DE102018007087A1

DE102018007087A1 - Fahrerassistenzverfahren

Info

Publication number: DE102018007087A1
Application number: DE102018007087.6A
Authority: DE
Inventors: Martin Fischer
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2018-09-07
Filing date: 2018-09-07
Publication date: 2019-03-07

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Fahrerassistenzverfahren für ein Fahrzeug, wobei mittels einer fahrzeugeigenen Kamera (2) eine Fahrzeugumgebung erfasst wird. Erfindungsgemäß wird anhand von mittels der Kamera (2) erfassten Umgebungsdaten (U) erkannt, ob während einer Geschwindigkeitsüberwachung, einer Überwachung einer Beachtung eines Rotlichts einer Lichtzeichenanlage oder einer Abstandsüberwachung ein Verkehrsverstoß des Fahrzeugs erfasst wurde. Bei Erkennung einer Erfassung eines Verkehrsverstoßes wird anhand von erfassten Umgebungsdaten (U) und/oder Kartendaten (K) einer digitalen Karte (4) und fahrzeugspezifischen Daten (D) eine Art des Verkehrsverstoßes ermittelt und es wird eine Information (I), umfassend eine Beschreibung einer Art des Verkehrsverstoßes, im Fahrzeuginneren ausgegeben.

Description

Die Erfindung betrifft ein Fahrerassistenzverfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der EP 1 764 749 B1 sind ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrtenrekorders und ein Fahrtenrekorder für ein Kraftfahrzeug bekannt, der dazu ausgebildet ist, ein Bild von einer Szenerie um ein Kraftfahrzeug herum unter Verwendung einer in dem Kraftfahrzeug angebrachten Überwachungskamera in kontinuierlicher Weise aufzunehmen und dann, wenn ein Detektionssignal, das das Auftreten eines anomalen Fahrzustands anzeigt, von einem Anomaliezustands-Detektionssensor abgegeben wird, dazu ausgebildet ist, Bilddaten der Szenerie für eine Zeitdauer mit einer bestimmten Länge um den Zeitpunkt des Auftretens des anomalen Fahrzustands zusammen mit zusätzlicher dem Fahrzustand zugeordneter Information in einem Aufzeichnungsspeicher als Fahrtaufzeichnungsdaten aufzuzeichnen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein neuartiges Fahrerassistenzverfahren anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Fahrerassistenzverfahren gelöst, welches die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei dem Fahrerassistenzverfahren für ein Fahrzeug wird mittels einer fahrzeugeigenen Kamera eine Fahrzeugumgebung erfasst.
Erfindungsgemäß wird anhand von mittels der Kamera erfassten Umgebungsdaten erkannt, ob während einer Geschwindigkeitsüberwachung, einer Überwachung einer Beachtung eines Rotlichts einer Lichtzeichenanlage oder einer Abstandsüberwachung ein Verkehrsverstoß des Fahrzeugs erfasst wurde. Bei Erkennung einer Erfassung eines Verkehrsverstoßes wird anhand von erfassten Umgebungsdaten und/oder Kartendaten einer digitalen Karte und fahrzeugspezifischen Daten eine Art des Verkehrsverstoßes ermittelt und es wird eine Information, umfassend eine Beschreibung einer Art des Verkehrsverstoßes, im Fahrzeuginneren ausgegeben.
Das Verfahren ermöglicht eine Information eines Fahrers des Fahrzeugs bei einem Verkehrsverstoß, damit dieser sehr schnell Kenntnis über die Art des gegebenenfalls begangenen Verkehrsverstoßes hat. Weiterhin ist es möglich, bei Erkennung einer Erfassung eines Verkehrsverstoßes automatisch oder manuell den Verkehrsverstoß betreffende Daten zu speichern.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt:

1 schematisch ein Blockschaltbild einer Fahrerassistenzvorrichtung.

In der einzigen 1 ist ein Blockschaltbild eines möglichen Ausführungsbeispiels einer Fahrerassistenzvorrichtung 1 dargestellt.
Die Fahrerassistenzvorrichtung 1 umfasst eine fahrzeugeigene Kamera 2, eine Auswerteeinheit 3, eine digitale Karte 4, eine Ausgabeeinheit 5 und eine Speichereinheit 6.
Während einer Fahrt eines die Fahrerassistenzvorrichtung 1 aufweisenden Fahrzeugs wird mittels der Kamera 2 eine Fahrzeugumgebung erfasst. Die Kamera 2 ist beispielsweise eine so genannte Multipurpose-Kamera oder eine Kamera 2 zur Realisierung eines Augmented-Reality-Systems. Mittels der Kamera 2 dabei erfasste Umgebungsdaten U werden an die Auswerteeinheit 3 übermittelt.
Die Auswerteeinheit 3 überprüft die mittels der Kamera 2 erfassten Umgebungsdaten U, unter anderem dahingehend, ob während einer Geschwindigkeitsüberwachung, einer Überwachung einer Beachtung eines Rotlichts einer Lichtzeichenanlage oder einer Abstandsüberwachung ein Verkehrsverstoß des Fahrzeugs erfasst wurde. Dies kann beispielsweise anhand einer Erkennung eines Lichtblitzes in den mittels der Kamera 2 erfassten Umgebungsdaten U erfolgen.
Wird eine Erfassung eines Verkehrsverstoßes erkannt, wird mittels der Auswerteeinheit 3 anhand der erfassten Umgebungsdaten U und/oder Kartendaten K der digitalen Karte 4 und fahrzeugspezifischen Daten D, beispielsweise einer gemessenen Geschwindigkeit des Fahrzeugs und/oder eines gemessenen Abstands zu einem vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer, eine Art des Verkehrsverstoßes ermittelt. Beispielsweise wird hierbei eine aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs mit einer aus einer Verkehrszeichenerkennung und/oder der digitalen Karte 4 bekannten Geschwindigkeitsbegrenzung verglichen. Auch ist es möglich, anhand des gemessenen Abstands zu dem vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer und der aktuellen Geschwindigkeit einen erforderlichen Mindestabstand zu bestimmen.
Nach der Ermittlung der Art des Verkehrsverstoßes wird mittels der Auswerteeinheit 3 eine Information I erzeugt und an die im Fahrzeuginneren befindliche Ausgabeeinheit 5, beispielsweise einen Bildschirm, übertragen. Die Ausgabeeinheit 5 gibt anschließend die Information I an den Fahrer des Fahrzeugs aus, so dass diesem mitgeteilt wird, welchen Verkehrsverstoß er begangen hat.
In möglichen Ausgestaltungen umfasst die Information I zusätzlich eine Beschreibung eines Umfangs des Verkehrsverstoßes und/oder von dem Fahrer des Fahrzeugs zu erwartende und aus dem Verkehrsverstoß resultierende Konsequenzen.
Beispielsweise umfasst die Information I bei Überschreitung einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit einen Wert der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, einen Wert der vom Fahrzeug während des erfassten Verkehrsverstoßes gefahrenen Geschwindigkeit, die von dem Fahrer des Fahrzeugs zu erwartende und aus dem Verkehrsverstoß resultierenden Konsequenzen, wie beispielsweise ein Verwarnungsgeld, ein Bußgeld, ein Fahrverbot und/oder ein Eintrag in einem Fahreignungsregister, und eine anhand der Kamera 2 während des erfassten Verkehrsverstoßes erfasste Videosequenz.
Beispielsweise umfasst die Information I bei Unterschreitung eines erforderlichen Mindestabstands zu einem vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer einen Wert der vom Fahrzeug während des erfassten Verkehrsverstoßes gefahrenen Geschwindigkeit, einen während des Verstoßes erfassten Abstand des Fahrzeugs zu dem vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer, die von dem Fahrer des Fahrzeugs zu erwartende und aus dem Verkehrsverstoß resultierenden Konsequenzen, wie beispielsweise ein Verwarnungsgeld, ein Bußgeld, ein Fahrverbot und/oder ein Eintrag in einem Fahreignungsregister, und eine anhand der Kamera 2 während des erfassten Verkehrsverstoßes erfasste Videosequenz. Beispielsweise umfasst die Information I bei einem erfassten so genannten Rotlichtverstoß eine Art des Rotlichtverstoßes, die von dem Fahrer des Fahrzeugs zu erwartende und aus dem Rotlichtverstoß resultierenden Konsequenzen, wie beispielsweise ein Verwarnungsgeld, ein Bußgeld, ein Fahrverbot und/oder ein Eintrag in einem Fahreignungsregister, und eine anhand der Kamera 2 während des erfassten Rotlichtverstoßes erfasste Videosequenz.
In einer möglichen Ausgestaltung werden bei Erkennung der Erfassung des Verkehrsverstoßes die ausgegebene Information I und mittels der Kamera 2 zumindest während des Verkehrsverstoßes erfasste Umgebungsdaten U, beispielsweise eine oben genannte Videosequenz, automatisch in der Speichereinheit 6 hinterlegt.
In einer weiteren möglichen Ausgestaltung wird bei Erkennung der Erfassung des Verkehrsverstoßes eine Speicheranfrage A an den Fahrer des Fahrzeugs ausgegeben. In der Speicheranfrage A wird der Fahrer gefragt, ob die ausgegebene Information I und mittels der Kamera 2 zumindest während des Verkehrsverstoßes erfasste Umgebungsdaten U, beispielsweise eine oben genannte Videosequenz, in der Speichereinheit 6 hinterlegt werden sollen. Bei Bestätigung der Speicheranfrage A durch den Fahrer erfolgt die Speicherung.
Die Speicherung dieser Daten ermöglicht eine spätere Überprüfung eines den Verkehrsverstoß betreffenden Vorwurfs und/oder eine Verwendung als Beweismittel für den Fahrer des Fahrzeugs.
Bezugszeichenliste

1: Fahrerassistenzvorrichtung
2: Kamera
3: Auswerteeinheit
4: digitale Karte
5: Ausgabeeinheit
6: Speichereinheit
A: Speicheranfrage
D: Daten
I: Information
K: Kartendaten
U: Umgebungsdaten

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

EP 1764749 B1 [0002]

Claims

Fahrerassistenzverfahren für ein Fahrzeug, wobei mittels einer fahrzeugeigenen Kamera (2) eine Fahrzeugumgebung erfasst wird, dadurch gekennzeichnet, dass - dass anhand von mittels der Kamera (2) erfassten Umgebungsdaten (U) erkannt wird, ob während einer Geschwindigkeitsüberwachung, einer Überwachung einer Beachtung eines Rotlichts einer Lichtzeichenanlage oder einer Abstandsüberwachung ein Verkehrsverstoß des Fahrzeugs erfasst wurde, - bei Erkennung einer Erfassung eines Verkehrsverstoßes anhand von erfassten Umgebungsdaten (U) und/oder Kartendaten (K) einer digitalen Karte (4) und fahrzeugspezifischen Daten (D) eine Art des Verkehrsverstoßes ermittelt wird und - eine Information (I), umfassend eine Beschreibung einer Art des Verkehrsverstoßes, im Fahrzeuginneren ausgegeben wird.
Fahrerassistenzverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erkennung der Erfassung des Verkehrsverstoßes die ausgegebene Information (I) und mittels der Kamera (2) zumindest während des Verkehrsverstoßes erfasste Umgebungsdaten (U) automatisch gespeichert werden.
Fahrerassistenzverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erkennung der Erfassung des Verkehrsverstoßes eine Speicheranfrage (A) an einen Fahrzeugnutzer ausgegeben wird, wobei bei Betätigung der Speicheranfrage (A) die ausgegebene Information (I) und mittels der Kamera (2) zumindest während des Verkehrsverstoßes erfasste Umgebungsdaten (U) gespeichert werden.
Fahrerassistenzverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Information (I) zusätzlich eine Beschreibung eines Umfangs des Verkehrsverstoßes umfasst.
Fahrerassistenzverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Information (I) zusätzlich von einem Fahrer des Fahrzeugs zu erwartende und aus dem Verkehrsverstoß resultierende Konsequenzen umfasst.