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Die Erfindung betrifft eine Türgriffanordnung für eine Fahrzeugtür nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik ist, wie in der
DE 10 2006 020 044 A1 beschrieben, eine Befestigung eines Türgriffs an einer Fahrzeugtür bekannt. Die Befestigung erfolgt mit einem Lagerbügel, welcher einen einer Türstirnwand zugewandten ersten Halteflansch aufweist, der über eine von der Türstirnwand aus zugängliche Schraubbefestigung an der Türstirnwand fixiert ist. Es ist ein Trägerelement vorgesehen, welches einen zweiten Halteflansch aufweist und mit diesem über den ersten Halteflansch des Lagerbügels mit Hilfe der Schraubbefestigung an der Türstirnwand festgelegt ist. Darüber hinaus weist der zweite Halteflansch im Bereich seiner dem ersten Halteflansch zugewandten Anlagefläche ein Widerlager auf, über welches sich das Trägerelement beim Anziehen der Schraubbefestigung ausschließlich am ersten Halteflansch des Lagerbügels abstützt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Türgriffanordnung für eine Fahrzeugtür anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Türgriffanordnung für eine Fahrzeugtür mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Türgriffanordnung für eine Fahrzeugtür umfasst einen Lagerbügel. Erfindungsgemäß ist an dem Lagerbügel eine Abdeckkappe aus Kunststoff angeordnet. Hinter der Abdeckkappe ist ein Stahleinleger angeordnet und mittels zweier Führungsflächen an der Abdeckkappe befestigt, wobei die Führungsflächen derart angeordnet sind, dass der Stahleinleger zur Abdeckkappe lageorientiert und rotationsgesichert gehalten ist. Die Abdeckkappe und der Stahleinleger sind am Lagerbügel mittels eines Befestigungselements befestigt, wobei Bohrungen für das Befestigungselement in der Abdeckkappe und im Stahleinleger kongruent angeordnet sind.
Die erfindungsgemäße Lösung bildet eine Vorrichtung zum Diebstahlschutz an der Türgriffanordnung der Fahrzeugtür eines Fahrzeugs, wobei durch den Stahleinleger ein erhöhter Diebstahlschutz erreicht wird.
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Durch die optionale Verwendung des Stahleinlegers wird eine Kosten- und Gewichtsvarianz ermöglicht. Vorteilhafterweise kann ohne zusätzliche Umbauten die Türgriffanordnung sowohl mit Stahleinleger als auch ohne Stahleinleger an Fahrzeugen verbaut werden. Somit kann, beispielsweise bei kosten- und/oder gewichtssensitiven Fahrzeugen, der Stahleinleger weggelassen werden und bei weniger kosten- und/oder gewichtssensitiven Fahrzeugen und/oder insbesondere bei höherpreisigen und daher mit einem höheren Diebstahlrisiko behafteten Fahrzeugen und/oder bei Fahrzeugen, welche für diebstahlkritische Regionen vorgesehen sind, kann der Stahleinleger auf die beschriebene Weise verbaut und dadurch der Diebstahlschutz entsprechend verbessert werden.
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Zudem ist durch die beschriebene Lösung eine Nachrüstbarkeit des Stahleinlegers sichergestellt, um den Diebstahlschutz auch nachträglich, d. h. auch noch nach der Herstellung des Fahrzeugs und auch nach bereits erfolgter Auslieferung an einen jeweiligen Kunden, noch verbessern zu können.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch eine Abdeckkappe einer Türgriffanordnung für eine Fahrzeugtür,
- 2 schematisch einen Stahleinleger für die Abdeckkappe aus 1,
- 3 schematisch den Stahleinleger aus 2 und ein Befestigungselement,
- 4 schematisch die Abdeckkappe aus 1 und den Stahleinleger aus 2, welche aneinander angeordnet sind, und
- 5 schematisch einen Lagerbügel der Türgriffanordnung mit daran angeordneter Abdeckkappe und daran angeordnetem Stahleinleger.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Anhand der 1 bis 5 wird im Folgenden eine Lösung zur Verbesserung des Diebstahlschutzes bei einer Türgriffanordnung 1 für eine Fahrzeugtür eines Fahrzeugs beschrieben.
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Bei einem Fahrzeugeinbruch werden mechanische Hilfsmittel, beispielsweise Bohrmaschine, Meisel und Hammer, als Einbruchswerkzeuge verwendet, um an Verriegelungsmechanismen der Fahrzeugtür zu gelangen und diese zu manipulieren. Ein solcher mechanischer Eingriff wird mittels der im Folgenden beschriebenen Lösung abgewehrt oder zumindest wird mittels dieser Lösung eine Überwindungszeit deutlich erhöht. Gleichzeitig ist diese Lösung kosten- und gewichtsoptimiert.
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Die Türgriffanordnung 1 für die Fahrzeugtür umfasst, einen in 5 gezeigten Lagerbügel 2 und einen beweglich daran angeordneten, hier nicht dargestellten, Türgriff. Der Lagerbügel 2 dient insbesondere einer Befestigung der Türgriffanordnung 1 an der Fahrzeugtür. Im Lagerbügel 2 ist beispielsweise ein Schließzylinder und/oder Schloss angeordnet.
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Die Türgriffanordnung 1 ist zumindest teilweise aus Kunststoff ausgebildet. Insbesondere ist eine in 1 gezeigte Abdeckkappe 3 aus Kunststoff vorgesehen, welche beispielsweise im Bereich des Türgriffs, des Schließzylinders und/oder des Schlosses angeordnet ist. Insbesondere ist diese Abdeckkappe 3 am Lagerbügel 2 angeordnet und beispielsweise als Schließzylinderabdeckung ausgebildet.
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Aufgrund der Ausbildung aus Kunststoff hat diese Abdeckkappe 3 jedoch mechanischen Einwirkungen durch Einbruchswerkzeuge nur einen geringen Widerstand entgegenzusetzen. Daher ist vorgesehen, dass zur Erhöhung des Diebstahlschutzes hinter dieser insbesondere als Schließzylinderabdeckung ausgebildeten Abdeckkappe 3 ein in 2 gezeigter Stahleinleger 4 angeordnet ist.
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Durch diesen Stahleinleger 4 ist sichergestellt, dass eine alleinige Manipulation am Kunststoffbauteil, d. h. insbesondere an der Abdeckkappe 3 aus Kunststoff, nicht zu einer Einbruchsmöglichkeit führt, da einbruchskritische Bereiche der Türgriffanordnung 1 durch den Stahleinleger 4 geschützt sind. Um dies sicherzustellen, ist der Stahleinleger 4 derart ausgebildet und angeordnet, dass er insbesondere diese einbruchskritischen Bereiche bedeckt und schützt.
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Eine Stahlgüte des Stahleinlegers 4 kann beispielsweise nach vorgegebenen Kriterien ausgewählt werden, beispielsweise nach der vorgesehenen Überwindungszeit. Somit sind verschiedene Stahlgüten für den Stahleinleger 4 möglich, beispielsweise auch hochfeste Werkstoffe, die eine Aufbohrsicherheit deutlich erhöhen.
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Der Stahleinleger 4 weist im dargestellten Beispiel zwei Führungsflächen 5 auf, mittels welcher er an der Abdeckkappe 3 befestigt ist, wobei die Führungsflächen 5 derart angeordnet sind, dass der Stahleinleger 4 zur Abdeckkappe 3 lageorientiert und rotationsgesichert positioniert und gehalten ist.
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Die Abdeckkappe 3 und der Stahleinleger 4 sind am Lagerbügel 2 mittels eines in 3 gezeigten Befestigungselements 6 befestigt, wobei Bohrungen 7 für das Befestigungselement 6 in der Abdeckkappe 3 und im Stahleinleger 4 kongruent angeordnet sind, wie in 4 gezeigt. Diese Bohrungen 7 sind ebenfalls kongruent zu entsprechenden Bohrungen 7 im Lagerbügel 2 angeordnet, wie in 5 gezeigt.
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Die Abdeckkappe 3 und der Stahleinleger 4 weisen vorteilhafterweise korrespondierende Rastelemente 8, 9 auf. Im hier dargestellten Beispiel ist das jeweilige Rastelement 8 an der Abdeckkappe 3 als Rastnase und das korrespondierende jeweilige Rastelement 9 am Stahleinleger 4 als Rastöffnung ausgebildet. Dadurch wird es ermöglicht, den Stahleinleger 4 in der Abdeckkappe 3 verliersicher für eine Montage am Lagerbügel 2 einzuclipsen, d. h. zu verrasten, so dass eine Zwei-Komponenten-Abdeckung mit Stahleinleger 4 ausgebildet ist.
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Im Verbund aus Abdeckkappe 3 und Stahleinleger 4 erfolgt dann die Montage im Lagerbügel 2. Durch eine axiale Verschraubung mittels des Befestigungselementes 6 entlang einer in den 4 und 5 schematisch dargestellten Schraubachse 10 wird dann ein Verbund zwischen Abdeckkappe 3, Stahleinleger 4 und Lagerbügel 2 erzeugt.
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Durch das Verwenden dieser Kombination aus dem Kunststoff-Stahl-Verschraubungskonzept wird ein erhöhter Diebstahlschutz erreicht.
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Zudem wird eine Kosten- und Gewichtsvarianz erreicht, da vorteilhafterweise eine optionale Verwendung des Stahleinlegers 4 möglich ist. D. h. die Türgriffanordnung 1 kann optional mit oder ohne den Stahleinleger 4 hergestellt werden. Beispielsweise wird der Stahleinleger 4 wahlweise verwendet für diebstahlkritische Regionen, d. h. wenn das Fahrzeug für derartige Regionen vorgesehen ist.
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Zudem ist vorteilhafterweise eine Nachrüstbarkeit des Stahleinlegers 4 sichergestellt, so dass der Stahleinleger 4 auch nachträglich, insbesondere auch nach Auslieferung des Fahrzeugs an einen jeweiligen Kunden, noch in die Türgriffanordnung 1 einbaubar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Türgriffanordnung
- 2
- Lagerbügel
- 3
- Abdeckkappe
- 4
- Stahleinleger
- 5
- Führungsfläche
- 6
- Befestigungselement
- 7
- Bohrung
- 8, 9
- Rastelement
- 10
- Schraubachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006020044 A1 [0002]