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Diese Offenbarung betrifft allgemein das Gebiet von Ansteuerschaltungen für Laserdioden und insbesondere Ansteuerschaltungen, die die Erzeugung kurzer Laserpulse zur Verwendung bei LIDAR-Systemen erlauben.
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Lichterkennung und -Abstandsmessung (engl.: „light detection and ranging“; LIDAR) bezieht sich auf ein Verfahren zur Messung eines Abstands zu einem Gegenstand (als Ziel bezeichnet) durch Bestrahlen des Ziels mit gepulstem Laserlicht, wobei die Abstandsinformation aus der Laufzeit (engl.: „time-of-flight“; TOF) des Lichtpulses, der sich von der Lichtquelle zu dem Ziel und zurück zu dem Detektor bewegt, erhalten werden. Diese Laufzeit wird manchmal als Umlaufverzögerungszeit (engl.: „round trip delay time“; RTDT) bezeichnet; der gemessene Abstand ist im Wesentlichen das Produkt zwischen der RTDT und der Lichtgeschwindigkeit. LIDAR wird zum Beispiel bei so genannten Laufzeitkameras (TOF-Kameras) verwendet, was die Zuordnung einer Tiefeninformation zu einzelnen Pixeln und das Erfassen der gesamten Szene innerhalb des Sichtfelds der TOF-Kamera gleichzeitig erlaubt. Im Gegensatz dazu scannt ein scannendes LIDAR die Szene punktweise durch Ablenken des Lasers z. B. mit einem Spiegel wie beispielsweise einem Mikroscanner (auch als mikro-scannender Spiegel bezeichnet).
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Die Bestrahlungsstärke (Leistung pro Flächeneinheit) des an dem Detektor ankommenden, reflektierten Lichtpulses verringert sich mit der Erhöhung des Abstands des Ziels. Um einen Messbereich bis zu einigen 10 oder 100 Metern zu erreichen, ist die Strahlungsleistung des emittierten Laserlichts (und damit der elektrischen Leistung der Laserdiode) vergleichsweise hoch. Allerdings müssen die Laserpulse, um sicher zu stellen, dass die Laserpulse für die Augen von in der Nähe befindlichen Personen unschädlich sind, vergleichsweise kurz sein, um die Strahlungsenergie eines Laserpulses zu begrenzen. Für einen rechteckförmigen Puls (Leistung über der Zeit) wäre die Pulsenergie proportional zum Produkt aus Pulsbreite und Leistung. Bei einem realistischen Beispiel kann die Spitzenleistung eines Laserpulses bei bis zu 80 W oder mehr mit einer Pulsbreite im Bereich von 1 ns bis 100 ns liegen. Um derart kurze Pulse zu erzeugen, sollte die Ansteuerelektronik, die zum Ansteuern der Laserdiode verwendet wird, in der Lage sein, den Laststrom der Laserdiode mit extrem kurzen Anstiegs- und Abfallzeiten zu schalten.
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Die
US 2003 / 0 039 280 A1 zeigt eine Schaltung mit einer Laserdiode, die über eine Leistungsquelle mit parallelem Kondensator versorgt wird. Die Laserdiode wird durch einen GCT-Thyristor im Pulsbetrieb geschaltet. Falls der Strom durch die Laserdiode zu hoch wird, was mittels eines Komparators ermittelt wird, wird ein zu der Laserdiode paralleler Snubber in einen niederohmigen Zustand geschaltet.
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US 2014 / 0 204 396 A1 beschreibt eine Anordnung, bei der eine Laserdiode durch zwei aufeinanderfolgende Spannungsregler und eine diesen Spannungsreglern nachgeschaltete induktive Komponente versorgt wird. Die Anordnung enthält weiterhin eine Klemmdiode, deren Anode - ebenso wie die Kathode der Laserdiode - auf Masse liegen, während die Kathode der Klemmdiode mit einem Schaltungsknoten zwischen den beiden Spannungsreglern verbunden ist.
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Aus
US 5 889 583 A ist eine Schaltung zum Zünden einer LED bekannt. Dadurch wird ein optischer Puls erzeugt. Die Anoden der LED und einer Schottky-Diode liegen auf Masse, während die Kathoden über eine Reihenschaltung eines Widerstands und eines Kondensators gekoppelt sind.
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Die
US 2017 / 0 040 770 A1 betrifft LED-Treiberschaltungen, die verwendet werden können, um elektrische Signale von einer Schaltung an eine andere Schaltung weiterzuleiten.
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In
US 2009 / 0 059 981 A1 ist ein Halbleiterlaser beschrieben, der mittels eines Verdrahtungsmusters an einen DC-DC-Wandler angeschlossen ist. Um eine parasitäre Induktivität des Verdrahtungsmusters verringern, wird der Durchmesser einer mit dem Verdrahtungsmuster gebildeten Stromschleife verringert, während die Breite des Verdrahtungsmusters erhöht wird.
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Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Ansteuerschaltung zum Ansteuern einer Laserdiode, die dazu in der Lage ist, den Laststrom der Laserdiode mit vergleichsweise kurzen Anstiegs- und Abfallzeiten zu schalten, bereitzustellen. Dieses Ziel wird durch die Ansteuerschaltung gemäß Anspruch 1 und 16 sowie durch das Verfahren gemäß Anspruch 17 zum Ansteuern einer Laserdiode erreicht. Verschiedene Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen werden durch die abhängigen Ansprüche abgedeckt.
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Hierin wird eine Ansteuerschaltung zum Ansteuern einer Laserdiode beschrieben. Gemäß einer ersten beispielhaften Ausgestaltung enthält die Ansteuerschaltung einen ersten elektronischen Schalter, der an einen Ausgangsknoten, der dazu ausgebildet ist, im Betrieb mit einer Laserdiode verbunden zu werden, angeschlossen ist. Die elektrische Verbindung zwischen dem ersten elektronischen Schalter und dem Ausgangsknoten weist eine erste Induktivität auf. Die Ansteuerschaltung enthält weiterhin eine Überbrückungsschaltung, die mit dem Ausgangsknoten gekoppelt und dazu ausgebildet ist, wenn sie aktiviert ist, den Strom, der dem Ausgangsknoten über den ersten elektronischen Schalter zugeführt wird, zu übernehmen und dadurch die erste Induktivität zu magnetisieren. Die Ansteuerschaltung ist dazu ausgebildet, die Überbrückungsschaltung in einer Vorladephase, die dem Einschalten eines die Laserdiode durchfließenden Diodenstroms vorangeht und in der der Diodenstrom noch nicht eingeschaltet ist, zu aktivieren und dadurch die erste Induktivität vorzuladen und dabei zu magnetisieren. Weiterhin ist die Ansteuerschaltung dazu ausgebildet, den ersten Strom durch Deaktivieren der Überbrückungsschaltung über den Ausgangsknoten zu der Laserdiode zu leiten.
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Gemäß einer zweiten beispielhaften Ausgestaltung enthält die Ansteuerschaltung eine erste und eine zweite Transistorhalbbrücke, die eine H-Brücke bilden, die einen ersten Ausgangsknoten und einen zweiten Ausgangsknoten, die dazu ausgebildet sind, im Betrieb eine Laserdiode dazwischen zu koppeln, aufweist. Jede Transistorhalbbrücke ist aus einem High-Side-Transistor und einem Low-Side-Transistor zusammengesetzt. Eine Steuerschaltung ist dazu ausgebildet, die High-Side- und die Low-Side-Transistoren der ersten und zweiten Transistorhalbbrücken in einer Vorladephase einzuschalten, um sämtliche Induktivitäten, die mit den High-Side- und den Low-Side-Transistoren in Reihe gekoppelt sind, zu magnetisieren. Die Steuerschaltung ist dazu ausgebildet, den Low-Side-Transistor der ersten Transistorhalbbrücke und den High-Side-Transistor der zweiten Transistorhalbbrücke in einer Anstiegsphase auszuschalten und dadurch einen Strom, der durch den High-Side-Transistor der ersten Transistorhalbbrücke und den Low-Side-Transistor der zweiten Transistorhalbbrücke und durch Induktivitäten, die damit in Reihe gekoppelt sind, über den ersten und den zweiten Ausgangsknoten durch die Laserdiode zu leiten.
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Weiterhin wird hierin ein Verfahren zum Ansteuern einer Laserdiode mittels einer Ansteuerschaltung beschrieben. Gemäß einer beispielhaften Ausgestaltung enthält die Ansteuerschaltung: einen ersten elektronischen Schalter, der an einen mit einer Laserdiode verbundenen Ausgangsknoten angeschlossen ist, wobei die elektrische Verbindung zwischen dem ersten elektronischen Schalter und dem Ausgangsknoten eine erste Induktivität aufweist; eine Überbrückungsschaltung die mit dem Ausgangsknoten gekoppelt und dazu ausgebildet ist, wenn sie aktiviert ist, den ersten Strom, der dem Ausgangsknoten über den ersten elektronischen Schalter zugeführt wird, zu übernehmen und dadurch die erste Induktivität zu magnetisieren. Das Verfahren beinhaltet das Leiten eines ersten Stroms über einen ersten elektronischen Schalter an einen Ausgangsknoten Das Verfahren beinhaltet weiterhin das Ableiten des ersten Stroms von dem Ausgangsknoten durch Aktivieren der Überbrückungsschaltung. Dadurch wird die Laserdiode in einer Vorladephase überbrückt. Die Vorladephase, in der der Diodenstrom noch nicht eingeschaltet ist, dient zum Vorladen und dadurch Magnetisieren der ersten Induktivität und geht dem Einschalten eines die Laserdiode durchfließenden Diodenstroms voran. Weiterhin beinhaltet das Verfahren das Leiten des ersten Stroms über den Ausgangsknoten zu der Laserdiode durch Deaktivieren der Überbrückungsschaltung.
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Die Erfindung lässt sich unter Bezugnahme auf die folgende Beschreibung und die Zeichnungen besser verstehen. Die Komponenten in den Figuren sind nicht notwendigerweise maßstäblich, vielmehr wurde mehr auf die Darstellung der Prinzipien der Erfindung gelegt. Des Weiteren bezeichnen in den Figuren gleiche Bezugszeichen entsprechende Teile. Zu den Zeichnungen:
- 1 (Schaubild a) zeigt ein Schaltbild einer Laserdiode und eines elektronischen Schalters zum Schalten der Laserdiode, und (Schaubild b) ein Schaltbild eines zugehörigen Chip-Packages.
- 2 zeigt eine elektrische Ersatzschaltung des Laserdioden-Packages, die parasitäre Induktivitäten enthält.
- 3 ist ein Schaltbild, das ein erstes Beispiel einer Ansteuerschaltung zum Ansteuern einer Laserdiode veranschaulicht.
- 4 enthält Zeitverlaufsdiagramme, die die Funktion der Schaltung von 3 veranschaulichen.
- 5 ist ein Schaltbild, das ein zweites Beispiel einer Ansteuerschaltung zum Ansteuern einer Laserdiode veranschaulicht.
- 6 enthält Zeitverlaufsdiagramme, die die Funktion der Schaltung von 5 veranschaulichen.
- 7 ist ein Schaltbild, das ein drittes Beispiel einer Ansteuerschaltung zum Ansteuern einer Laserdiode veranschaulicht.
- 8 enthält Zeitverlaufsdiagramme, die die Funktion der Schaltung von 7 veranschaulichen.
- 9 ist ein Schaltbild, das ein viertes Beispiel einer Ansteuerschaltung zum Ansteuern einer Laserdiode darstellt.
- 10 ist ein Flussdiagramm, das ein beispielhaftes Verfahren zum Ansteuern einer Laserdiode darstellt.
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1 zeigt eine Laserdiode und einen Teil einer Ansteuerschaltung, die zum Ansteuern der Laserdiode verwendet wird. Schaubild (a) von 1 ist ein Schaltbild einer Laserdiode DL und eines elektronischen Schalters THS zum Ein- und Ausschalten der Laserdiode DL. Entsprechend ist eine Reihenschaltung der Laserdiode DL und des elektronischen Schalters THS zwischen einen Masseanschluss GND und einen Versorgungsanschluss, an den eine Versorgungsspannung Vs angelegt ist, gekoppelt. Zumindest ein Kondensator (bei dem vorliegenden Beispiel eine Parallelschaltung von Kondensatoren C1 und C2) ist zu der Reihenschaltung der Laserdiode DL und des elektronischen Schalters THS parallel geschaltet, um die Versorgungsspannung Vs zu puffern und der Laserdiode DL einen Laststrom zu liefern. Bei dem elektronischen Schalter THS kann es sich um einen MOSFET oder einen beliebigen anderen geeigneten Transistortyp (z. B. BJT) handeln. Der Steueranschluss (Gate oder Basis) des elektronischen Schalters THS ist bei dem vorliegenden Beispiel mit ON bezeichnet. Im Allgemeinen wird die durch die Kondensatoren C1 und C2 bereitgestellte Pufferkapazität benötigt, um schnelle Transienten des Laststroms zu ermöglichen.
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Schaubild (b) von 1 ist ein Prinzip-Schaubild eines Laserdiodenmoduls 1 mit einem Chip-Package 10, das die Schaltung von Schaubild (a) enthält. Entsprechend enthält das Chip-Package ein erstes Halbleiter-Die, das einen elektronischen Schalter THS enthält, ein zweites Halbleiter-Die, das die Laserdiode DL enthält, und zumindest ein drittes Halbleiter-Die, das die Pufferkapazität bereitstellt. Entsprechend Schaubild (a) von 1 werden bei dem vorliegenden Beispiel zwei separate Kondensatoren verwendet. Ein Leiterrahmen 11 stellt drei Pins, die dem Versorgungsanschluss (Spannung Vs), dem Masseanschluss GND und dem Steueranschluss ON entsprechen, bereit, wobei der mittlere Anschluss der Versorgungsanschluss ist. Die Halbleiter-Dies, die die Pufferkondensatoren C1 und C2 enthalten, sind direkt (d. h. ohne die Verwendung eines Bonddrahts) mit dem Leiterrahmen 11 verbunden (z. B. gelötet) und bieten eine Pufferkapazität zwischen den Pins, die den Masse- und Versorgungsanschluss repräsentieren. Die untere Metallisierung des Halbleiter-Dies, das den MOSFET THS enthält, repräsentiert die Drainelektrode des MOSFETs und ist direkt mit dem Pin, der den Versorgungsanschluss repräsentiert, verbunden. Die Gateelektrode in der oberen Metallisierungsschicht des MOSFETs THS ist über einen Bonddraht an den Pin, der den Steueranschluss ON repräsentiert, angeschlossen. Ähnlich ist die Sourceelektrode in der oberen Metallisierungsschicht des MOSFETs THS über Bonddrähte 12 an die Anodenelektrode auf der oberen Oberfläche der Laserdiode DL angeschlossen. Die Kathodenelektrode an der unteren Oberfläche der Laserdiode DL ist direkt mit dem Leiterrahmen 11 verbunden.
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2 zeigt eine vereinfachte elektrische Ersatzschaltung des Laserdiodenmoduls 1 von 1. Zusätzlich enthält die Schaltung von 2 einen Gatetreiber 41, der mit der Steuerelektrode des MOSFETs THS gekoppelt und dazu ausgebildet ist, Ansteuersignale, die geeignet sind, den MOSFET THS entsprechend einem Logiksignal SON ein- und auszuschalten, zu erzeugen. Abgesehen von dem Gatetreiber 41 ist die Schaltung von 2 im Wesentlichen dieselbe wie bei dem Schaubild (a) von 1 mit Ausnahme der Induktivitäten L1, Lc und LG, die parasitäre Induktivitäten der Bonddrähte 12 (entspricht der Induktivität L1), der elektrischen Verbindungen zwischen den Kondensatoren C1 und C2 und der Laserdiode DL (entspricht der Induktivität Lc) und der elektrischen Verbindung (Bonddraht) zwischen dem Steueranschluss ON und der eigentlichen Steuerelektrode des MOSFETs THS (entspricht der Induktivität LG) repräsentieren. Der Gatetreiber 41 und der elektronische Schalter THS können zusammen als Ansteuerschaltung 4 zum Ansteuern der Laserdiode DL betrachtet werden.
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Bei LIDAR-Systemen hängt der Messbereich von der Strahlungsleistung des Laserpulses ab. Allerdings müssen die Laserpulse, um die Pulsenergie zu begrenzen (um die Augen von Personen in der Umgebung des LIDAR-Systems zu schützen), ziemlich kurz sein. Der Spannungsabfall V
LEFF über der effektiven parasitären Induktivität L
EFF (L
EFF = Lc + L
1) ist gegeben durch:
wobei Δi
L die Änderung des Laststroms (z. B. von 0 A bis 40 A oder von 40 A nach 0 A) ist, t
rise die entsprechende Anstiegszeit und t
fall die entsprechende Abfallzeit ist. Unter der Annahme einer effektiven Induktivität von 5 nH und einer Anstiegszeit von 2 ns ergibt sich ein Spannungsabfall von 100 V. Entsprechend müsste das System, das die Kondensatoren enthält, (unter der Annahme eines Spannungsabfalls von 10 V über der Laserdiode und dem MOSFET) für eine Spannung von mehr als 110 V ausgelegt sein, um den gewünschten Spitzenstrom innerhalb der gewünschten Anstiegszeit zu erzielen. Es wird darauf hingewiesen, dass eine Anstiegszeit von 2 ns für einige Anwendungen zu lang sein kann. Mit dem Integrationsansatz, wie er in
1 (Schaubild (b)) dargestellt ist, kann die Induktivität L
EFF signifikant (z. B. unter 2 nH oder sogar unter 1 nH) verringert werden. Die verbleibende Induktivität wird vorherrschend durch die Bonddrähte 12, die zum Anschließen des MOSFETs T
L verwendet werden, und die Laserdiode D
L verursacht. Zum Beispiel beträgt der Spannungsabfall V
LEFF immer noch 80 V, wenn man die Induktivität L
F auf 1 nH verringert, wenn der Laststrom innerhalb einer Anstiegszeit von 0,5 ns auf 40 A angestiegen ist.
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Eine Erkenntnis aus der obigen Analyse besteht darin, dass (im Vergleich zur Vorwärtsspannung der Laserdiode) relativ hohe Spannungen erforderlich sind, um die schnellen Stromtransienten (steile Stromrampen mit sehr kurzen Anstiegs- oder Abfallzeiten) des durch die Laserdiode fließenden Laststroms zu erzeugen. Höhere Spannungen bringen eine erhöhte Komplexität und Kosten der Ansteuerschaltung mit sich. Zum Beispiel sind z. B. Transistoren und Pufferkondensatoren mit vergleichbaren Durchbruchsspannungen erforderlich; Ladungspumpen können zum Laden der Pufferkondensatoren auf die gewünschte Spannung erforderlich sein. Die hierin beschriebenen Ansteuerschaltungen sind dazu ausgebildet, steile Stromrampen zum Ansteuern der Laserdiode mit einer vergleichsweise geringen Versorgungsspannung zu erzeugen.
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3 ist ein Schaltbild, das ein erstes Beispiel einer Ansteuerschaltung 4 zum Ansteuern einer Laserdiode DL darstellt. Wie bei dem Beispiel von 2 sind in 3 die parasitären Induktivitäten, die für die Erzeugung der Stromrampen für die Laserdiode DL relevant sind, gezeigt. Entsprechend enthält die Ansteuerschaltung eine Transistorhalbbrücke, die aus einem High-Side-Transistor THS und einem Low-Side-Transistor TLS gebildet ist. Diese Transistoren THS und TLS sind zwischen einen Versorgungsknoten SUP, an den eine Versorgungsspannung Vs angelegt ist, und einen Masseknoten GND, der sich auf einem Bezugspotential VGND (z. B. 0 V) befindet, in Reihe gekoppelt. Der Schaltungsknoten, der den Mittelabgriff der Transistorhalbbrücke bildet, ist mit OUT bezeichnet. Die elektrischen Leitungen, die den Schaltungsknoten OUT und die Transistoren THS und TLS verbinden, werden durch die Induktivitäten L1 und L2 repräsentiert. Wie erwähnt können Bonddrähte oder irgendwelche anderen elektrischen Leitungen, die die Elektroden des Transistors kontaktieren, wie oben erörtert zu signifikanten Induktivitäten führen. Wie in 3 zu sehen ist, ist die Laserdiode DL zwischen dem Schaltungsknoten OUT und Masse GND angeschlossen. Des Weiteren sind ein oder mehr Pufferkondensatoren (gemeinschaftlich durch einen Kondensator C repräsentiert) zwischen dem Versorgungsknoten SUP und Masse GND angeschlossen. Wie bei dem Beispiel in 2 repräsentiert eine Induktivität Lc, die zu dem Kondensator C in Reihe geschaltet ist, die parasitäre Induktivität, die aus den elektrischen Leitungen, die den/die Kondensator(en) kontaktieren, resultiert. Bei dem vorliegenden Beispiel handelt es sich bei den Transistoren THS und TLS um n-Kanal-MOSFETs. Allerdings können bei anderen Implementierungen beliebige andere Transistortypen (z. B. Bipolartransistoren) verwendet werden. Wenn MOSFETs verwendet werden, kann der High-Side-Transistor THS auch als p-Kanal-MOS-Transistor implementiert werden.
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Klemmschaltungen CL1 und CL2 sind mit den Transistoren THS bzw. TLS gekoppelt. Die erste Klemmschaltung CL1 ist dazu ausgebildet, den Induktivitätsstrom i1, der durch die Induktivität L1 fließt, wenn der Transistor THS abgeschaltet wird, zu übernehmen. Dementsprechend wird das Gate des Transistors THS für einen kurzen Zeitraum (re-)aktiviert (oder die Deaktivierung wird für einen kurzen Zeitraum verzögert), was es der Induktivität L1 ermöglicht, sich zu „entladen“ (zu entmagnetisieren). Ähnlich ist die Klemmschaltung CL2 dazu ausgebildet, den Induktivitätsstrom i2, der durch die Induktivität L2 fließt, wenn der Transistor TLS abgeschaltet wird, zu übernehmen. Ähnlich wird das Gate des Transistors TLS für einen kurzen Zeitraum (re-)aktiviert (oder die Deaktivierung wird für einen kurzen Zeitraum verzögert), was es der Induktivität L2 erlaubt, sich zu „entladen“ (zu entmagnetisieren). Die erwähnte Reaktivierung (oder Verzögerung der Deaktivierung) der Transistoren THS und TLS während des Klemmens wird dadurch ausgelöst, dass die Drain-Source-Spannung über den Transistoren THS und TLS eine Klemmspannung, die durch in den Klemmschaltungen enthaltene Zenerdioden bestimmt ist, übersteigt. Wegen der Stromkommutierung können die Klemmschaltungen CL1 und CL2 die Spannung über dem Gatedielektrikum begrenzen, um die Transistoren THS bzw. TLS zu schützen (im Fall eines MOS-Transistors).
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Bei dem vorliegenden Beispiel ist die Klemmschaltung CL1 zwischen der Sourceelektrode des Transistors THS und dem Versorgungsknoten SUP angeschlossen und enthält eine Reihenschaltung von Zenerdioden DZ1A, DZ1B und eine normale Diode D1. Während der Induktivitätsstrom i1 kommutiert wird, ist die Diode D1 in Vorwärtsrichtung vorgespannt und die Zenerdioden DZ1A und DZ1B werden im Zener- oder Lawinendurchbruch betrieben und sind daher rückwärts leitend. Die Zenerdiode DZ1A ist zwischen der Source und dem Gate des Transistors THS angeschlossen, um die Gate-Source-Spannung zu begrenzen und das Gatedielektrikum des Transistors THS zu schützen. Die Diode D1 und die Zenerdiode DZ1B sind zwischen dem Gate des Transistors THS und dem Versorgungsknoten SUP angeschlossen. Die Klemmschaltung CL2 enthält eine Reihenschaltung aus einer Zenerdiode DZ2B und einer normalen Diode D2, die zwischen Drain und Gate des Transistors TLS gekoppelt ist, und eine weitere Zenerdiode DZ2A, die zwischen Gate und Source des Transistors TLS gekoppelt ist. Während der Induktivitätsstrom i2 kommutiert wird, ist die Diode D2 in Vorwärtsrichtung vorgespannt und die Zenerdiode DZ2B wird im Zener- oder Lawinendurchbruch betrieben und ist daher rückwärts leitend. Die Dioden D2 und DZ2B, die zwischen Drain und Gate des Transistors TLS angeschlossen sind, können daher (wenn die Drainspannung auf die erwähnte Klemmspannung von z. B. 40 V ansteigt) das Gatepotential des Transistors TLS auf einen Pegel nach oben ziehen (engl.: „pull up“), der hoch genug ist, um ein vollständiges Ausschalten des Transistors für ein kurzes Zeitintervall, während dem sich die Induktivität L2 entmagnetisieren kann, zu verzögern. Die Klemmschaltung CL1 arbeitet im Wesentlichen auf dieselbe Weise.
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Es wird darauf hingewiesen, dass die Klemmschaltungen CL1 und CL2 lediglich eine beispielhafte Implementierung darstellen, die für n-Kanal-MOS-Transistoren THS und TLS geeignet ist. Abhängig von der tatsächlichen Anwendung können andere Implementierungen der Klemmschaltungen verwendet werden. Die Dioden D1 und D2 sperren den Strompfad durch die Zenerdioden DZ1B und DZ2B zwischen Gate und Drain der Transistoren THS bzw. TLS, wenn die Transistoren THS und TLS eingeschaltet werden. Wie erwähnt besteht der Hauptzweck der Klemmschaltungen CL1 und CL2 im Klemmen, d. h. darin, die Induktivitätsströme zu übernehmen, wenn der betreffende Transistor ausgeschaltet wird, um das tatsächliche Ausschalten des betreffenden Transistors zu verzögern und eine Entmagnetisierung der entsprechenden Induktivität zu erlauben. Es wird darauf hingewiesen, dass die Gatetreiber (siehe 2, Gatetreiber 10) bei dem Beispiel von 3 weggelassen wurden, um die Darstellungen einfach zu halten. Geeignete Gatetreiberschaltungen als solche sind bekannt und werden deshalb nicht ausführlicher erläutert.
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Die Funktion der Ansteuerschaltung von 3 wird nun unter Bezugnahme auf die in 4 gezeigten Zeitverlaufsdiagramme erläutert. Bei LIDAR-Systemen wird üblicherweise eine Folge aufeinanderfolgender Strom- (und Licht-)-Pulse erzeugt, um eine Folge entsprechender Entfernungsmesswerte zu erhalten. Die Zeitverlaufsdiagramme zeigen die Induktivitätsströme i1 und i2 sowie den durch die Laserdiode DL fließenden Laststrom iD (Diodenstrom) über eine Pulsperiode (d. h. Zeitpunkt t0 bis Zeitpunkt t4) hinweg. Gemäß dem vorliegenden Beispiel werden die Induktivitäten L1 und L2 mit einem magnetischen Fluss „vorgeladen“ (d. h. magnetisiert), bevor der Diodenstrom iD tatsächlich eingeschaltet wird. Schaubild (a) von 4 zeigt einen beispielhaften Kurvenverlauf des Induktivitätsstroms i1, Schaubild (b) von 4 zeigt einen beispielhaften Kurvenverlauf des Induktivitätsstroms i2, und Schaubild (c) von 4 zeigt einen beispielhaften Kurvenverlauf des Diodenstroms iD.
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Gemäß dem Beispiel von 4 kann eine Pulsperiode in fünf Phasen aufgeteilt werden. Während der ersten Phase (vor dem Zeitpunkt t0 und zwischen Zeitpunkten t3 und t4) sind beide Transistoren THS und TLS ausgeschaltet und die Induktivitätsströme i1 und i2 sowie der Diodenstrom iD sind null (Aus-Phase). Die zweite Phase ist die zum Zeitpunkt t0 (oder t4 in der nachfolgenden Pulsperiode) beginnende Vorladephase, während der beide Transistoren THS und TLS leitend (eingeschaltet) sind. Die Induktivitäten L1 und L2 (und ihre intrinsischen Reihenwiderstände) bilden einen Spannungsteiler und sie sind so ausgelegt, dass die Spannung VD an dem Mittelabgriff OUT der Transistorhalbbrücke (welches auch der Mittelabgriff des Spannungsteilers ist) die Vorwärtsspannung der Laserdiode DL (z. B. 2,2 V) nicht übersteigt. Deshalb bleibt der Diodenstrom iD während der Vorladephase im Wesentlichen null, während die Induktivitätsströme i1 und i2 (i1=i2, iD=0), wie in den Schaubildern in (a) und (b) von 4 gezeigt, ansteigen. Dabei ist die Steigung k1 der Induktivitätsströme i1 und i2 gleich k1=(V1+V2)/(L1+L2), wobei V1 und V2 den Spannungsabfall über den Induktivitäten L1 bzw. L2 bezeichnen. Zum Zeitpunkt t1 sind die Energien E1 und E2, die in den Induktivitäten L1 bzw. L2 gespeichert sind, E1=(L1·i1 2)/2 und E2=(L2·i2 2)/2. Die Spannung V1+V2 über den Induktivitäten ist vergleichsweise gering, z. B. 2 V bis 5 V. Es wird darauf hingewiesen, dass der Low-Side-Transistor TLS als Überbrückungsschaltung betrachtet werden kann, die dazu ausgebildet ist, wenn sie aktiviert wird, den Induktivitätsstrom i1 (beachte, während der Vorladephase ist i1=i2), der über den High-Side-Transistor THS bereitgestellt wird, zu übernehmen, und der Diodenstrom iD bleibt während dieser Phase im Wesentlichen null.
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Die dritte Phase ist die Anstiegsphase (engl.: „ramp-up phase“), die zum Zeitpunkt t1 beginnt, während der der Transistor THS ein bleibt, während der Transistor TLS zum Zeitpunkt t1 ausgeschaltet wird. Da der Strompfad durch den Transistor TLS nicht länger verfügbar ist, wird der Induktivitätsstrom i1 über die Laserdiode abgeleitet und der Diodenstrom iD steigt innerhalb einer sehr kurzen Anstiegszeit steil an, während der Induktivitätsstrom i2 durch die Klemmschaltung CL2 vergleichsweise schnell kommutiert wird. Während dieser Phase kann die Spannung V2 über der Induktivität L2 auf näherungsweise -40 V abfallen. Die vierte Phase wird als Ein-Phase bezeichnet und beginnt zum Zeitpunkt t2, zu dem der Induktivitätsstrom i2 null erreicht und die Induktivität L2 vollständig entmagnetisiert ist. Die Ein-Phase dauert bis zum Zeitpunkt t2' an. Die fünfte Phase ist die zum Zeitpunkt t2' beginnende Abfallphase (engl.: „rampdown phase“), während der der Transistor TLS aus bleibt, während der Transistor THS zum Zeitpunkt t2' ebenfalls ausgeschaltet wird. Da der Strompfad durch den Transistor THS nicht länger verfügbar ist, wird der Induktivitätsstrom i1 durch die Klemmschaltung CL1 vergleichsweise schnell kommutiert. Wie erwähnt stellt die Zenerdiode DZ1A sicher, dass die Gate-Source-Spannung des Transistors THS nicht zu hoch wird und schützt damit das Gatedielektrikum. Während dieser Phase kann die Spannung V1 über der Induktivität L1 auf näherungsweise -40 V abfallen. Zum Zeitpunkt t3 ist der Induktivitätsstrom i1 auf null Ampere abgefallen (d. h. die Induktivität L1 ist vollständig entmagnetisiert), die Abfallphase endet und die erwähnte Aus-Phase beginnt, bis zur Zeit t4 eine neue Vorladephase initiiert wird.
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5 ist ein Schaltbild, das eine weitere Implementierung einer Ansteuerschaltung 4 zum Ansteuern einer Laserdiode DL zeigt. Bei dem vorliegenden Beispiel enthält die Ansteuerschaltung vier Transistoren, die zu zwei Transistorhalbbrücken verschaltet sind und dadurch eine Transistor-H-Brücke bilden. Entsprechend wird eine erste Halbbrücke durch einen High-Side-Transistor T1 und einen Low-Side-Transistor T11 gebildet. Ein Schaltungsknoten OUT1 ist der Mittelabgriff der ersten Halbbrücke. Ähnlich wird eine zweite Halbbrücke durch einen High-Side-Transistor T22 und einen Low-Side-Transistor T2 gebildet. Ein Schaltungsknoten OUT2 ist der Mittelabgriff der zweiten Halbbrücke. Beide Halbbrücken sind zwischen einem Versorgungsknoten SUP, an den eine Versorgungsspannung Vs angelegt ist, und einem Masseknoten GND angeschlossen. Die Laserdiode DL ist zwischen den Schaltungsknoten OUT1 und OUT2 angeschlossen. Die Induktivitäten der elektrischen Leitungen zwischen den Schaltungsknoten OUT1 und den Transistoren T1 und T11 werden durch Induktivitäten L1 bzw. L11 repräsentiert. Ähnlich werden die Induktivitäten der elektrischen Leitungen zwischen den Schaltungsknoten OUT2 und den Transistoren T2 und T22 durch Induktivitäten L2 bzw. L22 repräsentiert. Jeder Transistor T1, T2, T11, T22 ist mit einer zugehörigen Klemmschaltung, die durch die Zenerdiode DZ1, DZ2, DZ11 bzw. DZ22 repräsentiert wird, gekoppelt. Es wird darauf hingewiesen, dass die Klemmschaltungen bei dem vorliegenden Beispiel vereinfacht sind und bei anderen Beispielen komplexer sein können (z. B. wie in 3).
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Die Funktion der Ansteuerschaltung von 5 wird nun unter Bezugnahme auf das Zeitverlaufsdiagramm von 6 erläutert. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass das Arbeitsprinzip des vorliegenden Beispiels ähnlich zum Arbeitsbetrieb des in 3 gezeigten, vorangehenden Beispiels ist. Entsprechend werden die Induktivitäten L1 und L11 ebenso wie L2 und L22 während einer Vorladephase, in der sämtliche Transistoren T1, T11, T2, T22 leiten (eingeschaltet sind), vorgeladen. Diese Phase ist in den Zeitverlaufsdiagrammen von 6 zwischen den Zeitpunkten t0 und t1 dargestellt. Die (von oben) ersten vier Diagramme in 6 zeigen Beispiel-Kurvenverläufe der an die Transistoren T1, T11, T2, T22 angelegten Gatesignale. Das untere Diagramm von 6 zeigt Beispiel-Kurvenverläufe des Induktivitätsstroms i1 und des Diodenstroms iD. Man kann sehen, dass der Induktivitätsstrom i1=i11 zwischen dem Zeitpunkt t0 (zu dem alle Transistoren eingeschaltet werden) und dem Zeitpunkt t1 ansteigt. Bei einem symmetrischen Aufbau ist die Spannung an den Schaltungsknoten OUT1 und OUT2 während der Vorladephase gleich, und somit ist die Spannung VDL über der Laserdiode DL null; die Induktivitätsströme sind identisch, d. h. i1=i2=i11=i22. Wie bei dem vorangehenden Beispiel von 3 können die Transistoren T11 (und auch der Transistor T22) als Überbrückungsschaltung angesehen werden, die dazu ausgebildet ist, wenn sie während der Vorladephase aktiviert wird, einen Strompfad für die Induktivitätsströme bereitzustellen, um die Laserdiode DL zu überbrücken. Wenn sie (zu Beginn der nachfolgenden Anstiegsphase) deaktiviert wird, wird diese Überbrückung gesperrt und der Strom wird gezwungen, durch die Laserdiode zu fließen.
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Zum Zeitpunkt t1 wird die Anstiegsphase durch Auslösen eines Ausschaltens der Transistoren T11 und T22 initiiert. Folglich werden die Induktivitätsströme i1 und i2 durch die Laserdiode DL übernommen und somit steigt der Diodenstrom iD während einer sehr kurzen Anstiegszeit trise =t2-t1 an, während die Induktivitätsströme i11 und i22 durch die Zenerdioden DZ11 und DZ22 (die Klemmschaltungen CL11 und CL22) übernommen werden. Zusätzlich zu dem Beispiel von 3 bleiben die Transistoren T1 und T2 zwischen Zeitpunkten t2 und t2', d. h. während der Ein-Phase, an, bevor zum Zeitpunkt t2' ein Ausschalten der Transistoren T1 und T2 zu Beginn der Abfallphase ausgelöst wird. Während der Abfallphase (zwischen den Zeitpunkten t2' und t3 werden die Induktivitätsströme i1 und i2 durch die Zenerdioden DZ1 und DZ2 (Klemmschaltungen CL1 und CL2) übernommen, und der Strom fällt auf null ab (siehe 6, Zeitpunkt t3). Die nachfolgende Phase ist die Aus-Phase, die andauert, bis eine neue Vorladephase ausgelöst wird.
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7 ist ein Schaltbild, das eine weitere Implementierung einer Ansteuerschaltung 4 zum Ansteuern einer Laserdiode DL zeigt. Bei dem Beispiel von 7 handelt es sich um eine Modifikation des vorangehenden Beispiels von 3 mit einem zusätzlichen Sicherheitsmerkmal. Wie oben erörtert ist die maximale Strahlungsleistung der Laserdiode sehr hoch (bis zu z. B. 40 W und mehr), um einen signifikanten Messbereich bei LIDAR-Systemen zu erreichen. Allerdings muss die Dauer des Pulses (Pulsbreite) ausreichend kurz sein, um die Pulsenergie (Strahlungsleistung mal Pulsbreite) auf Werte zu begrenzen, die (für eine gegebene Pulswiederholfrequenz) für das menschliche Auge unschädlich sind. Wenn man eine Ansteuerschaltung, wie sie in 3 dargestellt ist, verwendet, kann eine gefährliche Situation auftreten, wenn der High-Side-Schalter THS (aus welchem Grund auch immer) dabei, den Diodenstrom iD auszuschalten, versagt. In einer derartigen Situation würde die Laserdiode als Dauerstrich-(CW)-Laser mit einer Strahlungsleistung von mehreren Watt (was einem Laser Klasse 3b oder Klasse 4 entsprechen würde) betrieben.
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Das Beispiel von 7 ist im Wesentlichen dasselbe wie das Beispiel von 3 mit einem zusätzlichen Kondensator C0, der zwischen den Schaltungsknoten OUT (Mittelabgriff der durch die Transistoren THS und TLS gebildeten Halbbrücke) und die Laserdiode DL eingefügt ist. Die parasitäre Induktivität, die durch die elektrische Leitung zwischen dem High-Side-Transistor THS und dem Schaltungsknoten OUT verursacht wird, wird durch eine Induktivität L1 repräsentiert. Die durch die elektrische Leitung zwischen dem Schaltungsknoten OUT und dem Kondensator C0 hervorgerufene parasitäre Induktivität wird durch eine Induktivität L2 repräsentiert. Der Kondensator C0 entkoppelt den High-Side-Transistor THS (und damit den Versorgungsknoten, der die Versorgungsspannung Vs bereitstellt) von der Laserdiode für DC-Ströme. Daher wird ein CW-Betrieb der Laserdiode DL, selbst wenn der High-Side-Transistor einen Kurzschluss zwischen dem Schaltungsknoten OUT und dem Versorgungsknoten (Spannung Vs) erzeugen würde, durch den Kondensator C0, der einen DC-Strom von der Laserdiode DL sperrt, verhindert. Um die Laserdiode DL sicher auszuschalten, kann ein weiterer Low-Side-Schalter TLS' parallel zu der Laserdiode DL gekoppelt werden. Die durch die elektrische Leitung zwischen der Laserdiode DL und dem Transistor TLS' bewirkte parasitäre Induktivität wird durch eine Induktivität L3, die eine vergleichsweise geringe Induktivität aufweisen kann, repräsentiert.
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Die Funktion der Ansteuerschaltung von 7 wird nun unter Bezugnahme auf die Zeitverlaufsdiagramme von 8 erläutert. Entsprechend sind in einer ersten Phase (Vorladephase) zwischen Zeitpunkten t0 und t1 der High-Side-Transistor THS und der zusätzliche Low-Side-Transistor TLS' leitend, während der Low-Side-Transistor TLS aus ist. Daher steigt der durch die Induktivitäten L1, L2 und L3 ebenso wie den Kondensator C0 fließende Induktivitätsstrom i1 wie bei dem Beispiel von 3 an. Die in der Induktivität L1+L2+L3 gespeicherte Energie E123 ist E123=((L1+L2+L3)·i1 2)/2. Während der zweiten Phase (Energieübertragungsphase) wird die in der Induktivität gespeicherte Energie E123 auf den Kondensator C0 übertragen, was zu einem transienten Strom, der durch den Kondensator C0 fließt, führt, und dieser transiente Strom wird über die Laserdiode DL abgeleitet, wenn der Transistor TLS' zum Zeitpunkt t1 (siehe zweites Zeitverlaufsdiagramm in 8) abgeschaltet wird. Durch die Laserdiode wird eine zugehörige Strahlungsleistungsausgabe erzeugt. Der Kondensator C0 kann in einer dritten Phase, die zu einem Zeitpunkt t3, zu dem beide Low-Side-Transistoren TLS und TLS' eingeschaltet werden, beginnt, entladen werden. Der Transistor TLS kann bis zu einem Zeitpunkt t4, zu dem eine neue Pulsperiode ausgelöst wird, ein bleiben. In anderen Worten, der Transistor TLS wird am Ende des erzeugten (Strom- und zugehörigen Licht-)-Pulses aktiviert, um den Kondensator C0 vollständig zu entladen und damit sicher zu stellen, dass der Puls mit denselben definierten Anfangsbedingungen (Kondensator C0 entladen) erzeugt wird.
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Wie in den in den 4, 6 und 8 gezeigten Zeitverlaufsdiagrammen zu sehen ist, bestimmt das Timing der Schaltzeitpunkte der einzelnen Transistoren die Pulsbreite der durch die Laserdiode erzeugten Strahlungsleistungsausgabe. Das Beispiel von 9 ist dasselbe wie das vorangehende Beispiel von 3. Allerdings zeigt das vorliegende Beispiel zusätzlich Gatetreiberschaltungen 41a und 41b, die verwendet werden, um die Gatespannungen VGHS und VGLS für die Transistoren THS bzw. TLS zu erzeugen. Die Gatetreiber 41a und 41b sind dazu ausgebildet, die Gatespannungen VGHS und VGLS entsprechend den (binären) Logiksignalen ONHS bzw. ONLS zu erzeugen. Entsprechend dem vorliegenden Beispiel können programmierbare Verzögerungsschaltungen 42a, 42b mit den Eingängen der Gatetreiber 41a bzw. 41b gekoppelt werden. Die Verzögerungsschaltungen 42a, 42b sind dazu ausgebildet, die Logiksignale ONHS und ONLS um eine definierte (einstellbare) Verzögerungszeit zu verzögern. Durch Verwendung der Verzögerungsschaltungen 42a, 42b kann das Timing der Logiksignale ONHS und ONLS (und damit der Gatespannungen VGHS und VGLS) fein abgestimmt werden. Bei einigen Anwendungen kann eine derartige Feinabstimmung erforderlich sein, zum Beispiel um Streuungen der parasitären Induktivitäten auszugleichen, und sie kann am Ende der Herstellung während eines Herstellungstests unter Verwendung z. B. einer automatischen Testeinrichtung durchgeführt werden. Die Verzögerung kann in einem einmal-programmierbaren (engl.: „one-time programmable“; OTP) Speicher, einem EPROM oder dergleichen gespeichert werden. Die Logiksignale ONHS und ONLS können durch eine Controllerschaltung CTRL erzeugt werden, und die Erzeugung dieses Signals kann durch ein Eingangssignal IN (Logiksignal) ausgelöst werden. Es versteht sich, dass es sich bei der Controllerschaltung CTRL um eine beliebige geeignete Logikschaltung handeln kann und dass sie zum Beispiel unter Verwendung einer programmierbaren Logikschaltung, eines Mikrocontrollers, der Softwareanweisungen ausführt, oder dergleichen implementiert werden kann. Es versteht sich, dass die Gatespannungen, die den High-Side- und Low-Side-Transistoren zugeführt werden, bei jedem hierin beschriebenen Beispiel auf eine ähnliche Weise wie bei dem vorliegenden Beispiel von 9 erzeugt werden können.
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10 ist ein Flussdiagramm, das ein Beispielverfahren zum Ansteuern einer Laserdiode veranschaulicht. Dieses Verfahren kann unter Verwendung beliebiger hierin beschriebener Ansteuerschaltungen realisiert werden. Zuerst wird während einer Vorladephase (10, Schritt 81) ein Strom (siehe z. B. die 3, 5 und 7, Induktivitätsstrom i1) über einen ersten elektronischen Schalter (siehe die 3 und 7, High-Side-Transistor THS; und 5, Transistor T11) an einen Ausgangsknoten (Knoten OUT oder OUT1), mit dem die Laserdiode gekoppelt ist, geleitet. Dadurch wird eine erste Induktivität, die zwischen dem ersten elektronischen Schalter und dem Ausgangsknoten wirkt, magnetisiert. Weiterhin wird während der Vorladephase ( 10, Schritt 82), der Strom i1 über die aktive Überbrückungsschaltung (siehe 3, 5 und 7, Low-Side-Transistoren TLS, T11 bzw. TLS' eingeschaltet) von dem Ausgangsknoten abgeleitet. Dabei wird die Laserdiode überbrückt und der Diodenstrom ist im Wesentlichen null, während die Induktivitäten magnetisiert (vorgeladen) werden. In einer nachfolgenden Anstiegsphase (10, Schritt 83) wird der Strom i1 durch Deaktivieren der Überbrückungsschaltung (siehe 3, 5 und 7, Low-Side-Transistoren TLS, T11 bzw. TLS' ausgeschaltet) über den Ausgangsknoten an die Laserdiode geleitet. Da die in dem Strompfad wirksame Induktivität bereits magnetisiert ist, kann der Diodenstrom sehr steil ansteigen, was zu einer vergleichsweise kurzen Anstiegszeit führt.
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Obwohl die Erfindung in Bezug auf eine oder mehr Implementierungen dargestellt und beschrieben wurde, können an den dargestellten Beispielen Änderungen und Modifizierungen vorgenommen werden, ohne von der Wesensart und dem Umfang der beigefügten Ansprüche abzuweichen. Insbesondere bezüglich der verschiedenen Funktionen, die von den oben beschriebenen Komponenten oder Strukturen (Einheiten, Vorrichtungen, Schaltungen, Systemen, etc.) ausgeführt werden, sollen die Bezeichnungen (einschließlich des Bezugs auf ein „Mittel“), die verwendet werden, um solche Komponenten zu beschreiben, - sofern nicht anders angegeben - auch jeder anderen Komponente oder Struktur entsprechen, die die spezifizierte Funktion der beschriebenen Komponente ausführt (d. h. die funktional gleichwertig ist), auch wenn sie der offenbarten Struktur, die in den hier dargestellten beispielhaften Ausführungsformen der Offenbarung die Funktion ausführt, nicht strukturell äquivalent ist.
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Zusätzlich können, obwohl vielleicht eine bestimmte Eigenschaft der Erfindung nur in Bezug auf eine von mehreren Aufführungsformen offenbart wurde, solche Eigenschaften mit einer oder mehreren Eigenschaften der anderen Ausführungsformen kombiniert werden, sofern die für eine beliebige oder bestimmte Anwendung wünschenswert oder vorteilhaft ist. Des Weiteren sollen, soweit Bezeichnungen wie „einschließlich“, einschließen“, „aufweisend“, „hat“, „mit“ oder Variationen hiervon entweder in der detaillierten Beschreibung oder in den Ansprüchen verwendet werden, solche Bezeichnungen einschließend verstanden werden, ähnlich der Bezeichnung „aufweisend“.