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Die Erfindung betrifft eine Schalung zur Verwendung als verlorene Schalung bei der Herstellung großflächiger, aus einer Mehrzahl von Bodenfeldern bestehenden Industrieböden, die aus während der Verarbeitung fließ- oder kriechfähigen und später erstarrendem Bodenmaterial gegossen werden, wobei die Schalung aufweist
- - eine Oberkonstruktion, die derart ausgebildet ist, dass bei der Herstellung des Bodens zwischen oberen Randabschnitten benachbarter Bodenfelder ein oberer Fugenspalt mit einem oberen Spaltverlauf entsteht, sowie
- - eine unterhalb der Oberkonstruktion angeordnete Unterkonstruktion, die derart ausgebildet ist, dass zwischen unteren Randabschnitten der zwei benachbarten Bodenfelder ein unterer Fugenspalt mit einem unteren Spaltverlauf entsteht,
wobei die Ausbildung der Oberkonstruktion und der Unterkonstruktion gewährleistet, dass sich der untere Spaltverlauf und der obere Spaltverlauf wiederholt derart kreuzen, dass die oberen Randabschnitte der zwei benachbarten Bodenfelder den unteren Randabschnitt des jeweils benachbarten Bodenfeldes in Schalungslängsrichtung gesehen abwechselnd abschnittsweise überragen.
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Schalungen zur Verwendung als verlorene Schalung und zur Erzeugung einer definierten Dehnfuge bei der Herstellung großflächiger, aus einer Mehrzahl von Bodenfeldern bestehenden Industrieböden, die aus während der Verarbeitung fließ- oder kriechfähigen und später erstarrendem Bodenmaterial (typischerweise Beton) gegossen sind, sind dem Fachmann bekannt. Derartige Schalungen können auch als Dehnfugenprofile bezeichnet werden. Die Begriffe „Schalung“ und „Dehnfugenprofil“ sind zur Charakterisierung und Beschreibung der in dieser Anmeldung beschriebenen Erfindung gegeneinander austauschbar.
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Verlorene Schalungen werden im Industrie- bzw. Hallenbodenbau verwendet, um die Ränder einzelner Arbeits- bzw. Tagesfelder „abzustellen“. Hintergrund ist, dass größere Bodenflächen nicht „in einem“ gegossen werden können, da aufgrund des trocknungsbedingten Schwindens oder infolge von Temperaturschwankungen unkontrolliert Risse im Boden entstehen würden. Stattdessen werden großflächige Böden der genannten Art „feldweise“ gegossen, indem die herzustellende Gesamtbodenfläche durch die eingangs genannten Schalungen in einzelne Bodenfelder, die durch die Schalungen voneinander abgegrenzt werden, unterteilt wird und Bodenfeld nach Bodenfeld gegossen wird, bis die gesamte Bodenfläche fertig gestellt ist. Dabei kann die verlorene Schalung bzw. können die die verlorene Schalung mitbildenden Profilelemente verschiedene Aufgaben erfüllen.
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Zunächst ermöglichen sie bei der Herstellung von Tagesfeldern das Abschalen einzelner Bodenfelder gegeneinander derart, dass beim Vergießen des Betons in ein Bodenfeld kein Beton in ein benachbartes Bodenfeld fließen kann. Sie erzeugen ferner mit dem oberen Schalungsabschluss, der typischerweise durch flächenbündig mit der herzustellenden Bodenfläche abschließende Profilelemente (Metallprofile) gebildet wird, einen Kantenschutz, der gewährleistet, dass die Kanten der erzeugten Bodenfelder nicht von sprödem Beton, sondern von hoch belastbarem Stahl gebildet werden und somit etwa beim Überfahren mit Lastfahrzeugen, zum Beispiel hart bereiften und schwer beladenen Flurförderfahrzeugen wie Gabelstaplern, nicht ausbrechen. Darüber hinaus ermöglichen die Schalungen eine definierte Fugenaufweitung zwischen einzelnen Bodenfeldern (die Dehnfuge), durch die das trocknungsbedingte Schwinden und/oder späteres temperaturschwankungsbedingtes Schwinden bzw. Ausdehnen ausgeglichen werden können. Schließlich gewährleistet eine Schalungskonstruktion eine Querkraftübertragung von einem Bodenfeld zum benachbarten Bodenfeld bei gleichzeitiger Ermöglichung von horizontalen Ausgleichsbewegungen in wenigstens eine horizontale Richtung quer zur Fuge bzw. Schalung, bevorzugt in beide horizontalen Richtungen, also sowohl quer zur Fuge bzw. Schalung als auch in Fugen- bzw. Schalungslängsrichtung. Dies garantiert zum einen, dass die im Betrieb teils erheblichen Vertikallasten nicht zu einer Pump- oder Wippbewegung einzelner Bodenfelder führen können, sondern sich das eine Bodenfeld in vertikaler Richtung am benachbarten abstützen kann, so dass sich beim Überfahren der Fugen ein sanfter Lastübergang einstellen kann, da das jeweils benachbarte Bodenfeld eine in Fugennähe auftretende Vertikallast mitzutragen vermag. Zum anderen wird eine durchaus gewünschte horizontale Ausgleichsbewegung zwischen benachbarten Bodenfeldern nicht behindert.
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Zur Querkraftübertragung weisen Schalungen zumeist speziell für die Querkraftübertragung vorgesehene separate Elemente wie Runddübel, Plattendübel oder Ähnliches auf. Derartige Elemente sind über die Schalungslänge in regelmäßigen Abständen verteilt angeordnet oder können sich über die gesamte Schalungslänge erstrecken, verursachen aber zusätzlich zur vorzusehenden Ober- und Unterkonstruktion einen erhöhten Konstruktions- und Materialaufwand.
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Es ist außerdem bekannt, zur Gewährleistung einer Querkraftübertragung eine Schalung derart mit einer Oberkonstruktion und einer Unterkonstruktion zu versehen, dass sich in dem an der Staufläche der Unterkonstruktion abformenden unteren Randabschnitt benachbarter Bodenfelder abwechselnd ineinandergreifende Vorsprünge und Rücksprünge bilden und der untere Spaltverlauf den aus der Ausgestaltung der Oberkonstruktion resultierenden oberen Spaltverlauf in einer Ebene unterhalb desselben wiederholt kreuzt. Die zueinander benachbarten Bodenfelder sind so in einem unterhalb der Oberkonstruktion befindlichen unteren Randabschnitt derart miteinander verzahnt, dass die Bodenfelder mit dem durch die Oberkonstruktion definierten oberen Randabschnitt auf den unter diesem oberen Randabschnitt befindlichen Vorsprüngen des unteren Randabschnitts des jeweils benachbarten Bodenfelds abwechselnd abschnittsweise aufliegen. Die beiden unterschiedlich ausgebildeten Randabschnitte gewährleisten so eine effektive Querkraftübertragung von einem Bodenfeld zum anderen, indem sich der Obere Randabschnitt eines ersten Bodenfeldes auf dem unteren Randabschnitt eines hierzu benachbarten zweiten Bodenfeldes abstützen kann (und umgekehrt). Von einer derartigen Schalungskonstruktion geht auch die Erfindung aus.
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Die Druckschriften
US 2,300,995 ,
US 2,078,693 ,
DE 1534229 A1 ,
DE 3533077 A1 und
WO 2013/127812 A2 beschreiben die Erstellung eines derart ausgebildeten Betonbodens und offenbaren zum Teil auch hierzu geeignete Schalungen mit einer entsprechend ausgebildeten Unter- und Oberkonstruktion.
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Die vorbekannten Schalungen zur Erstellung eines Bodens mit der vorstehend beschriebenen Art der Querkraftübertragung haben allerdings Nachteile. Insbesondere sind die Stauflächen, die für die Unterkonstruktion verwendet werden und das Bodenmaterial unter Abformung der unteren Randabschnitte der benachbarten Bodenfelder und Erzeugung des unteren Spaltverlaufs stauen, schwierig zu fertigen. Die Stauflächen erfordern aufwendige Werkzeuge und sind auch bei der Montage der Schalungen nicht einfach zu handhaben. Dies macht die Konstruktionen insgesamt aufwendig und teuer.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schalung bereitzustellen, die eine vereinfachte, preiswerte Herstellung sowie eine bessere Handhabung der zur Herstellung der Schalung erforderlichen Bauteile und den Einsatz möglichst einfacher und preiswerter Werkzeuge ermöglicht.
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Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung vor, dass die Unterkonstruktion zur Erzeugung des unteren Spaltverlaufs eine Vielzahl von in Schalungslängsrichtung aneinandergereihten einzelnen Stauplatten aufweist. Die Stauplatten sind bevorzugt Metallblechbauteile, insbesondere Stahlblechbauteile, können aber grundsätzlich auch aus anderen hinreichend biegesteifen Materialien gefertigt sein.
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Durch diese Ausgestaltung mit einer Vielzahl einzelner, voneinander separater Stauplatten, die gemeinsam aneinandergereiht die Gesamtstaufläche bilden, ist es möglich, die zur Erzeugung des unteren Spaltverlaufs erforderliche und sich in Schalungslängsrichtung bzw. in Fugenlängsrichtung erstreckende Gesamtstaufläche pro Schalung (übliche Schalungen haben Standardlängen von 3 m und mehr) nicht aus einem Stück, sondern aus einer Vielzahl einzelner Stauplatten zu fertigen, die zunächst in sehr einfacher Weise einzeln für sich und separat voneinander mit einfachsten Verfahren und Werkzeugen gefertigt werden können. Die Herstellung und Handhabung einer Vielzahl derartiger separater sowie kleiner und somit einfach zu handhabenden Stauplatten ist gegenüber der Herstellung aus einem Stück bestehender, sich über die gesamte Schalungslänge erstreckenden und damit langer und schwerer Stauplatten, die außerdem nicht ohne weiteres durch einen Monteur allein zu handhabenden sind, deutlich vereinfacht.
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Bevorzugt sind alle Stauplatten als Gleichteile ausgebildet und in wechselnder Ausrichtung mit der Oberkonstruktion verbunden. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass alle Stauplatten als um die Vertikale (bezogen auf die bestimmungsgemäße Einbaulage der Schalung) gekantete oder gebogene Bleche ausgebildet sind. Um den gewünschten Spaltverlauf zu erzeugen, werden die Stauplatten abwechselnd derart ausgerichtet, dass der Stauraum zur Erzeugung eines Vorsprungs im unteren Randabschnitt eines Bodenfeldes sowohl zu einem Teil durch eine erste Stauplatte als auch zu einem Teil durch eine zweite Stauplatte begrenzt ist. Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei der jede Stauplatte nur einmal um die Vertikale gekantet oder gebogen ist.
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Es ist zwar grundsätzlich möglich, dass die Stauplatten einen quaderförmigen bzw. einen im horizontalen Querschnitt rechteckförmigen Stauraum bilden. Als besonders vorteilhaft wird aber angesehen, wenn die Stauplatten derart ausgebildet sind, dass der durch die Stauplatten im unteren Randabschnitt eines Bodenfeldes gebildete Stauraum zur Erzeugung eines Vorsprungs eines Bodenfeldes trapezförmig ist, die Stauplatten also in einem Schnitt eine trapezförmige Fläche mit Innenwinkeln ungleich 90° bilden. Bevorzugt erzeugen zwei benachbarte Stauplatten in der Draufsicht einen Vorsprung in Form eines insbesondere gleichschenkligen Trapezes mit einer Trapezinnenwinkelpaarung von α<90° und β>90°. Besonders bevorzugt ist eine die Ausbildung von Vorsprüngen und Rücksprüngen mit Trapezinnenwinkelpaarungen α/β zwischen 30°/150° und 80°/100°. Besonders bevorzugt ist aber eine Ausgestaltung derart, dass die Trapezinnenwinkelpaarung etwa 45°/135° entspricht. Eine Trapezform hat den Vorteil, dass sich ein so erzeugter Vorsprung bei Schwinden des Bodenmaterials aus dem Rücksprung des benachbarten Bodenfeldes ungehindert zurückziehen kann, ohne dass die den Stauraum seitlich begrenzenden Stauplatten den Rückzug behindern können, wobei sich gleichzeitig die Seitenschenkel des trapezförmigen Vorsprungs von den seitlich angrenzenden Stauplatten seitlich entfernt, so dass eine Beweglichkeit der Bodenplatten in Schalungslängsrichtung bzw. in Längsrichtung der Fuge entsteht.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei der jede Stauplatte nur einmal um die Vertikale gekantet oder gebogen ist. Hierbei bildet ein erster Stauplattenschenkel einer ersten Stauplatte die Staufläche für die schmale, vom Bodenfeld wegweisende Stirnseite eines Vorsprungs eines unteren Randabschnitts eines Bodenfeldes und ein zweiter Stauplattenschenkel dieser ersten Stauplatte einen ersten Seitenschenkel der diesen Vorsprung stauende Staufläche, während ein zweiter Stauplattenschenkel eines zur ersten Stauplatte benachbarten zweiten Stauplatte den zweiten Seitenschenkel der diesen Vorsprung stauenden Staufläche bildet.
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Typischerweise weisen die Schalungen als ein erstes und ein zweites flächenbündig mit dem herzustellenden Boden abschließendes Kantenschutzprofil ein erstes Profilelement, das einer ersten Schalungsseite fest zugeordnet ist, und ein zweites Profilelement, das einer zweiten Schalungsseite fest zugeordnet ist, auf. Die erste Schalungsseite bzw. die zweite Schalungsseite verankert sich samt dem jeweils zugehörigen ersten Profilelement bzw. zweitem Profilelement in jeweils einem der beiden benachbarten Bodenfelder, also dem ersten Bodenfeld bzw. dem zweiten Bodenfeld, und entfernen sich beim Öffnen der Fuge voneinander. Zumindest in unmittelbarer Nähe der oberen Bodenfläche, je nach Ausgestaltung der Profilelemente auch über die gesamte Höhe der Oberkonstruktion, wird der von der Oberkonstruktion bestimmte obere Spaltverlauf demnach durch den zwischen beiden Profilelementen bei der Fugenöffnung entstehenden Spalt definiert. Die Profilelemente können dabei gerichtet bzw. linear verlaufen und eine geradlinige Fuge im oberen Randabschnitt der Bodenfelder erzeugen oder, wie aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt, nichtlinear und synchron ineinandergreifend verlaufen (sinusförmig, trapezförmig, etc.), um ein sanfteres Überfahren der Fuge zu gewährleisten.
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Weiter weisen Schalungen der eingangs genannten Art typischerweise Bodenanker auf, um die beiden Schalungsseiten, insbesondere die als Kantenschutzprofile eingesetzten ersten und zweiten Profilelemente, in dem Bodenmaterial des jeweiligen Bodenfeldes fest zu verankern. Bodenanker werden dabei oft durch Kopfbolzen oder U-Bügel gebildet.
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Die vorstehende aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannten Merkmale können auch von der hier gegenständlichen Schalung verwirklicht sein.
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Bei der hier gegenständlichen Schalung ist weiter bevorzugt vorgesehen, dass die aufeinander folgenden (und zueinander benachbarten) Stauplatten abwechselnd einer ersten Schalungsseite und einer zweiten Schalungsseite fest zugeordnet sind, so dass sie sich mit der jeweiligen Schalungsseite beim Öffnen der Fuge mitbewegen. Besonders bevorzugt ist dabei eine Ausgestaltung, bei der eine erste Stauplatte mit einem ersten Profilelement der ersten Schalungsseite fest verbunden ist und eine zweite Stauplatte mit einem zweiten Profilelement der zweiten Schalungsseite fest verbunden ist. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass ein mit der ersten Schalungsseite verbundener erster Bodenanker, insbesondere ein mit einem ersten Profilelement der ersten Schalungsseite verbundener erster Bodenanker, mit einer der ersten Schalungsseite fest zugeordneten ersten Stauplatte und/oder ein mit der zweiten Schalungsseite verbundener zweiter Bodenanker, insbesondere ein mit einem zweiten Profilelement der zweiten Schalungsseite verbundener zweiter Bodenanker, mit einer der zweiten Schalungsseite fest zugeordneten zweiten Stauplatte fest verbunden ist. Es ist gleichwohl auch möglich, dass ein mit einer ersten Schalungsseite verbundener erster Bodenanker, insbesondere ein mit einem ersten Profilelement einer ersten Schalungsseite verbundener erster Bodenanker unterhalb der Oberkonstruktion in den von den Stauplatten zur Erzeugung eines Vorsprungs des ersten Bodenfelds gebildeten Stauraum hineinragt, bevorzugt sogar unter Untergreifen des oberen Spaltverlaufs unterhalb der Oberkonstruktion in Richtung des benachbarten Bodenfeldes. Eine derartige Ausgestaltung kann selbstverständlich auch in Bezug auf die zweite Profilseite bzw. in Bezug auf das der zweiten Profilseite fest zugeordnete zweite Profilelement vorgesehen sein.
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Bei den Profilelementen handelt es sich bevorzugt um Kantenschutzprofile, die nach erfolgtem bestimmungsgemäßen Einbau flächenbündig mit der zu erstellenden Bodenfläche abschließen und die äußere Kante des Bodenfeldes bilden.
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Bei einer Schalung entsprechend der vorstehend beschriebenen Konstruktion unterläuft das Bodenmaterial des ersten Bodenfeldes die Oberkonstruktion und wird von der ersten Profilseite kommend erst unterhalb eines der zweiten Profilseite zugeordneten Teils der Oberkonstruktion, zumeist direkt unterhalb des zweiten Profilelements, durch die Stauplatten gestaut. Aufgrund von unvermeidbaren Materialtoleranzen, aber auch aufgrund des Umstandes, dass Beton sich mit dem bevorzugt für die Profilelemente eingesetzten Stahl verbinden kann, kann zumindest an der Grenzfläche zwischen dem Teil der Oberkonstruktion, der der zweiten Profilseite zugeordnet ist (insbesondere der Unterseite des zweiten Profilelements), und dem Stauraum, der zur Erzeugung eines Vorsprungs des ersten Bodenfeldes dient, eine Gleiteinlage vorgesehen sein. Die Gleiteinlage weist bevorzugt die Form einer flachen Gleitplatte auf und ist weiter bevorzugt geometrisch an die besagte Grenzfläche zwischen Oberkonstruktion und Stauraum angepasst, so dass sich die Gleitplatte schnell und einfach zwischen die jeweiligen Stauplatten passgenau einlegen lässt. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass das Öffnen der Fuge erschwert oder behindert wird, weil der Beton des ersten Bodenfeldes sich mit einem Teil der zweiten Schalungsseite verbindet.
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Die Gleitplatte kann insbesondere aus einem sich nicht mit dem Beton verbindenden und gute Gleiteigenschaften aufweisenden Kunststoff, z.B. Polyethylen (PE), oder einem sonstigen einfach aus einem Plattenmaterial zuzuschneidenden und preiswerten Kunststoff hergestellt sein (PVC, PE, PP, etc.). Gleichwohl ist auch die Verwendung von Gleitplatten aus Metall, etwa die Verwendung von Stahlblechen, denkbar. Die Gleitplatte kann mit der Oberkonstruktion der Schalung, insbesondere mit der Unterseite eines Profilelements oder einem sonstigen die besagte Grenzfläche bildenden Bauteil, auf einfache Weise verklebt werden.
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Das Vorsehen einer derartigen Gleitplatte ist nicht zwingend vorgesehen. Alternativ kann auch die Verwendung eines Gleitmittels vorgesehen sein (z.B. Schalöl), das das Abgleiten der Oberkonstruktion auf einem Vorsprung erleichtert und insbesondere verhindert, dass der an der besagten Grenzfläche von unten an der Oberkonstruktion unterseitig anliegende Beton sich in einer Weise verbinden kann, die das bestimmungsgemäße Öffnen der Dehnfuge behindert.
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In den Zeichnungen zeigt:
- 1 eine Schalung in einer Schnittansicht gemäß dem in 2 angedeuteten Schnitt A-A,
- 2 eine Seitenansicht der Schalung,
- 3 die Schalung in einer Draufsicht von oben,
- 4 die Schalung einschließlich daran angeordneter Gleitplatten in einer Draufsicht von unten,
- 4a die Schalung unter zeichnerischer Weglassung der Gleitplatten nach bestimmungsgemäßer Öffnung der Schalung um die Dehnfugenweite „s“, und
- 5 eine Gleitplatte aus 4 in einer Einzelansicht.
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1 zeigt eine Schalung 1 im Querschnitt gemäß dem in 2 angedeuteten Schnitt A-A. Ein erstes Profilelement 21, ein erster Bodenanker 31 und eine erste Stauplatte 41 sind einer ersten Schalungsseite (die in 1 rechte Schalungsseite) fest zugeordnet und untrennbar miteinander verbunden. Ein zweites Profilelement 22, ein zweiter Bodenanker 32 und eine zweite Stauplatte 42 sind einer zweiten Schalungsseite (die in 1 linke Schalungsseite) fest zugeordnet. Erstes Profilelement 21 und zweites Profilelement 22 bilden Kantenschutzprofile und schließen nach Herstellung des Bodens flächenbündig mit der Bodenfläche ab. Beim Aushärten des Bodenmaterials, das beidseitig gegen die Schalung gegossenen und von dieser gestaut wird, entfernen sich erste und zweite Schalungsseite voneinander. Die Dehnfuge öffnet sich.
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Bei der Installation sind erste und zweite Schalungsseite mit an sich aus dem Stand der Technik bekannten Mitteln miteinander verbunden. Zum Einsatz kommen insbesondere zwischen den Profilelementen reibschlüssig wirkende Spannstifte oder Kunststoffschraubverbindungen, die bewusst so dimensioniert sind, dass sie zwar die Profilelemente zu Installationszwecken aneinanderhalten können, gleichwohl aber den Kräften des schwindenden und die beiden Profilseiten in gegensätzliche Richtungen ziehenden Betons nicht standhalten.
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Wie aus 1 ersichtlich können die bevorzugt als Staubleche aus Metall hergestellten Stauplatten 41, 42 auf verschiedene Weisen mit der jeweiligen Profilseite fest verbunden werden. Bevorzugt sind die ersten Stauplatten 41 den ersten Bodenankern 31 verschweißt, die wiederum mit dem ersten Profilelement 21 verschweißt sind. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass die ersten Stauplatten 41 direkt mit dem ersten Profilelement 21 verschweißt sind. So bilden die ersten Stauplatten 41 zusammen mit den ersten Bodenankern 31 und dem ersten Profilelement 21 eine erste Schalungsseite. Gleiches gilt entsprechend für die der zweiten Schalungsseite zugeordneten zweiten Stauplatten 42. Die Schweißungen W sind in 1 und 2 jeweils skizzenhaft angedeutet.
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Aus der Zusammenschau der 1-4a, die alle dieselbe Schalung zeigen, wird die Ausbildung und Anordnung der ersten Stauplatten 41 und der zweiten Stauplatten 42, die die Unterkonstruktion der Schalung 1 bilden, deutlich.
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Bei den Stauplatten 41, 42 handelt sich um einfach (lediglich einmal) gekantete Metallbleche, aufeinanderfolgend und in wechselnder Ausrichtung an den die Oberkonstruktion bildenden Profilelementen angeordnet sind. Dabei sind die ersten Stauplatten 41 ausschließlich mit der ersten Schalungsseite verbunden und die zweiten Stauplatten sind ausschließlich mit der zweiten Schalungsseite verbunden, so dass keine das Öffnen der Schalung behindernde Verbindung zwischen den Schalungsseiten besteht und die Schalung wie in 4a angedeutet um die Fugenweite „s“ aufgehen kann.
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Die Stauplatten 41, 42 bilden infolge des Kantens einen in Schalungslängsrichtung verlaufenden Längsschenkel 5' und einen schräg zur Schalungslängsrichtung verlaufenden Schrägschenkel 5", der den von der Oberkonstruktion (in dem gezeigten Ausführungsbeispiel den von den Profilelementen 21, 22) definierten oberen Spaltverlauf in einer darunterliegenden räumlichen Ebene kreuzt. „Kreuzen“ bedeutet in diesem Zusammenhang natürlich, dass sich die lichten Vertikal-Projektionen der Spaltverläufe auf eine gedachte horizontale (zur Bodenfläche parallele) und unterhalb der Schalung befindliche Projektionsebene kreuzen, und nicht, dass sich die Spaltverläufe auf gleicher Höhe befinden und sich sozusagen tatsächlich schneiden.
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An eine erste Stauplatte 41 bzw. schließt sich in Schalungslängsrichtung L eine zur ersten Stauplatte 41 baugleiche zweite Stauplatte 42 in entgegengesetzter Ausrichtung an, an die sich wiederum eine baugleiche erste Stauplatte 41 wiederum in entgegengesetzter Ausrichtung anschließt, und so weiter. Erste Stauplatten 41 sind jeweils gleich ausgerichtet und zweite Stauplatten 42 sind jeweils gleich ausgerichtet. Der Vertikalspalt 6 zwischen den seitlichen Rändern der Stauplatten wird dabei derart eng gehalten, dass dieser den eher zähflüssigen Beton beim Vergießen nicht passieren lässt, sondern wirksam zu stauen vermag.
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Durch die vorstehend beschriebene und aus den Figuren ersichtliche Ausrichtung der ersten und zweiten Stauplatten 41, 42 entstehen unterhalb der durch die Profilelemente 21, 22 gebildeten Oberkonstruktionen erste Stauräume 71 und zweite Stauräume 72, die den den von der Oberkonstruktion definierten oberen Spaltverlauf unterhalb der Oberkonstruktion in Richtung des benachbarten Bodenfeldes überragen. Auf den durch den ersten Stauraum 71 im unteren Randabschnitt des ersten Bodenfeldes entstehenden Vorsprüngen sowie auf den oberen Stirnkanten der Schrägschenkel der der ersten Schalungsseite zugeordneten ersten Stauplatten 41 liegt nach der Fertigstellung des Bodens die Oberkonstruktion der zweiten Schalungsseite auf (in dem gezeigten Ausführungsbeispiel einer Schalung das zweite gleichzeitig als Kantenschutz dienende zweite Profilelement 22). Auf den durch den zweiten Stauraum 72 im unteren Randabschnitt des zweiten Bodenfeldes entstehenden Vorsprüngen sowie auf den oberen Stirnkanten der Schrägschenkel der der zweiten Schalungsseite zugeordneten zweiten Stauplatten 41 liegt nach der Fertigstellung des Bodens die Oberkonstruktion der ersten Profilseite auf (in dem gezeigten Ausführungsbeispiel einer Schalung das zweite gleichzeitig als Kantenschutz dienende erste Profilelement 21). Es sei angemerkt, dass bei einer ausreichend großen Materialstärke die oberen Stirnkanten der eine Profilseite zugeordneten Stauplatten, auf denen die Profilelemente der anderen Profilseite aufliegen, ebenfalls zur Querkraftabstützung beitragen können, da sie die Vertikalbelastbarkeit der unter ein Profilelement ragenden Vorsprünge erhöhen können.
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Auf diese Weise ergibt sich die aus 4a ersichtlich Verzahnung der benachbarten Bodenfelder mit ihren unteren Randabschnitten, die gleichzeitig die gegenseitige Abstützung der beiden Bodenfelder aufeinander ermöglicht.
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4a zeigt eine Ansicht der Schalung von unten nach Öffnung der Dehnfuge um die Fugenweite „s“ entlang des oberen Spaltverlaufs. Ebenfalls ersichtlich ist der untere Spaltverlauf, der bedingt durch die Anordnung der Stauplatten 41, 42 unter Kreuzen des oberen Spaltverlaufs wiederholt von der ersten Profilseite auf die zweite Profilseite und wieder zurück wechselt. Aus der Ausformung des Bodenmaterials 81 des ersten Bodenfeldes bzw. des zweiten Bodenmaterials 82 des zweiten Bodenfeldes in den unteren Randabschnitten ist ersichtlich, dass die Bodenfelder infolge der trapezförmigen Ausgestaltung der Stauräume in Schalungslängsrichtung L sowie quer zur Schalungslängsrichtung L relativ zu einander verschieben können, da sich durch den schwundbedingten Rückzug des Bodenmaterials aus den Stauräumen 71 und 72 bei dessen Aushärtung zwischen den Vorsprüngen eine Lücke einstellt. Gleichzeitig ist ersichtlich, dass erste Vorsprünge 91 des ersten Bodenfeldes das zweite Profilelement 22 untergreifen und zweite Vorsprünge 92 des zweiten Bodenfeldes das erste Profilelement 21 untergreifen.
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In 1, 2 und 4 sind Gleitplatten 10 dargestellt, die 5 außerdem in einer Einzelansicht zeigt. Die Gleitplatten 10 sind an der mit dem Bodenmaterial 81 des ersten Bodenfeldes in Kontakt kommenden Unterseite der Oberkonstruktion der zweiten Profilseite sowie an der mit dem Bodenmaterial 82 des zweiten Bodenfeldes in Kontakt kommenden Unterseite der Oberkonstruktion der ersten Profilseite angeordnet und erleichtern so das Abgleiten der Oberkonstruktion einer Profilseite über den Vorsprung des Bodenfeldes, im dem die jeweils andere Profilseite verankert ist. Die in den Figuren dargestellte Gleiteinlage ist geometrisch an den trapezförmigen Stauraum angepasst und weist wie der Stauraum beispielhaft eine Innenwinkelpaarung α/β von 45°/135° auf.
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Aus den Figuren sind neben den als U-Bügel ausgestalteten ersten und zweiten Bodenankern 31 und 32 außerdem alternative oder zusätzlich mögliche Bodenanker 31' bzw. 32' in gestrichelten Linien eingezeichnet. Wie insbesondere aus 4 und 4a ersichtlich, reichen diese Bodenanker unter Kreuzung des oberen Spaltverlaufs in die unterhalb der Oberkonstruktion befindlichen ersten und zweiten Stauräume 71 und 72 hinein, ohne aber mit den Stauplatten, die den jeweiligen Stauraum begrenzen, verbunden zu sein. Eine derartige Anordnung der Bodenanker kann vorteilhaft sein, weil diese als zusätzliche Bewehrung den Vorsprüngen zusätzliche Stabilität verleihen kann. Die Anzahl der aus den Zeichnungen ersichtlichen Bodenanker 31, 32 und/oder 31', 32' kann gegenüber der zeichnerisch dargestellten Anzahl auch höher oder niedriger sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schalung
- 21/22
- erstes/zweites Profilelement
- 31/32
- erster/zweiter Bodenanker
- 317'/32'
- alternativer oder zusätzlicher erster/zweiter Bodenanker
- 41/42
- erste/zweite Stauplatte
- 5'/5"
- Längsschenkel/Schrägschenkel einer Stauplatte
- 6
- Vertikalspalt zwischen den Stauplatten
- 71/72
- erster/zweiter Stauraum
- 81/82
- Bodenmaterial des ersten/zweiten Bodenfeldes
- 91/92
- erste/zweite Vorsprünge
- 10
- Gleitplatte
- w
- Schweißungen
- L
- Schalungslängsrichtung
- s
- Fugenspaltweite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2300995 [0007]
- US 2078693 [0007]
- DE 1534229 A1 [0007]
- DE 3533077 A1 [0007]
- WO 2013/127812 A2 [0007]