-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Einspritzvorrichtung für eine Verbrennungskraftmaschine. Das Verfahren kann in einem Kraftfahrzeug durchgeführt werden.
-
Aus der
DE 100 28 007 A1 ist eine Kraftstoff-Einspritzvorrichtung für eine Verbrennungskraftmaschine bekannt. Dabei wird über eine Kraftstoffpumpe der Kraftstoff aus einem Tank und über einen Filter in eine Vorlaufleitung gefördert. Aus der Vorlaufleitung wird der Kraftstoff über eine Hochdruckpumpe in eine Druckleitung gefördert. An die Druckleitung ist eine Mehrzahl von Injektoren zur Einspritzung des Kraftstoffs in Brennkammern der Verbrennungskraftmaschine angeschlossen. Weiter ist eine Niederdruckleitung vorgesehen, über die der Kraftstoff stromabwärts der Druckleitung (nur) anteilig über den Filter in die Vorlaufleitung oder in eine Rücklaufleitung überführt wird. Die Rücklaufleitung verbindet die Hochdruckpumpe mit dem Tank. Über die Niederdruckleitung kann eine Vorwärmung des Kraftstoffes erreicht werden. Der Betrieb der Niederdruckleitung wird unter Berücksichtigung einer Temperatur des Kraftstoffes aufgenommen und wieder beendet.
-
Die Erwärmung des Kraftstoffes soll bei niedriger Umgebungstemperatur verhindern, dass sich im Kraftstoff Paraffinkristalle ausbilden. Diese können einen Kraftstofffilter verstopfen (Versulzung des Kraftstofffilters) und führen dann dazu, dass die Verbrennungskraftmaschine nicht mehr mit Kraftstoff versorgt werden kann.
-
Die Erwärmung des Kraftstoffes in einer Vorlaufleitung, wie vorstehend beschrieben, hat den Vorteil, dass einerseits der Kraftstoff über eine sogenannte Vollförderung (erste Förderleistung; die Hochdruckpumpe fördert mit einer maximalen Förderleistung, der Überschuss an Kraftstoff wird über die Niederdruckleitung abgeführt) aufgewärmt wird und andererseits der aufgewärmte Kraftstoff die möglicherweise im Kraftstofffilter bereits vorliegenden Paraffinkristalle wieder auflösen kann.
-
Allerdings erfordert die Vollförderung (gegenüber einer Teilförderung in einem Normalbetrieb bzw. eine zweite Förderleistung, in dem (nur) die für die Verbrennung erforderliche Menge an Kraftstoff durch die Hochdruckpumpe gefördert wird) eine erhöhte Antriebsleistung der Hochdruckpumpe, wobei diese erhöhte Antriebsleistung von der Verbrennungskraftmaschine bereitgestellt wird und damit ein erhöhter Kraftstoffverbrauch mit dieser Maßnahme einhergeht.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die mit Bezug auf den Stand der Technik angeführten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere soll ein Verfahren zur Steuerung einer Einspritzvorrichtung für eine Verbrennungskraftmaschine vorgeschlagen werden, das energetisch günstiger durchführbar ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgaben trägt ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 bei. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche. Die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte aus der Beschreibung und/oder Details aus den Figuren ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten der Erfindung aufgezeigt werden.
-
Es wird ein Verfahren zur Steuerung einer Einspritzvorrichtung für eine Verbrennungskraftmaschine vorgeschlagen, insbesondere für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeuges. Die Einspritzvorrichtung kann zur Einspritzung eines Kraftstoffes eingesetzt werden, der in den Brennräumen der Verbrennungskraftmaschine zur Erzeugung einer Antriebsleistung des Kraftfahrzeuges umgesetzt wird.
-
Die Einspritzvorrichtung umfasst zumindest die folgenden Komponenten:
- - ggf. einen Tank für ein Fluid, das über die Einspritzvorrichtung in einen Brennraum der Verbrennungskraftmaschine beförderbar ist;
- - eine elektrisch betreibbare Fluidpumpe zur Förderung des Fluids aus dem Tank in eine erste Leitung;
- - die erste Leitung zur Leitung des Fluids von der Fluidpumpe hin zu einem Fluidfilter;
- - den Fluidfilter;
- - eine zweite Leitung zur Leitung des Fluids aus dem Fluidfilter hin zu einer Hochdruckpumpe;
- - die Hochdruckpumpe zur Förderung des Fluids in einen Brennraum der Verbrennungskraftmaschine;
- - eine dritte Leitung, über die das Fluid stromabwärts der Hochdruckpumpe zurück zum Fluidfilter förderbar ist;
- - ein Steuergerät zur Regelung der Fluidpumpe;
wobei in der zweiten Leitung zumindest ein erster Drucksensor angeordnet ist.
-
Das Verfahren umfasst zumindest die folgenden Schritte:
- a) Fördern des Fluids durch die Fluidpumpe;
- b) Ermitteln eines ersten Drucks und/oder ersten Druckverlaufs in der zweiten Leitung über den ersten Drucksensor;
- c) Ermitteln eines zum Antrieb der Fluidpumpe eingesetzten elektrischen Stroms und/oder Stromverlaufs sowie Berechnen eines zweiten Drucks und/oder zweiten Druckverlaufs in der ersten Leitung;
- d) Ermitteln einer Druckdifferenz zwischen erstem Druck und zweitem Druck sowie Vergleichen der Druckdifferenz mit einem vorbestimmten Druckschwellwert und/oder einer vorbestimmten Auswertung der Druckverläufe;
und
- e) Fördern des Fluids über die dritte Leitung zurück zum Fluidfilter, (nur) wenn zumindest eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
- - die Druckdifferenz übersteigt den Druckschwellwert, oder
- - eine Erhöhung des ersten Drucks und eine gleichzeitige Absenkung oder Konstanthaltung des zweiten Drucks liegt vor.
-
Das Fluid kann ein flüssiger Kraftstoff sein, wie z. B. ein Dieselkraftstoff oder Benzin oder Ähnliches.
-
In dem Tank wird das Fluid bevorratet. Die elektrisch betreibbare Fluidpumpe kann innerhalb des Tanks angeordnet sein. Die Fluidpumpe fördert das Fluid in die erste Leitung. Die erste Leitung verbindet die Fluidpumpe mit einem Fluidfilter.
-
Der Fluidfilter kann außerhalb des Tanks angeordnet sein.
-
Eine zweite Leitung verbindet den Fluidfilter mit der Hochdruckpumpe. Das Fluid kann durch die Fluidpumpe aus dem Tank und über den Filter in die zweite Leitung gefördert werden.
-
Die zweite Leitung verbindet den Fluidfilter mit der Hochdruckpumpe. Die Hochdruckpumpe fördert das Fluid in einen Brennraum oder in mehrere Brennräume der Verbrennungskraftmaschine, ggf. über eine gemeinsame Leitung (common rail).
-
Eine dritte Leitung verbindet die stromabwärtige Seite der Hochdruckpumpe und/oder die gemeinsame Leitung mit dem Fluidfilter.
-
Mit dieser Anordnung kann das Fluid durch die Hochdruckpumpe hin zu den Brennräumen oder auch zurück zum Fluidfilter gefördert werden.
-
Bei der sogenannten Vollförderung (erste Förderleistung) fördert die Hochdruckpumpe das Fluid mit einer maximalen Förderleistung, wobei der Überschuss an Fluid (der also nicht für die Umsetzung in den Brennräumen benötigt und über die Injektoren entnommen wird) über die dritte Leitung hin zum Fluidfilter gefördert wird. Dieser Teil des Fluids wird dabei aufgewärmt und erreicht so eine Temperatur, bei der z. B. Paraffinkristalle nicht ausgebildet werden. Andererseits kann das aufgewärmte Fluid z. B. die möglicherweise im Fluidfilter bereits vorliegenden Paraffinkristalle wieder auflösen.
-
Bei der sogenannten Teilförderung in einem Normalbetrieb (zweite Förderleistung) wird nur die für die Umsetzung in den Brennräumen erforderliche Menge an Fluid durch die Hochdruckpumpe gefördert.
-
Die Einspritzvorrichtung weist einen ersten Drucksensor in der zweiten Leitung auf. Über diesen ersten Drucksensor kann ein erster Druck oder ein erster Druckverlauf (Änderung des ersten Drucks über die Zeit) in der zweiten Leitung ermittelt werden.
-
Dieser erste Druck bzw. erste Druckverlauf kann zusammen mit einem zweiten Druck bzw. zweitem Druckverlauf ausgewertet werden.
-
Der zweite Druck kann aus dem zum Antrieb der Fluidpumpe eingesetzten elektrischen Strom ermittelt werden, gleichermaßen der zweite Druckverlauf. Diese Auswertung kann in dem Steuergerät vorgenommen werden. Der zweite Druck liegt also an der stromabwärtigen Seite der Fluidpumpe in der ersten Leitung vor.
-
Die ermittelte Druckdifferenz bezeichnet den Druckabfall des Drucks des Fluids über die erste Leitung, den Fluidfilter und die zweite Leitung.
-
Übersteigt also die Druckdifferenz einen vorbestimmten Druckschwellwert, oder liegt eine Erhöhung des ersten Drucks und eine gleichzeitige Absenkung oder Konstanthaltung des zweiten Drucks vor, kann von einer beginnenden Verstopfung des Fluidfilters, z. B. durch die Bildung von Paraffinkristallen, ausgegangen werden. In diesem Fall wird in einem Schritt e) des Verfahrens das Fluid über die dritte Leitung zurück zum Fluidfilter gefördert, insbesondere im Rahmen einer Vollförderung, also mit einer (maximalen) ersten Förderleistung.
-
Mit dem hier vorgeschlagenen Verfahren kann eine gezielte Erwärmung des Fluids zu genauer bestimmten Zeitpunkten erfolgen. Die Einleitung der Vollförderung nur in Abhängigkeit einer Temperatur berücksichtigt z. B. nicht, dass dem Fluid bestimmte Zusätze beigefügt sein können, die eine Verstopfung des Fluidfilters erst bei sehr viel niedrigeren Temperaturen zulassen. Es würde also eine Vollförderung eingeleitet werden, ohne dass eine Verstopfung des Fluidfilters vorliegt.
-
Die Auswertung der Drücke bzw. Druckverläufe ermöglicht demgegenüber, dass eine tatsächliche Verstopfung des Fluidfilters ermittelt werden kann. Erst dann werden die erforderlichen Gegenmaßnahmen, Rückförderung des Fluids über die dritte Leitung zum Fluidfilter, eingeleitet.
-
Bei dem Verfahren kann, wenn in Schritt d) festgestellt wird, dass
- - die Druckdifferenz den Druckschwellwert erreicht oder unterschreitet, oder
- - eine Absenkung des ersten Drucks und eine gleichzeitige Erhöhung oder Konstanthaltung des zweiten Drucks vorliegt,
ein Schritt e1) durchgeführt werden, in dem die Förderung des Fluids über die dritte Leitung eingestellt wird.
-
Mit dem hier vorgeschlagenen Verfahren kann also gleichermaßen eine Beendigung der Vollförderung schneller eingeleitet werden. Die Beendigung der Vollförderung nur in Abhängigkeit einer Temperatur berücksichtigt wie vorstehend beschrieben nicht, dass dem Fluid z. B. bestimmte Zusätze beigefügt sein können, die eine Verstopfung des Fluidfilters erst bei sehr viel niedrigeren Temperaturen zulassen. Damit wird eine Erwärmung des Fluids auf eine ggf. zu hohe Temperatur vorgenommen.
-
Die Auswertung der Drücke bzw. Druckverläufe ermöglicht demgegenüber, dass auch eine Auflösung der Verstopfung (die insbesondere tatsächlich vorgelegen hat) des Fluidfilters ermittelt werden kann.
-
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens weist die Einspritzvorrichtung einen Temperatursensor zur Ermittlung einer Temperatur des Fluids auf.
-
Der Temperatursensor kann in der zweiten Leitung angeordnet sein. Hier kann festgestellt werden, ob eine Temperatur des Fluids z. B. so niedrig ist, dass eine Verstopfung des Fluidfilters erwartet werden kann. Andererseits kann hier die Erwärmung des Fluids aufgrund einer Rückführung des Fluids über die dritte Leitung erfasst werden.
-
Insbesondere können der Temperatursensor und der erste Drucksensor in einem gemeinsamen Sensor zusammengefasst sein.
-
Bei dem Verfahren kann vor Schritt e) die Temperatur des Fluids ermittelt werden, wobei Schritt e) nur dann durchgeführt wird, wenn die Temperatur einen vorbestimmten Temperaturschwellwert unterschreitet.
-
Bei dem Verfahren kann vor Schritt e1) die Temperatur des Fluids ermittelt werden, wobei Schritt e1) nur dann durchgeführt wird, wenn die Temperatur einen vorbestimmten Temperaturschwellwert erreicht hat oder überschreitet.
-
Die Temperatur des Fluids kann also zur weiteren Plausibilisierung der Druckmessung (erster Druck und zweiter Druck bzw. Druckverläufe) herangezogen werden.
-
Die Einspritzvorrichtung kann eine vierte Leitung aufweisen, über die das Fluid ausgehend von der Hochdruckpumpe direkt zurück in den Tank (und nicht über den Fluidfilter) förderbar ist.
-
Insbesondere ist zwischen der Hochdruckpumpe und der vierten Leitung ein Überströmventil angeordnet, insbesondere mit flacher Kennlinie (flÜV) und bevorzugt mit einem Metallmembrandämpfer (MMD).
-
Insbesondere weist die Einspritzvorrichtung eine Leckageleitung auf, über die das Fluid stromabwärts der Einspritzleitung direkt zum Tank (und nicht über den Fluidfilter) und/oder zur vierten Leitung (bevorzugt stromabwärts des Überströmventils) förderbar ist. Insbesondere ist die Leckageleitung über ein Rückschlagventil mit der vierten Leitung verbunden.
-
In der dritten Leitung kann ein Druckregelventil angeordnet sein, das in Abhängigkeit von Schritt d) die dritte Leitung öffnet oder schließt. Das Druckregelventil kann die Durchströmung der dritten Leitung regeln.
-
Es wird weiter eine Einspritzvorrichtung für eine Verbrennungskraftmaschine vorgeschlagen. Die Einspritzvorrichtung umfasst zumindest die folgenden Komponenten:
- - ggf. einen Tank für ein Fluid, das über die Einspritzvorrichtung in einen Brennraum der Verbrennungskraftmaschine beförderbar ist;
- - eine elektrisch betriebene Fluidpumpe zur Förderung des Fluids aus einem Tank in eine erste Leitung;
- - die erste Leitung zur Leitung des Fluids von der Förderpumpe hin zu einem Fluidfilter;
- - den Fluidfilter;
- - eine zweite Leitung zur Leitung des Fluids aus dem Fluidfilter hin zu einer Hochdruckpumpe;
- - die Hochdruckpumpe zur Förderung des Fluids in einen Brennraum der Verbrennungskraftmaschine;
- - eine dritte Leitung, über die das Fluid stromabwärts der Hochdruckpumpe zurück zum Fluidfilter förderbar ist;
- - ein Steuergerät zur Regelung der Fluidpumpe;
wobei in der zweiten Leitung zumindest ein erster Drucksensor angeordnet ist. Die Einspritzvorrichtung ist zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens eingerichtet. Das Verfahren kann zumindest teilweise in dem Steuergerät und/oder einer Steuerung der Verbrennungskraftmaschine (z.B. als Software bzw. ein Datenverarbeitungsprogramm) hinterlegt sein. Das Verfahren kann mit der Einspritzvorrichtung durchgeführt werden.
-
Es wird ein Kraftfahrzeug mit einer Verbrennungskraftmaschine und einer vorstehend beschriebenen Einspritzvorrichtung vorgeschlagen.
-
Die Ausführungen zu dem Verfahren gelten gleichermaßen für die Einspritzvorrichtung und das Kraftfahrzeug und umgekehrt.
-
Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter („erste“, „zweite“,...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge dieser Gegenstände, Größen oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung.
-
Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Es zeigen:
- 1: eine Darstellung der Einspritzvorrichtung in einem Kraftfahrzeug mit einer Verbrennungskraftmaschine; und
- 2: eine Darstellung der Regelstrategien zur Fluidvorwärmung.
-
Die 1 zeigt eine Darstellung der Einspritzvorrichtung 1 in einem Kraftfahrzeug 17 mit einer Verbrennungskraftmaschine 2. Die Einspritzvorrichtung 1 umfasst einen Tank 3 für ein Fluid 4, das über die Einspritzvorrichtung 1 in einen Brennraum 5 der Verbrennungskraftmaschine 2 beförderbar ist. Weiter ist eine elektrisch betreibbare Fluidpumpe 6 zur Förderung des Fluids 4 aus dem Tank 3 in eine erste Leitung 7 vorgesehen. Die erste Leitung 7 dient der Leitung des Fluids 4 von der Fluidpumpe 6 hin zu einem Fluidfilter 8. Eine zweite Leitung 9 leitet das Fluid 4 aus dem Fluidfilter 8 hin zu einer Hochdruckpumpe 10. Die Hochdruckpumpe 10 fördert das Fluid 4 in einen Brennraum 5 der Verbrennungskraftmaschine 2. Eine dritte Leitung 11 leitet das Fluid 4 von stromabwärts der Hochdruckpumpe 10 zurück zum Fluidfilter 8. Ein Steuergerät 12 ist zur Regelung der Fluidpumpe 6 vorgesehen. Das Steuergerät 12 erfasst auch die elektrischen Parameter der Fluidpumpe 6, die Werte eines ersten Drucksensors 13, eines Temperatursensors 14 und interagiert mit der Verbrennungskraftmaschine 2 bzw. mit der Hochdruckpumpe 10, den Injektoren und z. B. dem Druckregelventil 16.
-
In dem Tank 3 wird das Fluid 4 bevorratet. Die Fluidpumpe 6 saugt das Fluid 4 über ein Sieb 20 aus dem Tank 3 und fördert das Fluid 4 in die erste Leitung 7. Die Fluidpumpe 6 wird auch zum Betreiben einer Saugstrahlpumpe 21 genutzt, über die ein größeres Volumen an Fluid 4 der Saugleitung der Fluidpumpe 6 zugeführt werden kann. Das Fluid 4 kann durch die Fluidpumpe 6 aus dem Tank 3 und über den Fluidfilter 8 in die zweite Leitung 9 gefördert werden. Die zweite Leitung 9 verbindet den Fluidfilter 8 mit der Hochdruckpumpe 10. Die Hochdruckpumpe 10 fördert das Fluid 4 in mehrere Brennräume 5 der Verbrennungskraftmaschine 2, hier über eine gemeinsame Leitung (common rail). Eine dritte Leitung 11 verbindet die stromabwärtige Seite der Hochdruckpumpe 10 bzw. die gemeinsame Leitung mit dem Fluidfilter 8.
-
Die Einspritzvorrichtung 1 weist einen ersten Drucksensor 13 in der zweiten Leitung 9 auf. Über diesen ersten Drucksensor 13 kann ein erster Druck oder ein erster Druckverlauf (Änderung des ersten Drucks über die Zeit) in der zweiten Leitung 9 ermittelt werden. Dieser erste Druck bzw. erste Druckverlauf kann zusammen mit einem in der ersten Leitung 7 vorliegenden zweiten Druck bzw. zweitem Druckverlauf ausgewertet werden.
-
Der zweite Druck kann aus dem zum Antrieb der Fluidpumpe 6 eingesetzten elektrischen Strom durch das Steuergerät 12 ermittelt werden, das dazu mit der Elektronik 23 der Fluidpumpe 6 verbunden ist, gleichermaßen der zweite Druckverlauf. Die ermittelte Druckdifferenz bezeichnet den Druckabfall des Drucks des Fluids 4 über die erste Leitung 7, den Fluidfilter 8 und die zweite Leitung 9.
-
Übersteigt also die Druckdifferenz einen vorbestimmten Druckschwellwert, oder liegt eine Erhöhung des ersten Drucks und eine gleichzeitige Absenkung oder Konstanthaltung des zweiten Drucks vor, kann von einer beginnenden Verstopfung des Fluidfilters 8, z. B. durch die Bildung von Paraffinkristallen, ausgegangen werden. In diesem Fall wird in einem Schritt e) des Verfahrens das Fluid 4 über die dritte Leitung 11 zurück zum Fluidfilter 8 gefördert, insbesondere im Rahmen einer Vollförderung, also mit einer (maximalen) ersten Förderleistung 28 (siehe 2).
-
Die Einspritzvorrichtung 1 weist eine vierte Leitung 15 auf, über die das Fluid 4 ausgehend von der Hochdruckpumpe 10 direkt zurück in den Tank 3 (und nicht über den Fluidfilter 8) förderbar ist. Zwischen der Hochdruckpumpe 10 und der vierten Leitung 15 ist ein Überströmventil 30 angeordnet.
-
Weiter weist die Einspritzvorrichtung 1 eine Leckageleitung 25 auf, über die das Fluid 4 stromabwärts der Einspritzleitungen 24 direkt zum Tank 3 (und nicht über den Fluidfilter 8) und zur vierten Leitung 15 stromabwärts des Überströmventils 30 förderbar ist. Die Leckageleitung 25 ist über ein Rückschlagventil 22 mit der vierten Leitung 15 verbunden.
-
In der dritten Leitung 11 ist ein Druckregelventil 16 angeordnet, das in Abhängigkeit von Schritt d) die dritte Leitung 11 öffnet oder schließt. Das Druckregelventil 16 kann die Durchströmung der dritten Leitung 11 regeln.
-
2 zeigt eine Darstellung der temperaturabhängigen Regelstrategien zur Fluidvorwärmung. An der oberen horizontalen Achse ist die Temperatur 18 des Fluids 4 aufgetragen. Die oberen Pfeile bezeichnen die Regelstrategie bei einer ersten Umgebungstemperatur 26 (die geringer ist als eine zweite Umgebungstemperatur 27), z. B. bei unter null Grad Celsius. Die unteren Pfeile bezeichnen die Regelstrategie bei einer zweiten Umgebungstemperatur 27 (die höher ist als die erste Umgebungstemperatur 26), z. B. bei über null Grad Celsius.
-
Dabei wird jeweils eine Vollförderung eingeleitet (erste Förderleistung 28), bis das Fluid 4 einen oberen Schwellwert 31 der Temperatur 18 erreicht hat (hier 30 Grad Celsius, bzw. 10 Grad Celsius). Dann wird eine Teilförderung (zweite Förderleistung 29) eingeleitet. Sobald festgestellt wird, dass die Temperatur 18 einen unteren Schwellwert 32 (hier 20 Grad Celsius bzw. 5 Grad Celsius) erreicht, wird wieder die Vollförderung mit erster Förderleistung 28 eingeleitet.
-
Bei der Vollförderung (erste Förderleistung 28) fördert die Hochdruckpumpe 10 das Fluid 4 mit einer maximalen Förderleistung, wobei der Überschuss an Fluid 4 (der also nicht für die Umsetzung in den Brennräumen 5 benötigt und über die Injektoren entnommen wird) über die dritte Leitung 11 hin zum Fluidfilter 8 gefördert wird. Dieser Teil des Fluids 4 wird dabei aufgewärmt und erreicht so eine Temperatur 18, bei der z. B. Paraffinkristalle nicht ausgebildet werden. Andererseits kann das aufgewärmte Fluid 4 z. B. die möglicherweise im Fluidfilter 8 bereits vorliegenden Paraffinkristalle wieder auflösen.
-
Bei der sogenannten Teilförderung in einem Normalbetrieb (zweite Förderleistung 29) wird nur die für die Umsetzung in den Brennräumen 5 erforderliche Menge an Fluid 4 durch die Hochdruckpumpe 10 gefördert.
-
Demgegenüber kann mit dem hier vorgeschlagenen Verfahren eine gezielte Erwärmung des Fluids 4 zu genauer bestimmten Zeitpunkten erfolgen. Die Einleitung der Vollförderung nur in Abhängigkeit einer Temperatur 18, 26, 27 berücksichtigt z. B. nicht, dass dem Fluid 4 bestimmte Zusätze beigefügt sein können, die eine Verstopfung des Fluidfilters 8 erst bei sehr viel niedrigeren Temperaturen zulassen. Es wird also eine Vollförderung eingeleitet werden, ohne dass eine Verstopfung des Fluidfilters 8 vorliegt.
-
Die Auswertung der Drücke bzw. Druckverläufe ermöglicht demgegenüber, dass eine tatsächliche Verstopfung des Fluidfilters 8 ermittelt werden kann. Erst dann werden die erforderlichen Gegenmaßnahmen, Rückförderung des Fluids 4 über die dritte Leitung 11 zum Fluidfilter 8, eingeleitet. Auch eine Beendigung der Vollförderung kann so schneller eingeleitet werden. Die in 2 dargestellten Temperaturen 18, 26, 27 und Temperaturschwellwerte 31, 32 werden bei dem vorliegenden Verfahren also nur zur weiteren Plausibilisierung der Druckmessung (erster Druck und zweiter Druck bzw. Druckverläufe) herangezogen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Einspritzvorrichtung
- 2
- Verbrennungskraftmaschine
- 3
- Tank
- 4
- Fluid
- 5
- Brennraum
- 6
- Fluidpumpe
- 7
- erste Leitung
- 8
- Fluidfilter
- 9
- zweite Leitung
- 10
- Hochdruckpumpe
- 11
- dritte Leitung
- 12
- Steuergerät
- 13
- erster Drucksensor
- 14
- Temperatursensor
- 15
- vierte Leitung
- 16
- Druckregelventil
- 17
- Kraftfahrzeug
- 18
- Temperatur
- 19
- Druckregler
- 20
- Sieb
- 21
- Saugstrahlpumpe
- 22
- Rückschlagventil
- 23
- Elektronik
- 24
- Einspritzleitung
- 25
- Leckageleitung
- 26
- erste Umgebungstemperatur
- 27
- zweite Umgebungstemperatur
- 28
- erste Förderleistung
- 29
- zweite Förderleistung
- 30
- Überströmventil
- 31
- oberer Schwellwert
- 32
- unterer Schwellwert
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-