160 eine Gewichtsausgleicheinrichtung bereitgestellt, welche eine Öffnungsbewegung des Torblatts von der Schließstellung (2) in die Öffnungsstellung unterstützt, in deren Verlauf das Strangelement 110 unter Abgabe darin gespeicherter Federenergie verkürzt wird, und die eine Schließbewegung des Torblatts abbremst.
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1a zeigt eine Detaildarstellung der Kopplungseinrichtung 120. Aus dieser Detaildarstellung geht hervor, dass das in der Zeichnung dargestellte Rolltor im Bereich eines seitlichen Rands zwei parallel zueinander verlaufende Strangelemente 110 aufweist. Jedes dieser Strangelemente 110 ist in einer Kopplungshülse 122 des Kopplungselements 120 aufgenommen. Auf der dem Einführende für das Strangelement 110 abgewandten Seite ist die Kopplungshülse 122 mit einem weiteren Kopplungselement 124 lösbar verbunden, an dem wiederum der Gurt 130 befestigt ist. Die Kopplungshülse 122 weist eine sich in Richtung auf das Einführende für das Strangelement 110 kegelstumpfmantelförmig verjüngende Führungsfläche auf. Zwischen der Führungsfläche und dem Strangelement ist mindestens ein Klemmkörper angeordnet. Wenn das Strangelement 110 in die Führungshülse eingeschoben wird, wird der Klemmkörper solange in Richtung auf den Gurt 130 verschoben, bis genügend Platz zur Aufnahme des Strangelements 110 zur Verfügung steht. Wenn der Strangkörper 110 wiederum aus der Kopplungshülse 122 herausgezogen werden soll, wird der Klemmkörper mitgeführt und gleitet längs der kegelstumpfmantelförmigen Gleitfläche in Richtung auf die Einführöffnung, wobei er gleichzeitig radial nach innen in Richtung auf eine äußere Begrenzungsfläche des Strangkörpers versetzt wird und eine Klemmkraft auf den Strangkörper ausübt, welche der Auszugbewegung des Strangkörpers 110 aus der Kopplungshülse 122 entgegenwirkt. Die zweite Kopplungseinrichtung 150 ist entsprechend gebildet.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform der Erfindung weist die Kopplungseinrichtung 120 zwei Kopplungshülsen 122 auf, über die die Strangkörper 110 an einen gemeinsamen Gurt 130 gekoppelt sind. Ein Tor der anhand der Zeichnung dargestellten Art weist üblicherweise im Bereich jedes der seitlichen Ränder des Torblatts eine Gewichtsausgleichseinrichtung auf, wobei jede Gewichtsausgleichseinrichtung ein Übertragungselement, ein Zugelement und mindestens einen Strangkörper aufweisen kann, welche entsprechend der Darstellung in den 1 und 2 miteinander verbunden sind.
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Die Erfindung ist nicht auf die anhand der Zeichnung dargestellte Ausführungsform beschränkt. Beispielsweise kann das Torblatt auch, ggf. zusätzlich, eine Vielzahl von gelenkig miteinander verbundenen starren Lamellen aufweisen oder aus solchen Lamellen bestehen. Anstelle einer Wickelwelle kann eine spiralförmige Führungsbahn vorgesehen sein. Anstelle eines Gurts kann ein Seil oder dergleichen zum Einsatz kommen. Die Halteeinrichtung muss nicht unmittelbar am Boden des mit dem Torblatt zu verschließenden Raums befestigt sein. Im Bereich jedes seitlichen Rands des Torblatts kann nur ein Strangelement oder auch zwei, drei, vier oder mehr Strangelemente vorgesehen sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015015499 A1 [0020]
- DE 102017005190 [0031]