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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung für ein Glaselement an einer Balkonplatte, Wand oder dergleichen. Derartige Glaselemente können beispielsweise als Balkonbrüstung verwendet werden. Das Glaselement dient dabei als Absturzsicherung. Das Glaselement verhindert also, dass eine Person ungewollt durch die vorgenannte Öffnung hindurchtritt und so aus dem Gebäude herausfällt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Befestigungsvorrichtung anzugeben, die einerseits einfach montierbar ist und die andererseits die auftretenden Kräfte gut und sicher aufnehmen kann, um so die Betriebssicherheit der Befestigungsvorrichtung bzw. der Konstruktion mit den befestigten Glaselementen über einen sehr langen Zeitraum zu gewährleisten.
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Die Aufgabe ist durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 in erfinderischer Weise gelöst. Die rückbezogenen Ansprüche beinhalten teilweise vorteilhafte und teilweise für sich selbst erfinderische Weiterbildungen dieser Erfindung.
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Die Befestigungsvorrichtung ist im Wesentlichen aus drei Elementen aufgebaut, nämlich einem Grundprofil, welches z. B. an der Stirnseite einer Balkonplatte, Fassade oder dergleichen befestigt ist, einem Tragprofil und mindestens einer Glasscheibe. Am Grundprofil ist das Tragprofil befestigt. Das Tragprofil ist seinerseits mit der Glasscheibe oder einem aus mehreren aufeinander liegenden Glasschreiben bestehenden Scheibenpaket verbunden. Im Falle eines Scheibenpakets beziehen sich die Angaben in der Beschreibung und in den Ansprüchen jeweils auf die dem Tragprofil direkt benachbarte und mit dem Tragprofil direkt verbundene Glasscheibe des Scheibenpakets.
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Zur Fixierung des Tragprofils am Grundprofil weist das Tragprofil mindesten zwei Aufnahmen auf. Am Grundprofil sind zwei entsprechende Haltevorsprünge ausgebildet. Mindestens einer dieser Haltevorsprünge ist mit der ihm zugeordneten Aufnahme verspannbar. Auf diese Weise bilden die Haltevorsprünge mit den Aufnahmen bei montiertem Tragprofil, also im Montageendzustand der Befestigungsvorrichtung eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Grundprofil und dem mit der Glasscheibe bzw. dem Glasscheibenpaket verbundenen Tragprofil aus.
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In vorteilhafter Ausgestaltung sind die Glasscheibe und das Tragprofil miteinander verklebt. Die Verklebung muss sich dabei nicht über die gesamte Profilhöhe des Tragprofils erstrecken. Vielmehr ist es auch möglich, voneinander beabstandete Klebestreifen oder Klebefelder aufzubringen. In vorteilhafter Ausgestaltung sind dann Füllprofile vorgesehen, welche die Abstände zwischen den Klebefeldern oder Klebestreifen ausfachen. Auf diese Weise ist es vermieden, dass die dem Trägerprofil zugewandten Scheiben in diesen freien Feldern durchbiegen. Außerdem ist das thermische Verhalten der aus dem Tragprofil und der Glasscheibe bestehenden Baugruppe optimiert.
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Ebenso gut ist es möglich, die Glasscheibe und das Tragprofil formschlüssig miteinander zu verbinden. Insbesondere ist es möglich, eine Verschraubung vorzusehen. Dabei werden vorteilhaft Senkschrauben eingesetzt, damit die Schraubenköpfe im Montageendzustand nicht über die Außenfläche der Scheibe hinaus stehen. Diese Verschraubung kann die vorerwähnte Verklebung ersetzen oder ergänzen. Bei der Verwendung einer Verklebung dient die Verschraubung dann als reine redundante Befestigung für den - unwahrscheinlichen - Fall eines Ausfalls der Verklebung im Betrieb der Vorrichtung.
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In weiterer Ausgestaltung ist - wie bereits ausgeführt - vorgesehen, nicht nur eine Glasscheibe, sondern ein aus mehreren Einzelglasscheiben zusammengesetztes Scheibenpaket am Tragprofil zu fixieren.
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In besonders vorteilhafter Ausgestaltung sind die Haltevorsprünge am Grundprofil im Bereich des oberen bzw. des unteren Endes des Grundprofils angeordnet. Besonders zweckmäßig ist es, einen unteren Haltevorsprung am unteren Ende des Grundprofils vorzusehen und entsprechend einen oberen Haltevorsprung am oberen Ende des Grundprofils anzubringen. Der untere Haltevorsprung des Grundprofils ist vorzugsweise winkelförmig ausgebildet. Aufgrund dieser Winkelform steht aus dem unteren Ende des Grundprofils eine Greifkante nach oben ab.
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Am Tragprofil ist eine komplementär zu dieser Greifkante ausgestaltete nach unten offene Befestigungsnut als untere Aufnahme vorgesehen. Das Tragprofil weist in der Regel eine längere Erstreckung in Längsrichtung auf. Die untere Aufnahme befindet sich somit also in der Regel nicht am unteren Ende des Tragprofils.
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Die die Greifkante übergreifende Befestigungsnut am Tragprofil weist die Form eines auf den Kopf gestellten U bzw. V auf. Die Maulweite des U bzw. V ist dabei größer als die Eigenbreite der Greifkante. Auf diese Weise kann die untere Aufnahme mit der Befestigungsnut auf der Greifkante aufgesetzt werden und das Tragprofil gegenüber dem Grundprofil zur Montage verschwenkt werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist der obere Haltevorsprung am Grundprofil wiederum nach Art eines Hakens winkelförmig ausgebildet. Allerdings ist der obere Haltevorsprung am Grundprofil mittels eines Spannelements beweglich am Grundprofil gelagert. Aus dem Haltevorsprung steht nach unten eine Spannbacke ab.
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Am Tragprofil ist wiederum eine U-förmige, nach oben offene Spannnut vorgesehen. In diese Spannnut greift die Spannbacke des Haltevorsprungs im Montageendzustand ein. In der Regel ist die obere Aufnahme mit der U-förmigen Spannnut im Bereich des oberen Endes des Tragprofils angeordnet.
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Sobald die Greifkante am unteren Haltevorsprung des Grundprofils in die nach unten offene Befestigungsnut der Aufnahme am Tragprofil eingreift und die Spannbacke am oberen Haltevorsprung des Grundprofils in die Spannnut an der oberen Aufnahme des Tragprofils eingreift, wird der obere Haltevorsprung mit dem Spannelement gegenüber dem Grundprofil verspannt. Als Spannelement kann entweder ein Federbolzen vorgesehen sein. Besonders bevorzugt ist die Verwendung einer Spannschraube. Die Spannschraube kann mit einem einfachen Schraubenschlüssel montiert werden und die Vorspannkraft kann besonders einfach und kontinuierlich in die Befestigungsvorrichtung eingeleitet werden.
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In vorteilhafter Ausgestaltung ist eine zum Spannelement rechtwinklig wirkende Stellschraube, vorzugsweise Rändelschraube, am oberen Haltevorsprung vorgesehen. Sie dient zur Feinjustierung des Öffnungswinkels des Tragprofils gegenüber dem Grundprofil bei am unteren Haltevorsprung des Grundprofils bereits adaptierter unterer Aufnahme des Tragprofils.
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In weiterer Vorteilhafter Ausgestaltung kann im Bereich der Spannnut noch eine Hinterschneidung vorgesehen sein. Sind an den Seitenwänden der Spannbacken entsprechende Haltelippen vorgesehen, können diese Haltelippen die Vorsprünge hintergreifen und so eine zusätzliche formschlüssige Sicherung des Tragprofils am Grundprofil im Bereich des oberen Haltevorsprungs bzw. der oberen Aufnahme schaffen.
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Schließlich ist es möglich, neben dem oberen Haltevorsprung und der oberen Aufnahme noch ineinander greifende Greifklauen vorzusehen als zusätzliche Kippsicherung bei der Montage des Tragprofils am Grundprofil.
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Anhand der in den Zeichnungsfiguren dargestellten Ausführungsbeispiele ist die Erfindung weiter beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform der Befestigungsvorrichtung,
- 2 eine geschnittene Seitenansicht der Befestigungsvorrichtung aus 1,
- 3 eine geschnittene Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der Befestigungsvorrichtung,
- 4 eine geschnittene Seitenansicht einer dritten Ausführungsform mit lediglich am Grundprofil eingehängtem Tragprofil,
- 5 die Ausführungsform aus 4, wobei das Tragprofil vollständig zum Grundprofil hin verschwenkt ist,
- 5 a,b zwei Ausführungsformen des Hammerkopfes des oberen Haltevorsprungs und
- 6 die Befestigungsvorrichtung aus 4 und 5 im Montageendzustand mit aufgesetzter Abdeckkappe und mit mittels einer als Rändelschraube ausgestalteten Stellschraube zueinander lagejustiertem Grundprofil und Tragprofil.
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In dem in 1 und 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel ist eine Ausführung der Erfindung mit einem Scheibenpaket oder Scheibenstapel gezeigt. Das Scheibenpaket bzw. der Scheibenstapel besteht aus der Glasscheibe 1 und der mit der Glasscheibe 1 bündig verbundenen Deckscheibe 2. Die Glasscheibe 1 ist mittels einer durchgehenden Verklebung 3 am Tragprofil 4 fixiert. Das Tragprofil 4 ist seinerseits zweiteilig ausgestaltet. Das Tragprofil 4 besteht im Ausführungsbeispiel der 1 und der 2 aus einem Trägerprofil 5 und einem am Trägerprofil 5 mittels einer Befestigungsschraube 6 fixierten Profilfortsatz 7. Neben der Befestigungsschraube 6 sichern noch zwei Nut-Feder-Sitze 8 den Profilfortsatz 7 formschlüssig am Trägerprofil 5. Über die Befestigungsschraube 6 werden bei Krafteinwirkung in Querrichtung 9 hauptsächlich Querkräfte abgetragen. Mit anderen Worten: die Befestigungsschraube 6 wird durch Querkräfte insbesondere beansprucht. Schließlich liegen das Trägerprofil 5 und der Profilfortsatz 7 in der zur Querrichtung 9 senkrecht verlaufenden Längsrichtung 10 auf schrägen Kontaktflächen 11 aufeinander auf. Auch die schrägen Kontaktflächen 11 bilden einen gewissen Formschluss zwischen dem Trägerprofil 5 und dem Profilfortsatz 7. Aufgrund der zweigeteilten Ausführung des Tragprofils 4 können für das Trägerprofil 5 und dem Profilfortsatz 7 unterschiedliche Werkstoffe verwendet werden, so dass beispielsweise für das Trägerprofil 5 ein eher schwerer, insbesondere metallischer Werkstoff verwendet werden kann, während der Profilfortsatz 7 zur Gewichtsersparnis aus einem vergleichsweise leichteren Werkstoff, beispielsweise einem Kunststoff gefertigt sein kann. Auch sind andere Werkstoffe wie beispielsweise Carbon sowohl für das Trägerprofil 5 als auch für den Profilfortsatz 7 denkbar.
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Erkennbar ist das untere Ende des Profilfortsatzes 7 L-förmig ausgestaltet, so dass das aus der Glasscheibe 1 und der Deckscheibe 2 bestehende Scheibenpaket gleichsam auf einem Tragprofilfuß 12 am Profilfortsatz 7 steht.
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Weiterhin ist das Grundprofil 13 in Querrichtung 9 neben dem Tragprofil 4 angeordnet. Das Grundprofil 13 trägt an seinem unteren Ende den nach Art eines Hakens ausgebildeten, winkelförmigen unteren Haltevorsprung 14. Aus dem unteren Haltevorsprung 14 steht im Ausführungsbeispiel in Längsrichtung 10 die Greifkante 15 senkrecht nach oben. Die Greifkante 15 greift in die nach unten offene Befestigungsnut 16 an der unteren Aufnahme 17 des Tragprofils 4. Die untere Aufnahme 17 ist bei dem in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiels am unteren Ende des Trägerprofils 5 angeordnet. Der Öffnungswinkel des U-förmigen bzw. V-förmigen Öffnungsmauls der Befestigungsnut 16 ist in Querrichtung 9 deutlich größer als die Eigenbreite der Greifkante 15. Auf diese Weise kann das Tragprofil 4 bzw. das Trägerprofil 5 in Querrichtung 9 bei in der Befestigungsnut 16 einliegender Greifkante 15 bei der Montage gegenüber dem Grundprofil 13 verschwenkt werden.
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An der Oberseite des Grundprofils 13 ist wiederum ein winkelförmiger oberer Haltevorsprung 18 ausgebildet. Aus dem oberen Haltevorsprung 18 steht in Längsrichtung 10 senkrecht nach unten die Spannbacke 19 ab. Die Spannbacke 19 greift ihrerseits in die nach oben offene Spannnut 20 an der oberen Aufnahme 21 des Tragprofils 4 bzw. des Trägerprofils 5 ein.
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Weiterhin erkennbar ist die in Längsrichtung 10 in das Grundprofil 13 einschraubbare Spannschraube 22. Wird die Spannschraube 22 in das Grundprofil 13 in Längsrichtung 10 eingeschraubt, wird der obere Haltevorsprung 18 auf das obere Ende des Grundprofils 13 gedrückt. Zugleich wird die Spannbacke 19 in die Spannnut 20 hinein gedrückt und wirkt so eine Spannkraft auf das Tragprofil 4 bzw. das Trägerprofil 5 aus. Da die Schraubenkraft der Spannschraube 22 in Längsrichtung 10 wirkt, spannen die Spannbacke 19 und die Greifkante 15 die beiden Enden des Tragprofils 4 bzw. des Trägerprofils 5 über die Spannnut 20 bzw. die Befestigungsnut 16 nach Art von Backen eines Schraubstocks zwischen sich ein. Aus diesem Beispiel ist ersichtlich, dass die erfindungsmäßige Befestigungsvorrichtung einen besonders großen und damit sicheren Kraftschluss zwischen dem Grundprofil 13 und dem Tragprofil 4 herstellt.
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In der Darstellung der 2 ist noch die auf den oberen Haltevorsprung 18 aufsetzbare Abdeckkappe 23 erkennbar. Die Abdeckkappe 23 stützt sich über eine Profilleiste 24 an der Glasscheibe 1 ab. Die Abdeckkappe 23 hat die Funktion, den Schraubenkopf der Schraube 22 von außen unsichtbar zu machen und somit zu kaschieren. Außerdem wird durch die Adaption der Abdeckkappe 23 eine ungewollte Manipulation der Spannschraube 22 wirksam verhindert.
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In 2 sind schließlich noch zwei einander zugewandte, an den Freienden der U-Schenkel der Spannnut 20 angeformte Vorsprünge 25 erkennbar. Die Vorsprünge 25 hintergreifen im Montageendzustand zwei an den Außenwänden der Spannbacke 19 angeformte und in Querrichtung 9 von der Spannbacke 19 abstehende Haltelippen 26. Der von den Vorsprüngen 25 und den Haltelippen 26 gebildete Hintergriff verhindert wirksam ein Herausziehen des oberen Haltevorsprungs 18 aus der oberen Aufnahme 21 in Längsrichtung 10.
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3 zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung. Gleiche Bauteile sind mit identischen Bezugsziffern versehen. Nachfolgend sind lediglich die Unterschiede der Ausführungsform gemäß 3 gegenüber der in den 1 und 2 gezeigten ersten Ausführungsform erläutert.
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Im Ausführungsbeispiel der 3 ist das Tragprofil 4 einstückig ausgebildet. Die Glasscheibe 1 ist am Tragprofil 4 mit im Ausführungsbeispiel zwei in Längsrichtung 10 beabstandeten Klebefeldern 27 fixiert. Die Klebefelder 27 haben dabei technisch dieselbe Funktion wie die Verklebung 3 im Ausführungsbeispiel der 1 und 2. Den Längsabstand zwischen den Klebefeldern 27 überbrückt das Füllprofil 28. Das Füllprofil 28 und die Glasscheibe 1 sowie das Tragprofil 4 sind teilweise von einer Senkkopfschraube 29 durchsetzt. Die Senkkopfschraube 29 dient als zusätzliche formschlüssige Sicherung der Glasscheibe 1 am Tragprofil 4.
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Die untere Aufnahme 17 und der untere Haltevorsprung 14 sind nahezu identisch zum Ausführungsbeispiel gemäß 1 und 2 ausgestaltet. Dasselbe gilt für den oberen Haltevorsprung 18 und die obere Aufnahme 21. Sie unterscheiden sich lediglich im Fortfall der Vorsprünge 25 und der Haltelippen 26.
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Im Ausführungsbeispiel der 3 sind jedoch neben dem oberen Haltevorsprung 18 am Grundprofil 13 eine Greifklaue 30 und neben der oberen Aufnahme 21 am Tragprofil 4 eine Greifklaue 30' ausgebildet. Die Greifklauen 30, 30' überlappen in Längsrichtung 10 und bilden so einen Querrichtung 9 wirksamen Hintergriff aus. Die Greifklauen 30, 30' bilden somit eine Kippsicherung für das Tragprofil 4 gegenüber dem Grundprofil 13 bei der Montage.
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Die 4, 5 und 6 zeigen schließlich ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das dritte Ausführungsbeispiel weist wie das erste Ausführungsbeispiel in den 1 und 2 wiederum ein zweiteiliges Tragprofil 4 auf. Auch dort besteht das Tragprofil 4 aus einem Trägerprofil 5 und einem daran adaptierten Profilfortsatz 7. Gleiche Teile sind wiederum mit gleichen Bezugszeichen versehen. Nachfolgend sind lediglich die Unterschiede der dritten Ausführungsform gemäß den 4, 5 und 6 gegenüber der in den 1 und 2 gezeigten ersten Ausführungsform erläutert.
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Der obere Haltevorsprung 18 ist beim dritten Ausführungsbeispiel nach Art einer Haltekralle ausgestaltet. Dazu ist die Spannbacke 19 in Längsrichtung 10 auf der der Spannbacke 19 abgewandten Seite durch einen Fortsatz 31 zu einem Hammerkopf 32 ergänzt. Der Hammerkopf 32 ist in eine sich in Längsrichtung 10 erstreckende Fixiernut 33 am Tragprofil 4 eingeschoben. Die Fixiernut 33 bildet somit die obere Aufnahme 21 am Tragprofil 4 bzw. Trägerprofil 5.
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Zwei geometrische Ausführungsformen des Hammerkopfes 32 des oberen Haltevorsprunges 18 sind in den 5a und 5b dargestellt. Die 5a entspricht dabei der in den 4 bis 6 dargestellten Form des Hammerkopfes, während der Hammerkopf 32 aus 5b insbesondere im Bereich der Spannbacke 19 keilförmig ausgebildet ist.
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Aus dem Hammerkopf 32 steht in Querrichtung 9 ein Befestigungsflansch 34 ab. Im Befestigungsflansch 34 ist eine Aufnahmebohrung 35 für den Gewindebolzen der Spannschraube 22 vorgesehen. Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass auch der obere Haltevorsprung 18 des ersten Ausführungsbeispiels in 1 und 2 über einen Befestigungsflansch 34 mit einer Aufnahmebohrung 35 verfügt. Dasselbe gilt für das zweite, in 3 gezeigte Ausführungsbeispiel.
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Während beim Ausführungsbeispiel in 1 die Aufnahmebohrung 35 eine kreisförmige Bohrung ist, ist die Aufnahmebohrung 35 im Ausführungsbeispiel der 4, 5 und 6 nicht dargestellt, jedoch als in Querrichtung 9 verlaufendes Langloch ausgestaltet. Dieses Langloch ermöglicht es, den Befestigungsflansch 34 in Querrichtung 9 gegenüber der Spannschraube 22 hin- und her zu bewegen. Bereits im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel wurde darauf hingewiesen, dass der Öffnungswinkel des U-förmigen bzw. V-förmigen Öffnungsmauls der Befestigungsnut 16 in Querrichtung 9 deutlich größer ist als die Eigenbreite der Greifkante 15. Bereits erwähnt wurde auch, dass dadurch das Tragprofil 4 bzw. das Trägerprofil 5 in Querrichtung 9 bei in der Befestigungsnut 16 einliegender Greifkante 15 gegenüber dem Grundprofil 13 verschwenkt werden kann. Diese Schwenkbewegung ist durch den Schwenkpfeil 36 in 5 angedeutet. Um auch den Befestigungsflansch 34 nicht nur in Querrichtung 6 verschieben, sondern auch verschwenken zu können, ist die dem Grundprofil 13 zugewandte Unterseite des Befestigungsflansches 34 als ausgerundete Gleitkuve 37 ausgestaltet. Analog zur Ausrundung der Gleitkuve 37 ist die obere Stirnfläche 38 des Grundprofils 13 ebenfalls ausgerundet. Mit anderen Worten ist die obere Stirnfläche 38 des Grundprofils 13 konvex ausgestaltet, während die Gleitkuve 37 an der Unterseite des Befestigungsflanschs 34 eine entsprechend konkave Ausgestaltung aufweist. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass beim ersten Ausführungsbeispiel die obere Stirnfläche 38 des Grundprofils 13 gerade und eben ausgestaltet ist.
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Schließlich weist der Befestigungsflansch 34 an seinem dem Hammerkopf 32 in Querrichtung 9 abgewandten Freiende noch die nach unten in Richtung auf das Grundprofil 13 in Längsrichtung 10 abstehende Haltenasen 39 auf. Die Haltenase 39 greift in eine am oberen Ende des Grundprofils 13 eingeformte Aussparung 40 ein. Die Aussparung 40 ist zur Seite hin offen. Die sich von der oberen Stirnfläche 38 in Längsrichtung 10 im Wesentlichen senkrecht nach unten erstreckende Seitenwand der Aussparung 40 ist dabei als Anschlagfläche 41 für die Haltenase 39 wirksam. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch bei den in den 1, 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispielen am oberen Ende des Grundprofils 13 eine Aussparung 40 und am Freiende des Befestigungsflansches 34 eine Haltenase 39 ausgebildet ist.
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Die Funktionsweise des nach Art einer Halte- oder Greifkralle ausgestalteten oberen Haltevorsprungs 18 des Grundprofils 13 ist anhand der zusammenschauenden Betrachtung der 4 und der 5 erläutert:
- In das an der Stirnseite einer Balkonplatte oder einer Fassade montierte Grundprofil 13 werden das Tragprofil 4 und das daran befestigte Glaselement, welches aus der Glasscheibe 1 und der Deckscheibe 2 besteht, von oben her eingehängt. Dabei übergreift die Befestigungsnut 16 am Tragprofil 4 die Greifkante 15 am Grundprofil 13 und der Befestigungsflansch 34 die obere Stirnfläche 38 des Grundprofils. Zugleich hintergreift die Haltenase 39 die Anschlagfläche 41. Die Haltenase 39 liegt also an der Anschlagfläche 41 an. Auf diese Weise ist das Tragprofil 4 an zwei Punkten in das Grundprofil 13 eingehängt.
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Aus der Darstellung der 4 ist erkennbar, dass der Öffnungswinkel α positiv ist. Das Grundprofil 13 und die Glasscheibe 1 und Deckscheibe 2 mit dem Tragprofil 4 verlaufen somit leicht V-förmig zueinander. Die Spannschraube 32 ist lediglich in das Langloch eingeschraubt, um den Befestigungsflansch 34 am Grundprofil 13 formschlüssig zu sichern. Da die Spannschraube 22 noch nicht vorgespannt ist, kann der Befestigungsflansch 34 in Richtung des Schwenkpfeils 36 gegenüber dem Grundprofil 13 hin- und her verschwenkt werden. Werden das Tragprofil 4 und die Glasscheibe 1 und die Deckscheibe 2 aus der in 4 gezeigten Stellung nach links gemäß dem Schwenkpfeil 36 verschwenkt, wird der Öffnungswinkel α zwischen dem Deckprofil 13 und dem Tragprofil 4 erkennbar negativ, so dass das Grundprofil 13 und das Tragprofil 4 mit der Glasscheibe 1 und der Deckscheibe 2 nach Art eines auf den Kopf gestellten V zueinander verlaufen. Diesen Verlauf mit einem negativen Öffnungswinkel α des Grundprofils 13 und des Tragprofils 4 zueinander zeigt 5. Der Drehpunkt wird dabei stets von der Greifkante 15 und der darüber greifenden Befestigungsnut 16 gebildet.
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Zur Feinjustierung ist in dem in den Figuren nicht dargestellten Langloch bzw. neben dem Langloch eine Stellschraube 42 vorgesehen. Die Stellschraube 42 wirkt in Querrichtung 9. Die Stellschraube 42 wird stets auf Zug belastet. Aufgrund der Schwerkraft neigt das Tragprofil 4 mit der Glasscheibe 1 und der Deckscheibe 2 stets in die in 4 gezeigte Ausgangsstellung zu kippen. Mit Hilfe der Stellschraube 42 wird das Tragprofil 4 mit der Glasscheibe 1 und der Deckscheibe 2 kontinuierlich zum Grundprofil 13 hingezogen, bis das Tragprofil 4 mit der Glasscheibe 1 und der Deckscheibe 2 die angestrebte und korrekte Montageendstellung gegenüber dem Grundprofil 13 erreicht hat. Diese Montageendstellung ist in 6 dargestellt. Sobald mit Hilfe der in Querrichtung 9 wirkenden Stellschraube 42 die gewünschte Montageendstellung zwischen dem Tragprofil 4 und dem Grundprofil 13 eingestellt ist, wird die Befestigungsvorrichtung mittels der in Längsrichtung 10 wirkenden Spannschraube 22 vorgespannt.
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Als letztes wird auch beim dritten Ausführungsbeispiel die Abdeckkappe 23 auf die Oberseite der Befestigungsvorrichtung aufgesetzt, wobei die Abdeckkappe 23 sowohl die Spannschraube 22 als auch die Stellschraube 42 optisch kaschiert und gleichsam unsichtbar macht und auch einen Zugriff von außen auf die Spannschraube 22 einerseits und die Stellschraube 42 andererseits verhindert.
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Besonders vorteilhaft ist es, die Stellschraube 42 mit einem manuell verstellbaren Schraubenkopf zu versehen, sie also als Rädelschraube oder Rändelschraube auszugestalten. Auf diese Weise ist es möglich, dass der Monteur die Befestigungsvorrichtung mit der als Rändelschraube ausgestalteten Stellschraube 42 manuell voreinstellt und anschließend mit Hilfe eines Schraubenschlüssels die Spannschraube 22 vorspannt bzw. mit Hilfe eines Drehmomentschlüssels auf das gewünschte Solldrehmoment vorspannt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Glasscheibe
- 2
- Deckscheibe
- 3
- Verklebung
- 4
- Tragprofil
- 5
- Trägerprofil
- 6
- Befestigungsschraube
- 7
- Profilfortsatz
- 8
- Nut-Feder-Sitz
- 9
- Querrichtung
- 10
- Längsrichtung
- 11
- Kontaktfläche
- 12
- Tragprofilfuß
- 13
- Grundprofil
- 14
- unterer Haltevorsprung
- 15
- Greifkante
- 16
- Befestigungsnut
- 17
- untere Aufnahme
- 18
- oberer Haltevorsprung
- 19
- Spannbacke
- 20
- Spannnut
- 21
- obere Aufnahme
- 22
- Spannschraube
- 23
- Abdeckkappe
- 24
- Profilleiste
- 25
- Vorsprung
- 26
- Haltelippe
- 27
- Klebefeld
- 28
- Füllprofil
- 29
- Senkkopfschraube
- 30, 30'
- Greifklaue
- 31
- Fortsatz
- 32
- Hammerkopf
- 33
- Fixiernut
- 34
- Befestigungsflansch
- 35
- Aufnahmebohrung
- 36
- Schwenkpfeil
- 37
- Gleitkuve
- 38
- obere Stirnfläche
- 39
- Haltenase
- 40
- Aussparung
- 41
- Anschlagfläche
- 42
- Stellschraube
- α
- Öffnungswinkel