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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gehäuse zum Aufnehmen und Verkleiden von elektrischen und/oder elektronischen Bauteilen eines Kraftfahrzeugs. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Gehäuse sowie ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen Gehäuses.
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Die Anzahl an elektrischen und/oder elektronischen Bauteilen in Kraftfahrzeugen nimmt immer weiter zu. Diese Tendenz ist dem Bestreben geschuldet, einerseits den Komfort für die Insassen des Kraftfahrzeugs und andererseits die Sicherheit im Betrieb des Kraftfahrzeugs zu erhöhen. Insbesondere zur Erhöhung der Sicherheit werden immer komplexere Assistenzsysteme verwendet, welche den Fahrer des Kraftfahrzeugs unterstützen und in gefährlichen Situationen eingreifen, um Unfälle zu verhindern. Die Assistenzsysteme sind grundsätzlich auch in der Lage, das Kraftfahrzeug komplett und ohne das Eingreifen des Fahrers zu steuern, so dass ein autonomes Fahren möglich ist.
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Mit zunehmender Anzahl der elektrischen oder elektronischen Bauteile wird entsprechend mehr Bauraum benötigt, welcher in einem Kraftfahrzeug jedoch sehr knapp ist. Man ist daher bestrebt, zumindest einen Teil der elektrischen und/oder elektronischen Bauteile auch dort unterzubringen, wo sie bislang nicht oder nur in bestimmten Fällen angeordnet waren. Zunehmend wird die Windschutzscheibe zumindest zu einem Teil dazu genutzt, die elektrischen und/oder elektronischen Bauteile im Fahrzeug anzuordnen. Bis vor einiger Zeit wurde nur der Innenrückspiegel beispielsweise mit einem Saugnapf an der dem Innenraum des Kraftfahrzeugs zugewandten Seite der Windschutzscheibe befestigt. Allerdings wies der Innenrückspiegel keine Funktionen auf, die eine Verkabelung des Innenrückspiegels mit dem Bordelektroniknetz des Kraftfahrzeugs notwendig machten. Moderne Innenrückspiegel weisen jedoch elektrische und oder elektronische Funktionen auf. So existieren zum Beispiel elektronisch dimmbare Spiegel.
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Beispielsweise ist es aus Taxis bekannt, dass der aktuelle Preis der Taxifahrt im Innenrückspiegel angezeigt wird. Darüber hinaus kann der Innenrückspiegel mit einer Rückfahrkamera des Kraftfahrzeugs verbunden werden, wodurch ein separates Display im Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs entfallen kann. Üblicherweise wird die Rückfahrkamera nur beim Rückwärtsfahren aktiviert und ihre Bildsignale angezeigt. Es ist aber auch denkbar, die Bildsignale der Rückfahrkamera dauerhaft im Innenrückspiegel anzuzeigen. Hierdurch kann die Verkehrssituation hinter dem betreffenden Kraftfahrzeug auch dann vom Fahrer beobachtet werden, wenn das betreffende Kraftfahrzeug stark beladen und somit die Sicht durch die Heckscheibe verstellt ist. Eine derartige Maßnahme bietet sich auch für Transporter an, welche keine Heckscheibe besitzen und somit keine Möglichkeit besteht, über den Innenrückspiegel die Verkehrssituation hinter dem betreffenden Kraftfahrzeug zu beobachten.
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Weitere elektrische und/oder elektronische Bauteile, welche im Bereich der Windschutzscheibe angeordnet werden können, sind Regensensoren und Kameras, wobei die Kameras insbesondere dazu dienen, Verkehrsschilder zu identifizieren, wodurch beispielsweise die Geschwindigkeit des Fahrzeugs entsprechend angepasst werden kann.
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Um die elektrischen und/oder elektronischen Bauteile im Bereich der Windschutzscheibe anordnen zu können, werden Gehäuse verwendet, welche üblicherweise zumindest zwei Gehäuseteile aufweisen. Ein derartiges Gehäuse ist aus der
DE 20 2006 020 938 U1 bekannt. Ein erstes Gehäuseteil weist eine Befestigungsfläche auf, über welche das betreffende Gehäuseteil an der dem Innenraum des Kraftfahrzeugs zugewandten Seite der Windschutzscheibe anliegt und mit dieser verbunden werden kann, beispielsweise durch Verkleben. Das andere Gehäuseteil wird beispielsweise auf das erste Gehäuseteil aufgesteckt und mittels einer Rastverbindung befestigt. Das erste und das zweite Gehäuseteil umschließt dabei einen Hohlraum, in welchem die elektrischen und/oder elektronischen Bauteile angeordnet werden können. Für den Fall, dass eines oder mehrere der Bauteile optisch mit der Umwelt interagieren muss, wie es beispielsweise bei Regensensoren und Kameras der Fall ist, kann das an der Windschutzscheibe anliegende Gehäuseteil einen entsprechenden Ausschnitt aufweisen.
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Die elektrischen und/oder elektronischen Bauteile müssen mit dem Bordelektroniknetz des Kraftfahrzeugs leitend verbunden werden, um mit elektrischer Energie versorgt zu werden und/oder Signale mit dem Bordelektroniknetz austauschen zu können. Hierzu werden die elektrischen und/oder elektronischen Bauteile mit entsprechenden elektrischen Kabeln sowie Steckern und entsprechenden Buchsen mit dem Bordelektroniknetz verbunden.
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Man ist bestrebt, das Gehäuse, in welchem die elektrischen und/oder elektronischen Bauteile im Bereich der Windschutzscheibe angeordnet sind, so klein wie möglich auszubilden. Dies ist unter anderem darin begründet, die Sicht durch die Windschutzscheibe insbesondere für den Fahrer so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Zudem soll das Design des Innenraums des Kraftfahrzeugs so wenig wie möglich vom Gehäuse bestimmt werden. Folglich ist der hierzu zur Verfügung stehende Hohlraum sehr eng bemessen, wodurch die Montage und insbesondere die Verkabelung relativ aufwendig ist und die Fertigung verteuert wird.
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Aus der
DE 10 2015 200 943 A1 ist ein an einer Windschutzscheibe eines Fahrzeugs befestigbares Sensormodul mit einer Umfeldkamera bekannt. Die Umfeldkamera ist auf einer Trägerbasis, die als tragende Struktur für die übrigen Baugruppen und Komponenten der Umfeldkamera dient, angeordnet, wobei die Trägerbasis aus Metall gefertigt und in einem Stanzbiegeverfahren hergestellt ist.
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Die
DE 199 44 383 A1 offenbart ein Gehäuse für elektrische oder elektronische Vorrichtungen mit integrierten Leiterbahnen. Dabei ist ein Rohling vorgesehen, der nach einer Seite hin eine integriere Steckverbindung mit Kontaktstiften aufweist. Auf der anderen Seite befinden sich Leiterbahnen mit Kontaktstiften und einer elektrischen Baugruppe.
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Die
DE 199 37 865 A1 betrifft ein nicht speziell für den Einsatz im Bereich einer Fahrzeugwindschutzscheibe konzipiertes Kunststoffformteil mit elektrischen Kontakten, das hergestellt wird, indem in einem Spritzgusswerkzeug eine Folie mit Leiterbahnen und eingesteckten Kontaktstiften vorgelegt und anschließend mit Kunststoff umspritzt wird.
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Aufgabe einer Ausführungsform der Erfindung ist es, ein Gehäuse der eingangs genannten Art anzugeben, welches einfach zu montieren ist und dabei nur einen geringen Bauraum benötigt.
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Diese Aufgabe wird mit den in den Ansprüchen 1, 5 und 6 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Gehäuse zum Aufnehmen und Verkleiden von elektrischen oder elektronischen Bauteilen eines Kraftfahrzeugs, umfassend ein erstes Gehäuseteil mit einer Anlagefläche, mit welchem das Gehäuse an einer Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs angelegt werden kann oder anliegt, ein zweites Gehäuseteil, das unter Ausbildung eines Hohlraums mit dem ersten Gehäuseteil verbindbar oder verbunden ist, wobei im Hohlraum die elektrischen oder elektronischen Bauteile anordenbar oder angeordnet sind, wobei das erste und/oder das zweite Gehäuseteil eine Anzahl von Leiterbahnen aufweist, mit denen die im Hohlraum angeordneten elektrischen oder elektronischen Bauteile leitend verbindbar oder verbunden sind.
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Das erste Gehäuseteil kann an der Windschutzscheibe befestigt sein, beispielsweise durch Verkleben. Das erste Gehäuseteil kann aber auch Teil einer Dachkonstruktion sein, die sich über die dem Innenraum des Kraftfahrzeugs zugewandten Seite der Windschutzscheibe erstreckt. In diesem Fall kann das erste Gehäuseteil nur an der Windschutzscheibe anliegen, ohne an ihr befestigt zu sein.
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Die Leiterbahnen, welche beispielsweise in der
US 9 131 636 B2 beschrieben sind, können beispielsweise in den Gehäuseteilen verklebt werden, bevor die Gehäuseteile im Kraftfahrzeug montiert werden. Rastverbindungen sind ebenfalls denkbar. Darüber hinaus können die Leiterbahnen mit Stecköffnungen versehen werden, in welche die elektrischen und/oder elektronischen Bauteile nur noch eingesteckt werden müssen, ohne dass weitere Befestigungsmaßnahmen erforderlich sind. Die Verwendung von Steckverbindungen mit Steckern und Buchsen zum Verbinden der Kabel ist nicht mehr notwendig. Folglich müssen die Stecker bei der Montage auch nicht mehr in die Buchsen gesteckt werden, was die Montage vereinfacht. Die Steckverbindung zwischen den Steckern und den Buchsen kann sich infolge der Einwirkung von im Betrieb des Fahrzeugs auftretenden Vibrationen lösen, was mit der vorgeschlagenen Ausführungsform des Gehäuses ausgeschlossen ist. Zudem können die Steckverbindungen aufgrund der Vibrationen Geräusche verursachen, die mit der Verwendung der vorschlagsgemäßen Leiterbahnen vermieden werden.
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Leiterbahnen können im Vergleich zu Kabeln, Steckern und Buchsen deutlich flacher ausgeführt werden, wodurch Bauraum eingespart und das Gehäuse insgesamt flacher ausgeführt werden kann, ohne dass die Montage erschwert wird. Auch kann die Anzahl der im Gehäuse angeordneten Bauteile erhöht werden, welche Bauraum in anderen Bereichen des Kraftfahrzeugs freigeben.
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Nach Maßgabe einer weiteren Ausführungsform sind zumindest einige der Leiterbahnen mit einem Bordelektroniknetz verbindbar. In diesem Fall können die an die Leiterbahnen angeschlossenen elektrischen oder elektronischen Bauteile an das Bordelektroniknetz angeschlossen werden, so dass die Bauteile mit elektrischer Energie versorgt werden und Signale mit dem Bordelektroniknetz austauschen können. Es ist aber nicht notwendig, alle Leiterbahnen so auszugestalten, dass sie mit dem Bordelektroniknetz verbindbar sind. Beispielsweise kann ein Solarmodul oder eine Solarzelle im Gehäuse angeordnet sein, welche mit einer Leiterbahn verbunden ist. Diese Leiterbahn wiederum kann einen USB-Anschluss leitend verbunden sein, an den ein Smartphone oder ein Tablet angeschlossen und aufgeladen werden kann.
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In einer weitergebildeten Ausführungsform können das erste und/oder das zweite Gehäuseteil aus einem spritzgussfähigen Material hergestellt und die Leiterbahnen zumindest teilweise umspritzt sein. Thermoplaste bieten sich als spritzgussfähige Materialien an. In dieser Ausführungsform können die Gehäuseteile bei der Herstellung mit den Leiterbahnen versehen werden, so dass kein zusätzlicher Fertigungsschritt notwendig ist. Die Bereitstellung dieser Ausführungsform des vorschlagsgemäßen Gehäuses ist daher sehr kostengünstig.
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Bei einer weitergebildeten Ausführungsform können die elektrischen oder elektronischen Bauteile einen elektronischen Innenrückspiegel, einen Lichtsensor, einen Regensensor, einen Feuchtigkeitssensor, eine Kamera, ein Ladegerät und/oder eine Heizvorrichtung umfassen. Als ein elektronischer Innenrückspiegel soll ein Innenrückspiegel verstanden werden, welcher elektronische Funktionen aufweist. Wie eingangs erwähnt, können elektronische Innenrückspiegel mit der Rückfahrkamera des Kraftfahrzeugs verbunden sein und als Display zum Anzeigen der von der Rückfahrkamera generierten Bildsignale dienen. Mit einem Lichtsensor können beispielsweise die Innenbeleuchtung und die Scheinwerfer des Kraftfahrzeugs gesteuert oder geregelt werden. Mit einem Regensensor können die Scheibenwischer des Kraftfahrzeugs angesteuert und/oder die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs bei starkem Regen reduziert werden, um Aquaplaning zu vermeiden. Kameras können zum Erkennen von Verkehrsschildern verwendet werden. Ladegeräte, die beispielsweise ein Solarmodul oder eine Solarzelle umfassen, können zur Versorgung insbesondere von anderen, im Gehäuse angeordneten Bauteilen mit elektrischer Energie genutzt werden. Heizvorrichtungen können zum Beheizen der Windschutzscheibe verwendet werden, um beispielsweise ein Beschlagen zu verhindern.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, aufweisend ein Gehäuse nach einem der vorherigen Ausführungsformen, eine Windschutzscheibe und ein Bordelektroniknetz, wobei das Gehäuse im Bereich der Windschutzscheibe angeordnet ist und zumindest einige der Leiterbahnen mit dem Bordelektroniknetz verbunden sind. Die technischen Effekte und Vorteile, die sich mit dem vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeug erreichen lassen, entsprechen denjenigen, die für das vorliegende Gehäuse erörtert worden sind. Zusammenfassend sei darauf hingewiesen, dass sich die Montage des Gehäuses mit der Verwendung von Leiterbahnen vereinfachen lässt. Da sich der im Vergleich zu einer Verkabelung mit Kabeln und Steckverbindungen benötigte Bauraum reduzieren lässt, kann auch die Größe des Gehäuses reduziert werden. Die Sicht insbesondere für den Fahrer durch die Windschutzscheibe wird weniger stark beeinträchtigt und der Einfluss des Gehäuses auf die Gestaltung und das Design des Innenraums wird reduziert. Die Anzahl der Bauteile im Gehäuse kann erhöht werden, so dass diese Bauraum in anderen Bereichen des Kraftfahrzeugs freigeben. Wie bereits erwähnt, ist das Gehäuse im Bereich der Windschutzscheibe angeordnet und kann Teil einer Dachkonstruktion sein. Es können Bauteile eines Schiebedachs im Gehäuse angeordnet werden, was insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn das Schiebedach als ein Panoramadach ausgeführt ist. In diesem Fall kann das Panoramadach weiter zur Windschutzscheibe geführt werden, so dass das Panoramadach eine größere Fläche des Fahrzeugdachs umfasst, als dies bislang möglich ist.
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Eine Umsetzung der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Gehäuses zum Aufnehmen und Verkleiden von elektrischen oder elektronischen Bauteilen eines Kraftfahrzeugs nach einem vorherigen Ausführungsformen, umfassend folgende Schritte:
- - Bereitstellen des ersten Gehäuseteils und/oder zweiten Gehäuseteils durch Spritzgießen, und
- - Umspritzen der Leiterbahnen während des Spritzgießens.
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Die Gehäuseteile können bei der Herstellung mit den Leiterbahnen versehen werden, so dass kein zusätzlicher Fertigungsschritt notwendig ist. Hierzu werden die Gehäuseteile aus einem spritzgussfähigen Material, beispielsweise Thermoplaste, gefertigt. Die Bereitstellung dieser Ausführungsform des vorschlagsgemäßen Gehäuses ist daher sehr kostengünstig. Das zweite Gehäuseteil kann auf dieselbe Weise mit oder ohne die Leiterbahnen hergestellt werden.
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Beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
- 1 eine prinzipielle Darstellung eines Kraftfahrzeugs im Bereich des Übergang vom Fahrzeugdach zur Windschutzscheibe mit einem Gehäuse zum Aufnehmen und Verkleiden von elektrischen oder elektronischen Bauteilen;
- 2 eine prinzipielle Draufsicht auf ein Gehäuseteil eines Gehäuses zum Aufnehmen und Verkleiden von elektrischen oder elektronischen Bauteilen nach dem Stand der Technik; und
- 3 eine prinzipielle Draufsicht auf ein Gehäuseteil eines erfindungsgemäßen Gehäuses zum Aufnehmen und Verkleiden von elektrischen oder elektronischen Bauteilen.
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In 1 ist ein Abschnitt eines Kraftfahrzeugs 10 anhand einer prinzipiellen Darstellung gezeigt. Das Kraftfahrzeug 10 weist ein Fahrzeugdach 12 auf, welches mit einer Windschutzscheibe 14 verbunden ist. An der Windschutzscheibe 14 ist ein Gehäuse 16 befestigt, welches ein erstes Gehäuseteil 18 und ein zweites Gehäuseteil 20 aufweist, die zusammen einen Hohlraum 21 (siehe 2 und 3) umschließen. Das erste Gehäuseteil 18 kann beispielsweise mittels einer Rastverbindung mit dem zweiten Gehäuseteil 20 verbunden sein. Andere Verbindungsarten wie ein Verkleben oder ein Verschweißen sind ebenfalls denkbar. Das erste Gehäuseteil 18 weist eine Anlagefläche 22 auf, mit welcher es an der Windschutzscheibe 14 anliegt. Die Anlagefläche 22 kann dazu verwendet werden, das Gehäuse 16 an der Windschutzscheibe 14 zu befestigen, beispielsweise unter Verwendung eines Klebstoffs. Allerdings ist es ebenfalls möglich, andere Befestigungsmittel zu verwenden, beispielsweise Saugnäpfe oder Schraubverbindungen. Zudem ist ein Innenrückspiegel 24 am Gehäuse 16 verbunden.
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Im Fahrzeugdach 12 ist ein Teil eines schematisch dargestellten Bordelektroniknetzes 26 angeordnet, welches sich aber nicht nur über das Fahrzeugdach 12, sondern über andere, nicht dargestellte Bereiche des Kraftfahrzeugs 10 erstreckt. Das Bordelektroniknetz 26 kann beispielsweise eine Energiequelle 28 und eine Steuereinheit 30 aufweisen.
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In 2 ist das erste Gehäuseteil 18P anhand einer prinzipiellen Draufsicht dargestellt, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist. Grundsätzlich kann das hier nicht dargestellte zweite Gehäuseteil 20 genauso aufgebaut sein. Man erkennt, dass verschiedene elektrische oder elektronische Bauteile 32 in der ersten Gehäusehälfte angeordnet sind, beispielsweise ein Regensensor 34, einen Lichtsensor 36, eine Kamera 38 und eine Heizvorrichtung 40.
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Sämtliche Bauteile 32 sind über eine Verkabelung 42 mit dem Bordelektroniknetz 26 verbunden, um mit elektrischer Energie versorgt zu werden und/oder Signale mit dem Bordelektroniknetz 26 auszutauschen. Auch der Innenrückspiegel 24 kann über die Verkabelung 42 mit dem Bordelektroniknetz 26 verbunden sein (nicht dargestellt). Die Verkabelung 42 umfasst elektrisch leitfähige Kabel 44 sowie Steckverbindungen 45, welche Stecker 46 und entsprechende Buchsen 48 umfassen. Man erkennt, dass die Steckverbindungen 45 einen relativ großen Raum beanspruchen.
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Darüber hinaus sind Klammern 50 vorgesehen, in welche die Kabel 44 eingedrückt werden können, um die Kabel 44 innerhalb des Gehäuses 16 zu befestigen und zu führen. Die Klammern 50 bewirken, dass die Kabel 44 unter Einwirkung der im Betrieb des Kraftfahrzeugs 10 entstehenden Erschütterungen nicht beginnen, sich unkontrolliert zu bewegen. Hierdurch wird vermieden, dass sich die Steckverbindungen 45 unter Einwirkung der Erschütterungen und Vibrationen lockern. Zudem wird verhindert, dass die Kabel 44 geknickt und dadurch beschädigt oder sogar durchtrennt werden können.
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Um eine Beschädigung oder eine Durchtrennung der Kabel 44 zu verhindern, dürfen diese nur mit einem relativ großen Radius gebogen werden. Dies hat zur Folge, dass die Bauteile 32 nicht beliebig innerhalb des ersten Gehäuseteils 18P bzw. des Gehäuses 16 angeordnet werden können. Bestimmte Bereiche des ersten Gehäuseteils 18P sind unter Verwendung der in 2 gezeigten Verkabelung 42 nicht nutzbar, wodurch der vorhandene Bauraum nur unzureichend genutzt werden kann.
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In 3 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen ersten Gehäuseteils 18 gezeigt. Diese unterscheidet sich im Wesentlichen vom in 2 gezeigten, aus dem Stand der Technik bekannten ersten Gehäuseteil 18 dadurch, dass anstelle der Verkabelung 42, welche die Kabel 44 und Steckverbindungen 45 umfasst, Leiterbahnen 52 verwendet werden, um eine leitende Verbindung zwischen den in dem Gehäuse 16 angeordneten Bauteilen 32 und/oder mit dem Bordelektroniknetz 26 des Kraftfahrzeugs 10 bereitzustellen. Die Leiterbahnen 52 können aus einem elektrisch leitfähigen Material wie Kupfer bestehen und sehr flach ausgeführt werden, so dass sie deutlich weniger Raum benötigen als die in 2 gezeigte Verkabelung 42 und insbesondere die Steckverbindungen 45.
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Im Gegensatz zu den Kabeln 44 können die Leiterbahnen 52 nahezu beliebig innerhalb des ersten Gehäuseteils 18 verlegt werden. Insbesondere können die Leiterbahnen 52 spitzwinklig zueinander verlaufende Abschnitte aufweisen. Daher kann nahezu jeder Bereich des ersten Gehäuseteils 18 mit Leiterbahnen 52 versehen werden. Die Anzahl der im Gehäuse 16 angeordneten Bauteile 32 kann gegenüber dem in 2 gezeigten Gehäuse 16 deutlich erhöht oder das Gehäuse 16 kleiner gebaut werden.
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Die beiden Gehäuseteile 18, 20 können aus einem spritzgussfähigen Material, beispielsweise einem thermoplastischen Kunststoff, hergestellt werden. Die Leiterbahnen 52 können beim Spritzgießen umspritzt werden.
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Ein Teil der Leiterbahnen 52 ist über einen entsprechend ausgestalteten Anschluss 54 mit dem Bordelektroniknetz 26 verbunden. Die Leiterbahnen 52 weisen insbesondere an ihren jeweiligen Enden Stecköffnungen 56 auf, in welche die elektrischen oder elektronischen Bauteile 32 eingesteckt werden können. Die Stecköffnungen 56 können so ausgestaltet sein, dass sie gleichzeitig auch für die Befestigung der betreffenden Bauteile 32 innerhalb des ersten Gehäuseteils 18 sorgen, so dass keine weiteren Befestigungsmaßnahmen notwendig sind. Es ist zudem nicht notwendig, alle Leiterbahnen 52 mit dem Bordelektroniknetz 26 zu verbinden. Vielmehr können die verschiedenen Leiterbahnen 52 wahlweise über Brücken 58 miteinander verbunden werden. Hierdurch kann eine Verbindung zum Bordelektroniknetz 26 hergestellt werden. Es ist aber genauso gut möglich, einige der Leiterbahnen 52 bewusst nicht mit dem Bordelektroniknetz 26 zu verbinden. Beispielsweise kann eines der Bauteile 32 als ein Ladegerät (nicht dargestellt) ausgestaltet sein, welches ein Solarmodul oder eine Solarzelle umfasst. Die so bereitgestellte elektrische Energie kann über einen USB-Anschluss 60 beispielsweise an ein Smartphone oder ein Tablet übertragen werden. Selbstverständlich können auch die Bauteile 32, welche innerhalb des Gehäuses 16 angeordnet sind, auf diese Weise mit elektrischer Energie versorgt werden, wodurch das Bordelektroniknetz 26 bezüglich des Energiebedarfs geschont wird. Eine Einspeisung der so bereitgestellten elektrischen Energie in das Bordelektroniknetz 26 ist ebenfalls denkbar. Auch hier gilt, dass das zweite Gehäuseteil 20 genauso aufgebaut sein kann wie das erste Gehäuseteil 18. Das zweite Gehäuseteil 20 kann aber auch nur als Abdeckung dienen und keine Leiterbahnen 52 aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- Fahrzeugdach
- 14
- Windschutzscheibe
- 16
- Gehäuse
- 18
- erstes Gehäuseteil
- 18P
- erstes Gehäuseteil nach dem Stand der Technik
- 20
- zweites Gehäuseteil
- 21
- Hohlraum
- 22
- Anlagefläche
- 24
- Innenrückspiegel
- 26
- Bordelektroniknetz
- 28
- Energiequelle
- 30
- Steuereinheit
- 32
- Bauteil
- 34
- Regensensor
- 36
- Lichtsensor
- 38
- Kamera
- 40
- Heizvorrichtung
- 42
- Verkabelung
- 44
- Kabel
- 45
- Steckverbindung
- 46
- Stecker
- 48
- Buchse
- 50
- Klammer
- 52
- Leiterbahn
- 54
- Anschluss
- 56
- Stecköffnung
- 58
- Brücke
- 60
- USB-Anschluss