-
Die Erfindung betrifft einen Nehmerzylinder einer Kupplungs- oder Bremseinrichtung.
-
Nehmerzylinder werden vorwiegend in der Kraftfahrzeugtechnik genutzt, um Kupplung- und Bremssysteme zu betätigen.
-
Hierbei wird in der Regel ein Ringkolben des Nehmerzylinders bewegt, indem ein im Gehäuse des Nehmerzylinders ausgebildeter Druckraum mit einem Fluid gefüllt wird.
-
Der Ringkolben trägt auf einer Seite ein Dichtungselement, welches den Druckraum abdichtet.
-
Auf der anderen Seite des Ringkolbens ist ein Ausrücklager angeordnet, das entsprechend der Bewegung des Ringkolbens entlang einer Verschiebeachse verfahrbar ist.
-
Bekanntermaßen können in einer Kupplung Taumelbewegungen auftreten, welche über das Ausrücklager auf den Ringkolben einwirken.
-
Diese Taumelbewegungen werden bisher über das Spiel zwischen Ringkolben und Gehäuse sowie das im Druckraum dicht mit dem Gehäuse abschließende Dichtungselement aufgefangen.
-
Dies jedoch führt zu Verschleiß zwischen Ringkolben und Gehäuse sowie zu einem erhöhten Verschleiß des Dichtungselements.
-
Beeinträchtigungen oder sogar Verlust der Dichtfunktion am Druckraum sind die Folge, was letztlich zu einem Funktionsverlust eines Nehmerzylinders führt.
-
Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Nehmerzylinder einer Kupplungs- oder Bremseinrichtung anzugeben, welcher einen erhöhten Verschleiß eines Dichtungselements trotz auftretender Taumelbewegungen einer Kupplung vermeidet sowie vorzugsweise die Taumelbewegung möglichst wenig auf ein Dichtungselement eines Nehmerzylinders überträgt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Erfindungsgemäß umfasst bei der vorliegenden Erfindung ein Nehmerzylinder einer Kupplungs- oder Bremseinrichtung:
- - einen Ringkolben, welcher vorzugsweise einen ersten Kolbenabschnitt und einen zweiten Kolbenabschnitt umfasst,
- - wobei der zweite Kolbenabschnitt günstigerweise relativ zum ersten Kolbenabschnitt bewegbar ist, und
- - eine Ausrücklagervorrichtung mit einem Lagerelement, insbesondere mit einem Lagerinnenelement und/oder mit einem Lageraußenelement.
-
Bei dem Lagerinnenelement handelt es sich vorzugsweise um einen Innenring und bei dem Lageraußenelement günstigerweise um einen Außenring.
-
Bevorzugterweise ist das Lagerelement der Ausrücklagervorrichtung unmittelbar am Ringkolben bzw. derart starr am Ringkolben angeordnet, dass ausschließlich die beiden Kolbenabschnitte relativ zueinander bewegbar sind.
-
In diesem Zusammenhang bedeutet „unmittelbar“ oder „starr“ günstigerweise, dass das Lagerelement und der Ringkolben derart miteinander verbunden sind, dass die Bewegung des einen unmittelbar bzw. direkt auf den anderen übertragen wird.
-
Mit anderen Worten ausgedrückt, bedeutet „unmittelbar“ oder „starr“ vorzugsweise, dass das Lagerelement und der Ringkolben unbeweglich miteinander verbunden sind, sodass eine Krafteinwirkung auf z. B. das Lagerelement direkt und günstigerweise ohne Verlust auf den Ringkolben, insbesondere auf den zweiten Kolbenabschnitt des Ringkolbens, übertragbar ist.
-
Vorzugsweise bedeutet „unmittelbar“ in der vorliegenden Beschreibung auch, dass sich zwei Elemente bzw. Bauteile (z. B. Lagerelement, Ringkolben bzw. zweiter Kolbenabschnitt des Ringkolbens) direkt berühren bzw. aneinander berührend anliegen, ohne dass günstigerweise ein weiteres Bauteil bzw. Element dazwischen angeordnet ist.
-
Ferner kann „unmittelbar“ oder „starr“ günstigerweise in der vorliegenden Beschreibung auch die Bedeutung haben, dass zwei sich „unmittelbar“ bzw. direkt berührende Elemente/Bauteile spielfrei miteinander verbunden sind.
-
Der Vorteil, dass das Lagerelement starr bzw. unmittelbar am Ringkolben anordenbar ist, liegt darin, dass im Nehmerzylinder eine axiale Entkopplung erreicht wird und somit die Übertragung von Taumelbewegungen auf den ersten Kolbenabschnitt des zweiteiligen Ringkolbens, an dem günstigerweise ein Dichtungselement angeordnet ist, verhinderbar sind.
-
Des Weiteren ist bevorzugt, dass der Nehmerzylinder ein Federelement umfasst, das das Lagerelement der Ausrücklagervorrichtung unmittelbar kontaktiert. Somit kann eine Federkraft vom Federelement direkt auf das Lagerelement der Ausrücklagervorrichtung übertragen werden.
-
Auch ist es von Vorteil, wenn das Federelement das Lagerelement gegen eine Anschlagfläche des Ringkolbens presst, um die Ausrücklagervorrichtung spielfrei an den Ringkolben anzubinden.
-
Vorzugsweise ist das Lagerelement der Ausrücklagervorrichtung starr bzw. spielfrei in axialer Richtung und/oder in radialer Richtung an dem Ringkolben angeordnet. Somit kann eine axiale und/oder radiale Bewegung des Lagerelements auf den Ringkolben exakt bzw. ohne Spiel übertragen werden.
-
Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn der Ringkolben einen ersten Kolbenabschnitt und einen zweiten Kolbenabschnitt aufweist, welcher relativ zum ersten Kolbenabschnitt bewegbar bzw. neigbar ist.
-
Mit anderen Worten ausgedrückt, ist es günstig, wenn der Ringkolben zweiteilig ausgebildet ist, insbesondere mit einem ersten und einem zweiten Kolbenabschnitt.
-
Mithilfe der Zweiteilung des Ringkolbens ist es möglich, Taumelbewegungen einer Kupplung von einem Dichtungselement zu entkoppeln. Dadurch ist das Dichtungselement einem geringeren Verschleiß unterworfen.
-
Auch ist es günstig, wenn das Lagerelement der Ausrücklagervorrichtung unmittelbar am zweiten Kolbenabschnitt des Ringkolbens bzw. derart starr am zweiten Kolbenabschnitt des Ringkolbens angeordnet, dass das Lagerelement und der zweite Kolbenabschnitt des Ringkolbens im Wesentlichen zueinander unbeweglich sind, hingegen die beiden Kolbenabschnitte relativ zueinander bewegbar sind.
-
Auch kann vorgesehen sein, dass der zweite Kolbenabschnitt des Ringkolbens eine Aufnahme umfasst, in welcher günstigerweise das Lagerelement der Ausrücklagervorrichtung unmittelbar am Ringkolben angeordnet ist.
-
Vorzugsweise ist die Aufnahme radial außen am zweiten Kolbenabschnitt angeordnet. Mit anderen Worten ausgedrückt, ist es günstig, wenn die Aufnahme einer äußeren Mantelfläche des zweiten Kolbenabschnitts angeordnet ist.
-
Auch ist es günstig, wenn die Aufnahme einen Anschlag mit einer Anschlagfläche in axialer Richtung aufweist.
-
Vorteilhafterweise ist an dem Anschlag, insbesondere an der Anschlagfläche, das Lagerelement der Ausrücklagervorrichtung, vorteilhafterweise unmittelbar, angeordnet. Somit kann mithilfe des Anschlags eine sichere Kraftübertragung des Lagerelements auf den Ringkolben bzw. dessen zweiten Kolbenabschnitt und selbstverständlich auch umgekehrt erfolgen.
-
Des Weiteren ist es möglich, dass die Aufnahme einen Absatz zum Abstützen eines Federelements des Nehmerzylinders umfasst, das vorzugsweise das Lagerelement der Ausrücklagervorrichtung gegen die Anschlagfläche der Aufnahme presst. Auf diese Weise kann die Bewegung des Lagerelements mithilfe des Federelements unmittelbar auf den Ringkolben übertragen werden. Auch kann das Federelement einen sicheren Halt des Lagerelements am Ringkoben bzw. dessen zweitem Kolbenabschnitt gewährleisten.
-
Ferner ist es günstig, wenn der Absatz radial außen am zweiten Kolbenabschnitt angeordnet ist. Mit anderen Worten ausgedrückt, ragt günstigerweise der Absatz aus der äußeren Mantelfläche des zweiten Kolbenabschnitts hervor.
-
Bevorzugterweise umfasst der zweite Kolbenabschnitt ein Aufnahmeelement, welches mit einem Rasthakenelement des ersten Kolbenabschnitts verrastbar ist. Auf diese Weise können der erste und zweite Kolbenabschnitt einfach und schnell miteinander verbunden werden.
-
Vorzugsweise ist das Aufnahmeelement radial außen am zweiten Kolbenabschnitt angeordnet. Mit anderen Worten ausgedrückt, ragt günstigerweise das Aufnahmeelement aus der äußeren Mantelfläche des zweiten Kolbenabschnitts hervor.
-
Ferner ist es von Vorteil, wenn das Aufnahmeelement einen Anschlag mit einer Anschlagfläche in axialer Richtung aufweist.
-
Vorteilhafterweise ist ein Rasthakenelement des ersten Kolbenabschnitts an dem Anschlag, insbesondere an der Anschlagfläche, einrastbar. Somit sind der erste und zweite Kolbenabschnitt schnell und einfach miteinander verbindbar.
-
Auch ist es günstig, wenn der erste Kolbenabschnitt ein Rasthakenelement zum Verrasten mit dem zweiten Kolbenabschnitt, insbesondere mit dem Aufnahmeelement des zweiten Kolbenabschnitts, aufweist.
-
Vorteilhafterweise weist der erste Kolbenabschnitt mehrere Rasthakenelemente auf, die in Umfangsrichtung des Ringkolbens angeordnet und vorzugsweise gleichverteilt angeordnet sind, sodass idealerweise der Abstand zwischen den Rasthakenelementen gleich ist.
-
Vorzugsweise erstreckt sich das Rasthakenelement in axialer Richtung bzw. entlang einer Verschiebeachse des Ringkolbens.
-
Günstigerweise umfasst das Rasthakenelement einen Arm, an dessen erstem Ende ein Rasthaken und an dessen zweiten Ende der Hauptkörper des ersten Kolbenabschnitts angeordnet ist. Mit anderen Worten ausgedrückt, erstreckt sich der Arm des Rasthakenelements vom ersten Kolbenabschnitt zu einem freien Rasthaken, welcher günstigerweise am zweiten Kolbenabschnitt einrasten kann.
-
Auch kann vorgesehen sein, dass in axialer Richtung der Abstand zwischen dem Rasthaken und dem Hauptkörper größer ausgebildet ist als das Aufnahmeelement des zweiten Kolbenabschnitts in axialer Richtung. Mit anderen Worten ausgedrückt, ist es günstig, wenn der erste und zweite Kolbenabschnitt um eine Strecke voneinander beabstandbar sind, die vorzugsweise von der Differenz des Abstands zwischen Rasthaken / Hauptkörper und der Ausdehnung des Aufnahmeelements in axialer Richtung gebildet wird. Somit sind die beiden Kolbenabschnitte zueinander um genannte Differenz bewegbar bzw. relativ zueinander bewegbar bzw. verschiebbar bzw. neigbar.
-
Des Weiteren ist es günstig, dass der erste Kolbenabschnitt eine erste Gleitfläche aufweist.
-
Vorzugsweise weist der zweite Kolbenabschnitt eine zweite Gleitfläche auf, welche der ersten Gleitfläche zugewandt ist.
-
Vorteilhafterweise sind die erste und zweite Gleitfläche geometrisch komplementär ausgebildet. Auf diese Weise ist es möglich, dass die beiden Gleitflächen aneinander bzw. gegeneinander gleiten.
-
Ferner ist es von Vorteil, wenn die erste Gleitfläche konkav und die zweite Gleitfläche konvex ausgebildet ist.
-
Auch ist es günstig, wenn der zweite Kolbenabschnitt eine Dreheinrichtung umfasst, welche einen Drehpunkt zum Drehen für den zweiten Kolbenabschnitt bildet. Auf diese Weise ist der zweite Kolbenabschnitt um die Dreheinrichtung schwenkbar bzw. drehbar ausgebildet.
-
Bevorzugterweise ist die Dreheinrichtung radial innen am zweiten Kolbenabschnitt angeordnet.
-
Ferner ist es bevorzugt, dass sich die Dreheinrichtung aus der Innenseite des zweiten Kolbenabschnitts erhebt, um günstigerweise einen Drehpunkt zu bilden. Mit anderen Worten ausgedrückt, ist es günstig, wenn die Dreheinrichtung an der inneren Mantelfläche des zweiten Kolbenabschnitts ausgebildet ist und vorzugsweise von der inneren Mantelfläche des Kolbenabschnitts hervorsteht.
-
Vorzugsweise ist die Dreheinrichtung am oder im mittleren Drittel des zweiten Kolbenabschnitts, vorzugsweise am oder im mittleren Fünftel des zweiten Kolbenabschnitts, angeordnet. Anders ausgedrückt ist es günstig, wenn die Dreheinrichtung im mittleren Bereich bzw. mittig des zweiten Kolbenabschnitts angeordnet ist.
-
Ferner ist es günstig, wenn die Dreheinrichtung radial innen eine Gleitfläche zum Gleiten auf einem Gehäuseelement eines Nehmerzylinders umfasst.
-
Auch ist es von Vorteil, wenn der zweiten Kolbenabschnitt mit dem Lagerelement einteilig ausgebildet ist. Somit kann auch ein Spiel zwischen den beiden Elementen bzw. Bauteilen verhindert werden.
-
Bevorzugterweise umfasst der Nehmerzylinder einer Kupplungs- oder Bremseinrichtung ein inneres und ein äußeres Gehäuseelement, die über eine Gehäusebasis miteinander verbunden sind.
-
Auch ist es bevorzugt, dass der Ringkolben des Nehmerzylinders derart zwischen dem inneren und äußeren Gehäuseelement angeordnet, dass dessen erster Kolbenabschnitt mit den Gehäuseelementen und der Gehäusebasis einen Druckraum bildet und dass dessen zweiter Kolbenabschnitt schwenkbar an der Außenseite des inneren Gehäuseelements gelagert ist. Somit ist es dem Ringkolben möglich, Taumelbewegungen einer Kupplung zu kompensieren.
-
Nachfolgend wird der oben dargestellte Erfindungsgedanke ergänzend mit anderen Worten ausgedrückt.
-
Dieser Gedanke betrifft vorzugsweise - vereinfacht dargestellt - einen Ringkolben, der zweiteilig gestaltet ist und Taumelbewegungen vor einem Dichtungselement und einem Dichtungselementräger bzw. einem ersten Kolbenabschnitt des Ringkolbens entkoppelt und gleichzeitig dem Dichtungselement und dem Dichtungselementräger eine gute Führung zu bieten.
-
Dazu wird vorzugsweise der zweite Kolbenabschnitt des Ringkolbens , der die Taumelbewegung ausführt, gut zentriert, hat allerdings durch eine kurze Führungslänge die Möglichkeit zu verkippen, um somit die Taumelbewegungen zu kompensieren.
-
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen schematisch:
- 1 eine Schnittansicht auf einen erfindungsgemäßen Nehmerzylinder mit einem Ringkolben;
- 2 nochmals den erfindungsgemäßen Nehmerzylinder aus 1, jedoch mit weiteren Bezugszeichen;
- 3 eine vergrößerte Ansicht eines Ringkolbens; und
- 4 ebenfalls eine vergrößerte Ansicht eines Ringkolbens nach einer weiteren Ausführung.
-
In der nachfolgenden Beschreibung werden gleiche Bezugszeichen für gleiche Gegenstände verwendet.
-
1 zeigt eine Schnittansicht auf einen erfindungsgemäßen Nehmerzylinder 30 mit einem Ringkolben 1, wobei 2 nochmals den erfindungsgemäßen Nehmerzylinder 30 aus 1, jedoch mit weiteren Bezugszeichen zeigt.
-
Um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, werden nachstehend 1 und 2 gemeinsam beschrieben.
-
Genauer dargestellt zeigen 1 und 2 einen Nehmerzylinder 30 einer Kupplungs- oder Bremseinrichtung mit einem Ringkolben 1 sowie einem inneren und einem äußeren Gehäuseelement 31, 32, die über eine Gehäusebasis 33 miteinander verbunden sind.
-
Der Ringkolben 1 ist entlang einer Verschiebeachse D relativ zu den Gehäuseelementen 31, 32 und der Gehäusebasis 33 bewegbar, wobei die Gehäuseelemente 31, 32 und die Gehäusebasis 33 einteilig ausgebildet sind.
-
Ferner ist der Ringkolben 1 derart zwischen dem inneren und äußeren Gehäuseelement 31, 32 angeordnet, dass dessen erster Kolbenabschnitt 2 mit den Gehäuseelementen 31, 32 und der Gehäusebasis 33 einen Druckraum K bildet und dass dessen zweiter Kolbenabschnitt 3 schwenkbar an der Außenseite des inneren Gehäuseelements 31 gelagert ist.
-
Am ersten Kolbenabschnitt 2 ist ferner ein Dichtungselement 9 angeordnet, um den Druckraum K bestmöglich abzudichten.
-
Noch konkreter dargestellt, weist der Nehmerzylinder 30 einer Kupplungs- oder Bremseinrichtung einen Ringkolben 1 und eine Ausrücklagervorrichtung 11 mit einem Lagerelement 12, 13, insbesondere mit einem Lagerinnenelement 12 und mit einem Lageraußenelement 13, auf. Bei dem Lagerinnenelement 12 handelt es sich um einen Innenring und bei dem Lageraußenelement 13 um einen Außenring.
-
Der Ringkolben 1 hat dabei einen ersten Kolbenabschnitt 2 und einen zweiten Kolbenabschnitt 3, welcher relativ zum ersten Kolbenabschnitt 2 bewegbar ist.
-
Das Lagerelement 13 der Ausrücklagervorrichtung 11 ist, wie 1 und 2 zeigen, unmittelbar bzw. derart starr am Ringkolben 1 angeordnet, dass ausschließlich die beiden Kolbenabschnitte 2, 3 relativ zueinander bewegbar sind.
-
Der Vorteil, dass das Lagerelement 13 starr am Ringkolben 1 anordenbar ist, liegt darin, dass im Nehmerzylinder 30 eine axiale Entkopplung erreicht wird und somit die Übertragung von Taumelbewegungen auf den ersten Kolbenabschnitt 2 wegen des zweiteiligen Ringkolbens 1 verhinderbar sind.
-
Ferner hat der Nehmerzylinder 1 ein Federelement 14, das das Lagerelement 12 der Ausrücklagervorrichtung 11 unmittelbar kontaktiert, wobei das Federelement 14 das Lagerelement 12 gegen eine Anschlagfläche des Ringkolbens 1 presst. Dadurch kann die Ausrücklagervorrichtung 11 spielfrei an den Ringkolben 1 angebunden werden.
-
Mit anderen Worten ausgedrückt, ist das Lagerelement 12 der Ausrücklagervorrichtung 11 spielfrei in axialer Richtung A bzw. in Richtung der Verschiebeachse D an dem Ringkolben 1 angeordnet.
-
Wie bereits erwähnt, hat der Ringkolben 1 einen ersten Kolbenabschnitt 2 und einen zweiten Kolbenabschnitt 3.
-
Während der zweite Kolbenabschnitt 3 auf der einen Seite des ersten Kolbenabschnitts 2 angeordnet ist, ist an der zweiten, gegenüberliegenden Seite des ersten Kolbenabschnitts das Dichtungselement 9 angeordnet.
-
Der erste Kolbenabschnitt 2 und das Dichtungselement 9 sind miteinander verbunden, wobei das Dichtungselement 9 in eine Stirnseite des ersten Kolbenabschnitts 2 eingebracht bzw. eingeklemmt bzw. befestigt ist. Genauer dargestellt, ist das Dichtungselement 9 an einem Hauptkörper H des ersten Kolbenabschnitts 2 befestigt.
-
Der zweite Kolbenabschnitt 3 des Ringkolbens 1 weist eine Aufnahme 6 auf, in welcher das Lagerelement 12 der Ausrücklagervorrichtung 11 unmittelbar am Ringkolben 1 angeordnet ist.
-
Die Aufnahme 6 ist dabei radial außen am zweiten Kolbenabschnitt 3 angeordnet und hat einen Anschlag 6A mit einer Anschlagfläche in axialer Richtung A, sodass an dem Anschlag 6A bzw. an der Anschlagfläche das Lagerelement 12 der Ausrücklagervorrichtung 11 angeordnet ist.
-
Ferner hat die Aufnahme 6 einen Absatz 6B zum Abstützen des Federelements 14 des Nehmerzylinders 1, das das Lagerelement 12 der Ausrücklagervorrichtung 11 gegen die Anschlagfläche der Aufnahme 6 presst.
-
Auch der Absatz 6B ist radial außen am zweiten Kolbenabschnitt 3 angeordnet.
-
Wie 1 und 2 ferner zeigen, hat der zweite Kolbenabschnitt 3 ein Aufnahmeelement 4, welches mit einem Rasthakenelement 7, 8 des ersten Kolbenabschnitts 2 verrastet ist. Das Aufnahmeelement 4 ist radial außen am zweiten Kolbenabschnitt 3 angeordnet.
-
Des Weiteren umfasst das Aufnahmeelement 4 einen Anschlag 4A mit einer Anschlagfläche in axialer Richtung A, wobei das Rasthakenelement 7, 8 des ersten Kolbenabschnitts 2 an dem Anschlag 4A bzw. an der Anschlagfläche eingerastet ist.
-
Wie bereits mehrfach erwähnt, hat der erste Kolbenabschnitt 2 ein Rasthakenelement 7, 8 zum Verrasten mit dem zweiten Kolbenabschnitt 3 bzw. mit dem Aufnahmeelement 4 des zweiten Kolbenabschnitts 3.
-
Gemäß den 1 und 2, aber auch den 3 und 4, erstreckt sich das Rasthakenelement 7, 8 in axialer Richtung A bzw. in Richtung der Verschiebeachse D.
-
Das Rasthakenelement 7, 8 hat einen Arm 7, an dessen erstem Ende ein Rasthaken 8 und an dessen zweiten Ende der Hauptkörper H des ersten Kolbenabschnitts 2 angeordnet ist.
-
Wie allen Figuren zu entnehmen, ist in axialer Richtung A der Abstand zwischen dem Rasthaken 8 und dem Hauptkörper H größer ausgebildet als das Aufnahmeelement 4 des zweiten Kolbenabschnitts 3 in axialer Richtung A.
-
Mit anderen Worten ausgedrückt, sind der erste 2 und zweite Kolbenabschnitt 3 um eine Strecke S voneinander beabstandet, die von der Differenz des Abstands zwischen Rasthaken 7 / Hauptkörper H und der Ausdehnung des Aufnahmeelements 4 in axialer Richtung A gebildet wird.
-
Somit sind die beiden Kolbenabschnitte 2, 3 zueinander um genannte Differenz bewegbar bzw. relativ zueinander bewegbar bzw. verschiebbar bzw. neigbar.
-
Hierbei wird die Strecke S, wie 1 und 2 zeigen, an unterschiedlichen Orten des Nehmerzylinders 30 ausgebildet.
-
Zum einen wird die Strecke S zwischen dem Hauptkörper H des ersten Kolbenabschnitts 2 und dem zweiten Kolbenabschnitt 3 ausgebildet, wie unterhalb der Verschiebeachse D zu erkennen.
-
Zum anderen wird die Strecke S zwischen dem Aufnahmeelement 4 des zweiten Kolbenabschnitts 3 bzw. dessen Anschlag 4A und dem Rasthaken 7 des ersten Kolbenabschnitts 2 ausgebildet, wie oberhalb der Verschiebeachse D dargestellt.
-
Mit anderen Worten ausgedrückt, schließt eine Hilfsebene E, gebildet von der Stirnseite des Lagerelements 12 oder der Stirnseite des zweiten Kolbenabschnitts 3 mit der Verschiebeachse D einen Winkel α ein, der kleiner als 90 Grad ausgebildet ist.
-
Dadurch ist der zweite Kolbenabschnitt 3 gegenüber dem ersten Kolbenabschnitt 2, aber auch gegenüber der Verschiebeachse D geneigt.
-
Eben die Ausbildung der Strecke S an unterschiedlichen Orten innerhalb des Nehmerzylinders 30, die ein Neigen der Ausrücklagervorrichtung 11 erlaubt, gestattet ein Taumeln eine Kupplung in Anordnung an der Ausrücklagervorrichtung 11.
-
Des Weiteren ist den 1 und 2, aber auch in 3 und 4, zu erkennen, dass der zweite Kolbenabschnitt 3 eine Dreheinrichtung 5 umfasst, welche einen Drehpunkt zum Drehen für den zweiten Kolbenabschnitt 3 bildet.
-
Hierbei ist die Dreheinrichtung 5 radial innen am zweiten Kolbenabschnitt 3 angeordnet, wobei sich die Dreheinrichtung 5 aus der Innenseite des zweiten Kolbenabschnitts 3 erhebt, um genannten Drehpunkt zu bilden.
-
In allen Figuren (1 bis 4) ist die Dreheinrichtung 5 am oder im mittleren Drittel des zweiten Kolbenabschnitts 3 angeordnet und hat radial innen eine Gleitfläche zum Gleiten auf dem Gehäuseelement 31 des Nehmerzylinders 30.
-
3 zeigt eine vergrößerte Ansicht eines Ringkolbens 1, wobei 4 ebenfalls eine vergrößerte Ansicht einen Ringkolben 1 nach einer weiteren Ausführung zeigt.
-
Nachstehende Erläuterungen treffen sowohl auf 3 als auch auf 4 zu, auch wenn beide Figuren offensichtlich unterschiedlich ausgestaltet sind.
-
So hat gemäß den 3 und 4 der erste Kolbenabschnitt 2 eine erste Gleitfläche und der zweite Kolbenabschnitt 3 eine zweite Gleitfläche, welche der ersten Gleitfläche zugewandt ist. Beide Gleitflächen sind in axialer Richtung A ausgebildet.
-
Die erste und zweite Gleitfläche sind dabei geometrisch komplementär ausgebildet, wobei insbesondere in der Ausführung nach 3 die erste Gleitfläche des ersten Kolbenabschnitts 2 konkav und die zweite Gleitfläche des zweiten Kolbenabschnitts 3 konvex ausgebildet ist.
-
In der Ausführung nach 4 hingegen sind die 2 Gleitflächen zwar geometrisch komplementär ausgebildet, weisen jedoch gerade Gleitflächen auf.
-
Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass in 4 die Strecke S an unterschiedlichen Orten des Nehmerzylinders 30 ausgebildet ist bzw. zweigeteilt ist.
-
Ein Teil der Strecke S ist dabei zwischen dem Hauptkörper H des ersten Kolbenabschnitts 2 und dem zweiten Kolbenabschnitt 3 ausgebildet, wobei ein weiterer Teil der Strecke S zwischen dem Aufnahmeelement 4 des zweiten Kolbenabschnitts 3 bzw. dessen Anschlag 4A und dem Rasthaken 7 des ersten Kolbenabschnitts 2 ausgebildet ist.
-
Betreffend die weiteren Ausführungen wird zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen auf die Ausführungen zu 1 und 2 verwiesen, die hier analog anwendbar sind.
-
Nachstehend werden die dargestellten 1 und 4 ergänzend nochmals mit anderen Worten beschrieben.
-
Aufgrund der starren Anbindung zwischen der Ausrücklagervorrichtung 11 und dem zweiten Kolbenabschnitt 3 sowie dem vorzugsweise bewusst gesetzten Spiel zwischen den beiden Kolbenabschnitten 2, 3, kann, insbesondere nur, an dieser Stelle die Entkopplung einer Taumelbewegung einer Kupplung stattfinden.
-
Diese Verbindung ist mit ausreichend Spiel und einer Schnappverbindung bzw. einer Rastverbindung mit einem Rasthakenelement 7, 8 ausgeführt.
-
Durch die geringe Anzahl an Bauteilen (reduzierte Toleranzkette) und dadurch, dass vorzugsweise nur an einer Stelle Spiel vorgesehen ist, verkürzt sich außerdem der Leerweg eines Zentralausrückers.
-
Das Integrieren einer Aufnahme für ein Dichtungselement 9 in den ersten Kolbenabschnitts 2 hat zudem Kostenvorteile.
-
Eine Kalotte zwischen den beiden Kolbenabschnitten 2, 3 kann optional vorgesehen werden, wie in 3 dargestellt, um beim Druckbeaufschlagen die beiden Anlageflächen schneller in flächigen Kontakt zu bringen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Ringkolben
- 2
- erster Kolbenabschnitt
- 3
- zweiter Kolbenabschnitt
- 4
- Aufnahmeelement
- 4A
- Anschlag
- 5
- Dreheinrichtung
- 6
- Aufnahme
- 6A
- Anschlag
- 6B
- Absatz
- 7
- Arm
- 8
- Rasthaken
- 9
- Dichtungselement
- 11
- Ausrücklagervorrichtung
- 12
- Lagerinnenelement
- 13
- Lageraußenelement
- 14
- Federelement
- 30
- Nehmerzylinder
- 31
- inneres Gehäuseelement
- 32
- äußeres Gehäuseelement
- 33
- Gehäusebasis
- A
- axiale Richtung
- D
- Verschiebeachse
- E
- Hilfsebene
- H
- Hauptkörper
- K
- Druckraum
- R
- radiale Richtung
- S
- Strecke / Abstand
- α
- Winkel