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Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Schutzvorrichtung ist aus der
DE 100 05 970 A1 bekannt und in Form eines Seitenfensterrollos für ein Kraftfahrzeug vorgesehen. Das Seitenfensterrollo weist eine Rollobahn auf, die stirnendseitig an einem Spriegel befestigt ist. Der Spriegel ist zwischen zwei gegenüberliegenden Führungsschienen geführt, wobei eine der Führungsschienen gekrümmt ausgerichtet ist. Zur Führung des Spriegels an der gekrümmten Führungsschiene ist ein kugelförmiges Gleitelement vorhanden, das neigungsstarr an dem Spriegel angeordnet ist. Die Kugelform des Gleitelements ermöglicht einen Winkelausgleich zum Ausgleich der relativ zu der Auszugrichtung des Spriegels unterschiedlichen Krümmung der gekrümmten Führungsschiene.
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Eine weitere Schutzvorrichtung ist insbesondere in Form einer Beschattungsvorrichtung für eine Heckscheibe eines Personenkraftwagens allgemein bekannt. Die bekannte Schutzvorrichtung weist ein flexibles Flächengebilde in Form eines Gewirkes auf. Das Gewirke ist zwischen einer kompakt abgelegten Ruheposition, in der das Gewirke die Heckscheibe frei gibt, und einer ausgezogenen Funktionsposition, in der das Gewirke die Heckscheibe abschattet, überführbar. Zu diesem Zweck ist das Gewirke stirnendseitig mit einem formstabilen Auszugprofil verbunden. Das Auszugprofil ist mittels wenigstens eines seitlich an dem Auszugprofil angeordneten Gleitelements in einer fahrzeugfesten Führungsschiene gleitend abgestützt und somit entlang einer Auszugrichtung verlagerbar. Bei der bekannten Schutzvorrichtung ist das Gleitelement in Form eines weitestgehend quaderförmigen Gleitsteines gefertigt. Die Führungsschiene ist relativ zur Auszugrichtung abschnittsweise unterschiedlich gekrümmt. Dabei sind bei der bekannten Schutzvorrichtung ein in Auszugrichtung unterer Führungsschienenabschnitt im Wesentlichen parallel zur Auszugrichtung und ein oberer Führungsschienenabschnitt gegenüber der Auszugrichtung in Fahrzeugquerrichtung nach innen geneigt. Zum Ausgleich der unterschiedlichen Krümmung der Führungsschiene gegenüber der Auszugrichtung ist eine Winkelausgleichsvorrichtung im Bereich des Gleitelements vorgesehen. Bei der bekannten Schutzvorrichtung ist als Winkelausgleichsvorrichtung eine Gelenkanordnung zwischen dem Gleitelement und dem Auszugprofil angeordnet. Mittels der Gelenkanordnung ist das Gleitelement gegenüber dem Auszugprofil neigungsbeweglich. Dadurch soll eine möglichst klemmfreie Beweglichkeit des Gleitelements entlang der unterschiedlich gekrümmten Führungsschienenabschnitte erreicht werden.
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Im Übrigen ist aus der
DE 10 2004 009 482 A1 eine Schutzvorrichtung in Form einer Rolloanordnung mit einer Rollobahn bekannt, die einends auf- und abwickelbar an einer Wickelwelle befestigt und andernends mit einer Zugstange verbunden ist. Die Zugstange ist mittels zweier Aufspannhebel entlang an einer Auszugrichtung der Rollobahn angetrieben verlagerbar. Die Aufspannhebel sind jeweils mit einem Gleitelement verbunden, das in einer zugehörigen Führungsnut der Zugstange verschieblich geführt ist. Die Gleitelemente sind jeweils mit einem Schmiermittelreservoir versehen.
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Ferner zeigt die
DE 10 2015 106 528 A1 ein Rollo zur Beschattung einer Fahrzeugscheibe, aufweisend einen Behang, der einends auf- und abwickelbar an eine Behangrolle festgelegt und andernends an einem Auszugprofil in Form eines Fallstabs gehalten ist. Der Fallstab weist an gegenüberliegenden Stirnenden jeweils ein schlittenförmiges Gleitelement auf. Die Gleitelemente sind an gegenüberliegenden Führungsschienen gleitbeweglich geführt. Zur Bewegung des Fallstabs ist ein Antriebssystem mit einem an Umlenkrollen umgelenkten und an den Gleitelementen angreifenden Seil vorhanden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schutzvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die einen vereinfachten Aufbau und gleichzeitig eine klemmfreie Führung des Gleitelements ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Schutzvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Durch die erfindungsgemäße Lösung kann insbesondere auf eine neigungsbewegliche Anlenkung des Gleitelements an dem Auszugprofil verzichtet werden. Dadurch kann ein vereinfachter Aufbau der Schutzvorrichtung erreicht werden. Dabei ermöglicht die erfindungsgemäße Gestaltung des Gleitelements, dass eine gleitende Anlage zwischen dem Gleitelement und der Führungsschiene gleichsam der unterschiedlichen Krümmung der Führungsschiene nachgeführt wird. Hierdurch wird ein Winkelausgleich erreicht. Somit wird - bei neigungsstarrer Verbindung mit dem Auszugprofil - eine möglichst klemmfreie Führung des Gleitelements in der abschnittsweise unterschiedlich gekrümmten Führungsschiene ermöglicht. Abschnittsweise unterschiedlich gekrümmt meint, dass die Führungsschiene in Bezug auf die Auszugrichtung unterschiedlich gebogene oder abgewinkelte Führungsschienenabschnitte aufweist. Die Führungsschienenabschnitte sind somit relativ zueinander geneigt längserstreckt. Beispielsweise kann ein erster Führungsschienenabschnitt im Wesentlichen parallel zur Auszugrichtung orientiert sein. Dabei kann ein zweiter in Auszugrichtung auf den ersten Führungsschienenabschnitt folgender zweiter Führungsschienenabschnitt gegenüber der Auszugrichtung - in Bezug auf einen montierten Zustand - insbesondere in Fahrzeugquerrichtung nach innen oder nach außen geneigt sein. Je nach Anwendungsfall und somit Montageorientierung der Schutzvorrichtung im Kraftfahrzeuginnenraum kann die Führungsschiene alternativ oder zusätzlich in Fahrzeuglängs- und/oder -hochrichtung nach vorne oder hinten bzw. nach oben oder unten unterschiedlich gekrümmt sein. Demgemäß sind die Gleitflächenabschnitte unterschiedlich geneigt oder gekrümmt, so dass beispielsweise ein erster Gleitflächenabschnitt im Wesentlichen parallel zur Auszugrichtung orientiert sein kann. Dabei kein ein zweiter an der Gleitkontur angeordneter Gleitflächenabschnitt zu dem ersten Gleitflächenabschnitt abgewinkelt oder gebogen orientiert sein. Dass die Gleitflächenabschnitte alternierend in gleitender Anlage sind meint, dass beispielsweise während einer Gleitbewegung des Gleitelements entlang des ersten Führungsschienenabschnittes ein erster Gleitflächenabschnitt gleitend an der Führungsschiene anliegt, wobei einer zweiter Gleitflächenabschnitt nicht an der Führungsschiene anliegt, wobei der erste Gleitflächenabschnitt während einer Gleitbewegung des Gleitelements entlang des zweiten Führungsschienenabschnittes nicht an der Führungsschiene anliegt und stattdessen der zweite Gleitflächenabschnitt gleitend an der Führungsschiene anliegt oder umgekehrt.
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Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich in besonders vorteilhafter Weise für eine Schutzvorrichtung in Form einer Beschattungsvorrichtung für eine Heckscheibe eines Personenkraftwagens. Die erfindungsgemäße Lösung kann aber auch für eine Beschattungsvorrichtung für eine Seitenscheibe eines Personenkraftwagens verwendet werden. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Lösung bei einer Schutzvorrichtung in Gestalt einer Laderaumabdeckung oder eines Gepäckraumtrennnetzes eingesetzt werden und ist insoweit nicht nur für Beschattungsvorrichtung anwendbar.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist die Führungsschiene in einer parallel zu einer Auszugebene des flexiblen Flächengebildes orientierten Führungsebene gekrümmt und die Gleitflächenabschnitte sind in der Führungsebene relativ zueinander geneigt oder gekrümmt. Sofern die Schutzvorrichtung zur Beschattung einer Seitenscheibe des Kraftfahrzeugs eingesetzt wird, ist die Auszugebene vorzugsweise einer gegenüber einer Mittellängsebene des Kraftfahrzeugs nach innen geneigte Ebene. Sofern die Schutzvorrichtung zur Beschattung einer Heckscheibe des Kraftfahrzeugs eingesetzt wird, ist die Auszugebene vorzugsweise eine gegenüber einer Mittelquerebene des Kraftfahrzeugs nach vorne geneigte Ebene. Um eine möglichst klemmfreie Führung des Gleitelements an der Führungsschiene zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, wenn die Gleitflächenabschnitte jedenfalls winkelbetragsweise entsprechend den Führungsschienenabschnitten relativ zueinander geneigt oder gekrümmt sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Gleitkontur in Längsrichtung des Gleitelements bombiert und somit ausgewölbt gestaltet. Die Gleitkontur ist vorzugsweise derart bombiert, dass ein in Längsrichtung in etwa mittiger Bereich der Gleitkontur gegenüber einem oberen und/oder unteren Endbereich der Gleitkontur senkrecht zur Längsrichtung, vorzugsweise in Querrichtung, erweitert ist. Dadurch kann insbesondere einem Verklemmen des Gleitelementes beim Übergang der gleitenden Verlagerung zwischen den unterschiedlichen Führungsschienenabschnitten entgegengewirkt werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein erster Gleitflächenabschnitt relativ zu einer Mittellängsebene des Gleitelements nach innen geneigt und ein zweiter Gleitflächenabschnitt ist nach außen geneigt. Die Gleitflächenabschnitte können an ein und derselben Seitenfläche des Gleitelementes oder aneinander gegenüberliegenden Seitenflächen des Gleitelementes angeordnet sein. Der erste Gleitflächenabschnitt und der zweite Gleitflächenabschnitt können zur alternierenden gleitenden Anlage an ein und derselben Seitenwandung der Führungsschiene vorgesehen sein. Stattdessen ist es auch möglich, dass der erste Gleitflächenabschnitt und der zweite Gleitflächenabschnitt zur gleitenden Anlage an einander gegenüberliegenden Seitenwandungen der Führungsschiene vorgesehen sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein dritter Gleitflächenabschnitt im Wesentlichen parallel zur Mittellängsebene des Gleitelements orientiert. Vorzugsweise ist der dritte Gleitflächenabschnitt in Längsrichtung des Gleitelements zwischen dem ersten Gleitflächenabschnitt und dem zweiten Gleitflächenabschnitt angeordnet. Vorzugsweise grenzt der dritte Gleitflächenabschnitt unmittelbar an den ersten und den zweiten Gleitflächenabschnitt an. Dadurch kann insbesondere ein verstetigter Übergang der Gleitkontur zwischen dem ersten und dem zweiten Gleitflächenabschnitt erreicht werden. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht eine nochmals verbesserte Freigängigkeit des Gleitelements in der Führungsschiene.
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Weiter gemäß der Erfindung ist die Gleitkontur in Form einer Raute ausgewölbt. Die vorbeschriebene Form der Auswölbung der Gleitkontur ergibt sich vorzugsweise in Blickrichtung auf eine Ober- und/oder Unterseite des Gleitelements. Dabei ist die Ober- und/oder Unterseite des Gleitelements vorzugsweise parallel zu einer Auszugebene des flexiblen Flächengebildes orientiert. Durch die rautenförmige Gestaltung der Gleitkontur kann einerseits einem Verklemmen des Gleitelements beim Übergang zwischen den unterschiedlich gekrümmten Führungsschienenabschnitten entgegengewirkt werden. Zum anderen wird eine möglichst flächige Anlage der Gleitkontur in dem jeweiligen Führungsschienenabschnitt erreicht. Hierdurch kann insbesondere eine besonders toleranzgerechte Führung des Gleitelements in der Führungsschiene erreicht werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Gleitelement ein mit der Gleitkontur wirkverbundenes Schmierstoffreservoir zur Aufnahme und Abgabe eines Schmierstoffes auf. Das Schmierstoffreservoir kann beispielsweise in Form einer Kavität, eines Hohlraums oder dergleichen im Inneren des Gleitelements ausgebildet sein. Dabei kann das Schmierstoffreservoir mittels eines Kanals, eines Durchlasses oder einer Bohrung schmierstoffleitend mit der Gleitkontur wirkverbunden sein, so dass Schmierstoff ausgehend von dem Schmierstoffreservoir an die Gleitkontur gelangen kann. Alternativ ist es auch möglich, dass das Schmierstoffreservoir in Form einer Ausnehmung an dem Gleitelement ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht eine besonders reibungsarme Gleitführung des Gleitelements in der Führungsschiene. Dadurch kann einem Verklemmen des Gleitelements in verbesserter Weise entgegengewirkt werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Schmierstoffreservoir in Form wenigstens einer in einer Außenwandung des Gleitelements ausgebildeten taschenförmigen Vertiefung ausgebildet. Diese Ausgestaltung der Erfindung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn ein hochviskoser oder pastenartiger Schmierstoff verwendet wird. Dieser kann fertigungsseitig einfach und zuverlässig in die Vertiefung eingebracht werden. Die Vertiefung kann in einer parallel zu einer Mittellängsebene orientierten Seitenwandung und somit seitlich an dem Gleitelement angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Vertiefung an einer Außenwandung des Gleitelements ausgebildet sein, die parallel zu einer Mittelquerebene des Gleitelements orientiert ist, so dass die Vertiefung an einer Ober- oder Unterseite des Gleitelements angebracht sein kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die taschenförmige Vertiefung außerhalb der Gleitflächenabschnitte angeordnet. Dies gewährleistet insbesondere, dass eine zur Verfügung stehende Anlagefläche der Gleitflächenabschnitte nicht durch die Vertiefung verringert wird. Dabei kann ein in die Vertiefung eingebrachter Schmierstoff dennoch mittels einer Gleitbewegung des Gleitelements in der Führungsschiene in dieser verteilt und somit auch auf die Gleitflächenabschnitte gelangen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Gleitelement mit einem zug- und/oder drucksteifen, biegeflexiblen Antriebstrang verbunden und entlang der Führungsschiene antreibbar, wobei dem Antriebsstrang wenigstens eine im Bereich einer Endlage des Gleitelements an der Führungsschiene angeordnete Umlenkrolle zugeordnet ist. Der Antriebsstrang kann insbesondere in Form eines Seiles oder eines grundsätzlich bekannten Gewindesteigungskabels ausgebildet sein. Dabei dient die Umlenkrolle, die dem Antriebsstrang zugeordnet ist, einer Richtungsumlenkung des Antriebsstrangs. Der Antriebsstrang ist vorzugsweise einends mit dem Gleitelement und andernends mit einer Antriebseinheit verbunden. Dabei kann die Umlenkrolle beispielsweise in einer in Bezug auf die Auszugrichtung oberen oder unteren Endlage des Gleitelements angeordnet sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Gleitelement eine Ausnehmung auf, deren Abmessungen derart auf die Abmessungen der Umlenkrolle abgestimmt sind, dass die Umlenkrolle in der Endlage des Gleitelements wenigstens abschnittsweise, vorzugsweise weitestgehend, in die Ausnehmung eindringt. Durch die Ausnehmung wird demzufolge eine Kollision zwischen der Umlenkrolle und dem Gleitelement vermieden. Auf diese Weise kann insbesondere Bauraum eingespart werden, da die Umlenkrolle beispielsweise unmittelbar im Bereich der Endlage des Gleitelements angeordnet werden kann und nicht etwa weiter abseits in einem Bauraum angeordnet werden muss.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung, das anhand der Zeichnungen dargestellt ist.
- 1 zeigt in einer schematischen Rückansicht eine Schutzvorrichtung nach dem Stand der Technik,
- 2 in einer schematischen Rückansicht eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung, wobei ein flexibles Flächengebilde der Schutzvorrichtung zeichnerisch überlagert in einer oberen Endlage und zusätzlich in einer unteren Endlage dargestellt ist,
- 3 in einer schematischen Perspektivdarstellung die Schutzvorrichtung nach 2, wobei das flexible Flächengebilde die obere Endlage einnimmt,
- 4 in einer vergrößerten perspektivischen Detaildarstellung die Schutzvorrichtung nach den 2 und 3 in einem Bereich I gemäß 3,
- 5 in einer schematischen Perspektivdarstellung ein Gleitelement der Schutzvorrichtung nach den 2 bis 4 und
- 6, 7 in weiteren schematischen Perspektivdarstellungen das Gleitelement nach 5. Gemäß den 2 bis 4 ist eine Schutzvorrichtung 1 in Form einer Beschattungsvorrichtung für eine Heckscheibe eines Personenkraftwagens vorgesehen.
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Die Schutzvorrichtung 1 weist ein flexibles Flächengebilde 2 in Form einer Rollobahn auf. Vorliegend ist das flexible Flächengebilde 2 stirnendseitig auf- und abwickelbar auf einer fahrzeugfest drehbar gelagerten Wickelwelle 3 gehalten. Die Wickelwelle 3 kann auf grundsätzlich bekannte Weise in einem Bereich unterhalb einer Hutablage eines Personenkraftwagens angeordnet und das Flächengebilde 2 durch einen an der Hutablage ausgebildeten Schlitz erstreckt sein. An einem der Wickelwelle 3 abgewandten Stirnende des flexiblen Flächengebildes 2 ist ein formstabiles Auszugprofil 4 angeordnet und fest mit dem flexiblen Flächengebilde 2 verbunden. Das Auszugprofil 4 ist vorliegend parallel zu einer Fahrzeugquerrichtung Y längserstreckt. Gleiches trifft auf die Wickelwelle 3 zu. In Fahrzeugquerrichtung Y seitlich an dem Auszugprofil 4 ist ein Gleitelement 5 angeordnet. Das Auszugprofil 4 ist mittels des Gleitelements 5 an einer fahrzeugfesten Führungsschiene 6 gleitend abgestützt und derart entlang einer Auszugrichtung A zwischen einer oberen Endlage (vgl. 2 bis 4) und einer unteren Endlage überführbar (2). Zur besseren Verdeutlichung der oberen Endlage und der unteren Endlage sind diese anhand 2 zeichnerisch überlagert dargestellt.
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Vorliegend ist das Auszugprofil 4 in Fahrzeugquerrichtung Y beidseitig mit jeweils einem Gleitelement 5 versehen, das an jeweils einer fahrzeugfesten Führungsschiene 6 gleitend abgestützt ist. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Stattdessen ist es auch möglich, dass das Auszugprofil 4 lediglich einends mit einem Gleitelement 5 versehen und an und/oder in einer Führungsschiene gleitend abgestützt ist und andernends auf eine alternative Weise linear- oder drehgeführt fahrzeugfest abgestützt ist. Die gleitende Abstützung des Auszugprofils 4 ist vorliegend spiegelsymmetrisch zu einer Mittellängsebene der Schutzvorrichtung 1 ausgeführt. Insoweit weisen die beiden Gleitelemente 5 sowie die jeweils zugeordnete Führungsschiene 6 eine gespiegelte Gestalt auf und sind ansonsten hinsichtlich ihrer strukturellen Merkmale sowie Funktion in gleicher Weise ausgeführt. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher nachfolgend lediglich auf das - in Bezug auf die Zeichenebene der 2 - linke Gleitelement 5 und die linke Führungsschiene 6 eingegangen. Die diesbezügliche Beschreibung gilt in entsprechender Weise für das rechte Gleitelement 5 und die rechte Führungsschiene 6.
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Vorliegend nimmt das flexible Flächengebilde 2 in der oberen Endlage des Auszugprofils 4 eine Beschattungsposition ein. In der Beschattungsposition ist die Heckscheibe mittels des flexiblen Flächengebildes 2 abgeschattet. In der unteren Endlage des Auszugprofils 4 nimmt das flexible Flächengebilde 2 eine Ruhestellung ein. In der Ruhestellung gibt das flexible Flächengebilde 2 die Heckscheibe frei.
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Wie insbesondere anhand 2 ersichtlich ist, ist die Führungsschiene 6 relativ zur Auszugrichtung A wenigstens abschnittsweise unterschiedlich gekrümmt. Dabei ist ein in Auszugrichtung A unterer Führungsschienenabschnitt 7 im Wesentlichen parallel zur Auszugrichtung A längserstreckt. Ein in Auszugrichtung A oberer Führungsschienenabschnitt 8 ist demgegenüber in Fahrzeugquerrichtung Y nach innen geneigt. Insoweit ist eine Führungsrichtung der Führungsschiene 6 über der Auszugrichtung A veränderlich. Um dennoch eine möglichst freigängige und klemmfreie Gleitbeweglichkeit des Gleitelements 5 in der Führungsschiene 6 zu ermöglichen, weist das Gleitelement 5 eine auf den Verlauf der Führungsrichtung abgestimmte Gleitkontur 9 als Winkelausgleichsvorrichtung auf.
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Demgegenüber sieht eine Schutzvorrichtung 101 nach dem Stand der Technik gemäß 1 eine Gelenkanordnung 109 als Winkelausgleichsvorrichtung vor. Die Schutzvorrichtung 101 nach dem Stand der Technik weist ein flexibles Flächengebilde 102, eine Wickelwelle 103, ein Auszugprofil 104, ein Gleitelement 105 sowie Führungsschienen 106 auf. Abgesehen von der Winkelausgleichsvorrichtung 109 sowie damit zusammenhängend der Gestaltung des Gleitelements 105 ist der strukturelle Aufbau sowie die Funktionsweise der Schutzvorrichtung 101 im Wesentlichen übereinstimmend mit der Schutzvorrichtung 1, so dass hierauf nicht näher eingegangen wird. Die Gelenkanordnung 109 ist in Fahrzeugquerrichtung Y zwischen dem Gleitelement 105 und dem Auszugprofil 104 angeordnet. Dadurch ergibt sich eine Neigungsbeweglichkeit des Gleitelements 105 gegenüber dem Auszugprofil 104, wodurch ein Winkelausgleich erreicht werden soll.
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Im Unterschied hierzu sieht die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung 1 eine neigungsstarre Anordnung des Gleitelements 5 an dem Auszugprofil 4 vor. Hierdurch kann die Anzahl der erforderlichen Bauteile reduziert und somit eine wesentliche Vereinfachung des Aufbaus der Schutzvorrichtung 1 gegenüber der Schutzvorrichtung 101 gemäß dem Stand der Technik erreicht werden.
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Wie insbesondere anhand der 5 bis 7 ersichtlich ist, weist die Gleitkontur 9 des Gleitelements 5 über die Gleitkontur 9 verteilt angeordnete, unterschiedlich geneigte oder gekrümmte Gleitflächenabschnitte 10, 11, 12 auf. Die Gleitflächenabschnitte 10, 11, 12 sind gegenüber der Auszugrichtung A unterschiedlich geneigt und auf noch näher zu beschreibende Weise auf den unterschiedlich gekrümmten Verlauf der Führungsschiene 6 abgestimmt. Bei einer Verlagerung des Auszugprofils 4 entlang der Auszugrichtung A sind die Gleitflächenabschnitte 10, 11, 12 alternierend an den unterschiedlich gekrümmten Führungsschienenabschnitten 7, 8 in gleitender Anlage. Alternierend meint vorliegend, dass die Gleitflächenabschnitte 10, 11, 12 bei einer Verlagerung des Auszugprofils 4 in Auszugrichtung A zu unterschiedlichen Zeiten und damit an unterschiedlichen Abschnitten der Führungsschiene 6 wechselweise in bzw. außer Gleitkontakt gelangen.
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Vorliegend ist in der anhand 2 ersichtlichen unteren Endlage des Auszugprofils 4 bzw. des Gleitelements 5 der Gleitflächenabschnitt 12 sowie wenigstens abschnittsweise der Gleitflächenabschnitt 11 in gleitender Anlage an dem Führungsschienenabschnitt 7. Genauer sind der Gleitflächenabschnitt 12 sowie wenigstens abschnittsweise der Gleitflächenabschnitt 11 in gleitender Anlage an einem - in Bezug auf die Zeichenebene der 2 - linken innenliegenden Führungsflächenabschnitt 13 des unteren Führungsschienenabschnittes 7. Dabei ist der erste Gleitflächenabschnitt 10 nicht in Kontakt mit der Führungsschiene 6. Wird das Auszugprofil 4 ausgehend von der unteren Endlage in die obere Endlage verlagert, bewegt sich das Gleitelement 5 von dem unteren Führungsschienenabschnitt 7 in den oberen Führungsschienenabschnitt 8. Dabei gerät jedenfalls der zweite Gleitflächenabschnitt 11 außer Gleitkontakt mit der Führungsschiene 6. Stattdessen gelangt der erste Gleitflächenabschnitt 10 in gleitende Anlage an der Führungsschiene 6, nämlich an einem linken innenliegenden Führungsflächenabschnitt 14 des oberen Führungsschienenabschnittes 8. Dadurch kann ein Winkelausgleich der relativ zu der Auszugrichtung A unterschiedlichen Krümmung der Führungsschienenabschnitte 7, 8 erreicht werden.
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Vorliegend ist die Führungsschiene 6 in einer parallel zu einer Auszugebene A-Y des flexiblen Flächengebildes 2 orientierten Führungsebene F gekrümmt. Zum Ausgleich dieser Krümmung sind die Gleitflächenabschnitte 10, 11, 12 in dieser Führungsebene F relativ zueinander geneigt. Es ist selbstverständlich auch möglich, dass die Führungsschiene 6 quer, d. h. in Bezug auf ein Fahrzeugkoordinatensystem nach oben oder unten bzw. vorne oder hinten zur Auszugebene A-Y gekrümmt ist. In einem solchen Fall kann der Winkelausgleich durch eine dementsprechende Orientierung der Neigung bzw. Krümmung der Gleitflächenabschnitte erreicht werden.
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Wie insbesondere anhand der 5 bis 7 ersichtlich ist, ist die Gleitkontur 9 in Längsrichtung L des Gleitelements 5 bombiert und somit ausgewölbt gestaltet. Dabei ist der erste Gleitflächenabschnitt 10 relativ zu einer Mittellängsebene des Gleitelements 5 in Längsrichtung L nach innen geneigt. Der zweite Gleitflächenabschnitt 11 ist demgegenüber nach außen geneigt. Der dritte Gleitflächenabschnitt 12 ist im Wesentlichen parallel zur Mittelängsebene des Gleitelements 5 orientiert und in Längsrichtung L unmittelbar an die Gleitflächenabschnitte 10, 11 angrenzend zwischen diesen angeordnet.
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Die Führungsschiene 6 ist vorliegend in Form eines Kanals gestaltet, wobei das Gleitelement 5 wenigstens zwischen zwei in Fahrzeugquerrichtung Y einander gegenüberliegenden Seitenwandungen 15, 16 gehalten ist. Dabei sind die Führungsflächenabschnitte 13, 14 an der - in Bezug auf die Zeichenebene der 2 - linken Seitenwandung 15 ausgebildet. Zur gleitenden Anlage an Führungsflächenabschnitten 17, 18 der rechten Seitenwandung 16 ist das Gleitelement 5 mit weiteren Gleitflächenabschnitten 19, 20, 21 versehen. Die Gleitflächenabschnitte 19, 20, 21 sind Bezug auf die Mittellängsebene des Gleitelements 5 im Wesentlichen spiegelsymmetrisch zu den Gleitflächenabschnitten 10, 11 bzw. 12 ausgebildet. Bei einer Verlagerung des Auszugprofils 4 entlang der Auszugrichtung A sind die Gleitflächenabschnitte 19, 20, 21 - in ähnlicher Weise wie die Gleitflächenabschnitte 10, 11, 12 - alternierend an den unterschiedlich gekrümmten Führungsschienenabschnitten 7, 8 in gleitender Anlage. Dabei ist jedenfalls der Gleitflächenabschnitt 21 im Bereich des unteren Führungsschienenabschnittes 7 außer Gleitkontakt mit der Führungsschiene, wohingegen der Gleitflächenabschnitt 20 in gleitender Anlage mit dieser ist. Der Gleitflächenabschnitt 19 ist wenigstens abschnittsweise in gleitender Anlage mit dem Führungsabschnitt 7. Bei einer Verlagerung des Gleitelements 5 in dem oberen Führungsschienenabschnitt 8 gelangt der Gleitflächenabschnitt 19 außer Gleitkontakt mit der Führungsschiene 6. Stattdessen ist der Gleitflächenabschnitt 21 in gleitender Anlage an der Führungsschiene 6, genauer: an dem rechten, innenliegenden Führungsabschnitt 18 des oberen Führungsschienenabschnittes 8. Vorliegend ist die Gleitkontur 9 - in Blickrichtung auf die Oberseite des Gleitelementes 5, die parallel zu der Führungsebene F orientiert ist - in Form einer Raute ausgewölbt. Stattdessen ist es beispielsweise auch möglich, dass die Gleitkontur 9 in Form einer Ellipse oder eines Kreises ausgewölbt ist.
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Wie weiter anhand der 5 bis 7 ersichtlich ist, weist das Gleitelement 5 ein mit der Gleitkontur 9 wirkverbundenes Schmierstoffreservoir 22, 23 auf. Das Schmierstoffreservoir 22, 23 ist zur Aufnahme und Abgabe eines nicht näher dargestellten Schmierstoffes vorgesehen und ist vorliegend aus zwei Reservoirabschnitten 22, 23 gebildet. Dabei ist das Schmierstoffreservoir 22, 23 in Form wenigstens einer in einer Außenwandung 24 des Gleitelements 5 ausgebildeten taschenförmigen Vertiefung ausgebildet. Die beiden taschenförmigen Vertiefungen 22, 23 sind mittels eines quer zur Längsrichtung L des Gleitelements 5 erstreckten Mittelstegs 25 voneinander getrennt. Eine Außenkontur der Vertiefungen 22, 23 ist dabei im Wesentlichen parallel zu der Gleitkontur 9 gestaltet, so dass sich jeweils eine - in Blickrichtung auf die Oberseite des Gleitelements 5 - dreieckförmige Gestalt der Vertiefungen 22, 23 ergibt. Bei einer Verlagerung des Gleitelements 5 in der Führungsschiene 6 kann Schmierstoff aus dem Schmierstoffreservoir 22, 23 in den Bereich der Gleitkontur 9 gelangen, so dass ein reibungsarmer Lauf des Gleitelements 5 in der Führungsschiene 6 ermöglicht ist. Vorliegend sind die Vertiefungen 22, 23 außerhalb der Gleitflächenabschnitte 10, 11, 12 sowie 19, 20, 21 angeordnet.
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Wie anhand 5 ersichtlich ist, weist das Gleitelement 5 stirnendseitig eine Aufnahmeöffnung 26 auf. Die Aufnahmeöffnung 26 ist zur Aufnahme eines aus zeichnerischen Gründen nicht näher dargestellten zug- und/oder drucksteifen, biegeflexiblen Antriebsstranges vorgesehen. Der Antriebsstrang kann insbesondere ein Seil oder ein grundsätzlich bekanntes Gewindesteigungskabel sein. Damit ist das Gleitelement 5 mittels einer angetriebenen Bewegung des Antriebsstranges entlang der Führungsschiene 6 antreibbar, wobei dem Antriebsstrang wenigstens eine im Bereich einer Endlage des Gleitelements 5 an der Führungsschiene 6 angeordnete Umlenkrolle 27 zugeordnet ist. Die Umlenkrolle 27 ist vorliegend im Bereich der oberen Endlage des Gleitelements 5 angeordnet. Die Umlenkrolle 27 dient einer Richtungsumlenkung des biegeflexiblen Antriebsstranges. Das Gleitelement 5 weist eine Ausnehmung 28 auf. Die Abmessungen der Ausnehmung 28 sind, wie anhand 4 ersichtlich ist, derart auf die Abmessungen der Umlenkrolle 27 abgestimmt, dass die Umlenkrolle 27 in der Endlage des Gleitelements 5 wenigstens abschnittsweise in die Ausnehmung 28 eindringt. Dadurch kann die Umlenkrolle 27 unmittelbar im Bereich der oberen Endlage des Gleitelements 5 angeordnet und Bauraum eingespart werden.
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Zum Ausgleich einer veränderlichen lichten Weite in Fahrzeugquerrichtung Y zwischen den beiden Führungsschienen 6 ist das Auszugprofil 4 vorliegend teleskopierbar gestaltet. Hierzu weist das Auszugprofil 4 wenigstens einen stirnendseitig angeordneten Teleskopfortsatz 29 auf. Das Gleitelement 5 ist mit einer Führungsleiste 30 versehen. Die Führungsleiste 30 ist in montiertem Zustand parallel zur Längsrichtung des Auszugprofils 4 orientiert und in einer nicht näher ersichtlichen Aussparung des Teleskopfortsatzes 29 in Längsrichtung des Auszugprofils 4 gleitgeführt eingesteckt. Hierdurch ist zusätzlich zu dem Winkelausgleich ein Breitenausgleich zum Ausgleich der über der Auszugrichtung A veränderlichen Weite zwischen der Führungsschienen 6 geschaffen.