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Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Extraktion von 3-Chlor-1,2-Propandiol („3-Monochloropropandiol“, „3-MCPD“) aus Triglyceridölen. Dabei wird die Extraktion des Triglyceridöls mit einer wässrigen Lösung umfassend mindestens ein Alkalimetallsalz einer Aminosäure durchgeführt. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine besonders effiziente Entfernung von 3-MCPD aus Triglyceridölen aus.
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Hintergrund der Erfindung
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Natürliche Fette und Öle weisen verschiedene unerwünschte Komponenten wie Metalle, freie Fettsäuren und Phosphorlipide auf und müssen deshalb raffiniert werden. Bei der Raffination von natürlichen Fetten und Ölen wird dabei zwischen der physikalischen und der chemischen Raffination unterschieden.
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Bei der chemischen Raffination, die überwiegend für Triglyceridöle mit einem geringen Anteil an freien Fettsäuren eingesetzt wird, werden die freien Fettsäuren durch Reaktion mit einer Base abgetrennt. Dabei entstehen sogenannte Soapstocks, eine wässrige Mischung aus Base, freien Fettsäuren, den Salzen der freien Fettsäuren sowie Öl. Diese Soapstocks sind ein unerwünschtes Nebenprodukt der chemischen Raffination von geringem Wert und begrenzter Anwendung.
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Bei der physikalischen Raffination, die überwiegend für Triglyceridöle mit einem höheren Anteil an freien Fettsäuren eingesetzt wird, werden die freien Fettsäuren dagegen thermisch abgetrennt. Auf diese Weise kann die Bildung von Soapstocks vermieden werden, gleichzeitig müssen aber hohe Temperaturen (bis 260 °C) aufgebracht werden, um die freien Fettsäuren destillativ vom Öl abtrennen zu können.
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Neben der chemischen und der physikalischen Raffination werden im Stand der Technik weitere Verfahren beschrieben, mit denen freie Fettsäuren abgetrennt bzw. Soapstocks aufgearbeitet werden können. Dabei werden zum Beispiel Flüssig-Flüssig-Extraktionstechniken eingesetzt (C.E.C. Rodrigues, C.B. Gonҫalves, E. Batista, J.A. Meirelles, Recent Patents on Engineering 2007, 1, 95 - 102).
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Ein bei der Raffination von Triglyceridölen auftretendes Problem besteht darin, dass sich durch die Behandlung bei erhöhten Temperaturen unerwünschte Komponenten bilden. Zu diesen unerwünschten Komponenten gehören chlorierte Derivate des Propanols (im Folgenden „MCPD“), wie 2-Chlor-1,3-Propandiol („2-MCPD“), 3-Chlor-1,2-Propandiol (andere Bezeichnung im Sinne der Erfindung: „3-Monochloropropandiol“; abgekürzt „3-MCPD“), 2,3-Dichlorpropan-1-ol („2,3-DCP“) und 1,3-Dichlorpropan-2-ol (1,3-DCP). Im Stand der Technik ist beschrieben, dass die Bildung dieser karzinogenen Komponenten durch einen erhöhten Gehalt von Chlorid im Triglyceridöl begünstigt wird (
WO 2016/189114 A1 ). Dieses Dokument beschreibt ein Verfahren, in welchem quartneräre Ammoniumsalze zur Behandlung von Triglyceridölen benutzt werden. Die
WO 2012/031176 A1 , die
WO 2016/189115 A1 und die
WO 2016/189328 A1 beschreiben ebenfalls die Behandlung von Triglyceridölen mit quartemären Ammoniumsalzen sowie deren Lösungen zur Entfernung freier Fettsäuren, Metallen und anderer unerwünschter Komponenten.
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Die
CN 106281672 A beschreibt die Behandlung von Triglyceridölen mit Antioxidantien (z.B. Tocopherol, Lactat, Sorbat) und deren Alkalimetallsalzen zur Entfernung von Trichlorpropanol und dessen Derivaten. Die Entfernung dieser unerwünschten Substanzen gelingt gut, dennoch besteht immer noch ein Bedürfnis nach einer weiteren Verbesserung.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war deshalb, ein im Vergleich zum Stand der Technik, insbesondere
CN 106281672 A , effizienteres Verfahren bereitzustellen, mit dem der Anteil von MCPDs in Triglyceridölen weiter abgesenkt werden kann.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Es wurde nun überraschend festgestellt, dass sich gewisse Salze besonders gut zur Extraktion von 3-MCPD aus Triglyiceridölen eignen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft demnach ein Verfahren zur Extraktion von 3-Monochloropropandiol aus Triglyceridölen, umfassend den Schritt (a):
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(a) Kontaktieren eines Triglyceridöls T1 umfassend 3-Monochloropropandiol mit einer wässrigen Lösung W1 umfassend mindestens ein Alkalimetallsalz einer Aminosäure, wodurch eine Triglyceridölphase T2 und eine wässrige Phase W2 erhalten werden, wobei T2 einen gegenüber T1 verringerten Gehalt an 3-Monochloropropandiol aufweist und W2 einen gegenüber W1 erhöhten Gehalt an 3-Monochloropropandiol aufweist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Schritt (a) vom Schritt (b) gefolgt:
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(b) Abtrennen der Triglyceridölphase T2 von der wässrigen Phase W2.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Schritt (b) gefolgt vom Schritt (c), in dem eine Behandlung der Triglyceridölphase T2 bei einer Temperatur von 160 bis 280 °C durchgeführt wird.
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Obwohl die Behandlung von Triglyceridölen mit Antioxidantien beschrieben wurde (
CN 106281672 A ), ist die Beobachtung überraschend, dass mit Alkalimetallsalzen von Aminosäuren, insbesondere eignen sich hier die natürlichen Aminosäuren (Alanin, Arginin, Asparagin, Asparaginsäure, Cystein, Glutamin, Glutaminsäure, Glycin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Prolin, Serin, Threonin, Tryptophan, Tyrosin, Valin), eine besonders gute Entfernung von 3-MCPD aus Triglyceridölen möglich ist, und zwar besser als mit anderen im Stand der Technik genannten Salzen. Bevorzugt ist die Aminosäure ausgewählt aus Asparaginsäure, Glutaminsäure, Methionin, Alanin, Glycin, noch bevorzugter Asparaginsäure, Glutaminsäure, am bevorzugtesten Glutaminsäure.
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Besonders bevorzugt wird handelt es sich bei dem Alkalimetallsalzen einer Aminosäure in der wässrigen Lösung W1 um ein Natrium- oder Kaliumsalz einer Aminosäure, noch bevorzugter um ein Natriumsalz. Als bevorzugtestes Alkalimetallsalz einer Aminosäure wird Natriumglutamat eingesetzt.
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Es können beide Enantiomere, also sowohl die D- als auch die L-Form, der jeweiligen Aminosäure eingesetzt werden, allein schon aus Kostengründen ist jedoch die L-Form vorzuziehen.
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Das Merkmal „Triglyceridöl“ umfasst erfindungsgemäß jedes Öl oder Fett, dessen Hauptbestandteil zu > 50 Gew.-% Triglyceride sind. Neben dem Hauptbestandteil der Triglyceride kann das Öl oder Fett auch Mono- und Diglyceride umfassen.
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Das Triglyceridöl ist bevorzugt natürlichen Ursprungs und bevorzugter tierischen oder pflanzlichen Ursprungs. Noch bevorzugter ist das Triglyceridöl ein Fett oder Öl pflanzlichen Ursprungs.
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Als Fette und Öle pflanzlichen Ursprungs und enthaltend Aromastoffe kommen dabei insbesondere in Betracht (gegebenenfalls in Klammern angegebene lateinische Begriffe bezeichnen die Pflanzenart, aus welcher das betreffende Öl gewonnen wird): Algenöl, Aprikosenkernöl (Prunus armeniaca), Arganöl (Argania spinosa), Avocadoöl (Persea americana), Babassuöl (Attalea speciosa), Baumwollsamenöl (Gossypium), Behenöl (Moringa oleifera), Borretschöl (Borago officinalis), Brennnesselsamenöl (Urtica pilulifera oder Urtica dioica), Buchenöl (Fagus), Cashew-Schalenöl (Anacardium occidentale), Öl aus Pflanzen des Genus Citrus (zum Beispiel Zitrone, Orange, Pampelmuse, Limette), Cupuaçu-Butter (Theobroma grandiflorum), Distelöl (Carthamus), Erdnussöl (Arachis hypogaea), Hagebuttenkernöl (Rosa), Hanföl (Cannabis), Haselnussöl (Corylus avellana), Jatrophaöl (Jatropha curcas), Jojobaöl (Simmondsia chinensis), Kaffeebohnenöl (Coffea), Kakaobutter (Theobroma cacao), Kamelienöl (Camellia), Kohlpalme (Euterpe oleracea), Kokosöl (Cocos nucifera), Kürbiskernöl (Cucurbita), Leindotteröl (Camelina sativa), Leinöl (Linum), Maiskeimöl (Zea mays), Macadamiaöl (Macadamia integrifolia, Macadamia tetraphylla), Mandelöl (Prunus dulcis), Mangobutter (Mangifera indica), Maisöl (Zea mays), Mohnöl (Papaver), Nachtkerzenöl (Oenothera biennis), Olivenöl (O/ea europaea), Palmöl (Öl erhältlich aus einer Pflanze des Genus Elaeis, insbesondere Elaeis guineensis, Elaeis oleifera), Papayasamenöl (Carica papaya), Pekanussöl (Carya illinoinensis), Perillaöl (Perilla frutescens), Pinienkemöl (Pflanzen des Genus Pinus), Pistazienöl (Pistacia vera), Rapsöl (Brassica napus), Reisöl (Oryza sativa), Rizinusöl (Ricinus communis), Sanddornkernöl (Kerne von Hippophae rhamnoides), Sanddornöl (Fruchtfleisch von Hippophae rhamnoides), Schwarzkümmelöl (Nigella sativa), Senföl (Brassica nigra), Sesamöl (Sesamum indicum), Sheabutter (Vitellaria paradoxa), Sojaöl (Glycine max), Sonnenblumenöl (Helianthus annuus), Traubenkernöl (Vitis vinifera), Tungöl (Vernicia, Aleurites), Walnussöl (Juglans regia), Wassermelonensamenöl (Citrullus lanatus), Weizenkeimöl (Triticum). Bevorzugt sind die Fette und Öle pflanzlichen Ursprungs ausgewählt aus Kokosöl, Maisöl, Baumwollkernöl, Olivenöl, Palmöl, Erdnussöl, Reisöl, Sojaöl, Sonneblumenöl, Rapsöl, Rizinusöl, Distelöl. Am bevorzugtesten handelt es sich bei dem Fett und Öl pflanzlichen Ursprungs um Palmöl.
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Als Fette und Öle tierischen Ursprungs und enthaltend Aromastoffe kommen dabei insbesondere in Betracht: Murmeltierfett, Butterfett, Fischöl, Öl erhältlich aus Krustentieren (zum Beispiel Krill), Lebertran, Milchfett, Schweineschmalz, Entenschmalz, Gänseschmalz, Rindertalg, Wollwachs.
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„Fettsäuren“ im Sinne der Erfindung umfasst gesättigte und einfach oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Des Weiteren umfasst dieser Begriff erfindungsgemäß (soweit nicht im speziellen Fall anders bezeichnet) immer die protonierte als auch die deprotonierte Form der jeweiligen Fettsäure.
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Beispiele ungesättigter Fettsäuren sind Myristoleinsäure, Palmitoleinsäure, Sapiensäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Vaccensäure, Linolsäure, Linolelaidinsäure, α-Linolensäure, Arachidonsäure, Eicosapentaensäure, Erucasäure und Docosahexaensäure. Beispiele gesättigter Fettsäuren sind Caprylsäure, Caprinsäure, Undecansäure, Laurinsäure, Tridecansäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Margarinsäure, Stearinsäure, Nonadecansäure, Arachinsäure, Heneicosansäure, Behensäure, Lignocerinsäure und Cerotinsäure.
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„Palmöl“ bedeutet ein Öl, welches aus einer Pflanze des Genus Elaeis (Teil der Familie der Palmenartigen oder Palmen Arecaceae oder Palmae), insbesondere Elaeis guineensis, Elaeis oleifera oder Hybriden daraus, erhältlich ist. Das Palmöl kann z.B. aus dem Fruchtfleisch oder dem Kern der Pflanze erhältlich sein.
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Das Triglyceridöl, insbesondere das Palmöl, welches in Schritt (a) eingesetzt wird, kann unraffiniert oder zumindest teilweise raffiniert sein. Dies umfasst auch fraktioniertes Triglyceridöl, zum Beispiel fraktioniertes Palmöl, insbesondere Stearinsäurefraktionen oder Ölsäurefraktionen des Palmöls.
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„Unraffiniertes“ Trigylceridöl bedeutet erfindungsgemäß Triglyceridöl, welches keinem Raffinierungsschritt unterworfen wurde. Beispielsweise hat unraffiniertes Trigylceridöl keinen der folgenden Raffinierungsschritte durchlaufen: Degummierung (Entschleimung), Entsäuerung, Bleichung, Depigmentierung, Desodorisierung, Winterisierung.
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„Raffiniertes“ Triglyceridöl hat mindestens einen Raffinierungsschritt durchlaufen, zum Beispiel mindestens einen ausgewählt aus Degummierung (Entschleimung), Entsäuerung, Bleichung, Depigmentierung, Desodorisierung, Winterisierung.
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Bevorzugt wird im erfindungsgemäßen Verfahren ein raffiniertes Triglyceridöl T1 eingesetzt.
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In Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Triglyceridöl T1 umfassend 3-MCPD mit einer wässrigen Lösung W1 umfassend mindestens ein Alkalimetallsalz einer Aminosäure kontaktiert. Dadurch werden eine Triglyceridölphase T2 und eine wässrige Phase W2 erhalten, wobei T2 einen gegenüber T1 verringerten Gehalt an 3-MCPD aufweist und W2 einen gegenüber W1 erhöhten Gehalt an 3-MCPD aufweist.
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Die Temperatur in Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens ist nicht weiter beschränkt. Insbesondere wird der Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens bei einer Temperatur < 100 °C durchgeführt, bevorzugt bei einer Temperatur von 25 °C bis 90 °C, bevorzugter bei 40 °C bis 80 °C, noch bevorzugter bei 50 °C.
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Der Druck in Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ebenfalls nicht weiter beschränkt. Insbesondere wird der Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens bei einem Druck von 1 bar bis 100 bar durchgeführt, insbesondere beim Normaldruck von 1 bar.
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Die Kontaktierung des Triglyceridöls T1 umfassend 3-MCPD mit einer wässrigen Lösung W1 umfassend mindestens ein Alkalimetallsalz einer Aminosäure kann nach dem Fachmann bekannten Methoden stattfinden. Die Kontaktierung kann in einem Gefäß stattfinden, in welchem T1 und W1 miteinander vermischt werden. Es versteht sich von selbst, dass die Kontaktierung so stattfinden soll, dass möglichst viel 3-MCPD von dem Triglyceridöl T1 in die wässrige Phase W1 übergehen. Dazu wird beispielsweise ein mechanischer Mischer (wie zum Beispiel ein Rührkessel, der nichtkontinuierlich oder kontinuierlich betrieben werden kann), ein Ultraschallmischer, oder ein elektromagentischer Mischer benutzt. Bei der Kontaktierung kann man ein inertes Gas durch die resultierende Mischung blasen. Alternativ kann man T1 und W1 auch in einem statischen Mischer wie einen Sulzer-Mischer oder Kenics-Mischer vermischen.
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Es ist auch möglich, T1 und W1 kontinuierlich im Gegenstrom z.B. in einer Kolonne oder im Gleichstrom zu mischen. Die Kolonne kann eine Siebbodenkolonne, eine Packungskolonne oder eine gerührte Kolonne sein, wie zum Beispiel eine Kühni-Kolonne oder eine Scheibel-Kolonne.
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Beim kontinuierlichen Verfahren im Gleichstrom zum Beispiel können auch T1 und W1 vor deren Kontaktierung mit Hilfe einer Pumpe durch jeweils ein Rohr geführt werden, an dessen Ende sie aufeinandertreffen und sich vermischen, um dann durch ein Strömungsrohr R geführt zu werden.
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Beim kontinuierlichen Verfahren im Gegenstrom in einer Kolonne wird beispielsweise das Trigylceridöl T1 am oder zumindest nahe am unteren Ende der Kolonne eingeführt und die wässrige Lösung W1 umfassend mindestens ein Alkalimetallsalz einer Aminosäure wird am oder nahe am oberen Ende der Kolonne eingeführt.
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Die wässrige Phase W2, welche einen gegenüber W1 erhöhten Gehalt an 3-MCPD aufweist, wird dann am oder nahe am unteren Ende der Kolonne abgeführt, und eine Triglyceridölphase T2, welche einen gegenüber T1 verringerten Gehalt an 3-MCPD aufweist wird dann am oder nahe am oberen Ende der Kolonne abgeführt.
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Vorzugsweise weist die Kolonne auch einen Sumpfbereich auf, in dem ein Sekundärstrom gesammelt werden kann, und noch bevorzugter wird das Trigylceridöl T1 dann direkt oberhalb dieses Sumpfbereichs zugeführt.
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Natürlich können auch mehrere solcher Gegenstromkolonne eingesetzt werden, zum Beispiel 2 bis 6, oder 3 bis 5 oder 4.
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Es ist bevorzugt, dass die Kolonne auch eine Packung aufweist, zum Beispiel eine Packung aus Raschigringen oder mehrere Böden („trays“).
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Weitere apparative Möglichkeiten zur Vermischung im Gleichstrom bieten Mixer-Settler, die in einer Gegenstromkaskade angeordnet werden können. Daneben existieren, wie weiter unten beschrieben, Zentrifugalextraktoren, in denen die Schritte (a) und (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens auf einmal durchgeführt werden können. Diese sind für die Ausführungsformen der Erfindung interessant, in denen neben Schritt (a) auch der Schritt (b) durchgeführt wird.
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Bevorzugt wird der Schritt (a) durchgeführt, in dem T1 und W1 im Gleichstrom vermischt werden, noch bevorzugter in mindestens einem Mixer-Settler, in mindestens einem Zentrifugalextraktor und/oder mindestens einem Rührkessel mit Zentrifuge.
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Das Volumenverhältnis von T1 und W1 im Schritt (a) des Verfahrens ist dabei ebenfalls nicht weiter beschränkt. Das Verhältnis des Volumens des Triglyceridöls T1 zum Volumen derwässrigen Phase W1 liegt dabei insbesondere im Bereich von 10 : 1 bis 1 : 200, bevorzugt 1 : 1 bis 1 : 100, bevorzugter 1 : 2 bis 1 : 20, noch bevorzugter 1 : 2.3 bis 1 : 10.
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Die Vermischung wie zum Beispiel die Kontaktierung in der Kolonne im Falle der kontinuierlichen Kontaktierung kann dabei vom Fachmann so angepasst werden, dass möglichst ein großer Teil des 3-MCPD von der Triglyceridölphase T1 in die wässrige Phase W1 übergeht. Die Kontaktierung wird demnach beispielsweise für 1 Sekunden bis 2 Stunden, insbesondere 30 Sekunden bis 1 Stunde, bevorzugt 1 bis 50 Minuten, noch bevorzugter 5 bis 40 Minuten, am bevorzugtesten 10 bis 30 Minuten, durchgeführt.
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Insbesondere ist die molare Gesamtmenge der von der wässrigen Phase W1 umfassten Aminosäurealkalimetallsalze mindestens gleich wie die molare Menge des vom Triglyceridöl T1 umfassten 3-MCPDs. Bevorzugt liegt das Verhältnis der molaren Gesamtmenge der von der wässrigen Phase W1 umfassten Alkalimetallsalzen einer Aminosäure zu der molare Menge des vom Triglyceridöl T1 umfassten 3-MCPDs im Bereich 1 : 1 bis 100000 : 1, bevorzugter 100 : 1 bis 50000: 1, noch bevorzugter 1000 : 1 bis 30000 : 1.
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Der Anteil an 3-MCPD im Triglyceridöl kann nach dem Fachmann bekannten Verfahren bestimmt werden, zum Beispiel mittels Gaschromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung nach der Methode DGF-C-VI-18 (10) Teil A und Teil B. Nach Bestimmung der Anteile an 3-MCPD im Triglyceridöl T1 weiß der Fachmann dann auch, wie groß die gewünschte molare Menge an von der wässrigen Phase W1 umfassten Aminosäurealkalimetallsalze sein muss, die er dann entsprechend einstellen kann.
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In Schritt (a) wird eine wässrige Phase W1 umfassend mindestens ein Salz ausgewählt aus Alkalimetallsalzen einer Aminosäure eingesetzt. Die wässrige Phase W1 kann neben Wasser auch noch weitere Lösungsmittel umfassen, beispielsweise Aceton, Ethylacetat, Alkohole, bevorzugt Methanol oder Ethanol. Bevorzugt umfasst die wässrigen Phase W1 jedoch neben Wasser keine weiteren Lösungsmittel, was erfindungsgemäß bedeutet, dass der Gewichtsanteil der Summe aller Aminosäurealkalimetallsalze und Wasser in W1 mindestens 95 Gew.-%, bevorzugt mindestens 99 Gew.-%, noch bevorzugter mindestens 99.9 Gew.-% beträgt, und der Rest von W1 davon verschiedene chemische Stoffe wie zum Beispiel organische Lösungsmittel umfasst.
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Die Konzentration aller Alkalimetallsalzen einer Aminosäure in der wässrigen Phase W1 ist nicht weiter beschränkt und liegt bevorzugt im Bereich 0.5 mol/L bis 5.0 mol/L, bevorzugt 1.0 mol/L.
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Beim Kontaktieren eines Triglyceridöls T1 umfassend 3-MCPD mit einer wässrigen Lösung W1 umfassend mindestens ein Alkalimetallsalz einer Aminosäure geht das 3-MCPD aus dem Triglyceridöl T1 mindestens teilweise in die wässrige Phase W1 über. Deshalb werden bei der Durchführung des Schrittes (a) eine Triglyceridölphase T2 und eine wässrige Phase W2 erhalten, wobei T2 einen gegenüber T1 verringerten Gehalt an 3-MCPD aufweist und W2 einen gegenüber W1 erhöhten Gehalt an 3-MCPD aufweist.
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Im optionalen Schritt (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dann die Triglyceridölphase T2 von der wässrigen Phase W2 abgetrennt.
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Diese Abtrennung kann ebenfalls nach dem Fachmann bekannten Verfahren durchgeführt werden, beispielsweise mit Hilfe der Schwerkraft in einer Settler-Einheit. Im Allgemeinen ist die Trigylceridölphase T2 dabei die obere Phase, während die wässrige Phase W2 die untere Phase ist. Die Abtrennung von der Triglyceridölphase T2 von der wässrigen Phase W2 kann alternativ auch in einem Dekanter, einem Hydrozyklon, einem elektrostatischen Coalescer, einer Zentrifuge oder einer Membranfilterpresse durchgeführt werden. Bevorzugt wird im Schritt (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens die Triglyceridölphase T2 von der wässrigen Phase W2 in einer Zentrifuge abgetrennt.
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Sollte während der Kontaktierung in Schritt (a) mindestens teilweise ein Salz ausfallen und in der Triglyceridölphase T2 als Feststoff vorliegen, kann es auch durch Zentrifugierung oder Filtrierung abgetrennt werden. Es kann auch Lösungsmittel oder Wasser der den Feststoff enthaltenden Triglyceridölphase T2 zugegeben werden, um den Feststoff in Lösung zu bringen und die wässrige Lösung umfassend das entsprechende Salz wie vorstehend beschrieben abzutrennen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können der Schritt (a) und der Schritt (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens, also die Kontaktierung und Abtrennung in einem Zentrifugalabscheider, wie er etwa in
US 4,959,158 ,
US 5,571,070 ,
US 5,591,340 ,
US 5,762,800 ,
WO 99/12650 und
WO 00/29120 beschrieben ist, durchgeführt werden. Dabei werden T
1 und W
1 insbesondere erst als separate Ströme in den Abscheider zugeführt und in einer ringförmigen Mischungszone vermischt. Die Mischung wird dann zur Abscheidungszone geführt, wo die Phasen dann mit Hilfe einer Zentrifuge getrennt werden.
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Bevorzugter benutzt man eine Reihe von Zentrifugalabscheidern, beispielsweise 2 bis 6, 3 bis 5 oder 4, und führt das Triglyceridöl T1 in den ersten Abscheider der Reihe ein, und die wässrige Phase W1 in den letzten Abscheider der Reihe ein, so dass Triglyceridöl mit abnehmendem Gehalt an 3-MCPD den ersten bis den letzten Abscheider der Reihe durchläuft, während die wässrige Phase mit zunehmendem Gehalt an 3-MCPD die Abscheider in der entgegengesetzten Richtung durchläuft. Die wässrige Phase W2 wird dann dem ersten Abscheider der Reihe entnommen, die Triglyceridölphase T2 wird dem letzten Abscheider der Reihe entnommen.
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In jedem Fall kann die Triglyceridölphase T2 auch noch einem Koaleszenzfilter zugeführt werden, um letzte Tropfen von wässriger Lösung aus der Fett- bzw. Ölphase zu entfernen. Ein solcher Koaleszenzfilter ist dem Fachmann bekannt und kann ein Filtermaterial umfassen, welches eher durch die wässrige Phase als durch die Ölphase benetzt wird, zum Beispiel ein Filtermaterial aus Glas oder Cellulose.
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Im vorliegenden Verfahren wird bevorzugt ein raffiniertes Triglyceridöl T
1 eingesetzt. Nichtsdestotrotz kann nach Abtrennung der Triglyceridölphase T
2 von der wässrigen Phase W
2 in Schritt (b) natürlich die Triglyceridölphase T
2 dann einer weiteren Aufarbeitung bzw. Verarbeitung zugeführt werden. Ein solcher Schritt kann einer oder mehrere ausgewählt aus Degummierung (Entschleimung), Entsäuerung, Winterisierung, Bleichung, Depigmentierung, Desodorisierung sein. Diese Schritte sind dem Fachmann bekannt und beispielsweise in der
WO 2016/189114 A1 beschrieben.
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Es versteht sich von selbst, dass die Triglyceridölphase T2 nach der Abtrennung in Schritt (b) noch einmal oder mehrmals, zum Beispiel zweimal bis zehnmal, einem Kontaktierungsschritt (a) zugeführt werden kann, in dem die Triglyceridölphase T2 als Triglyceridöl T1 eingesetzt wird und in jedem Schritt mit einer neuen Charge an wässrigen Phase W1 umfassend mindestens ein Salz ausgewählt aus Alkalimetallsalzen einer Aminosäure kontaktiert wird, um den Anteil an 3-MCPD in der Triglyceridölphase T2 noch weiter abzusenken.
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Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne diese zu beschränken.
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Beispiele
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Erfinderisches Beispiel E1, Vergleichsbeispiele V1 bis V5
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50 g raffiniertes Palmöl mit einem 3-Monochloropropandiol-Gehalt von 5.5 ppm (bestimmt nach DGF-C-VI 18 (10) Teil A und DGF-C-VI 18 (10) Teil B) werden mit 50 g einer 1.0 molare wässrige Salzlösung versetzt und eine Stunde bei 50 °C gerührt. Die Lösung wird anschließend in einen beheizten Scheidetrichter überführt und die wässrige Phase wird von der Triglyceridphase getrennt. Abschließend wird der Gehalt an 3-Monochloropropandiol im Palmöl mittels DGF-C-VI 18 (10) Teil A und DGF-C-VI 18 (10) Teil B bestimmt.
Tabelle 1.
Versuch | Salzlösung | 3-Monochloropropandiol [mg/kg] |
E1 | Natriumglutamat | 3.9 |
V1 | Kaliumsorbat | 4.1 |
V2 | Kaliumbicarbonat | 4.2 |
V3 | Kaliumsulfat | 4.5 |
V4 | Natriumacetat | 4.8 |
V5 | Wasser | 5.3 |
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Die Versuche zeigen überraschenderweise, dass bei Extraktion eines Triglyceridöl umfassend Natriumglutamat, eine bessere Extraktion von 3-MCPD im Vergleich zu den Salzen des Standes der Technik wie Kaliumsorbat erlauben. Diese Beobachtung ist auch für die übrigen Aminosäuren zu erwarten und war völlig überraschend.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2016/189114 A1 [0006, 0055]
- WO 2012/031176 A1 [0006]
- WO 2016/189115 A1 [0006]
- WO 2016/189328 A1 [0006]
- CN 106281672 A [0007, 0008, 0015]
- US 4959158 [0052]
- US 5571070 [0052]
- US 5591340 [0052]
- US 5762800 [0052]
- WO 9912650 [0052]
- WO 0029120 [0052]