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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung eines Verkleidungsteils an einem Trägerteil im Innenraum eines Kraftfahrzeugs nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der
US 2,864,472 bekannt. Diese Vorrichtung weist einen in einen kreuzförmigen Aufnahmebereich an einem Innenverkleidungsbauteil eingreifenden Befestigungsclip in Form eines Federelements auf, der dazu dient, das Innenverkleidungsbauteil an einem Hinterschnitt zu halten. Der Befestigungsclip muss sich dabei verformen können, um die gewünschte Haltefunktion zu gewährleisten, ist dabei aber vom eigentlichen Bauteil losgelöst und stellt somit ein Zukaufteil dar, das separat montiert werden muss.
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Des Weiteren beschreibt die
DE 10 2014 008 806 A1 eine Vorrichtung zur Anbringung eines Verkleidungsteils an einem Trägerteil mittels eines T-förmigen Befestigungsclips, der in einen kreuzförmigen Aufnahmebereich eingreift.
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Die bekannten Lösungen dienen dabei ausschließlich der unmittelbaren Befestigung des Verkleidungsteils an dem Trägerteil.
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Das Problem der bekannten Lösungen besteht jedoch darin, dass insbesondere bei einem Seitencrash und der damit verbundenen Seitwärtsbewegung des Verkleidungsteils die Befestigungsclips brechen bzw. sich durch die seitliche Kraftverteilung lösen können. Dies führt teilweise dazu, dass sich die Verkleidungsteile durch den bei einem Seitencrash auftretenden Impuls je nach der Impulsrichtung in Richtung des Crashverlaufs bewegen und sich aus den Trägerteilen lösen, wodurch sie eine Gefährdung für die Insassen des Kraftfahrzeugs darstellen.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Befestigung eines Verkleidungsteils an einem Trägerteil im Innenraum eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, mit der verhindert wird, dass sich das Verkleidungsteil im Crashfall von dem Trägerteil löst.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Durch die beiden in die jeweiligen Öffnungen des Trägerteils eingreifenden, an dem Verkleidungsteil angeordneten Sicherungselemente kann ein Lösen des Verkleidungsteils von dem Trägerteil verhindert werden, da durch die bei einem Seitencrash auftretende Relativbewegung des Verkleidungsteils gegenüber dem Trägerteil die Sicherungselemente sich in die Haltebereiche hineinbewegen und dadurch das Verkleidungsteil an dem Trägerteil halten. Dies ist insbesondere hilfreich, wenn sich die zusätzlich zu den Sicherungselementen vorgesehenen und zur eigentlichen Befestigung des Verkleidungsteils an dem Trägerteil dienenden Befestigungselemente aus den für dieselben vorgesehenen Ausnehmungen in dem Trägerteil lösen.
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Die erfindungsgemäßen Sicherungselemente dienen somit nicht der Befestigung des Verkleidungsteils an dem Trägerteil, sondern lediglich der Sicherung des Verkleidungsteils an dem Trägerteil im Crashfall, wobei die durch den externen Impuls auf das Verkleidungsteil aufgebrachte Kraft, welche das Verkleidungsteil gegenüber dem Trägerteil verschiebt, bewusst genutzt wird, um das Sicherungselement in einen Bereich der Öffnungen in dem Trägerteil zu bringen, in dem dasselbe sicher gehalten ist.
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Zusätzlich dienen die Öffnungen auch zur Vormontage des Verkleidungsteils an dem Trägerteil, wodurch die Montage dieser beiden Bauteile erheblich vereinfacht werden kann.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass sowohl die Befestigungselemente als auch die Sicherungselemente einteilig mit dem Verkleidungsteil ausgeführt sein können, so dass keine zusätzlichen Bauteile benötigt werden und sich eine kostengünstige Fertigung ergibt.
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Wenn in einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Sicherungselemente T-förmig ausgeführt sind und jeweils einen Stababschnitt und wenigstens zwei sich von dem jeweiligen Stababschnitt seitlich weg erstreckende Hintergreifelemente aufweisen, welche den Haltebereich der jeweiligen Öffnung hintergreifen, so ist zum einen eine einfach herzustellende Kontur der Sicherungselemente gegeben und es wird zum anderen die oben beschriebene Funktionsweise der Sicherung des Verkleidungsteils an dem Trägerteil im Crashfall zuverlässig gewährleistet.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Stababschnitt eine derartige Länge aufweist, dass die Hintergreifelemente im montierten Zustand des Verkleidungsteils an dem Trägerteil einen Abstand von dem Trägerteil aufweisen. Dadurch schlagen die Hintergreifelemente im Crashfall erst nach Zurücklegen einer bestimmten Wegstrecke an dem Trägerteil an, wodurch eine gewisse Kraft bereits abgebaut ist und die Wahrscheinlichkeit des Abreißens der Hintergreifelemente von dem Stababschnitt wesentlich verringert wird.
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Ein zusätzlicher Abbau von im Crashfall auftretenden Kräften wird erreicht, wenn die Hintergreifelemente jeweilige Rampen aufweisen, die jeweils eine sich in Richtung der Verschiebung des Trägerteils relativ zu dem Verkleidungsteil ansteigende Schrägfläche aufweisen.
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Wenn dabei das Trägerteil jeweilige mit den Rampen der Hintergreifelemente korrespondierende Rampen aufweist, so wird ein Verkeilen der Sicherungselemente des Verkleidungsteils an dem Trägerteil erreicht, was die Wahrscheinlichkeit des Lösens des Verkleidungsteils von dem Trägerteil noch weiter verringert.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
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Es zeigt:
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1 eine sehr schematische Ansicht eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs mit einem Trägerteil und einem daran befestigten Verkleidungsteil;
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2 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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3 eine detaillierte Ansicht eines Teils der Vorrichtung aus 3 in einem montierten Zustand;
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4 die Vorrichtung aus 3 im Crashfall; und
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5 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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1 zeigt in einer sehr schematischen Darstellung ein Trägerteil 1 in einem nicht näher bezeichneten Innenraum eines in seiner Gesamtheit nicht dargestellten Kraftfahrzeugs. Das Trägerteil 1 weist mehrere Ausströmöffnungen 2 auf, die in an sich bekannter Weise zur Belüftung des Innenraums des Kraftfahrzeugs dienen. An dem Trägerteil 1 ist ein Verkleidungsteil 3 angebracht, das sich über eine bestimmte Breite des Innenraums des Kraftfahrzeugs erstreckt. Insbesondere handelt es sich bei dem Trägerteil 1 um eine Instrumententafel bzw. Schalttafel des Kraftfahrzeugs. Es sind jedoch auch andere Ausführungen des Trägerteils 1 denkbar.
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In 2 ist eine Vorrichtung 4 zur Befestigung des Verkleidungsteils 3 an dem Trägerteil 2 dargestellt. Die Vorrichtung 4 weist in dem Trägerteil 1 sich befindende Ausnehmungen 5 auf, in welche an dem Verkleidungsteil 3 angebrachte Befestigungselemente 6 eingreifen. Mit den in die Ausnehmungen 5 eingreifenden Befestigungselemente 6 wird die eigentliche Befestigung des Verkleidungsteils 3 an dem Trägerteil 1 erreicht. Die Befestigungselemente 6 können dabei in an sich bekannter Weise ausgeführt sein.
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Um ein vollständiges Lösen des Verkleidungsteils 3 von dem Trägerteil 1 im Crashfall, insbesondere bei einem Seitencrash, zu verhindern, weist das Verkleidungsteil 3 mindestens zwei Sicherungselemente 7 auf, die vorzugsweise einteilig mit dem Verkleidungsteil 3 ausgeführt sind. Trotz dieser einteiligen Ausführung können die Sicherungselemente 7 aus einem anderen Material bestehen als das Verkleidungselement 3. Beispielsweise können die Sicherungselemente 7 in der Art eines Zweikomponententeils in dem Verkleidungsteil 3 integriert sein. Die Sicherungselemente 7 können beispielsweise auch aus Metall bestehen, wenn das Verkleidungsteil 3 aus Kunststoff besteht. In diesem Fall können die aus Metall bestehenden Sicherungselemente 7 bei der Herstellung des Verkleidungsteils 3 zum Beispiel durch Eingießen in demselben befestigt werden.
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Des Weiteren weist das Trägerteil 1 wenigstens zwei voneinander beabstandete Öffnungen 8 auf, deren Abstand im Prinzip dem Abstand der Sicherungselemente 7 entspricht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Öffnungen 8 kreuzförmig ausgebildet, es ist jedoch möglich, die Öffnungen 8 T-förmig auszuführen.
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Die Öffnungen 8 weisen jeweilige, in den 3 und 4 gekennzeichnete Einführbereiche 9 auf, die wiederum eine derartige Größe aufweisen, dass die Sicherungselemente 7 in dieselben einführbar sind. Des Weiteren weisen die Öffnungen 8 sich beiderseits an die Einführbereiche 9 anschließende Haltebereiche 10 auf, die wiederum eine derartige Größe aufweisen, dass die Sicherungselemente 7, die auch als Rückhalteelemente bezeichnet werden können, in denselben gehalten sind. Durch eine Verschiebung des Trägerteils 1 relativ zu dem Verkleidungsteil 3 in der mit ”x” bezeichneten Richtung gelangen die Sicherungselemente 7 von den Einführbereichen 9 in die Haltebereiche 10. Aus einem Vergleich der 3 und 4 ist diese Bewegung der Sicherungselemente 7 in den Öffnungen 8 erkennbar. Diese Verschiebung des Verkleidungsteils 3 gegenüber dem Trägerteil 1 ergibt sich insbesondere bei einem Seitencrash, d. h. einer in der Richtung ”x” wirkenden Kraft aufgrund eines Seitenaufpralls.
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Der Verlauf bzw. die Ausgestaltung der Öffnungen 8, d. h. die Anordnung des Haltebereichs 10 gegenüber dem Einführbereich 9, kann in Abhängigkeit von der Anordnung des Verkleidungsteils 3 innerhalb des Innenraums des Kraftfahrzeugs unterschiedlich sein und von der zu erwartenden Krafteinwirkung auf das Verkleidungsteils 3 abhängen.
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Wie sowohl aus 2 als auch aus der detaillierteren Darstellung der 3 und 4 erkennbar ist, sind die Sicherungselemente 7 im vorliegenden Fall T-förmig ausgeführt und weisen jeweils einen Stababschnitt 7a und zwei sich von dem jeweiligen Stababschnitt 7a seitlich weg erstreckende Hintergreifelemente 7b auf. Dabei sind es die Hintergreifelemente 7b, die den Haltebereich 10 der jeweiligen Öffnung 8 hintergreifen.
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Des Weiteren ist in den 3 und 4 erkennbar, dass der Stababschnitt 7a eine derartige Länge aufweist, dass die Hintergreifelemente 7b im montierten Zustand des Verkleidungsteils 3 an dem Trägerteil 1 einen Abstand von dem Trägerteil 1 aufweisen. Der Abstand der Hintergreifelemente 7b von dem Trägerteil 1 kann beispielsweise 10 mm und mehr betragen.
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Im vorliegenden Fall sind sowohl die beiden Öffnungen 8 als auch die beiden Sicherungselemente 7 identisch zueinander ausgeführt, es wäre jedoch auch möglich, diese mit geringfügigen Abweichungen auszuführen. Des Weiteren sind bei der dargestellten Ausführungsform die Sicherungselemente 7 in unterschiedlichen Ebenen des Verkleidungsteils 3 angeordnet. Durch diese Anordnung der Sicherungselemente 7 in unterschiedlichen Ebenen ist es problemlos möglich, das Verkleidungsteil 3 gekrümmt bzw. dreidimensional auszuführen. Des Weiteren kann das Verkleidungsteil 3 auch an mehreren Trägerteilen 1 angebracht werden.
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Vorzugsweise sind die Befestigungselemente 6 so relativ zu den Sicherungselementen 7 angeordnet, dass sich die Sicherungselemente 7 nach der Einführung der Befestigungselemente 6 in die Ausnehmungen 5 in den Haltebereichen 10 der Öffnungen 8 befinden.
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Bei der Ausführungsform von 5 weisen die Hintergreifelemente 7b jeweilige Rampen 11 auf, die wiederum eine sich entgegen der mit ”x” bezeichneten Richtung der Verschiebung des Trägerteils 1 relativ zu dem Verkleidungsteil 3 ansteigende Schrägfläche 11a aufweisen. Das Trägerteil 1 weist jeweilige, mit den Rampen 11 der Hintergreifelemente 7b korrespondierende, in 5 nur sehr schematisch angedeutete Rampen 12 auf, die mit entsprechenden Schrägflächen 12a versehen sind.
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Durch die miteinander korrespondierenden Rampen 11 und 12 wird eine Reibung zwischen dem Verkleidungsteil 3 und dem Trägerteil 1 erzeugt, die für einen zusätzlichen Abbau der im Crashfall auftretenden Kraft sorgt. Die auf diese Weise eingeleiteten Kräfte können über die Winkel der beiden Rampen 11 und 12 eingestellt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2864472 [0002]
- DE 102014008806 A1 [0003]