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Die Erfindung betrifft eine Halte- und Startvorrichtung für hydropneumatisch angetriebene Luftfahrzeuge, insbesondere Modellraketen, bestehend aus einem Grundkörper, welcher einen mit diesem verbindbaren Flansch trägt, weiterhin der Flansch in einen Hohlzylinderabschnitt übergeht, welcher mindestens einen außenumfangsseitig angeordneten Dichtring aufnimmt, am Flansch befindliche, den Hohlzylinderabschnitt seitlich umgreifende, um eine Achse schwenkbare Klinken mit Klinkeneingriff für einen Arretierring des Luftfahrzeuges, einen auf dem Grundkörper bezogen auf die Längsachse des Hohlzylinderabschnittes drehbeweglich gelagerten Auslösering mit Ausnehmungen oder Rücksprüngen zum Eintauchen von Anschlagenden der jeweiligen Klinke, so dass eine Freigabe des Arretierringes des Luftfahrzeuges erfolgen kann gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
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Luftfahrzeuge in Form von Wasserraketen gehören seit längerer Zeit zum Stand der Technik. Wasserraketen sind Flugkörper, bei welchen ein teilweise mit Wasser gefüllter Körper mit Hilfe der darüber befindlichen, zuvor komprimierten Luft angetrieben wird. Beim Freigeben der Düse tritt das Wasser mit Hilfe der Druckluft aus dem Raketenkörper mit hoher Geschwindigkeit aus und beschleunigt den Raketenkörper durch einen Rückstoßeffekt. Wasserraketen können im Schulunterricht als Demonstrationsmodell zur Veranschaulichung eines Rückstoßantriebes genutzt, aber auch im Freizeitbetrieb verwendet werden.
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Als Modellaufbau oder Spielzeugartikel am Markt verfügbare Wasserraketen können beispielsweise mit einer Handluftpumpe unter Druck gesetzt werden und erreichen eine Gipfelhöhe von mehreren 10 Metern.
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Als Raketenkörper zum Selbstbau von derartigen Flugkörpern eignen sich sogenannte PET-Getränkeflaschen. Der Berstdruck solcher Flaschen liegt zwischen 8 und 20 bar, so dass eine ausreichende Energiespeicherung durch Druckbeaufschlagung möglich ist.
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Da der Überdruck in den Flaschen, die als Raketenkörper Verwendung finden, sowie Schubkraft und Beschleunigung beim Start erheblich sind, muss für einen sicheren Betrieb gesorgt werden.
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Vorschläge zur Ausbildung von mit Druckluft angetriebenen Antriebsraketen als Spielzeug gehen zurück bereits auf Schutzrechte aus den 50er Jahren. Beispielsweise sei hier das deutsche Gebrauchsmuster DE000SC005546MAZ oder das wesentlich später angemeldete Gebrauchsmuster
DE 295 17 842 U1 genannt. Den vorerwähnten Dokumenten ist gemeinsam, dass in einem Flaschenkörper ein relativ hoher Luftdruck aufgebaut wird. Um den Aufpump- und Startvorgang sicher auszuführen, wurde in den genannten Dokumenten eine Haltevorrichtung offenbart, die eine Bodenplatte aufweist und von der sich Haltebügel erstrecken, welche mit einem Spannhebel und einem Abzugshebel in Wirkverbindung treten. Eine mit Wasser gefüllte Rakete wird auf ein Füllrohr gesteckt, so dass eine Austrittsdüse auf eine dort vorhandene in der Startvorrichtung befindliche Dichtung zu liegen kommt. Bei Betätigen eines Spannhebels kann der Raketenkörper fixiert werden. Mit Spreizen der mit dem Spannhebel verbundenen Haltebügel ist ein Startvorgang ausführbar.
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Aus der
US 2005/009440 A1 ist eine diesbezüglich weitergebildete Wasserrakete mit einem aufblasbaren Raketenkörper sowie einem Ständer vorbekannt, welcher den Raketenkörper trägt. Weiterhin ist eine mit dem Ständer verbundene Pumpe vorgesehen, die einen Fluiddruck erzeugt, um den Raketenkörper anzutreiben. Darüber hinaus ist ein Freigabemechanismus vorhanden, der es ermöglicht, dass der Fluiddruck den Rumpf, das heißt den Raketenkörper, vom Ständer wegtreibt. Der Freigabemechanismus weist krallenartige Haltemittel auf. Außerdem ist ein flanschartiger Kragen vorgesehen, der ein Ende des aufblasbaren Rumpfes aufnimmt, wobei der Kragen einen O-Ring zum Zweck der Abdichtung aufweist.
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Die
US 8 627 812 B2 offenbart einen Spielzeugraketenwerfer, der so ausgebildet ist, um eine Trinkflasche unter Druck zu setzen. Ein Halte- und Freisetzungsmechanismus ermöglicht einen gezielten Start einer derartigen Rakete. Ein interner Auslösemechanismus verriegelt die Flaschenrakete und gibt sie mit einem leichten Zug über eine Schnur frei. Auch ist dort ein Startrohr vorgesehen, welches ein Gewindeadapter aufweist. Als Dichtmittel kommt auch dort ein O-Ring zum Einsatz, welcher um den Umfang des Startrohres angeordnet ist.
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Der Raketenkörper nach
US 7 021 987 B1 besteht aus Kunststoffgetränkeflaschen, wobei als Treibmittel vorzugsweise Wasser und Druckluft eingesetzt werden. Das dortige System zeigt einstellbare Startstützen, um den Startwinkel zu variieren. Außerdem zeigt die vorbekannte Druckschrift einen Halte- und Freigabemechanismus, der krallenartige Halteelemente verwendet.
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Nach der
US 5 188 557 A gehören Spielzeugraketen mit zylindrischen Körpern zum Stand der Technik, wobei die zitierte Druckschrift eine Abschussvorrichtung offenbart, die eine erste Leitung zur Aufnahme einer pneumatischen Luftzufuhr aufweist. Darüber hinaus wird eine Startplattform gezeigt, die über Schwenkelemente verfügt, so dass die Spielzeugrakete in unterschiedlichen Winkeln abheben kann.
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Eine Startvorrichtung für eine Wasserraketeneinheit mit Winkelvarianz offenbart die
KR 20080004969 U .
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Eine Ausbildung einer Wasserrakete ist ebenfalls in der KR 200399386 Y1 beschrieben.
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Eine Startvorrichtung für eine Wasserrakete mit Klauen oder Haken zum Fixieren einer Flasche als Raketenkörper zeigt die KR 200336776 Y1.
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Die Ausbildung von Spielzeugraketen, bei denen durch Druckluft ausgestoßenes Wasser als Treibmittel verwendet wird, und wobei eine Kunststoffgetränkeflasche Anwendung findet, ist in der
GB 2 145 001 A1 offenbart.
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Weiterer diesbezüglicher Stand der Technik ist in der
KR 200269217 Y1 und der
KR 200285559 Y1 erläutert.
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Die gattungsbildende
US 6 315 629 B1 geht von einer Halte- und Startvorrichtung für hydropneumatisch angetriebene Luftfahrzeuge, insbesondere Modellraketen, aus. Auch diesbezüglich kommt eine Druckluft-Wasser-Antriebsanordnung zum Einsatz. Der dortige Auslösemechanismus umfasst drei um 120° versetzt angeordnete schwenkbare Klinken, die an einem Stützblock fixiert sind. In einer ersten Position halten die Klinken die Modellrakete. In einer zweiten Position erfolgt eine Verlagerung der Klinken derart, dass die Rakete zum Start freigegeben wird.
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Den geschilderten bekannten Lösungen ist gemeinsam, dass die Halte- und Startvorrichtungen für hydropneumatisch angetriebene Luftfahrzeuge, insbesondere Modellraketen, entweder sehr einfach gehalten, mechanisch instabil und daher nicht betriebssicher genug sind. Andererseits werden im Stand der Technik Lösungen offenbart, die eine außerordentlich komplizierte und damit teure Konstruktion aufweisen. Dies führt jedoch zu sehr hohen Kosten und zu einer für einen Spielbetrieb nicht vertretbaren hohen Reparaturanfälligkeit.
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Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickelte Halte- und Startvorrichtung für hydropneumatisch angetriebene Luftfahrzeuge, insbesondere Modellraketen, anzugeben, welche aus wenigen, einfach zu fertigenden Teilen besteht, die eine hohe Sicherheit beim Halten der Modellrakete während der Druckerzeugung aufweist, alle Funktionalitäten mechanisch vereinigt und die letztendlich auch bei nicht erfolgreichem Start der Rakete einen gefahrlosen Druckabbau gestattet, um einen neuen Startversuch beginnen zu können.
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Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einer Halte- und Startvorrichtung für hydropneumatisch angetriebene Luftfahrzeuge, insbesondere Modellraketen, gemäß der Merkmalskombination nach Anspruch 1, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen umfassen.
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Ausgehend vom eingangs geschilderten Stand der Technik wird von einer Halte- und Startvorrichtung für hydropneumatisch angetriebene Luftfahrzeuge, insbesondere Modellraketen, ausgegangen. Die Modellraketen bestehen bevorzugt aus einem Raketenkörper, der durch eine handelsübliche Kunststoffgetränkeflasche gebildet werden kann.
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Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass unter einem hydropneumatischen Antrieb für Luftfahrzeuge nicht nur Luftdruck oder Gas als Energiequelle nutzbar, sondern beispielsweise auch eine chemische Druckerzeugung anwendbar ist.
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Die Halte- und Startvorrichtung weist einen Grundkörper auf, welcher einen mit diesem verbindbaren Flansch trägt.
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Der Flansch geht in einen Hohlzylinderabschnitt über. Bevorzugt besteht Flansch und Hohlzylinderabschnitt aus einem einstückigen Bauteil.
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Der Hohlzylinderabschnitt, welcher den Flaschenhals der vorstehend erwähnten Getränkeflasche aufnehmen kann, weist mindestens einen außenumfangsseitig angeordneten Dichtring bzw. ein geeignetes Dichtmittel auf.
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Am Flansch ist, den Hohlzylinderabschnitt seitlich umgreifend, mindestens eine, um eine Achse schwenkbare Klinke befindlich. Bevorzugt kommen mindestens drei Klinken zum Einsatz.
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Die Klinken weisen einen Klinkeneingriff für einen Arretierring bzw. einen Arretiervorsprung des Luftfahrzeuges auf. Weiterhin ist ein auf den Grundkörper bezogen auf die Längsachse des Hohlzylinderabschnittes drehbeweglich gelagerter Auslösering vorhanden, welcher Ausnehmungen oder Rücksprünge zum Eintauchen von Anschlagenden der jeweiligen Klinke aufweist derart, dass eine Freigabe des Arretierringes des Luftfahrzeuges erfolgen kann.
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Erfindungsgemäß weisen die Klinken zwischen dem Drehpunkt der Achse und dem Klinkeneingriff eine Betätigungsfläche auf, welche beim Aufstecken eines düsenartigen Halsabschnittes des Luftfahrzeuges eine Schwenkbewegung der Klinken bewirken. In der Folge hintergreift der jeweilige Klinkeneingriff den Arretierungsring.
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Auf diese Weise ist die Getränkeflasche als Raketenkörper über den Flaschenhals und die dort befindliche Ausformung, hier als Arretierungsring bezeichnet, fixiert.
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Der erfindungsgemäße Auslösering ist mittels eines Kraftspeichers in eine seiner Drehrichtungen vorgespannt, wobei mit Schwenkbewegung der Klinken mit ihrem jeweiligen Klinkeneingriff in Richtung Arretierungsvorsprung die Anschlagenden der Klinken einer Lageveränderung unterliegen und hierdurch die jeweilige Ausnehmung oder den jeweiligen Rücksprung verlassen derart, dass der Auslösering sich in eine Halteendlage dreht, und zwar aufgrund der Vorspannung.
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Mit oder bei Drehung des Auslöseringes entgegen der Vorspannung tauchen die Anschlagenden der Klinken in den jeweiligen zugeordneten Rücksprung bzw. jeweilige zugeordnete Ausnehmung ein, so dass die Klinken den Arretierungsring zum Start freigeben, wobei diesbezüglich die Klinken im Bereich zwischen dem Drehpunkt der Achse und dem Anschlagende in Richtung Zentrum oder Mittelpunkt des Auslöseringes einer Vorspannung ausgesetzt sind.
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In Weiterbildung der Erfindung ist am Auslösering ein radial orientierter Betätigungsstift angeordnet.
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Der Betätigungsstift kann an einem Ende einen Ansatz, eine Bohrung oder dergleichen Mittel zur Fernauslösung aufweisen. Diese Fernauslösung ist durch eine Schnur, einen Draht oder dergleichen Zugmittel realisierbar.
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Der Kraftspeicher zum Erzeugen der Vorspannung des Auslöseringes ist bevorzugt als Schlingfeder realisiert.
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Die jeweilige Klinke kann dem Anschlagende gegenüberliegend eine Nut oder Kerbe zur führenden Aufnahme eines Federelementes, insbesondere einer Ringfeder oder eines elastischen O-Ringes aufweisen, um die notwendige Vorspannung auf die Klinken aufzubringen.
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In Ausgestaltung der Erfindung geht der Hohlzylinderabschnitt in einen ersten, seitlichen Kanal innerhalb des Flansches über, wobei dieser Kanal mit einem Überdruckventil in Verbindung steht.
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In Weiterbildung der Erfindung geht der Hohlzylinderabschnitt in einen zweiten, seitlichen Kanal innerhalb des Flansches über, wobei der zweite Kanal mit einer Fülleinrichtung verbindbar ist oder wobei eine Fülleinrichtung unmittelbar am Kanal angeschlossen werden kann.
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In Ausgestaltung der Erfindung weist der Hohlzylinderabschnitt einen bodenseitigen Kanal auf, welcher mit einem durch Drehung des Auslöseringes betätigbaren Sicherheitsventil in Verbindung steht, um bei einem Fehlstart einen gezielten Druckabbau zu bewerkstelligen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung geht der Hohlzylinderabschnitt in einen dritten seitlichen Kanal innerhalb des Flansches über, wobei der dritte Kanal mit einem Druckspeicher in Verbindung steht oder in Verbindung bringbar ist.
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Der Auslösering kann sowohl händisch über den Betätigungsstift und eine Zugschnur aber auch elektromagnetisch oder elektromechanisch betätigt werden.
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Der Hohlzylinderabschnitt kann als Startrohr ausgebildet werden oder ein solches Startrohr aufnehmen.
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Darüber hinaus ist bei einer Weiterbildung der Erfindung der Hohlzylinderabschnitt zur Anpassung an unterschiedliche Luftfahrzeuge bzw. Flugkörper austauschbar.
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Ebenso können die Klinken zur Anpassung an unterschiedliche Flugkörper austauschbar gestaltet werden.
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Die Halte- und Startvorrichtung kann mit einer Startplatte oder einem Startstativ oder dergleichen Mittel verbunden werden, um eine sichere Lage des Flugkörpers vor und beim Startvorgang zu gewährleisten.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung kann der Hohlzylinderabschnitt mit einer Druckmesseinrichtung in Verbindung stehen und diesbezüglich einen vierten Kanal umfassen.
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Der Auslösering steht in einer Ausführungsform der Erfindung mit einem Anschlag zur Begrenzung seiner Drehbewegung in Verbindung, so dass jederzeit reproduzierbare Verhältnisse mit oder nach dem Betätigen des Auslöseringes gegeben sind.
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Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert werden.
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Hierbei zeigen:
- 1 - 6 eine Abfolge als Prinzipskizze, welche den Prozess des Verriegelns und des Freigebens im Zusammenspiel aus Flasche als Flugkörper, Klinke, Auslösering und Anschlag illustriert;
- 7 eine Detaildarstellung der Halte- und Startvorrichtung in seitlicher Ansicht mit aufgespreizten Klinken und einem Flaschenkörper mit Flaschenhals vor dem Aufschieben auf den Hohlzylinderabschnitt;
- 8 eine Darstellung ähnlich derjenigen nach 7 entlang der Linie A-A als Längsschnitt;
- 9 und 10 Schnittdarstellungen entlang der Linie B-B einmal im Zustand nicht verriegelt, das heißt offen, sowie im Zustand verriegelt, das heißt geschlossen;
- 11 eine Längsschnittdarstellung entlang der Linie A-A im Zustand geschlossen, das heißt verriegeltem Flugkörper;
- 12 eine Detaildarstellung einer erfindungsgemäßen Klinke als wesentlichen Bestandteil der Halte- und Startvorrichtung;
- 13 eine weitere Detaildarstellung in perspektivischer Ansicht, umfassend eine beispielhafte Klinke nebst O-Ring zum Erzeugen einer Vorspannung auf die Klinke;
- 14 eine Darstellung des Auslöseringes mit Rücksprüngen oder Ausnehmungen sowie eingesetzter Schlingfeder zum Erzeugen einer Vorspannung in einer Vorzugsdrehrichtung des Auslöseri nges;
- 15 eine Darstellung einer beispielhaften Gesamtanordnung, umfassend Halte- und Startvorrichtung, montiert auf einem Startbrett mit Druckmesseinrichtung, anschließbarer Handluftpumpe zur Drucklufterzeugung sowie Zugschnur mit Zugknopf zur Fernbetätigung des Auslöseringes; und
- 16 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Modellraketenstarts unter Nutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung soll nun unter Bezugnahme auf die vorerwähnten Figuren und eines sich hieraus ergebenden Ausführungsbeispieles erläutert werden.
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Als Flugkörper für eine Modellrakete kommt eine handelsübliche, zum Beispiel PET-Getränkeflasche 100 zur Anwendung.
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Derartige Getränkeflaschen 100 besitzen in ihrem Flaschenhalsbereich 13 zum einen ein Gewinde sowie zum anderen mindestens einen umlaufenden Arretierring 14.
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Die betreffende, teilweise mit Wasser gefüllte Flasche 100 wird kopfüber auf die erfindungsgemäße Halte- und Startvorrichtung gestülpt und insofern mit ihrem Flaschenhals 13 auf den durchmesserseitig angepassten Hohlzylinderabschnitt 8 geschoben.
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Ein O-Ring 9 sorgt hierbei für die notwendige Abdichtung, um einen Wasseraustritt bei Druckbeaufschlagung des Flugkörpers zu vermeiden.
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Der Hohlzylinderabschnitt 8 ist integraler Bestandteil eines Flansches 7. Beispielsweise kann sowohl der Flansch 7 als auch der Hohlzylinderabschnitt 8 einstückig als Drehteil gefertigt oder durch zum Beispiel Kunststoffspritzen hergestellt werden.
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In den Flansch 7 eingelassen und dort über eine Achse 10 bzw. 2a drehbeweglich gelagert sind mindestens eine, bevorzugt drei, zueinander versetzte schwenkbare Klinken 2 vorhanden.
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Die Klinken 2 besitzen jeweils einen Klinkeneingriff 2g (siehe 12) für den Arretierungsring 14 der Getränkeflasche 100, welcher wie erläutert als Raketenkörper dient.
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Auf einem Grundkörper 1 ist nun nicht nur der Flansch 7 mit Hohlzylinder 8 fixiert, sondern darüber hinaus ein drehbeweglich gelagerter Auslösering 3; 11 vorhanden, der unter Vorspannung einer Feder 6 steht.
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Der Auslösering 3 weist, wie in der 14 gezeigt, Ausnehmungen oder Rücksprünge 12 auf. Diese Ausnehmungen oder Rücksprünge 12 dienen dem Eintauchen von Anschlagenden 2c (siehe 12) der jeweiligen Klinke 2, so dass eine Freigabe des Arretierungsringes 14 des Raketenkörpers 100 erfolgen kann.
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Gemäß den Darstellungen nach den 7 und 8 ist der Hals des Raketenkörpers 100, respektive der Getränkeflasche, noch nicht auf den Hohlzylinderabschnitt 8 aufgeschoben.
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Mit dem Ausführen einer solchen Aufschiebebewegung (siehe auch Ablauf gemäß den 1 bis 6) gelangt eine untere Kante des Flaschenhalses mit der jeweiligen Betätigungsfläche 2f der jeweiligen Klinke 2 in Kontakt.
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Hierdurch führt die jeweilige Klinke um ihre Achse 10; 2a eine Verschwenkbewegung aus.
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Infolge dieser Verschwenkbewegung gelangt der Klinkeneingriff 2g in Anlage mit der Arretierung 14 derart, dass der Klinkeneingriff die Arretierung hintergreift und somit den Raketenkörper 100 an der Halte- und Startvorrichtung sichert.
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Dadurch, dass der Auslösering 3 unter Vorspannung unter Nutzung der Feder 6 steht, findet durch Freigabe der betreffenden Ausnehmung oder des Rücksprunges 12 aufgrund der Verschwenkbewegung der betreffenden Klinke ein Verdrehen statt. Die Verdrehbewegung des Auslöseringes 3 erfolgt hierbei so, dass im Ergebnis eine Endlage erreicht ist, wie in 4 dargestellt.
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Die Drehbewegung des Auslöseringes 3 wird mit Hilfe eines Anschlages 4 begrenzt. Die Tiefe der betreffenden Ausnehmung 12 ist so gewählt, dass ein Auslöseringsteg 3a verbleibt und die Verschwenkbewegung der Klinke 2 ungehindert ist.
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Wie in den 8, 9, 10 und 11 erkennbar ist, befindet sich im Bodenbereich des Hohlzylinderabschnittes 8 ein Kanal 17, welcher ein Sicherheitsventil 20 aufnimmt. Beim Auslösen des Startvorganges nebst Drehung des Auslöseringes entgegen seiner Vorspannrichtung kann das Sicherheitsventil geöffnet werden, so dass bei nicht erfolgtem Start, das heißt nicht erfolgtem Lösen des Raketenkörpers 100 von der Startvorrichtung, sich der vorhandene Druck über den Kanal 17 und dem geöffneten Ventil nach außen abbaut. Diesbezüglich steht die Öffnungsseite des Ventiles 20 mit einem Auslass im Flansch 7 in Verbindung.
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Die Klinken 2 weisen also zwischen dem Drehpunkt der Achse 2a bzw. 10 und dem Klinkeneingriff 2g am oberen Ende der Klinke eine Betätigungsfläche 2f auf. Diese Betätigungsfläche 2f kann als Keil-Schrägfläche ausgeführt werden. Beim Aufsetzen bzw. Aufdrücken des Flugkörpers 100 kommt der Halteabschnitt 13 mit den entsprechenden Betätigungsflächen 2f der jeweiligen Klinke 2 in Kontakt. Hierdurch wird eine Verschwenkbewegung der Klinken bewirkt mit der Folge, dass der jeweilige Klinkeneingriff 2g den oberen Rand des Arretierungsringes 14 hintergreift (siehe zum Beispiel 2 und 3).
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Dadurch, dass der Auslösering 3 mittels des Kraftspeichers 6 in eine seiner Drehrichtungen vorgespannt ist, und aufgrund der Tatsache, dass mit Schwenkbewegung der Klinken 2 mit ihrem Klinkeneingriff 2g in Richtung Arretierungsvorsprung 14 die Anschlagenden 2c der Klinken 2 einer Lageveränderung unterliegen, werden die jeweiligen Ausnehmungen oder Rücksprünge 12 verlassen, derart, dass der Auslösering 3; 11 sich in die Halteendlage dreht (siehe 4).
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Wenn nun der Auslösering 3; 11 entgegen der Vorspannrichtung verdreht wird (siehe Pfeildarstellung nach 5), tauchen die Anschlagenden 2c der Klinken 2 in den jeweiligen Rücksprung bzw. jeweilige Ausnehmung 12 ein, so dass die Klinken 2 den Arretierungsring 14 zum Start freigeben (siehe 5 und 6).
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Diesbezüglich sind die Klinken 2 im Bereich zwischen dem Drehpunkt der Achse 2a und dem Anschlagende 2c, das heißt dem unteren Ende der Klinken 2, in Richtung Zentrum oder Mittelpunkt des Auslöseringes 3; 11 einer Vorspannung ausgesetzt.
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Die Vorspannung wird hier mit Hilfe eines elastischen Ringes 5 erzeugt, der in einer entsprechenden Kerbe 2b der Klinke 2 geführt werden kann (siehe 13). Diesbezüglich weist auch der Flansch an seinem Außenumfang eine Nut auf, die das Vorspannelement 5 führt (siehe Schnittdarstellungen nach den 8 und 11).
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Eine zum Start vorbereitete Modellrakete gemäß der Ansicht nach 15 geht wiederum von dem Flugkörper 100 in Form einer modifizierten Getränkeflasche aus. Die Modifizierung ist hier derart vorgenommen, dass kopfseitig ein als Aufpralldämpfer wirkender Dom 101 und düsen- oder antriebsseitig mehrere Leitwerke 102 angebracht sind.
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Die Halte- und Startvorrichtung befindet sich auf einem brettartigen Sockel 103.
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Der brettartige Sockel 103 nimmt ein Druckluftfüllrohr 104 und in einer Ausgestaltung ein Druckmessgerät 105 auf.
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Eine Betätigung des Auslöseringes erfolgt in der Darstellung nach 15 durch Nutzung eines Betätigungsstiftes 15.
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Der Betätigungsstift 15 steht mit einer Zugschnur 106 in Verbindung. Das vom Betätigungsstift 15 entfernte Ende der Zugschnur 106 weist einen Zugknopf 107 auf.
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Durch Ziehen am Zugknopf 107 kann aus sicherer Entfernung der Start freigegeben werden.
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Eine handelsübliche Handluftpumpe 200 dient der notwendigen Drucklufterzeugung durch Anschluss der Pumpe an ein diesbezüglich modifiziertes Ventilende des Rohres 104.
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Der Startvorgang ist anhand des Ablaufdiagrammes gemäß 16 zusammengefasst.
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Wie in den 1 bis 3 unter Bezugnahme auf diesbezüglich wesentliche Elemente gezeigt, wird zunächst der Raketenkörper in Form einer Getränkeflasche 100 aufgesetzt. Hierbei schließen sich die Klinken automatisch. Danach wird eine Druckbetankung unter Nutzung der Handpumpe 200 realisiert. Während dieses Vorganges halten die Klinken den Raketenkörper 100 fest (4). Während eines Countdowns zum Einnehmen des Sicherheitsabstandes bleiben die Klinken noch verriegelt und werden mit Betätigung des Elementes 107 unter Nutzung des Auslöseringes freigegeben. Dieser Vorgang ist in den 5 und 6 dargestellt.
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Verklemmt sich der Flugkörper 100 auf dem Hohlzylinderabschnitt 8, führt dies zu einem Startabbruch und automatischem Druckablassen.
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Nach dem Lift-off der Rakete kann eine erneute Raketenaufstellung erfolgen und eine entsprechende Startvorbereitung vorgenommen werden.
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Gemäß Ausführungsbeispiel das Sicherheitsventil 20 vor Freigabe der Klinken geöffnet. Da sich der Auslösering komplett und schnell bis zu seinem Anschlag dreht, geht nur eine geringe Menge unter Druck stehender Flüssigkeit durch dieses Öffnen des Sicherheitsventiles 20 verloren. Aufgrund der unterschiedlichen Querschnitte bezogen auf das Verhältnis der düsenartigen Öffnung am Flugkörper und den Abmessungen bezüglich des Sicherheitsventiles ergibt sich kein Nachteil für den eigentlichen Startvorgang. Zur Steuerung des Auslösevorganges bezogen auf das Sicherheitsventil 20 kann der Auslösering über eine entsprechende Schrägfläche oder abgesetzte Betätigungsfläche verfügen. Mit Hilfe einer derartigen Schrägfläche kann die Drehbewegung des Ringes in eine translatorische Bewegung umgewandelt werden.
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Um einen seitlichen Druck auf den Stößel des an sich bekannten Sicherheitsventiles zu vermeiden, kann eine Schutzplatte oder dergleichen Mittel vorgesehen sein.
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Bei dem vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiel und den Figuren wird davon ausgegangen, dass sich der Auslösering unterhalb der Drehachsen der jeweiligen Klinken 2 befindet. Alternativ besteht die grundsätzliche Möglichkeit, den Auslösering auch oberhalb der Drehachsen der Klinken anzuordnen.
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In einer Weiterbildung der Erfindung besteht die Möglichkeit, einen mechanischen oder elektrischen Schalter nebst entsprechendem Kontakt im Bereich der Klinken oder des Auslöseringes anzuordnen, um mit Auslösen des Startvorganges eine Zeitmesseinrichtung oder eine sonstige Signalisierungseinrichtung auszulösen.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung besteht die Möglichkeit, die geschlossene Stellung des Ringes mit einer federbelasteten Kugel in Form einer Raste zu modifizieren. Dies führt zu einem spürbaren Druckpunkt bzw. zu einer Drehung des Auslöseringes zum entsprechenden Anschlag beim Auslösen, da ein Losbrechmoment bezogen auf die federbelastete, als Raste wirkende Kugel überwunden werden muss.