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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System und Verfahren zum dynamischen, fahrzeugspezifischen Betrieb eines Navigationssystems.
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Navigationssysteme für Fahrzeuge, insbesondere für Kraftfahrzeuge sind bekannt. Sie ermöglichen es dem Nutzer eines Fahrzeugs, einen Zielort zu definieren, zu dem sich der Nutzer mit dem Fahrzeug bewegen möchte. Nach der Zieleingabe bzw. Eingabe des Zielorts findet die Berechnung einer - je nach persönlicher Nutzereinstellung - optimalen Route zum eingegebenen Zielort. Ferner ist es bekannt, bestimmte Zielorte als so genannte „Points of Interests (POIs)“ ausgeben und vom Nutzer des Fahrzeugs auswählen zu lassen. Dabei umfassen POIs beispielsweise Tankstellen, Parkplätze, Restaurants, Supermärkte, bestimmte Sehenswürdigkeiten, etc. Allerdings ist es dem Fahrer nicht möglich, dynamisch mit Bezug auf fahrzeugspezifische Parameter in Kombination mit einer Nutzereingabe einen Zielort in das Navigationssystem zu übernehmen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die vorstehend genannten Nachteile zu vermeiden und eine Lösung zu schaffen, die automatisch einen dynamischen, selektiven, Betrieb des Navigationssystems mit Bezug auf fahrzeugspezifische Parameter ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein System zum dynamischen Betrieb eines Navigationssystems in einem Fahrzeug bereitgestellt, umfassend:
- zumindest einen Backend-Server, wobei der Backend-Server eingerichtet ist,
- - einen Request umfassend fahrzeugspezifische Daten vom Fahrzeug zu empfangen;
- - eine Response mit Bezug auf die fahrzeugspezifischen Daten zu erstellen, wobei die Response einen Zielort zur Verwendung durch ein Navigationsmodul des Fahrzeugs umfasst; und
- - die Response an das Fahrzeug zu übermitteln.
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Das Navigationsmodul des Fahrzeugs umfasst ein Navigationssystem, welches eingerichtet ist, eine Routenführung durchzuführen. Dies kann beispielsweise als On-Board-Routenführung realisiert werden, bei der die entsprechenden Straßenkarten lokal im Fahrzeug hinterlegt sind und die Bestimmung der Route zum eingegebenen Zielort in einem fahrzeugseitigen Navigationsmodul erfolgt.
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Das Fahrzeug kann darüber hinaus ein Kommunikationsmodul umfassen. Das Kommunikationsmodul kann ein im Fahrzeug angeordnetes Kommunikationsmodul sein, welches in der Lage ist, eine Kommunikationsverbindung mit anderen Kommunikationsteilnehmern, beispielsweise mit dem Backend-Server, aufzubauen. Das Kommunikationsmodul kann ein Teilnehmeridentitätsmodul bzw. ein Subscriber Identity Module bzw. eine SIM-Karte umfassen, welche(s) dazu dient, eine Kommunikationsverbindung über ein Mobilfunksystem aufzubauen. Das Teilnehmeridentitätsmodul identifiziert dabei das Kommunikationsmodul eindeutig im Mobilfunknetz. Bei der Kommunikationsverbindung kann es sich um eine Datenverbindung (z.B. Paketvermittlung) und/oder um eine leitungsgebundene Kommunikationsverbindung (z.B. Leitungsvermittlung) handeln. Jede Kommunikation zwischen dem Fahrzeug und anderen Kommunikationsteilnehmern kann über das Kommunikationsmodul erfolgen.
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Der Nutzer des Fahrzeugs kann dessen Besitzer und/oder berechtigter Fahrer des Fahrzeugs sein.
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Der Backend-Server ist eingerichtet, Requests bzw. Anfragen im Sinne des Client-Server-Modells bzw. Client-Server-Paradigmas vom Fahrzeug zu empfangen und entsprechende Responses an das Fahrzeug zu senden. Jeder Request umfasst fahrzeugspezifische Daten. Mit Bezug auf die fahrzeugspezifischen Daten erstellt der Backend-Server eine Response bzw. Antwort, die einen Zielort zur Verwendung durch das Navigationsmodul umfasst. Die Response wird vom Backend-Server an das Fahrzeug, beispielsweise das Kommunikationsmodul, übermittelt. Nach Empfangen des Zielorts kann dieses an das Navigationsmodul übermittelt werden, welches eine Routenführung zum Zielort durchführt.
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Vorzugsweise umfasst das Fahrzeug zudem ein Spracherkennungsmodul zum Empfangen einer Spracheingabe des Nutzers des Fahrzeugs;
wobei das Fahrzeug nach empfangener Spracheingabe den Request mit Bezug auf die empfangene Spracheingabe erstellt und an den Backend-Server übermittelt.
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Das Fahrzeug kann ein Spracherkennungsmodul umfassen. Das Spracherkennungsmodul umfasst ein System der automatisierten Spracherkennung bzw. ein Automatic Speech Recognition (ASR) - System, um Spracheingaben vom Nutzer des Fahrzeugs zu empfangen. Das Spracherkennungsmodul kann eingerichtet sein, eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben zu erfüllen. So kann der Nutzer des Fahrzeugs durch eine Sprachäußerung, die beispielsweise über ein Mikrofon dem System der automatisierten Spracherkennung zugeführt wird, eine Spracheingabe durchführen. Das System der automatisierten Spracherkennung kann in an sich bekannter Weise ausgestaltet sein. Die Bereitstellung von Spracheingaben über das Spracherkennungsmodul hat den Vorteil, dass der Nutzer des Fahrzeugs bei der Durchführung von Spracheingaben möglichst wenig vom Verkehrsgeschehen abgelenkt wird, so dass Spracheingaben während der Fahrt vom Fahrer des Fahrzeugs getätigt werden können, wobei gleichzeitig die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gewährleistet bleibt.
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Nachdem das Spracherkennungsmodul eine Spracheingabe empfängt, erstellt das Fahrzeug in einem geeigneten Modul - z.B. im Kommunikationsmodul - den Request mit Bezug auf die empfangene Spracheingabe und übermittelt diesen an den Backend-Server.
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Das Fahrzeug kann eine Ein- und Ausgabeeinheit umfassen, über die eine einmalige Registrierung eines Nutzers des Fahrzeugs am Backend-Server erfolgen kann. Bei der einmaligen Registrierung können bestimmte Daten des Nutzers des Fahrzeugs, z.B. Name, Adresse, Telefonnummer, Vorlieben, etc., erfasst und in einer Speichereinheit hinterlegt werden. Dabei kann die einmalige Registrierung des Nutzers des Fahrzeugs am Backend-Server (oder einem anderen geeigneten Server, der diese Funktionalität bereitstellt), erforderlich sein, bevor der dynamische, fahrzeugspezifische Betrieb des Navigationssystems des Fahrzeugs über den Backend-Server bereitgestellt werden kann. Die Ein- und Ausgabeeinheit kann das Spracherkennungsmodul umfassen. In einem anderen Beispiel handelt es sich bei der Ein- und Ausgabeeinheit und das Spracherkennungsmodul um verschiedene Module. Darüber hinaus oder alternativ dazu kann die einmalige Registrierung auch über ein stationäres Endgerät, wie z.B. einen Personal Computer und/oder ein mobiles Endgerät erfolgen. Ein mobiles Endgerät ist ein Gerät, welches in der Lage ist, in einem mobilen Netzwerk über lokale Netzwerke bzw. Local Area Networks (LANs), wie z.B. Wireless LAN (WiFi/WLAN), oder über Weitverkehrsnetze bzw. Wide Area Networks (WANs) wie z.B. Global System for Mobile Communication (GSM), General Package Radio Service (GPRS), Enhanced Data Rates for Global Evolution (EDGE), Universal Mobile Telecommunications System (UMTS), High Speed Downlink/Uplink Packet Access (HSDPA, HSUPA), Long-Term Evolution (LTE), oder World Wide Interoperability for Microwave Access (WIMAX) drahtlos zu kommunizieren. Eine Kommunikation über weitere gängige oder künftige Kommunikationstechnologien, z.B. 5G-Mobildunksysteme, ist möglich. Der Begriff mobiles Endgerät umfasst insbesondere Smartphones, aber auch andere mobile Telefone bzw. Handys, Personal Digital Assistants (PDAs), Tablet PCs, Notebooks, Smart Watches sowie alle gängigen sowie künftigen elektronischen Geräte, welche mit einer Technologie zum Laden und Ausführen von Apps und/oder eines Browsers eingerichtet sind.
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Vorzugsweise umfassen die fahrzeugspezifischen Daten eine Fahrzeugidentifikationsnummer.
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Die fahrzeugspezifischen Daten, die mit dem Request an den Backend-Server übermittelt werden, können zumindest die Fahrzeugidentifikationsnummer bzw. Vehicle Identification Number (VIN) des Fahrzeugs umfassen. Der Backend-Server erstellt die Response somit mit Bezug auf die Fahrzeugidentifikationsnummer.
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Vorzugsweise umfassen die fahrzeugspezifischen Daten zudem:
- aktuelle Positionsdaten des Fahrzeugs; und/oder
- Fahrerprofildaten des Nutzers des Fahrzeugs.
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Aktuelle Positionsdaten des Fahrzeugs können mithilfe eines Navigationssatellitensystems ermittelt werden. Bei dem Navigationssatellitensystem kann es sich um jedes gängige sowie künftige globale Navigationssatellitensystem bzw. Global Navigation Satellite System (GNSS) zur Positionsbestimmung und Navigation durch den Empfang der Signale von Navigationssatelliten und/oder Pseudoliten handeln. Beispielsweise kann es sich dabei handeln um das Global Positioning System (GPS), GLObal NAvigation Satellite System (GLONASS), Galileo, positioning system, und/oder BeiDou Navigation Satellite System, handeln. Beispielsweise kann das Fahrzeug ein Modul umfassen, welches geeignet ist, im jeweiligen System eine Position des Fahrzeugs zu erfassen. Im Beispiel von GPS kann das Fahrzeug ein Positionsermittlungseinheit umfassend ein GPS-Modul umfassen, das ausgebildet ist, die aktuelle GPS-Position des Fahrzeugs zu ermitteln. Die Ermittlung der GPS-Position des Fahrzeugs kann im Fahrbetrieb in vordefinierbaren bzw. vordefinierten Abständen erfolgen, z.B. alle 1 Sekunde (s), alle 5s, alle 10s, alle 15s oder jeden anderen geeigneten vordefinierten Ereignis, beispielsweise unmittelbar vor dem Senden des Requests.
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Mit dem Request können aktuelle Positionsdaten des Fahrzeugs an den Backend-Server übermittelt werden.
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Darüber hinaus oder alternativ dazu können beispielsweise fahrzeugseitig Fahrerprofildaten des Nutzers des Fahrzeugs erfasst und mit dem Request an den Backend-Server übermittelt werden.
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Somit kann der Backend-Server die Response zudem mit Bezug auf eine aktuelle Position des Fahrzeugs und/oder ein Fahrerprofil des Nutzers des Fahrzeugs erstellt werden.
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Vorzugsweise umfasst der Request zudem:
- Zahlungsdaten des Nutzers des Fahrzeugs; und/oder
- Adressdaten des Nutzers des Fahrzeugs.
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Mit dem Request können auch Zahlungsdaten des Nutzers des Fahrzeugs übermittelt werden. Darüber hinaus oder alternativ dazu können Adressdaten des Nutzers des Fahrzeugs übermittelt werden. Bei diesen Daten handelt es sich um nutzerspezifische Daten.
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Somit kann der Backend-Server die Response des Fahrzeugs auch mit Bezug auf nutzerspezifischen Daten erstellen.
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In einem anderen Beispiel können diese Nutzerspezifischen Daten auch bei der einmaligen Registrierung des Nutzers des Fahrzeugs am Backend-Server (siehe oben) erfasst und Serverseitig in einer Speichereinheit hinterlegt werden.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die zugrunde liegende Aufgabe durch ein Verfahren zum dynamischen Betrieb eines Navigationssystems in einem Fahrzeug gelöst, umfassend:
- Empfangen, an einem Backend-Server, eines Requests von einem Fahrzeug, wobei der Request fahrzeugspezifische Daten umfasst;
- Erstellen, am Backend-Server, einer Response mit Bezug auf die fahrzeugspezifischen Daten, wobei die Response einen Zielort zur Verwendung durch ein Navigationsmodul des Fahrzeugs umfasst;
- Übermitteln der Response an das Fahrzeug.
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Vorzugsweise umfasst Fahrzeug ein Spracherkennungsmodul zum Empfangen einer Spracheingabe des Nutzers des Fahrzeugs,
- wobei das Fahrzeug nach empfangener Spracheingabe den Request mit Bezug auf die empfangene Spracheingabe erstellt und an de Backend-Server übermittelt.
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Vorzugsweise umfassen die die fahrzeugspezifischen Daten zumindest eine Fahrzeugidentifikationsnummer.
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Vorzugsweise umfassen die fahrzeugspezifischen Daten zudem:
- aktuelle Positionsdaten des Fahrzeugs; und/oder
- Fahrerprofildaten des Nutzers des Fahrzeugs.
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Vorzugsweise umfasst der Request zudem:
- Zahlungsdaten des Nutzers des Fahrzeugs; und/oder
- Adressdaten des Nutzers des Fahrzeugs.
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Diese und andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus dem Studium der folgenden detaillierten Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen und der beiliegenden Figuren verdeutlicht. Es ist ersichtlich, dass - obwohl Ausführungsformen separat beschrieben werden - einzelne Merkmale daraus zu zusätzlichen Ausführungsformen kombiniert werden können.
- 1 zeigt ein beispielhaftes System zum dynamischen Betrieb eines Navigationssystems in einem Fahrzeug.
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1 zeigt ein beispielhaftes System 100 zum dynamischen Betrieb eines Navigationssystems 120 in einem Fahrzeug. Das System umfasst zumindest ein Fahrzeug 110 und zumindest einen Backend-Server 170.
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Das Fahrzeug 110 umfasst ein Navigationsmodul 120 umfassend ein Navigationssystem (nicht gezeigt), welches eingerichtet ist, eine Routenführung durchzuführen. Dies kann beispielsweise als On-Board-Routenführung realisiert werden, bei der die entsprechenden Straßenkarten lokal im Fahrzeug 110 hinterlegt sind und die Bestimmung der Route zum Zielort fahrzeugseitig erfolgt. Das Fahrzeug 110 kann darüber hinaus ein Kommunikationsmodul 140 umfassen. Das Kommunikationsmodul 140 ist eingerichtet eine Kommunikationsverbindung mit anderen Kommunikationsteilnehmern, beispielsweise mit dem Backend-Server 170, aufzubauen. Das Kommunikationsmodul 140 kann ein Teilnehmeridentitätsmodul 145 bzw. ein Subscriber Identity Module bzw. eine SIM-Karte umfassen, welche(s) dazu dient, eine Kommunikationsverbindung über ein Mobilfunksystem (nicht gezeigt) aufzubauen. Das Teilnehmeridentitätsmodul 145 identifiziert dabei das Kommunikationsmodul 140 eindeutig im Mobilfunknetz. Bei der Kommunikationsverbindung kann es sich um eine Datenverbindung (z.B. Paketvermittlung) und/oder um eine leitungsgebundene Kommunikationsverbindung (z.B. Leitungsvermittlung) handeln. Jede Kommunikation zwischen dem Fahrzeug 110 und anderen Kommunikationsteilnehmern kann über das Kommunikationsmodul 140 erfolgen.
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Das Fahrzeug 110 kann zudem eine Ein- und Ausgabeeinheit 135 umfassen, über die mithilfe des Kommunikationsmoduls 140 eine einmalige Registrierung eines Nutzers (nicht gezeigt) des Fahrzeugs 110 am Backend-Server 170 erfolgen kann. Der Nutzer des Fahrzeugs 110 kann dessen Besitzer und/oder berechtigter Fahrer des Fahrzeugs 110 sein. Die einmalige Registrierung des Nutzers kann erforderlich sein, bevor der dynamische, fahrzeugspezifische Betrieb des Navigationssystems des Fahrzeugs 110 bereitgestellt werden kann. Die Ein- und Ausgabeeinheit 135 kann ein Spracherkennungsmodul 130 (siehe unten) umfassen. In einem anderen Beispiel handelt es sich bei der Ein- und Ausgabeeinheit 135 und dem Spracherkennungsmodul 130 um separate Module. Darüber hinaus oder alternativ dazu kann die einmalige Registrierung auch über ein stationäres Endgerät, wie z.B. einen Personal Computer und/oder ein mobiles Endgerät erfolgen.
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Das Fahrzeug 110 kann darüber hinaus ein Spracherkennungsmodul 130 zum Empfangen einer Spracheingabe des Nutzers des Fahrzeugs 110 umfassen. Das Spracherkennungsmodul 130 umfasst ein System der automatisierten Spracherkennung bzw. ein Automatic Speech Recognition (ASR) - System, um Spracheingaben vom Nutzer des Fahrzeugs 110 zu empfangen und auszuwerten. Die Bereitstellung von Spracheingaben über das Spracherkennungsmodul hat den Vorteil, dass der Nutzer des Fahrzeugs 110 bei deren Durchführung möglichst wenig vom Verkehrsgeschehen abgelenkt wird. Spracheingaben können somit während der Fahrt z.B. vom Fahrer des Fahrzeugs 110 durchgeführt werden, wobei gleichzeitig die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gewährleistet bleibt.
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Nach einer empfangenen Eingabe des Nutzers über die Ein- und Ausgabeeinheit 135, bevorzugt aber nach einer empfangenen Spracheingabe des Nutzers über das Spracherkennungsmodul 130 wird fahrzeugseitig in einem geeigneten Modul - beispielsweise durch das Kommunikationsmodul 140 - ein Request mit Bezug auf die empfangene (Sprach)-Eingabe erstellt und an den Backend-Server 170 übermittelt.
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Der Request umfasst fahrzeugspezifische Daten. Die fahrzeugspezifischen Daten können eine Fahrzeugidentifikationsnummer bzw. Vehicle Identification Number (VIN) umfassen. Die VIN kann beispielsweise in einer Speichereinheit 160 im Fahrzeug 110 hinterlegt sein und bei der Erstellung des Request - z.B. durch das Kommunikationsmodul 140 - aus der Speichereinheit 160 ausgelesen werden.
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Darüber hinaus können die fahrzeugspezifischen Daten aktuelle Positionsdaten des Fahrzeugs 110 und/oder fahrzeugspezifische Fahrerprofildaten des Nutzers des Fahrzeugs 110 umfassen.
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Positionsdaten des Fahrzeugs 110 können mithilfe eines Navigationssatellitensystems ermittelt werden. Das Fahrzeug 110 eine Positionsermittlungseinheit 125 umfassen, die geeignet ist, im jeweiligen System eine Position des Fahrzeugs zu erfassen. Im Beispiel von GPS kann die Positionsermittlungseinheit 125 GPS-Modul (nicht gezeigt) umfassen, das ausgebildet ist, die aktuelle GPS-Position des Fahrzeugs 110 zu ermitteln. Die Ermittlung der GPS-Position des Fahrzeugs 110 kann im Fahrbetrieb in vordefinierbaren bzw. vordefinierten Abständen erfolgen, z.B. alle 1 Sekunde (s), alle 5s, alle 10s, alle 15s oder jeden anderen geeigneten vordefinierten Ereignis, beispielsweise im wenn der Request erstellt wird.
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Fahrzeugspezifische Fahrerprofildaten des Nutzers des Fahrzeugs 110 können beispielsweise häufig vom Nutzer verwendete Fahrmodi umfassen. So kann das Fahrzeug 110 verschiedene Fahrmodi, z.B. „ökologischer Fahrmodus“, „komfortabler Fahrmodus“, „sportlicher Fahrmodus“, etc. bereitstellen und die Verwendung der Fahrmodi können fahrzeugseitig erfasst und in einer Speichereinheit 160 hinterlegt werden. Auch weitere fahrzeugspezifische Fahrerprofildaten können fahrzeugseitig gesammelt und in der Speichereinheit 160 hinterlegt werden. Diese können bei der Erstellung des Requests - z.B. am bzw. durch das Kommunikationsmodul 140 - aus der Speichereinheit 160 ausgelesen werden.
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Darüber hinaus oder alternativ dazu kann der Request zudem Zahlungsdaten des Nutzers des Fahrzeugs 110 und/oder Adressdaten des Nutzers des Fahrzeugs 110 umfassen. Diese Daten können nach vorheriger Hinterlegung durch den Nutzer über die Ein- und Ausgabeeinheit 135 und/oder über das Spracherkennungsmodul 130 im Fahrzeug 110, beispielsweise in Speichereinheit 160, hinterlegt werden. In einem anderen Beispiel können diese nutzerspezifischen Daten auch bei der einmaligen Registrierung des Nutzers des Fahrzeugs 110 am Backend-Server 170 (siehe oben) erfasst und serverseitig in einer Speichereinheit 175 hinterlegt werden.
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Das Fahrzeug 110 kann beispielsweise ein Steuermodul 150 umfassen, welches die empfangene Spracheingabe auswertet und das Kommunikationsmodul 140 derart steuert, dass dieses die VIN aus der Speichereinheit 160 ausliest. Darüber hinaus kann das Steuermodul 150 das Navigationsmodul 120 derart steuern, dass dieses über die Positionsermittlungseinheit 125 die aktuelle Position des Fahrzeugs 110 ermittelt und an das Kommunikationsmodul 140 übermittelt. Darüber hinaus oder alternativ dazu kann das Steuermodul 150 das Kommunikationsmodul 140 derart steuern, dass es fahrzeugspezifische Fahrerprofildaten aus der Speichereinheit 160 ausliest. Darüber hinaus oder alternativ dazu kann das Steuermodul 150 das Kommunikationsmodul 140 derart steuern, dass dieses Zahlungsdaten des Nutzers des Fahrzeugs 110 und/oder Adressdaten des Nutzers des Fahrzeugs 110 aus der Speichereinheit 160 ausliest. Das Steuermodul 150 kann das Kommunikationsmodul 140 derart steuern, dass dieses einen Request umfassend Daten mit Bezug auf die Spracheingabe sowie die empfangenen und - falls zutreffend - die aus der Speichereinheit 160 ausgelesenen Daten erstellt und an den Backend-Server 170 übermittelt.
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Der Backend-Server 170 ist eingerichtet, den Request umfassend zumindest die fahrzeugspezifischen Daten vom Fahrzeug 110 zu empfangen und auszuwerten. Insbesondere ist der Backend-Server 170 programmtechnisch eingerichtet, eine Response mit Bezug auf zumindest die fahrzeugspezifischen Daten zu erstellen. Umfasst der Request beispielsweise die VIN, so kann der Backend-Server 170 beispielsweise Daten aus einer Speichereinheit 175, z.B. einer Datenbank 175, mit Bezug auf die Spracheingabe und die VIN auslesen.
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Der Backend-Server 170 ist eingerichtet, eine Response zu erstellen. Die Response umfasst die fahrzeugspezifischen Daten und einen Zielort, der in das Navigationsmodul 120 des Fahrzeugs 110 übermittelt werden kann. Die Response wird vom Backend-Server 170 an das Fahrzeug 110 bzw. an das Kommunikationsmodul 140 des Fahrzeugs 110 übermittelt. Das Kommunikationsmodul 140 kann die Response verarbeiten und beispielsweise den Zielort an das Navigationsmodul 120 übermitteln. Das Navigationsmodul 120 kann eine Routenführung zum Zielort durchführen.
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Vorteilhafter Weise kann so ein dynamischer, fahrzeugspezifischer, automatischer Betrieb des Navigationssystems bzw. des Navigationsmoduls 120 des Fahrzeugs 110 realisiert werden.
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Es folgt ein Beispiel für den dynamischen, fahrzeugspezifischen, automatischen Betrieb des Navigationsmoduls 120 eines Fahrzeugs 110. Zunächst kann sich ein Nutzer des Fahrzeugs 110, z.B. dessen Eigentümer, bei dem Backend-Server 170 einmalig registrieren. Dies kann über bekannte Mechanismen zur Registrierung von Nutzern an Servern realisiert werden. Der Backend-Server 170 kann registrierten Nutzern einen bestimmten Dienst bzw. Service bereitstellen. Beispielsweise kann der Backend-Server 170 einen Datenbank 175 umfassen, in der verfügbare Fahrzeugersatzteile und/oder Fahrzeugzubehörteile einer Vielzahl von Händlern hinterlegt sind.
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Während einer Fahrt mit dem Fahrzeug 110 kann der Nutzer erkennen, dass dieser dringend für den anstehenden Urlaub einen Autogepäckträger bzw. eine Dachbox benötigt. Der Nutzer kann während der Fahrt eine Spracheingabe - z.B. „Ich brauche eine Dachbox für mein Fahrzeug 110“ - über das Spracherkennungsmodul 130 tätigen. Der Spracheingabe entsprechend kann das Steuermodul 150 das Kommunikationsmodul 140 derart steuern, dass dieses aus der Speichereinheit 160 die VIN ausliest. Darüber hinaus kann das Steuermodul 150 das Navigationsmodul 120 derart steuern, dass dieses über die Positionsermittlungseinheit 125 die aktuelle Position des Fahrzeugs 110 ermittelt und an das Kommunikationsmodul 140 übermittelt. Darüber hinaus kann das Steuermodul das Kommunikationsmodul 140 derart steuern, dass dieses fahrzeugspezifische Fahrerprofildaten des Nutzers des Fahrzeugs 110 aus der Speichereinheit 160 ausliest.
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Das Steuermodul 150 kann das Kommunikationsmodul 140 zudem derart steuern, dass dieses Zahlungsdaten und/oder Adressdaten des Nutzers des Fahrzeugs aus der Speichereinheit 160 ausliest. In einem anderen Beispiel kann dies nicht erfolgen, da diese Daten bei der einmaligen Registrierung des Nutzers des Fahrzeugs 110 am Backend-Server 170 beispielsweise in der Speichereinheit 175 hinterlegt wurden und somit nicht mit dem Request übermittelt werden müssen.
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Das Kommunikationsmodul 140 erstellt daraufhin einen Request umfassend die Spracheingabe „Dachbox“ für VIN, die aktuelle Position des Fahrzeugs und übermittelt diesen an den Backend-Server 170.
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Nachdem der Backend-Server 170 den Request empfängt, extrahiert dieser die mit dem Request empfangen Daten. Der Backend-Server 170 kann aus der Speichereinheit 175 der extrahierten Daten Ergebnisse auslesen. Beispielsweise kann der Backend-Server 170 mit Bezug auf die VIN und „Dachbox“ aus der Speichereinheit 175 Dachboxen ermitteln, die auf den der VIN entsprechendem Fahrzeugtyp passen. Wird nur eine einzige passende Dachbox ermittelt, so kann der Backend-Server 170 in einem zweiten Schritt anhand der aktuellen Position des Fahrzeugs 110 Händler in einem vorbestimmten Umkreis - z.B. 10 Kilometer (km), 25 km oder 50 km - ermitteln, bei denen die ermittelte Dachbox auf Lager ist. Bei der Ermittlung des/der Händler/s können zudem die Adressdaten des Nutzers des Fahrzeugs 110 und/oder aktuelle Zieldaten im Navigationsmodul 120 berücksichtigt werden, so dass beispielsweise Händler ausgewählt werden, die sich in der Nähe einer aktuell vom Nutzer des Fahrzeugs 110 gefahrenen Route befinden.
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Handelt es sich beispielsweise bei den ermittelten (also passenden) Dachboxen um mehr als nur eine Dachbox, so kann der Backend-Server 170 zunächst die ermittelten Dachboxen an das Fahrzeug 110 übermitteln, wo dem Nutzer des Fahrzeugs 110 die ermittelten Dachboxen über die Ein- und Ausgabeeinheit 135 angezeigt werden können. Der Nutzer hat nun die Möglichkeit, eine der ermittelten, passenden Dachboxen - z.B. über das Spracherkennungsmodul - auszuwählen. Die Auswahl kann vom Fahrzeug 110 an den Backend-Server 170 übermittelt werden, der nun den bzw. die passenden Händler ermittelt.
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Nachdem der Backend-Server 170 die Händler ermittelt hat, erstellt er eine Response umfassend Daten zu (bei mehreren: jedem) Händler mit entsprechendem Zielort zum Händler. Die Response wird an das Fahrzeug 110 übermittelt und dem Nutzer des Fahrzeugs 110 über die Ein- und Ausgabeeinheit 135 angezeigt. Der Nutzer kann nun einen Händler über die Ein- und Ausgabeeinheit 135 und/oder das Spracherkennungsmodul 130 auswählen. Der Zielort des ausgewählten Händlers kann daraufhin automatisch an das Navigationsmodul 120 zur Routenführung zum Zielort übermittelt werden. In einem anderen Beispiel kann der Zielort automatisch zum nächsten Händler an das Navigationsmodul 120 übermittelt werden, ohne vorherige Auswahl durch den Nutzer des Fahrzeugs 110.
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Falls Zahlungsdaten des Nutzers mit dem Request übermittelt wurden oder bei der einmaligen Registrierung serverseitig in der Speichereinheit 175 hinterlegt wurden, kann bereits automatisch ein Zahlvorgang für die (ausgewählte) Dachbox durchgeführt werden, so dass der Nutzer bei Ankunft die Dachbox ohne weitere Verzögerung mitnehmen kann.