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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verlegen wenigstens eines Erdkabels, insbesondere in einen nach oben geöffneten Kabelgraben, mit einem Gestell, das einen Führungsrahmen aufweist, der einen Führungskanal sowie wenigstens eine innerhalb des Führungskanals drehbar gelagerte Rolle zur Auflage des Erdkabels umfasst.
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Aus der
EP 0 671 796 B1 ist eine Vorrichtung zum Verlegen von Kabeln bekannt, wobei eine Vielzahl der Vorrichtungen hierzu auf dem Boden eines Kabelgrabens angeordnet werden. Das Kabel wird dabei von oben auf Laufrollen der Vorrichtungen aufgelegt und so über die Länge des Kabelgrabens gezogen. Um das Kabel auf den Boden des Kabelgrabens einbringen zu können, muss jede Vorrichtung nach einer Seite des Kabelgrabens gekippt werden, so dass das Kabel von den Laufrollen abrutschen kann.
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Das Verlegen derartiger Kabel gestaltet sich beim vorgenannten Verfahren äußerst aufwendig, da zunächst eine Vielzahl an Vorrichtungen in den Kabelgraben eingebracht werden müssen. Ferner ist es aus ergonomischer Sicht nicht empfehlenswert, da es mühsam ist die Kabel in die Vorrichtungen einzubringen und diese zu kippen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit eine Vorrichtung zum Verlegen wenigstens eines Erdkabels bereitzustellen, dessen Ergonomie verbessert ist.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und den Zeichnungen.
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Vorgeschlagen wird eine Vorrichtung zum Verlegen wenigstens eines Erdkabels. Das Erdkabel wird vorzugsweise in einen nach oben geöffneten Kabelgraben verlegt. Derartige Kabelgräben bzw. Künette erstrecken sich üblicherweise über größere Distanzen. Die Vorrichtung weist ein Gestell mit einem Führungsrahmen auf. Der Führungsrahmen bildet einen Führungskanal aus, innerhalb welchem wenigstens eine drehbar gelagerte Rolle zur Auflage des Erdkabels angeordnet ist.
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An dem Gestell sind zwei voneinander beabstandete Führungsrahmen angeordnet, deren Führungskanäle einen gemeinsamen Durchgang für das Erdkabel bilden. Wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung in den Kabelgraben eingebracht bzw. oberhalb des Kabelgrabens angeordnet ist, verläuft der Durchgang vorzugsweise im Wesentlichen parallel zu dem Kabelgraben. Die Ausbildung zweier Führungsrahmen erlaubt einerseits, dass das Erdkabel kontrolliert in den Kabelgraben eingeführt werden kann. Andererseits ist den Monteuren möglich, am Erdkabel Arbeiten durchzuführen, während dieses verlegt wird, da insbesondere der in dem Durchgang angeordnete Bereich des Erdkabels stabil gehalten ist. Wenn die Vorrichtung oberhalb des Kabelgrabens geführt wird, ist es nicht notwendig, dass der Monteur in den Kabelgraben steigt, um beim Verlegen zu assistieren. Die erforderlichen Arbeiten können im Stehen und außerhalb des Kabelgrabens durchgeführt werden, so dass die Ergonomie beim Verlegen des Erdkabels deutlich erhöht wird. Selbst wenn es notwendig sein sollte, dass ein Arbeiter in den Kabelgraben steigt, bleibt das ergonomische Arbeiten gewahrt, da die Arbeitsschritte im Stehen durchgeführt werden können. Weiterhin wird das gesamte Verfahren deutlich verkürzt, da die Vorrichtung lediglich einmalig positioniert werden muss.
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Vorteilhafterweise ist an dem Gestell eine Baggeraufnahme angeordnet. Die Baggeraufnahme ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass ein Greifarm eines Baggers die Baggeraufnahme greifen kann. Wenn der Greifarm fest an der Baggeraufnahme positioniert ist, kann das Gestell angehoben und gegenüber dem Kabelgraben verfahren werden. Hierdurch ist es möglich, auch lange Strecken von Erdkabeln mit reduziertem Zeitaufwand zu verlegen. Ferner ist lediglich eine Vorrichtung je Kabelgraben notwendig. Selbstverständlich ist es denkbar, mehrere Erdkabel mit mehreren Vorrichtungen zu verlegen. Da Bagger selbst hohes Gewicht anheben und verfahren können, ist es möglich mit einer Vorrichtung mehrere Erdkabel in das Erdreich einzubringen.
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Die Baggeraufnahme ist vorteilhafterweise zwischen den beiden Führungsrahmen angeordnet. Vorzugsweise ist die Baggeraufnahme mittig zwischen den beiden Führungsrahmen ausgebildet. Der Schwerpunkt der Vorrichtung kann hierdurch derart ausgelegt werden, dass diese mit hoher Stabilität gegenüber dem Kanalgraben verfahren werden kann.
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Es stellt einen Vorteil dar, wenn der Führungsrahmen mehrere Seiten aufweist. Die Seiten sind dabei vorzugsweise geradlinig, insbesondere durch Profilstreben, ausgebildet. Der Querschnitt der Führungskanäle kann rechteckig oder polygonal sein, wobei dies vorzugsweise durch die Anzahl der Seiten bzw. Profilstreben definiert ist.
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Einen weiteren Vorteil stellt es dar, wenn an jeder Seite des Führungsrahmens eine zum Inneren des Führungskanals hin gewandte Rolle angeordnet ist. Auf diese Weise ist das Erdkabel vollumfänglich vor reibungsbedingten Beschädigungen geschützt. Ferner wird der Transport des Erdkabels von einer Kabelrolle in den Kabelgraben durch die Rollen unterstützt.
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Es ist von Vorteil, wenn zumindest eine Seite des Führungsrahmens lösbar an dem Führungsrahmen angeordnet ist. Die Seite ist vorzugsweise um eine Schwenkachse gegenüber dem Führungsrahmen bzw. dem Gestell verschwenkbar, so dass der Führungskanal zum Einbringen des Erdkabels geöffnet ist. Diese Seite kann vorzugsweise mit einem Befestigungsmittel an dem Führungsrahmen lösbar befestigt werden.
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Die Führungskanäle sind vorteilhafterweise zumindest teilweise zueinander fluchtend angeordnet. Das wenigstens eine Erdkabel kann hierdurch bestmöglich geführt in das Erdreich eingebracht werden.
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Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Verlegen eines Kabels in einer perspektivischen Ansicht und
- 2 eine schematische Darstellung der Vorrichtung gemäß 1 während des Verlegens eines Kabels in einem Kabelgraben.
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In 1 ist eine Vorrichtung 1 zum Verlegen wenigstens eines Erdkabels 2 gezeigt. Die Vorrichtung 1 weist ein Gestell 3 mit zwei Führungsrahmen 4, 5 auf. Die Führungsrahmen 4, 5 weisen jeweils einen Führungskanal 6, 7 auf, durch welchen das Erdkabel 2 geführt wird. Gemeinsam bilden die beiden Führungskanäle 6, 7 einen Durchgang 8 zum Leiten des Erdkabels 2 aus. Dabei sind die beiden Führungsrahmen 4, 5 derart zueinander angeordnet, dass die Führungskanäle 6, 7 miteinander fluchten.
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Die Führungsrahmen 4, 5 sind jeweils aus mehreren Profilstreben 9 ausgebildet, wovon jeweils eine Profilstrebe 9 eine Seite 10 des zugeordneten Führungsrahmens 4, 5 gestaltet. Die Profilstreben 9 sind vorzugsweise derart angeordnet, dass der Führungsrahmen 4, 5 eine im Wesentlichen quaderförmige Gestalt aufweist. Ebenso ist es denkbar, lediglich drei Profilstreben 9 zu einem dreieckigen Querschnitt des Führungsrahmens 4, 5 miteinander zu verbinden. Die Seiten 10 des Führungsrahmens 4, 5 sind geradlinig.
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Wenigstens eine der Seiten 10 der jeweiligen Führungsrahmen 4, 5 ist zumindest teilweise lösbar mit diesem verbunden. Hierzu ist eine der Profilstreben 9 über ein Befestigungsmittel 16 mit den jeweils benachbarten Profilstreben 9 verbunden. Die Profilstrebe 9 kann nach dem Lösen des Befestigungsmittels 16 um eine Schwenkachse 17 gegenüber dem jeweiligen Führungsrahmen 4, 5 bewegt werden. Das Befestigungsmittel 16 und die Schwenkachse1 7 sind an gegenüberliegenden Enden einer der Seiten 10 bzw. der Profilstreben 9 angeordnet, so dass diese Seite 10 gegenüber dem jeweiligen Führungsrahmen 4, 5 bzw. dem Gestell 3 bewegt werden kann, um das Erdkabel 2 in den jeweiligen Führungskanal 6, 7 einzubringen.
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Innerhalb der beiden Führungsrahmen 4, 5 ist jeweils wenigstens eine drehbar gelagerte Rolle 11 zur Auflage des Erdkabels 2 angeordnet. Die Rolle 11 verläuft vorzugsweise quer zu einer Verlegerichtung V (vgl. 2), in welche das Erdkabel 2 verlegt wird, so dass sich die Rolle 11 während des Verlegens dreht, um die Reibung zwischen dem Erdkabel 2 und dem Führungsrahmen 4, 5 zu reduzieren. Damit das Erdkabel 2 vollumfänglich vor Beschädigungen geschützt ist, sind vorzugsweise alle Seiten 10 jeweils beider Führungsrahmen 4, 5 mit einer Rolle 11 ausgestattet. Die Rollen 11 sind jeweils zum Inneren des Führungskanals 6, 7 hingewandt.
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Aus Gründen der Übersichtlichkeit weist in 1 lediglich der vordere Führungsrahmen 4 vier Rollen 11 auf, wohingegen im hinteren Führungsrahmen 5 lediglich eine Rolle 11 angedeutet ist. In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel sind in beiden Führungsrahmen 5 die gleiche Anzahl, insbesondere vier, Rollen 11 ausgebildet.
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Die beiden Führungsrahmen 4, 5 sind durch zumindest ein Verbindungsprofil 12 miteinander verbunden, so dass ein stabiles Gestell 3 ausgebildet ist. Das Verbindungsprofil 12 ist vorzugsweise seitlich an dem Gestell 3 befestigt. Das Gestell 3 kann mehrere Verbindungsprofile 12 ausweisen, die seitlich und/oder oberhalb und/oder unterhalb der Führungsrahmen 4, 5 angeordnet sind, um diese miteinander zu verbinden. Die Verbindungsprofile 12 sind vorzugsweise lösbar mit den Führungsrahmen 4, 5 verbunden.
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Ferner ist an dem Gestell 3 eine Baggeraufnahme 13 angeordnet, damit die Vorrichtung 1 bewegt werden kann, um das Erdkabel 2 zu verlegen. Die Baggeraufnahme 13 ist aus zwei Streben 18, insbesondere T-Profilen, gebildet, die jeweils an der Oberseite des Gestells 3 bzw. zwei die Führungsrahmen 4, 5 verbindenden Verbindungsprofilen 12 befestigt sind. Zwischen den beiden Streben 18, insbesondere den T-Profilen, sind Aufnahmeelemente 19 vorgesehen, welche der Bagger 15 greifen kann, um die Vorrichtung 1 zu bewegen.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung des in 2 dargestellten Ausführungsbeispiels werden für Merkmale, die im Vergleich zum in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel in ihrer Ausgestaltung und/oder Wirkweise identisch und/oder zumindest vergleichbar sind, gleiche Bezugszeichen verwendet. Sofern diese nicht nochmals detailliert erläutert werden, entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkweise der vorstehend bereits beschriebenen Merkmale.
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In 2 ist ein Kabelgraben 14 dargestellt, in welchen die Vorrichtung 1 eingebracht ist. Erdkabel 2 werden zum Schutz vor Beschädigung in sicherer Tiefe in einem Erdreich 20 verlegt. Vor dem Einbringen des Erdkabels 2 wird in dem Erdreich 20 der Kabelgraben 14 mit Hilfe eines Baggers 15 (vgl. 2) ausgebildet. In 2 ist lediglich ein Teil des Baggers 15, insbesondere dessen Greifarm dargestellt.
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Um das Erdkabel 2 zu verlegen, wird die Vorrichtung 1 an der Baggeraufnahme 13 von dem Bagger 15 gegriffen und in den Kabelgraben 14 oder über diesem in Position gebracht. Die Vorrichtung 1 wird beweglich über dem Erdreich 20 gehalten. Durch die Baggeraufnahme 13 ist die Vorrichtung 1 stabilisiert, so dass diese nicht ungewollt verschwenken kann, wenn diese mit Hilfe des Baggers 15 gegenüber dem Kabelgraben 14 verfahren wird. Vorzugsweise ist wenigstens eine der Seiten 10 mittels des Befestigungsmittels 16 sowie der Schwenkachse 17 mit dem restlichen Führungsrahmen 4, 5 verbunden (vgl. 1).
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Von einer vorgelagerten Kabelrolle (nicht dargestellt) wird das Erdkabel 2 in dem Durchgang 8 sowie den beiden Führungskanälen 6, 7 angeordnet. Hierzu wird das Erdkabel 2 entweder durch einen der beiden Führungskanäle 6, 7 in das Gestell 3 eingebracht und durch den anderen Führungskanal 6, 7 aus diesem geleitet. Alternativ ist vorzugsweise jeweils eine Seite 10 beider Führungsrahmen 4 ,5 zumindest teilweise lösbar mit diesem verbunden, so dass die Seite 10 um die Schwenkachse 17 (vgl. 1) bewegt werden kann, um das Erdkabel 2 in die beiden Führungskanäle 6, 7 und den Durchgang 8 einzubringen.
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Die Vorrichtung 1 wird nun durch das Verfahren des Baggers 15 entlang des Kabelgrabens 14 in Verlegerichtung V bewegt, so dass das Erdkabel 2 in den Kabelgraben 14 eingebracht wird. Es ist möglich, dass Arbeiter diesen Vorgang begleiten und beispielsweise mehrere Erdkabel 2 miteinander verbinden, bevor diese ins Erdreich 20 gelangen. Neben den erheblichen ergonomischen Vorteilen kann durch die Vorrichtung das Verlegen von Erdkabeln unter deutlich geringerem Zeitaufwand durchgeführt werden.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Erdkabel
- 3
- Gestell
- 4
- erster Führungsrahmen
- 5
- zweiter Führungsrahmen
- 6
- erster Führungskanal
- 7
- zweiter Führungskanal
- 8
- Durchgang
- 9
- Profilstrebe
- 10
- Seite
- 11
- Rolle
- 12
- Verbindungsprofil
- 13
- Baggeraufnahme
- 14
- Kabelgraben
- 15
- Bagger
- 16
- Befestigungsmittel
- 17
- Schwenkachse
- 18
- Strebe
- 19
- Aufnahmeelement
- 20
- Erdreich
- V
- Verlegerichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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