-
Die Erfindung betrifft ein Rohr- und/oder Kabelpflugsystem zum parallelen Einbringen von zwei oder mehreren, vorzugsweise von drei, Leitungen, insbesondere Rohren oder Kabeln, in den Untergrund.
-
Ein derartiges Rohr- und/oder Kabelpflugsystem weist einen Kabelpflug sowie ein oder mehrere Zugfahrzeuge zum Ziehen des Kabelpflugs durch den Untergrund entlang einer vorgesehenen Fahrtrichtung auf, wobei der Kabelpflug zwei oder mehrere Verlegeeinheiten umfasst, wobei jede Verlegeeinheit ein zum Eingriff in den Untergrund geeignetes Schwert zur Bildung einer Erdrinne und eine Leitungsführung zum Einlegen der Leitung in die durch das Schwert gebildete oder bildbare Erdrinne umfasst, wobei wenigstens zwei äußere Verlegeeinheiten vorgesehen sind, wobei die äußeren Verlegeeinheiten nebeneinander angeordnet sind.
-
Ein solches Rohr- und/oder Kabelpflugsystem ist beispielsweise bekannt aus der Druckschrift
DE 20 2018 104 669 U1 .
-
Beim Einbringen von Leitungen, insbesondere bei bestimmten Arten von Leitungen wie Rohren oder Kabeln, in den Untergrund besteht die Anforderung, diese parallel in den Untergrund einzubringen, insbesondere bei Wasser- und Abwasserleitungen, Strom- und Gasleitungen oder Strom- und Wasserleitungen oder Erdkabeln oder Schutzrohren. Im Besonderen besteht auch die Anforderung, dass die Höhenlage der Leitungen im Untergrund konstant gehalten wird.
-
Aufgrund der unregelmäßigen oder ungleichen Beschaffenheit des Erdbodens, beispielswiese durch Gestein, Felsbrocken oder verdichtetes Erdreich, kann es möglich sein, dass die einzelnen Verlegeeinheiten bei einer Bewegung des Kabelpflugs durch den Untergrund unterschiedlichen Widerständen ausgesetzt sind. Ferner können auf die Verlegeeinheiten durch unterschiedliche Zugkräfte der Zugfahrzeuge unterschiedliche Vorschubkräfte wirken. Somit bewegen sich die Verlegeeinheiten unter gewissen Umständen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten durch den Untergrund.
-
Beispielsweise kann es durch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten, mit welchen die Verlegeeinheiten durch den Untergrund bewegt werden, zu einer unerwünschten Querneigung des Kabelpflugs in Relation zur Erdoberfläche kommen. Eine solche Querneigung führt zwangsläufig dazu, dass die Leitungen unterschiedlich tief in den Untergrund eingebracht werden. Daher ist eine derartige Querneigung oder ein Nach-Links- bzw. Nein ach-Rechts-Kippen des Kabelpflugs zu vermeiden.
-
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein neues Rohr- und/oder Kabelpflugsystem anzugeben, insbesondere ein Rohr- und/oder Kabelpflugsystem, mit welchem eine unerwünschte Querneigung des Kabelpflugs vermieden wird.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Das erfindungsgemäße Rohr- und/oder Kabelpflugsystem ist dadurch gekennzeichnet, dass jede der beiden äußeren Verlegeeinheiten jeweils wenigstens ein individuell steuerbares Höhenruder zur Steuerung der Höhenlage des Kabelpflugs im Untergrund aufweist, um durch unterschiedliche Steuerung der einzelnen Höhenruder einer Querneigung des Kabelpflugs in Relation zur Erdoberfläche entgegenzuwirken.
-
Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass durch die individuelle Steuerbarkeit der beiden Höhenruder einer unterwünschte Querneigung bzw. einem Nachaußenkippen der Verlegeeinheiten entgegengewirkt werden kann und die Querneigung somit effektiv vermieden werden kann.
-
Droht beispielsweise eine Querneigung des Kabelpflugs nach links, kann die linke äußere Verlegeeinheit durch entsprechende Steuerung des Höhenruders nach oben gesteuert werden und die rechte, äußere Verlegeeinheit durch entsprechende Steuerung des Höhenruders nach unten gesteuert werden. Auf diese Weise wird der Querneigung der Verlegeeinheit entgegengewirkt. Somit kann stets eine konstante Verlegetiefe der Leitungen gewährleistet werden.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung weist jedes Höhenruder eine Steuerplatte zur Steuerung der Richtung einer Höhenänderung auf, wobei die Steuerplatte jeweils im Bereich der äußeren Seitenfläche der Leitungsführungen der beiden äußeren Verlegeeinheiten vorgesehen ist.
-
Bevorzugt ist der Neigungswinkel jeder Steuerplatte in Relation zur vorgesehen Fahrtrichtung zur Steuerung der Höhenlage des Kabelpflugs, vorzugsweise hydraulisch, individuell steuerbar.
-
Es kann vorgesehen sein, dass jedes Höhenruder mittels eines Hydraulikzylinders mit der jeweiligen Leitungsführung verbunden ist, wobei jeder Hydraulikzylinder zum einen mittels eines ersten Drehgelenks an der jeweiligen Leitungsführung drehbar gelagert ist und zum anderen mittels eines zweiten Drehgelenks an dem Höhenruder drehbar gelagert ist. Das erste Drehgelenk ist bevorzugt in der vorgesehenen Fahrtrichtung vor dem zweiten Drehgelenk angeordnet. Bevorzugt ist der Hydraulikzylinder an der Oberseite der Leitungsführung angeordnet. Es kann vorgesehen sein, dass die Hydraulikzylinder der Höhenruder mittels eines Motors betrieben werden.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass die Längsachse des Hydraulikzylinders in einer Ebene parallel zur vorgesehen Fahrtrichtung liegt und die Drehachsen des ersten und des zweiten Drehgelenks senkrecht zur vorgesehenen Fahrtrichtung stehen.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist jedes Höhenruder mittels eines dritten Drehgelenks mit der jeweiligen Leitungsführung verbunden und um einen Drehpunkt drehbar an der Leitungsführung gelagert, wobei das dritte Drehgelenk in der vorgesehenen Fahrtrichtung vor dem zweiten Drehgelenk angeordnet ist, wobei die Drehachse des dritten Drehgelenks senkrecht zur vorgesehenen Fahrtrichtung steht.
-
Besonders bevorzugt ist der Neigungswinkel der Steuerplatte durch eine Drehung des Höhenruders um den Drehpunkt des dritten Drehgelenks steuerbar, indem der Hydraulikzylinder ein- oder ausgefahren wird.
-
Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung weist jedes Höhenruder zwei parallel zueinander angeordnete Basisplatten auf, wobei eine innere Basisplatte an der inneren Seitenfläche der Leitungsführung und eine äußere Basisplatte an der äußeren Seitenfläche der Leitungsführung angeordnet ist.
-
Vorzugsweise ist die Steuerplatte an der äußeren Basisplatte angeordnet und senkrecht zur äußeren Basisplatte angeordnet.
-
Das erste Drehgelenk und/oder das zweite Drehgelenk und/oder das dritte Drehgelenk können jeweils zwischen den zwei Basisplatten jeden Höhenruders angeordnet sein, wobei die Drehachsen der Drehgelenke jeweils senkrecht zu den Basisplatten ausgerichtet sind.
-
Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Rohr- und/oder Kabelpflugsystem sieht vor, dass das Rohr- und/oder Kabelpflugsystem eine Steuereinrichtung zur individuellen Steuerung der Höhenruder, insbesondere der Hydraulikzylinder, umfasst.
-
Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Rohr- und/oder Kabelpflugsystem ein Tiefenmesssystem umfasst, wobei das Tiefenmesssystem wenigstens zwei, vorzugsweise vier, Sensoren, insbesondere Radarsensoren, aufweist, wobei die Sensoren an einem oberhalb des Untergrunds vorgesehenen Abschnitt des Kabelpflugs angeordnet sind, wobei jeweils wenigstens ein Sensor, vorzugsweise zwei Sensoren, auf jeder Seite des Kabelpflugs und jeweils in der vorgesehenen Fahrtrichtung hintereinander angeordnet sind, wobei jeder Sensor den Abstand des Sensors zur Erdoberfläche misst, so dass aus den Messwerten vorzugsweise eine Achse oder Fläche berechnet werden, deren Neigung zur Erdoberfläche eine Querneigung des Kabelpflugs abbildet, welcher durch die Höhenruder gegensteuerbar ist oder gegengesteuert werden kann. Vorzugsweise wird die Achse oder Fläche durch die Steuereinrichtung berechnet. Eine Abweichung der Höhendifferenz zwischen Sensor und Erdoberfläche zwischen zwei seitlichen Sensoren kann eine Querneigung des Kabelpflugs indizieren, wohingegen die Höhendifferenz zwischen Sensor und Erdoberfläche zwischen zwei hintereinander angeordneten Sensoren eine Neigung des Kabelpflugs in Fahrtrichtung indiziert.
-
Besonders bevorzugt sind wenigstens drei Verlegeeinheiten vorgesehen, wobei eine mittlere Verlegeeinheit in der vorgesehenen Fahrtrichtung zumindest abschnittsweise vor den beiden äußeren Verlegeeinheiten angeordnet ist.
-
Bevorzugt weist jede Leitungsführung jeder Verlegeeinheit einen in der Leitungsführung angeordneten Rohrschacht zur Führung der Leitung auf. Die mittlere Verlegeeinheit weist bevorzugt eine Rohrschachtverlängerung auf, wobei die Rohrschachtverlängerung den Rohrschacht der Leitungsführung entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung um eine Länge verlängert, die der Länge entspricht, um welche die mittlere Verlegeeinheit vor den beiden äußeren Verlegeeinheiten angeordnet ist, so dass der Austrittspunkt der Leitungen aus den Rohrschächten in Fahrtrichtung auf derselben Höhe angeordnet ist.
-
Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung umfasst das Rohr- und/oder Kabelpflugsystem wenigstens ein Zugmittel, insbesondere ein Stahlseil oder eine Kette, wobei der Kabelpflug wenigstens ein Verbindungsmittel, insbesondere eine Öse, zur Verbindung mit dem oder einem der Zugmittel aufweist, wobei der Kabelpflug mittels des oder der Zugmittel durch das oder die Zugfahrzeuge ziehbar ist oder gezogen wird.
-
Es kann vorgesehen sein, dass wenigstens ein Verbindungsmittel an einer oder der mittleren Verlegeeinheit vorgesehen ist, und/oder dass eine der Anzahl der Verlegeeinheiten entsprechende Anzahl an Verbindungsmitteln vorgesehen ist, wobei an jeder Verlegeeinheit ein Verbindungsmittel vorgesehen ist. Das Verbindungsmittel ist bevorzugt als Öse ausgebildet.
-
Nach einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung weist der Kabelpflug einen im Untergrund geführten oder führbaren Steuerpiloten auf, wobei der Steuerpilot in der vorgesehenen Fahrtrichtung vor den Verlegeeinheiten angeordnet ist, und wobei der Steuerpilot dazu ausgebildet ist, die Höhenlage des Kabelpflugs beim Ziehen des Kabelpflugs durch das eine oder die mehreren Zugfahrzeuge im Untergrund auf einem vorgesehenen Niveau zu halten.
-
Bevorzugt ist der Kabelpflug eine freistehende Einheit und/oder von dem oder den Zugfahrzeugen beabstandet. Besonders bevorzugt weist der Kabelpflug kein eigenes Fahrwerk auf oder ist mit keinem angrenzenden Fahrwerk verbunden.
-
Es kann vorgesehen sein, dass eine Abstützung gegen den Untergrund ausschließlich mittels des Kabelpflugs selbst, insbesondere des horizontalen Schwerts und/oder des Steuerpiloten, vorgesehen ist.
-
Der Steuerpilot ist in der vorgesehenen Fahrtrichtung vorzugsweise vor der mittleren Verlegeeinheit angeordnet.
-
Es kann vorgesehen sein, dass der Steuerpilot einen Tiefenbegrenzer aufweist, wobei der Tiefenbegrenzer zur Einstellung einer vorgesehenen Höhenlage des Steuerpiloten, und damit insbesondere der Einpflügtiefe, vorgesehen ist. Vorzugsweise ist der Tiefenbegrenzer ein Hydraulikzylinder. Der Tiefenbegrenzer ist vorzugsweise durch die Steuereinrichtung individuell steuerbar.
-
Bevorzugt weist der Steuerpilot eine Abstützfläche gegen den Untergrund auf, wobei die Abstützfläche eine nach unten gerichtete Bewegung und/oder ein Nach-Unten-Kippen und/oder ein Nach-Vorne-Kippen des Kabelpflugs beim Ziehen des Kabelpflugs durch den Untergrund vermeidet.
-
Der Steuerpilot kann mittels wenigstens einer Führung mit der mittleren Verlegeeinheit verbunden sein.
-
Das Rohr- und/oder Kabelpflugsystem kann eine Auflageplatte aufweisen, wobei die Auflageplatte am Steuerpiloten angeordnet ist, und wobei die Auflageplatte an ihrer Unterseite eine Auflagefläche aufweist, die zur Auflage auf der Bodenoberfläche vorgesehen ist.
-
Beispielsweise ist jede Leitungsführung über eine mechanische Verbindung mit dem zugehörigen Schwert der Verlegeeinheit verbunden, wobei die Leitungsführung als Verlegeschacht ausgebildet ist, wobei der Verlegeschacht einen Einlauftrichter aufweist, wobei eine Öffnung des Einlauftrichters in Richtung der vorgesehenen Fahrtrichtung orientiert ist.
-
Es kann vorgesehen sein, dass der Kabelpflug eine horizontale Messerplatte zur Verbindung der Verlegeeinheiten untereinander aufweist, wobei die Verlegeeinheiten auf der Oberseite der horizontalen Messerplatte angebracht sind.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass die horizontale Messerplatte einen rechteckigen Abschnitt und einen tannenbaumartigen Abschnitt aufweist, wobei der tannenbaumartige Abschnitt in der vorgesehenen Fahrtrichtung vor dem rechteckigen Abschnitt vorgesehen ist, und/oder wobei der tannenbaumartige Abschnitt in der vorgesehenen Fahrtrichtung spitz zuläuft, wobei die Außenkanten des tannenbaumartigen Abschnitts eine Schneidkante aufweisen und/oder ausbilden.
-
Bevorzugt weist das Rohr- und/oder Kabelpflugsystem mindestens eine Grabenbildungseinheit zur Erzeugung einer Startgrube und/oder eines Leitgrabens für den Kabelpflug auf.
-
Gemäß einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass das Rohr- und/oder Kabelpflugsystem vertikale und/oder horizontale Vorschneidmesser zum Zerschneiden des Bodens aufweist, wobei die Vorschneidmesser am und/oder im Bereich des Steuerpiloten und/oder der Führung angeordnet sind.
-
Das Rohr- und/oder Kabelpflugsystem weist bevorzugt einen Fahrerstand auf, wobei der Fahrerstand ein Fahrerschutzdach aufweist. Der Fahrstand kann auf einer Trägerplatte angeordnet sein, wobei die Trägerplatte, vorzugsweise kopfseitig, am Kabelpflug angeordnet ist.
-
Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Kabelpflug einen Brückenbrecher aufweist, wobei der Brückenbrecher zwischen den beiden äußeren Verlegeeinheiten angeordnet ist, wobei der Brückenbrecher zur Beförderung von Erdmaterial durch den Zwischenraum zwischen den beiden äußeren Verlegeeinheiten entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung vorgesehen ist, insbesondere um den Erdfluss in den Zwischenraum zwischen den beiden äußeren Verlegeeinheiten zu verbessern.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass der Brückenbrecher ein oder mehrere, vorzugweise vier, Schneid- und/oder Schaufelräder aufweist, wobei das oder die Schneid- und/oder Schaufelräder derart angeordnet sind, dass die Drehachse des oder der Schneid- und/oder Schaufelräder senkrecht zur vorgesehenen Fahrtrichtung steht.
-
Gemäß einer Weiterbildung sind das oder die Schneid- und/oder Schaufelräder an einer Welle angeordnet sind, wobei die Welle senkrecht zur vorgesehenen Fahrtrichtung, insbesondere zwischen den beiden äußeren Verlegeeinheiten, angeordnet ist.
-
Nach einer Ausführungsvariante der Erfindung weisen das oder die Schneid- und/oder Schaufelräder jeweils ein oder mehrere, vorzugsweise drei, Klingen oder Schaufeln auf, wobei die Klingen oder Schaufeln vorzugsweise in Drehrichtung des oder der Schneid- und/oder Schaufelräder gebogen ausgebildet sind.
-
Die Klingen oder Schaufeln mehrerer an der Welle angeordneter Schneid- und/oder Schaufelräder können entlang der Welle hintereinander in Umfangsrichtung versetzt zueinander angeordnet sind.
-
Die Klingen oder Schaufeln können Schneidkanten aufweisen.
-
Bevorzugt weisen das oder die Schneid- und/oder Schaufelräder einen inneren Verbindungsring und Stege auf, wobei das oder die Schneid- und/oder Schaufelräder jeweils mittels der Stege mit dem inneren Verbindungsring verbunden sind, wobei der innere Verbindungsring zur Verbindung des oder der Schneid- und/oder Schaufelräder mit der Welle vorgesehen sind.
-
Der Brückenbrecher kann mittels eines Motors angetrieben werden.
-
Die Steuereinrichtung des Rohr- und/oder Kabelpflugsystem kann auch zur Steuerung des Brückenbrechers, insbesondere des Motors des Brückenbrechers, vorgesehen sein.
-
Sofern wenigstens drei Verlegeeinheiten vorgesehen sind, wobei eine mittlere Verlegeeinheit in der vorgesehenen Fahrtrichtung zumindest abschnittsweise vor den beiden äußeren Verlegeeinheiten angeordnet ist, kann der Brückenbrecher in der vorgesehenen Fahrtrichtung hinter der mittleren Verlegeeinheit angeordnet sein.
-
Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
- 1a einen Kabelpflug eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Rohr- und/oder Kabelpflugsystems in einer schematischen Darstellung mit Blick von der Seite,
- 1b eine schematische Darstellung des Kabelpflugs eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Rohr- und/oder Kabelpflugsystems in einer Draufsicht,
- 2 eine schematische Darstellung einer äußeren Verlegeeinheit des Kabelpflugs eines dritten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Rohr- und/oder Kabelpflugsystems in einer Draufsicht;
- 3 eine schematische Darstellung des Brückenbrechers eines vierten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Rohr- und/oder Kabelpflugsystems in einer dreidimensionalen Darstellung.
-
Einander entsprechende Teile und Komponenten sind in 1a bis 3, auch über die verschiedenen Ausführungsbeispiele hinweg, mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
-
1a und 1b zeigen einen Kabelpflug 10 eines erfindungsgemäßen Rohr- und/oder Kabelpflugsystem zum parallelen Einbringen von drei Leitungen 11 in den Untergrund.
-
Das erfindungsgemäße Rohr- und/oder Kabelpflugsystem umfasst neben dem in 1a und 1b dargestellten Kabelpflug 10 drei nicht in den Figuren dargestellte Zugfahrzeuge zum Ziehen des Kabelpflugs 10 durch den Untergrund entlang einer vorgesehenen Fahrtrichtung F.
-
Der Kabelpflug 10 umfasst drei Verlegeeinheiten 12, wobei jede Verlegeeinheit 12 ein zum Eingriff in den Untergrund geeignetes Schwert 13 zur Bildung einer Erdrinne und eine Leitungsführung 14 zum Einlegen der Leitung 11 in die durch das Schwert 13 gebildete oder bildbare Erdrinne umfasst.
-
Es sind eine mittlere Verlegeeinheit 12a und zwei äußere Verlegeeinheiten 12b vorgesehen, wobei die äußeren Verlegeeinheiten 12b nebeneinander angeordnet sind.
-
Die mittlere Verlegeeinheit 12a ist in der vorgesehenen Fahrtrichtung F abschnittsweise vor den beiden äußeren Verlegeeinheiten 12b angeordnet.
-
Jede der beiden äußeren Verlegeeinheiten 12b weist jeweils wenigstens ein individuell steuerbares Höhenruder 15 zur Steuerung der Höhenlage des Kabelpflugs 10 im Untergrund auf, um durch unterschiedliche Steuerung der einzelnen Höhenruder 15 einer Querneigung des Kabelpflugs 10 in Relation zur Erdoberfläche entgegenzuwirken.
-
Jedes Höhenruder 15 weist eine Steuerplatte 16 zur Steuerung der Richtung einer Höhenänderung auf, wobei die Steuerplatte 16 jeweils im Bereich der äußeren Seitenfläche 17 der Leitungsführungen 14 der beiden äußeren Verlegeeinheiten 12b vorgesehen ist.
-
Der in 1a dargestellte Neigungswinkel α jeder Steuerplatte 16 in Relation zur vorgesehen Fahrtrichtung F ist zur Steuerung der Höhenlage des Kabelpflugs 10 individuell hydraulisch steuerbar.
-
Jedes Höhenruder 15 ist mittels eines Hydraulikzylinders 18 mit der jeweiligen Leitungsführung 14 verbunden. Der Hydraulikzylinder 18 ist an der Oberseite 22 der Leitungsführung 14 angeordnet. Jeder Hydraulikzylinder 18 ist zum einen mittels eines ersten Drehgelenks 19 an der jeweiligen Leitungsführung 14 drehbar gelagert und zum anderen mittels eines zweiten Drehgelenks 20 an dem Höhenruder 15 drehbar gelagert. Das erste Drehgelenk 19 ist in der vorgesehenen Fahrtrichtung F vor dem zweiten Drehgelenk 20 angeordnet.
-
Die Längsachse des Hydraulikzylinders 18 liegt in einer Ebene parallel zur vorgesehen Fahrtrichtung F und die Drehachsen des ersten und des zweiten Drehgelenks 19, 20 stehen senkrecht zur vorgesehenen Fahrtrichtung F.
-
Jedes Höhenruder 15 ist zudem mittels eines dritten Drehgelenks 21 mit der jeweiligen Leitungsführung 14 verbunden und um einen Drehpunkt D drehbar an der Leitungsführung 14 gelagert. Das dritte Drehgelenk 21 ist in der vorgesehenen Fahrtrichtung F vor dem zweiten Drehgelenk 20 angeordnet. Die Drehachse D des dritten Drehgelenks 21 steht senkrecht zur vorgesehenen Fahrtrichtung F.
-
Der Neigungswinkel α der Steuerplatte 16 ist durch eine Drehung des Höhenruders 15 um den Drehpunkt D des dritten Drehgelenks 21 steuerbar, indem der Hydraulikzylinder 15 ein- oder ausgefahren wird. Ein Ausfahren des Hydraulikzylinders 18 bewirkt eine Neigung der Steuerplatte 16 bzw. der Spitze der Steuerplatte 16 nach oben in Richtung der Bodenoberfläche. Ein Einfahren des Hydraulikzylinders 18 bewirkt dementgegen eine Neigung der Steuerplatte 16 bzw. der Spitze der Steuerplatte 16 nach unten in den Untergrund hinein. Auf diese Weise lässt sich die Höhenlage des Kabelpflugs 10 steuern.
-
Jedes Höhenruder 15 weist zwei parallel zueinander angeordnete, in 2 dargestellte, Basisplatten 23 auf, wobei eine innere Basisplatte 23a an der inneren Seitenfläche 24 der Leitungsführung 14 und eine äußere Basisplatte 23b an der äußeren Seitenfläche 17 der Leitungsführung 14 angeordnet ist. Die Basisplatten 23 sind parallel und mit Abstand zu den Seitenflächen 17, 24 der Leitungsführungen angeordnet.
-
Die Steuerplatte 16 ist an der äußeren Basisplatte 23b angeordnet ist und ist senkrecht zur äußeren Basisplatte 23b ausgerichtet.
-
Das erste, zweite und dritte Drehgelenk 19, 20, 21 ist jeweils zwischen den zwei Basisplatten 23 jeden Höhenruders 15 angeordnet sind, wobei die Drehachsen der Drehgelenke 19, 20, 21 jeweils senkrecht zu den Basisplatten 23 ausgerichtet sind.
-
Das Rohr- und/oder Kabelpflugsystem umfasst eine in 1a dargestellte Steuereinrichtung 25 zur Steuerung der Höhenruder 15, insbesondere der Hydraulikzylinder 18 der Höhenruder 15 und/oder des Tiefenbegrenzers 29. Mittels der Steuereinrichtung 25 kann somit eine individuelle Steuerung der Höhenruder 25 durch einen Benutzer bewirkt werden, um unter den jeweiligen Umständen beim Verlegen der Leitungen 11 eine Querneigung des Kabelpflugs 10 zu vermeiden.
-
Das Rohr- und/oder Kabelpflugsystem umfasst als Stahlseile ausgebildete Zugmittel (nicht in den Figuren dargestellt), wobei der Kabelpflug 10 als Ösen ausgebildete Verbindungsmittel 26 zur Verbindung den Zugmitteln aufweist. Der Kabelpflug 10 wird mittels der Zugmittel durch Zugfahrzeuge gezogen.
-
Das Rohr- und/oder Kabelpflugsystem weist einen Fahrerstand 32 auf, wobei der Fahrerstand ein Fahrerschutzdach 33 aufweist. Der Fahrstand 32 kann auf einer Trägerplatte 34 angeordnet sein, wie 1a zeigt. Die Trägerplatte 34 ist kopfseitig am Kabelpflug 10 angebracht.
-
1b zeigt, dass das Rohr- und/oder Kabelpflugsystem ein Tiefenmesssystem umfasst, wobei das Tiefenmesssystem vier Radarsensoren 36 aufweist, wobei die Sensoren 36 an einem oberhalb des Untergrunds vorgesehenen Abschnitt des Kabelpflugs 10 angeordnet sind, wobei jeweils zwei Sensoren 36 auf jeder Seite des Kabelpflugs 10 und jeweils in der vorgesehenen Fahrtrichtung F hintereinander angeordnet sind. Jeder Sensor 36 misst den Abstand des Sensors 36 zur Erdoberfläche, so dass aus den vier Messwerten eine Fläche berechnet werden kann, deren Neigung zur Erdoberfläche eine Querneigung des Kabelpflugs 10 abbildet. Dieser Querneigung kann durch die Höhenruder 15 gegengesteuert werden.
-
Die Messwerte der Sensoren 36 werden der Steuereinrichtung 25 bereitgestellt, wobei die Steuereinrichtung 25 die Fläche berechnet und somit die Neigung zur Erdoberfläche. Anschließend können mittels der Steuervorrichtung manuell oder automatisch die Höhenruder 15 derart gesteuert werden, dass einer Querneigung des Kabelpflugs 10 entgegengesteuert werden kann. Somit wird ein Verlegen der Leitungen 11 mit konstanter Höhenlage gewährleistet.
-
Jede Leitungsführung 14 jeder Verlegeeinheit 12 weist einen in der Leitungsführung angeordneten Rohrschacht zur Führung der Leitung 11 auf, wobei die Leitungsführung 14 der mittleren Verlegeeinheit 12a eine Rohrschachtverlängerung 37 aufweist, wobei die Rohrschachtverlängerung 37 den Rohrschacht der Leitungsführung 14 der mittleren Verlegeeinheit 12a entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung F um eine Länge verlängert, die der Länge entspricht, um welche die mittlere Verlegeeinheit 12a vor den beiden äußeren Verlegeeinheiten 12b angeordnet ist, so dass der Austrittspunkt der Leitungen 11 aus den Rohrschächten in Fahrtrichtung F auf derselben Höhe angeordnet ist. Durch eine derartige Ausgestaltung der Leitungsführung 14 der mittleren Verlegeeinheit 12a wird zusätzlich ein Verlegen der Leitungen 11 mit konstanter Höhenlage gewährleistet.
-
Der Kabelpflug 10 weist einen im Untergrund geführten oder führbaren, in 1a und 1b dargestellten, Steuerpiloten 27 auf, wobei der Steuerpilot 27 in der vorgesehenen Fahrtrichtung F vor den Verlegeeinheiten 12 angeordnet ist, und wobei der Steuerpilot 27 dazu ausgebildet ist, die Höhenlage des Kabelpflugs 10 beim Ziehen des Kabelpflugs 10 durch das eine oder die mehreren Zugfahrzeuge im Untergrund auf einem vorgesehenen Niveau zu halten.
-
Der Steuerpilot 27 ist in der vorgesehenen Fahrtrichtung F vor der mittleren Verlegeeinheit 12a angeordnet, wie 1b zeigt. Der Steuerpilot 27 ist mittels einer Führung mit der mittleren Verlegeeinheit 12a verbunden, wie 1a ebenfalls zeigt.
-
Der Steuerpilot 27 weist einen Tiefenbegrenzer 29 auf, wobei der Tiefenbegrenzer 29 zur Einstellung einer vorgesehenen Höhenlage des Steuerpiloten 27, und damit insbesondere der Einpflügtiefe, vorgesehen ist. Der Tiefenbegrenzer 29 ist ein Hydraulikzylinder, welcher durch die Steuereinrichtung 25 individuell, insbesondere unabhängig von den Höhenrudern 15, steuerbar ist.
-
Der Steuerpilot 27 weist eine Abstützfläche 28 gegen den Untergrund auf, wobei die Abstützfläche 28 eine nach unten gerichtete Bewegung und/oder ein Nach-Unten-Kippen und/oder ein Nach-Vorne-Kippen des Kabelpflugs 10 beim Ziehen des Kabelpflugs 10 durch den Untergrund vermeidet.
-
Jede Leitungsführung 14 ist über eine mechanische Verbindung mit dem zugehörigen Schwert 13 der Verlegeeinheit 12 verbunden, wobei die Leitungsführung 14 als Verlegeschacht ausgebildet ist, wobei der Verlegeschacht einen Einlauftrichter 30 aufweist, wobei eine Öffnung des Einlauftrichters 30 in Richtung der vorgesehenen Fahrtrichtung F orientiert ist.
-
Der Kabelpflug 10 weist eine, in 1a und 1b dargestellte, horizontale Messerplatte 31 zur Verbindung der Verlegeeinheiten 12 untereinander auf, wobei die Verlegeeinheiten 12 auf der Oberseite der horizontalen Messerplatte 31 angebracht sind.
-
Die horizontale Messerplatte 31 weist, wie 1b zeigt, einen rechteckigen Abschnitt und einen tannenbaumartigen Abschnitt auf, wobei der tannenbaumartige Abschnitt in der vorgesehenen Fahrtrichtung F vor dem rechteckigen Abschnitt vorgesehen ist und spitz zuläuft, wobei die Außenkanten des tannenbaumartigen Abschnitts eine Schneidkante ausbilden.
-
Das Rohr- und/oder Kabelpflugsystem weist auch eine, nicht in den Figuren dargestellte, Grabenbildungseinheit zur Erzeugung einer Startgrube und/oder eines Leitgrabens für den Kabelpflug auf.
-
1a zeigt, dass der Kabelpflug 10 einen Brückenbrecher 35 aufweist, wobei der Brückenbrecher 35 zwischen den beiden äußeren Verlegeeinheiten 12b angeordnet ist, wobei der Brückenbrecher 35 zur Beförderung von Erdmaterial durch den Zwischenraum zwischen den beiden äußeren Verlegeeinheiten 12b entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung F vorgesehen ist, insbesondere um den Erdfluss in dem Zwischenraum zwischen den beiden äußeren Verlegeeinheiten 12b zu verbessern.
-
Der Brückenbrecher 38 ist in der vorgesehenen Fahrtrichtung F hinter der mittleren Verlegeeinheit 12a angeordnet.
-
3 zeigt, dass der Brückenbrecher 35 vier Schneidräder 38 aufweist, wobei die Schneidräder 38 derart angeordnet sind, dass die Drehachse der Schneidräder 38 senkrecht zur vorgesehenen Fahrtrichtung F steht, wie insbesondere aus 1a hervorgeht.
-
3 zeigt zudem, dass die Schneidräder 38 an einer Welle 39 angeordnet sind, wobei die Welle 39 senkrecht zur vorgesehenen Fahrtrichtung F zwischen den beiden äußeren Verlegeeinheiten 12b angeordnet ist, wie wiederum aus 1a hervorgeht.
-
Die Schneidräder 38 weisen jeweils drei Klingen 40 auf, wobei die Klingen 40 in Drehrichtung der Schneidräder 38 gebogen ausgebildet sind. Die Klingen 40 weisen Schneidkanten 43 auf.
-
Die Klingen 40 mehrerer an der Welle 39 angeordneter Schneidräder 38 sind entlang der Welle 29 hintereinander in Umfangsrichtung versetzt zueinander angeordnet.
-
Die Schneidräder 38 weisen je einen inneren Verbindungsring 42 und Stege 41 auf, wobei das oder die Schneid- und/oder Schaufelräder 38 jeweils mittels der Stege 41 mit dem inneren Verbindungsring 42 verbunden sind, wobei der innere Verbindungsring 42 zur Verbindung der Schneidräder 38 mit der Welle 39 vorgesehen ist. Die Stege 41 sind als Fortsätze der Klingen 40 ausgebildet.
-
Der Brückenbrecher 38 wird mittels eines Motors angetrieben. Die Steuereinrichtung 25 des Rohr- und/oder Kabelpflugsystem ist auch zur Steuerung des Brückenbrechers 38, insbesondere des Motors des Brückenbrechers 35, vorgesehen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Kabelpflug
- 11
- Leitung
- 12
- Verlegeeinheit
- 12a
- mittlere Verlegeeinheit
- 12b
- äußere Verlegeeinheit
- 13
- Schwert
- 14
- Leitungsführung
- 15
- Höhenruder
- 16
- Steuerplatte
- 17
- äußere Seitenfläche
- 18
- Hydraulikzylinder
- 19
- erstes Drehgelenk
- 20
- zweites Drehgelenk
- 21
- drittes Drehgelenk
- 22
- Oberseite
- 23
- Basisplatte
- 23a
- innere Basisplatte
- 23b
- äußere Basisplatte
- 24
- innere Seitenfläche
- 25
- Steuereinrichtung
- 26
- Verbindungsmittel
- 27
- Steuerpilot
- 28
- Abstützfläche
- 29
- Tiefenbegrenzer
- 30
- Einlauftrichter
- 31
- Messerplatte
- 32
- Fahrerstand
- 33
- Fahrerschutzdach
- 34
- Trägerplatte
- 35
- Brückenbrecher
- 36
- Sensor
- 37
- Rohrschachtverlängerung
- 38
- Schneid- und/oder Schaufelräder
- 39
- Welle
- 40
- Klinge
- 41
- Steg
- 42
- Verbindungsring
- 43
- Schneidkante
- F
- Fahrtrichtung
- α
- Neigungswinkel
- D
- Drehpunkt
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202018104669 U1 [0003]