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Die Erfindung betrifft ein bei Fahrzeugen oder mobilen Einrichtungen, insbesondere für Übernachtungs- oder Aufenthaltszwecke, einsetzbares rahmenloses Ausstellfenster nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Bei Campingfahrzeugen sind solche Ausstellfenster mit zwei geschlossenen Rahmenelementen bekannt, deren obere, formschlüssig ineinandergreifende Profilierungen ein horizontales Scharniergelenk mit einem Öffnungswinkel von zumeist mehr als 90° bilden. Das äußere Rahmenelement schließt die Scheibe ein und dient auch als Träger einer Schließeinrichtung.
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Die
DE 196 51 618 A1 bezieht sich auf ein Ausstellfenster für Wohnwagen, Wohnmobile und dergleichen mit einem in eine Wandöffnung einsetzbaren Fensterrahmen, bestehend aus einem Außenprofilrahmen mit einem Profilscharnier an der oberen Rahmenleiste und einem daran angelenkten Fensterflügel und einem mit einem Verdunkelungs- und/oder Insektenschutzrollo ausgerüsteten Innenprofilrahmen.
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Die
CN 103847471 A beschreibt bereits ein bei Fahrzeugen einsetzbares schwenkbares Ausstellfenster mit parallelen Rahmenelementen, die mittels eines Scharniergelenkes um eine horizontale Achse schwenkbeweglich angeordnet sind. Weiterhin hat das Ausstellfenster ein in dem Zwischenspalt zwischen den Rahmenelementen angeordnetes Aufstellelement, welches die Rahmenelemente mittels weiterer Gelenke und einer Schiebeführung von außen nicht sichtbar verbindet. Das Aufstellelement dient der Funktion als Notausstiegsfenster, indem das selbsttätige Schließen des Ausstellfensters nach seiner Öffnung blockiert wird.
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Die
DE 20 2007 011 931 U1 offenbart ein Kraftfahrzeug-Klappfenster für Freizeitmobile mit einem insbesondere in einem Fahrzeugdach angeordneten Rahmenelement. Das Rahmenelement trägt schwenkbar ein Scheibenelement, das in der geschlossenen Stellung vorzugsweise mit der Außenseite des Dachs bündig abschließt. Ein Regensensor kann vorgesehen sein, durch den bei Regen ein Elektromotor aktiviert wird, sodass ein automatisches Schließen des Scheibenelements erfolgt.
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Ferner ist auch aus der
GB 301 590 A ein Aufstellhilfsmittel bekannt.
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Obwohl sich derartige Ausstellfenster im Freizeit- und Campingbereich bereits vielfach bewährt haben, ist dennoch zunehmend von den Käufern insbesondere seriennaher Basisfahrzeuge ein Ausstellfenster erwünscht, welches den ästhetischen Gesamteindruck des Fahrzeuges möglichst unverändert erhält. Dementsprechend besteht ein Interesse an Ausstellfenstern, die keinen von außen sichtbaren Rahmen aufweisen. Außerdem besteht ein verstärktes Interesse an Ausstellfenstern, die einen erhöhten Einbruchschutz bieten.
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Versuchsweise sind bereits auch rahmenlose Ausstellfenster bekannt geworden, bei denen die Originalscheibe von der Karosserie gelöst worden ist und lediglich noch durch ein einfaches, im oberen Randbereich angeordnetes horizontales Scharniergelenk mit der Karosserie verbunden ist. Das Scharniergelenk bleibt allerdings von außen für den Betrachter sichtbar. Zudem hat sich gezeigt, dass die Belastbarkeit eines solchen nachgerüsteten Gelenkes schon allein aufgrund der randseitigen Anordnung in Verbindung mit der geringen Belastbarkeit des Fensters im frei auskragenden Randbereich weder die erhöhten Anforderungen an den Einbruchschutz noch eine ausreichende Dichtungswirkung, insbesondere auch im Fahrbetrieb bei hohen Geschwindigkeiten erfüllen kann.
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Auch im Yachtbau sind vermehrt Bestrebungen bekannt geworden, Fenster und Luken ohne sichtbare Außenrahmen zu konzipieren, die in entsprechende Ausnehmungen an Deck flächenbündig eingelassen sind. Solche Luken werden auch als „flush hatch“ bezeichnet. Die dabei verwendeten Verschlusselemente sind dabei ebenso wie die Aufnahmen für Aufstellhilfen, beispielsweise Gasdruckfedern, mittels eines jeweiligen Halteelementes an der Scheibe fixiert. Hierzu sind entsprechende Durchbrechungen in der Scheibe vorgesehen.
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Es sind ferner im Bereich von sogenannten Mobilheimen auch bereits Fensterkonstruktionen mit einem Scherenscharnier anstelle eines einfachen Scharniergelenkes für einen vorgeschlagen worden, um eine erhöhte Einbruchssicherheit zu erreichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein rahmenloses Ausstellfenster mit erhöhter Schutzwirkung/Belastbarkeit gegenüber Manipulationsversuchen sowie einer wesentlich verbesserten Dichtungswirkung zu schaffen, bei dem zudem Durchbrechungen der Scheibe entbehrlich sind und welches ein ästhetisch ansprechendes Erscheinungsbild ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Ausstellfenster gemäß den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die weitere Ausgestaltung der Erfindung ist den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Erfindungsgemäß ist also ein Ausstellfenster vorgesehen, bei dem jedes Halteelement ein Grundelement und zwei damit verbundene, durch Abwinkelungen oder Abbiegungen gebildete Schenkel aufweist, wobei die Schenkel sowie das Grundelement des ersten Halteelementes jeweils mit einem Abstand zwischen 1 cm und 20 cm zu dem benachbarten Seitenrand der Scheibe insbesondere parallel angeordnet sind und wobei das zweite Halteelement das erste Halteelement in der geschlossenen Stellung des Ausstellfensters umfangsseitig mit einem insbesondere konstanten Zwischenspalt einschließt, wobei in dem jeweiligen Zwischenspalt zwischen den insbesondere parallelen benachbarten Schenkeln des ersten Halteelementes und den Schenkeln des zweiten Halteelementes jeweils ein als ein Mehrgelenk, beispielsweise Scherengelenk ausgeführtes Gelenk angeordnet ist. Das erfindungsgemäße Ausstellfenster verbindet dabei erstmals in erfinderischer Weise eine ästhetisch ansprechende Gestaltung, insbesondere ohne jegliche Durchbrechungen der Scheibe, mit hochgradig funktionellen Eigenschaften, wie insbesondere dem wesentlich verbesserten Einbruchschutz auch bei spaltbreit geöffnetem Fenster, sowie ganz allgemein der mechanischen Belastbarkeit der so eingebauten Scheibe. Dabei bleiben alle Elemente des Gelenkes sowie auch gegebenenfalls verwendeter Ausstellhilfen oder Aufstellhilfen zumindest in der geschlossenen Stellung des Fensters für den Betrachter unsichtbar, weil diese in dem Zwischenspaltbereich der Schenkel angeordnet sind. Das Gelenk liegt somit in der geschlossenen Stellung des Fensters geschützt und manipulationssicher zwischen den Schenkeln der verschiedenen Halteelemente.
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Der erfindungsgemäße Gedanke beschränkt sich somit nicht auf den Einsatz von speziellen Halteelementen, sondern beruht maßgeblich auch auf der Erkenntnis, dass der Einsatz von Mehrgelenken einen Momentanpol der Schwenkbewegung als virtuellen Schwenkachse ermöglicht, die außerhalb des Zwischenspaltes der Schenkel bzw. der Ebene der Halteelemente liegt und, welcher zugleich die Grundlage für die geschützte Anordnung des Mehrgelenkes im Zwischenspalt der Schenkel des Halteelementes bildet. Während ein aus dem Stand der Technik bekanntes Scharniergelenk eine Anordnung der Gelenkteile in unmittelbarer Nähe der Schwenkachse erfordert und somit zugleich einen unerwünschten Angriffspunkt für Manipulationen bietet, ist das erfindungsgemäße Mehrgelenk geschützt in dem Zwischenspalt angeordnet und tritt auch nicht gegenüber den so definierten Haupterstreckungsebenen der Halteelemente hervor.
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Ausgehend von diesem vollkommen neuen Konstruktionsansatz erlaubt die Erfindung eine äußerst ästhetische Gestaltung, weil in der geschlossenen Stellung keinerlei Schließ- oder Beschlagelemente sichtbar sind. Diese sind so zudem auch vor Umwelteinflüssen optimal geschützt.
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Hervorzuheben ist dabei auch, dass aufgrund der erfindungsgemäßen Konstruktion beispielsweise im Fall einer Beschädigung eine Scheibe einfach ausgetauscht werden kann, indem lediglich die Adhäsionsverbindung zwischen der Scheibe und dem ersten Halteelement gelöst und eine Ersatzscheibe mit dem Halteelement verklebt werden muss. Diese Arbeitsschritte sind im Kraftfahrzeugreparaturbereich vielfach erprobt sowie zuverlässig und schnell durchführbar. Eine gesonderte Installation von Beschlägen, insbesondere hierfür beim Stand der Technik erforderliche Durchbrechungen sind erfindungsgemäß nicht erforderlich.
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Dabei soll unter dem Ausstellfenster im Sinne der Erfindung jedes um eine im Wesentlichen horizontale Achse schwenkbare Fenster verstanden werden, insbesondere auch Aufstellfenster, Dachfenster, Hauben, Luken und dergleichen, unabhängig davon, ob diese in der geschlossenen Stellung im Wesentlichen eine vertikale, eine horizontale oder eine andere Orientierung einnehmen. Aufgrund des erfindungsgemäßen Mehrgelenkes ist diese Achse nicht stationär, sondern vom Öffnungswinkel abhängig und unterliegt somit insbesondere einer stetigen Verlagerung.
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Außerdem wird im Sinne der Erfindung unter Fahrzeug oder mobilen bzw. transportablen Einrichtungen jede nicht ortsfeste Einrichtung verstanden, die bauartbedingt für zumindest gelegentliche Ortswechsel bestimmt oder geeignet sind, unabhängig davon, ob das Fahrzeug mit einem eigenen Antrieb ausgestattet ist oder nicht. Zu den Fahrzeugen oder Einrichtungen zählen somit insbesondere Reisemobile, Caravan, Wohnwagen, Mobilhomes, Nutzfahrzeuge, Boote, Schiffe und dergleichen.
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Die Erfindung ist dabei ferner auch nicht auf transparente oder transmissive Scheiben beschränkt. Vielmehr können auch lichtundurchlässige Scheiben eingesetzt werden.
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Obwohl sich die Erfindung mit ringförmig geschlossenen Halteelementen mit zwei Schenkeln und zwei diese verbindenden Grundelementen oder auch separaten Schenkeln und Grundelementen, die beispielsweise zumindest abschnittsweise einer rechteckigen Grundform folgen, realisieren lässt, hat es sich bereits als vorteilhaft erwiesen, wenn die Haltelemente eine jeweils U-förmige Grundform aufweisen und das Grundelement mit den Schenkeln einteilig verbunden ausgeführt sind. Hierdurch entsteht eine spaltfreie und zugleich hoch belastbare Verbindung zwischen dem in der Praxis längeren Grundelement und den demgegenüber kürzeren Schenkeln. Zudem lässt sich eine solche Bauform mit vergleichsweise geringem Aufwand durch Biegung aus einem einzigen strangförmigen Material, beispielsweise ein Leichtmetall herstellen. Selbstverständlich können die Halteelemente auch aus einem Kunststoff hergestellt werden, so beispielsweise aus GFK oder CFK oder durch ein additives Verfahren, beispielsweise im 3D-Druck hergestellt werden.
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Weiterhin erweist es sich als besonders praxisgerecht, wenn die beiden Halteelemente durch ein Verriegelungselement einander formschlüssig hinterschneidend fixierbar sind. Hierdurch wird eine zuverlässige Verbindung unmittelbar zwischen den Halteelementen erreicht, sodass eine entsprechende Kraftübertragung auf die Scheibe bei einem Manipulationsversuch die Funktion des Verriegelungselementes nicht beeinflusst. Zudem können so in einfacher Weise die von Gebäudefenstern an sich bekannten Pilzkopfverriegelungen verwendet werden, die gegebenenfalls nicht nur an dem Grundelement des Halteelementes, sondern auch an den Schenkeln angeordnet sind und zur einfachen Betätigung mittels eines gemeinsamen Betätigungselementes des Verriegelungselementes kinematisch gekoppelt sind. Somit lässt sich ein mit der Haustechnik vergleichbarer Einbruchschutz sowie eine einfache Bedienung erreichen.
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Vorzugsweise hat das Verriegelungselement einen Betätigungshebel, welcher um eine zu der durch die Halteelemente bestimmten Haupterstreckungsebene senkrechte Achse schwenkbeweglich ist und dessen Schwenkbereich gegenüber der Ebene des Halteelementes nicht hervortritt. Dadurch wird eine ästhetisch ansprechende Gestaltung geschaffen, die eine vollständige Integration der sichtbaren Bedienelemente innerhalb des durch die Materialstärke der Halteelemente durch die Haupterstreckungsebenen definierten Nischenraumes ermöglicht. Neben dem verbesserten Erscheinungsbild können so auch die Fensterflächen von der Innenseite problemlos flächenbündig verdeckt werden, beispielsweise um eine Verdunkelung oder einen Insektenschutz bei geöffnetem Ausstellfenster zu erreichen.
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Obwohl das innere erste Halteelement mit einem Verriegelungselement ausgestattet sein kann, welches nicht nur an dem zweiten Halteelement formschlüssig fixierbar ist, sondern auch an einem Strukturelement des Fahrzeuges oder der Einrichtung festlegbar sein kann, hat es sich dennoch bereits als besonders Erfolg versprechend erwiesen, wenn das Verriegelungselement an dem ersten Halteelement angeordnet ist und in einer Verriegelungsstellung mit einem schwenkbeweglichen Vorsprung in eine diesem zugewandte Ausnehmung in dem zweiten Halteelement eingreift, sodass es nahezu unmöglich ist, die Verriegelung von außen zu lösen.
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Dabei ist die Verriegelung nicht auf eine einzige Ausnehmung in dem zweiten Halteelement beschränkt. Vielmehr erweist es sich als besonders praxisnah, wenn das zweite Halteelement zumindest eine weitere, einen Öffnungsspalt einschließende Stellung festlegende Ausnehmung aufweist. Hierdurch kann zumindest eine Lüftungsstellung eingestellt werden, in welcher eine unbeabsichtigte oder unberechtigte Öffnung des Fensters aufgrund äußerer Krafteinwirkung zuverlässig ausgeschlossen ist und zugleich eine einbruchsichere und regensichere Lüftungsstellung ermöglicht wird. Beispielsweise eignet sich eine solche Lüftungsstellung auch für den Fahrbetrieb des mit dem erfindungsgemäßen Ausstellfenster ausgestatteten Fahrzeuges.
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Eine weitere, ebenfalls besonders Erfolg versprechende Ausführungsform der Erfindung wird auch dadurch erreicht, dass das Ausstellfenster zumindest ein die Halteelemente verbindendes Ausstellhilfsmittel aufweist, wobei das Ausstellfenster von einer geöffneten in eine geschlossene Stellung entgegen einer Rückstellkraft der Ausstellhilfe beweglich ist. Beispielsweise eignet sich hierzu ein Federelement, insbesondere ein Gasdruckfederelement. Außerdem können auch Friktionselemente vorgesehen sein, die auch mit einem Dämpfungselement ausgestattet sind, um eine schwerkraftbedingte Schließbewegung zu verzögern.
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Darüber hinaus hat es sich als besonders hilfreich erwiesen, wenn das Ausstellhilfsmittel mittels eines beispielsweise elektrischen oder elektrohydraulischen Antriebs betätigbar ist, sodass einerseits bei erfassten Umgebungs- und Witterungsbedingungen oder aufgrund einer Datenfernübertragung des Nutzers automatisch eine geschlossenen Stellung eingestellt wird, andererseits beispielsweise eine mögliche Kollision des geöffneten Ausstellfensters mit einer sich diesem annähernden Schiebetüre durch rechtzeitiges Schließen vermieden werden kann. Hierzu ist das Ausstellfenster mit einem Sensor, insbesondere mit einem Näherungssensor und/oder einem Witterungssensor ausgestattet. ist
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Darüber hinaus hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn das zweite Halteelement einen Nischenraum begrenzt, welcher im geschlossenen Zustand das erste Halteelement, das Gelenk, das Verriegelungselement, ein Betätigungselement sowie ein Ausstellhilfselement einschließt, wobei darüber hinaus innerhalb des so eingeschlossenen Nischenraumes zwischen der äußeren und der inneren Ebene des zweiten Halteelementes auch noch bewegliche, insbesondere verschiebbare oder rollbare Abschattungselemente oder Insektenschutzelemente angeordnet werden können. Beispielsweise kann auch ein Plisseelement für Verdunkelung und Insektenschutz flächenbündig in diesem Zwischenraum untergebracht werden.
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Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
- 1 ein erfindungsgemäßes Ausstellfenster mit zwei u-förmigen Halteelementen in einer geschlossenen Stellung;
- 2 eine vergrößerte Detaildarstellung des in der 1 gezeigten Ausstellfensters in der geschlossenen Stellung;
- 3 eine vergrößerte Detaildarstellung des Ausstellfensters in einer geöffneten Stellung;
- 4 eine Außenansicht des Ausstellfensters in einer geöffneten Stellung;
- 5 eine vergrößerte Detaildarstellung der durch ein Verriegelungselement verbundenen Halteelemente;
- 6 ein geschlossenes Innenrahmenelement mit einer Verdunkelungseinheit zur Anordnung innerhalb des ersten Halteelementes.
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Ein erfindungsgemäßes Ausstellfenster 1 wird nachstehend anhand der 1 bis 6 jeweils aus einer Perspektive von einer Innenseite näher erläutert. Das Ausstellfenster 1 ist vorzugsweise zur Anordnung an einem lediglich andeutungsweise dargestellten Fahrzeug 2 bestimmt, welches beispielsweise zu Übernachtungs- oder Aufenthaltszwecken aber auch für gewerbliche Zwecke, beispielsweise als Einsatzfahrzeug genutzt werden kann. Um im Stillstand des Fahrzeuges 2 eine gute Belüftungsmöglichkeit auch bei Regen zu schaffen, lässt sich das Ausstellfenster 1 um eine horizontale Achse A in eine geöffnete Stellung schwenken. Hierzu ist das Ausstellfenster 1 mit einer Scheibe 3 aus Glas oder Kunststoff ausgestattet, die nicht wie beim Stand der Technik durch einen Rahmen umfangsseitig eingefasst ist, sondern die mit einem gegenüber einem Seitenrand 4 der Scheibe 3 mit einem Abstand a zurückspringenden ersten Halteelement 5 verbunden ist. Das erste Halteelement 5 wird von einem zweiten Halteelement 6, welches an einem Strukturelement 7 des Fahrzeuges 2 fixiert ist, in der dargestellten geschlossenen Stellung umfangsseitig eingefasst und schließt mit diesem einen schmalen Zwischenspalt 8 mit im Wesentlichen konstanter Breite B ein. Durch die gegenüber dem Seitenrand 4 der Scheibe 3 zurückgesetzte Anordnung des ersten Halteelementes 5 entsteht für den Betrachter von außen der Eindruck einer rahmenlosen Fixierung der Scheibe 3, wie dies insbesondere in den 3 und 4 erkennbar ist. Dabei sind für den Betrachter weder das Halteelement 5, 6 noch andere, nachfolgend erläuterte Funktionselemente erkennbar.
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Die Besonderheit des erfindungsgemäßen Ausstellfensters 1 liegt einerseits in dem geringen Spaltmaß des Zwischenspaltes 8 vorzugsweise konstanter Breite B der Halteelemente 5, 6, deren U-förmige Grundform durch jeweils ein Grundelement 9 sowie zwei durch Abwinkelungen gebildete Schenkel 10 gebildet ist, andererseits auch in der Anordnung eines als ein Mehrgelenk ausgeführten Gelenkes 11 in dem jeweiligen Zwischenspalt 8 der benachbarten Schenkel 10 der beiden Halteelemente 5, 6. Diese konstruktive Gestaltung des Gelenkes 11 ermöglicht eine vor Umwelteinflüssen und unerwünschten Manipulationsversuchen optimal geschützte Anordnung in dem Zwischenspalt 8 der Halteelemente 5, 6. Es ist leicht nachvollziehbar, dass das Gelenk 11 in der geschlossenen Stellung des Ausstellfensters 1 von außen vollkommen unzugänglich ist. Ein mögliches Einbruchwerkzeug lässt sich somit nicht wirksam einsetzen, sodass in solchen Fällen selbst nach einer Beschädigung im Bereich des Randes 4 der Scheibe das Ausstellfenster 1 dennoch vollständig geschlossen bleibt. Somit lassen sich erstmals funktionale Aspekte mit einem ästhetisch ansprechenden äußeren Erscheinungsbild in bisher unerreichter Weise verbinden. Aber auch das Erscheinungsbild aus der Perspektive der dargestellten Innenansicht ist erheblich verbessert, indem in der geschlossenen Stellung des Ausstellfensters 1 lediglich die hochwertigen, einteilig ausgeführten Halteelemente 5, 6 sichtbar sind, die selbstverständlich eine an die angrenzenden Bereiche angepasste Beschaffenheit und Farbgebung aufweisen können. Demgegenüber sind die Gelenke 11 in der geschlossenen Stellung des Ausstellfensters 1 in dem Zwischenspalt 8 kaum wahrnehmbar.
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Wie in 5 erkennbar, ist in dem Zwischenspalt 8 auch ein die beiden Halteelemente 5, 6 formschlüssig hinterschneidendes Verriegelungselement 12 untergebracht, welches von dem Benutzer durch einen integrierten, lediglich andeutungsweise dargestellten Bedienhebel 13 intuitiv bedienbar ist, welcher um eine zu der Scheibe 3 senkrechte Achse 14 in Pfeilrichtung 15 schwenkbar ist. Das Verriegelungselement 12 umfasst mehrere als Pilzkopfverriegelung ausgeführte, hinterschneidende Schließzapfen 19, die in der 1 lediglich andeutungsweise dargestellt sind.
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Weiterhin ist ein hier als Gasdruckfeder ausgeführtes, die Halteelemente 5, 6 verbindendes Ausstellhilfsmittel 16 vorgesehen, welches zur besseren Übersichtlichkeit nicht in einer Anordnung in dem Zwischenspalt 8 dargestellt ist. Eine Integration in den Zwischenspalt 8 ist jedoch problemlos realisierbar und ermöglicht dadurch auch eine einfache Anordnung eines in 6 dargestellten geschlossenen Innenrahmenelementes 17 als Träger einer Verdunkelungseinheit 18. Dieses wird innerhalb des ersten Halteelementes 5 angeordnet, sodass zugleich alle Funktionselemente des Ausstellfensters 1 vollständig abgedeckt und dabei unerwünscht in den Innenraum vorstehende Elemente vermieden werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ausstellfenster
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Scheibe
- 4
- Seitenrand
- 5
- Halteelement
- 6
- Halteelement
- 7
- Strukturelement
- 8
- Zwischenspalt
- 9
- Grundelement
- 10
- Schenkel
- 11
- Gelenk
- 12
- Verriegelungselement
- 13
- Bedienhebel
- 14
- Achse
- 15
- Pfeilrichtung
- 16
- Ausstellhilfsmittel
- 17
- Innenrahmenelement
- 18
- Verdunkelungseinheit
- 19
- Schließzapfen
- B
- Breite
- A
- Achse
- a
- Abstand