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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Klappsitz, insbesondere für ein Schienenfahrzeug, mit einer Sitzeinrichtung und einer aktiven Verriegelungseinrichtung. Die Sitzeinrichtung umfasst ein schwenkbar gelagertes Sitzelement mit einer Sitzfläche. Das Sitzelement weist einen heruntergeklappten Zustand auf, in dem die Sitzfläche zum Sitzen nutzbar ist, und weist einen hochgeklappten Zustand auf, in dem die Sitzfläche nicht zum Sitzen nutzbar ist. Die Sitzeinrichtung ist derart ausgebildet, dass sich das Sitzelement in einem unbelasteten Zustand der Sitzfläche von dem heruntergeklappten Zustand selbsttätig in den hochgeklappten Zustand bewegt. Die Verriegelungseinrichtung ist dazu ausgebildet, das Sitzelement, insbesondere bei Vorliegen eines Verriegelungsbefehls, in einen verriegelten Zustand zu überführen. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Schienenfahrzeug mit wenigstens zwei angesteuerten Klappsitzen sowie ein Verfahren zum Verriegeln eines Klappsitzes.
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Derartige Klappsitze, wie sie beispielsweise aus
EP 1 530 928 B1 bekannt sind, finden typischerweise in Schienenfahrzeugen Anwendung. Die Verriegelung der Klappsitze durch den Schienenfahrzeugführer dient hier üblicherweise dazu, bei erhöhtem Personenaufkommen, wie es zu Stoßzeiten der Fall ist, eine Nutzung der Sitze durch Passagiere zu verhindern und so mehr Stehplätze zu schaffen.
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Klappsitze der eingangs genannten Art haben allerdings den Nachteil, dass im Falle eines Verriegelungsbefehls das Sitzelement in seiner jeweiligen aktuellen Position verriegelt wird.
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Das bedeutet zum einen, dass ein im heruntergeklappten Zustand verriegeltes Sitzelement weiterhin als Sitzelement benutzt werden kann. Der dafür benötigte Platz steht somit nicht für Stehplätze zur Verfügung, wodurch nicht die maximale Beförderungskapazität des Fahrzeuges zur Verfügung steht.
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Weiterhin sind Sitzelemente, welche in einer Position verriegelt werden, die weder dem hochgeklappten Zustand noch dem heruntergeklappten Zustand entspricht, anfälliger für Beschädigungen, wie sie entstehen können, wenn Fahrgäste versuchen, sich anzulehnen oder den Sitz zu nutzen.
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Bei herkömmlichen Gestaltungen kann somit nur im fahrgastlosen Schienenfahrzeug, beispielsweise vor Abfahrt des Schienenfahrzeuges an der Starthaltestelle, sichergestellt werden, dass das Sitzelement bei einem Verriegelungsbefehl ausschließlich im hochgeklappten Zustand verriegelt wird. Mit anderen Worten kann bei den bekannten Gestaltungen nicht flexibel auf spontan erforderliche höhere Transportkapazitäten des Fahrzeuges während der Fahrt reagiert werden. Selbst ein Eingreifen des Fahrzeugführers, wie beispielsweise eine Durchsage an die Fahrgäste mit der Bitte um Nichtbenutzung der Klappsitze, kann nicht sicherstellen, dass die Klappsitze auch tatsächlich nicht mehr zum Sitzen benutzt werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Klappsitz, ein Verfahren zum Verriegeln eines Klappsitzes sowie ein Schienenfahrzeug mit wenigstens zwei solchen Klappsitzen der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, welche die oben genannten Nachteile nicht oder zumindest in geringerem Maße mit sich bringen und insbesondere erlauben, in einfacher Weise situationsgerecht auf die Transportkapazität des Fahrzeugs Einfluss zu nehmen.
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Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe ausgehend von einem Klappsitz gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale. Sie löst diese Aufgabe weiterhin durch ein Schienenfahrzeug mit wenigstens zwei derartigen Klappsitzen gemäß Anspruch 12. Die Erfindung löst diese Aufgabe weiterhin durch ein Verfahren zum Verriegeln eines erfindungsgemäßen Klappsitzes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13 durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 13 angegebenen Merkmale.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die technische Lehre zu Grunde, dass man auf einfache Weise die Transportkapazität eines Fahrzeuges, insbesondere Schienenfahrzeuges, bei Bedarf erhöhen kann, wenn der betreffende Klappsitz bei Vorliegen eines Verriegelungsbefehls nur dann in den verriegelten Zustand überführt wird, wenn sich das Sitzelement in dem hochgeklappten Zustand befindet. Dabei werden jene Klappsitze, die bei Vorliegen des Verriegelungsbefehls bereits im hochgeklappten Zustand sind, sofort verriegelt. Zusätzlich können jene Klappsitze, die sich bei Vorliegen des Verriegelungsbefehls noch nicht im hochgeklappten Zustand befinden, weil sie z.B. noch von einem Fahrgast zum Sitzen benutzt werden, automatisch verriegelt werden, wenn sie den hochgeklappten Zustand erreicht haben (z. B. nachdem der Fahrgast den Sitz verlassen hat). Dadurch können die zuvor genannten Nachteile hinsichtlich einer eingeschränkten Transportkapazität bzw. der mangelnden Flexibilität bei der Einflussnahme auf die Transportkapazität überwunden werden.
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Hierbei versteht es sich, dass das Sitzelement in dem verriegelten Zustand gegebenenfalls innerhalb bestimmter, typischerweise geringer Schwenkwinkeltoleranzen bewegbar ist. Bevorzugt beträgt diese Schwenkwinkeltoleranz 20°, vorzugsweise 10°, weiter vorzugsweise 5°.
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Gemäß einem Aspekt betrifft die Erfindung daher einen Klappsitz, insbesondere für ein Schienenfahrzeug, mit, einer Sitzeinrichtung und einer aktiven Verriegelungseinrichtung. Die Sitzeinrichtung umfasst ein schwenkbar gelagertes Sitzelement mit einer Sitzfläche. Das Sitzelement weist einen heruntergeklappten Zustand auf, in dem die Sitzfläche zum Sitzen nutzbar ist, und weist einen hochgeklappten Zustand auf, in dem die Sitzfläche nicht zum Sitzen nutzbar ist. Die Sitzeinrichtung ist derart ausgebildet, dass sich das Sitzelement in einem unbelasteten Zustand der Sitzfläche von dem heruntergeklappten Zustand selbsttätig in den hochgeklappten Zustand bewegt. Die Verriegelungseinrichtung ist dazu ausgebildet, das Sitzelement, insbesondere bei Vorliegen eines Verriegelungsbefehls, in einen verriegelten Zustand zu überführen. Die Verriegelungseinrichtung ist dazu ausgebildet, das Sitzelement, insbesondere bei Vorliegen des Verriegelungsbefehls, nur dann in den verriegelten Zustand zu überführen, wenn sich das Sitzelement in dem hochgeklappten Zustand befindet.
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Es kann grundsätzlich vorgesehen sein, dass das Verriegeln des Sitzelements bei Vorliegen des Verriegelungsbefehls mit einem beliebigen geeigneten zeitlichen und/oder räumlichen Abstand nach Erreichen des hochgeklappten Zustandes erfolgt. Bei bestimmten Varianten ist die Verriegelungseinrichtung dazu ausgebildet, das Sitzelement bei Vorliegen des Verriegelungsbefehls in dem hochgeklappten Zustand zu verriegeln, sobald das Sitzelement den hochgeklappten Zustand erreicht hat. Das Verriegeln kann bei besonders einfach gestalteten Varianten passiv erfolgen, z. B. durch einen Schnappmechanismus. Zusätzlich oder alternativ kann das Verriegeln aktiv erfolgen. Bei solchen aktiven Varianten kann die Verriegelungseinrichtung dazu ausgebildet sein, das Sitzelement bei Vorliegen des Verriegelungsbefehls ausgelöst durch das Erreichen des hochgeklappten Zustands in dem hochgeklappten Zustand zu verriegeln. Dies kann insbesondere unmittelbar nach Erreichen des hochgeklappten Zustands erfolgen.
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Mit diesen Gestaltungen können auch jene Klappsitze, die sich zum Zeitpunkt des Vorliegens des Verriegelungsbefehls noch nicht in dem hochgeklappten Zustand befinden, verriegelt werden, sobald sie in dem hochgeklappten Zustand sind.
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Die Verriegelung des Sitzelements kann grundsätzlich auf beliebige geeignete Weise erfolgen. Typischerweise umfasst die Verriegelungseinrichtung hierzu ein Verriegelungselement, welches mit dem Sitzelement zusammenwirkt. Dabei kann das Verriegelungselement einen Verriegelungszustand und einen Entriegelungszustand aufweisen. Dabei kann die Überführung des Verriegelungselementes von dem Verriegelungszustand in den Entriegelungszustand und umgekehrt auf beliebige Art und Weise realisiert werden. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das Verriegelungselement eine Bewegung vollführt, um von dem Verriegelungszustand in den Entriegelungszustand und umgekehrt zu gelangen. Vorteilhafterweise kann das Verriegelungselement derart zum Zusammenwirken mit dem Sitzelement ausgebildet sein, dass es in dem Verriegelungszustand eine Bewegung des Sitzelements von dem hochgeklappten Zustand in den heruntergeklappten Zustand verhindert. Hierbei kann die Verriegelungseinrichtung dazu ausgebildet sein, bei Vorliegen des Verriegelungsbefehls das Verriegelungselement gesteuert durch eine Steuereinrichtung in den Verriegelungszustand zu überführen.
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Der Verriegelungsbefehl und/oder der Entriegelungsbefehl kann grundsätzlich auf beliebige Weise generiert werden. Insbesondere kann dies automatisch erfolgen, beispielsweise zu bestimmten Tageszeiten und/oder durch eine Erkennung des Beladungszustandes des Fahrzeugs (mittels entsprechender Sensorik, beispielsweise optische Erkennung oder Beladungserkennung über die Federung des Fahrzeugs). Vorteilhafterweise kann der Verriegelungsbefehl und/oder der Entriegelungsbefehl von dem Fahrzeugführer initiiert werden.
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Bei bestimmten Varianten ist das Verriegelungselement derart zum Zusammenwirken mit dem Sitzelement ausgebildet, dass es in dem Entriegelungszustand eine Bewegung des Sitzelements von dem hochgeklappten Zustand in den heruntergeklappten Zustand zulässt und das Sitzelement somit als Sitzplatz benutzt werden kann. Die Verriegelungseinrichtung kann dazu ausgebildet sein, bei Vorliegen eines Entriegelungsbefehls das Verriegelungselement gesteuert durch die Steuereinrichtung in den Entriegelungszustand zu überführen.
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Bei besonders einfachen Varianten kann allerdings die Überführung des Verriegelungselementes in den Entriegelungszustand durch manuelles Eingreifen einer entsprechend autorisierten bzw. mit entsprechenden Hilfsmitteln versehenen Person erfolgen.
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Bei bestimmten Varianten können das Verriegelungselement und das Sitzelement derart zum Zusammenwirken ausgebildet sein, dass in dem Verriegelungszustand eine Bewegung des Sitzelements von dem heruntergeklappten Zustand in den hochgeklappten Zustand zugelassen wird. Dabei können das Verriegelungselement und das Sitzelement insbesondere derart ausgebildet sein, dass sie bei der Bewegung des Sitzelements von dem heruntergeklappten Zustand in den hochgeklappten Zustand nach Art einer Schnappverbindung in Eingriff gelangen.
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Dadurch kann eine besonders wartungsarme und kostengünstige Gestaltung der Verriegelungseinrichtung realisiert werden. Dabei ist die Schnappverbindung typischerweise über wenigstens ein Rastelement realisiert, welches gegen eine Rückstellkraft ausgelenkt wird. Das wenigstens eine Rastelement kann dabei an beliebiger geeigneter Stelle am Verriegelungselement und/oder am Sitzelement vorgesehen sein.
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Bei bestimmten Varianten weist das Sitzelement einen Verriegelungsabschnitt auf, der zum Zusammenwirken mit dem Verriegelungselement ausgebildet ist und bei seiner Bewegung zwischen dem heruntergeklappten Zustand und dem hochgeklappten Zustand einen Bewegungsraum definiert. Das Verriegelungselement kann dazu ausgebildet sein, den Bewegungsraum in dem Entriegelungszustand freizugeben bzw. den Bewegungsraum in dem Verriegelungszustand nicht freizugeben (indem es im Verriegelungszustand beispielsweise in den Bewegungsraum hineinragt). Hierzu kann das Verriegelungselement eine Ausnehmung aufweisen, durch welche der Verriegelungsabschnitt in dem Entriegelungszustand hindurchbewegt werden kann. Durch die Freigabe des Bewegungsraumes kann das Sitzelement im Entriegelungszustand uneingeschränkt zwischen dem heruntergeklappten Zustand und dem hochgeklappten Zustand bzw. umgekehrt geschwenkt werden und nach Belieben als Sitzplatz genutzt werden.
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Das Verriegelungselement kann zwischen dem Entriegelungszustand und dem Verriegelungszustand eine beliebige Bewegung vollführen. Diese Bewegung kann translatorische und/oder rotatorische Anteile aufweisen. Dabei kann die Verriegelungseinrichtung insbesondere wenigstens einen Linearmagneten für eine Linearbewegung und/oder wenigstens einen Rotationsmagneten für eine Rotationsbewegung umfassen, um das Verriegelungselement entsprechend zu bewegen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Verriegelungseinrichtung durch eine Trägereinrichtung getragen wird. Dabei kann das Verriegelungselement zumindest in dem Verriegelungszustand zu beiden Seiten des Bewegungsraumes gelagert sein. Dies kann beispielsweise jeweils in einer Aussparung der Trägereinrichtung erfolgen. Der Verriegelungsabschnitt kann hierbei eine Bewegungsebene definieren und das Verriegelungselement kann derart ausgebildet sein, dass es zumindest in dem Verriegelungszustand zu beiden Seiten der Bewegungsebene gelagert ist. Es versteht sich, dass sich je nach Art der Bewegung des Verriegelungselementes andere Anforderungen an die Gestaltung der Verriegelungselementlagerung ergeben können. So kann die Lagerung beispielsweise in der Trägereinrichtung vorgesehen sein. Weiterhin kann das Verriegelungselement in dem Entriegelungszustand nur zu einer Seite des Bewegungsraumes gelagert sein.
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Die Überprüfung, ob sich das Sitzelement in dem hochgeklappten Zustand befindet, bevor das Sitzelement in den verriegelten Zustand überführt wird, kann auf beliebige geeignete Weise realisiert werden. Bei bestimmten Varianten der Erfindung kann die Verriegelungseinrichtung zumindest ein Erfassungselement aufweisen, das erfasst, ob sich das Sitzelement in dem hochgeklappten Zustand befindet. Dabei kann das Erfassungselement dazu ausgebildet sein, bei Erfassen des hochgeklappten Zustands des Sitzelements ein Auslösesignal an eine Steuereinrichtung auszugeben. Die Steuereinrichtung ist dann dazu ausgebildet, die Verriegelungseinrichtung bei Vorliegen des Auslösesignals und des Verriegelungsbefehls zu betätigen, um das Sitzelement in den verriegelten Zustand zu überführen. Zusätzlich oder alternativ kann das wenigstens eine Erfassungselement einen Kontaktschalter und/oder einen Taster und/oder einen optischen Sensor und/oder einen kapazitiven Sensor umfassen. Das Erfassungselement kann dabei an beliebiger geeigneter Stelle angeordnet sein.
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Bei bestimmten Varianten der Erfindung weist die Verriegelungseinrichtung wenigstens ein Überwachungselement auf, das überwacht, ob sich das Verriegelungselement in dem Verriegelungszustand befindet. Dabei kann das Überwachungselement dazu ausgebildet sein, bei Nichterreichen des Verriegelungszustands des Verriegelungselements ein Alarmsignal auszugeben. Beispielsweise kann die Ausgabe eines Alarmsignals den Zugführer über das Nichterreichen des Verriegelungszustands des Verriegelungselementes informieren. Hierdurch kann der Zugführer beispielsweise umgehend einen Entriegelungsbefehl und anschließend einen erneuten Verriegelungsbefehl initiieren. Ein gegebenenfalls erneut ausgegebenes Alarmsignal kann den Zugführer beispielsweise auf bevorstehende notwendige Reparaturmaßnahmen an der Verriegelungseinrichtung aufmerksam machen. Das wenigstens eine Überwachungselement kann beispielsweise einen optischen Sensor und/oder einen kapazitiven Sensor umfassen. Das wenigstens eine Überwachungselement kann zudem an beliebiger geeigneter Stelle angeordnet sein.
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Bei bestimmten Varianten wird die Verriegelungseinrichtung durch eine Trägereinrichtung getragen, wobei die Trägereinrichtung eine Ausnehmung aufweist, welche den Bewegungsraum des Verriegelungsabschnittes freigibt. Dabei kann die Trägereinrichtung den Bewegungsraum umgeben. Zusätzlich oder alternativ kann die Trägereinrichtung im Wesentlichen symmetrisch zu dem Bewegungsraum angeordnet und/oder im Wesentlichen gabelförmig ausgebildet sein. Die Trägereinrichtung bzw. die hiervon getragene Verriegelungseinrichtung kann an einer beliebigen geeigneten Stelle angeordnet sein, vorzugsweise sitzt die Trägereinrichtung bzw. die Verriegelungseinrichtung an der Unterseite des Klappsitzes.
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Wie bereits ausgeführt, kann die Trägereinrichtung wenigstens eine Aussparung aufweisen, die dazu ausgebildet ist, das Verriegelungselement zumindest in dem Verriegelungszustand zu lagern. Es versteht sich jedoch, dass die Trägereinrichtung bei anderen Varianten auch eine beliebige andere Form aufweisen kann.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Trägereinrichtung ein Überwachungselement tragen, das überwacht, ob sich das Verriegelungselement in dem Verriegelungszustand befindet. Das Überwachungselement kann wie oben beschrieben angeordnet und ausgestaltet sein. Zusätzlich oder alternativ kann die Trägereinrichtung ein Erfassungselement tragen, das erfasst, ob sich das Sitzelement in dem hochgeklappten Zustand befindet. Auch das Erfassungselement kann wie oben beschrieben angeordnet und ausgestaltet sein. Die Trägereinrichtung kann im Übrigen aus einem beliebigen geeigneten Material gefertigt sein.
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Um das Sitzelement selbsttätig, d.h. ohne unmittelbare menschliche Kraftwirkung, in den hochgeklappten Zustand zu verbringen können grundsätzlich beliebige geeignete Antriebe realisiert werden. Bei bestimmten Varianten ist eine Rückstelleinrichtung vorgesehen, welche die selbsttätige Bewegung des Sitzelements durch eine elastische Rückstellkraft bewirkt, wobei die Rückstelleinrichtung insbesondere eine mechanische Feder und/oder eine Gasfeder umfasst. Alternativ kann das Sitzelement derart ausgebildet und gelagert sein, dass die selbsttätige Bewegung des Sitzelements durch die Schwerkraft bewirkt wird. Dadurch kann die Rückführbewegung des Sitzelements in den hochgeklappten Zustand auf besonders einfache und kostengünstige Weise realisiert werden.
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Bei besonders vorteilhaften Varianten ist der Klappsitz derart ausgebildet, dass er auch im hochgeklappten Zustand zum Fahrgastkomfort beiträgt. Bei bestimmten Varianten ist hierzu an der Vorderkante der Sitzfläche ein Sitzelementfortsatz derart angeordnet, dass der Sitzelementfortsatz in dem hochgeklappten Zustand als Stehhilfe für eine Person dienen kann.
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Der hochgeklappte Zustand kann bei bestimmten Ausführungen des Klappsitzes erst erreicht sein, wenn (beispielsweise begrenzt durch einen Anschlag) eine weitere selbsttätige Bewegung des Sitzelements verhindert wird. Bei bestimmten Varianten erreicht das Sitzelement den hochgeklappten Zustand bereits bei einer Schwenkwinkeldifferenz vor Erreichen eines Endanschlages. Die Schwenkwinkeldifferenz kann grundsätzlich beliebig gewählt sein, solange sichergestellt ist, dass die Sitzfläche des Klappsitzes nicht mehr durch eine Person (beispielsweise einen Passagier) zum Sitzen verwendet werden kann. Bevorzugt beträgt die Schwenkwinkeldifferenz 20°, vorzugsweise 10°, weiter vorzugsweise 5°. Diese Schwenkwinkeldifferenz kann mithin also der eingangs beschriebenen Schwenkwinkeltoleranz entsprechen, innerhalb derer das Sitzelement in seinem verriegelten Zustand bewegbar sein kann.
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Der Schwenkwinkel, den das Sitzelement bzw. dessen Sitzfläche zwischen dem hochgeklappten Zustand und dem heruntergeklappten Zustand überstreicht, kann grundsätzlich in beliebiger, an den jeweiligen Anwendungsfall angepasster Weise gewählt sein. Bei bestimmten Varianten durchläuft die Sitzfläche zwischen dem hochgeklappten Zustand und dem heruntergeklappten Zustand einen Schwenkwinkel von 75° bis 110°, vorzugsweise von 80° bis 100°, weiter vorzugsweise von 85° bis 95°.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Schienenfahrzeug mit wenigstens einem ersten erfindungsgemäßen Klappsitz und wenigstens einem zweiten erfindungsgemäßen Klappsitz sowie mit einer Steuereinrichtung. Die Steuereinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass eine Ausgabe des Verriegelungsbefehls und insbesondere eines Entriegelungsbefehls an die Verriegelungseinrichtung für den ersten und den zweiten Klappsitz kollektiv erfolgt. Zusätzlich oder alternativ kann wenigstens ein dritter Klappsitz vorgesehen sein und die Steuereinrichtung derart ausgebildet sein, dass eine Ausgabe des Verriegelungsbefehls und insbesondere eines Entriegelungsbefehls an die Verriegelungseinrichtung des ersten und dritten Klappsitzes individuell erfolgt. Zusätzlich oder alternativ kann die Steuereinrichtung derart ausgebildet sein, dass die Ausgabe des Verriegelungsbefehls und/oder des Entriegelungsbefehls ausgelöst durch den Fahrzeugführer erfolgt.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Verriegeln wenigstens eines Klappsitzes mit einer Sitzeinrichtung und einer aktiven Verriegelungseinrichtung. Die Sitzeinrichtung umfasst ein schwenkbar gelagertes Sitzelement mit einer Sitzfläche. Das Sitzelement weist einen heruntergeklappten Zustand auf, in dem die Sitzfläche zum Sitzen nutzbar ist. Das Sitzelement weist weiterhin einen hochgeklappten Zustand auf, in dem die Sitzfläche nicht zum Sitzen nutzbar ist. Das Sitzelement bewegt sich selbsttätig in einem unbelasteten Zustand der Sitzfläche von dem heruntergeklappten Zustand in den hochgeklappten Zustand. Das Sitzelement wird insbesondere bei Vorliegen eines Verriegelungsbefehls in einen verriegelten Zustand überführt. Dabei wird das Sitzelement insbesondere bei Vorliegen des Verriegelungsbefehls nur dann in den verriegelten Zustand überführt, wenn sich das Sitzelement in dem hochgeklappten Zustand befindet. Hiermit lassen sich die oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Klappsitz beschriebenen Varianten und Vorteile in demselben Maße realisieren, sodass zur Vermeidung von Wiederholungen lediglich auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
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Weitere bevorzugte Gestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen bzw. der nachstehenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele, welche auf die beigefügten Zeichnungen Bezug nehmen.
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Figurenliste
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- 1 ist eine schematische perspektivische Ansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Klappsitzes im heruntergeklappten Zustand und im hochgeklappten Zustand.
- 2 ist eine schematische, perspektivische und teilweise geschnittene Ansicht des Details II aus 1.
- 3 ist eine schematische, perspektivische und teilweise geschnittene Ansicht eines Details einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Klappsitzes, dessen Position derjenigen des Details II entspricht.
- 4 ist eine schematische Darstellung eines Details der Verriegelungseinrichtung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Klappsitzes.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Erstes Ausführungsbeispiel
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Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 1 und 2 eine bevorzugte Ausführung des erfindungsgemäßen Klappsitzes 101 für eine bevorzugte Ausführung eines erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs 100 beschrieben. Mit dem Klappsitz 101 kann eine bevorzugte Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Verriegeln des derartigen Klappsitzes 101 realisiert werden.
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1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer bevorzugten Gestaltung des erfindungsgemäßen Klappsitzes 101, der an einer Seitenwand 100.1 des Schienenfahrzeugs 100 befestigt ist. 1 zeigt die Sitzeinrichtung 110 des erfindungsgemäßen Klappsitzes 101 im heruntergeklappten Zustand HEZ (siehe 1a) und im hochgeklappten Zustand HOZ (siehe 1 b). Dabei ist an der Vorderkante einer Sitzfläche 112 des Sitzelementes 111 ein Sitzelementfortsatz 111.1 angeordnet, der in dem hochgeklappten Zustand HOZ des Sitzelements 111 als Stehhilfe für eine Person genutzt werden kann.
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Das Sitzelement 111 bewegt sich in einem unbelasteten Zustand der Sitzfläche 112 selbsttätig um eine Schwenkachse 111.2 von dem heruntergeklappten Zustand HEZ in den hochgeklappten Zustand HOZ. Hierbei kommt eine Rückstelleinrichtung (nicht gezeigt) zum Einsatz, welche in hinlänglich bekannter Weise die selbsttätige Bewegung des Sitzelementes 111 durch eine elastische Rückstellkraft bewirkt.
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Hierbei versteht es sich, dass das Sitzelement unabhängig von der übrigen Gestaltung bei anderen Varianten nicht notwendigerweise eine reine Schwenkbewegung vollführen muss. Vielmehr können auch beliebige andere räumliche Bewegungsmuster des Sitzelements vorgesehen sein, insbesondere kann das Sitzelement eine (beliebig) kombinierte rotatorische und translatorische Bewegung ausführen.
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Das Sitzelement 111 erreicht den hochgeklappten Zustand HOZ bereits bei einer Schwenkwinkeldifferenz SWD vor Erreichen eines Endanschlages EA. Der Endanschlag wird dabei durch eine Rückenlehne 110.1 der Sitzeinrichtung 110 gebildet, an welche die Sitzfläche 112 anschlägt. Die Schwenkwinkeldifferenz SWD beträgt im vorliegenden Beispiel SWD = 10°. Es versteht sich jedoch, dass die Schwenkwinkeldifferenz SWD bei anderen Varianten auch andere Werte annehmen kann, beispielsweise bis zu 20° betragen kann. Meist sind jedoch geringere Schwenkwinkeldifferenzen SWD von beispielsweise 5° bis 10° vorgesehen.
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Bei der in 1 dargestellten Sitzeinrichtung 110 durchläuft die Sitzfläche 112 zwischen dem hochgeklappten Zustand HOZ und dem heruntergeklappten Zustand HEZ einen Schwenkwinkel SW von 90°. Es versteht sich jedoch, dass die Sitzfläche 112 bei anderen Varianten auch einen anderen Schwenkwinkel SW durchlaufen kann. Der Schwenkwinkel SW beträgt vorzugsweise 75° bis 110°, weiter vorzugsweise 80° bis 100°, weiter vorzugsweise 85° bis 95°.
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Wie 2 im Detail zeigt, umfasst der Klappsitz 101 weiterhin eine Verriegelungseinrichtung 120, eine Steuereinrichtung 130 und eine Trägereinrichtung 140. Die Verriegelungseinrichtung 120 wird durch die Steuereinrichtung 130 angesteuert und durch die Trägereinrichtung 140 an der Unterseite des Klappsitzes 101 getragen. Die Verriegelungseinrichtung 120 umfasst ein Verriegelungselement 121, das einen Verriegelungszustand VRZ und einen Entriegelungszustand ERZ aufweist. 2a zeigt den Klappsitz 101 in dem hochgeklappten Zustand HOZ, wobei sich das Verriegelungselement 121 in seinem Entriegelungszustand ERZ befindet 2b zeigt den Klappsitz 101 in dem hochgeklappten Zustand HOZ, wobei sich das Verriegelungselement 121 in seinem Verriegelungszustand VRZ befindet, wodurch sich auch das Sitzelement 111 in seinem verriegelten Zustand VZ befindet.
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Wie 2 zeigt, wirkt das Verriegelungselement 121 derart mit dem Sitzelement 111 zusammen, dass es in dem Entriegelungszustand ERZ des Verriegelungselements 121 eine Bewegung des Sitzelements 111 von dem hochgeklappten Zustand HOZ in den heruntergeklappten Zustand HEZ zulässt (2a). Das Verriegelungselement 121 weist hierzu eine Ausnehmung 122 auf, durch welche ein Verriegelungsabschnitt 113 des Sitzelements 111 in dem Entriegelungszustand ERZ des Verriegelungselements 121 hindurchbewegt werden kann. Das Sitzelement 111 umfasst den Verriegelungsabschnitt 113, der in den 2a und 2b im Wesentlichen quaderförmig gestaltet ist.Selbstverständlich kann der Verriegelungsabschnitt 113 auch anders ausgestaltet sein. Der Verriegelungsabschnitt 113 ist im Bereich einer Hinterkante der Sitzfläche 112 angeordnet, wobei seine Längsachse vorzugsweise im Wesentlichen parallel zu der Sitzfläche 112 verläuft und/oder vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zu der Schwenkachse 111.2 verläuft. Es sind jedoch auch beliebige andere geeignete Gestaltungen und/oder Anordnungen des Verriegelungsabschnitts 113 möglich.
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Der Verriegelungsabschnitt 113 definiert bei seiner Bewegung zwischen dem heruntergeklappten Zustand HEZ und dem hochgeklappten Zustand HOZ eine Bewegungsebene 114.1 und einen Bewegungsraum, der in 2a durch die strich-zweipunktierten Linien 114.2 angedeutet ist. Dieser Bewegungsraum 114.2 erstreckt sich in dem Entriegelungszustand ERZ des Verriegelungselements 121 durch die Ausnehmung 122 hindurch. Mithin gibt also das Verriegelungselement 121 in dem Entriegelungszustand ERZ den Bewegungsraum 114.2 frei.
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Wie der 2b zu entnehmen ist, wirkt das Verriegelungselement 121 in dem Verriegelungszustand VRZ des Verriegelungselementes 121 derart mit dem Sitzelement 111 zusammen, dass es eine Bewegung des Sitzelements 111 von dem hochgeklappten Zustand HOZ in den heruntergeklappten Zustand HEZ verhindert. Mithin gibt das Verriegelungselement 121 in dem Verriegelungszustand VRZ den Bewegungsraum 114.2 also nicht frei bzw. ragt in diesen hinein.
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Um von dem Entriegelungszustand ERZ in den Verriegelungszustand VRZ bzw. umgekehrt zu gelangen, vollführt das Verriegelungselement 121 eine Linearbewegung entlang seiner Längsrichtung. Diese Linearbewegung wird durch einen Linearmagneten 123 der Verriegelungseinrichtung 120 erzeugt und ist in 2b durch einen Doppelpfeil angedeutet. Es können hierfür jedoch auch beliebige andere Linearantriebe Verwendung finden. Weiterhin können bei anderen Varianten auch beliebige räumliche Bewegungen des Verriegelungselements vorgesehen sein, insbesondere kann das Verriegelungselement eine (beliebig) kombinierte rotatorische und translatorische Bewegung ausführen.
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Das Verriegelungselement 121 wird dabei um einen Verfahrweg LWE verschoben. Dieser Verfahrweg LWE entspricht im vorliegenden Beispiel etwa der Breite der Ausnehmung 122 (d.h. deren Abmessung entlang der Längsrichtung des Verriegelungselements 121). Es versteht sich jedoch, dass bei anderen Varianten auch ein beliebiger anderer geeigneter Verfahrweg LWE gewählt sein kann. Es muss lediglich sichergestellt sein, dass ein ausreichend großer Teil des Verriegelungselements 121 in den Bewegungsraum 114.2 des Verriegelungsabschnitts 113 hineinragt, um das Sitzelement 111 in dem hochgeklappten Zustand HOZ zuverlässig zu verriegeln.
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Das Verriegelungselement 121 ist in dem Verriegelungszustand VRZ zu beiden Seiten des Bewegungsraumes 114.2 in jeweils einer Aussparung 142 der Trägereinrichtung 140 gelagert. Die Trägereinrichtung 140 umgibt den Bewegungsraum 114.2, wobei sie im Wesentlichen symmetrisch zu dem Bewegungsraum 114.2 angeordnet und im Wesentlichen gabelförmig ausgebildet ist.
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In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel des Klappsitzes 101 wird das Sitzelement 111 bei Vorliegen eines Verriegelungsbefehls VRB in der Steuereinrichtung 130 in den verriegelten Zustand VZ überführt, sobald sich das Sitzelement 111 in dem hochgeklappten Zustand HOZ befindet. Hier kann es zu beliebigen zeitlichen Verzögerungen (zwischen dem Anliegen des Verriegelungsbefehls VRB und dem tatsächlichen Verriegeln) kommen, wenn beispielsweise der Klappsitz 101 bei Vorliegen des Verriegelungsbefehls VRB noch zum Sitzen benutzt wird. Im vorliegenden Beispiel wird das Sitzelement 111 bei Vorliegen des Verriegelungsbefehls VRB unmittelbar nachdem sich das Sitzelement 111 in dem hochgeklappten Zustand HOZ befindet in den verriegelten Zustand VZ überführt.
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Wie bereits oben im Zusammenhang mit 1 beschrieben, erreicht das Sitzelement 111 den hochgeklappten Zustand HOZ bereits bei einer Schwenkwinkeldifferenz SWD = 10° vor Erreichen des Endanschlages EA. Im vorliegenden Beispiel ist der Endanschlag EA wie beschrieben durch die Rückenlehne 110.1 gebildet. Es versteht sich jedoch, dass dieser Endanschlag EA bei anderen Varianten auch durch eine andere Komponente gebildet sein kann. Insbesondere kann der Endanschlag EA auch durch eine Stirnwand 140.1 der Trägereinrichtung 140 gebildet sein, welche die Ausnehmung 141 begrenzt und mit dem Verriegelungsabschnitt 113 zusammenwirkt.
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Um zu überprüfen, ob sich das Sitzelement 111 in dem hochgeklappten Zustand HOZ befindet, weist die Verriegelungseinrichtung 120 ein Erfassungselement 115 auf, das bei Erfassen des hochgeklappten Zustands HOZ des Sitzelements 111 ein entsprechendes Auslösesignal ALS an die Steuereinrichtung 130 ausgibt. Bei Vorliegen des Auslösesignals ALS und bei Vorliegen des Verriegelungsbefehls VRB betätigt die Steuereinrichtung 130 die Verriegelungseinrichtung 120, welche das Verriegelungselement 121 dann in seinem Verriegelungszustand VRZ und damit das Sitzelement 111 in den verriegelten Zustand VZ überführt. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel umfasst das Erfassungselement 115 einen optischen Sensor. Es versteht sich jedoch, dass bei anderen Varianten der Erfindung (einzeln oder in Kombination) auch ein beliebiger anderer geeigneter Sensor, beispielsweise ein Kontaktschalter und/oder ein Taster und/oder ein kapazitiver Sensor vorgesehen sein kann. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Erfassungselement 115 an dem Verriegelungsanschnitt 113 angeordnet. Es versteht sich jedoch, dass das Erfassungselement 115 bei anderen Varianten der Erfindung an beliebiger anderer geeigneter Stelle angeordnet sein kann, um insbesondere den hochgeklappten Zustand HOZ des Sitzelements 111 erfassen zu können.
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Darüber hinaus weist die Verriegelungseinrichtung 120 ein Überwachungselement 116 auf, das überwacht, ob sich das Verriegelungselement 121 in dem Verriegelungszustand VRZ befindet. Dabei wird bei Nichterreichen des Verriegelungszustands VRZ des Verriegelungselements 121 ein Alarmsignal ARS ausgegeben. Dieses Alarmsignal ARS informiert den Zugführer über das Nichterreichen des Verriegelungszustands VZ des Verriegelungselementes 121. Hierdurch kann der Zugführer beispielsweise umgehend einen Entriegelungsbefehl ERB und anschließend einen erneuten Verriegelungsbefehl VRB initiieren. Ein gegebenenfalls erneut ausgegebenes Alarmsignal ARS macht den Zugführer beispielsweise auf bevorstehende notwendige Reparaturmaßnahmen an der Verriegelungseinrichtung 120 aufmerksam. In der vorliegenden Ausführungsform umfasst das Überwachungselement 116 einen optischen Sensor. Es versteht sich jedoch, dass bei anderen Varianten der Erfindung (einzeln oder in Kombination) auch ein beliebiger anderer geeigneter Sensor, beispielsweise ein kapazitiver Sensor, vorgesehen sein kann.
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In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel werden in dem Schienenfahrzeug 100 mehrere Klappsitze 101 zentral gesteuert. Dabei ist die Steuereinrichtung 130 derart ausgebildet, dass eine Ausgabe des Verriegelungsbefehls VRB und/oder des Entriegelungsbefehls ERB an die Verriegelungseinrichtungen 120 mehrerer oder aller Klappsitze 101 des Schienenfahrzeugs 100 kollektiv erfolgt. Die Ausgabe des betreffenden Befehls kann automatisch (z.B. zu bestimmten Zeiten) oder individuell initiiert durch den Fahrzeugführer erfolgen. Es versteht sich jedoch, dass bei anderen Varianten die Steuereinrichtung derart ausgebildet sein kann, dass eine Ausgabe des Verriegelungsbefehls und des Entriegelungsbefehls an die Verriegelungseinrichtung für einzelne oder jeden der Klappsitze 101 des Schienenfahrzeugs 100 individuell erfolgt.
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Zweites Ausführungsbeispiel
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Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 3 eine weitere bevorzugte Ausführung des erfindungsgemäßen Klappsitzes 201 für das erfindungsgemäße Schienenfahrzeug 100 beschrieben. Mit dem Klappsitz 201 kann eine bevorzugte Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Verriegeln eines derartigen Klappsitzes realisiert werden.
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Der Klappsitz 201 entspricht dabei in seiner grundsätzlichen Gestaltung und Funktionsweise dem Klappsitz 101 aus 1 und 2, sodass hier lediglich auf die Unterschiede eingegangen werden soll. Insbesondere sind identische Komponenten mit den identischen Bezugszeichen versehen, während gleichartige Komponenten mit um den Wert 100 erhöhten Bezugszeichen versehen sind. Sofern nachfolgend nichts Anderweitiges ausgeführt wird, wird hinsichtlich der Merkmale, Funktionen und Vorteile dieser Komponenten auf die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.
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3a zeigt den Klappsitz 201 in dem hochgeklappten Zustand HOZ, wobei sich das Verriegelungselement 221 in dem Entriegelungszustand ERZ befindet. 3b zeigt den Klappsitz 201 in dem hochgeklappten Zustand HOZ, wobei sich das Verriegelungselement 221 in seinem Verriegelungszustand VRZ befindet, wodurch sich auch das Sitzelement 111 in seinem verriegelten Zustand VZ befindet.
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Der Unterschied des Klappsitzes 201 zu dem Klappsitz 101 besteht in der Gestaltung und Lagerung der Verriegelungseinrichtung 220. Die Verriegelungseinrichtung 220 wird durch die Steuereinrichtung 230 gesteuert. So vollführt das Verriegelungselement 221 von dem Entriegelungszustand ERZ in den Verriegelungszustand VRZ und umgekehrt eine Rotationsbewegung (in 3b durch einen kreisbogenförmigen Pfeil angedeutet) mit einem Rotationswinkel RWI. Dieser Rotationswinkel RWI beträgt im vorliegenden Beispiel etwa 90°. Es versteht sich jedoch, dass bei anderen Varianten auch ein beliebiger anderer geeigneter Rotationswinkel RWI gewählt sein kann. Es muss lediglich sichergestellt sein, dass ein ausreichend großer Teil des Verriegelungselements 221 in den Bewegungsraum 114.2 des Verriegelungsabschnitts 113 hineinragt, um das Sitzelement 111 in dem hochgeklappten Zustand HOZ zuverlässig zu verriegeln.
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Diese Rotationsbewegung wird durch einen Rotationsmagneten 223 der Verriegelungseinrichtung 220 erzeugt. Es können hierfür jedoch auch beliebige andere Rotationsantriebe Verwendung finden. Durch die (gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel) andersartige Bewegung (Rotation statt Translation) des Verriegelungselements 221 ergeben sich andere Anforderungen an die Gestaltung des Überwachungselements 216, welches in geeigneter Weise erfassen muss, dass das Verriegelungselement 221 den Verriegelungszustand VRZ erreicht hat.
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Drittes Ausführungsbeispiel
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Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 4 eine weitere bevorzugte Ausführung des erfindungsgemäßen Klappsitzes 301 für das erfindungsgemäße Schienenfahrzeug 100 beschrieben. Mit dem Klappsitz 301 kann eine bevorzugte Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Verriegeln eines derartigen Klappsitzes erreicht werden.
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Der Unterschied zu dem zweiten Ausführungsbeispiel besteht im Wesentlichen in der Funktionsweise und Gestaltung der Verriegelungseinrichtung 320, insbesondere des Verriegelungselements 321. Das Verriegelungselement 321 zeichnet sich dadurch aus, dass es mit dem Sitzelement 111 bei der Bewegung des Sitzelements 111 von dem heruntergeklappten Zustand in den hochgeklappten Zustand nach Art einer Schnappverbindung in Eingriff gelangt, sodass eine Bewegung des Sitzelements 111 von dem heruntergeklappten Zustand HEZ in den hochgeklappten Zustand HOZ auch in dem Verriegelungszustand VRZ des Verriegelungselements 321 möglich ist. Dies wird in einfacher Weise durch die Gestaltung des Verriegelungselements 321 als Rastelement realisiert.
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Hierzu ist das Verriegelungselement 321 so gestaltet, dass sein die Ausnehmung 322 ausbildender Teil 321.1 auf einer Drehachse 321.2 des Verriegelungselements 321 drehbar gelagert und durch eine Vorspannfeder (nicht dargestellt) gegen einen Drehanschlag (nicht dargestellt) des Verriegelungselements 321 vorgespannt ist. In dem Verriegelungszustand VRZ befindet sich der Teil 321.1 zunächst in dem in 4 durch die gestrichelte Kontur 313.1 dargestellten Zustand.
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Wird das Sitzelement 111 nun in den hochgeklappten Zustand HOZ verschwenkt, trifft der Verriegelungsabschnitt 113 auf den Teil 321.1 des Verriegelungselements 321 und lenkt diesen gegen die Kraft der Vorspannfeder um einen Winkel aus, wie dies in 4 durch den Winkel W1 angedeutet ist. Diese Auslenkung schreitet solange voran, bis der Verriegelungsabschnitt 113 das Verriegelungselement 321 bei einem Winkel W2 passiert hat (siehe Kontur 313.2). An diesem Punkt stellt die Vorspannfeder den Teil 321.1 des Verriegelungselements 321 wieder in seine Ausgangslage zurück, wodurch das Sitzelement 111 in dem hochgeklappten Zustand HOZ verriegelt ist.
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Schließlich wird bei Vorliegen eines Entriegelungsbefehls ERB das Verriegelungselement 321 gesteuert durch eine Steuereinrichtung 130 (nicht gezeigt) wieder in den Entriegelungszustand ERZ überführt.
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Es versteht sich, dass bei anderen Varianten auch eine beliebig anders gestaltete Rasteinrichtung realisiert sein kann. In jedem Fall kann durch eine solche Rasteinrichtung eine besonders wartungsarme und kostengünstige Verriegelungseinrichtung realisiert werden.
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Die vorliegende Erfindung wurde vorstehend ausschließlich im Zusammenhang mit Ausführungsbeispielen, bei denen das Rückführen in den Entriegelungszustand ERZ über die Steuereinrichtung 130 erfolgt. Es versteht sich jedoch, dass bei bestimmten Varianten zusätzlich oder alternativ die Überführung des Verriegelungselements in den Entriegelungszustand ERZ durch manuelles Eingreifen einer entsprechend autorisierten bzw. mit entsprechenden Hilfsmitteln versehenen Person erfolgen kann.
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Die vorliegende Erfindung wurde vorstehen ausschließlich im Zusammenhang mit Ausführungsbeispielen in Schienenfahrzeugen beschrieben. Es versteht sich jedoch, dass der erfindungsgemäße Klappsitz bei anderen Varianten auch in anderen Fahrzeugen, beispielsweise in Kraftfahrzeugen, und/oder in Gebäuden und/oder freistehend angeordnet sein kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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