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Die Erfindung betrifft eine Lagerbuchse für einen Fahrzeugsitz, insbesondere zur Lagerung eines Querrohrs in einem Strukturbauteil des Fahrzeugsitzes, die Lagerbuchse aufweisend einen Grundkörper mit einer kreiszylindrischen Öffnung mit einem Innendurchmesser, insbesondere zur Aufnahme eines Querrohrs des Fahrzeugsitzes. Die Erfindung betrifft zudem einen Fahrzeugsitz.
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Stand der Technik
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Die
WO 2009/097945 A1 offenbart eine Lageranordnung mit einer Lagerbuchse, die mit einem Bauteil verbindbar ist und an deren Innenseite ein Körper lagerbar ist und die einen Bund aufweist, wobei an dem Bund mindestens ein Spreizmittel angeordnet ist, das dessen Querschnitt beim Einführen des Körpers zumindest örtlich vergrößert. Dadurch ist insbesondere die axiale Sicherung der Lageranordnung verbessert.
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Aus der
DE 199 11 281 A1 ist ein Fahrzeugsitz bekannt, mit einer Lagerstelle zur Aufnahme eines Rohres, wobei zwischen der Lagerstelle und dem Rohr eine Lagerbuchse vorgesehen ist, welche elastische Elemente zum Vorspannen und/oder Zentrieren des Rohres aufweist.
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Die
DE 10 2006 060 829 A1 offenbart eine Lageranordnung zwischen zwei relativ zueinander um eine Achse schwenkbaren Bauteilen eines Fahrzeugsitzes, mit zwei relativ zueinander um die Achse schwenkbaren Lagerelementen und einer axial und/oder radial zwischen den Lagerelementen angeordneten Lagerbuchse, welche federnde Abschnitte zum axialen und/oder radialen Spielausgleich aufweist, wobei die Lagerbuchse einen Tellerabschnitt, der als Tellerfeder zum axialen Spielausgleich wirksam ist, und einen Tonnenabschnitt, der als Tonnenfeder zum radialen Spielausgleich wirksam ist, aufweist.
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Aufgabe
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Der Erfindung liegt zudem die Aufgabe zu Grunde, eine Lagerbuchse bereitzustellen, die ein Querrohr eines Fahrzeugsitzes spielfrei lagert. Insbesondere soll das Querrohr axial gegen ein Verschieben gesichert sein, so dass keine zusätzlichen Axialsicherungsmittel (wie Sicherungsringe) zur axialen Fixierung des Querrohrs verwendet werden müssen. Der Erfindung liegt zudem die Aufgabe zu Grunde, einen entsprechenden Fahrzeugsitz mit einer solchen Lagerbuchse bereitzustellen.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Lagerbuchse für einen Fahrzeugsitz, insbesondere zur Lagerung eines Querrohrs in einem Strukturbauteil des Fahrzeugsitzes, gelöst, die Lagerbuchse aufweisend einen Grundkörper mit einer kreiszylindrischen Öffnung mit einem Innendurchmesser, insbesondere zur Aufnahme eines Querrohrs des Fahrzeugsitzes, wobei ein dem Grundkörper axial benachbarter Spannbereich der Lagerbuchse eine konisch verlaufende Öffnung, insbesondere zur Aufnahme des Querrohrs des Fahrzeugsitzes, aufweist. Dabei kann das zu lagernde Querrohr ebenfalls ein Strukturbauteil des Fahrzeugsitzes sein. Das Strukturbauteil, in dem das Querrohr mittels der Lagerbuchse gelagert sein kann, kann ein Sitzrahmenseitenteil sein.
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Dadurch, dass ein dem Grundkörper axial benachbarter Spannbereich der Lagerbuchse eine konisch verlaufende Öffnung aufweist, ist eine Lagerbuchse bereitgestellt, die ein Querrohr eines Fahrzeugsitzes spielfrei lagern kann. Die konisch verlaufende Öffnung verläuft vorzugsweise in axialer Richtung.
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Der Spannbereich ist vorzugsweise in mehrere Spannsegmente unterteilt. Der Spannbereich kann in acht Spannsegmente unterteilt sein. Der Spannbereich kann alternativ in drei Spannsegmente unterteilt sein. Der Spannbereich kann alternativ in sechs Spannsegmente unterteilt sein. Durch die Unterteilung des Spannbereichs in Spannsegmente lässt sich die Lagerbuchse während des Herstellprozesses, beispielsweise einem Spritzgussverfahren, einfacher aus einem Werkzeug entfernen. Der Spannbereich kann alternativ aber auch ringförmig ausgebildet sein.
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Die konisch verlaufende Öffnung des Spannbereichs weist zumindest abschnittsweise einen Innendurchmesser auf, der kleiner als der Innendurchmesser der Öffnung des Grundkörpers ist. Ein Außendurchmesser des Querrohrs entspricht weitgehend dem Innendurchmesser der Öffnung des Grundkörpers. Bei einer Montage des Fahrzeugsitzes wird das Querrohr zunächst durch den Grundkörper hindurch geschoben. Im weiteren Verlauf durchdringt das Querrohr dann auch den Spannbereich und weitet diesen aufgrund der genannten Durchmesserverhältnisse auf.
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Der Spannbereich, insbesondere ein dem Grundkörper abgewandter Endbereich des Spannbereichs, kann einen radial nach außen ausgebildeten Sicherungswulst aufweisen. Der Sicherungswulst kann umlaufend sein. Der Sicherungswulst kann jedoch auch aus mehreren Segmenten bestehen. Falls der Spannbereich aus mehreren Spannsegmenten besteht, kann jedes der Spannsegmente ein Sicherungswulstsegment aufweisen. Die Sicherungswulstsegmente können jeweils einteilig mit den Spannsegmenten ausgebildet sein. Die Sicherungswulstsegmente können sich durch ihre Anordnung zu einem mehrfach unterbrochenen Sicherungswulst ergänzen, ohne dass die Sicherungswulstsegmente miteinander verbunden sind.
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Der Spannbereich kann, insbesondere wenigstens abschnittweise und axial neben dem Sicherungswulst, eine zylindrische Außenkontur mit einem Außendurchmesser aufweisen, der größer als der Innendurchmesser der Öffnung des Grundkörpers ist. Der Sicherungswulst kann einen Außendurchmesser aufweisen, der größer ist als der Außendurchmesser der zylindrischen Außenkontur des Spannbereichs.
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Vorzugsweise weist der Grundkörper eine umlaufende Nut auf, die sich in axialer Richtung erstreckt. Die Nut kann zur Aufnahme eines Kragenzuges eines Strukturbauteils des Fahrzeugsitzes geeignet sein. Dadurch lässt sich die Lagerbuchse vor dem Einschieben des Querrohrs auf dem Kragenzug fixieren. Die Nut und der Sicherungswulst können die Lagerbuchse in beide axialen Richtungen auf dem Kragenzug fixieren.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß zudem durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.
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Der Fahrzeugsitz kann auf jeder der beiden Fahrzeugsitzseiten je eine Viergelenkanordnung aufweisen. Die Viergelenkanordnung kann eine Oberschiene, eine vordere Schwinge, eine hintere Schwinge und ein Sitzrahmenseitenteil eines Sitzrahmens aufweisen. Die beiden hinteren Schwingen können mit einem Querrohr verbunden sein, wobei wenigstens ein Ende des Querrohrs mittels der wenigstens einen Lagerbuchse in einem der beiden Sitzrahmenseitenteile unter Bildung eines Drehgelenks der Viergelenkanordnung gelagert ist. Unter dem Begriff Oberschiene ist das Schienenprofil der Oberschiene sowie sämtliche fest mit diesem verbundenen Bauteil, insbesondere Adapter, zu verstehen.
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Wenigstens eines der beiden Sitzrahmenseitenteile kann einen Kragenzug aufweisen. Ein Ende des Querrohrs kann unter Zwischenlage der wenigstens einen Lagerbuchse drehbar in dem Kragenzug gelagert sein. Ein Spannbereich der Lagerbuchse ist vorzugsweise durch das Querrohr derart elastisch und/oder plastisch aufgeweitet, dass die Lagerstelle spielfrei ist. Das Querrohr drückt den Spannbereich von innen gegen den Kragenzug, so dass ein vorhandenes Spiel eliminiert ist.
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Zusammenfassend und mit anderen Worten ausgedrückt, ist mit der Erfindung insbesondere die spielfreie Lagerung eines Querrohrs in einem Sitzrahmenseitenteil eines Fahrzeugsitzes ermöglicht. Eine Außenseite einer inneren Hülse (Spannbereich) kann, insbesondere in einem in einen Durchzug (Kragenzug) montierten Zustand des Querrohrs und im Bereich eines Radius des Durchzugs, mit einem umlaufenden oder auch unterbrochenen Sicherungswulst versehen sein. Eine Fase am Ende des Sicherungswulsts verkleinert den Außendurchmesser der inneren Hülse, so dass diese in den Durchzug gesteckt werden kann. Ein Außendurchmesser des Sicherungswulstes ist größer als ein Innendurchmesser des Durchzuges. Dadurch wird die innere Hülse im zylindrischen Bereich des Durchzuges elastisch gestaucht. Im Bereich vom Radius des Durchzuges geht die Stauchung wieder zurück und der Sicherungswulst legt sich an den Durchzug an. Dadurch kann die Lagerbuchse in der weiteren Montage nicht mehr abfallen. Das Ende der inneren Hülse ist im Bereich des vorzugsweise kegeligen Durchzuges und im Radienbereich des Durchzugs innen konisch ausgeführt. Der gesamte Konusbereich (Spannbereich) hat einen kleineren Innendurchmesser als der Außendurchmesser des Querrohres. Wird in der Montage das Querrohr durch die Lagerbuchse gesteckt, dann weitet sich der Konus elastisch und oder plastisch auf. Das Querrohr ist dadurch spielfrei im Durchzug des Seitenteils gelagert. Während des Montageprozesses kann diese Steckverbindung durch den Sicherungswulst nicht mehr auseinanderfallen.
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Figurenliste
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand von zwei in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Es zeigen:
- 1: eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes,
- 2: eine Detailansicht einer Schnittdarstellung einer Lagerstelle des Fahrzeugsitzes mit einer Lagerbuchse gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels, in die ein Querrohr teilweise eingeschobenen ist., 3: die Lagerstelle aus 2 mit vollständig eingeschobenem Querrohr, und
- 4 eine Lagerbuchse gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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Ein in 1 schematisch dargestellter Fahrzeugsitz 1 wird nachfolgend unter Verwendung von drei senkrecht zueinander verlaufenden Raumrichtungen beschrieben. Eine Längsrichtung x verläuft bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz 1 weitgehend horizontal und vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeuglängsrichtung, die der gewöhnlichen Fahrtrichtung des Fahrzeuges entspricht. Eine zu der Längsrichtung x senkrecht verlaufende Querrichtung y ist im Fahrzeug ebenfalls horizontal ausgerichtet und verläuft parallel zu einer Fahrzeugquerrichtung. Eine Vertikalrichtung z verläuft senkrecht zu der Längsrichtung x und senkrecht zu der Querrichtung y. Bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz 1 verläuft die Vertikalrichtung z parallel zu der Fahrzeughochachse.
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Die verwendeten Positions- und Richtungsangaben, wie beispielsweise vorne, hinten, oben und unten beziehen sich auf eine Blickrichtung eines im Fahrzeugsitz 1 sitzenden Insassen in normaler Sitzposition, wobei der Fahrzeugsitz 1 im Fahrzeug eingebaut, in einer zur Personenbeförderung geeigneten Gebrauchsposition mit einer aufrecht stehenden Rückenlehne 200 und wie üblich in Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz 1 kann jedoch auch in abweichender Ausrichtung, beispielsweise quer zur Fahrtrichtung verbaut werden.
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Der Fahrzeugsitz 1 ist weitgehend spiegelsymmetrisch zu einer senkrecht zur Querrichtung y ausgerichteten, und in Querrichtung y mittig durch den Fahrzeugsitz 1 verlaufenden Symmetrieebene, weshalb nachfolgend (sofern sinnvoll) nur eine Seite des Fahrzeugsitzes 1 beschrieben ist.
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Der Fahrzeugsitz 1 weist ein Sitzteil 100 und eine an dem Sitzteil 100 mittels Beschlägen befestigte und relativ zu dem Sitzteil 100 in ihrer Neigung einstellbare Rückenlehne 200 auf. Das Sitzteil 100 ist mittels eines Sitzlängseinstellers 300 an einem Fahrzeugboden eines Kraftfahrzeugs befestigbar und in Längsrichtung x einstellbar. Der Sitzlängseinsteller 300 umfasst auf beiden Fahrzeugsitzseiten des Fahrzeugsitzes 1 jeweils ein Schienenpaar, bestehend aus einer an einem Fahrzeugboden des Kraftfahrzeugs befestigbaren Unterschiene 310 und einer in der Unterschiene 310 geführten Oberschiene 320.
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Eine Höheneinstellkinematik 400 verbindet das Sitzteil 100 mit dem Sitzlängseinsteller 300 des Fahrzeugsitzes 1 derart, dass insbesondere in Vertikalrichtung z die Position des Sitzteils 100 relativ zu der Unterschiene 310 und somit relativ zu dem Fahrzeugboden des Kraftfahrzeugs einstellbar ist.
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Das Sitzteil 100 weist einen Sitzrahmen 110 auf, der ein Sitzkissenpolster 120 trägt. Der Sitzrahmen 110 umfasst zwei weitgehend parallel zur Längsrichtung x ausgerichtete Sitzrahmenseitenteile 130, die in Querrichtung y zueinander beabstandet und zueinander spiegelsymmetrisch zur Symmetrieebene angeordnet sind.
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Die Höheneinstellkinematik 400 des Fahrzeugsitzes 1 weist auf beiden Fahrzeugsitzseiten je eine Viergelenkanordnung auf, welche aus der Oberschiene 320, einer vorderen Schwinge 410, einer hinteren Schwinge 420 und einem Sitzrahmenseitenteil 130 des Sitzrahmens 110 gebildet ist, die mittels Drehgelenken zu der Viergelenkanordnung gelenkig miteinander verbunden sind. Die beiden hinteren Schwingen 420 sind mit einem Querrohr 140 verbunden, vorliegend verschweißt. Die beiden hinteren Schwingen 420 sind jeweils in einem äußeren Bereich des Querrohrs 140 mit diesem verschweißt. Das Querrohr 140 verläuft parallel zur Querrichtung y. Das Querrohr 140 hat einen kreisrunden Querschnitt. Jedes der beiden Enden des Querrohrs 140 ist unter Zwischenlage einer Lagerbuchse 150 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel drehbar in jeweils einem Kragenzug 132 eines der beiden Sitzrahmenseitenteile 130 unter Bildung eines Drehgelenks gelagert. Die Kragenzüge 132 der beiden Sitzrahmenseitenteile 130 haben jeweils einen kreisrunden Querschnitt. Die Kragenzüge 132 der beiden Sitzrahmenseitenteile 130 weisen aufeinander zu.
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Die 2 und 3 zeigen die Lagerung eines der beiden Enden des Querrohrs 140 in einem Sitzrahmenseitenteil 130. 2 zeigt eine auf den Kragenzug 132 des Sitzrahmenseitenteils 130 aufgeschobene Lagerbuchse 150. Zudem ist in 2 ein Einschieben des Querrohrs 140 in die Lagerbuchse 150 in einer Montagerichtung M während einer Montage des Fahrzeugsitzes 1 dargestellt. 3 zeigt das vollständig in die Lagerbuchse 150 eingeschobene Querrohr 140.
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Die Lagerbuchse 150 weist einen kreiszylindrischen Grundkörper 152 auf. Der Innendurchmesser D1 des Grundkörpers 152 entspricht annähernd dem Außendurchmesser des Querrohrs 140. Zur Erleichterung des Einschiebens des Querrohrs 140 in die Lagerbuchse 150 während der Montage des Fahrzeugsitzes 1 und aus Gründen des Toleranzausgleichs ist der Außendurchmesser des Querrohrs 140 jedoch geringfügig kleiner als der Innendurchmesser D1 des Grundkörpers 152. Dadurch ist zwischen dem Querrohr 140 und dem Grundkörper 152 ein geringfügiges Spiel S1 vorhanden.
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Eine Mittelachse 154 des Grundkörpers 152 verläuft parallel zur Querrichtung y und definiert die verwendeten Begriffe eines Zylinderkoordinatensystems, wie „axial“, „radial“ und „Umfangsrichtung“. Die Mittelachse 154 des Grundkörpers 152 entspricht zudem einer von vier Drehachsen der Viergelenkanordnung der Höheneinstellkinematik 400 und entspricht zudem einer Mittelachse des Querrohrs 140.
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Der Grundkörper 152 der Lagerbuchse 150 weist eine umlaufende Nut 156 auf. Die Nut 156 ist in radialer Richtung zwischen dem Innendurchmesser D1 des Grundkörpers 152 und einem Außendurchmesser des Grundkörpers 152 angeordnet. Die Nut 156 erstreckt sich in axialer Richtung, ausgehend von einer dem Sitzrahmenseitenteil 130 zugewandten Stirnseite des Grundkörpers 152. Die Tiefe der Nut 156 entspricht vorliegend annähernd 50 Prozent der Länge der Lagerbuchse 150 in axialer Richtung. Die Nut 156 nimmt in einem montierten Zustand der Lagerbuchse 150 den Kragenzug 132 auf. Dadurch ist die Lagerbuchse 150 in Richtung des Sitzrahmenseitenteils 130 axial gesichert.
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In einem dem Sitzrahmenseitenteil 130 zugewandten Endbereich der Lagerbuchse 150 schließt sich in axialer Richtung an den Grundkörper 152 ein Spannbereich 158 an. Eine Außenkontur des Spannbereichs 158 ist mit Ausnahme eines Sicherungswulstes 160 kreiszylindrisch. Der Spannbereich 158 ist im montierten Zustand der Lagerbuchse 150 in radialer Richtung zwischen dem Querrohr 140 und der Nut 156 angeordnet. Eine Innenkontur des Spannbereichs 158 ist konisch ausgebildet. Zur Erleichterung der Montage der Lagerbuchse 150 an dem Kragenzug 132 und aus Gründen des Toleranzausgleichs ist ein Außendurchmesser D2 des Spannbereichs 158 jedoch geringfügig kleiner als der Innendurchmesser des Kragenzugs 132. Dadurch ist zwischen dem Spannbereich 158 und dem Kragenzug 132 vor dem Einschieben des Querrohrs 140 ein geringfügiges Spiel S2 vorhanden. Der Außendurchmesser D2 des Spannbereichs 158 ist axial neben dem Sicherungswulst 160 zu messen.
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Zur Beseitigung des Spiels S1 zwischen dem Querrohr 140 und der Lagerbuchse 150, insbesondere dem Grundkörper 152, und des Spiels S2 zwischen dem Spannbereich 158 und dem Kragenzug 132, ist der Spannbereich 158 radial innen konisch ausgebildet. Ein Innendurchmesser des Spannbereichs 158 verjüngt sich in Richtung des dem Sitzrahmenseitenteil 130 zugewandten Endes der Lagerbuchse 150 stetig. In einem Übergangsbereich zwischen dem Grundkörper 152 und dem Spannbereich 158 ist der Innendurchmesser des Spannbereichs 158 gleich dem Innendurchmesser D1 des Grundkörpers 152. Im weiteren Verlauf nimmt der Innendurchmesser in axialer Richtung ab, so dass der Innendurchmesser des Spannbereichs 158 zumindest abschnittsweise kleiner ist als der Außendurchmesser des Querrohrs 140, so dass der Spannbereich 158 beim Einschieben des Querrohrs 140 elastisch und/oder plastisch aufgeweitet wird.
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Zur axialen Sicherung der Lagerbuchse 150 relativ zu dem der Lagerbuchse 150 zugeordneten Sitzrahmenseitenteil 130 weist der Spannbereich 158 auf seinem Außenumfang den Sicherungswulst 160 auf, der vorliegend umlaufend ausgebildet ist. Ein Außendurchmesser D3 des Sicherungswulstes 160 ist größer als der Außendurchmesser D2 des Spannbereiches 158 im übrigen Bereich des Spannbereiches 158.
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Die zuvor beschriebene Geometrie der Lagerbuchse 150 bezieht sich auf einen unverformten Zustand der Lagerbuchse 150, das heißt einen Zustand, in dem insbesondere das Querrohr 140 noch nicht in die Lagerbuchse 150 eingeführt ist. 3 zeigt die Lagerung des Querrohrs 140 in dem Sitzrahmenseitenteil 130 in einem vollständig eingeschobenen Zustand des Querrohrs 140. Dadurch, dass der Spannbereich 158 konisch ausgebildet ist, ist der Spannbereich 158 aufgeweitet und nach radial innen gegen das Querrohr 140 vorgespannt. Dadurch ist kein Spiel zwischen dem Spannbereich 158 und dem Querrohr 140 vorhanden sowie das Spiel S1 zwischen dem Querrohr 140 und Grundkörper 152 über weite axiale Bereiche des Grundkörpers 152 eliminiert. Zudem ist das Spiel S2 zwischen dem Spannbereich 158 und dem Kragenzug 132 abschnittsweise eliminiert. Der Sicherungswulst 160 ist durch die Aufweitung des Spannbereichs 158 nach radial außen verlagert. Der Wulst hat nun einen Außendurchmesser, der größer ist als der Innendurchmesser des Kragenzugs 132. Dadurch sichert der Sicherungswulst 160 die Lagerbuchse 150 in Richtung einer Sitzmitte axial formschlüssig. Die Lagerbuchse ist somit durch die Nut 156 und den Sicherungswulst 160 in beide axialen Richtungen gesichert.
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4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Lagerbuchse 250. Die Lagerbuchse 250 kann die zuvor beschriebene Lagerbuchse 150 in dem Fahrzeugsitz 1 ersetzen. Modifikationen an dem Fahrzeugsitz 1, insbesondere dem Kragenzug 133, sind dazu nicht erforderlich. Bezüglich des Fahrzeugsitzes 1, in den die Lagerbuchse 250 montiert werden kann oder montiert ist, wird daher auf die vorangehende Beschreibung verwiesen. Die Lagerbuchse 250 entspricht hinsichtlich Aufbau und Funktion der zuvor beschriebenen Lagerbuchse 150, sofern nachfolgend nicht abweichend beschrieben.
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Die Lagerbuchse 250 weist einen kreiszylindrischen Grundkörper 252 auf. Eine Mittelachse 254 des Grundkörpers 252 verläuft parallel zur Querrichtung y. Der Grundkörper 252 der Lagerbuchse 250 weist eine umlaufende Nut 256 auf. Die Nut 256 kann einen Kragenzug aufnehmen.
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In einem Endbereich der Lagerbuchse 250 schließt sich in axialer Richtung an den Grundkörper 252 ein Spannbereich 258 an. Der Spannbereich 258 ist in mehrere Spannsegmente 260 unterteilt, vorliegend in acht Spannsegmente 260. Die Spannsegmente 260 sind umlaufend um die Mittelachse 254 angeordnet. Die Spannsegmente 260 sind gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnet. Die Spannsegmente 260 bilden gemeinsam den Spannbereich 258. Jeweils zwei benachbarte Spannsegmente 260 sind durch einen Spalt 262 der Breite a zueinander getrennt angeordnet. Die Spannsegmente 260 bilden eine konisch verlaufende Öffnung des Spannbereichs 258.
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Jedes der Spannsegmente 260 weist ein Sicherungswulstsegment 264 auf. Die Sicherungswulstsegmente 264 sind jeweils einteilig mit den Spannsegmenten 260 ausgebildet. Die Sicherungswulstsegmente 264 ergänzen sich durch ihre Anordnung zu einem mehrfach (vorliegend achtfach) unterbrochenen Sicherungswulst 266, ohne dass die Sicherungswulstsegmente 264 miteinander verbunden sind.
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Die Abmessungen der Lagerbuchse 250 entsprechen analog den zuvor beschriebenen Abmessungen der Lagerbuchse 150, insbesondere ein Innendurchmesser des Grundkörpers 252, ein Außendurchmesser des Spannbereichs 258, und ein Außendurchmesser des Sicherungswulstes 264. Die Spalte 262 werden bei der Beschreibung des Spannbereichs 258 und des Sicherungswulstes 264, insbesondere der zugehörigen Außendurchmesser, als Teil der jeweiligen einhüllenden Zylinderfläche betrachtet.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
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Obwohl die Erfindung in den Zeichnungen und der vorausgegangenen Darstellung im Detail beschrieben wurde, sind die Darstellungen illustrativ und beispielhaft und nicht einschränkend zu verstehen. Insbesondere ist die Wahl der zeichnerisch dargestellten Proportionen der einzelnen Elemente nicht als erforderlich oder beschränkend auszulegen. Weiterhin ist die Erfindung insbesondere nicht auf die erläuterten Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Varianten der Erfindung und ihre Ausführung ergeben sich für den Fachmann aus der vorangegangenen Offenbarung, den Figuren und den Ansprüchen.
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In den Ansprüchen verwendete Begriffe wie „umfassen“, „aufweisen“, „beinhalten“, „enthalten“ und dergleichen schließen weitere Elemente oder Schritte nicht aus. Die Verwendung des unbestimmten Artikels schließt eine Mehrzahl nicht aus. Eine einzelne Einrichtung kann die Funktionen mehrerer in den Ansprüchen genannten Einheiten bzw. Einrichtungen ausführen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 100
- Sitzteil
- 110
- Sitzrahmen
- 120
- Sitzkissenpolster
- 130
- Sitzrahmenseitenteil
- 132
- Kragenzug
- 140
- Querrohr
- 150
- Lagerbuchse
- 152
- Grundkörper
- 154
- Mittelachse
- 156
- Nut
- 158
- Spannbereich
- 160
- Sicherungswulst
- 200
- Rückenlehne
- 250
- Lagerbuchse
- 252
- Grundkörper
- 254
- Mittelachse
- 256
- Nut
- 258
- Spannbereich
- 260
- Spannsegment
- 262
- Spalt
- 264
- Sicherungswulst
- 300
- Sitzlängseinsteller
- 310
- Unterschiene
- 320
- Oberschiene
- 400
- Höheneinstellkinematik
- 410
- vordere Schwinge
- 420
- hintere Schwinge
- a
- Breite
- D1
- Innendurchmesser (des Grundkörpers 152)
- D2
- Außendurchmesser (des Spannbereichs 158)
- D3
- Außendurchmesser (des Sicherungswulstes 160)
- M
- Montagerichtung
- S1
- Spiel (zwischen Querrohr 140 und Grundkörper 152)
- S2
- Spiel (zwischen Spannbereich 158 und Kragenzug 132)
- x
- Längsrichtung
- y
- Querrichtung
- z
- Vertikalrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/097945 A1 [0002]
- DE 19911281 A1 [0003]
- DE 102006060829 A1 [0004]