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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fixierung eines Zündlenkschlosses eines Motorrads mit einer Halterung, an der das Zündlenkschloss fixiert ist.
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Im Stand der Technik sind Zündlenkschlösser direkt strukturfest an dem Motorrad verschraubt. Die Befestigung ist in diesem Bezug unabhängig davon, ob es sich um ein mechanisches Zündlenkschloss mit einem Schlüssel oder um ein elektrisches Zündlenkschloss mit einer Fernbedienung handelt und ist üblicherweise an dem Motorradrahmen realisiert. Nachteilig an dieser Fixierung des Zündlenkschlosses ist, dass durch die strukturfeste Verschraubung Stöße und Vibrationen, die beispielsweise von dem Motor des Motorrads oder von einem Fahren über unebene Straßen mit dem Motorrad resultieren, direkt in das Zündlenkschloss eingeleitet werden. Aufgrund dieser Stöße bzw. Vibrationen kann es zu einem Defekt des Zündlenkschlosses kommen. Dies tritt vor allem bei einem elektronischen Zündlenkschloss mit einer Fernbedienung auf, sodass für bestimmte Motorräder und Einsatzbereiche des Motorrads ein Zündlenkschloss mit einer Fernbedienung aufgrund von stoß- oder vibrationsbedingten Defekten nicht angeboten werden kann.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Fixierung eines Zündlenkschlosses eines Motorrads mit einer Halterung bereit zu stellen, das die Ausfälle des Zündlenkschlosses minimiert und den Einsatz eines elektrischen Zündlenkschlosses mit einer Fernbedienung an erhöht stoß- oder vibrationsbelasteten Motorrädern ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird daher eine Vorrichtung zur Fixierung eines Zündlenkschlosses eines Motorrads mit einer Halterung, an der das Zündlenkschloss fixiert ist, vorgeschlagen. Die Vorrichtung ist mittels der Halterung durch Befestigungsmittel an dem Motorrad fixierbar und umfasst an der Halterung angeordnete elastische Entkopplungselemente zur Stoß- und Vibrationsentkopplung zwischen dem Motorrad und der Halterung. Dabei ist günstig, dass aufgrund der elastischen Entkopplungselemente während dem Betrieb des Motorrads auftretende Stöße und Vibrationen nicht unmittelbar und direkt auf das Zündlenkschloss übertragen, sondern zunächst durch die Entkopplungselemente und die Halterung gedämpft bzw. reduziert werden. Auf diese Weise ergibt sich ein größerer Einsatzbereich des Zündlenkschlosses, z.B. auch im Offroadbereich, wo wesentlich höhere Stöße und Vibrationen auftreten. Besonders vorteilhaft ist, dass die Vorrichtung bei sämtlichen Motorrad- bzw. Motorenkonzepten und deren Vibrationsprofil einsetzbar ist, da sie sich über das Elastizitätsmodul der Entkopplungselemente an die jeweiligen Anforderungen anpassen lässt. Als Entkopplungselement können beispielsweise Gummiringe, Gummibuchsen oder Gummischeiben eingesetzt werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass die elastischen Entkopplungselemente in einem montierten Zustand direkt an der Halterung anliegen. Mittels dieser Anordnung werden die Stöße und Vibrationen, die aus dem Betrieb des Motorrads resultieren, optimal gedämpft bzw. reduziert. Dies resultiert daraus, dass die elastischen Entkopplungselemente diese Vibrationen und Stöße unmittelbar von dem Motorrad aufnehmen, diese dann aufgrund der Entkopplung und der Elastizität durch die Entkopplungselemente reduziert und erst anschließend zu dem Zündlenkschloss geleitet werden.
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Vorzugsweise ist die Vorrichtung zur Fixierung eines Zündlenkschlosses so ausgebildet, dass an der Halterung Befestigungsabschnitte vorgesehen sind, an denen die Halterung mittels der Befestigungsmittel an dem Motorrad fixierbar ist. Dadurch kann die Halterung und damit auch das Zündlenkschloss auf eine einfache Art und Weise an dem Motorrad fixiert werden. Als Befestigungsmittel dienen vorzugsweise Schrauben. Gleichzeitig hat eine Positionierung der Befestigungsabschnitte große Auswirkungen auf die Stoß- und Vibrationsentkopplung bzw. Übertragung der Stöße und Vibrationen auf das Zündlenkschloss. Optimale Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn die Aufspannfläche der Befestigungsabschnitte so groß wie möglich ist. Als Aufspannfläche ist hierbei die Fläche definiert, die eingegrenzt wird, wenn man sämtliche Befestigungsabschnitte mit ihren benachbarten Befestigungsabschnitten mit einer gedachten Linie verbindet. Dabei weisen zumindest zwei Befestigungsabschnitte einen größeren Abstand zueinander auf, als zwei weitere Befestigungsabschnitte zueinander.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die Halterung an jedem der Befestigungsabschnitte mit einer Anlage, die eine Außenfläche an dem jeweiligen Befestigungsabschnitt darstellt, an dem jeweiligen elastischen Entkopplungselement anliegt.
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Ferner ist eine Variante vorteilhaft, bei der das jeweilige elastische Entkopplungselement einstückig ist und durch den jeweiligen Befestigungsabschnitt hindurch ragt und auf der der Anlage gegenüberliegenden Außenfläche hervorsteht, wobei das Befestigungsmittel gegen das elastische Entkopplungselement wirkt und die Halterung an dem Motorrad befestigt.
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Alternativ ist eine Ausführung günstig, bei der an jedem der Befestigungsabschnitte auf der der Anlage gegenüberliegenden Außenfläche ein weiteres elastisches Dämpfungselement angeordnet ist. Dabei wirkt das Befestigungsmittel gegen das elastische Entkopplungselement und befestigt die Halterung an dem Motorrad. Dadurch liegen die Anlage und die Außenfläche des jeweiligen Befestigungsabschnitts an einem elastischen Entkopplungselement an. Somit werden sämtliche Stöße und Vibrationen die von dem Motorrad auf die Halterung übertragen werden von den elastischen Entkopplungselementen gedämpft bzw. reduziert.
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In einer weiteren vorteilhaften Variante ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Befestigungsabschnitte von einem Außenrandabschnitt der Halterung vorstehend und mit jeweils einer wannenartigen Vertiefung ausgebildet sind. Dabei ist günstig, dass die Befestigungsabschnitte zur Montage der Halterung gut zugänglich sind und deren Position und Ausgestaltung an der Halterung einfach an die jeweiligen Befestigungspositionen an dem Motorrad angepasst werden können. Auch können die Befestigungsmittel in der wannenartigen Vertiefung versenkt werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Fixierung eines Zündlenkschlosses eines Motorrads ist in einer Ausführungsvariante ausgebildet, dass zwei der vorstehenden Befestigungsabschnitte zwischen sich eine U-förmige Aufnahme bilden, die geeignet ist, einen Steuerkopf des Motorrads zumindest abschnittsweise zu umgreifen. Dadurch wird eine möglichst große Aufspannfläche erreicht. Ferner erleichtert dies die Montage, da mit der U-förmigen Aufnahme an dem Steuerkopf angesetzt werden kann. Der Formschluss kann alternativ durch eine beliebige Geometrie am Rahmen des Motorrads hergestellt werden.
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Weiter vorteilhaft ist es, wenn die Halterung eine zentrale Aussparung aufweist, in die das Zündlenkschloss eingesetzt ist und an der das Zündlenkschloss mittels zumindest eines Befestigungsmittels fixiert ist. Vorteilhaft daran ist, dass das Zündlenkschloss von der einen Seite in die Halterung eingesetzt und daran befestigt werden kann und von der anderen Seite für den Zündschlüssel zugänglich ist. Dadurch kann das Zündlenkschloss nicht aus der Halterung fallen, da es sich innerhalb der Halterung befindet. Darüber hinaus ist die Vorrichtung diebstahlsicher, da sie durch die Befestigungsmittel in dieser Richtung fixiert sind. Lediglich ein kleiner Einsteckabschnitt für den Zündschlüssel kann von der Halterung hervor ragen. Ferner erkennt der Fahrer keine Befestigungsmittel, da das Zündlenkschloss von der Innenseite der Halterung gesehen an dieser befestigt ist. Dieser Umstand erhöht das Wertigkeitsempfinden des Nutzers.
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In einer Weiterbildung der vorliegenden Vorrichtung zur Fixierung eines Zündlenkschlosses eines Motorrads ist ferner vorgesehen, dass die Halterung zumindest eine Aussparung aufweist, die zur befestigenden Aufnahme von Motorradverkleidungsteilen ausgebildet ist. Der Bauraum und folglich auch die Positionen an denen Verkleidungsteile an dem Motorrad befestigt werden können ist bei Motorrädern sehr gering. Deshalb ist es besonders vorteilhaft, dass die Halterung zusätzliche Funktionen wie eine Aufnahme für Verkleidungsteile bereit stellt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Halterung einstückig ausgebildet ist. Dadurch ist die Konstruktion der Halterung sehr stabil und die Montage aufgrund der geringen Bauteilanzahl einfach.
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Erfindungsgemäß wird weiterhin ein Motorrad, das einen Motorradrahmen und eine erfindungsgemäße und vorstehend beschriebene Vorrichtung zur Fixierung des Zündlenkschlosses eines Motorrads umfasst, vorgeschlagen. An dem Motorradrahmen des Motorrads ist für jeden der Befestigungsabschnitte eine korrespondierende Anlagefläche und an jeder korrespondierenden Anlagefläche eine Buchse zur Aufnahme des Befestigungsmittels ausgebildet. Damit stellt das Motorrad entsprechend der Halterung Fixierungspositionen für jeden Befestigungsabschnitt bereit. Das Befestigungsmittel greift in die entsprechende Buchse ein und fixiert dadurch die Halterung mittels des Befestigungsabschnitts an dem Motorrad.
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Vorzugsweise ist das Motorrad mit dem Motorradrahmen und der vorstehend beschriebenen Vorrichtung so ausgebildet, dass in jede der Buchsen jeweils eines der elastischen Entkopplungselemente eingesetzt ist, das von der Anlagefläche hervorsteht. Die elastischen Kopplungselemente sind dadurch in der Buchse für eine Montage der Halterung mittels des Befestigungsmittels vorfixiert. Ferner ist aufgrund des Hervorstehens der elastischen Entkopplungselemente garantiert, dass die Halterung ausschließlich an diesem Anliegt.
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In einer vorteilhaften Ausführungsvariante des Motorrads ist vorgesehen, dass jeder der Befestigungsabschnitte mittels eines Befestigungsmittels fixierbar ist. Das Befestigungsmittel greift in den jeweiligen Befestigungsabschnitt und die jeweilige Buchse ein. Dadurch ist der Befestigungsabschnitt zwischen dem entsprechenden elastischen Entkopplungselement, das an der Anlage anliegt, und dem entsprechenden elastischen Entkopplungselement, das an der Außenoberfläche anliegt, befestigt.
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Auf diese Weise ist gewährleistet, dass aufgrund der hervorstehenden Entkopplungselemente die Halterung mit ihren Befestigungsabschnitten direkt an den Entkopplungselementen anliegt und auf der anderen Seite ein Entkopplungselement zwischen dem Befestigungsabschnitt und dem Befestigungsmittel angeordnet ist. Somit liegt die Halterung unmittelbar und nur an elastischen Entkopplungselementen an und die gewünschte Dämpfung bzw. Reduzierung der Stöße und Vibrationen wird erzielt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Motorrads umgreifen in einem montierten Zustand der Halterung zwei der Befestigungsvorsprünge einen Steuerkopf des Motorrads zumindest abschnittsweise. Im Fahrbetrieb besteht ein kleiner Spalt zwischen der Halterung und dem Steuerkopf. Alternativ können die beiden Befestigungsvorsprünge eine beliebige Geometrie am Rahmen des Motorrads umgreifen. Durch einen Aufbruchversuch, bei dem der Lenker ausgelenkt wird, werden die Halterung und die elastischen Entkoppelungselemente verformt und es kommt zur Anlage des Halters an dem Steuerkopf bzw. der Geometrie am Rahmen des Motorrads. Dadurch wird bei aktivierter Lenkersperre und maximal möglicher Auslenkung die Halterung an dem Steuerkopf zusätzlich stabilisiert, sodass eine weitere Auslenkung einer Motorradgabel zuverlässig blockiert wird. Somit ist das Motorrad mittels der Vorrichtung diebstahlsicher in einem verschlossenen Zustand und zudem liegt die Vorrichtung im Fahrbetrieb nicht direkt an dem Motorrad an, wodurch eine direkte Übertragung von Stößen oder Vibrationen vermieden wird.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Motorradrahmens und eine Vorrichtung zur Fixierung eines Zündlenkschlosses mit Zündlenkschloss; und
- 2 eine Seitenansicht eines Motorradrahmens und eine Vorrichtung zur Fixierung eines Zündlenkschlosses.
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In 1 ist eine perspektivische Ansicht eines Motorradrahmens 13 und einer Vorrichtung 1 zur Fixierung eines Zündlenkschlosses 2 mit einem integrierten Zündlenkschloss 2 dargestellt. Die Vorrichtung 1 ist mittels einer Halterung 3 durch Schrauben 7 an dem Motorradrahmen 13 fixiert. Ferner ist die Halterung 3 einstückig ausgebildet und weist eine zentrale Aussparung 12 auf, in die das Zündlenkschloss 2 eingesetzt ist. Das Zündlenkschloss 2 ist an der Halterung 3 mittels Schrauben 7 fixiert ist.
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An der Halterung 3 sind vier Befestigungsabschnitte 15 vorgesehen über die die Halterung 3 mittels der Schrauben 7 an dem Motorradrahmen 13 fixiert ist. Dabei stehen die Befestigungsabschnitte 15 von einem Außenrandabschnitt der Halterung 3 vor und sind mit jeweils einer wannenartigen Vertiefung 11 ausgebildet.
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Zwei der vorstehenden Befestigungsabschnitte 15 bilden zwischen sich eine U-förmige Aufnahme und umgreifen einen Steuerkopf 16 des Motorrads abschnittsweise, sodass sich ein kleiner Spalt zwischen den Befestigungsabschnitten 15 und dem Steuerkopf 16 ausbildet.
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Ferner sind an der Halterung 3 elastische Entkopplungselemente 4, welche als Gummibuchsen ausgebildet sind, zur Stoß- und Vibrationsentkopplung zwischen dem Motorradrahmen 13 und den Befestigungsabschnitten 15 angeordnet.
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Die Halterung 3 weist zwei Aussparungen 14 auf, die zur befestigenden Aufnahme von Motorradverkleidungsteilen ausgebildet sind. Außerdem ist die Halterung 3 nach vorne hin in Richtung des Steuerkopfs geöffnet, um die in dem Zündlenkschloss 2 integrierte Lenkradsperre aktivieren zu können.
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2 zeigt eine Seitenansicht eines Motorradrahmens 13 und einer Vorrichtung 1 zur Fixierung eines Zündlenkschlosses 2. An dem Motorradrahmen 13 des Motorrads ist für jeden der Befestigungsabschnitte 15 eine korrespondierende Anlagefläche 5 und an jeder korrespondierenden Anlagefläche 5 eine Buchse 6 zur Aufnahme der Schraube 7 ausgebildet. In jede der Buchsen 6 ist jeweils eines der elastischen Entkopplungselemente 4 eingesetzt und steht von der Anlagefläche 5 hervor. Dabei ist jeder der Befestigungsabschnitte 15 mittels einer Schraube 7, das in den jeweiligen Befestigungsabschnitt 15 und die Buchse 6 eingreift, fixiert. Der jeweilige Befestigungsabschnitt 15 ist zwischen dem entsprechenden elastischen Entkopplungselement 4, das an der Anlage 9 anliegt, und dem entsprechenden elastischen Entkopplungselement 4, das an der Außenfläche 10 anliegt, befestigt.
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Wie in 2 dargestellt liegen die elastischen Entkopplungselemente 4 in montiertem Zustand direkt an der Halterung 3 an. Dafür steht die Halterung 3 an jedem der Befestigungsabschnitte 15 mit einer Anlage 9 an dem jeweiligen elastischen Entkopplungselement 4 in Kontakt. Das jeweilig elastische Entkopplungselement ragt durch den entsprechenden Befestigungsabschnitt 15 hindurch und steht an dem jeweiligen Befestigungsabschnitt 15 auf der der Anlage 9 gegenüberliegenden Außenfläche 10 hervor. Die jeweilige Schraube 7 wirkt gegen das jeweilige elastische Entkopplungselement 4 und befestigt die Halterung 3 an dem Motorrad.