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Die Erfindung bezieht sich auf ein Schrankelement, das aus Blechelementen besteht, die als mindestens zwei Seitenwände, ein Deckel und ein Boden mit jeweils rechteckiger Grundfläche ausgebildet sind.
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Schubladenschränke und Spinde aus Stahlblech sind in Werkstätten und Labors sehr verbreitet und wegen ihrer Dauerhaftigkeit auch in Büros zunehmend beliebt. Sie könnten auch noch mehr Verbreitung finden, wären sie nicht so sperrig in Herstellung und Transport, so dass sie z.B. für den Handel schon auf Grund ihres Gewichts und Volumens - vor allem der Packmaße - prohibitiv sind. So ist es z.B. bei größeren Ausführungen schwer möglich, sie mit Paketdiensten in Versand zu bringen und auch Speditionen liefern sie oftmals nur bis „bis Bordsteinkante“ an. Die zunehmende Bedeutung des Internet- und Versandhandels macht dies zum Problem.
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Die Ursache liegt in der Machart von Stahlschränken: sind sie aus einem dünnen Material (etwa 1.5 mm dickem Blech) gefertigt, erscheinen sie klapperig, sind sie aus dickeren Blechen gefertigt, werden sie schwer und unhandlich.
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Aus der Praxis bekannte und verbreitete Schränke aus Stahlblech sind aus abgekanteten Profilen und Platten zusammengesetzt, die häufig miteinander verschweißt sind. Im Weiteren sind im Zusammenhang mit zerlegbaren und beim Endverbraucher montierbaren Möbeln angewandte Konstruktionen bekannt, bei denen auf Kombinationen von Metallprofilen mit Holzwerkstoffplatten und deren Verbindung mit Dübeln und Schrauben zurückgegriffen wird.
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Die
US 2 808 309 A offenbart einen Metallschrank, der als Außenhülle eines Kühlschranks verwendbar ist und aus einer relativ geringen Anzahl einzelner Elemente, die aus abgekanteten und/oder gewalzten Blechen hergestellt ist. Die einzelnen Metallelemente werden miteinander verschweißt, die Schweißnähte anschließend verschliffen und der Metallschrank oberflächenbehandelt, beispielsweise mit einem Korrosionsschutz und/oder einer dekorativen Beschichtung und/oder einem Lack versehen. Der fertige Metallschrank kann nur im Ganzen verpackt und gelagert und versandt werden, wodurch ein relativ großer Platzbedarf vorhanden ist. Im Weiteren ist die Fertigung mit einer Vielzahl von Arbeitsgängen, langen Fertigungszeiten und einer ungünstigen Handhabung verbunden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schrankelement der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem gängige Verfahren des Möbelzusammenbaus bei Fertigmöbeln zur Fertigstellung am Aufstellort angewandt werden können, um Lager- und Versandvolumen und dabei insbesondere Packmaß und Gewicht zu verringern.
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Im Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein System zu schaffen, bei dem zur Verringerung von Kosten und Durchlaufzeiten in der Fertigung sollten beschichtete Bleche Verwendung finden und die Konstruktion derart ausgeführt ist, dass ein außen glattes, an den Kanten gerundetes Gehäuse herstellbar ist, das zur geräuschfreien, insbesondere klapperfreien Aufnahme von Elementen, wie Fachböden, ausziehbare Schübe, Klappen und Türen, ausgebildet ist.
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Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung ein Schrankelement zu schaffen, das keine Schweißnähte aufweist, eine geringe Anzahl von Einzelteilen umfasst und leicht zu montieren ist. Im Weiteren ist eine Forderung ein mechanisch stabiles Schrankelement bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass an den Seitenkanten der Blechelemente Umformungen zum Koppeln mit einem jeweils benachbarten Blechelement vorgesehen und die Blechelemente mittels Befestigungselementen kraftschlüssig miteinander gekoppelt sind.
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Die Kopplung der einzelnen Blechelemente erfolgt teilweise formschlüssig und teilweise kraftschlüssig unter Einwirkung der Elastizität des Bleches im Bereich der Umformungen, die zu einer klemmenden Wirkung führt und mittels der Befestigungselemente, wobei es ausreichend ist, acht Befestigungselemente, beispielsweise Schrauben, in den Eckbereichen des Schrankelementes anzuordnen, die mehrere Blechelemente durchgreifen und miteinander verbinden.
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Tragende Elemente werden mit umgekanteten Laschen in entsprechende Taschen der zu verbindenden Teile eingesteckt und in eingepresste Gewindemuffen geschraubt. Deckel und Boden sind an den Rändern doppelt umgekantet, um sie in Ränder umlaufender Profile formschlüssig einzufügen und anzudrücken, um einen hohe Stabilität zu erzielen.
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Eine entscheidende Besonderheit gegenüber vergleichbaren Konstruktionen ist dabei, dass der Deckel und der Boden zwischen den Seitenwänden und der Rückwand gehalten ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigt:
- 1 eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Schrankelementes,
- 2 eine perspektivische Darstellung des Schrankelementes nach 1,
- 3 eine Draufsicht auf eine Seitenwand des Schrankelementes nach 1,
- 4 eine Draufsicht auf einen vorderseitigen Abschnitt der Seitenwand nach 3 mit einer eingesetzten Säule,
- 5 eine Draufsicht auf einen rückseitigen Abschnitt der Seitenwand nach 3 mit einer eingesetzten Säule,
- 6 eine perspektivische Darstellung eines oberseitigen Eckbereichs des Schrankelementes nach 1,
- 7 eine Schnittdarstellung des Eckbereichs nach 6,
- 8 eine Schnittdarstellung eines rückseitigen Eckbereichs des Schrankelementes nach 1 und
- 9 eine Teildarstellung einer Rückwand des Schrankelementes nach 1.
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1 zeigt den grundsätzlichen Aufbau des aus Blechelementen zusammengesetzten Schrankelementes 1, das einen Boden 4, zwei Seitenwände 2 und einen Deckel 3 umfasst. Im Weiteren sind eine Rückwand 5 und zwei Säulen 6, 7 vorgesehen. Zur kraftschlüssigen Verbindung sind acht Schrauben 8 vorhanden, die in nicht dargestellte schrankseitig befestigte Gewindebuchsen eingeschraubt werden. An den Seitenkanten der Blechelemente sind Umformungen 9 zum Koppeln mit einem jeweils benachbarten Blechelement vorgesehen.
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Die Umformungen 9 der beiden Seitenwände 2 sind im Wesentlichen im Querschnitt U-förmig und erstrecken sich annähernd über die gesamte länge der Seitenkante, wobei selbstverständlich Ausklinkungen und Freimachungen, insbesondere im Endbereich, vorgesehen sein können, beispielsweise für angrenzende Blechelemente. Jeder der U-förmigen Umformungen 9 oder Abkantungen weist einen sich von einer Seitenwandung 10 rechtwinklig abgehenden Steg 11 und einen sich parallel zu der Seitenwandung 10 erstreckenden Schenkel 12 auf. Unterseitig, also im Bereich des anzuordnenden Bodens 4, geht von den Schenkel 12 ein sich parallel zu dem Steg 11 erstreckender Flansch 13 rechtwinklig ab. Im Weiteren geht von dem Schenkel 12 der vorderseitigen Umformung 9 ein sich parallel zu dem Steg 11 erstreckender Flansch 14 rechtwinklig ab.
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Den Seitenwänden 2 sind im vorderseitigen Bereich jeweils gemäß 4 eine erste Säule 6 zugeordnet, die mit ihren Stirnseiten in der oberseitigen und der unterseitigen Umformung 9 zwischen der Seitenwandung 10 und dem parallel dazu ausgerichteten Schenkel 12 geklemmt ist. Die erste Säule 6 weist einen ersten Säulenschenkel 16 auf, der rechtwinklig in einen Öffnungen 17 aufweisenden Säulensteg 18 übergeht, der wiederum rechtwinklig in einen zweiten Säulenschenkel 19 übergeht, der kürzer als der erste Säulenschenkel 16 bemessen ist und an den sich ein erster Winkelschenkel 20 anschließt, der in einen zweiten Winkelschenkel 21 übergeht, dessen freies Ende in einer Ebene mit dem freien Ende des ersten Säulenschenkels 16 angeordnet ist. Der zweite Winkelschenkel 21 liegt an dem Steg 11 der Umformung 9 der Seitenwand 2 an und der erste Winkelschenkel 20 ist unter dem freien Ende des zugeordneten Flanschs 14 der Umformung 9 vorgespannt gehalten.
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Im rückseitigen Bereich sind den Seitenwänden 2 jeweils gemäß 5 eine zweite Säule 7 zugeordnet, die einen ersten U-Schenkel 23 aufweist, der in einen U-Steg 24 übergeht, an den sich ein zweiter U-Schenkel 25 anschließt, der endseitig in ein Fußstück 26 mündet, das sich ins Freie erstreckt. Der U-Steg 24 weist einen parallel zu dem U-Steg 24 verlaufenden Rücksprung 27 in dem Bereich aufweist, in dem der erste U-Schenkel 23 in den U-Steg 24 übergeht. Der erste U-Schenkel 23 liegt an dem Steg 11 der zugeordneten Umformung 9 an und der Rücksprung 27 dient zur Auflage des Schenkels 12 wobei der Rücksprung 27 entsprechend der Blechdicke des Schenkels 12 ausgebildet ist.
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Nach den 1, 6 und 7 weist der Deckel 3 als Umformung 9 zum einen eine umlaufende U-Abwinklung 31 und vorderseitig eine Abkantung 28 auf, die beidseitig eine Deckelplatte 32 überragt und eine die Stabilität erhöhende Sichtblende bildet. Die U-Abwinklung 31 des Deckels 3 ist im Bereich der Seitenwände 2 von unten auf dich sich parallel zu den Seitenwandungen 10 erstreckenden Schenkel 12 aufzuschieben. Die ungleichschenklige U-Abwinklung 31 ist gegenüber den Säulen 6, 7 klemmend gehalten. Die Umformung 9 der Seitenwände 2 ist im vorderen Deckelbereich nicht vorhanden, um Platz für die Abkantung 28 bereitzustellen.
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Die Umformung 9 des Bodens 1 nach den 1 und 8 ist zum einen als eine umlaufende Abwinklung 30 ausgeführt und umfasst als Umformung 9 vorderseitig eine Abkantung 28 auf, die beidseitig eine Bodenplatte 29 überragt, die Stabilität erhöht und eine Sichtblende bildet. Der Boden 1 liegt auf dem unterseitigen Flansch 13 der Umformung der Seitenwand 2 auf und ist mit seiner Abkantung 28 unterseitig zwischen den Säulen 6, 7 und dem Schenkel 12 der unteren Umformung der Seitenwände 2 geklemmt. Selbstverständlich lassen sich die Säulen 6, 7 nicht nur durch Biegen herstellen, sondern auch durch Strangziehen oder Strangpressen. Es ist eine Fertigung aus Metall oder Kunststoff möglich. In diesem Bereich durchragt auch die Schraube 8 die drei Blechteile und fixiert dieselben und die Umformung 9 der Seitenwände 2 ist im vorderen Bodenbereich nicht vorhanden, um Platz für die Abkantung 28 bereitzustellen.
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Die Rückwand 5 weist seitlich jeweils einen Winkelschenkel 33 auf, von dem oberseitig ein Flansch 34 mit einer Bohrung 35 abgeht, wobei sich zwischen den Flanschen 35, also deckel- oder oberseitig, ein von der Rückwand 5 rechtwinklig abgehender erster Winkelschenkel 36 und ein von diesem abgehender zweiter Winkelschenkel 37 abgehen, der von der U-Abwinklung 31 des Deckels 3 im montierten Zustand umgriffen wird. In die Bohrungen 35 der Flansche 34 sind die Schrauben 8 einsetzbar.
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Unterseitig ist die Rückwand 5 korrespondierend zu den Seitenwänden 2 gestaltet. Von der Rückwand 5 geht ein rechtwinklig abgewinkelter erster Steg abgeht, der nicht im Einzelnen dargestellt ist, an den sich ein zweiter Steg 38 und ein dritter Steg 39 derart anschließen, dass die drei Stege im Querschnitt eine Z-Form bilden, wobei auf dem dritten Steg 39 der Boden 4 aufliegt.
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Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass in die Öffnungen 17 der Säulen 6, 7 beispielsweise Bodenträger für Regalböden, Lagerelemente für Schubladen, Scharniere für Türen oder dergleichen einsetzbar sind.
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Bezugszeichen
- 1.
- Schrankelement
- 2.
- Seitenwand
- 3.
- Deckel
- 4.
- Boden
- 5.
- Rückwand
- 6.
- erste Säule
- 7.
- zweite Säule
- 8.
- Schraube
- 9.
- Umformung
- 10.
- Seitenwandung
- 11.
- Steg
- 12.
- Schenkel
- 13.
- Flansch
- 14.
- Flansch
- 15.
- .
- 16.
- Säulenschenkel
- 17.
- Öffnung
- 18.
- Säulensteg
- 19.
- Säulenschenkel
- 20.
- erster Winkelschenkel
- 21.
- zweiter Winkelschenkel
- 22.
- 22.
- 23.
- U-Schenkel
- 24.
- U-Steg
- 25.
- U-Schenkel
- 26.
- Fußstück
- 27.
- Rücksprung
- 28.
- Abkantung
- 29.
- Bodenplatte
- 30.
- Abwinklung
- 31.
- U-Abwinklung
- 32.
- Deckelplatte
- 33.
- Winkelschenkel
- 34.
- Flansch
- 35.
- Bohrung
- 36.
- erster Winkelschenkel
- 37.
- zweiter Winkelschenkel
- 38.
- zweiter Steg
- 39.
- dritter Steg
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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