-
Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung zur paarweisen Befestigung von Gehhilfen, insbesondere von Krücken.
-
Unfallbedingt werden oftmals über einen begrenzten Zeitraum Gehhilfen in Form von Krücken eingesetzt, für die jedoch im gewohnten Umfeld keinerlei Befestigungsmöglichkeiten zur sicheren Ablage bestehen. Es wird daher als störend empfunden, dass das Abstellen von Gehhilfen häufig mühsam ist, da diese auf die Seite rutschen können und anschließend umfallen. Dieses Problem ist schon seit langem bekannt und es werden zahlreiche Lösungsmöglichkeiten angeboten.
-
So ist aus der
DE 1 996 129 eine Stütze für einen Krückstock bekannt, die einen mit seinem oberen Ende gelenkig am Krückstock angreifenden und von ihm abspreizbaren Stützstab aufweist, der einen an ihm angelenkten und von ihm abspreizbaren Stützarm aufweist, der zusammen mit dem Stützstab und dem Krückstock einen dreibeinartigen Halteständer bildet.
-
Aus der
DE 10 2007 054 270 A1 ist eine Fixiervorrichtung für einen Gehstock bekannt, die mit einer Halterung zur längsverschieblichen Verbindung mit einem Stockschaft des Gehstocks versehen ist und einen mit der Halterung verbundenen Endspieß aufweist.
-
Derartige Hilfsvorrichtungen weisen jedoch den Nachteil auf, dass diese bei bestimmungsgemäßem Gebrauch der Gehhilfe keine Verwendung finden und daher zum Abstellen von Gehhilfen nicht zwingend zur Verfügung stehen.
-
Aus der
DE 20 2005 010 241 U1 ist eine Gehhilfe bestehend aus einem Stützrohr, einem daran angebrachten, im Abstand von beiden Enden seitlich vom Stützrohr vorstehenden Griff und einer vom einen Ende des Stützrohrs in die gleiche Richtung die der Griff seitlich vorstehenden, U-förmigen Unterarmstütze gezeigt. An der Oberseite der Unterarmstütze sind drei Auflagepunkte ausgebildet, die zusammen ein Dreieck aufspannen, das in Bezug auf das Stützrohr eine solche Neigung hat, dass das Lot vom Schwerpunkt der Gehhilfe auf das Dreieck dieses senkrecht schneidet.
-
Zwar benötigt eine derartige Gehhilfe keine zusätzliche Fixiervorrichtung, die Anordnung mit der Griffseite nach unten ist jedoch nicht in allen Anwendungsfällen möglich.
-
Desweiteren ist es bereits bekannt, insbesondere Krücken paarweise zu fixieren, so dass diese ohne Umzufallen beispielsweise an eine Wand gelehnt werden können.
-
So ist aus der
DE 35 30 387 A1 ein Magnet- bzw. Klettverschluss als Halterung zum Abstellen von Krücken bekannt. Die Halterung verhütet das Umfallen von zwei Krücken beim Abstellen. Zu diesem Zweck sind die Handgriffe der Krücken mit einer Magnetverschlusshalterung versehen, die beim Aneinanderführen der Krücken dieselben, leicht lösbar, aneinander festhalten. Der gleiche Zweck wird erreicht, in dem an den Armhaltern der Krücken eine Klettverschlusshalterung vorgesehen ist.
-
Aus der
DE 296 02 299 U1 ist eine Unterarm-Gehstütze bekannt, die eine im wesentlichen gerade Stützstange aufweist, an deren unterem Ende eine Elastomer-Zwinge und an deren oberen Ende eine den Unterarm etwa halb umgreifende Armklammer vorgesehen sind, und dessen Stützstange im Abstand sowohl vom unteren als auch vom oberen Ende einen etwa rechtwinklig abstehenden Handgriff aufweist, wobei diese Unterarm-Gehstütze paarweise vorgesehen ist, wobei die freien Enden der Handgriffe jeder der Unterarm-Gehstützen des Paares mit Mitteln versehen sind, die im Zusammenwirken beide Unterarm-Gehstützen miteinander verbinden, wobei die Mittel der einen Unterarmstütze komplementär zu denen der anderen Unterarm-Gehstütze sind.
-
Aus der
DE 296 18 453 U1 ist eine Krückenhalte-Doppelklemme bekannt, bei der zwei rohrclipsähnliche Klammern durch ein flexibles Mittelstück miteinander verbunden sind und sich dadurch der gekreuzten Position der Krücken anpassen können, oder bei der zwei rohrclipsähnliche Klammern jeweils mit ihrer Rückseite so an ein relativ starres Mittelstück angeschweißt sind, dass sie eine gekreuzte Stellung der Krücken vorgeben, d. h. gegeneinander leicht verdreht und jeweils etwas geneigt sind.
-
Aus der
DE 20 2014 009 643 U1 ist ein Halter-Clip für eine Krücken-Gehhilfe bekannt, der an einem Krücken-Rohr aufgeclipst ist und dort entfernt an beiden Krücken eingeclipst fixiert verbunden ist.
-
Derartige Fixierungen sind jedoch häufig beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Gehhilfe störend oder müssen als separate Bauteile mitgeführt werden.
-
Ausgehend von diesem Stand der Technik hat sich der Erfinder nun die Aufgabe gestellt, eine paarweise Befestigung für Gehhilfen zu schaffen, die sowohl eine stabile Halterung beim Abstellen der Gehhilfen als auch ein komfortables Mitführen ermöglichen.
-
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der Unteransprüche. Diese können in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, charakterisiert und spezifiziert die Erfindung zusätzlich.
-
Gemäß der Erfindung wird eine Haltevorrichtung zur paarweisen Befestigung von Gehhilfen, insbesondere Krücken, angegeben, die eine erste Halteklemme und eine zweite Halteklemme aufweist, die jeweils zur Aufnahme einer Gehhilfe ausgeführt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Halteklemme und die zweite Halteklemme auf einem Verbindungselement mittels einer gegensinnigen Drehbewegung von einer ersten Position in eine zweite Position überführbar sind, wobei die erste Halteklemme und die zweite Halteklemme in der ersten Position jeweils parallel entlang von Längsachsen der Gehhilfen und in der zweiten Position entlang einer Längsachse einer Gehhilfe angeordnet sind.
-
Demnach kann die erfindungsgemäße Haltevorrichtung so betrieben werden, dass die beiden Halteklemmen in zwei unterschiedlichen Positionen angeordnet sind, wobei durch eine gegensinnige Drehbewegung ein Überführen von der ersten in die zweite Position stattfinden kann. In der ersten Position nimmt jede Halteklemme jeweils eine Gehhilfe auf, so dass diese parallel zueinander entlang ihrer Längsachse angeordnet sind. Die beiden Gehhilfen können somit beispielsweise an eine Wand gelehnt werden, so dass diese in einer stabilen Position abgelegt werden können. In der zweiten Position werden die Halteklemmen durch eine Drehbewegung so verändert, dass diese nun entlang lediglich einer Gehhilfe entlang deren Längsachse angeordnet sind. Die Haltevorrichtung kann dann an die eine Gehhilfe angeklemmt sein, so dass die Gehhilfen bestimmungsgemäß verwendet werden können. Durch Überführen von der ersten Position in die zweite Position und wieder zurück ist somit eine einfache aber dennoch zuverlässige Möglichkeit zur paarweisen Befestigung von Gehhilfen geschaffen worden, wobei die Benutzung der Gehhilfe zum bestimmungsgemäßen Gebrauch nicht eingeschränkt ist. Durch die Befestigung an einer Gehhilfe kann darüber hinaus vermieden werden, ein separates Bauteil mitführen zu müssen. Somit wird ein erhöhter Benutzerkomfort geschaffen, wobei darüber hinaus das nachteilhafte Umfallen von Gehhilfen vermieden werden kann.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Verbindungselement mit zwei Anschlägen versehen, die jeweils der ersten Halteklemme und der zweiten Halteklemme zugeordnet sind.
-
Die Anschläge können die Halteklemmen bezüglich der ersten Position und bezüglich der zweiten Position festlegen, wobei dies auf einfache Weise dadurch geschieht, dass die Halteklemmen mit einem rechteckförmigen Querschnitt ausgestattet sind, so dass sie nach dem Überführen mittels der gegensinnigen Drehbewegungen an einer Außenfläche an dem ihnen zugeordneten Anschlag zu liegen kommen.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Anschläge als längliche Vorsprünge an einer Außenkante des Verbindungselements angeordnet.
-
Eine derartige Vorgehensweise ermöglicht eine einfache Ausgestaltung der Anschläge, wobei durch die Position der Anschläge für einen Benutzer sofort erkennbar ist, in welche Richtung die jeweilige Halteklemme gedreht werden muss, um diese von der einen Position in die andere Position zu überführen.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die länglichen Vorsprünge einander zuweisend im Bereich zwischen Drehachsen zur gegensinnigen Drehbewegung der ersten Halteklemme und der zweiten Halteklemme angeordnet.
-
Die länglichen Vorsprünge im Bereich zwischen den Drehachsen der Halteklemmen anzuordnen ermöglicht einen kompakten Aufbau der Haltevorrichtung. Da an dieser Stelle keine Einschränkungen bezüglich der räumlichen Ausgestaltung der länglichen Vorsprünge besteht, können diese bezüglich ihrer Abmessungen so gewählt werden, dass genügend mechanische Stabilität beim Festlegen der Halteklemmen vorliegt.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die erste und die zweite Halteklemme sowie das Verbindungselement korrespondierende Rastmittel auf, die ein Einrasten in der ersten Position oder in der zweiten Position festlegen.
-
Da die Überführung von der ersten Position in die zweite Position um einen Winkel von 90° erfolgen muss, werden bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung keine Zwischenwerte bei der gegensinnigen Drehbewegung eingestellt. Beispielsweise mittels erhabener Strukturelemente auf dem Verbindungselement sowie entsprechenden korrespondierenden Einsenkungen können Rastmittel geschaffen werden, die ein Einrasten der Halteklemmen jeweils in der ersten Position oder der zweiten Position bewirken. Aufgrund der Rastmittel wird sichergestellt, dass ein Benutzer oder eine Benutzerin die Halteklemmen nur in den tatsächlich zu verwendenden Positionen einstellt.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die erste Halteklemme und die zweite Halteklemme diagonal verbunden, um die gegensinnige Drehbewegung gemeinsam auszuführen.
-
Unter dem Begriff diagonal verbunden wird hier verstanden, dass auf gegenüberliegenden Seiten des Verbindungselements eine entsprechende Verbindung zwischen der ersten Halteklemme und der zweiten Halteklemme geschaffen wird. Somit kann beim Überführen einer Halteklemme beispielsweise von der ersten Position in die zweite Position gleichzeitig die andere Halteklemme mit bewegt werden, ohne dass eine Benutzerin oder ein Benutzer eine zweite Drehbewegung ausführen muss. Dies führt zu einer einfachen Bedienung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die erste Halteklemme und/oder die zweite Halteklemme austauschbar oder mittels wechselbaren Einsätzen an unterschiedliche Dimensionen von Gehhilfen anpassbar.
-
Demnach ist es möglich, die erfindungsgemäße Haltevorrichtung bei Gehhilfen beispielsweise unterschiedlicher Hersteller an die individuelle Dimensionierung anzupassen. Dies ermöglicht die häufige Verwendung der Haltevorrichtung auch bei einem Wechsel der Gehhilfen. In wiederum anderen Ausführungsformen könnte unter Austauschen der Halteklemmen bereits die nachträgliche Verbindung zwischen Verbindungselement und Halteklemmen verstanden werden, so dass nicht mehr eine komplette Haltevorrichtung hergestellt wird, sondern nach Auswählen zur Gehilfe passender Halteklemmen eine Verbindung mit dem Verbindungselement geschaffen wird.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Verbindungselement mit einem Griff oder einer Grifflasche auf der den Halteklemmen abgewandten Seite versehen.
-
Ein Griff oder eine Grifflasche erleichtert das Entfernen der Halteklemmen bzw. das Aufstecken der Halteklemmen auf eine Gehhilfe. Insbesondere in der zweiten Position, in der beide Halteklemmen auf eine Gehhilfe gesteckt sind, erweist sich dies als vorteilhaft.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Verbindungselement biegbar, so dass in der zweiten Position eine der beiden Halteklemmen unter Beibehaltung der Fixierung der jeweils anderen Halteklemme abziehbar ist.
-
Demnach kann zum Entfernen einer Halteklemme das Verbindungselement kurzzeitig gebogen werden, so dass eine der beiden Halteklemmen abgezogen werden kann, wobei nach Überführen in die erste Position aufgrund der federelastischen Ausgestaltung das Verbindungselement wieder in eine plane oder nahezu plane Form zurückschwingt. Somit muss beim Überführen von der zweiten Position in die erste Position lediglich eine Halteklemme entfernt werden, was die Benutzung deutlich vereinfacht.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist eine der beiden Halteklemmen an der Gehhilfe fixierbar.
-
Dies ist insbesondere im Zusammenhang mit dem soeben beschriebenen federelastisch biegbaren Verbindungselement vorteilhaft, da dort lediglich eine Halteklemme entfernt werden muss, so dass die andere Halteklemme permanent fixiert sein kann. In anderen Ausführungsformen kann die Fixierung auch in Form einer Verliersicherung ausgestaltet sein.
-
Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung in einer perspektivischen Seitenansicht mit einer Ausrichtung von Halteklemmen in einer ersten Position,
- 2 die erfindungsgemäße Haltevorrichtung aus 1 mit Halteklemmen in einer zweiten Position,
- 3 die erfindungsgemäße Haltevorrichtung aus 1 mit Halteklemmen in einer Zwischenposition,
- 4 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Haltevorrichtung nach 1,
- 5 die erfindungsgemäße Haltevorrichtung nach 2 zusammen mit einer Gehhilfe in einer Seitenansicht,
- 6 die erfindungsgemäße Haltevorrichtung aus 2 zusammen mit einer Gehhilfe in einer weiteren Seitenansicht,
- 7 die erfindungsgemäße Haltevorrichtung nach 1 mit zwei Gehhilfen in einer Seitenansicht.
-
In den Figuren sind gleiche oder funktional gleich wirkende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
In 1 ist eine erste Darstellung einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung HV in einer perspektivischen Seitenansicht gezeigt. Die Haltevorrichtung HV weist eine erste Halteklemme HK1 und eine zweite Halteklemme HK2 auf. Die erste Halteklemme HK1 und die zweite Halteklemme HK2 sind jeweils mit einer Aufnahme AU zur Aufnahme einer Gehhilfe ausgebildet. Dazu ist die Aufnahme AU in Form eines retentiven Bereichs ausgebildet, der im Wesentlichen dem Außendurchmesser einer Gehhilfe entspricht, wobei die Klemmwirkung dadurch erreicht wird, dass die Aufnahme AU etwas über einen gedachten Halbkreis hinaus verlängert ist, so dass eine Rückhaltekraft für die Gehhilfe entsteht.
-
Die erste Halteklemme HK1 und die zweite Halteklemme HK2 können dabei identisch ausgebildet sein, wobei vorzugsweise das Material der Halteklemmen HK1 und HK2 so gewählt wird, dass ein temporäres Aufweiten an der Aufnahme AU möglich ist, um die Halteklemmen HK1 bzw. HK2 über einen Rohrabschnitt einer Gehhilfe zu führen. Die erste Halteklemme HK1 und die zweite Halteklemme HK2 sind dabei an gegenüberliegenden Enden eines Verbindungselements VE angeordnet, das beispielsweise als längliches flächenhaftes Element ausgebildet sein kann. Die beiden Halteklemmen HK1 und HK2 sowie das Verbindungselement VE können aus dem gleichen Material, vorzugsweise Kunststoff gefertigt sein.
-
An einer Außenkante weist das Verbindungselement VE im Bereich der Halteklemmen HK1 und HK2 jeweils einen Anschlag AN auf, der in Form eines länglichen Vorsprungs ausgeführt ist, dessen schmale Seite in Richtung der Halteklemmen HK1 und HK2 ausgerichtet ist. Wie 1 zu entnehmen ist, liegt eine Außenfläche der ersten Halteklemme HK1 oder der zweiten Halteklemme HK2 jeweils an der Hauptfläche des Anschlag AN an, so dass die Position der ersten Halteklemme HK1 im Uhrzeigersinn und die Position der der zweiten Halteklemme HK2 gegen den Uhrzeigersinn nicht weiter veränderbar sind. Bei der in 1 gezeigten Orientierung der beiden Halteklemmen HK1 bzw. HK2 sind die Aufnahmen AU so orientiert, dass eine Längsachse einer ersten Gehhilfe nach Aufnahme in die erste Halteklemme HK1 parallel zu einer Längsachse einer zweiten Gehhilfe bei Aufnahme in die Aufnahme AU der zweiten Halteklemme HK2 zu liegen kommen würde. Diese, nachfolgend als erste Position bezeichnete Orientierung der Halteklemmen HK1 und HK2 entspricht somit dem Fall, bei dem die beiden Gehhilfen parallel beispielsweise an eine Wand gelehnt werden können.
-
Wie aus 2 hervorgeht, können die beiden Halteklemmen HK1 und HK2 am Ende des Verbindungselements VE gegensinnig gedreht werden, so dass die Anschläge AN nun die Orientierung der Halteklemmen HK1 und HK2 in einer Position senkrecht zur ersten Position festlegen. Die Orientierung bzw. Dimensionierung der Anschläge AN muss dabei entsprechend gewählt werden, so dass die beiden Halteklemmen HK1 und HK2 bei Kontakt mit der Außenfläche und dem Anschlag AN nach einer gegensinnigen Drehbewegung um 90° festgelegt werden. Somit kann die Position der ersten Halteklemme HK1 gegen den Uhrzeigersinn und die Position der der zweiten Halteklemme HK2 im Uhrzeigersinn nicht weiter verändert werden. Die beiden Halteklemmen HK1 und HK2 sind somit festgelegt. In dieser Ausführung, die nachfolgend als zweite Position der Halteklemmen HK1 und HK2 bezeichnet wird, können die Aufnahmen AU zur Aufnahme einer Gehhilfe entlang deren Längsachse verwendet werden.
-
Unter Bezugnahme auf 3 ist das Überführen von der ersten Position in die zweite Position bzw. von der zweiten Position in die erste Position nochmals beispielhaft in einer Zwischenposition dargestellt. Mittels nicht in 3 dargestellter Rastmittel könnte das Festlegen der Halteklemmen HK1 und HK2 jeweils in der ersten bzw. in der zweiten Position erfolgen.
-
In 4 ist die Haltevorrichtung HV in einer Draufsicht gezeigt. Hierbei sind die beiden Halteklemmen HK1 und HK2 entsprechend der ersten Position ausgerichtet. Man erkennt, dass die beiden Halteklemmen HK1 und HK2 jeweils über eine erste Drehachse DA1 bzw. eine zweite Drehachse DA2 zwischen der ersten und der zweiten Position schwenkbar sind.
-
Die Verwendung der Haltevorrichtung HV wird nachfolgend zusammen mit einer ersten Gehhilfe GH1 in 5 beispielhaft dargestellt. Die erste Gehhilfe GH1 weist an einem oberen Ende eine entsprechende Armstütze AR1 auf, unterhalb derer ein erster Griff GR1 angeordnet ist. Unterhalb des ersten Griffes GR1 ist ein erster Stab ST1 angeordnet, der auf fachübliche Weise die erste Gehhilfe GH1 zu einer Krücke ergänzt. Die Haltevorrichtung HV ist am ersten Stab ST1 in der zweiten Position mittels der beiden Halteklemmen HK1 und HK2 aufgesteckt. Diese Anordnung entspricht dem bestimmungsgemäßen Gebrauch der ersten Gehhilfe, so dass diese zur Fortbewegung verwendet werden kann. Aufgrund des kompakten Aufbaus der Haltevorrichtung HV wird diese bei Verwendung der ersten Gehhilfe GH1 als nicht störend empfunden. Dadurch, dass die Haltevorrichtung HV mittels der beiden Halteklemmen HK1 und HK2 an der ersten Gehhilfe GH1 befestigt ist, muss auch kein separates Bauteil mitgeführt werden.
-
Falls nun die Gehhilfe GH1 nicht mehr verwendet werden soll, kann diese zum Abstellen an einer Wand mit einer zweiten Gehhilfe zu einem Paar verbunden werden. Dazu wird, wie in 6 in einer weiteren Seitenansicht dargestellt ist, die zweite Halteklemme HK2 entfernt, was insbesondere mittels eines elastisch biegbar geformten Verbindungselementes VE ermöglicht wird. Anschließend werden sowohl die erste Halteklemme HK1 als auch die zweite Haltklemme HK2 gegensinnig in Bezug auf die Längsachse des Verbindungselements VE jeweils um 90° gedreht, so dass das Verbindungselement VE bezüglich 6 senkrecht zur Blattebene angeordnet wäre.
-
Diese Ausführung ist nun in einer weiteren Seitenansicht in 7 gezeigt. In die zweite Halteklemme HK2 ist hierbei eine zweite Gehhilfe GH2 eingeführt worden, so dass nun mittels der Haltevorrichtung HV eine paarweise Befestigung der ersten Gehhilfe GH1 und der zweiten Gehhilfe GH2 entsteht. Die beiden Gehhilfen GH1 und GH2 können nun beispielsweise an eine Wand oder einen Tisch gelehnt werden. Dadurch, dass die beiden Halteklemmen HK1 und HK2 jeweils gegensinnig an den Anschlägen AN festgelegt sind, kann die rechtwinklige Position bezüglich des Verbindungselements zu den jeweiligen Längsachsen der ersten Gehhilfe GH1 und der zweiten Gehhilfe GH2 nicht verlassen werden. Dadurch entsteht ein stabiler Aufbau, so dass kein Umfallen der Gehhilfen GH1 bzw. GH2 befürchtet werden muss.
-
Um das Abziehen beispielsweise der zweiten Halteklemme HK2 zu vereinfachen, kann im Bereich des Verbindungselements VE ein Griff oder eine Grifflasche (nicht in den Figuren gezeigt) angebracht sein. Desweiteren wäre es denkbar, über eine diagonale Verbindung der beiden Halteklemmen HK1 und HK2 automatisch eine gegenläufige Drehbewegung bei Verstellung nur einer einzigen Halteklemme zu erreichen.
-
Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbildungen entnehmbaren Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.
-
Bezugszeichenliste
-
- AN
- Anschlag
- AR1
- erste Armstütze
- AR2
- zweite Armstütze
- AU
- Aufnahme
- DA1
- erste Drehachse
- DA2
- zweite Drehachse
- GH1
- erste Gehhilfe
- GH2
- zweite Gehhilfe
- GR1
- erster Griff
- GR2
- zweiter Griff
- HK1
- erste Halteklemme
- HK2
- zweite Haltklemme
- HV
- Haltevorrichtung
- ST1
- erster Stab
- ST1
- zweiter Stab
- VE
- Verbindungselement
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 1996129 [0003]
- DE 102007054270 A1 [0004]
- DE 202005010241 U1 [0006]
- DE 3530387 A1 [0009]
- DE 29602299 U1 [0010]
- DE 29618453 U1 [0011]
- DE 202014009643 U1 [0012]