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Die Erfindung betrifft eine Frontpartie für eine Kraftfahrzeugkarosserie, mit deren Hilfe ein vorderer Bereich eines Kraftfahrzeugs aerodynamisch gestaltet werden kann.
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Aus
DE 102 47 418 A1 ist ein vorderer Stoßfänger für einen Lastkraftwagen bekannt, bei dem eine nach unten abstehende Bugschürze in verschiedenen Höhenlagen befestigt werden kann, indem in der gewünschten Höhe der Bugschürze in vertikalen Langlöchern des Stoßfängers mit der Bugschürze verbundenen Schrauben angezogen werden.
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Es besteht ein ständiges Bedürfnis die aerodynamischen Eigenschaften eines Kraftfahrzeugs einfach verbessern zu können.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die eine einfache Anpassung der aerodynamischen Eigenschaften eines Kraftfahrzeugs ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch eine Frontpartie mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Erfindungsgemäß ist eine Frontpartie für eine Kraftfahrzeugkarosserie eines Kraftfahrzeugs vorgesehen mit einem mit einem Tragrahmen des Kraftfahrzeugs befestigbaren Karosserieelement zur Ausformung eines vorderen Bereichs der Kraftfahrzeugkarosserie, einem Bugspoiler zur aerodynamischen Beeinflussung einer Unterbodenströmung am Kraftfahrzeug und einer Einstelleinrichtung zur Einstellung einer vertikalen Relativlage des Bugspoilers relativ zum Karosserieelement, wobei die Einstelleinrichtung eine mit dem Bugspoiler verbundene gegenüber der Horizontalen und der Vertikalen angeschrägte Gegenrampe und eine relativ zu dem Bugspoiler und zu dem Karosserieelement bewegbare und an der Gegenrampe abgleitbare Einstellrampe aufweist.
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Die Einstelleinrichtung weist ein durch die Einstellrampe und die Gegenrampe ausgebildetes Rampensystem auf, mit deren Hilfe der mit der Gegenrampe verbundene Bugspoiler bei einer Änderung der Relativlage der Einstellrampe zur Gegenrampe leicht in der Höhe verschoben werden kann. Durch die Rampensteigung kann eine Untersetzung der Relativbewegung der Einstellrampe zur Gegenrampe im Vergleich zur Höhenverstellung des Bugspoilers erreicht werden, so dass die vertikale Relativlage des Bugspoilers zum Karosserieelement mit einer entsprechend hohen Genauigkeit erfolgen kann. Hierbei kann berücksichtigt werden, dass das aerodynamische Verhalten eines Kraftfahrzeugs im Entwicklungsprozess nicht vollständig vorhergesagt werden kann. Durch die hohe Genauigkeit der Höheneinstellbarkeit des Bugspoilers kann zu einem sehr späten Entwicklungszeitpunkt durch Versuche in einem Windkanal die optimale Relativlage des Bugspoilers empirisch gefunden und mit Hilfe des Rampensystems der Einstelleinrichtung sehr exakt fixiert werden. Eine nachträgliche Änderung des Aufbaus der Frontpartie ist nicht notwendig. Stattdessen ist es sogar möglich die Einstelleinrichtung im fertigen Serienfahrzeug beizubehalten, beispielsweise um die Aerodynamik des Kraftfahrzeugs individuell nachträglich anzupassen oder bei weiteren die Aerodynamik beeinflussenden Änderungen an der Kraftfahrzeugkarosserie auf die geänderten aerodynamischen Randbedingungen zu reagieren. Insbesondere ist es möglich die gleiche Frontpartie für unterschiedliche Fahrzeugkonfigurationen, beispielsweise Coupe oder Cabrio, zu verwenden und lediglich über andere Höheneinstellungen des Bugspoilers auf die für die unterschiedlichen Fahrzeugkonfigurationen unterschiedlichen aerodynamischen Randbedingungen zu reagieren. Durch die mit Hilfe der Rampen der Einstelleinrichtung erreichte Untersetzung kann eine besonders genaue Einstellung der Relativlage des Bugspoilers zum Karosserieelement erfolgen, so dass eine einfache Anpassung der aerodynamischen Eigenschaften eines Kraftfahrzeugs mit einer hohen Genauigkeit ermöglicht ist.
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Insbesondere ist die Einstellrampe mit der Gegenrampe, insbesondere stufenlos, befestigbar. Wenn die Einstellrampe mit der Gegenrampe befestigt ist, ist auch die vertikale Relativlage des Bugspoilers zum Karosserieelement fixiert. Durch die stufenlose Verstellbarkeit ist eine besonders hohe Genauigkeit ermöglicht.
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Vorzugsweise weist die Einstellrampe ein Langloch zum Verklemmen der Einstellrampe mit der Gegenrampe durch eine mit der Gegenrampe verschraubte Feststellschraube auf. Die Feststellschraube kann, insbesondere verliersicher, in der Gegenrampe eingeschraubt sein und durch das Langloch hindurchgeführt sein. Zum Einstellen der relativen Höhenlage des Bugspoilers kann die Einstellrampe in Längsrichtung des Langlochs an der im Langloch geführten Feststellschraube verschoben werden und in der gewünschten Stellung festgesetzt werden, indem die Feststellschraube angezogen wird.
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Besonders bevorzugt weist das Karosserieelement einen oberes Verkleidungsteil und ein, insbesondere einstückiges, unteres Verkleidungsteil auf, wobei die Einstelleinrichtung in einem zwischen dem oberen Verkleidungsteil und dem unteren Verkleidungsteil ausgebildeten Zwischenraum angeordnet ist. Die Einstelleinrichtung ist dadurch von dem Karosserieelement aufgenommen und vor Umwelteinflüssen geschützt. Das Karosserieelement kann insbesondere heckseitig geöffnet ausgeführt sein, so dass die Einstelleinrichtung, wenn das Karosserieelement von der Kraftfahrzeugkarosserie demontiert ist, zugänglich ist und betätigt werden kann.
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Insbesondere weist das untere Verkleidungsteil einen Aufnahmeschlitz zur verschiebbaren Aufnahme des Bugspoilers auf, wobei der Bugspoiler zumindest teilweise in den Zwischenraum einfahrbar ist. Der Höhenbereich des Bugspoilers der für die Einstellung der Aerodynamik nicht gewünscht ist, kann im Zwischenraum des Karosserieelements bauraumneutral versenkt werden. Insbesondere kann der Aufnahmeschlitz schmal genug sein, dass bei einer entsprechend hohen Windlast auf dem Bugspoiler der Bugspoiler sich an dem unteren Verkleidungsteil abstützen kann. Eine zu starke elastische Verformung des Bugspoilers bei starken Windlasten kann dadurch vermieden werden, so dass auch bei hohen Fahrgeschwindigkeiten die Aerodynamik nicht unnötig verschlechtert wird.
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Vorzugsweise weist das untere Verkleidungsteil eine zum oberen Verkleidungsteil weisende Bodenseite auf, wobei die Einstellrampe an der Bodenseite abgestützt ist, wobei insbesondere die Einstellrampe an der Bodenseite abgleitbar ausgeführt ist. Die Einstellrampe kann insbesondere vergleichbar zu einem Keil zwischen der Bodenseite des unteren Verkleidungsteils und der Gegenrampe eingekeilt werden. Zudem kann die Gewichtskraft des Bugspoilers über die Einstelleinrichtung an das untere Verkleidungsteil abgetragen werden.
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Besonders bevorzugt ist in dem Zwischenraum ein mit dem oberen Verkleidungsteil und/oder mit dem unteren Verkleidungsteil befestigtes, insbesondere winkeliges, Abstützelement zur Führung des Bugspoilers in vertikaler Richtung und zur Abstützung von in Längsrichtung von der Einstelleinrichtung aufgeprägten Längskräften vorgesehen. Die Einstellrampe ist insbesondere in Längsrichtung, das heißt in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs, relativ zur Gegenrampe verschiebbar. Eine beim Verschieben der Einstellrampe auftretende Längskraft kann von dem Abstützelement abgetragen werden, so dass die Einstelleinrichtung nicht in Längsrichtung verrutscht. Gleichzeitig kann das Abstützelement eine Führung für den höhenverstellbaren Bugspoiler ausbilden, wodurch ein Verkippen des Bugspoilers beim Betätigen der Einstelleinrichtung aber auch unter Windlast blockiert werden kann. Das Abstützelement kann dadurch den Bugspoiler zusätzlich versteifen.
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Insbesondere weist die Einstelleinrichtung eine Skala zur Anzeige eines mit der jeweiligen Relativlage der Einstellrampe zur Gegenrampe korrespondierenden Höhenversatzes des Bugspoilers auf. Dies erleichtert es eine definierte Relativlage des Bugspoilers einzustellen. Insbesondere wenn mehr als eine Einstelleinrichtung vorgesehen ist, um die Höhenlage des Bugspoilers einzustellen, kann sichergestellt werden, dass alle Einstelleinrichtung in der selben Stellung eingestellt sind und eine Schrägstellung des Bugspoilers vermieden ist.
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Vorzugsweise ist die Einstellrampe selbsthemmend zwischen der Gegenrampe und dem Karosserieelement verklemmt. Das Eigengewicht des Bugspoilers, der Neigungswinkel der Rampen und die an der Einstellrampe sich ergebenen Reibwerte können derart aufeinander sein, dass die Einstellrampe durch das über die Gegenrampe angreifende Eigengewicht des Bugspoilers nicht seitlich weggedrückt wird. Dadurch ist es nicht erforderlich beim Einstellen eine Haltekraft aufzubringen, um das Rampensystem in Position zu halten, wodurch das Einstellen der Höhenlage des Bugspoilers erleichtert ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigt:
- 1 eine schematische Schnittansicht einer Frontpartie einer Kraftfahrzeugkarosserie.
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Die in 1 dargestellte Frontpartie 10 eines Kraftfahrzeugs weist ein Karosserieelement 12 auf, das mittelbar oder unmittelbar mit einer Tragstruktur des Kraftfahrzeugs verbunden werden kann und einen vorderen Teil einer Kraftfahrzeugkarosserie ausbildet. Das Karosserieelement 12 weist ein oberes Verkleidungsteil 14 und ein unteres Verkleidungsteil 16 auf, zwischen denen ein Zwischenraum 18 begrenzt ist. Das untere Verkleidungsteil 16 weist einen Aufnahmeschlitz 20 auf, in den ein oberes Ende eines Bugspoilers 22 eingeschoben ist.
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Die Höhe des Bugspoilers 22 relativ zum Karosserieelement 12 kann mit Hilfe einer Einstelleinrichtung 24 eingestellt werden. Hierzu weist die Einstelleinrichtung 24 eine an einer zum oberen Verkleidungsteil 14 weisenden Bodenseite 26 des unteren Verkleidungsteil in Längsrichtung abgleitbare Einstellrampe 28 auf, die an einer mit dem Bugspoiler 22 verbundenen Gegenrampe 30 abgleiten kann. Wenn die Einstellrampe 28 in Längsrichtung nach vorne geschoben wird, wird die in Längsrichtung feststehende Gegenrampe 30 nach oben gedrückt, wodurch der Bugspoiler 22 nach oben wandert und stärker in den Zwischenraum 18 versenkt wird. Wenn die Einstellrampe 28 in Längsrichtung nach hinten geschoben wird, wird die Gegenrampe 30 durch das an der Gegenrampe 30 angreifende Eigengewicht des Bugspoilers 22 nach unten abgesenkt, so dass der Bugspoiler 22 weiter aus dem Zwischenraum 18 ausgefahren wird und nach unten wandert. Durch den spitzen Winkel der Rampen 28, 30 ergibt sich eine Untersetzung, so dass die horizontale Verlagerung der Einstellrampe 28 größere als die damit bewirkte Höhenänderung des Bugspoilers 22 ist. Dies erleichtert die exakte Einstellung der Relativlage des Bugspoilers 22.
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Mit dem Karosserieelement 12, beispielsweise mit dem unteren Verkleidungsteil 16, ist ein winkeliges Abstützelement 32 befestigt, das sich an dem Aufnahmeschlitz 20 anschließt. Der Bugspoiler 22 kann an dem Abstützelement 32 in vertikaler Richtung geführt sein. Zudem kann das Abstützelement 32 die Gegenrampe 30 in einer Längsrichtung blockieren, so dass die Einstellrampe 28 die Gegenrampe 30 bei einer Bewegung nach vorne die Gegenrampe 30 nicht mitnehmen kann.
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Wenn eine gewünschte Relativlage des Bugspoilers 22 gefunden ist, kann vorgesehen sein, dass die Einstellrampe 28 selbsthemmend zwischen der Gegenrampe 30 und dem unteren Verkleidungsteil 16 verklemmt ist. Vorzugsweise ist die Einstellrampe 28 mit der Gegenrampe 30 lösbar befestigt, damit sich die Einstelleinrichtung 24 auch bei plötzlichen Stößen nicht verstellt. Hierzu kann beispielsweise eine Feststellschraube 34 mit der Gegenrampe 30 verschraubt sein und durch ein Langloch der Einstellrampe 28 geführt sein, um im angezogenen Zustand die Einstellrampe 28 mit der Gegenrampe 30 zu verschrauben. Gegebenenfalls ist die Feststellschraube 34 durch das untere Verkleidungsteil 16 geführt, so dass die Feststellschraube 34 von außerhalb des Karosserieelements 12 gelöst und angezogen werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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