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Die Erfindung betrifft eine Sammel-/Transport-Box für das Sammeln und den Transport von insbesondere elektrischen/elektronischen Altgeräten oder dergleichen, mit einem Bodenteil, einer Rückwand und zwei Seitenteilen, die geschlossen zwischen vier Eckstützen ausgebildet sind.
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Im März 2006 trat das Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten in Kraft, womit die EU-Richtlinien 2002/95/EG und 2002/96/EG in Deutsches Recht umgesetzt wurden. Im Oktober 2015 trat weiter das novellierte ElektroG 2 in Kraft, durch das die europäische Richtlinie 2012/19/EU umgesetzt wurde. Durch dieses Gesetz wird vorgeschrieben, wie die Altgerätesammlung und Entsorgung zu erfolgen hat und welche Mindestanforderungen hierbei erfüllt werden müssen.
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Trotz des Inkrafttretens des ElektroG 2 hat sich eine Entsorgungspraxis etabliert, die in vielen Punkten den Vorgaben des Gesetzes nicht genügt. Das ElektroG 1 von 2006 forderte die separate und bruchsichere Erfassung von Bildschirmaltgeräte, ohne für sie eine eigene Sammelgruppe vorzusehen. Das ElektroG 2 sieht für diese Geräte jetzt eine eigene Gruppe vor und fordert ihre bruchsichere Erfassung.
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Die separate Erfassung von bspw. Bildschirmaltgeräten ist nach der Novellierung in Teilen der Branche umgesetzt worden. Die bruchsichere Erfassung ist jedoch insbesondere bei Bildschirmaltgeräte, Bildschirmgeräte oder dergleichen in der Regel nicht gegeben, so dass es durch unsachgemäße Transport- und Umladevorgänge regelmäßig zu Beschädigungen kommt. Damit einher geht die Gefahr, dass Schadstoffe freigesetzt werden. Darüber hinaus besteht ein Verletzungsrisiko für die Mitarbeiter von Entsorgungsfirmen wie bspw. Schnittverletzungen durch geborstene Bildröhren.
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Ursächlich für die vielfältigen Beschädigungen von Bildschirmaltgeräten, Bildschirmgeräten oder dergleichen sind u.a. deren Lagerung und Transport in üblichen Containern, Mulden oder anderen, nicht gesetzeskonformen Behältern, die bauartbedingt keine bruchsichere Erfassung der in Rede stehenden Altgeräte erlauben.
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Dieses Problem wurde durch eine Sammel-/Transport-Box gem.
DE 20 2011 109 113.2 U gelöst, die allerdings keine Umschließung im Sinne des Gefahrgutrechts darstellt. Das europäische Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße, ADR, sieht geschlossene Transportbehälter u.a. für beispielsweise Lithiumbatterien vor, die in die Klasse 9, verschiedene gefährliche Stoffe und Gegenstände, eingeordnet werden.
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Vor diesem Hintergrund macht die Erfindung es sich zur Aufgabe, eine Box der in Rede stehenden Art zur Verfügung zu stellen, die eine Umschließung im Sinne des Gefahrgutrechts darstellt und die in einfacher Weise ein sicheres Sammeln und Lagern der Altgeräte erlaubt.
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Gelöst wird diese technische Problematik bei einer Sammel-/Transport-Box für das Sammeln und den Transport von insbesondere elektrischen/elektronischen Altgeräten, mit einem Bodenteil, einer Rückwand und zwei Seitenteilen, die geschlossen zwischen vier Eckstützen ausgebildet sind, gemäß des Anspruchs 1 durch die Merkmale, dass zwischen zwei frontseitigen Eckstützen eine Vielzahl von entfernbaren Wandelementen übereinander angeordnet eine geschlossene Front ausbilden.
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Die Box nach der Erfindung weist eine Vielzahl von Vorteilen auf.
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Das Hauptanwendungsgebiet liegt in der Sammlung von Flachbildschirmen und ähnlichen Elektro(alt)geräten, die auch Batterien enthalten können.
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Bei Sammelbeginn wird lediglich ein unterstes brett- oder plattenartiges Wandelement zwischen die Eckstützen gesetzt, das gegen das Bodenteil abschließt. Die übrige Front verbleibt offen, so dass in einfacher Weise die zu sammelnden Bildschirmaltgeräte, Bildschirmgeräte, batteriehaltigen (Alt)geräte oder dergleichen in die Box eingestapelt werden können. Jedoch stellt dieses unterste Wandelement sicher, dass, bis zu einer gewissen Höhe, entsprechend der des Wandelementes, keine Gegenstände aus der Box beispielsweise herausrutschen können.
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Mit fortschreitendem Füllstand der Box werden weitere Wandelemente dann übereinander gesetzt, bis letztlich die Front geschlossen werden kann. Mit geschlossener Front ist die Sammel- und Transportbox vollständig abgeschlossen und stellt damit eine Umschließung im Sinne des Gefahrgutrechts dar. Daher ist sie geeignet, neben Flachbildschirmen auch batteriehaltige (Alt)geräte zu transportieren.
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Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, dass die Wandelemente gleiche Abmessungen aufweisen, insbesondere auch gleichartig ausgebildet sind. Das hat zum einen den Vorteil, dass bei der Nutzung der Box es unbeachtlich ist, welches Wandelement eingesetzt wird. Darüber hinaus ist solches fertigungstechnisch günstig, da nur eine Sorte von Wandelementen gefertigt werden muss.
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Für ein lösbares Festlegen der Wandelemente an den Eckstützen bieten sich eine Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten an. So kann daran gedacht sein, dass die Wandelemente mit Stiften versehen sind, die, von innen, in entsprechende Bohrungen der Eckelemente eingreifen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die frontseitigen Eckstützen jeweils mit einer Nut versehen sind, in denen die Wandelemente geführt sind. Ein sicherer Halt und eine exakte Positionierung der Wandelemente zwischen den Eckstützen wird durch diese Maßnahme sichergestellt.
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Es kann daran gedacht sein, dass die Nuten unmittelbar in die Eckstützen eingebracht werden, jedoch fertigungstechnisch einfacher und kostengünstiger ist es, wenn die Nuten durch auf die Eckstützen aufgesetzte, bspw. angeschweißte U-Profile ausgebildet werden.
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Für das Einbringen der Wandelemente in die Nuten ist weiter vorgesehen, dass in dem Bereich eines oberen Wandelements der frontseitige Steg der Nuten unterbrochen ist, wobei die Höhe der Unterbrechung geringer bemessen ist als die Höhe des obersten Wandelements, und eine obere Einschubhöhe der Nuten größer bemessen ist als die Höhe des das eingesetzte und auf einem unteren aufsitzenden oberste Wandelement haltenden Nutabschnitts.
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Das oberste und letzte Wandelement wird in die Unterbrechung mit seiner oberen Kante eingesetzt, nach oben geschoben, bis es vollständig in die Nut eintauchen kann und wird dann auf das darunter angeordnete Wandelement abgesenkt und dort dann wieder in der Nut gehalten.
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In weiterer konstruktiver Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Seitenteile und die Rückwand oberseitig von Traversen zwischen den Eckstützen abgeschlossen werden und dass an, insbesondere auf den Traversen eine Deckplatte aufgesetzt ist.
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Dabei ist beachtlich, dass das Einsetzen des obersten Wandelementes nach wie vor gewährleistet ist. Darüber hinaus sollte die Deckplatte möglichst exakt mit dem obersten Wandelement abschließen, so dass keine Öffnung zwischen der Deckplatte und dem obersten Wandelement verbleibt.
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Um dies zu erreichen, wird insbesondere die Unterseite der Deckplatte unter der oberen Kante des eingesetzten obersten Wandelements angeordnet sein und darüber hinaus die frontseitige Stirnseite der Deckplatte an die Rückseite des eingesetzten obersten Wandelements anschließen.
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Gegebenenfalls verbleibt lediglich ein gering bemessener Spalt, dessen Abmessung der Breite des innenseitigen Steges der Nuten entspricht, wenn ein U-Profil beispielsweise auf die Eckstützen aufgesetzt ist. Werden in der Deckplatte den Stegen entsprechende Eckausnehmungen noch vorgesehen, ist auch ein solcher Spalt vermieden.
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Die Deckplatte kann die Funktion eines Daches übernehmen, jedoch wird bevorzugt, dass über der Deckplatte ein wetterfestes, für einen Wasserablauf geneigtes Dach gesondert ausgebildet vorgesehen ist, beispielsweise aus einem Wellblech, Trapezblechen oder dergleichen mehr.
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Als zweckmäßig hat sich weiter erwiesen, wenn ein Wandelement durch eine in Metallprofilen eingefasste Platte aus Holz oder einem Holzersatzstoff wie einer Faserplatte oder dergleichen besteht. Ein solches Wandelement ist vergleichsweise kostengünstig erstellbar und andererseits mechanisch belastbar.
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Vergleichsbares gilt für die Ausbildung der Seitenwände und der Rückwand. Für deren Ausbildung ist vorgesehen, dass zwischen den Eckstützen seitlich und rückseitig horizontal sich erstreckende Verbindungsprofile vorgesehen sind, die von Innen mit Platten belegt sind, möglichst großflächig, so dass sicher keine Spalten oder dergleichen entstehen, sondern glatte, durchgängige Innenwände ausgebildet werden.
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Letztlich hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn ein Wandelement mit einem Haken versehen ist, so dass es bei einem Nichtgebrauch an einer Querstrebe oder der Deckplatte an einer Seite der Box angehängt werden kann.
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Die Box nach der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert, in der lediglich ein Ausführungsbeispiel schematisch und nicht maßstabsgerecht dargestellt ist. In der Zeichnung zeigt:
- 1: eine Frontansicht,
- 2: eine Seitenansicht gem. Pfeil II in 1,
- 3: einen vergrößerten Ausschnitt der linken oberen Ecke der Frontansicht gemäß 1 und
- 4: einen Schnitt gemäß der Linie IV, IV in 3.
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Die Sammel-/Transport-Box 1 für das Sammeln und den Transport von insbesondere elektrischen/elektronischen Altgeräten oder dergleichen weist ein Bodenteil 2, eine Rückwand und zwei Seitenteile 3,4 auf, die geschlossen ausgebildet sind.
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Die Rückwand wie auch die Seitenteile 3,4 sind durch zwei horizontal sich erstreckende Verbindungsprofile 5,6 noch unterteilt, wodurch auch eine ausreichende Steifigkeit der vier vertikal aufgehenden Eckstützen 8-10 erreicht wird, von denen in der Zeichnung lediglich drei dargestellt sind. Gegen die Verbindungsprofile 5,6 sind von Innen Platten 7 aus bspw. Holz oder einem Holzersatz wie eine Faserplatte oder dergleichen festgelegt und schließen so die Seitenteile 3,4 bzw. die Rückseite vollständig ab.
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Das Bodenteil 2 ist von den Eckstützen 8-10 über einem Boden 11 gehalten. Unterhalb des Bodenteils 2 sind front- und rückseitig Laschen 12,13 angeschlossen, ebenso seitlich, so dass ein Flurfördermittel wie beispielsweise ein Gabelstapler die Box 1 von allen Seiten anfahren, anheben und abtransportieren kann.
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2 zeigt die Ausbildung von Laschen 14,15 an den Schmalseiten 3,4 der Box 1. Die Eckstützen 8,10 stehen dem Bodenteil 2 unterseitig vor und jeweils auf einem Schenkel 16,17 eines L-förmigen Winkels. Die anderen Schenkel 18,19 sind an dem Bodenteil 2 angeschlossen. Damit wird durch die Laschen 18,19 bei dem Ausführungsbeispiel jeweils ein Fuß ausgebildet, der auf dem Boden 11 aufsteht.
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Die Eckstützen 8-10 tragen oberseitig entlang den Schmalseiten 3,4 jeweils eine Quertraverse 22,23 und es sind die durch die Laschen 14,15 ausgebildeten Füße und die Quertraversen 22,23 derart aufeinander abgestimmt, dass ein Übereinanderstapeln von Boxen 1 ermöglicht ist.
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Die Sammel-/Transportbox 1 weist weiter ein wetterfestes Dach 24 aus einem Trapezblech auf. Dieses Dach 24 ruht frontseitig auf einem die Eckstützen 8,9 verbindenden Profil 25 und rückseitig auf einem tiefer angeordneten, die rückseitigen Eckstützen verbindenden Profil. Durch die Anordnung des Dachs 24 unterhalb der Oberseiten der Quertraveren 22,23 wird sichergestellt, dass eine weitere Sammel-/Transportbox auf die Quertraversen 22,23 abgesetzt werden kann.
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1 zeigt die Box mit einer geschlossenen Front. Zwischen den Eckstützen 8,9 erstrecken sich hier beispielhaft sechs Wandelemente 30-35, die aufeinanderliegend angeordnet sind. Die Wandelemente 30-35 sind gleichartig ausgebildet, so dass ihre vertikale Reihenfolge beliebig ist.
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Gehalten werden die Wandelemente 30-35 in zwei gegenüber liegenden Nuten 36, die durch auf die Eckstützen 8,9 aufgesetzte U-Profile 37,38 ausgebildet werden, vergleiche auch 4.
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Für ein Einbringen der Wandelemente 30-35 sind in dem Bereich des obersten Wandelementes 35 die frontseitigen Stege 39 der die Nuten 36 ausbildenden U-Profile 37,38 unterbrochen. Dabei ist die Höhe a der Unterbrechung geringer bemessen als die Höhe b der Wandelementes 30-35. Eine obere Einschubhöhe c erlaubt die Einführung der Wandelemente 30-35 und deren Absenken in der Nut 36. Die Höhe d eines Nutabschnitts über der Oberkante des unter dem obersten Wandelement 35 angeordneten Wandelementes 34 ist dabei geringer bemessen als die Einschubhöhe c. Allerdings sollte die Höhe d des Nutabschnittes über der Oberkante des Wandelementes 34 für einen sicheren Halt des obersten, abgesenkten Wandelementes 35 ausgelegt sein.
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Oberseitig ist die Box 1 unter dem Dach 24 von einer Deckplatte 40 abgeschlossen. Bei dem Ausführungsbeispiel ruht die Deckplatte 40 auf die Seitenteile 3,4 bzw. die Rückseite oben abschließenden Traversen 41. Die frontseitige Stirnseite der Deckplatte 40 schließt an die Rückseite des eingesetzten obersten Wandelementes 35 an. Entsprechend sind eckseitige Ausnehmungen für die inneren Stege 42 hier der U-Profile 37,38 vorzunehmen.
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Die Wandelemente 30-35 können beliebig platten- oder brettartig ausgebildet sein. Hier sind solche Platten 43 aus Holz oder Holzersatz wie Faserplatten mit einem Rahmen aus Metallprofilen 44 vorgesehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1.
- Sammel-/Transport-Box
- 2.
- Bodenteil
- 3.
- Seitenteil
- 4.
- Seitenteil
- 5.
- Verbindungsprofil
- 6.
- Verbindungsprofil
- 7.
- Platte
- 8.
- Eckstütze
- 9.
- Eckstütze
- 10.
- Eckstütze
- 11.
- Boden
- 12.
- Lasche
- 13.
- Lasche
- 14.
- Lasche
- 15.
- Lasche
- 16.
- Schenkel
- 17.
- Schenkel
- 18.
- Schenkel
- 19.
- Schenkel
- 20.
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- 21.
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- 22.
- Quertraverse
- 23.
- Quertraverse
- 24.
- Dach
- 25.
- Profil
- 26.
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- 27.
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- 28.
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- 29.
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- 30.
- Wandelement
- 31.
- Wandelement
- 32.
- Wandelement
- 33.
- Wandelement
- 34.
- Wandelement
- 35.
- Wandelement
- 36.
- Nut
- 37.
- U-Profil
- 38.
- U-Profil
- 39.
- Steg
- 40.
- Deckplatte
- 41.
- Traverse
- 42.
- Steg
- 43.
- Platte
- 44.
- Metallprofil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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