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Stand der Technik
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Es ist bereits eine Textilvorrichtung mit zumindest einer Textileinheit, welche zumindest teilweise von einer Kombination aus zumindest einem ersten Garn und zumindest einem weiteren Garn, welches zumindest im Wesentlichen aus einem von einem Garnmaterial des ersten Garns verschiedenen weiteren Garnmaterial besteht, ausgebildet ist, vorgeschlagen worden.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einer Textilvorrichtung mit zumindest einer Textileinheit, insbesondere einer Gestrick-, Gewirk-, oder Gewebeeinheit, welche zumindest teilweise von einer Kombination aus zumindest einem ersten Garn und zumindest einem weiteren Garn, welches zumindest im Wesentlichen aus einem von einem Garnmaterial des ersten Garns verschiedenen weiteren Garnmaterial besteht, ausgebildet ist.
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Es wird vorgeschlagen, dass das zumindest eine weitere Garn als ein thermoplastisches Garn ausgebildet ist, welches zu einer zumindest teilweisen Versteifung der Textileinheit zumindest bereichsweise aufgeschmolzen ist.
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Durch diese Ausgestaltung kann eine Textilvorrichtung mit einer vorteilhaften Funktionalität bereitgestellt werden. Insbesondere kann die Textileinheit der Textilvorrichtung einen formfesten Bereich aufweisen, welcher einstückig mit einem textiltypisch flexiblen Bereich der Textileinheit ausgebildet ist. Ferner kann eine vorteilhaft einfache Formgebung des formfesten Bereichs ermöglicht werden.
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Unter einer „Textilvorrichtung“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere zumindest ein, insbesondere funktionaler und/oder funktionstüchtiger, Teil eines Textilstücks verstanden werden. Insbesondere ist die Textilvorrichtung vorzugsweise zu wenigstens einem Großteil und besonders bevorzugt vollständig als ein Gewebe, Gewirke, Gestrick und/oder eine Gewebe-, Gewirke-, Gestrickstruktur ausgebildet. Insbesondere kann die Textilvorrichtung dabei auch das gesamte Textilstück umfassen. Insbesondere kann die Textilvorrichtung zu einem Einsatz in einem Textilbezug, beispielsweise einem Möbelbezug oder einem Fahrzeugsitzbezug, und/oder in einem Kleidungsstück vorgesehen sein. Unter „vorgesehen“ soll insbesondere speziell programmiert, ausgelegt und/oder ausgestattet verstanden werden. Darunter, dass ein Objekt zu einer bestimmten Funktion vorgesehen ist, soll insbesondere verstanden werden, dass das Objekt diese bestimmte Funktion in zumindest einem Anwendungs- und/oder Betriebszustand erfüllt und/oder ausführt. Unter einer „Textileinheit“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, welche zumindest teilweise, vorzugsweise zu wenigstens einem Großteil und besonders bevorzugt vollständig als ein Gewebe und/oder eine Gewebestruktur ausgebildet ist. Vorteilhaft umfasst die Textileinheit zumindest eine Textillage, insbesondere Gewirkelage, vorteilhaft Maschenlage und/oder Verwebungslage. Unter dem Ausdruck „zu wenigstens einem Großteil“ sollen dabei insbesondere zumindest 55 %, vorteilhaft zumindest 65 %, vorzugsweise zumindest 75 %, besonders bevorzugt zumindest 85 % und besonders vorteilhaft zumindest 95 % verstanden werden.
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Unter einem „Garn“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein zumindest im Wesentlichen linienförmiges textiles Gebilde verstanden werden. Insbesondere ist das Garn ein langes, dünnes Gebilde aus einer oder mehreren Fasern. Das Garn ist insbesondere ein textiles Zwischenprodukt, welches zu Geweben, Gestricken, Gewirken o.dgl. verarbeitbar ist. Das zumindest eine erste Garn und das zumindest eine weitere Garn sind insbesondere von Garnmaterialien gebildet, welche sich hinsichtlich zumindest einer Materialeigenschaft unterscheiden. Insbesondere sind das zumindest eine erste Garn und das zumindest eine weitere Garn insbesondere von Garnmaterialien gebildet, welche sich zumindest hinsichtlich einer Schmelztemperatur unterscheiden. Das Garnmaterial des ersten Garns weist insbesondere eine höhere Schmelztemperatur als das Garnmaterial des weiteren Garns auf. Insbesondere ist das erste Garn zumindest im Wesentlichen von zumindest einer Naturfaser, beispielsweise Wolle oder Baumwolle, und/oder einer Kunstfaser mit einer hohen Schmelztemperatur gebildet. Das weitere Garn ist zumindest im Wesentlichen als ein thermoplastisches Garn ausgebildet. Das weitere Garn ist zumindest im Wesentlichen von Fasern gebildet, welche zumindest im Wesentlichen von einem thermoplastischen Kunststoff gebildet sind. Insbesondere weist das Garnmaterial des weiteren Garns eine Schmelztemperatur auf, welcher geringer ist als eine Schmelztemperatur des Garnmaterials des ersten Garns. Das erste Garn und das weitere Garn sind innerhalb der Textileinheit zumindest teilweise mit einander verwoben, verwirkt oder verstrickt. Alternativ oder zusätzlich können das erste Garn und das weitere Garn jeweils ein Gewirke, ein Gewebe oder ein Gestrick ausbilden, welche sich zumindest teilweise innerhalb der Textileinheit überlappen. Während einer Herstellung der Textilvorrichtung wird die Textileinheit in zumindest einem Bereich mit einer Temperatur beaufschlagt, welche oberhalb einer Schmelztemperatur des weiteren Garns und unterhalb einer Schmelztemperatur des ersten Garns liegt. Das so aufgeschmolzene weitere Garn kann insbesondere mittels eines Formwerkzeugs in eine gewünschte Form gebracht werden. Während des Aufschmelzens des weiteren Garns oder einem von dem weiteren Garn ausgebildeten Gewirke, Gewebe oder Gestrick kann dieses zumindest teilweise mit dem ersten Garn und/oder mit einem von dem ersten Garn gebildeten Gewirke, Gewebe oder Gestrick verschmelzen. Bei einem Abkühlen härtet das aufgeschmolzene weitere Garn aus, wodurch ein formfester Bereich der Textileinheit ausgebildet wird.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass das weitere Garn zumindest in einem Randbereich der Textileinheit aufgeschmolzen ist. Vorzugsweise begrenzt das aufgeschmolzene weitere Garn einen Bereich zumindest teilweise, welcher zumindest teilweise von dem ersten Garn gebildet ist. Hierdurch kann vorteilhaft einfach ein vorteilhaft textiltypisch flexibler Bereich erzeugt werden, welcher einstückig mit einem festen Bereich verbunden ist, welcher dazu vorgesehen ist, den flexiblen Bereich mechanisch zu stützen und/oder zu stabilisieren.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Textileinheit zumindest zwei Textilschichten aufweist, wobei zumindest eine Textilschicht ausschließlich von dem ersten Garn und zumindest eine weitere Textilschicht von dem weiteren Garn gebildet ist. Alternativ wird vorgeschlagen, dass die Textileinheit zumindest zwei Textilschichten aufweist, wobei die Textilschichten zumindest teilweise zu einer Kombination des ersten Garns und des weiteren Garns verwoben, verwirkt oder verstrickt sind. Hierdurch kann auf vorteilhaft einfache Weise ein textiles Funktionselement, beispielsweise ein Taster, ein Berührungssensor und/oder ein Drucksensor hergestellt werden. Insbesondere kann die Textilvorrichtung zumindest eine Elektrode aufweisen, welche an zumindest einer Textilschicht angeordnet ist. Die Elektrode ist vorzugsweise als Flächenelektrode ausgebildet. Insbesondere kann die Elektrode zumindest teilweise aus einem metallischen und/oder organischen, leitenden Material bestehen. Beispielsweise können die Elektroden dabei mittels eines Bedampfungsverfahrens, eines Beschichtungsverfahrens, eines Lackierungsverfahrens und/oder eines Plattierungsverfahrens elektrisch leitend auf einer Textilschicht ausgebildet werden. Vorzugsweise ist die Elektrode jedoch zumindest teilweise von einem elektrisch leitenden Garn ausgebildet. Unter einem „leitfähigen Garn“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Garn verstanden werden, welches zumindest teilweise und/oder vollständig aus elektrisch leitfähigen Fasern besteht. Vorzugsweise ist die Elektrode von einem in eine Textilschicht eingewobenem und/oder eingestricktem elektrisch leitfähigen Garn gebildet.
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Bevorzugt weist die Textilvorrichtung eine zumindest zwischen den Textilschichten angeordnete Verbindungsschicht auf, welche die Textilschichten in zumindest einem Bereich der Textileinheit beabstandet anordnet. Hierdurch kann auf vorteilhaft einfache Weise ein textiler Drucksensor hergestellt werden. Unter einer „Verbindungsschicht“ soll ferner eine Schicht, vorzugsweise eine Zwischenschicht, vorteilhaft der Textilvorrichtung, verstanden werden, welche die Textilschichten miteinander verbindet und vorteilhaft frei von einer Grenzfläche insbesondere zu einer Umgebung ist. Insbesondere kann die Verbindungsschicht dabei zumindest einen Teil wenigstens einer der Textilschichten umfassen. Besonders bevorzugt ist die Verbindungsschicht als eine elektrisch weitestgehend isolierende und vorteilhaft isolierende Schicht ausgebildet und insbesondere dazu vorgesehen, die Textilschichten elektrisch voneinander zu isolieren. Insbesondere ist die Verbindungsschicht zumindest im Wesentlichen von einem Monofilament gebildet. Insbesondere sind die Textilschichten zu einer Druckerfassung vorgesehen. Unter dem Ausdruck „Druckerfassung“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass, insbesondere mittels einer Erfassungseinheit, eine Größe einer Krafteinwirkung auf zumindest einer der Textilschichten erfasst wird. Insbesondere bewirkt dabei eine Krafteinwirkung auf zumindest eine Textilschicht eine Änderung des Abstands zwischen den Textilschichten, woraus die Erfassungseinheit insbesondere ein mit der Größe der Krafteinwirkung korreliertes Signal zur Erfassung des Drucks erfassen kann. Dadurch kann insbesondere eine vorteilhaft druckempfindliche Textilvorrichtung zur Verfügung gestellt werden.
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Zudem wird ein Verfahren zur Herstellung einer Textilvorrichtung, insbesondere der bereits zuvor genannten Textilvorrichtung, mit zumindest einer Textileinheit, insbesondere einer Gestrick-, Gewirk-, und/oder Gewebeeinheit, welche zumindest teilweise von einer Kombination aus zumindest einem ersten Garn und zumindest einem weiteren Garn, welches zumindest im Wesentlichen aus einem von einem Garnmaterial des ersten Garns verschiedenen weiteren Garnmaterial besteht, ausgebildet ist, vorgeschlagen, wobei das zumindest eine weitere Garn als ein thermoplastisches Garn ausgebildet ist, welches zu einer zumindest teilweisen Versteifung der Textileinheit zumindest bereichsweise aufgeschmolzen wird. Hierdurch kann die Textileinheit der Textilvorrichtung einen formfesten Bereich aufweisen, welcher einstückig mit einem textiltypisch flexiblen Bereich der Textileinheit ausgebildet ist. Ferner kann eine vorteilhaft einfache Formgebung des formfesten Bereichs ermöglicht werden. Vorzugsweise wird das weitere Garn zumindest in einem Randbereich der Textileinheit aufgeschmolzen. Während zumindest eines Verfahrensschritts wird die Textileinheit in zumindest einem Bereich mit einer Temperatur beaufschlagt, welche oberhalb der einer Schmelztemperatur des weiteren Garns und unterhalb einer Schmelztemperatur des ersten Garns liegt. Das so aufgeschmolzene weitere Garn kann in zumindest einem Verfahrensschritt insbesondere mittels eines Formwerkzeugs in eine gewünschte Form gebracht werden. Während des Aufschmelzens des weiteren Garns oder einem von dem weiteren Garn ausgebildeten Gewirke, Gewebe oder Gestrick kann dieses zumindest teilweise mit dem ersten Garn und/oder mit einem von dem ersten Garn gebildeten Gewirke, Gewebe oder Gestrick verschmelzen. Bei einem Abkühlen härtet das aufgeschmolzene weitere Garn aus, wodurch ein formfester Bereich der Textileinheit ausgebildet wird.
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Die Textilvorrichtung und das Verfahren zur Herstellung einer Textilvorrichtung sollen hierbei nicht auf die oben beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein. Insbesondere kann die Textilvorrichtung zu einer Erfüllung einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine von einer hierin genannten Anzahl von einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten abweichende Anzahl aufweisen.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
- 1 eine Textilvorrichtung mit einer Textileinheit, welche von einer Kombination aus zumindest einem ersten Garn und zumindest einem weiteren Garn gebildet ist,
- 2 die Textilvorrichtung vor einem Aufschmelzen des weiteren Garns,
- 3 eine alternative Textilvorrichtung mit einer Textileinheit, welche zwei Textilschichten aufweist und
- 4 eine weitere alternative Textilvorrichtung mit einer Textileinheit, welche zwei Textilschichten aufweist.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt eine vereinfachte Darstellung einer Textilvorrichtung 10a. Die Textilvorrichtung 10a umfasst eine Textileinheit 12a, welche zumindest teilweise von einer Kombination aus zumindest einem ersten Garn 14a und zumindest einem weiteren Garn 16a ausgebildet ist. Das weitere Garn 16a besteht im Wesentlichen aus einem von einem Garnmaterial des ersten Garns 14a verschiedenen weiteren Garnmaterial. Das erste Garn 14a und das weitere Garn 16a sind von Garnmaterialien gebildet, welche sich hinsichtlich zumindest einer Materialeigenschaft unterscheiden. Bevorzugt sind das erste Garn 14a und das weitere Garn 16a von Garnmaterialien gebildet, welche sich zumindest hinsichtlich einer Schmelztemperatur unterscheiden. Das Garnmaterial des ersten Garns 14a weist eine höhere Schmelztemperatur als das Garnmaterial des weiteren Garns 16a auf. Insbesondere kann das erste Garn 14a zumindest im Wesentlichen von zumindest einer Naturfaser, beispielsweise Wolle oder Baumwolle, gebildet sein. Das erste Garn 14a und das weitere Garn 16a sind innerhalb der Textileinheit 12a zumindest teilweise mit einander verwoben, verwirkt oder verstrickt. Das weitere Garn 16a ist als ein thermoplastisches Garn ausgebildet. Das weitere Garn 16a ist zu einer zumindest teilweisen Versteifung der Textileinheit 12a zumindest bereichsweise aufgeschmolzen. Das weitere Garn 16a ist zumindest in einem Randbereich 18a der Textileinheit 12a aufgeschmolzen. Das aufgeschmolzene weitere Garn 16a begrenzt zumindest teilweise einen Bereich 20a der Textileinheit 12a, welcher von dem ersten Garn 14a gebildet ist.
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2 zeigt eine vereinfachte Darstellung der Textilvorrichtung 10a vor einem Aufschmelzen des weiteren Garns 16a. Bei einer Bearbeitung der Textilvorrichtung 10a wird die Textileinheit 12a in zumindest dem Randbereich 18a, in welchem das erste Garn 14a mit dem weiteren Garn 16a verwoben, verwirkt oder verstrickt ist, mit einer Temperatur beaufschlagt, welche oberhalb einer Schmelztemperatur des weiteren Garns 16a und unterhalb einer Schmelztemperatur des ersten Garns 14a liegt. Das so aufgeschmolzene weitere Garn 16a kann insbesondere mittels eines Formwerkzeugs in eine gewünschte Form gebracht werden. Während des Aufschmelzens des weiteren Garns 16a kann dieses zumindest teilweise mit dem ersten Garn 14a verschmelzen. Bei einem Abkühlen härtet das aufgeschmolzene weitere Garn 16a aus, wodurch ein formfester Randbereich 18a der Textileinheit 12a ausgebildet wird, welcher einen von dem ersten Garn 14a gebildeten flexiblen Bereich begrenzt.
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In 3 und 4 sind zwei weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung gezeigt. Die nachfolgenden Beschreibungen und die Zeichnungen beschränken sich im Wesentlichen auf die Unterschiede zwischen den Ausführungsbeispielen, wobei bezüglich gleich bezeichneter Bauteile, insbesondere in Bezug auf Bauteile mit gleichen Bezugszeichen, grundsätzlich auch auf die Zeichnungen und/oder die Beschreibung der anderen Ausführungsbeispiele, insbesondere der 1, verwiesen werden kann. Zur Unterscheidung der Ausführungsbeispiele ist der Buchstabe a den Bezugszeichen des Ausführungsbeispiels in 1 nachgestellt. In den Ausführungsbeispielen der 3 und 4 ist der Buchstabe a durch die Buchstaben b und c ersetzt.
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3 zeigt eine vereinfachte Darstellung einer alternativen Textilvorrichtung 10b. Die Textilvorrichtung 10b umfasst eine Textileinheit 12b, welche zumindest teilweise von einer Kombination aus zumindest einem ersten Garn 14b und zumindest einem weiteren Garn 16b ausgebildet ist. Das weitere Garn 16b besteht im Wesentlichen aus einem von einem Garnmaterial des ersten Garns 14b verschiedenen weiteren Garnmaterial. Bevorzugt sind das erste Garn 14b und das weitere Garn 16b von Garnmaterialien gebildet, welche sich zumindest hinsichtlich einer Schmelztemperatur unterscheiden. Das Garnmaterial des ersten Garns 14b weist eine höhere Schmelztemperatur als das Garnmaterial des weiteren Garns 16b auf. Insbesondere kann das erste Garn 14b zumindest im Wesentlichen von zumindest einer Naturfaser, beispielsweise Wolle oder Baumwolle, gebildet sein. Das weitere Garn 16b ist als ein thermoplastisches Garn ausgebildet. Das weitere Garn 16b ist zu einer zumindest teilweisen Versteifung der Textileinheit 12b zumindest bereichsweise aufgeschmolzen. Das weitere Garn 16b ist zumindest in einem Randbereich 18b der Textileinheit 12b aufgeschmolzen, um einen vollständig flexiblen Bereich 20b einzuschließen, oder alternativ über den gesamten Bereich der Textileinheit 12b aufgeschmolzen, um der aus dem Garn 14b gebildeten flexiblen Textilschicht im Bereich 20b einen steifen Untergrund zu geben, was insbesondere für die Funktion eines Drucksensors von Vorteil ist.
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Die Textileinheit 12b umfasst zwei Textilschichten 22b, 24b und eine zwischen den Textilschichten 22b, 24b angeordnete Verbindungsschicht 26b. Die Verbindungsschicht 26b ist dazu vorgesehen, die Textilschichten 22b, 24b miteinander zu verbinden und voneinander beabstandet anzuordnen. Die Textilschichten 22b, 24b können jeweils als ein Gewirk, Gestrick oder Gewebe aus einer Kombination des ersten Garns 14b und des weiteren Garns 16b gebildet sein. Alternativ kann zumindest eine Textilschicht 22b ausschließlich von dem ersten Garn 14b und zumindest eine weitere Textilschicht 24b von dem weiteren Garn 16b gebildet sein. Die Verbindungsschicht 26b ist als Gewirkefadenschicht, im vorliegenden Fall insbesondere als Polfadenschicht, ausgebildet. Die Verbindungsschicht 26b ist als Zwischenschicht ausgebildet. Die Verbindungsschicht 26b schließt unmittelbar an die Textilschichten 22b ,24b an. Die Verbindungsschicht 26b kontaktiert die Textilschichten 22b, 24b dabei unmittelbar. Die Verbindungsschicht 26b beabstandet die Textilschichten 22b, 24b voneinander. Die Verbindungsschicht 26b umfasst einen Textilfaden 30b. Der Textilfaden 30b ist insbesondere aus einem Polymergarn ausgebildet und besteht aus einem Material, dessen Schmelztemperatur über dem des Garns 16b liegt, um ein Aufschmelzen der Verbindungsschicht während des Formprozesses zu vermeiden. Der Textilfaden 30b ist zwischen den Textilschichten 22b, 24b hin- und hergelegt. Der Textilfaden 30b ist dabei nahezu kreuzförmig mit einem Kreuzungswinkel von nahezu 45°angeordnet. Durch einen Winkel mit einem von 45° abweichenden Betrag sind Textilvorrichtungen mit unterschiedlichen Stauchungs-/ Dämpfungs-/ Kompressions- und Flexibilitätseigenschaften herstellbar, wodurch insbesondere verschiedene Flexibilitäts- und elastische Eigenschaften definiert werden können.
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Bei einer Bearbeitung der Textilvorrichtung 10b wird die Textileinheit 12b zumindest in dem Randbereich 18b oder alternativ dem gesamten Bereich mit einer Temperatur beaufschlagt, welche oberhalb der einer Schmelztemperatur des weiteren Garns 16b und unterhalb einer Schmelztemperatur des ersten Garns 14b sowie des Monofilamentes 30b der Verbindungsschicht liegt. Bei einem Abkühlen härtet das aufgeschmolzene weitere Garn 16b aus, wodurch ein formfester Randbereich 18b oder Untergrund der Textileinheit 12b ausgebildet wird, während sich im Bereich der Verbindungsschicht 26b ein erhabener flexibler Bereich ausbildet. Auf einer Unterseite 32b der Textileinheit 12b kann bereits im Herstellungsprozess und/oder nach einem Aufschmelzen und eventuellen Umformen insbesondere im Bereich der Verbindungsschicht 26b eine leitfähige Fläche 34b aufgebracht werden, um so insbesondere eine kapazitive Messung zu erlauben.
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4 zeigt eine vereinfachte Darstellung einer weiteren alternativen Textilvorrichtung 10c. Die Textilvorrichtung 10c umfasst eine Textileinheit 12c, welche zumindest teilweise von einer Kombination aus zumindest einem ersten Garn 14c und zumindest einem weiteren Garn 16c ausgebildet ist. Das weitere Garn 16c ist zu einer zumindest teilweisen Versteifung der Textileinheit 12c zumindest bereichsweise aufgeschmolzen. Das weitere Garn 16c ist zumindest in einem Randbereich 18c oder über den gesamten Bereich der Textileinheit 12c aufgeschmolzen.
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Die Textileinheit 12c umfasst zwei Textilschichten 22c, 24c und eine zwischen den Textilschichten 22c, 24c angeordnete Verbindungsschicht 26c. Die Verbindungsschicht 26c ist dazu vorgesehen, die Textilschichten 22c, 24c miteinander zu verbinden und voneinander beabstandet anzuordnen. Eine Textilschicht 22c ist im Bereich der Verbindungsschicht 26c ausschließlich von dem ersten Garn 14c gebildet. Die zweite Textilschicht 24c ist im Bereich der Verbindungsschicht 26c ausschließlich von dem weiteren Garn 16c gebildet. Die Textilschichten 22c; 24c sind im Randbereich 18c der Textileinheit 12c zu einer Kombination des ersten Garns 14c und des weiteren Garns 16c miteinander verwoben, verwirkt oder verstrickt.
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Bei einer Bearbeitung der Textilvorrichtung 10c wird die Textileinheit 12c zumindest in dem Randbereich 18c oder dem gesamten Bereich der Textileinheit 12c mit einer Temperatur beaufschlagt, welche oberhalb der einer Schmelztemperatur des weiteren Garns 16c und unterhalb einer Schmelztemperatur des ersten Garns 14c und des Garns der Verbindungsschicht 26c liegt. Bei einem Abkühlen härtet das aufgeschmolzene weitere Garn 16c aus, wodurch ein formfester Randbereich 18c oder Untergrund der Textileinheit 12c ausgebildet wird, während sich im Bereich der Verbindungsschicht 26c ein erhabener flexibler Bereich ausbildet. Auf einer Unterseite 32c der Textileinheit 12c kann bereits im Herstellungsprozess und/oder nach einem Aufschmelzen und eventuellen Umformen insbesondere im Bereich der Verbindungsschicht 26c eine leitfähige Fläche 34c aufgebracht werden, um so insbesondere eine kapazitive Messung zu erlauben.