DE102018102199B4 - Montagevorrichtung und Montageverfahren zum Montieren eines Bauteils auf einer Welle - Google Patents
Montagevorrichtung und Montageverfahren zum Montieren eines Bauteils auf einer Welle Download PDFInfo
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Abstract
Montagevorrichtung (1) zum Montieren eines Bauteils (2) auf einer Welle (4, 3), aufweisend ein Zugelement (5), an dem mindestens zwei Hebel (6) angeordnet sind, die jeweils über ein Gelenk (9) mit dem Zugelement (5) verbunden sind, wobei das Zugelement (5) ausgestaltet ist, mittels eines Verbindungselements (13) mit der Welle (4) fest verbunden zu werden, wobei unterhalb der Hebel (6) das zu montierende Bauteil (2) einlegbar ist derart, dass das zu montierende Bauteil (2) zwischen Hebel (6) und Welle (4, 3) angeordnet ist, und wobei durch ein Drücken auf die Hebel (6) in Richtung der Welle (4, 3) das zu montierende Bauteil (2) nach unten auf die Welle (4, 3) bewegbar ist und gleichzeitig durch die Bewegung der Hebel (6) die Welle (4, 3) nach oben ziehbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung sowie ein Montageverfahren zum Montieren eines Bauteils auf einer Welle.
- In der
DE 10 2013 226 552 B3 ist eine Montagevorrichtung für ein Wälzlager offenbart. Die Montagevorrichtung weist einen Grundkörper auf, der auf einer einen Lagerring tragenden Welle axial festlegbar ist. Der Grundkörper weist ein in axiale Richtung verschiebbares Element auf, wobei mit dem verschiebbaren Element ein Lagerring relativ zum ersten Bauteil in axialer Richtung verschoben werden kann. - In der
DE 10 2010 007 492 A1 ist eine Montagevorrichtung für den Zusammenbau eines Lagers offenbart. Die Montagevorrichtung umfasst ein erstes Aufnahmeelement zur Aufnahme des Innenrings und ein zweites Aufnahmeelement zur Aufnahme des Außenrings vor. Des Weiteren weist die Montagevorrichtung Hubmittel auf, mit denen das erste Aufnahmeelement relativ zum zweiten Aufnahmeelement in Richtung der Zentralachse angehoben oder abgesenkt werden kann. - Hydraulische Montagevorrichtungen sind ebenfalls, beispielsweise aus der
DE 10 2010 048 250 A1 , bekannt. - Die
DE 20 2017 002 174 U1 beschreibt ein Werkzeug zum Ein- und Ausbau von Lagern, Buchsen und dergleichen, das zu denen gehört, die zumindest einen Gewindestab enthalten. Es ist ein rohrförmiges Druckelement und zumindest ein weiteres entgegengesetztes Druckelement vorgesehen. - Die
DE 20 2008 008 893 U1 offenbart eine Hydraulikwerkzeugeinheit, wobei zum Abziehen eines Gegenstands von seinem Umfang alle am Umfang der Hydraulikwerkzeugeinheit befindliche Klinken sich an einem unteren Außenumfang des abzumontierenden Gegenstands abstützen und die Mittelachse an einem Ende des Hydraulikzylinders sich an dem Stützschaft des abzumontierenden Gegenstands abstützt. - Die
DE 10 2007 005 160 A1 beschreibt Verfahren und Vorrichtungen zum Vorspannen eines Lagers. Diese Verfahren und Vorrichtungen weisen eine Einrichtung zum Überwachen der Vorspannung auf und werden zum Justieren des Lagerspiels eines Lagers oder einer Lageranordnung verwendet. - Die
DE 34 43 249 C2 offenbart einen Werkzeugsatz zum Aus- oder Einbauen von Wälzlagern unter Anwendung von Schrauben und Muttern. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine einfache handhabbare und kompakte Montagevorrichtung aufzuzeigen.
- Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe wird die im Anspruch 1 angegebene Montagevorrichtung und in Anspruch 8 ein Montageverfahren mit Verwendung einer solchen Montagevorrichtung vorgeschlagen. Optionale vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich ganz oder teilweise aus den abhängigen Ansprüchen.
- Die erfindungsgemäße Montagevorrichtung zum Montieren eines Bauteils auf einer Welle weist ein Zugelement auf, an dem mindestens zwei Hebel angeordnet sind, die jeweils über ein Gelenk mit dem Zugelement verbunden sind. Dabei ist das Zugelement ausgestaltet, mittels eines Verbindungselements mit der Welle fest verbunden zu werden. Unterhalb der Hebel ist das zu montierende Bauteil einlegbar derart, dass das zu montierende Bauteil zwischen Hebel und Welle angeordnet ist. Durch ein Drücken auf die Hebel in Richtung der Welle ist das zu montierende Bauteil nach unten auf die Welle bewegbar und gleichzeitig durch die Bewegung der Hebel die Welle nach oben ziehbar.
- Hierbei wird vorzugsweise eine Pressverbindung zwischen dem zu montierenden Bauteil und der Welle hergestellt. Beispielsweise wird die Montagevorrichtung zum Montieren eines Lagerinnenrings eines Lagers auf einer Welle verwendet. Das zu montierende Bauteil muss nicht direkt auf die Welle, sondern kann auch auf ein Zwischenelement, das mit der Welle verbunden ist, montiert werden. Auch solche Zwischenelemente werden hier unter den Begriff Welle gefasst.
- In einer vorteilhaften Ausführungsform sind drei Hebel an dem Zugelement angeordnet. Die Hebel sind vorzugsweise gleichmäßig rings um das Zugelement herum angeordnet. Bei der Verwendung von drei Hebeln beträgt der Winkel zwischen zwei benachbarten Hebeln 120°.
- Vorzugsweise beträgt das Hebelverhältnis jedes Hebels zwischen 7/16 und 15/32, insbesondere 15 zu 7. Das heißt, dass der Hebel vom Gelenk bis zur Auflagefläche eines zu montierenden Bauteils vorzugsweise ein Längenverhältnis von 7/15 aufweist.
- In einer vorteilhaften Ausführungsform weisen die Hebel jeweils eine Wölbung auf, wobei die Wölbung jedes Hebels als Auflagefläche am zu montierenden Bauteil ausgebildet ist. Das bedeutet, dass die Wölbung in Richtung Welle ausgebildet ist.
- Ferner ist vorzugsweise das Zugelement mittels eines Gelenkkopfes mit dem Verbindungselement der Montagevorrichtung verbunden. Beispielsweise ist das Verbindungselement mit dem Gelenkkopf einteilig ausgebildet. Vorzugsweise ist der Gelenkkopf als Elges-Gelenkkopf ausgebildet.
- Beispielsweise ist das Verbindungselement als Mutter ausgebildet. Das bedeutet, dass das Verbindungselement auf die Welle vorzugsweise aufschraubbar oder in die Welle einschraubbar ist, wodurch eine feste Verbindung zwischen Welle und Montagevorrichtung erreicht wird.
- Ferner weist die erfindungsgemäße Montagevorrichtung vorzugsweise einen Hilfsring auf, der zum gleichzeitigen Betätigen aller Hebel ausgebildet ist. Hierfür wird der Hilfsring auf die Hebel aufgelegt. Um die Hebel mittels des Hilfsrings zu betätigen, wird der Hilfsring auf die Hebel in Richtung Welle gedrückt, wodurch eine Hebelbewegung entsteht. Das heißt, dass der äußere Bereich der Hebel nach unten Richtung Welle bewegt wird und der innere Bereich der Hebel in die entgegengesetzte Richtung bewegt wird. Der Durchmesser des Hilfsrings entspricht vorzugsweise der Länge der an dem Zugelement angeordneten Hebel. Das heißt, dass der Hilfsring vorzugsweise an den Enden der Hebel aufliegt, um die größtmögliche Hebelwirkung zu erzielen.
- Das erfindungsgemäße Montageverfahren zum Montieren eines Bauteils auf einer Welle mittels der obig beschriebenen Montagevorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Welle mit dem Verbindungselement der Montagevorrichtung fest verbunden wird. Ferner wird unterhalb der Hebel der Montagevorrichtung das zu montierende Bauteil eingelegt. Unterhalb der Hebel bedeutet, dass das zu montierende Bauteil zwischen Hebel und Welle eingelegt wird. Anschließend wird durch Drücken auf die Hebel in Richtung Welle das zu montierende Bauteil nach unten auf die Welle bewegt und gleichzeitig durch die Hebelbewegung die Welle nach oben gezogen. Die Ziehbewegung an der Welle wird durch die an dem Zugelement angelenkten Hebel erzeugt, da durch die Drückbewegung der Hebel in Richtung Welle das Zugelement nach oben, das heißt von der Welle weg, bewegt wird. Beispielsweise werden mit einer solchen Montagevorrichtung Spindellager oder Turboladerlager montiert.
- Vorzugsweise werden die Hebel mittels des Hilfsrings der Montagevorrichtung betätigt. Dadurch wird eine gleichmäßige Bewegung der Hebel ohne Verkanten gewährleistet.
- Weitere Einzelheiten, Merkmale, Merkmalskombinationen und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten, beispielhaften Ausführungsform der Erfindung sowie aus den Zeichnungen. Diese zeigen in:
-
1 eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Montagevorrichtung in perspektivischer Ansicht, -
2 eine vergrößerte Seitenansicht eines Hebels gemäß der Montagevorrichtung aus1 . - In allen Figuren sind gleiche oder gleichwirkende Teile mit denselben Bezugszeichen versehen.
- In der
1 ist eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Montagevorrichtung1 während des Montagevorgangs eines Lagerinnenrings2 eines Turboladerlagers auf einem Zwischenelement3 , hier ein Kompressorrad, in perspektivischer Ansicht dargestellt. Das Zwischenelement3 ist dabei mit einer Welle4 fest verbunden. - Die Montagevorrichtung
1 weist ein Zugelement5 auf, an das drei angelenkte Hebel6 angreifen. Das Zugelement5 ist in dieser Ausführungsform flanschförmig mit einer geschlossenen Oberseite7 ausgebildet. Die drei Hebel6 sind gleichmäßig an der Oberseite7 des flanschförmigen Zugelements5 verteilt und daran befestigt. Der Winkel zwischen zwei benachbarten Hebeln6 beträgt 120°. - Jeder Hebel
6 weist einen Befestigungsabschnitt8 auf, der mit der Oberseite des Zugelements5 fest verbunden ist. An den Befestigungsabschnitt8 ist ein Gelenk9 angeordnet, der den Befestigungsabschnitt8 des Hebels6 mit einem Hebelabschnitt10 des Hebels6 verbindet. - Der Hebelabschnitt
10 jedes Hebels6 weist eine Wölbung11 auf, wobei die Wölbung11 als Auflagefläche am zu montierenden Bauteil, hier der Lagerinnenring2 des Turboladerlagers, ausgebildet ist. Die Wölbung11 ragt somit in Richtung des zu montierenden Bauteils. Das heißt, dass der Lagerinnenring2 unterhalb der Wölbungen11 der Hebel6 eingelegt ist. Der Abstand zwischen Gelenk9 und Mitte der Wölbung11 entspricht einer Länge L1. Die Gesamtlänge des Hebelabschnitts10 des Hebels6 entspricht einer Länge L2. Das Längenverhältnis L1/ L2 beträgt dabei in dieser Ausführungsform7/15 . Dieses Hebelverhältnis von 15 zu 7 ist in der2 dargestellt. Der äußere Bereich des Hebelabschnitts10 ist gerade ausgebildet. Das heißt, dass im äußeren Bereich des Hebelabschnitts10 keine Wölbung vorhanden ist. - Die Montagevorrichtung
1 weist des Weiteren einen teilweise in dem flanschförmigen Zugelement5 angeordneten Gelenkkopf12 auf. In dieser Ausführungsform ist der Gelenkkopf als Elges-Gelenkkopf ausgebildet. Der Gelenkkopf12 erstreckt sich vom Zugelement5 in Richtung Welle4 . Am unteren Ende des Gelenkkopfes12 ist ein Verbindungselement13 , hier eine Mutter, am Gelenkkopf12 befestigt. Mittels der Mutter13 ist die Montagevorrichtung1 in das Zwischenelement3 , hier das Kompressorrad, eingeschraubt. Dadurch besteht eine feste Verbindung zwischen Welle4 und Montagevorrichtung1 . Alternativ kann auch nur ein Verbindungselement13 vorgesehen werden, das die Welle4 mit dem Zugelement5 der Montagevorrichtung1 direkt miteinander verbindet. - Im äußeren Bereich der Hebel
6 ist ein Hilfsring14 auf den Hebelabschnitt10 aufgelegt. Durch Drücken des Hilfsrings14 werden die äußeren Bereiche der Hebel6 gleichmäßig in Richtung Welle4 bewegt, während das Zugelement5 aufgrund der Hebelwirkung in die entgegengesetzte Richtung bewegt wird. Nachdem das Zugelement5 über den Gelenkkopf12 und die Mutter13 mit der Welle4 fest verbunden ist, wird gleichzeitig während der Lagerinnenring2 auf das Zwischenelement3 aufgepresst wird, die Welle4 in Richtung Zugelement5 gezogen. Dadurch erfährt die Welle4 während des Einpressens des Lagerinnenrings2 keine oder nur noch eine geringfügige Stauchung. Die in der1 dargestellten Pfeile zeigen die Bewegungsrichtung der einzelnen Elemente an. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Montagevorrichtung
- 2
- Lagerinnenring
- 3
- Zwischenelement
- 4
- Welle
- 5
- Zugelement
- 6
- Hebel
- 7
- Oberseite des Zugelements
- 8
- Befestigungsabschnitt des Hebels
- 9
- Gelenk
- 10
- Hebelabschnitt des Hebels
- 11
- Wölbung
- 12
- Gelenkkopf
- 13
- Verbindungselement
- 14
- Hilfsring
- L1
- Länge der Hebellänge vom Gelenk bis zur Auflagefläche des zu montierenden Bauteils
- L2
- Länge der Hebellänge des gesamten Hebels
Claims (9)
- Montagevorrichtung (1) zum Montieren eines Bauteils (2) auf einer Welle (4, 3), aufweisend ein Zugelement (5), an dem mindestens zwei Hebel (6) angeordnet sind, die jeweils über ein Gelenk (9) mit dem Zugelement (5) verbunden sind, wobei das Zugelement (5) ausgestaltet ist, mittels eines Verbindungselements (13) mit der Welle (4) fest verbunden zu werden, wobei unterhalb der Hebel (6) das zu montierende Bauteil (2) einlegbar ist derart, dass das zu montierende Bauteil (2) zwischen Hebel (6) und Welle (4, 3) angeordnet ist, und wobei durch ein Drücken auf die Hebel (6) in Richtung der Welle (4, 3) das zu montierende Bauteil (2) nach unten auf die Welle (4, 3) bewegbar ist und gleichzeitig durch die Bewegung der Hebel (6) die Welle (4, 3) nach oben ziehbar ist.
- Montagevorrichtung (1) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass drei Hebel (6) an dem Zugelement (5) angeordnet sind. - Montagevorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass das Hebelverhältnis (L1/L2) jedes Hebels (6) 15 zu 7 beträgt. - Montagevorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebel (6) jeweils eine Wölbung (11) aufweisen, wobei die Wölbung (11) jedes Hebels (6) als Auflagefläche am zu montierenden Bauteil (2) ausgebildet ist.
- Montagevorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (5) mittels eines Gelenkkopfes (12) mit dem Verbindungselement (13) der Montagevorrichtung (1) verbunden ist.
- Montagevorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (13) als Mutter ausgebildet ist.
- Montagevorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Hilfsring (14), der zum gleichzeitigen Betätigen aller Hebel (6) ausgebildet ist.
- Montageverfahren zum Montieren eines Bauteils (2) auf einer Welle (4, 3) mittels der Montagevorrichtung (1) nach den
Ansprüchen 1 bis7 , dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (4) mit dem Verbindungselement (13) der Montagevorrichtung (1) fest verbunden und unterhalb der Hebel (6) der Montagevorrichtung (1) das zu montierende Bauteil (2) eingelegt wird und anschließend durch Drücken auf die Hebel (6) in Richtung Welle (3, 4) das zu montierende Bauteil (2) nach unten auf die Welle (3, 4) bewegt und gleichzeitig durch die Hebelbewegung die Welle (3, 4) nach oben gezogen wird. - Montageverfahren nach
Anspruch 8 , dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Hilfsrings (14) der Montagevorrichtung (1) die Hebel (6) betätigt werden.
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