DE102018112176A1 - Abrisserkennung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Erfassung eines Abrisses einer laufenden Materialbahn (1) in einer Maschine zur Herstellung derselben in einem Bahnabschnitt, in welchem die Materialbahn (1) ungestützt verläuft.Dies soll auch bei Staubbeeinträchtigung sicher und einfach dadurch erfolgen, dass wenigstens ein, sich zumindest mit einer Richtungskomponente senkrecht zur Bahnlaufrichtung (2) bewegbar gelagerter Messarm (3) indirekt über eine, von der Materialbahn (1) mitgeschleppte Luftgrenzschicht oder direkt an der Materialbahn (1) mittels einer Anpresskraft anliegt und ein Bewegen des Messarms (3) in Richtung Materialbahn (1) von einem Sensor (4) überwacht und als Abriss erkannt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Erfassung eines Abrisses einer laufenden Materialbahn in einer Maschine zur Herstellung derselben in einem Bahnabschnitt, in welchem die Materialbahn ungestützt verläuft.
- Bei der Herstellung von sämtlichen, im Wesentlichen aus Faserstoffsuspensionen gebildeten Papiersorten ist die rasche und zuverlässige Erfassung von Abrissen der Faserstoffbahn während ihrer Herstellung äußerst wichtig, um eine Beschädigung von Teilen der Maschine zur Herstellung der Faserstoffbahn zu verhindern.
- An Stellen, an denen die Faserstoffbahn auf einer auch als Bahnträger dienenden Bespannung, wie etwa einem Formiersieb, einem Pressfilz oder einem Trockensieb, aufliegt, kommen in der Regel optische Systeme zum Einsatz, bei denen ein Detektor und eine Licht- bzw. Strahlungsquelle der Einrichtung zur Bahnabrisserfassung auf derselben Seite der Faserstoffbahn angebracht sind.
- So wird bei dem bekannten Verfahren „Farberkennung“ der Farbunterschied zwischen der Faserstoffbahn und dem Trockensieb genutzt, um den Bahnabriss zu erkennen.
- Bei Faserstoffbahn, die ungestützt von einer Walze, einem Band o.ä. verlaufen, d.h. sich im freien Zug befinden, können Bahnabrisse oft sehr zuverlässig durch Lichtschranken erfasst werden.
Diese optischen Systeme sind jedoch insbesondere in staubiger Umgebung sehr fehler- und störanfällig. - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Arten derart weiterzubilden, dass im Vergleich zum Stand der Technik eine zuverlässigere Erfassung von Bahnabrissen in anspruchsvoller Umgebung ermöglicht wird.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass wenigstens ein, sich zumindest mit einer Richtungskomponente senkrecht zur Bahnlaufrichtung bewegbar gelagerter Messarm indirekt über eine, von der Materialbahn mitgeschleppte Luftgrenzschicht oder direkt an der Materialbahn mittels einer Anpresskraft anliegt und ein Bewegen des Messarms in Richtung Materialbahn von einem Sensor überwacht und als Abriss erkannt wird.
Bei der Vorrichtung ist wesentlich, dass wenigstens ein, sich zumindest mit einer Richtungskomponente senkrecht zur Bahnlaufrichtung bewegbar gelagerter Messarm indirekt über eine, von der Materialbahn mitgeschleppte Luftgrenzschicht oder direkt an der Materialbahn mittels einer Anpresskraft anliegt, dessen Lage von einem Sensor überwacht wird. - Bei einem Abriss der Materialbahn ist der Weg für den Messarm frei, so dass sich dieser in Richtung Materialbahn bewegt und diese Bewegung als Abrisserkennung genutzt werden kann. Dies ist sehr sicher und funktioniert auch in anspruchsvoller, insbesondere staubiger Umgebung.
Die Anpresskraft sollte hierbei möglichst klein sein, damit Markierungen in der Materialbahn vermieden werden. - Besonders einfach gestalten sich die Messung und die Messvorrichtung, wenn der Messarm über der Materialbahn angeordnet ist und die Anpresskraft zumindest teilweise, vorzugsweise ausschließlich von der Gewichtskraft des Messarms gebildet wird.
Ergänzend oder für den Fall, dass die Materialbahn nicht unter dem Messarm verläuft auch alternativ, kann die Anpresskraft zumindest teilweise von einer pneumatischen, einer hydraulischen, oder einer elektrischen Zusatzkraft oder von einer Federkraft aufgebracht werden. - Um auch Einrisse der Materialbahn erkennen zu kennen, ist es vorteilhaft, wenn quer über die Materialbahn verteilt mehrere Messarme angeordnet sind.
- Beim Überführen der Materialbahn, insbesondere einem damit verbundenen Breitfahren könnten die Messarme stören, weshalb sie von der Materialbahn wegbewegbar gelagert sein sollten.
- Im Interesse einer einfachen und sicheren Konstruktion ist es von Vorteil, wenn der Messarm zumindest mit einer Richtungskomponente senkrecht zur Bahnlaufrichtung schwenkbar gelagert ist.
Dabei kann der Messarm vorzugsweise als sich, ausgehend von der Schwenkachse in Bahnlaufrichtung erstreckender Blechstreifen ausgebildet sein. Für eine schonende Anlage des Messarms an der Materialbahn empfiehlt es sich, dass der Blechstreifen in dem, der Materialbahn am nächsten liegenden Bereich zur Materialbahn in Bahnlaufrichtung konvex gekrümmt verläuft. - Besonders vorteilhaft ist die Anwendung des Verfahrens und/oder der Vorrichtung zur Erfassung eines Abrisses einer laufenden Materialbahn in einer Maschine zur Herstellung derselben in einem Bahnabschnitt, in welchem die Materialbahn ungestützt verläuft und die Materialbahn als Papier,- Karton,- oder andere Faserstoffbahn, insbesondere jedoch als Tissuebahn ausgebildet ist.
- Wegen der sicheren Führung der Materialbahn während der Abrissüberwachung sollte dabei der Messarm unmittelbar nach einer, von der Materialbahn umschlungenen Leitwalze angeordnet sein.
- Da Tissuebahnen insbesondere zwischen dem Yankeezylinder und der Aufrollung ohne Aufbringung einen Bahnzuges verlaufen, ist die Anordnung des Messarms zur Abrisserkennung in diesem Bereich hinsichtlich Funktionssicherheit alternativlos.
- Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der beigefügten Zeichnung zeigt die Figur den Endteil einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn
1 in Form einer Tissuebahn. - Ausgehend vom Former zur Blattbildung gelangt die Tissuebahn über eine Entwässerungseinheit zu dem hier dargestellten Yankeezylinder
6 . - Infolge der Umschlingung des beheizten Yankeezylinders
6 kommt es zur Trocknung der Tissuebahn, wobei diese während der Umschlingung auch noch über eine Trockenhaube mit Dampf oder heißer Luft beaufschlagt werden kann.
Am Ende der Umschlingung ist dem Yankeezylinder6 ein Kreppschaber9 , wie er üblicherweise zur Herstellung von gekreppten Tissue-Papieren verwendet wird, zugeordnet.
Hierbei wird die Materialbahn1 im freien Zug, d.h. von keinem, endlos umlaufenden Band gestützt, von der Mantelfläche des Yankeezylinders6 abgezogen.
Nach der Umschlingung mehrerer Leitwalzen8 wird die Tissuebahn dann der Aufrollung7 zugeführt. - Zwischen Yankeezylinder
6 und der Aufrollung7 ist der Materialbahn1 nach der Umschlingung einer, unter der Tissuebahn angeordneten Leitwalze8 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erfassung eines Bahnabrisses zugeordnet. Wird von dieser Vorrichtung ein Bahnabriss erkannt, so erfolgt von einer vorgelagerten Abschlagvorrichtung die gezielte Durchtrennung der Materialbahn1 . - Da Tissuebahnen zwischen Yankeezylinder
6 und Aufrollung7 ohne Bahnzug geführt werden, kann dieser zur Erkennung eines Bahnabrisses auch nicht überwacht werden. Hinzu kommt, dass infolge der Staubbildung bei diesem Herstellungsprozess optische Abrisserkennungen störanfällig sind. - Nach der Umschlingung der, unter der Materialbahn
1 liegenden Leitwalze8 sind über die Bahnbreite verteilt mehrere, erfindungsgemäße Vorrichtungen zur Bahnabrisserkennung vorhanden. Hierdurch kann auch der Einriss auf einer Bahnseite erfasst werden. - Jede dieser Vorrichtungen besitzt jeweils einen, über der Materialbahn
1 angeordneten und mit einer Richtungskomponente senkrecht zur Bahnlaufrichtung2 zur Materialbahn1 hin schwenkbar gelagerten Messarm3 . Infolge der Gewichtskraft liegt dieser Messarm3 je nach dessen Gewicht und Gestaltung sowie der Bahngeschwindigkeit entweder indirekt über eine, von der Materialbahn1 mitgeschleppte Luftgrenzschicht(wie in der Figur gezeigt) oder direkt auf der Materialbahn1 . - Reißt die Materialbahn
1 , so schwenkt der Messarm3 in Richtung der Materialbahn1 , d.h. nach unten gegen einen Anschlag. Diese Schwenkbewegung oder der Kontakt mit dem Anschlag wird von einem Sensor4 überwacht, als Abriss erkannt und an die Maschinensteuerung gemeldet. - Bei Bedarf kann der Messarm
3 zur Ergänzung der Gewichtskraft noch durch eine Zusatzfeder gegen die Materialbahn1 gedrückt werden.
In der Regel genügt allerdings die Gewichtskraft allein, zumal insbesondere Tissuebahnen für Markierungen durch den Kontakt mit dem Messarm3 anfällig sind. - Im Interesse eines einfachen Aufbaus sowie eines schonenden Aufliegens wird der Messarm
3 von einem sich, ausgehend von dessen Schwenkachse5 in Bahnlaufrichtung2 erstreckender Blechstreifen gebildet, welcher in dem, der Materialbahn1 am nächsten liegenden End-Bereich zur Materialbahn1 in Bahnlaufrichtung2 konvex gekrümmt verläuft. - Um das Einführen der Materialbahn
1 beim Anfahren der Maschine zu erleichtern, ist der Messarm3 , wie in der Figur angedeutet, von der Materialbahn1 weg, d.h. nach oben bewegbar gelagert.
Claims (14)
- Verfahren zur Erfassung eines Abrisses einer laufenden Materialbahn (1) in einer Maschine zur Herstellung derselben in einem Bahnabschnitt, in welchem die Materialbahn (1) ungestützt verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein, sich zumindest mit einer Richtungskomponente senkrecht zur Bahnlaufrichtung (2) bewegbar gelagerter Messarm (3) indirekt über eine, von der Materialbahn (1) mitgeschleppte Luftgrenzschicht oder direkt an der Materialbahn (1) mittels einer Anpresskraft anliegt und ein Bewegen des Messarms (3) in Richtung Materialbahn (1) von einem Sensor (4) überwacht und als Abriss erkannt wird.
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Messarm über der Materialbahn (1) angeordnet ist und die Anpresskraft zumindest teilweise von der Gewichtskraft des Messarms (3) gebildet wird. - Verfahren nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Anpresskraft zumindest teilweise von einer pneumatischen, einer hydraulischen, oder einer elektrischen Zusatzkraft oder von einer Federkraft aufgebracht wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass quer über die Materialbahn (1) verteilt mehrere Messarme (3) angeordnet sind.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messarme (3) von der Materialbahn (1) wegbewegbar gelagert sind.
- Vorrichtung zur Erfassung eines Abrisses einer laufenden Materialbahn (1) in einer Maschine zur Herstellung derselben in einem Bahnabschnitt, in welchem die Materialbahn (1) ungestützt verläuft, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein, sich zumindest mit einer Richtungskomponente senkrecht zur Bahnlaufrichtung (2) bewegbar gelagerter Messarm (3) indirekt über eine, von der Materialbahn (1) mitgeschleppte Luftgrenzschicht oder direkt an der Materialbahn (1) mittels einer Anpresskraft anliegt, dessen Lage von einem Sensor (4) überwacht wird.
- Vorrichtung nach
Anspruch 6 , dadurch gekennzeichnet, dass der Messarm (3) über der Materialbahn (1) angeordnet ist und die Anpresskraft zumindest teilweise, vorzugsweise ausschließlich von der Gewichtskraft des Messarms (3) ausgeht. - Vorrichtung nach
Anspruch 6 oder7 , dadurch gekennzeichnet, dass der Messarm (3) zumindest mit einer Richtungskomponente senkrecht zur Bahnlaufrichtung (2) schwenkbar gelagert ist. - Vorrichtung nach
Anspruch 8 , dadurch gekennzeichnet, dass der Messarm (3) als sich, ausgehend von der Schwenkachse (5) in Bahnlaufrichtung (2) erstreckender Blechstreifen ausgebildet ist. - Vorrichtung nach
Anspruch 9 , dadurch gekennzeichnet, dass der Blechstreifen in dem, der Materialbahn (1) am nächsten liegenden Bereich zur Materialbahn (1) in Bahnlaufrichtung (2) konvex gekrümmt verläuft. - Anwendung des Verfahrens und/oder der Vorrichtung zur Erfassung eines Abrisses einer laufenden Materialbahn (1) in einer Maschine zur Herstellung derselben in einem Bahnabschnitt, in welchem die Materialbahn (1) ungestützt verläuft, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (1) als Papier,- Karton,- Tissue- oder andere Faserstoffbahn ausgebildet ist.
- Anwendung nach
Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (1) als Tissuebahn ausgebildet ist. - Anwendung nach
Anspruch 12 , dadurch gekennzeichnet, dass der Messarm (3) zwischen dem Yankeezylinder (6) und der Aufrollung (7) angeordnet ist und die Tissuebahn ohne Bahnzug läuft. - Anwendung nach einem der
Ansprüche 11 bis13 , dadurch gekennzeichnet, dass der Messarm (3) unmittelbar nach einer, von der Materialbahn (1) umschlungenen Leitwalze (8) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102018112176.8A DE102018112176A1 (de) | 2018-05-22 | 2018-05-22 | Abrisserkennung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE102018112176.8A DE102018112176A1 (de) | 2018-05-22 | 2018-05-22 | Abrisserkennung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102018112176A1 true DE102018112176A1 (de) | 2019-11-28 |
Family
ID=68499071
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102018112176.8A Withdrawn DE102018112176A1 (de) | 2018-05-22 | 2018-05-22 | Abrisserkennung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE102018112176A1 (de) |
-
2018
- 2018-05-22 DE DE102018112176.8A patent/DE102018112176A1/de not_active Withdrawn
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R083 | Amendment of/additions to inventor(s) | ||
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