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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Beschreibung betrifft das Gebiet der Radarsensoren, insbesondere einen Phasenregelkreis mit einem spannungsgesteuerten Oszillator (voltage controlled oscillator, VCO) zur Erzeugung eines HF-Oszillatorsignals.
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HINTERGRUND
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Hochfrequenz-(HF)-Sender und -Empfänger findet man in einer Vielzahl von Anwendungen, insbesondere im Gebiet der drahtlosen Kommunikation und der Radarsensoren. Im Automobilbereich besteht ein größer werdender Bedarf an Radarsensoren, die unter anderem in Fahrassistenzsystemen (Advanced driver assistance systems, ADAS) wie z.B. in Abstandsregeltempomat- (ACC, Adaptive Cruise Control, oder Radar Cruise Control) Systemen verwendet werden können. Solche Systeme können automatisch die Geschwindigkeit eines Automobils anpassen, um so einen sicheren Abstand zu anderen, vorausfahrenden Automobilen (sowie von anderen Objekten und von Fußgängern) einzuhalten. Weitere Anwendungen im Automobilbereich sind z.B. Totwinkeldetektion (blind spot detection), Spurwechselassistent (lane change assist) und dergleichen.
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Moderne Radarsysteme verwenden hochintegrierte HF-Schaltungen, welche sämtliche Kernfunktionen eines HF-Frontends eines Radar-Transceivers in einem einzigen Chip-Gehäuse (Single-Chip-Transceiver) enthalten können. Solche HF-Frontends können unter anderem einen HF-Lokaloszillator (LO), Leistungsverstärker, rauscharme Verstärker (low noise amplifiers, LNA) oder Mischer aufweisen. Nichtsdestotrotz können Radar-Vorrichtungen mehrere Radar-Chips aufweisen, um Systeme mit mehreren Sende- (TX-) Kanälen und mehreren Empfangs- (RX-) Kanälen zur Verfügung stellen zu können. Derartige MIMO-Systeme (MIMO = multiple-input multiple-output) können z.B. dazu eingesetzt werden, um zusätzlich zur Entfernung und Geschwindigkeit eines Radar-Targets auch dessen Winkelposition (Azimut- und/oder Elevationswinkel) und damit dessen räumliche Ausdehnung messen zu können. Des Weiteren werden für die Verwendung sogenannter Beam-Formung-Techniken mehrere TX- und/oder RX-Kanäle benötigt.
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Bei Systemen mit mehreren TX-Kanälen und mehreren TX-Antennen strahlen die einzelnen TX-Antennen üblicherweise kohärente HF-Radarsignale ab, und zu diesem Zweck benötigen die TX-Kanäle kohärente HF-Eingangssignale (Lokaloszillatorsignale) mit definierter Phase.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Es wird ein Radar-System beschrieben. Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Radarsystem einen ersten Radar-Chip mit einem ersten externen HF-Kontakt, einen zweiten Radar-Chip mit einem zweiten HF-Kontakt sowie einen HF-Signalpfad auf, der den ersten HF-Kontakt es ersten Radar-Chips mit dem zweiten HF-Kontakt des zweiten Radar-Chips verbindet. Das Radarsystem weist weiter einen im ersten Radar-Chip angeordneten Lokaloszillator auf, der dazu ausgebildet ist, ein HF-Oszillatorsignal zu erzeugen, und der mit dem ersten HF-Kontakt gekoppelt ist, um das HF-Oszillatorsignal an den zweiten Radar-Chip zu übertragen. Eine in dem zweiten Radar-Chip angeordnete Feedback-Schaltung ist schaltbar mit dem zweiten HF-Kontakt verbunden und ist dazu ausgebildet, als HF-Feedback-Signal zumindest einen Teil des über die HF-Leitung ankommen-den HF-Oszillatorsignals zu reflektieren. Eine in dem ersten Radar-Chip angeordnete Messschaltung, die über einen Koppler mit dem ersten HF-Kontakt gekoppelt ist, empfängt das HF-Feedback-Signal und ist dazu ausgebildet, basierend auf dem HF-Feedback-Signal und dem vom Lokaloszillator erzeugten HF-Oszillatorsignal ein Signal, das eine Phasenverschiebung repräsentiert, zu ermitteln.
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Des Weiteren wird ein Radar-Chip beschrieben, der gemäß einem Ausführungsbeispiel folgendes aufweist: einen HF-Kontakt, der dazu ausgebildet ist, ein HF-Oszillatorsignal zu empfangen; eine Feedback-Schaltung mit einer Abschlussimpedanz, die schaltbar mit dem HF-Kontakt verbunden ist und die so einen Impedanzwert aufweist, dass das empfangene HF-Oszillatorsignal zumindest teilweise reflektiert wird; einen Sendekanal, dem das am HF-Kontakt empfangene HF-Oszillatorsignal als Eingangssignal zugeführt ist und der dazu ausgebildet ist, basierend auf dem Eingangssignal ein HF-Ausgangssignal zu erzeugen und an einem HF-Ausgang auszugeben.
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Darüber hinaus wird ein Verfahren für ein Radarsystem beschrieben. Gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst das Verfahren das Erzeugen eines HF-Oszillatorsignals mittels eines Lokaloszillators in einem ersten Radar-Chip (1), das Übertragen des HF-Oszillatorsignals von dem ersten Radar-Chip über einen HF-Signalpfad hin zu einem zweiten Radar-Chip; und das Erzeugen eines HF-Feedback-Signals, das auf dem HF-Oszillatorsignals basiert, wobei das HF-Feedbacksignal im zweiten Radar-Chip entweder durch Reflexion von zumindest einem Teil des HF-Oszillatorsignals oder durch Auskoppeln eines Teils des HF-Oszillatorsignals mittels eines Kopplers erzeugt wird. Das Verfahren umfasst weiter das Übertragen des HF-Feedback-Signals über den HF-Signalpfad zurück zu dem ersten Radar-Chip; und das Ermitteln einer Phasenverschiebung basierend auf dem HF-Feedback-Signal und dem HF-Oszillatorsignal.
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Figurenliste
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele anhand von Abbildungen näher erläutert. Die Darstellungen sind nicht zwangsläufig maßstabsgetreu und die Ausführungsbeispiele sind nicht nur auf die dargestellten Aspekte beschränkt. Vielmehr wird Wert darauf gelegt, die den Ausführungsbeispielen zugrunde liegenden Prinzipien darzustellen. In den Abbildungen zeigt:
- 1 ist eine Skizze zur Illustration des Funktionsprinzips eines FMCW-Radarsystems zur Abstands- und/oder Geschwindigkeitsmessung.
- 2 umfasst zwei Zeitdiagramme zur Illustration der Frequenzmodulation (FM) des vom FMCW-System erzeugen HF-Signals.
- 3 ist ein Blockdiagramm zur Illustration der grundlegenden Struktur eines FMCW-Radarsystems.
- 4 ist ein Blockdiagramm zur Illustration eines Beispiels einer integrierten HF-Frontend-Schaltung eines Radar-Chips.
- 5 ist ein Blockdiagramm zur Illustration eines Beispiels eines Radar-Systems mit mehreren kaskadierten Radar-Chips (Master- und Slave-MMICs).
- 6 zeigt ein Beispiel eines Master-MMICs mit einer Messschaltung zur Messung der Phase eines von einem Slave-MMIC empfangenen HF-Feedback-Signals.
- 7 zeigt ein Beispiel eines Slave-MMICs, bei dem das HF-Feedback-Signal dadurch erzeugt wird, dass ein Teil der Leistung des vom Master-MMIC empfangene Lokaloszillatorsignals z.B. unmittelbar vor einem Antennenport ausgekoppelt und als HF-Feedback-Signal an den Master-MMIC zurückgespeist wird.
- 8 zeigt ein Beispiel Master-MMICs und eines Slave-MMICs, wobei im Slave-MMIC das HF-Feedback-Signal mittels Reflexion des empfangenen Lokaloszillatorsignals an einer nicht angepassten Impedanz erzeugt wird.
- 9 ist ein Blockdiagramm ähnlich wie 6, jedoch mit detaillierterer Darstellung der Messschaltung.
- 10 illustriert ein Beispiel der Phasenmessung durch schrittweise Veränderung der Phasenverschiebung des der Messschaltung zugeführten HF-Referenzsignals.
- 11 ist ein Flussdiagramm zur Illustration eines Beispiels eines Verfahrens zur Messung der Phase eines von einem Master-MMIC empfangenen HF-Feedback-Signals im Master-MMIC.
- 12 zeigt anhand eines Blockdiagramms eines Beispiels einer alternativen Implementierung zu 9.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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1 illustriert in einem schematischen Diagramm die Anwendung eines FMCW-Radarsystem als Sensor für die Messung von Abständen und Geschwindigkeiten von Objekten, die üblicherweise als Radar-Ziele (Targets) bezeichnet werden. Im vorliegenden Beispiel weist die Radarvorrichtung 10 separate Sende- (TX-) und Empfangs-(RX-) Antennen 5 bzw. 6 auf (bistatische oder pseudo-monostatische Radarkonfiguration). Es sei jedoch angemerkt, dass auch eine einzige Antenne verwendet werden kann, die gleichzeitig als Sendeantenne und als Empfangsantenne dient (monostatische Radarkonfiguration). Die Sendeantenne 5 strahlt ein kontinuierliches HF-Signal sRF(t) ab, welches beispielsweise mit einer Art Sägezahnsignal (periodische, lineare Frequenzrampe) frequenzmoduliert ist. Das abgestrahlte Signal sRF(t) wird am Radar-Target T zurückgestreut und das zurückgestreute/reflektierte Signal yRF(t) wird von der Empfangsantenne 6 empfangen. 1 zeigt ein vereinfachtes Beispiel; in der Praxis weisen Radarsensoren Systeme mit mehreren Sende- (TX-) und Empfangs- (RX-) Kanälen auf, um auch den Einfallswinkel (Direction of Arrival, DoA) der zurückgestreuten/reflektierten Signals yRF(t) bestimmen und somit das Radar-Target T genauer lokalisieren zu können.
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2 illustriert exemplarisch die erwähnte Frequenzmodulation des Signals sRF(t). Wie in 2 (oberes Diagramm) dargestellt, ist das abgestrahlte HF-Signal sRF(t) aus einer Menge von „Chirps“ zusammengesetzt, d.h. das Signal sRF(t) umfasst eine Sequenz von sinusoiden Signalverläufen (waveforms) mit steigender Frequenz (Up-Chirp) oder fallender Frequenz (Down-Chirp). Im vorliegenden Beispiel steigt die Momentanfrequenz f(t) eines Chirps beginnend bei einer Startfrequenz fSTART innerhalb einer Zeitspanne TRAMP linear auf eine Stopfrequenz fSTOP an (siehe unteres Diagramm in 2). Derartige Chirps werden auch als lineare Frequenzrampen bezeichnet. In 2 sind drei identische lineare Frequenzrampen dargestellt. Es sei jedoch angemerkt, dass die Parameter FSTART, FSTOP, TRAMP sowie die Pause zwischen den einzelnen Frequenzrampen variieren können. Die Frequenzvariation muss auch nicht zwangsläufig linear sein (linearer Chirp). Abhängig von der Implementierung können beispielsweise auch Sendesignale mit exponentieller oder hyperbolischer Frequenzvariation (exponentielle bzw. hyperbolische Chirps) verwendet werden.
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3 ist ein Blockdiagramm, welches exemplarisch eine mögliche Struktur einer Radarvorrichtung 1 (Radarsensor) darstellt. Demnach sind zumindest eine Sendeantenne 5 (TX-Antenne) und zumindest eine Empfangsantenne 6 (RX-Antenne) mit einem in einem Chip integrierten HF-Frontend 10 verbunden, welches all jene Schaltungskomponenten beinhalten kann, die für die HF-Signalverarbeitung benötigt werden. Diese Schaltungskomponenten umfassen beispielsweise einen Lokaloszillator (LO), HF-Leistungsverstärker, rauscharme Verstärker (LNA, low-noise amplifier), Richtkoppler (z.B. Rat-Race-Koppler, Zirkulatoren, etc.) sowie Mischer für das Heruntermischen (down-conversion) der HF-Signale in das Basisband oder ein Zwischenfrequenzband (ZF-Band). Das HF-Frontend 10 kann - ggf. zusammen mit weiteren Schaltungskomponenten - in einem Chip integriert sein, der üblicherweise als monolithisch integrierte Mikrowellenschaltung (monolithically microwave integrated circuit, MMIC) bezeichnet wird.
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Das dargestellte Beispiel zeigt ein bistatisches (oder pseudo-monostatisches) Radarsystem mit separaten RX- und TX-Antennen. Im Falle eines monostatischen Radarsystems würde eine einzige Antenne sowohl zum Abstrahlen als auch zum Empfangen der elektromagnetischen (Radar-) Signale verwendet. In diesem Fall kann ein Richtkoppler (z.B. ein Zirkulator) dazu verwendet werden, die abzustrahlenden HF-Signale von den empfangenen HF-Signalen (Radarechosignale) zu separieren. Wie erwähnt weisen Radarsysteme in der Praxis meist mehrere Sende- und Empfangskanäle (TX-/RX-Kanäle) mit mehreren TX- und RX-Antennen auf, was unter anderem eine Messung der Richtung (DoA), aus der die Radarechos empfangen werden, ermöglicht. Bei derartigen MIMO-Systemen sind die einzelnen TX-Kanäle und RX-Kanäle üblicherweise jeweils gleich oder ähnlich aufgebaut.
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Im Falle eines FMCW-Radarsystems können die über die TX-Antenne 5 abgestrahlten HF-Signale z.B. im Bereich von ca. 20 GHz bis 100 GHz liegen (z.B. rund 77 GHz in manchen Anwendungen). Wie erwähnt, umfasst das von der RX-Antenne 6 empfangene HF-Signal die Radar-Echos (Chirp-Echosignale), d.h. jene Signalkomponenten, die an einem oder an mehreren Radar-Targets zurückgestreut werden. Das empfangene HF-Signal yRF(t) wird z.B. ins Basisband (oder ein ZF-Band) heruntergemischt und im Basisband mittels analoger Signalverarbeitung weiter verarbeitet (siehe 3, analoge Basisband-Signalverarbeitungskette 20). Die genannte analoge Signalverarbeitung umfasst im Wesentlichen eine Filterung und ggf. eine Verstärkung des Basisbandsignals. Das Basisbandsignal wird schließlich digitalisiert (siehe 3, Analog-Digital-Wandler 30) und im Digitalbereich weiterverarbeitet. Die digitale Signalverarbeitungskette kann zumindest teilweise als Software realisiert sein, welche auf einem Prozessor, beispielsweise einem Mikrocontroller, einem digitalen Signalprozessor (siehe 3, DSP 40) oder einer anderen Recheneinheit ausgeführt werden kann. Das Gesamtsystem wird in der Regel mittels eines System-Controllers 50 gesteuert, welcher ebenfalls zumindest teilweise als Software implementiert sein kann, die auf einem Prozessor wie z.B. einem Mikrocontroller ausgeführt werden kann. Das HF-Frontend 10 und die analoge Basisband-Signalverarbeitungskette 20 (optional auch der Analog-Digital-Wandler 30) können gemeinsam in einem einzigen MMIC (d.h. einem HF-Halbleiterchip) integriert sein. Alternativ können die einzelnen Komponenten auch auf mehrere integrierte Schaltungen verteilt sein.
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4 illustriert eine exemplarische Implementierung eines Radar-Transceivers 1 gemäß dem Beispiel aus 3 detaillierter. In dem vorliegenden Beispiel ist insbesondere das HF-Frontend 10 des Radar-Transceivers 1 dargestellt. Es sei angemerkt, dass 4 einen vereinfachten Schaltplan darstellt, um die grundlegende Struktur des HF-Frontends 10 mit einem TX-Kanal und einem RX-Kanal zu zeigen. Tatsächliche Implementierungen, die stark von der konkreten Applikation abhängen können, können natürlich komplexer sein und weisen in der Regel mehrere TX- und/oder RX-Kanäle auf.
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Das HF-Frontend 10 umfasst einen Lokaloszillator 101 (LO), der ein HF-Oszillatorsignal sLO(t) erzeugt. Das HF-Oszillatorsignal sLO(t) ist im Betrieb, wie oben unter Bezugnahme auf 2 beschrieben, frequenzmoduliert und wird auch als LO-Signal bezeichnet. In Radaranwendungen liegt das LO-Signal üblicherweise im SHF- (Super High Frequency, Zentimeterwellen-) oder im EHF- (Extremely High Frequency, Millimeterwellen-) Band, z.B. im Intervall von 76 GHz bis 81 GHz bei manchen automobilen Anwendungen. Das LO-Signal sLO(t) wird sowohl im Sendesignalpfad TX01 (im TX-Kanal) als auch im Empfangssignalpfad RXO1 (im RX-Kanal) verarbeitet. Der Lokaloszillator 101 beinhaltet üblicherweise einen in einem Phasenregelkreis (PLL) verschalteten VCO.
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Das Sendesignal sRF(t) (vgl. 2), das von der TX-Antenne 5 abgestrahlt wird, wird durch Verstärken des LO-Signals sLO(t), beispielsweise mittels des HF-Leistungsverstärkers 102, erzeugt und ist damit lediglich eine verstärkte Version des LO-Signals sLO(t). Der Ausgang des Verstärkers 102 kann mit einem HF-Kontakt TX1 gekoppelt sein, an dem das verstärkt LO-Signal (HF-Sendesignal sRF(t)) ausgegeben wird. Mit dem HF-Kontakt TX1 ist die TX-Antenne 5 verbunden (im Falle einer bistatischen bzw. pseudo-monostatischen Radarkonfiguration), welche das HF-Sendesignal als elektromagnetisches Radarsignal abstrahlt. Das Empfangssignal yRF(t), welches von der RX-Antenne 6 empfangen wird, wird der Empfängerschaltung im RX-Kanal und damit direkt oder indirekt dem HF-Port des Mischers 104 zugeführt. Im vorliegenden Beispiel wird das HF-Empfangssignal yRF(t) (Antennensignal) mittels des Verstärkers 103 (Verstärkung g) vorverstärkt. Der Mischer 104 empfängt also das verstärkte HF-Empfangssignal g·yRF(t). Der Verstärker 103 kann z.B. ein LNA sein. Dem Referenz-Port des Mischers 104 ist das LO-Signal sLO(t) zugeführt, sodass der Mischer 104 das (vorverstärkte) HF-Empfangssignal yRF(t) in das Basisband heruntermischt. Das heruntergemischte Basisbandsignal (Mischerausgangssignal) wird mit yBB(t) bezeichnet. Dieses Basisbandsignal yBB(t) wird zunächst analog weiterverarbeitet, wobei die analoge Basisbandsignalverarbeitungskette 20 im Wesentlichen eine Verstärkung und eine (z.B. Bandpass- oder Tiefpass-) Filterung bewirkt, um unerwünschte Seitenbänder und Spiegelfrequenzen zu unterdrücken. Das resultierende analoge Ausgangssignal, welches einem Analog-Digital-Wandler (siehe 3, ADC 30) zugeführt ist, wird mit y(t) bezeichnet. Verfahren für die digitale Weiterverarbeitung des digitalisierten Ausgangssignals (digitales Radarsignal y[n]) zur Detektion von Radar-Targets sind an sich bekannt (beispielsweise die Range-Doppler-Analyse) und werden daher hier nicht weiter diskutiert.
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Im vorliegenden Beispiel mischt der Mischer 104 das vorverstärkte HF-Empfangssignal g·yRF(t) (d.h. das verstärkte Antennensignal) hinunter ins Basisband. Das Mischen kann in einer Stufe erfolgen (also vom HF-Band direkt ins Basisband) oder über eine oder mehrere Zwischenstufen (also vom HF-Band in ein Zwischenfrequenzband und weiter ins Basisband). In diesem Fall umfasst der Empfangsmischer 104 effektiv mehrere in Serie geschaltete einzelne Mischerstufen. Angesichts des in 4 gezeigten Beispiels wird deutlich, dass die Qualität einer Radarmessung stark von der Qualität des LO-Signals sLO(t), beispielsweis von dem in dem LO-Signal sLO(t) enthaltenen Rauschen, welches quantitativ durch das Phasenrauschen des Lokaloszillators 101 und die Bandbreite des Phasenregelkreises bestimmt wird.
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Ein Radar-Chip (MMIC) weist in der Regel nur einige wenige Sende- und Empfangskanäle auf. Radarsysteme mit mehreren Kanälen können z.B. durch Kaskadieren mehrerer Radar-Chips aufgebaut werden. Insbesondere für hochauflösende Radarsysteme kann eine Vielzahl von Sende- und Empfangskanäle nötig sein. 5 zeigt ein Beispiel mit vier Radar-Chips 1, 2, 3 und 4, wobei Radar-Chip 1 als Master-MMIC 1 arbeitet und die MMICs 2, 3 und 4 als Slave-MMICs arbeiten. Das heißt, die Erzeugung des Lokaloszillatorsignals sLO(t) findet im Master-MMIC 1 statt, beispielsweise mittels eines in einem Phasenregelkreis (PLL) verschalteten VCOs. Der Master-MMIC 1 weist einen HF-Kontakt LOout auf, an dem das Lokaloszillatorsignal (LO-Signal) ausgegeben werden kann. Beispielsweise kann dazu der HF-Ausgang TX1 eines Sendekanals als LO-Ausgang (HF-Kontakt LOout) konfiguriert werden. Im dargestellten Beispiel ist der HF-Kontakt LOout mit einem Leistungsteiler 50 verbunden, der das am HF-Kontakt LOout ausgegebene LO-Signal sLO(t) in drei LO-Signale aufteilt, die den Slave-MMICs 2, 3, und 4 zugeführt werden. Die Slave-MMICs 2, 3 und 4 weisen dazu jeweils einen HF-Kontakt LOin auf, der als LO-Eingang dient. Die MMICs 1, 2, 3 und 4 sowie der HF-Splitter 50 können auf einer Leiterplatte angeordnet sein. In diesem Fall können die HF-Leitungen zwischen den MMICs und dem Splitter als Streifenleitungen angeordnet sein. Andere Typen von Leitungen (z.B. Wellenleiter, waveguides) können ebenso verwendet werden. Einer oder mehrere der Slave-MMICS können auch in einer anderen Leiterplatte angeordnet sein als der Master-MMIC. In diesem Fall sind die verschiedenen Leiterplatten über Wellenleiter verbunden, um das LO-Signal zu übertragen. Der HF-Teiler 50 kann in einer Metallisierungsschicht der Leiterplatte implementiert sein, beispielsweise als Wilkinson-Teiler, wobei auch andere Teilerstrukturen verwendet werden können. Der Master-MMIC 1 kann auch mehrere als LO-Ausgänge konfigurierte HF-Kontakte LOout aufweisen. In diesem Fall kann der HF-Splitter im Master-MMIC integriert sein,
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In dem in 5 dargestellten Beispiel sind die Slave-MMICs 2 und 3 im Wesentlichen als mehrkanalige HF-Verstärker ausgebildet, die jeweils über vier Antennenausgänge TX1-TX4 verfügen, die jeweils mit Sendeantennen 5 verbunden sind. Die an die Antennen 5 ausgegebenen Sendesignale sind im Wesentlichen verstärkte und ggf. phasenverschobene Versionen der LO-Signale sLO(t), die an den HF-Kontakten LOin empfangen werden. Empfangskanäle haben die Slave-MMICs 2 und 3 im dargestellten Beispiel keine. Der Slave-MMIC 4 kann beispielsweise gleich aufgebaut sein, wie der Master-MMIC 1, jedoch als Slave konfiguriert sein. Im dargestellten Beispiel weist der Slave-MMIC 4 einen als LO-Eingang konfigurierten HF-Kontakt LOin auf. In einer anderen Anwendung könnte dieser HF-Kontakt alternativ auch als HF-Ausgang konfiguriert sein. Sowohl der Master-MMIC 1 als auch der Slave-MMIC 4 weisen jeweils vier Empfangskanäle mit den Antenneneingängen RX1-RX4 auf, die mit den Empfangsantennen 6 verbunden sind. Die Sendekanäle von MMIC 1 und MMIC 4 sind in dem in 5 gezeigten Beispiel nicht mit Antennen verbunden. In einem anderen Ausführungsbeispiele könnten auch die in 5 ungenutzten Sendekanäle der MMICs 1 und 4 mit Antennen verbunden und zum Abstrahlen eines Radarsignals genutzt werden..
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In dem in 5 dargestellten Beispiel weist das Radarsystem einen Taktgenerator 51 auf, der in einem separaten Chip integriert ist. Alternativ kann der Taktgenerator auch im Master-MMIC 1, in einem der Slave-MMICs 1-4 oder in dem Controller 50 integriert sein. Die Frequenz des vom Taktgenerator 51 erzeugten und am Takt-Ausgang CLKout ausgegebenen Taktsignals sCLK(t) ist signifikant kleiner als die des LO-Signals sLO(t) und liegt üblicherweise im Bereich von 50-500MHz; größeren und kleinere Frequenzen sind möglich. Im dargestellten Beispiel weist der Controller 50 sowie die MMICs 1-4 jeweils einen Takteingang CLKin auf, dem das Taktsignals sCLK(t) zugeführt ist. Der Controller 50 sowie die MMICs 1-4 können jeweils eine Kommunikationsschnittstelle aufweisen, um eine Datenübertragung zwischen Controller 50 und den MMICs 1-4 zu ermöglichen. Im dargestellten Beispiel ist die Kommunikationsschnittstelle ein Serial Peripheral Interface (SPI) zur Verbindung von Controller 50 und MMICs 1-4 über einen digitalen seriellen Bus 8. Andere Typen von Datenübertragung und Schnittstellen sind möglich. Der Controller 50 kann einen oder mehrere Prozessoren (mit einem oder mehreren Prozessorkernen) aufweisen, die es ermöglichen, manche Funktionen des Controllers 50 mittels Software zu implementieren. In einem Ausführungsbeispiel umfasst der Controller 50 einen Mikrocontroller, beispielsweise einen aus der Infineon AURIX Mikrocontroller-Familie.
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Ein Teil der bei einer Radar-Messung ausgewerteten Information liegt in der Phase der empfangenen (und ins Basisband heruntergemischten) Radarsignale y(t) (siehe 4). Für eine nützliche Messung müssen die von den Antennen 5 abgestrahlten Sendesignale eine definierte Phase (relativ zueinander) aufweisen. Die Phase eines HF-Sendesignals, welches z.B. am HF-Ausgang TX1 des Slave-MMICs 2 ausgegeben wird, hängt jedoch von verschiedenen Parametern ab, wie z.B. die Länge des HF-Signalpfads zwischen Master-MMIC 1 und Slave-MMIC 2, über den das LO-Signal sLO(t) übertragen wird. Des Weiteren hängt die Phase von der Temperatur des Master-MMICs 1 und des Slave-MMICs 2 ab. Insbesondere die Länge des HF-Signalpfads, über den das LO-Signal sLO(t) übertragen wird, liegt nicht im Einflussbereich des Chip-Designers, sondern wird im Wesentlichen erst viel später beim Design der Leiterplatte festgelegt. Darüber hinaus ergibt sich eine Phasenänderung durch die Dehnung oder Stauchung des HF-Signalpfads durch Temperatureinflüsse. Die im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele erlauben die Messung der Phase (relativ zu einer Referenzphase) eines einem Slave-MMIC zugeführten LO-Signals sLO(t) oder des daraus generierten HF-Sendesignals (Antennensignals), was im normalen Radar-Betrieb die Einstellung einer gewünschten Phase mittels Phasenschieber und somit eine präzise Messung (insbesondere in Bezug auf die Winkelmessung (DoA) von Objekten) ermöglicht.
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6 zeigt ein Beispiel eines Master-MMICs 1, wobei nur jene Komponenten dargestellt sind, die für die weitere Diskussion relevant sind. Insbesondere sind keine Empfangskanäle dargestellt. Diese können z.B. so implementiert sein, wie es in dem Beispiel gemäß 4 dargestellt ist. 6 illustriert einen Lokaloszillator 101, einen Sendekanal TX01, und eine Messschaltung 150. Das Ausgangssignal des Lokaloszillators 101 wird als LO-Signal sLO(t) bezeichnet. Das LO-Signal sLO(t) ist dem Sendekanal TX01 als Eingangssignal zugeführt. Der Sendekanal TX01 ist im Wesentlichen dazu ausgebildet, das LO-Signal sLO(t) zu verstärken. Dazu weist der Sendekanal TX01 einen Verstärker 102 auf. Dem Verstärker 102 kann ein Phasenschieber 105 vor- oder nachgeschaltet sein. Der Phasenschieber 105 bewirkt eine einstellbare Phasenverschiebung ΔφTX01, die auch null sein kann. Das verstärkte und ggf. phasenverschobene LO-Signal wird als sLO'(t) bezeichnet und am HF-Ausgang des Kanals TX01 (HF-Kontakt LOout) ausgegeben. Der Phasenschieber 105 und der Verstärker 102 sind für die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht wichtig und können als optional betrachtet werden. Nichtsdestotrotz kann der Phasenschieber 105 im TX-Kanal des Master-MMICs zur Einstellung der Phasenverschiebung des LO-Signals verwendet werden (zusätzlich oder statt des Phasenschiebers 106 in der Messschaltung).
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Das an dem HF-Kontakt LOout ausgegebene (ggf. verstärkte) LO-Signal sLO'(t) wird über einen HF-Signalpfad (z.B. eine Mikrostreifenleitung oder einen anderen Wellenleiter) zu dem Slave-MMIC 2 hin übertragen. Der Slave-MMIC 2 weist einen als LO-Eingang ausgebildeten HF-Kontakt LOin auf, an dem das vom Master-MMIC ausgegebene LO-Signal sLO'(t) empfangen wird. Der Slave-MMIC 2 beinhaltet eine mit dem HF-Kontakt LOin gekoppelte Feedback-Schaltung FB, welche dazu ausgebildet ist, einen Teil des empfangenen LO-Signals sLO(t) entweder zu reflektieren oder aus dem LO-Signalpfad im Slave-MMIC 2 auszukoppeln und das ausgekoppelte Signal wieder an den HF-Kontakt LOin zurückzuspeisen. Das in der Feedbackschaltung FB reflektierte, bzw. durch die Feedbackschaltung zurückgespeiste Signal wird als HF-Feedbacksignal sRE(t) bezeichnet. Dieses wird am HF-Kontakt LOin des Slave-MMICs 2 ausgegeben und zum Master-MMIC 1 zurück übertragen und von diesem am HF-Kontakt LOout wieder empfangen.
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Das von Slave-MMIC 2 zurückgespeiste oder durch Reflexion erzeugte Feedbacksignal sRE(t) wird über einen Koppler 109 der Messschaltung 150 zugeführt. Der Koppler 109 kann ein Richtkoppler sein, wie beispielsweise ein Rat-Race-Koppler, ein Branch-Line-Koppler, ein Tapered-Line-Koppler, oder ein Zirkulator etc. Dieser ist im Sendekanal TX01 nahe an dem HF-Kontakt LOout angeordnet und dazu ausgebildet, das (z.B. vom Verstärker 102 kommende) LO-Signal sLO'(t) dem HF-Kontakt LOout zuzuführen und das ankommende Feedback-Signal sRE(t) der Messschaltung 150 zuzuführen. Die Funktionsweise und mögliche Implementierungen des Kopplers 109 sind an sich bekannt und werden daher nicht weiter erläutert.
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Wie erwähnt, kann das Feedback-Signal sRE(t) im Slave-MMIC 2 mittels Reflexion oder durch Auskoppeln und Zurückspeisen in den HF-Signalpfad zwischen Master-MMIC 1 und Slave-MMIC 2 erzeugt werden. Das Feedback-Signal sRE(t) kann sozusagen als Phasen-Feedback betrachtet werden, welches im Master-MMIC 1 eine Messung der Phase des im Slave-MMIC 2 empfangenen LO-Signals sLO'(t) ermöglicht.
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7 zeigt ein Beispiel eines Slave-MMICs 2, wobei nur jene Komponenten dargestellt sind, die für die folgende Diskussion relevant sind. Im dargestellten Beispiel wird das Feedback-Signal sRE(t) durch Auskoppeln eines Teils des Sendesignals sTX1(t) (welches eine phasenverschobene und verstärkte Version des empfangenen LO-Signals sLO'(t) ist) erzeugt, das einer Sendeantenne 5 zugeführt wird. Gemäß 5 weist der Slave-MMIC 2 vier Sendekanäle TX01, TX02, TX03, TX04 auf, die im Wesentlichen gleich aufgebaut sein können. In anderen Ausführungsbeispielen können mehr oder weniger Sendekanäle vorhanden sein. Das am HF-Kontakt LOin empfangene LO-Signal sLO'(t) wird den Sendekanälen TX01, TX02, TX03, TX04 zugeführt, wobei die On-Chip-Signalverteilungsschaltung 201 die Verteilung des LO-Signals sLO'(t) an die Eingänge der Sendekanäle TX01, TX02, TX03, TX04 bewirkt. Die On-Chip-Signalverteilungsschaltung 201 kann einen oder mehrere Leistungsteiler (z.B. Wilkinson-Teiler) aufweisen. Sofern nur ein Sendekanal vorhanden ist, wird keine On-Chip-Signalverteilungsschaltung 201 benötigt.
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In dem in 7 dargestellten Beispiel weisen der Sendekanal TX01 einen Phasenschieber 105, einen HF-Verstärker 102 und einen Koppler 109 auf. Wie man sieht, ist der Sendekanal TX01 des Slave-MMICs 2 gleich aufgebaut wie der Sendekanal TX01 des Master-MMICs 1 (siehe 6), was jedoch nicht notwendigerweise der Fall sein muss. Phasenschieber 105 und Verstärker sind in Serie geschaltet und bewirken eine Verstärkung und (einstellbare) Phasenverschiebung des LO-Signals sLO'(t). Das verstärkte und ggf. phasenverschobene Signal wird als HF-Ausgangssignal sTX1(t) bezeichnet. Diese wird mittels des Kopplers 109 dem HF-Kontakt TX1 und somit einer Antenne 5 zugeführt, die mit dem HF-Kontakt TX1 verbunden ist. Der Koppler 109 ist weiter dazu ausgebildet, einen Teil des HF-Ausgangssignals sTX1(t) auszukoppeln. Das ausgekoppelte Signal wird als Feedback-Signal sRE(t) bezeichnet und ist ebenfalls lediglich eine skalierte und phasenverschobene Version des am HF-Kontakt LOin empfangenen LO-Signals sLO'(t) und folglich auch eine skalierte und phasenverschobene Version des LO-Signals sLO(t) im Master-MMIC 1.
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Wenn mehrere Sendekanäle TX02, TX02, TX03, TX04 vorhanden sind, liefert jeder dieser Sendekanäle ein Feedback-Signal, wobei - für die im Folgenden beschriebene Messung der Phase - immer nur ein Sendekanal aktiv ist. Die Ausgänge der in den Sendekanälen angeordneten Koppler 109, an denen die Feedback-Signale sRE(t) ausgegeben werden, sind mit einer HF-Kombiniererschaltung 202 verbunden, welche als passive Kombiniererschaltung wie z.B. als Wilkinson-Kombinierer implementiert sein kann. Da, wie gesagt, immer nur einer der Sendekanäle TX02, TX02, TX03, TX04 aktiv ist, liefert der Ausgang der HF-Kombiniererschaltung 202 das Feedback-Signal des aktiven Sendekanals. Sofern nur ein Kanal vorhanden ist, wird keine Kombiniererschaltung benötigt.
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Mit Hilfe des Kopplers 203 wird das Feedback-Signal sRE(t) in den HF-Signalpfad zwischen Master-MMIC 1 und Slave-MMIC 2 zurückgespeist. Dazu ist der Koppler 203 mit dem HF-Kontakt LOin, der On-Chip-Signalverteilungsschaltung 201 und der HF-Kombiniererschaltung 202 verbunden und dazu ausgebildet, das am HF-Kontakt LOin empfangene LO-Signal sLO'(t) an die On-Chip-Signalverteilungsschaltung 201 weiterzuleiten und das Feedback-Signal sRE(t) des aktiven Sendekanals an den HF-Kontakt LOin weiterzuleiten. Auf diese Weise wird das Feedback-Signal sRE(t) zum Master-MMIC 1 zurück übertragen.
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Im Master-MMIC 1 wird das am HF-Kontakt LOout empfangene Feedback-Signal sRE(t) mittels des Kopplers 109 der Messschaltung 150 zugeführt (siehe 6). Bevor detaillierter auf die Messschaltung 150 eingegangen wird, wird noch eine weitere Variante der Erzeugung des Feedback-Signals sRE(t) erläutert, bei der das Feedback-Signals sRE(t) mittels Reflexion erzeugt wird. Ein Beispiel dieser Variante ist in 8 dargestellt. Der linke Teil der 8, der den Master-MMIC 1 betrifft, ist identisch mit 6 und es wird auf obige Beschreibung bezuggenommen. Der rechte Teil der 8 betrifft den Slave-MMIC 2, wobei nur die für die folgende Diskussion relevanten Komponenten dargestellt sind. Gemäß 8 weist der Slave-MMIC eine Impedanz ZT auf, die mittels eines Schalters SW1 mit dem HF-Kontakt LOin elektrisch verbunden werden kann. Der Schalter SW1 kann dazu ausgebildet sein, entweder die Impedanz ZT oder die On-Chip-Signalverteilungsschaltung 201 mit dem HF-Kontakt LOin zu verbinden. Abgesehen von dem Schalter SW1 und der Impedanz ZT kann der Slave-MMIC 2 im Wesentlichen gleich aufgebaut sein wie in dem vorherigen Beispiel aus 7 und mehrere Sendekanäle TX1, TX2, etc. aufweisen, wobei der in 7 dargestellte Koppler 201 und der Kombinierer 202 im vorliegenden Beispiel nicht benötigt werden.
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Für die Messung der Phase des vom Slave-MMIC 2 empfangenen LO-Signals sLO'(t) ist der Schalter SW1 so eingestellt, dass die Impedanz ZT mit dem HF-Kontakt LOin gekoppelt ist. Der Impedanzwert der Impedanz ZT ist so gewählt, dass ein bestimmter Teil der ankommenden Leistung des LO-Signals sLO'(t) als Feedback-Signal sRE(t) reflektiert wird. Das heißt, die Impedanz ZT ist nicht angepasst (unmatched), wohingegen die On-Chip-Signalverteilungsschaltung 201 üblicherweise eine Eingangsimpedanz aufweist, die an die Systemimpedanz Zo angepasst ist, um Reflexionen möglichst zu vermeiden. Der Impedanzwert kann auch einen Leerlauf (ZT=∞) oder einen Kurzschluss (ZT=0) darstellen. Die Stellung des Schalters kann z.B. durch den Controller 50 mittels einer Kommunikationsverbindung gesetzt werden (siehe 5 serieller Bus 8). Wie in dem vorherigen Beispiel (vgl. 6) wird im Master-MMIC 1 das am HF-Kontakt LOout empfangene reflektierte Signal sRE(t) (Feedback-Signal) mittels des Kopplers 109 der Messschaltung 150 zugeführt (siehe 6).
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Die folgende Beschreibung der Messschaltung
150 betrifft sowohl das in
6 als auch das in
8 dargestellte Beispiel. Die Messschaltung
150 beinhaltet einen Mischer
107, dem einerseits das Feedback-Signal s
RE(t) und andererseits ein Referenzsignal s
TSG(t) zugeführt ist, welches eine phasenverschobene Version des vom Lokaloszillators
101 erzeugten LO-Signals s
LO(t) sein kann. Das heißt,
wobei ohne Beschränkung der Allgemeinheit die Amplituden A
LO und A
TSG gleich 1 und der Phasenwinkel φ
LO gleich null gesetzt werden kann. Das Feedback-Signal s
RE(t) kann wie folgt beschrieben werden (wobei A
LO = A
TSG = 1 und φ
LO = 0):
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Man sieht, das Feedback-Signal sRE(t) ist lediglich eine skalierte und phasenverschobene Version des LO-Signals sLO(t), wobei der Phasenwinkel φRE jene Phasendrehung anzeigt, welche durch die Übertragung des LO-Signals sLO(t) vom Lokaloszillator 101, durch den Kanal TX01 des Master-MMICs 1, über den HF-Signalpfad (Übertragungsleitung) hin zum Slave-MMIC 2 und zurück bis zur Messschaltung 150 entsteht (wobei das rücklaufende Signal als Feedback-Signal bezeichnet wird). Die Phasenverschiebung ΔφTX01 wird von dem Phasenschieber 105 im Sendekanal des Master-MMICs 1 (siehe 6) oder im Sendekanal des Slave-MMICs 2 (siehe 7) bewirkt. Ein nicht aktiver Phasenschieber verursacht keine signifikante Phasenverschiebung. Weiter unten wird noch gezeigt werden, dass statt des Mischers 107 auch ein Leistungsdetektor verwendet werden kann (vgl. 12). Im Mischer 107 werden zwei HF-Signale gleicher Frequenz fLO überlagert und das resultierende DC-Ausgangssignal hängt nur von der Phasendifferenz der beiden Signale und deren Amplituden ab. Eine ähnliches Ergebnis kann auch dadurch erreicht werden wenn zwei HF-Signale z.B. mittels eines Kopplers am Eingang eines Leistungsdetektors (HF-Leistungssensors) überlagert werden. Die gemessene mittlere Leistung hängt in diesem Fall ebenfalls nur von den Signalamplituden und der Phasendifferenz der überlagerten HF-Signale ab.
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Wie in den Beispielen aus
6 und
8 dargestellt, empfängt der Mischer
107 an seinen HF-Eingängen das Referenzsignal s
TSG(t) und das Feedback-Signal s
RE(t). Das Mischerausgangssignal s
DC(t) enthält folglich das Produkt s
TSG(t) · s
RE(t) der beiden Signale, d.h.
wobei der Term mit der
die doppelte LO-Frequenz 2f
LO aufweist, die aufgrund der begrenzten Bandbreite des Mischers unterdrückt wird. Das Ausgangssignal s
DC(t) des Mischers
107 ist also (bei konstanten Phasenwinkeln Δφ
TX01, Δφ
TSG und φ
RE) eine konstante Spannung. Die Phasendifferenz Δφ
TX01-Δφ
TSG wird mit Δφ
1 bezeichnet. Das Mischerausgangssignal s
DC(t) kann also wie folgt geschrieben werden:
wobei die Phasendifferenz Δφ
1 durch den Phasenschieber
106 (Phasenverschiebung Δφ
TSG) und einen der Phasenschieber
105 (Phasenverschiebung Δφ
TX01) bewirkt werden.
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Das Mischerausgangssignal sDC(t) kann für verschiedene (einstellbare) Phasendifferenzen Δφ1 abgetastet werden. Gleichung 6 beinhaltet zwei unbekannte Parameter, nämlich die Amplitude ARE und die Phase φRE des HF-Feedbacksignals sRE(t). Somit sind - theoretisch - zwei Abtastwerte (Samples) sDC(t0), sDC(t1) nötig, um die beiden unbekannten Parameter berechnen zu können. Die Samples sDC(t0), sDC(t1) des Mischerausgangssignal sDC(t) beinhalten auch Rauschen, das das Ergebnis verschlechtert. Deshalb kann es sinnvoll sein, die unbekannten Parameter ARE und φRE basierend auf einer Vielzahl von Samples sDC(t0), sDC(t1), sDC(t3), etc. zu schätzen. Im Folgenden wird eine Technik zur Schätzung der Amplitude ARE und insbesondere der Phase φRE näher erläutert.
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9 entspricht im Wesentlichen dem allgemeinen Beispiel aus 6. Zusätzlich zu den in 6 dargestellten Komponenten zeigt 8 einen Analog-Digital-Wandler (ADC) 108 zur Abtastung und Digitalisierung des Mischerausgangssignal sDC(t) und eine Steuereinheit 40, welche die Abtastwerte sDC[k] des Mischerausgangssignals sDC(tk) (sDC[k] = sDC(tk)) empfängt und dazu ausgebildet ist, die Phasenverschiebung ΔφTSG(und optional ΔφTX01) einzustellen und zu verändern. Die Steuereinheit 40 kann zumindest teilweise mittels Software implementiert sein, d.h. sie enthält einen Prozessor und einen Speicher, der Instruktionen enthält, die den Prozessor dazu veranlassen, unter anderem die Abtastwerte sDC[k] zu verarbeiten und die Phasenverschiebungen ΔφTSG und ΔφTX01 einzustellen. In einem einfachen Ausführungsbeispiel gibt die Steuereinheit 40 die Abtastwerte einfach über den Bus 8 an den externen Controller 50 weiter (siehe auch 5). In anderen Ausführungsbeispielen ist die Steuereinheit 40 dazu ausgebildet, Schätzwerte für die gesuchten Parameter ARE und φRE zu berechnen und nur die Ergebnisse der Berechnungen an den Controller 50 zu übertragen. Die Steuereinheit kann zumindest teilweise dieselbe Hardware benutzen, wie jene Recheneinheit, welche im normalen Radarbetrieb die Radarmessungen auswertet (vgl. 3, DSP 40).
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Ein Beispiel eines Messzyklus für die Bestimmung eines Schätzwertes für die gesuchten Parameter ARE und φRE ist in 10 dargestellt. An dieser Stelle sei noch einmal erwähnt, dass statt des in 9 dargestellten Phasenschiebers 105 im Master-MMIC 1 alternativ auch ein in den Sendekanälen des Slave-MMICs 2 angeordneter Phasenschieber 105 verwendet werden kann (vgl. 7). Dazu kann auch der Slave-MMIC 2 eine Steuereinheit 40 aufweisen, die dazu ausgebildet ist, die Phasenverschiebung in einem bestimmten Sendekanal auf einen gewünschten Wert einzustellen, z.B. basierend auf vom Controller 50 empfangenen Daten. Gemäß 10 wird die Phasendifferenz Δφ1=ΔφTSG-ΔφTX01 in schrittweise erhöht, wobei im vorliegenden Beispiel die vom Phasenschieber 105 bewirkte Phasendifferenz ΔφTX01 konstant null gesetzt wird, sodass Δφ1=ΔφTSG gilt.
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Für das obere Diagramm aus
10 gilt
In jedem Schritt wird das Mischerausgangssignal s
DC(t) abgetastet, wobei s
DC(t) im k-ten Schritt zum Zeitpunkt t
k abgetastet wird, d.h. s
DC[k] = s
DC(t
k). Man erhält demnach für eine Sequenz von einstellbaren Phasendifferenzen Δφ
1[k] eine korrespondierende Sequenz von Abtastwerten s
DC[k]. Wird die Phasendifferenz Δφ
1[k] in gleich großen Schritten verändert, hat die Sequenz von Abtastwerten s
DC[k] einen sinusoiden Signalverlauf (waveform) plus Rauschen. Amplitude und Phase der Grundwelle dieser sinusoiden Sequenz können mit verschiedenen, an sich bekannten Methoden berechnet werden, beispielsweise mittels einer diskreten Fourier-Transformation (z.B. mittels eines FFT-Algorithmus). Amplitude und Phase dieser Grundwelle entsprechen den gesuchten Parametern A
RE und φ
RE.
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Die Berechnung von Amplitude und Phase dieser Grundwelle wird dann besonders genau, wenn die Phasendifferenz Δφ
1[k] in einem Messzyklus um ein ganzzahliges Vielfaches von 2π „gedreht“ wird, d.h. mittels des Phasenschiebers
106 (und/oder des Phasenschiebers
105) eine oder mehrere vollständige Phasendrehungen verursacht werden. Die Gleichung 7 kann dann wie folgt verallgemeinert werden:
wobei N die Anzahl der Abtastwerte und damit die Länge der Sequenzen Δφ
1[k] und s
DC[k] bezeichnet und r die (ganzzahlige) Anzahl der Phasendrehungen bezeichnet.
10 zeigt den Fall für r=1 und N=8. Der Fast Fourier Transform (FFT) Algorithmus würde für die in
10 dargestellte Sequenz ein diskretes Spektrum S[n] ergeben, wobei der Spektralwert S[1] (allgemein S[r]) eine komplexe Zahl ist, deren Betrag und Phase den gesuchten Parametern A
RE und φ
RE entsprechen, d.h.
Ein Leakage-Effekt wird vermieden, wenn die Phasendifferenzen gemäß Gleichung 8 gewählt werden. Das heißt, die übrigen Spektralwerte S[n] für n ≠ r sind vergleichsweise klein und repräsentieren (nur) das in den Abtastwerten enthaltene Rauschen.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass eine bestimmte Phasendifferenz Δφ1[k] durch eine beliebige Kombination der Phasenverschiebungen ΔφTSG[k] und ΔφTX01[k] eingestellt werden kann, wobei es keinen Unterschied macht, ob die Phasendifferenz Δφ1[k]=ΔφTSG[k]-ΔφTX01[k] positiv oder negativ ist, solange eine oder mehrere vollständige Phasendrehungen gemacht werden.
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In dem Beispiel gemäß 8 (Reflexion an nicht angepasster Impedanz) kann für jeden Slave-MMIC 2-4 (siehe 5) eine Phase φRE des Feedback-Signals sRE(t) ermittelt werden. In dem Beispiel gemäß 8 (Auskopplung des Feedback-Signals am HF-Ausgang eines Sendekanals) kann für jeden Kanal eines jeden Slave-MMICs 2-4 eine Phase φRE des Feedback-Signals sRE(t) ermittelt werden. Man erhält also eine Vielzahl von Phasen φRE,i für i=1, 2, K, wobei K entweder die Anzahl der Slave-MMICs oder die insgesamte Anzahl der Sendekanäle der Slave-MMICs bezeichnet. Dabei sind weniger die absoluten Werte der Phasen φRE,i von Interesse, sondern die Phasendifferenzen φRE,i-φRE,j (für i≠j) Mit Hilfe der Phasenschieber 105 in den Sendekanälen TX01, TX02, etc. der Slave-MMICs 2-4 (siehe 7) können diese Phasendifferenzen ausgeglichen (kompensiert) und auf definierte, gewünschte Werte eingestellt werden. Die Messung der Phasen φRE,i und die nachfolgende Anpassung der Phasenverschiebungen der Phasenschieber 105 und den in den Sendekanälen der Slave-MMICs kann also als Kalibiertechnik angesehen werden.
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Im Folgenden wird die hier beschriebene Technik zum Bestimmen der Phasen φRE,i anhand des Beispiels aus 11 zusammengefasst. 11 ist ein Flussdiagramm, welches die von einem Master-MMIC und einem Slave-MMIC durchgeführten Funktionen beschreibt. Der Master-MMIC 1 erzeugt mittels eines Lokaloszillators (siehe z.B. 6, LO 101) ein LO-Signal sLO(t) (siehe 11, Schritt 91), das über einen HF-Signalpfad (siehe z.B. 9, HF-Leitung L) an einen Slave-MMIC übertragen wird (siehe 11, Schritt 92), beispielsweise an einen der Slave-MMICs 2-4 (vgl. z.B. 5). In dem Slave-MMIC wird basierend auf dem empfangenen LO-Signal sLO'(t) ein HF-Feedback-Signal sRE(t) erzeugt (siehe 11, Schritt 93), beispielsweise mittels Reflexion an einer nicht angepassten Impedanz (vgl. 8) oder mittels Auskoppeln eines Teils der Leistung des empfangenen LO-Signal sLO'(t) aus dem LO-Signalpfad im Slave-MMIC und Zurückspeisen des ausgekoppelten Signals in den HF-Signalpfad (vgl. 7). Das HF-Feedback-Signal sRE(t) wird über den HF-Signalpfad zurück zum ersten MMIC übertragen (siehe 11, Schritt 94), der dann mittels einer Messschaltung basierend auf dem HF-Feedback-Signal sRE(t) und dem LO-Signal sLO(t) die gesuchte Phasenverschiebung φRE ermitteln kann (siehe 11, Schritt 95).
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Das Ermitteln der gesuchten Phasenverschiebung φRE umfasst in einem Ausführungsbeispiel das Mischen des HF-Feedback-Signals sRE(t) mit einem Referenzsignal, das eine phasenverschobene Version des LO-Signals sLO(t) sein kann (siehe 9, Referenzsignal sTSG(t)). Da beide Mischereingangssignale die gleiche Frequenz fLO aufweisen, ist das Mischerausgangssignal sDC(t) eine Gleichspannung. Basierend auf dem Mischerausgangssignal sDC(t) kann die gesuchte Phasenverschiebung φRE ermittelt werden. Diese wird z.B. mehrfach abgetastet, wobei zwischen den einzelnen Abtastwerten (Samples) sDC[k] die Phasenverschiebung eines der Phasenschieber (siehe z.B. 6, Phasenschieber 106, oder 7, Phasenschieber 105) verändert wird (siehe z.B. 10). Auf diese Weise entsteht eine Sequenz von Samples sDC[k], auf deren Basis die gesuchte Phasenverschiebung φRE und auch die Amplitude des HF-Feedback-Signals geschätzt werden können. In dem Beispiel gemäß 7 kann insbesondere der Phasenschieber 105 in dem betrachteten Sendekanal des Slave-MMICs zum Ändern der Phase Δφ1[k]=ΔφTSG[k]-ΔφTX01[k] verwendet werden. In dem Beispiel gemäß 8 ist das nicht möglich; ein Ändern der Phase Δφ1[k]=ΔφTSG[k]-ΔφTX01[k] kann in diesem Fall von dem Phasenschieber 106 der Messschaltung 150 oder dem Phasenschieber 105 im LO-Ausgangskanal des Master-MMICs erreicht werden.
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Die Messung/Schätzung der Phase φRE kann für jeden Slave-MMIC oder für jeden Sendekanal jedes Slave-MMICs durchgeführt werden. Man erhält somit eine Phase φRE,i für jeden Slave-MMIC bzw. für jeden Sendekanal. Mit Hilfe der in den Sendekanälen des Slave-MMICs (siehe z.B. 7) können eventuelle Unterschiede zwischen den Phasen φRE,i ausgeglichen werden, oder es können bestimmte Phasenunterschiede φRE,i-φRE,j (für i≠j) eingestellt werden. Diese Messungen können auch im Radar-Betrieb regelmäßig wiederholt werden, z.B. nachdem sich die Temperatur des Radarsystems um einen vordefinierten Wert verändert hat.
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12 zeigt ein Beispiel einer alternativen Implementierung zu der Schaltung aus 9, wobei die Funktionsweise sehr ähnlich ist. Das Beispiel aus 12 ist im Wesentlichen gleich wie 9, wobei die Funktion des Mischers 107 von dem Leistungssensor 107' übernommen wird. Der Mischer 107 wird in diesem Beispiel nicht benötigt und kann Weggelassen werden. Auch der mit dem Mischer 107 gekoppelte Phasenschieber 106 wird nicht mehr benötigt. Integrierte HF-Leistungssensoren sind an sich bekannt und werden daher hier nicht weiter erläutert. Üblicherweise werden Dioden zu der Leistungsdetektion eines HF-Signals verwendet. Das Ausgangssignal des Leistungssensors 107' ist ein DC-Signal, welches die Leistung des HF-Signals am Eingang des Leistungssensors 107' anzeigt.
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Aufgrund der nicht idealen Isolationseigenschaften wird ein Teil des Ausgangssignals s
TX01(t) des HF-Kanals TX01 vom Koppler
109 an den Eingang des Leistungssensors
107' geleitet. Dieses Leckagesignal s
LEAK(t) ist eine phasenverschobene und abgeschwächte Version des LO-Signals und kann wie folgt berechnet werden
wobei Di die Durchgangsdämpfung (transmission loss) des Kopplers
109 ist (z.B. -20dB).
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Am Eingang des Leistungssensors
107' überlagert sich das Leckagesignal s
LEAK(t) mit dem Feedback-Signal s
RE(t) (siehe Gleichung 3). Das Summensignal s
SUP(t) berechnet sich wie folgt:
Die Leistung P(t) des gemessenen Signals ist proportional zum Quadrat des Summensignals, d.h.
Durch Kombinieren der Gleichungen 3, 10 und 11 und Berechnen des Quadrats erhält man für die mittlere Leistung
P(t)
wobei sämtliche Terme mit der doppelten LO-Kreisfrequenz 4πf
LO vernachlässigt werden, weil diese durch die Mittelwertbildung im Leistungssensor eliminiert wurde. Das Ausgangssignal des Leistungssensors wird im Folgenden mit s
DC(t) bezeichnet und kann wie folgt beschrieben werden:
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Abgesehen von dem konstanten Offset Ao ist das Ausgangssignal s
DC(t) des Leistungssensors gleich wie das Ausgangssignal des Mischers
107 im Beispiel aus
9 (siehe Gleichung 6) und der Phasenwinkel φ
RE kann auf gleiche Weise bestimmt werden wie bei dem Beispiel aus
9, wenn im Slave-MMIC
2 der Phasenwinkel schrittweise über eine oder mehrere volle Phasendrehungen verändert wird (wie in
10 gezeigt), beispielsweise mittels des Phasenschiebers
105 im Slave-MMIC aus
7. In diesem Fall kann der Phasenwinkel φ
RE ersetzt werden durch φ
RE + Δφ
TX01 und aus Gleichung 14 wird (für (p
L0 = 0)
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Das Ausgangssignal sDC(t) des Leistungssensors 107 wird mittels des ADCs 108 digitalisiert und die Auswertung, beispielsweise mittels FFT, kann in der Steuereinheit 40 (d.h. in einer in dieser enthaltenen Recheneinheit) durchgeführt werden. Im Übrigen wird auf die Beschreibung der 6 und 9 verwiesen.