DE102018100775B4 - Leitungsbergungssystem zum Bergen einer im Boden verlegten Leitung aus dem Boden und Verfahren zum Bergen einer im Boden verlegten Leitung aus dem Boden mit dem Leitungsbergungssystem - Google Patents
Leitungsbergungssystem zum Bergen einer im Boden verlegten Leitung aus dem Boden und Verfahren zum Bergen einer im Boden verlegten Leitung aus dem Boden mit dem Leitungsbergungssystem Download PDFInfo
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Abstract
Leitungsbergungssystem (10) zum Bergen einer im Boden (11) verlegten Leitung (12) aus dem Boden (11), umfassend eine Zugeinheit (13) zum Vortrieb wenigstens eines Teils des Leitungsbergungssystems (10) entlang einer vorgesehenen Fahrtrichtung (F),eine Bergungseinheit (14) zum Herausheben und/oder Herausziehen der Leitung (12) aus dem Boden, wobei die Bergungseinheit (14) in der vorgesehenen Fahrtrichtung (F) der Zugeinheit (13) nachgeordnet ist, und wobei die Bergungseinheit (14) wenigstens eine Aufhängung (15) aufweist, an welcher ein freigelegter Teil der zu bergenden Leitung (12) aufgehängt oder aufhängbar ist, wobei die Bergungseinheit (14) wenigstens ein Abstützmittel (16) zur Abstützung der Bergungseinheit (14) gegen den Boden (11) aufweist,ein Pflugschwert (19) zum Bilden einer Erdrinne oder zum Auflockern des Bodens (11) im Bereich oberhalb der verlegten Leitung (12), wobei das Pflugschwert (19) in der vorgesehenen Fahrtrichtung (F) vor der Bergungseinheit (14) angeordnet ist,dadurch gekennzeichnet, dassdas Leitungsbergungssystem (10) eine Gegenhalteeinheit (20) zum Halten der Leitung (12) entgegen dem Vortrieb der Zugeinheit (13) umfasst, wobei die Gegenhalteeinheit (20) in der vorgesehenen Fahrtrichtung (F) der Bergungseinheit (14) nachgeordnet ist, und wobei die Gegenhalteinheit (20) wenigstens ein Haltemittel (21) zum Halten der Leitung (21) aufweist,wobei eine an der wenigstens einen Aufhängung (15) der Bergungseinheit (14) eingehängte und durch das wenigstens eine Haltemittel (21) der Gegenhalteeinheit (20) gehaltene Leitung (12) mittels des Vortriebs der Zugeinheit (13) und durch die gegen den Boden (11) abgestützte Bergungseinheit (14) aus der durch das Pflugschwert (19) gebildeten Erdrinne oder dem durch das Pflugschwert (19) gelockerten Boden (11) herausgehoben oder herausgezogen wird, oder heraushebbar oder herausziehbar ist,wobei das Leitungsbergungssystem (10) eine Vibrationseinheit (22) aufweist, wobei die Vibrationseinheit (22) zur Erzeugung einer Schwingung des Abstützmittels (16) vorgesehen ist, wobei die Vibrationseinheit an der Bergungseinheit (14) oder an der Zugeinheit (13) vorgesehen ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Leitungsbergungssystem zum Bergen einer im Boden verlegten Leitung aus dem Boden und ein Verfahren zum Bergen einer im Boden verlegten Leitung aus dem Boden mit einem solchen Leitungsbergungssystem.
- Mitunter besteht der Bedarf im Boden verlegte Leitungen, wie beispielsweise Erdkabel, wieder aus dem Boden zu bergen. Bislang wurde dieses Problem derart gelöst, dass die Leitung manuell oder mittels Baumaschinen ausgegraben, anschießend aus dem Boden gehoben und die Aushubgrube in einem weiteren Schritt wieder zugeschüttet wurde. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dass viele Einzelschritte notwendig sind und das Verfahren nur schrittweise durchgeführt werden kann. Das heißt, es wird stets abschnittsweise ein Teil der Leitung ausgegraben, die Leitung abgetrennt und aus dem Boden geborgen und daraufhin die Aushubgrube wieder zugeschüttet. Anschließend wird das Verfahren mehrfach wiederholt, bis die gewünschte Länge der Leitung aus dem Boden entfernt wurde.
- Zum Stand der Technik wird verwiesen auf die Druckschrift
US 2 841 893 A sowie ferner auf die DruckschriftenCA 2 804 867 A1 undUS 7 713 001 B1 . - Es ist Aufgabe der Erfindung, ein neues Leitungsbergungssystem sowie ein neues Verfahren zum Bergen einer im Boden verlegten Leitung anzugeben, insbesondere ein Leitungsbergungssystem und ein Verfahren mit dem es möglich ist, die Leitung in einem durchgehenden Arbeitsablauf über eine festgelegte Länge aus dem Boden zu bergen.
- Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Leitungsbergungssystems durch die Merkmale des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Das erfindungsgemäße Leitungsbergungssystem umfasst eine Zugeinheit zum Vortrieb wenigstens eines Teils des Leitungsbergungssystems entlang einer vorgesehenen Fahrtrichtung.
- Ferner umfasst das Leitungsbergungssystem eine Bergungseinheit zum Herausheben und/oder Herausziehen der Leitung aus dem Boden, wobei die Bergungseinheit in der vorgesehenen Fahrtrichtung der Zugeinheit nachgeordnet ist, und wobei die Bergungseinheit wenigstens eine Aufhängung aufweist, an welcher ein freigelegter Teil der zu bergenden Leitung aufgehängt oder aufhängbar ist, wobei die Bergungseinheit wenigstens ein Abstützmittel zur Abstützung der Bergungseinheit gegen den Boden aufweist.
- Des Weiteren umfasst das Leitungsbergungssystem ein Pflugschwert zum Bilden einer Erdrinne oder zum Auflockern des Bodens im Bereich oberhalb der verlegten Leitung, wobei das Pflugschwert in der vorgesehenen Fahrtrichtung vor der Bergungseinheit angeordnet ist.
- Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsbergungssystem eine Gegenhalteeinheit zum Halten der Leitung entgegen dem Vortrieb der Zugeinheit umfasst, wobei die Gegenhalteeinheit in der vorgesehenen Fahrtrichtung der Bergungseinheit nachgeordnet ist, und wobei die Gegenhalteinheit wenigstens ein Haltemittel zum Halten der Leitung aufweist.
- Eine an der wenigstens einen Aufhängung der Bergungseinheit eingehängte und durch das wenigstens eine Haltemittel der Gegenhalteeinheit gehaltene Leitung wird mittels des Vortriebs der Zugeinheit und durch die gegen den Boden abgestützte Bergungseinheit aus der durch das Pflugschwert gebildeten Erdrinne oder dem durch das Pflugschwert gelockerten Boden herausgehoben oder herausgezogen, oder ist aus der durch das Pflugschwert gebildeten Erdrinne oder dem durch das Pflugschwert gelockerten Boden heraushebbar oder herausziehbar.
- Ferner weist das Leitungsbergungssystem eine Vibrationseinheit auf, wobei die Vibrationseinheit zur Erzeugung einer Schwingung des Abstützmittels vorgesehen ist, wobei die Vibrationseinheit an der Bergungseinheit oder an der Zugeinheit vorgesehen ist.
- Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass das erfindungsgemäße Leitungsbergungssystem besonders zeiteffizient arbeitet, da der einmal begonnene Bergungsprozess über die gewünschte Länge der zu bergenden Leitung ohne Unterbrechung durchgeführt werden kann. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Leitung in einer Art aus dem Boden geborgen werden kann, dass sein einer Weiterverwertung zuführbar ist. So können beispielsweise in der Leitung enthaltenen Metalle wie Kupfer rückgewonnen werden. Die Erfindung bringt daher einen hohen Kostenvorteil mit sich.
- Die vorgesehene Fahrtrichtung verläuft vorzugsweise im Wesentlichen parallel zu der verlegten Leitung. Bedingt durch Richtungswechsel der Zugeinheit können während des Bergungsvorgangs jedoch abschnittsweise oder zeitweise Abweichungen entstehen. In einem über einen ausreichend großen Streckenabschnitt durchgeführten Bergungsvorgang verläuft die Fahrtrichtung jedoch im Wesentlichen parallel zu der verlegten Leitung.
- Der „Bereich oberhalb der verlegten Leitung“ kann auch breit verstanden werden und damit einen Toleranzbereich seitlich oberhalb der verlegten Leitung umfassen.
- Unter Leitung können insbesondere Kabel, vorzugsweise Erdkabel, aller Art aber auch flexible Rohre, wie Hüllrohre oder flexible Rohrleitungen, verstanden werden.
- Die Zugeinheit ist vorzugweise ein Fahrzeug, beispielsweise eine Geländefahrzeug.
- Bevorzugt erzeugt die Zugeinheit einen Vortrieb des Leitungsbergungssystems exklusive der Gegenhalteeinheit. Die Gegenhalteeinheit verbleibt vorzugsweise ortsfest.
- Um dem Bergungsvorgang einzuleiten, muss vorab ein Teil der zu bergenden Leitung freigelegt werden und dieser freigelegte Teil der zu bergenden Leitung in die Aufhängung eingehängt und an dem Haltemittel befestigt werden.
- Die Bergungseinheit kann ein oder mehrere Abstützmittel zur Abstützung der Bergungseinheit gegen den Boden aufweisen, wobei die Abstützmittel durch das Pflugschwert und/oder die Zugeinheit ausgebildet sein können, und/oder durch Verbindungselemente zwischen dem Pflugschwert und/oder der Zugeinheit zum einen und der Bergungseinheit zum anderen ausgebildet sein können. Ferner können das oder die Abstützelemente durch Bauelemente an der Bergungseinheit ausgebildet sein.
- Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Aufhängung eine Umlenkrolle umfasst, auf der die Leitung aufliegt oder auflegbar ist, wobei die Umlenkrolle an der Aufhängung drehbar gelagert ist, wobei die Drehachse der Umlenkrolle vorzugsweise senkrecht zur vorgesehenen Fahrtrichtung oder verlegten Leitung vorgesehen ist.
- Bevorzugt umfasst das Abstützmittel wenigstens eine Kufe oder wenigstens ein Rad als Fortbewegungsmittel der Bergungseinheit bei Vortrieb durch die Zugeinheit.
- Es kann vorgesehen sein, dass das Pflugschwert hinsichtlich seiner Eindringtiefe höhenverstellbar an der Zugeinheit und/oder der Bergungseinheit angeordnet ist, so dass die Eindringtiefe des Pflugschwerts auf eine Tiefe geringer als die Verlegetiefe der Leitung einstellbar ist.
- Bevorzugt sind die Zugeinheit und/oder das Pflugschwert und/oder die Bergungseinheit starr oder fest miteinander verbunden.
- Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass die Zugeinheit zum Vortrieb der Zugeinheit und/oder des Pflugschwerts und/oder der Bergungseinheit vorgesehen ist, wobei die Gegenhalteeinheit ortsfest fixiert ist oder einen eigenen Vortrieb aufweist, der geringer ist als der Vortrieb der Zugeinheit.
- Die Gegenhalteeinheit kann beispielsweise durch ihr Eigengewicht oder einen entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung gerichteten, eigenen Vortrieb ortsfest fixiert sein.
- Bevorzugt ist als Abstützmittel eine Kufe vorgesehen, wobei durch die Schwingung der Vibrationseinheit, die Bodenfläche der Kufe den darunter liegenden Boden verdichtet.
- Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Leitungsbergungssystem ein Vorschneidrad zum Durchtrennen von im Boden befindlichen Störkörpern, beispielsweise Wurzeln, aufweist, wobei das Vorschneidrad vorzugweise in Fahrtrichtung vor dem Pflugschwert vorgesehen ist.
- Das erfindungsgemäße Verfahren zum Bergen einer im Boden verlegten Leitung aus dem Boden mit dem erfindungsgemäßen Leitungsbergungssystem, umfasst die Schritte:
- - Schaffen eines Zugangs zu der im Boden verlegten Leitung;
- - Positionieren des Leitungsbergungssystem derart über dem Zugang, dass ein durch den Zugang freigelegter Teil der Leitung in die Aufhängung der Bergungseinheit eingehängt und am Haltemittel der Gegenhalteeinheit befestigt werden kann;
- - Einhängen der Leitung in die wenigstens eine Aufhängung der Bergungseinheit;
- - Befestigen der Leitung an dem wenigstens einen Haltemittel der Gegenhalteeinheit;
- - Erzeugen eines Vortriebs der Leitungsbergungssystem exklusive der Gegenhalteeinheit durch die Zugeinheit;
- - Herausziehen oder Herausheben der an der wenigstens einen Aufhängung der Bergungseinheit eingehängten und durch das wenigstens eine Haltemittel der Gegenhalteeinheit gehaltenen Leitung mittels des Vortriebs der Zugeinheit und durch die gegen den Boden abgestützte Bergungseinheit aus der durch das Pflugschwert gebildeten Erdrinne oder dem durch das Pflugschwert gelockerten Boden.
- Es kann vorgesehen sein, dass die Befestigung der Leitung am Haltemittel der Gegenhalteeinheit gelöst wird, sobald ein derart ausreichend großer Teil der Leitung aus der durch das Pflugschwert gebildeten Erdrinne oder dem durch das Pflugschwert gelockerten Boden herausgezogen oder herausgehoben wurde, dass ein Halten der Leitung durch die Gegenhalteeinheit durch das Eigengewicht der herausgezogenen oder herausgehobenen Leitung ersetzt oder ersetzbar ist.
- In anderen Worten: Der Einsatz der Gegenhalteeinrichtung kann im Laufe der Bergung entfallen. Diese muss daher nicht während des gesamten Bergungsvorgangs mitgeführt werden. Zu Beginn des Bergungsvorgangs ist sie jedoch notwendig.
- Zum Einhängen der Leitung in die wenigstens eine Aufhängung der Bergungseinheit kann die Leitung auf die Umlenkrolle der wenigstens einen Aufhängung aufgelegt werden.
- Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass das Pflugschwert hinsichtlich seiner Eindringtiefe derart höhenverstellt wird, dass die Eindringtiefe des Pflugschwerts geringer ist als die Verlegetiefe der Leitung, bevor der Vortrieb der Leitungsbergungssystem durch die Zugeinheit erzeugt wird.
- Bevorzugt wird die Gegenhalteeinheit ortsfest fixiert oder erzeugt einen eigenen Vortrieb, der geringer ist als der Vortrieb der Zugeinheit.
- Es kann vorgesehen sein, dass das Leitungsbergungssystem eine Vibrationseinheit aufweist, wobei die Vibrationseinheit eine Schwingung des Abstützmittels erzeugt, so dass der durch das Pflugschwert gelockerte Boden oder ein durch das Pflugschwert erzeugter Erdauswurf verdichtet wird.
- Ferner kann vorgesehen sein, dass das Leitungsbergungssystem ein Vorschneidrad aufweist, wobei das Vorschneidrad in Fahrtrichtung vor dem Pflugschwert vorgesehen ist, wobei mittels des Vorschneidrads im Boden befindliche Störkörper, beispielsweise Wurzeln, durchtrennt werden, so dass das Pflugschwert beim Bilden einer Erdrinne oder beim Auflockern des Bodens nicht durch die Störkörper beeinflusst wird.
- Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf die beiliegende schematische Zeichnung näher erläutert.
-
1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Leitungsbergungssystems 10. - Das erfindungsgemäße Leitungsbergungssystem 10 ist zum Bergen einer im Boden 11 verlegten Leitung 12 aus dem Boden 11 vorgesehen. Bei den Leitungen kann es sich um Kabel, beispielsweise Erdkabel, aller Art aber auch flexible Rohre, wie Hüllrohre oder flexible Rohrleitungen, handeln. Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach
1 umfasst das Leitungsbergungssystem eine Zugeinheit 13 zum Vortrieb eines Teils des Leitungsbergungssystems 10 entlang einer vorgesehenen Fahrtrichtung F. Die Zugeinheit 13 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel zum Vortrieb der Zugeinheit 13 selbst, des Pflugschwerts 19 und der Bergungseinheit 14 vorgesehen. Bei der Zugeinheit 13 handelt es sich gemäß Ausführungsbeispiel um ein Geländefahrzeug. Die vorgesehene Fahrtrichtung F verläuft im Wesentlichen parallel zu der verlegten Leitung 12. Bedingt durch Richtungswechsel der Zugeinheit 13 können während des Bergungsvorgangs jedoch abschnittsweise oder zeitweise Abweichungen entstehen. In einem über einen ausreichend großen Streckenabschnitt durchgeführten Bergungsvorgang verläuft die Fahrtrichtung F jedoch im Wesentlichen parallel zu der verlegten Leitung 12. - Das erfindungsgemäße Leitungsbergungssystem 10 umfasst ferner eine Bergungseinheit 14 zum Herausheben und/oder Herausziehen der Leitung 12 aus dem Boden, wobei die Bergungseinheit 14 in der vorgesehenen Fahrtrichtung F der Zugeinheit 13 nachgeordnet ist.
- Die Bergungseinheit 14 weist eine Aufhängung 15 auf, an welcher ein freigelegter Teil der zu bergenden Leitung 12 aufgehängt ist. Die Aufhängung 15 umfasst eine Umlenkrolle 17, auf der die Leitung 12 aufliegt, wobei die Umlenkrolle 17 an der Aufhängung 15 drehbar gelagert ist. Die Drehachse der Umlenkrolle 17 ist senkrecht zur vorgesehenen Fahrtrichtung F bzw. der verlegten Leitung 12 vorgesehen.
- Die Bergungseinheit 14 umfasst weiter ein Abstützmittel 16 zur Abstützung der Bergungseinheit 14 gegen den Boden 11. Das Abstützmittel 16 umfasst eine Kufe 18 als Fortbewegungsmittel der Bergungseinheit 14 bei Vortrieb durch die Zugeinheit 13.
- Das Leitungsbergungssystem 10 umfasst des Weiteren ein Pflugschwert 19 zum Bilden einer Erdrinne oder zum Auflockern des Bodens 11 im Bereich oberhalb der verlegten Leitung 12, wobei das Pflugschwert 19 in der vorgesehenen Fahrtrichtung F vor der Bergungseinheit 14 angeordnet ist.
- Das Pflugschwert 19 ist hinsichtlich seiner Eindringtiefe höhenverstellbar an der Zugeinheit 13 angeordnet, so dass die Eindringtiefe des Pflugschwerts 19 auf eine Tiefe geringer als die Verlegetiefe der Leitung 12 einstellbar ist, wie in
1 dargestellt. - Ferner ist vorgesehen, dass das Leitungsbergungssystem eine Gegenhalteeinheit 20 zum Halten der Leitung 12 entgegen dem Vortrieb der Zugeinheit 13 umfasst, wobei die Gegenhalteeinheit 20 in der vorgesehenen Fahrtrichtung F der Bergungseinheit 14 nachgeordnet ist. Die Gegenhalteinheit 20 weist ein Haltemittel 21 zum Halten der Leitung 21 auf.
- Die Zugeinheit 13, das Pflugschwert 19 und die Bergungseinheit 14 sind fest miteinander verbunden. Die Zugeinheit 13 ist zum Vortrieb der Zugeinheit 13 selbst, des Pflugschwerts 19 und der Bergungseinheit 14 vorgesehen, wohingegen die Gegenhalteeinheit 20 ortsfest fixiert ist.
- Eine an der wenigstens einen Aufhängung 15 der Bergungseinheit 14 eingehängte und durch das wenigstens eine Haltemittel 21 der Gegenhalteeinheit 20 gehaltene Leitung 12 ist mittels des Vortriebs der Zugeinheit 13 und durch die gegen den Boden 11 abgestützte Bergungseinheit 14 aus der durch das Pflugschwert 19 gebildeten Erdrinne oder dem durch das Pflugschwert 19 gelockerten Boden 11 heraushebbar oder herausziehbar.
- Zum Bergen der im Boden 11 verlegten Leitung 12 aus dem Boden 11 lässt sich nachfolgendes Verfahren durchführen:
- - Schaffen eines Zugangs zu der im Boden 11 verlegten Leitung 12;
- - Positionieren des Leitungsbergungssystem 10 derart über dem Zugang, dass ein durch den Zugang freigelegter Teil der Leitung 12 in die Aufhängung 15 der Bergungseinheit 14 eingehängt und am Haltemittel 21 der Gegenhalteeinheit 20 befestigt werden kann;
- - Einhängen der Leitung 12 in die Aufhängung 15 der Bergungseinheit 14, wobei die Leitung 12 auf die Umlenkrolle 17 aufgelegt wird;
- - Befestigen der Leitung 12 an dem Haltemittel 21 der Gegenhalteeinheit 20;
- - Erzeugen eines Vortriebs der Leitungsbergungssystem 10 exklusive der ortsfest fixierten Gegenhalteeinheit 20 durch die Zugeinheit 13;
- - Herausziehen oder Herausheben der an der Aufhängung 15 der Bergungseinheit 14 eingehängten und durch das wenigstens eine Haltemittel 21 der Gegenhalteeinheit 20 gehaltenen Leitung 12 mittels des Vortriebs der Zugeinheit 13 und durch die gegen den Boden 11 abgestützte Bergungseinheit 14 aus der durch das Pflugschwert 19 gebildeten Erdrinne oder dem durch das Pflugschwert 19 gelockerten Boden 11.
- Das erfindungsgemäße Leitungsbergungssystem 10 weist ferner eine Vibrationseinheit 22 auf, wobei die Vibrationseinheit an der fest mit der Bergungseinheit 14 verbundenen Zugeinheit 13 vorgesehen ist. Die Vibrationseinheit 22 erzeugt eine Schwingung des Abstützmittels 16, insbesondere der Kufe 18 des Abstützmittels 16, so dass der durch das Pflugschwert 19 gelockerte Boden 23 oder ein durch das Pflugschwert 19 erzeugte Erdauswurf 25 durch die Vibration der Kufe 18 verdichtet wird.
- Ferner werden durch das Vorschneidrad 26 im Boden 11 befindliche Störkörper, beispielsweise Wurzeln, durchtrennt, so dass das Pflugschwert 19 beim Bilden einer Erdrinne oder beim Auflockern des Bodens 11 nicht durch die Störkörper beeinflusst wird.
- Bezugszeichenliste
-
- 10
- Leitungsbergungssystem
- 11
- Boden
- 12
- Leitung
- 13
- Zugeinheit
- 14
- Bergungseinheit
- 15
- Aufhängung
- 16
- Abstützmittel
- 17
- Umlenkrolle
- 18
- Kufe
- 19
- Schwert
- 20
- Gegenhalteeinheit
- 21
- Haltemittel
- 22
- Vibrationseinheit
- 23
- gelockerter Boden
- 24
- verdichteter Boden
- 25
- Erdauswurf
- 26
- Vorschneidrad
- F
- Fahrtrichtung
Claims (12)
- Leitungsbergungssystem (10) zum Bergen einer im Boden (11) verlegten Leitung (12) aus dem Boden (11), umfassend eine Zugeinheit (13) zum Vortrieb wenigstens eines Teils des Leitungsbergungssystems (10) entlang einer vorgesehenen Fahrtrichtung (F), eine Bergungseinheit (14) zum Herausheben und/oder Herausziehen der Leitung (12) aus dem Boden, wobei die Bergungseinheit (14) in der vorgesehenen Fahrtrichtung (F) der Zugeinheit (13) nachgeordnet ist, und wobei die Bergungseinheit (14) wenigstens eine Aufhängung (15) aufweist, an welcher ein freigelegter Teil der zu bergenden Leitung (12) aufgehängt oder aufhängbar ist, wobei die Bergungseinheit (14) wenigstens ein Abstützmittel (16) zur Abstützung der Bergungseinheit (14) gegen den Boden (11) aufweist, ein Pflugschwert (19) zum Bilden einer Erdrinne oder zum Auflockern des Bodens (11) im Bereich oberhalb der verlegten Leitung (12), wobei das Pflugschwert (19) in der vorgesehenen Fahrtrichtung (F) vor der Bergungseinheit (14) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsbergungssystem (10) eine Gegenhalteeinheit (20) zum Halten der Leitung (12) entgegen dem Vortrieb der Zugeinheit (13) umfasst, wobei die Gegenhalteeinheit (20) in der vorgesehenen Fahrtrichtung (F) der Bergungseinheit (14) nachgeordnet ist, und wobei die Gegenhalteinheit (20) wenigstens ein Haltemittel (21) zum Halten der Leitung (21) aufweist, wobei eine an der wenigstens einen Aufhängung (15) der Bergungseinheit (14) eingehängte und durch das wenigstens eine Haltemittel (21) der Gegenhalteeinheit (20) gehaltene Leitung (12) mittels des Vortriebs der Zugeinheit (13) und durch die gegen den Boden (11) abgestützte Bergungseinheit (14) aus der durch das Pflugschwert (19) gebildeten Erdrinne oder dem durch das Pflugschwert (19) gelockerten Boden (11) herausgehoben oder herausgezogen wird, oder heraushebbar oder herausziehbar ist, wobei das Leitungsbergungssystem (10) eine Vibrationseinheit (22) aufweist, wobei die Vibrationseinheit (22) zur Erzeugung einer Schwingung des Abstützmittels (16) vorgesehen ist, wobei die Vibrationseinheit an der Bergungseinheit (14) oder an der Zugeinheit (13) vorgesehen ist.
- Leitungsbergungssystem (10) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Aufhängung (15) eine Umlenkrolle (17) umfasst, auf der die Leitung (12) aufliegt oder auflegbar ist, wobei die Umlenkrolle (17) an der Aufhängung (15) drehbar gelagert ist, wobei die Drehachse der Umlenkrolle (17) vorzugsweise senkrecht zur vorgesehenen Fahrtrichtung (F) oder verlegten Leitung (12) vorgesehen ist. - Leitungsbergungssystem (10) nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützmittel (16) wenigstens eine Kufe (18) oder wenigstens ein Rad als Fortbewegungsmittel der Bergungseinheit (14) bei Vortrieb durch die Zugeinheit (13) umfasst. - Leitungsbergungssystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pflugschwert (19) hinsichtlich seiner Eindringtiefe höhenverstellbar an der Zugeinheit (13) und/oder der Bergungseinheit (14) angeordnet ist, so dass die Eindringtiefe des Pflugschwerts (19) auf eine Tiefe geringer als die Verlegetiefe der Leitung (12) einstellbar ist.
- Leitungsbergungssystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugeinheit (13) und/oder das Pflugschwert (19) und/oder die Bergungseinheit (14) starr oder fest miteinander verbunden sind.
- Leitungsbergungssystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugeinheit (13) zum Vortrieb des Pflugschwerts (19) und/oder der Bergungseinheit (14) vorgesehen ist, wobei die Gegenhalteeinheit (20) ortsfest fixiert ist oder einen eigenen Vortrieb aufweist, der geringer ist als der Vortrieb der Zugeinheit (13).
- Leitungsbergungssystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsbergungssystem (10) ein Vorschneidrad (26) zum Durchtrennen von im Boden (11) befindlichen Störkörpern, beispielsweise Wurzeln, aufweist, wobei das Vorschneidrad (26) vorzugweise in Fahrtrichtung (F) vor dem Pflugschwert (19) vorgesehen ist.
- Verfahren zum Bergen einer im Boden (11) verlegten Leitung (12) aus dem Boden (11) mit einem Leitungsbergungssystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend die Schritte: - Schaffen eines Zugangs zu der im Boden (11) verlegten Leitung (12); - Positionieren des Leitungsbergungssystems (10) derart über dem Zugang, dass ein durch den Zugang freigelegter Teil der Leitung (12) in die Aufhängung (15) der Bergungseinheit (14) eingehängt und am Haltemittel (21) der Gegenhalteeinheit (20) befestigt werden kann; - Einhängen der Leitung (12) in die wenigstens eine Aufhängung (15) der Bergungseinheit (14); - Befestigen der Leitung (12) an dem wenigstens einen Haltemittel (21) der Gegenhalteeinheit (20); - Erzeugen eines Vortriebs des Leitungsbergungssystems (10) exklusive der Gegenhalteeinheit (20) durch die Zugeinheit (13); - Herausziehen oder Herausheben der an der wenigstens einen Aufhängung (15) der Bergungseinheit (14) eingehängten und durch das wenigstens eine Haltemittel (21) der Gegenhalteeinheit (20) gehaltenen Leitung (12) mittels des Vortriebs der Zugeinheit (13) und durch die gegen den Boden (11) abgestützte Bergungseinheit (14) aus der durch das Pflugschwert (19) gebildeten Erdrinne oder dem durch das Pflugschwert (19) gelockerten Boden (11).
- Verfahren nach
Anspruch 8 , dadurch gekennzeichnet, dass das Pflugschwert (19) hinsichtlich seiner Eindringtiefe derart höhenverstellt wird, dass die Eindringtiefe des Pflugschwerts (19) geringer ist als die Verlegetiefe der Leitung (12), bevor der Vortrieb des Leitungsbergungssystems (10) durch die Zugeinheit (13) erzeugt wird. - Verfahren nach
Anspruch 8 oder9 , dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenhalteeinheit (20) ortsfest fixiert wird oder einen eigenen Vortrieb erzeugt, der geringer ist als der Vortrieb der Zugeinheit (13). - Verfahren nach einem der
Ansprüche 8 bis10 , dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsbergungssystem (10) eine Vibrationseinheit (22) aufweist, wobei die Vibrationseinheit (22) eine Schwingung des Abstützmittels (16) erzeugt, so dass der durch das Pflugschwert (19) gelockerte Boden (23) oder ein durch das Pflugschwert (19) erzeugter Erdauswurf (25) verdichtet wird. - Verfahren nach einem der
Ansprüche 8 bis11 , dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsbergungssystem (10) ein Vorschneidrad (26) aufweist, wobei das Vorschneidrad (26) in Fahrtrichtung (F) vor dem Pflugschwert (19) vorgesehen ist, wobei mittels des Vorschneidrads (26) im Boden (11) befindliche Störkörper, beispielsweise Wurzeln, durchtrennt werden, so dass das Pflugschwert (19) beim Bilden einer Erdrinne oder beim Auflockern des Bodens (11) nicht durch die Störkörper beeinflusst wird.
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