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Die Erfindung betrifft ein Unterseeboot mit einem Unterwasserrettungsgerät.
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Bei einem Unterseeboot besteht die Notwendigkeit, Rettungsgeräte, wie zum Beispiel selbstaufblasende Rettungsinseln, sowohl an der Wasseroberfläche als auch getaucht auszubringen. Bisher wurden oft auftreibende Systeme verwendet, welche dann aber bei Einsatz an der Wasseroberfläche oft händisch ausgebracht werden mussten.
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Aus der
US 5342230 A ist ein aufblasbares Rettungsgerät bekannt.
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Aus der
EP 1 834 870 B1 ist ein Unterseeboot mit einem Unterseeboot-Rettungsgerät mit einer selbstentfaltenden Rettungsinsel bekannt. Das Unterseeboot-Rettungsgerät kann mit einem Linearantrieb von einer Lagerungsposition in eine Position außerhalb der Außenkontur der Außenhaut verfahren werden.
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Aus der
EP 1 934 088 B1 ist ein Unterseeboot mit einer Anordnung zum Ausbringen einer Nutzlast bekannt, wobei die Nutzlast unter Druck gelagert wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Unterseeboot zu schaffen, bei welchem ein Unterwasserrettungsgerät einfach, sicher und schnell sowohl bei Überwasserfahrt als auch im getauchten Zustand ausgebracht werden kann.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Unterseeboot mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie durch ein Unterwasserrettungsgerät mit den in Anspruch 12 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen.
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Das erfindungsgemäße Unterseeboot mit wenigstens einem ersten Unterwasserrettungsgerät löst die gestellte Aufgabe. Das Unterwasserrettungsgerät weist wenigstens einen Auftriebskörper zur Personenrettung auf und das Unterseeboot weist einen Druckkörper und eine Außenhaut auf. Das Unterwasserrettungsgerät ist außerhalb des Druckkörpers des Unterseeboots angeordnet und schwenkbar mit dem Unterseeboot verbunden. Das Unterwasserrettungsgerät bildet einen Teil der Außenhaut. Das Unterwasserrettungsgerät weist wenigstens eine erste Schwenkposition, wenigstens eine zweite Schwenkposition und wenigstens eine dritte Schwenkposition auf. Das Unterwasserrettungsgerät ist in der wenigstens einen ersten Schwenkposition fest mit dem Unterseeboot verbunden. In der wenigstens einen zweiten Schwenkposition ist das Unterwasserrettungsgerät wenigstens teilweise durch Auftrieb vom Unterseeboot lösbar. In der wenigstens einen dritten Schwenkposition ist das Unterwasserrettungsgerät wenigstens teilweise durch Schwerkraft vom Unterseeboot lösbar.
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Dass das Unterwasserrettungsgerät wenigstens teilweise lösbar ist, bedeutet, dass beispielsweise nur der Auftriebskörper zur Personenrettung sich von dem Unterseeboot löst. In diesem Fall könnte der Teil des Unterwasserrettungsgeräts, welcher in der ersten Schwenkposition einen Teil der Außenhaut bildet, am Unterseeboot verbleiben. Dieser Teil könnte dann auch nach dem Lösen wieder zurück geschwenkt werden. Erfindungsgemäß löst sich das Unterwasserrettungsgerät auch wenigstens teilweise, wenn dieses noch beispielsweise mit einem Seil, Leine oder dergleichen mit dem Unterseeboot verbunden bleibt.
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Die zweite Schwenkposition muss keine exakte, von dem Unterwasserrettungsgerät angefahrene Stellung sein, sondern das Unterwasserrettungsgerät kann diese Schwenkposition auch kontinuierlich durchfahren.
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Es kann somit eine Vielzahl an zweiten Schwenkpositionen beziehungsweise dritten Schwenkpositionen geben.
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Unter Auftriebskörper zur Personenrettung kann insbesondere ein Rettungsfloß, eine Rettungsinsel, eine Schwimmweste oder dergleichen verstanden werden. Denkbar sind aber auch andere für die Personenrettung auf See übliche Auftriebs- oder Überlebenshilfen wie beispielsweise ein aufblasbares Rettungsboot oder Überlebensanzüge.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Unterwasserrettungsgerät in der wenigstens einen ersten Schwenkposition formschlüssig in die Außenhaut integriert. Das Unterwasserrettungsgerät ist somit auf der Außenseite hydrodynamisch ebenso wie die Außenhaut optimiert ausgebildet und hydrodynamisch optimiert in die restliche Außenhaut integriert.
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Unter „formschlüssig“ soll in diesem Zusammenhang eine weitestgehend an die bestehende Kontur der Außenhülle angepasste Formgebung des Unterwasserrettungsgeräts in der ersten Schwenkposition verstanden werden. Dieses bedeutet, dass durch das Unterwasserrettungsgeräts kein wesentlich erhöhter hydrodynamischer Widerstand erzeugt wird. Die Übergänge zwischen der Oberfläche des Unterseeboots und dem Unterwasserrettungsgerät sind folglich eben oder zumindest stetig. Bevorzugt ist die Formgebung des Unterwasserrettungsgeräts in der ersten Schwenkposition derart, dass das Unterwasserrettungsgerät am Unterseeboot nicht aus der Form hervorragt und/oder als eigene Funktionseinheit von den anderen Oberflächen nicht unterscheidbar ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Unterwasserrettungsgerät vollständig lösbar mit dem Unterseeboot verbunden. In dieser Ausführungsform löst sich das Unterwasserrettungsgerät vollständig vom Unterseeboot. Das Unterwasserrettungsgerät kann anschließend oder zeitgleich sich in weitere Komponenten, beispielsweise die entfaltbare Rettungsinsel sowie Verkleidungselemente, zerfallen.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Schwenkachse im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Unterseeboots angeordnet. Unter im Wesentlichen wird im Sinne der Erfindung verstanden, dass der Winkel zwischen Längsachse und Schwenkachse kleiner 30°, bevorzugt kleiner als 20°, besonders bevorzugt kleiner als 15° ist.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Unterwasserrettungsgerät in der ersten Schwenkposition mit wenigstens einer ersten Verriegelungsvorrichtung verriegelt. Bevorzugt kann die wenigstens eine erste Verriegelungsvorrichtung mittels einer Drehung verriegelt und entriegelt werden. Beispielsweise erfolgt die Verriegelung mittels eines hydraulischen Schwenkmotors, welcher eine Verriegelung in Form eines Kreisausschnittes aufweist.
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Hydraulische Schwenkmotoren haben sich als besonders geeignet erwiesen. Im Gegensatz zu Linearmotoren oder Hydraulikstempeln ist insbesondere der Bewuchs geringer. Da das Unterwasserrettungsgerät im unterspülten Bereich angeordnet ist, stehen die Komponenten im Kontakt mit dem Salzwasser, sodass dieser Punkt für die Zuverlässigkeit wichtig ist.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Unterseeboot eine erste Rotationsvorrichtung und eine zweite Rotationsvorrichtung auf, wobei die erste Rotationsvorrichtung auf der Schwenkachse angrenzend zum Unterwasserrettungsgerät angeordnet ist, wobei die zweite Rotationsvorrichtung auf der Schwenkachse angrenzend zum Unterwasserrettungsgerät der ersten Rotationsvorrichtung gegenüberliegend angeordnet ist.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die erste Rotationsvorrichtung und die zweite Rotationsvorrichtung jeweils eine Ausnehmung zur Aufnahme des Unterwasserrettungsgeräts auf, wobei die Ausnehmung länglich ist. Die Ausnehmung weist eine offene Seite und eine geschlossene Seite auf. Die offene Seite ist in der Rotationsposition der wenigstens einen zweiten Schwenkposition nach oben gerichtet und in der Rotationsposition der wenigstens einen dritten Schwenkposition nach schräg unten zur von Unterseeboot abgewandten Richtung gerichtet. Als nach oben ist ein Winkel von 70° bis 110° zur Horizontalen nach oben zu verstehen. Als schräg nach unten ist ein Winkel von 10° bis 80°, insbesondere von 10° bis 60° zur Horizontalen nach unten zu verstehen.
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Besonders bevorzugt ist das Unterwasserrettungsgerät von der wenigstens einen ersten Schwenkposition über die wenigstens eine zweite Schwenkposition bis zur wenigstens einen dritten Schwenkposition kontinuierlich verschwenkbar.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Ausnehmung an der offenen Seite eine größere Breite auf als an der geschlossenen Seite. Durch diese Form ist ein Lösen des Unterwasserrettungsgeräts auch bei Seegang oder Schräglage einfacher möglich. Zusätzlich verringert dieses die Wahrscheinlichkeit, dass das Unterwasserrettungsgerät verkeilt und sich so nicht mehr lösen kann. Dieses erhöht insgesamt die Sicherheit des Systems. Es kann dabei vorgesehen sein die Innenseite der Ausnehmung mit einem Gleitbelag zu versehen. Dieser soll das Lösen des Unterwasserrettungsgeräts erleichtern.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Unterseeboot wenigstens einen ersten Schwenkmotor zur Rotation der ersten Rotationsvorrichtung auf. Bevorzugt wird der wenigstens eine erste Schwenkmotor hydraulisch betrieben.
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In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Unterwasserrettungsgerät zur Verwendung an einem erfindungsgemäßen Unterseeboot.
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Nachfolgend ist das erfindungsgemäße Unterseeboot anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
- 1 Ausschnitt eines Unterseeboots
- 2 Seitenansicht eines Unterwasserrettungsgeräts im Unterseeboot
- 3 Seitenansicht eines Unterwasserrettungsgeräts in einer ersten Schwenkposition
- 4 Seitenansicht eines Unterwasserrettungsgeräts in einer zweiten Schwenkposition
- 5 Seitenansicht eines Unterwasserrettungsgeräts in einer dritten Schwenkposition
- 6 Rotationsvorrichtung und Schwenkmotor
- 7 Unterwasserrettungsgeräts
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In 1 ist das Unterseeboot mit Unterwasserrettungsgerät 10 gezeigt. Das Unterwasserrettungsgerät 10 schließt mit der Außenhaut 30 des Unterseeboots ab und bildet diese im Bereich des Unterwasserrettungsgeräts 10. Das Unterwasserrettungsgerät 10 befindet sich vollständig außerhalb des Druckkörpers 20. Das Unterwasserrettungsgerät 10 ist über die Schwenkachse 40 schwenkbar und lösbar mit dem Unterseeboot verbunden. Um das Unterwasserrettungsgerät 10 zu schwenken, weist das Unterseeboot eine erste Rotationsvorrichtung 60 mit einem ersten Schwenkmotor 62 sowie eine zweite Rotationsvorrichtung 70 mit einem zweiten Schwenkmotor 72 auf. Der Schwenkvorgang ist in 3 bis 5 gezeigt.
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2 zeigt eine Seitenansicht, wobei die Verriegelungsvorrichtung 50 zu erkennen ist. Die erste Rotationsvorrichtung 60 weist eine Ausnehmung auf, wobei die Ausnehmung länglich ist. Die Ausnehmung hat eine offene Seite und eine geschlossene Seite. Die Ausnehmung weist an der offenen Seite eine größere Breite als an der geschlossenen Seite auf.
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Um die Funktionsweise insbesondere der Ausnehmung darzustellen, sind in 3 bis 5 verschiedene Positionen gezeigt.
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In der ersten Schwenkposition ist das Unterwasserrettungsgerät 10 fest mit dem Unterseeboot verbunden, wie in 3 dargestellt. Die Ausnehmung weist in eine Richtung, in welche das Unterwasserrettungsgerät 10 nicht aus der Ausnehmung entfernt werden kann.
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Durch Verschwenken gegen den Uhrzeigersinn gelangt man in die zweite Schwenkposition, wie in 4 gezeigt. Hier weist die Ausnehmung nach oben. Ist das Unterseeboot getaucht, kann durch den Auftrieb des Unterwasserrettungsgeräts 10 dieses aufsteigen und löst sich aus der Ausnehmung.
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Durch weiteres Verschwenken gegen den Uhrzeigersinn gelangt man in die dritte Schwenkposition, wie in 5 abgebildet. Die Ausnehmung weist nun nach schräg unten, in diesem Fall um etwa 45° gegenüber der Horizontalen. Hierdurch kann im aufgetauchten Zustand das Unterwasserrettungsgerät 10 durch die Schwerkraft aus der Ausnehmung heraus kommen.
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6 zeigt im Detail die Befestigung des ersten Schwenkmotor 62 an der ersten Rotationsvorrichtung.
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Das Unterwasserrettungsgerät 10 alleine ist in 7 gezeigt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Unterwasserrettungsgerät
- 20
- Druckkörper
- 30
- Außenhaut
- 40
- Schwenkachse
- 50
- Verriegelungsvorrichtung
- 60
- erste Rotationsvorrichtung
- 62
- erster Schwenkmotor
- 70
- zweite Rotationsvorrichtung
- 72
- zweiter Schwenkmotor
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 5342230 A [0003]
- EP 1834870 B1 [0004]
- EP 1934088 B1 [0005]