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Die Erfindung betrifft ein Bauteil zum Halten und Verbinden von Lamellen für Sonnenschutzraster.
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Sonnenschutzraster dienen zur Einschränkung des Lichteinfalls durch Fenster und insbesondere durch Dachverglasungen. Bei einem auf einer in der
DE 31 22 164 C2 und
DE 100 60 183 A1 beschriebenen Anordnung für Dachfenster aufbauenden bekannten Sonnenschutzrastersystem werden verspiegelte Kunststoffrasterplatten mit Quer- und Längslamellen eingesetzt und so ausgerichtet, dass die Lamellenoberfläche der Längslamelle nach Süden und die Öffnung des Rasters nach Norden ausgerichtet ist. Direktes Sonnenlicht wird reflektiert, diffuses Tageslicht jedoch in den Raum gelassen. Das Sonnenschutzraster besteht aus einzelnen rechteckigen Bauteilen gleicher Geometrie, die aneinander gesetzt werden, um ein großflächiges Raster zu erzeugen. Durch die Plattenstruktur des Rasters ergibt sich ein kachelartiges, nicht homogenes Aussehen. Da die Rasterplatten vollständig aus Kunststoff bestehen, sind die Reflexionswerte für das Sonnenschutzraster nicht optimal und es kommt zu einem höheren Energieeintrag in das Gebäude.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sonnenschutzraster vorzusehen, das eine in den Abmessungen beliebige zusammenhängende Einheit ist, einen geringen solaren Energieeintrag sowie ein einheitliches Aussehen hat.
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Die Aufgabe ist durch ein Bauteil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Sonnenschutzraster mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Bauteils und des Sonnenschutzrasters sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gegenstand der Erfindung ist somit ein Bauteil zum Halten und Verbinden von Lamellen für Sonnenschutzraster, umfassend einen langgestreckten Träger mit Halterungselementen für eine Lamelle, von dem Träger in regelmäßigen Abständen vorgesehene Querstege sowie Verbindungselemente für eine benachbarte Lamelle.
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Ein mit erfindungsgemäßen Bauteilen und Lamellen aufgebautes Sonnenschutzraster liefert eine jederzeitige Verschattung und Sonnenschutz (auch für seitliche Sonneneinstrahlung und niedrigen Sonnenstand). Es kann wie im Fall des beschriebenen bekannten Sonnenschutzrasters so angeordnet werden, dass es nie zu direkter Einstrahlung kommt. Die südliche Sonne wird von der Hauptlamelle reflektiert, die tiefstehende Sonne im Osten und im Westen wird von den senkrecht angeordneten Querlamellen reflektiert. Die Diffusstrahlung von der nördlichen Hemisphäre wird durch das Sonnenschutzraster gelassen. Daher entsteht wenig wechselhafte Helligkeit im Innenraum. Zudem ergibt sich von Innen gute Durchsicht nach Norden. Dagegen ist es nach Süden hin geschlossen.
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Bei dem Sonnenschutzraster-Bauteil gemäß der Erfindung ermöglicht der Träger eine kontinuierliche Halterung der Lamellen. Eine Verbindung von Trägern entlang der jeweiligen Lamelle sowie eine feldübergreifende Verbindung von Lamellen untereinander sind ermöglicht, so dass die Träger auf Position in Richtung der einzelnen Lamellenreihen und -zeilen gehalten werden können. Da die Lamellen bei dem erfindungsgemäßen Bauteil in beiden Rastererstreckungen miteinander verbunden sind, somit deren Anordnung sowohl verkettet, als auch gestaffelt ist, ergibt sich ein einheitlicher, endloser Behang. Anders als bei zusammengebauten Einzel-Rasterelementen ergibt sich bei einem mit erfindungsgemäßen Bauteilen aufgebauten Sonnenschutzraster insgesamt eine flächige ruhige Struktur im Erscheinungsbild. Eingesetzt werden kann das Sonnenschutzraster z.B. als Dachanwendung, bei geneigte Fassaden oder Zweischeiben- und Dreischeiben-Isolierverglasung.
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Die Formen und die Geometrie der Bauteilelemente können abgesehen von den funktionellen Anforderungen der Verbindbarkeit, Querstege, etc. beliebig gewählt werden. Dabei ergeben sich ohnedies je nach Dachneigung und Breitengrad unterschiedliche Ausführungen.
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Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Bauteils sind die Halterungselemente des Trägers Steckaufnahmen. Durch Steckverbindung können die Lamellen einfach angebracht und beispielsweise durch Einrasten fixiert werden.
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Die Steckaufnahmen sind zweckmäßig mit den Querstegen und dem langgestreckten Träger verbunden. Dies ermöglicht eine zusätzliche Halterung der Lamelle, auch bei größerer Rastererstreckung. Zur weiteren Stabilisierung der Lamelle kann eine Sicke am auslaufenden Lamellenende vorgesehen sein und eine dementsprechende Rille auf der Rückseite des Trägers angeordnet sein, um ein planes Aufliegen der Lamelle zu gewährleisten. Dadurch kann eine Welligkeit der in Längsrichtung angeordneten Bauteile zueinander verhindert werden.
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Bei einer Ausführung der Erfindung sind die Verbindungselemente des Bauteils Haken, die zum Umgreifen einer benachbarten Lamelle vorgesehen sind. Die Montage einer Nachbarlamelle und der Aufbau des Rasterfeldes können so einfach und rasch durchgeführt werden. Vorteilhaft sind die Haken mit den Querstegen verbunden. Der Rasterabstand kann so durch die Querstege vorgegeben werden, die zugleich die betreffende Nachbarlamelle abstützen.
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Am erfindungsgemäßen Bauteil können in Abständen Stützstellen zur Auflagerung, z.B. auf Glas, vorgesehen sein. Bei einem Ausführungsbeispiel des Bauteils sind die Steckaufnahmen und/oder die Haken mit den Stützstellen versehen. Durch die Stützstellen sind die Aufliegestellen des Bauteils beispielsweise an den es umgebenden Glasscheiben definiert. Entsprechend der Anordnung der Stützstellen ergeben sich regelmäßige Muster.
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Der langgestreckte Träger weist bei einer Ausführung eine langgestreckte Vertiefung oder Aussparung für die Halterung einer Lamelle auf. Des Weiteren kann auch diese oder eine zusätzliche, gegebenenfalls integriert ausgeführte Vertiefung oder Aussparung Verbindungselemente eines quer zur Längsrichtung des Bauteils benachbarten Bauteils vorhanden sein. Hat diese Vertiefung oder Aussparung nur eine kurze Erstreckung, kann sie zur Arretierung des benachbarten Bauteils (der nächsten Reihe) dienen.
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Der langgestreckteTräger kann eine Vertiefung oder Aussparung für Verbindungselemente eines in Längsrichtung benachbarten Bauteils aufweisen, so dass die in Längsrichtung verketteten Bauteile eine Einheit bilden.
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Bei einer vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Bauteils ist dieses aus Kunststoff. Zweckmäßig ist die Oberfläche hochreflektierend.
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Bei einem gemäß der Erfindung ausgeführten Sonnenschutzraster sind die Lamellen vorzugsweise mit einer Verankerung für Halterungselemente der Bauteile versehen. Damit kann die Stabilität des Rasterfeldes erhöht werden.
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Für den Zusammenbau und die Fixierung der Bauteile und des Rasterfeldes können die Verbindungen als Rastverbindungen ausgeführt sein. Dies erleichtert die Montage und erhöht die Festigkeit der Verbindungen.
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Die Erfindung wird im Folgenden weiter anhand von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung beschrieben. Diese Darstellung dient lediglich zur Veranschaulichungszwecken und soll die Erfindung nicht auf die konkret angegebenen Merkmalskombinationen einschränken. Es zeigen
- 1 eine Schnittansicht, die ein Bauteil zum Halten und Verbinden von Lamellen gemäß der Erfindung veranschaulicht,
- 2 eine Schnittansicht ähnlich 1, in der ein zweites Bauteil einer benachbarten Reihe mit dargestellt ist,
- 3 eine perspektivische Ansicht eines Bauteils wie in 1 dargestellt,
- 4 eine perspektivische Ansicht von in Längsrichtung aneinandergereihten Bauteilen, wie in 3 dargestellt,
- 5 eine perspektivische Ansicht eines aus Bauteilen gemäß 3 und Lamellen zusammengesetzten Sonnenschutzrasters und
- 6 eine Schnittansicht eines zwischen zwei Scheiben angeordneten Sonnenschutzrasters.
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Im Folgenden wird der Aufbau eines Bauteils 2 zum Halten und Verbinden von Lamellen für Sonnenschutzraster und eines aus derartigen Bauteilen aufgebauten Sonnenschutzrasters erläutert. Es wird zunächst auf 1 bis 3 Bezug genommen.
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Das Bauteil 2 umfasst einen langgestreckten Träger 4 aus Kunststoff, der im gezeigten Ausführungsbeispiel hochreflektierend beschichtet ist. Der Träger 4 ist mit Halterungselementen 6 für eine Lamelle 40 ausgestattet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Lamellen aus hochreflektierendem Aluminium gefertigt. Andere Materialien können für die Lamellen sowie für das Bauteil eingesetzt werden, sofern die Anforderungen an Reflexionsvermögen, Stabilität, etc. erfüllt sind. Statt durch Spritzgießen können zum Beispiel die Bauteile auf andere Weise hergestellt sein oder gegebenenfalls auch aus Metall sein. Die Materialwahl ist abhängig von dem jeweiligen Einsatzfall und auch von Kostenerwägungen. Von dem Träger 4 stehen in regelmäßigen Abständen Querstege 8 sowie Verbindungselemente 10 für eine benachbarte Lamelle ab. Die Zahl der Querstege 8 kann variieren, abhängig von den eingesetzten Materialien, der Quersteglänge und der Trägerlänge.
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Die als Steckaufnahmen dienenden Halterungselemente 6 sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel einstückig mit einem Quersteg 8 ausgebildet. Diese Ausgestaltung ist sehr stabil und einfach zu fertigen. Die Querstege 8 können rechteckigen Querschnitt, aber zum Beispiel auch einen dreieckförmigen Querschnitt aufweisen. Die Steckaufnahme 6 kann bedarfsweise auch getrennt von dem jeweiligen Quersteg 8 ausgeformt werden. Sie ist hakenförmig und hat einen Aufnahmeschlitz 12 für das freie Lamellenende 42. Etwa gegenüberliegend dem Aufnahmeschlitz 12 der Steckaufnahme 6 ist diese mit einer Abplattung 14 versehen und bildet so einen Stützsteg für die Abstützung des Bauteils 2 an beispielsweise einer Scheibe. Derartige Stützstege können auch separat ausgeformt sein. Sie sind in Abständen angeordnet. In Kombination mit der Steckaufnahme ergeben sich vom Herstellungsaufwand und den Kosten erhebliche Vorteile.
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Weiter sind die als Haken aufgeführten Verbindungselemente 10 bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel einstückig mit einem Quersteg 8 ausgebildet, zweckmäßig demselben, an dem auch ein Halterungselement 6 angeformt ist. Der Haken 10 erstreckt sich unter Bildung eines Schlitzes 22 auf der zur Steckaufnahme gegenüberliegenden Seite des Querstegs 8 und ist in die entgegengesetzte Richtung offen. Der Schlitz 22 endet zum geschlossenen Ende hin etwas in Einwärtsrichtung des Querstegs 8 in einem entsprechend der leicht gebogenen Lamellengestalt abgebogenen und geringfügig erweiterten Abschnitt 24. Am offenen Ende ist der Schlitz 22 im Vergleich zur Endlage der benachbarten Lamelle, siehe 2, leicht verengt, um eine zusätzliche Fixierung der Lamelle zu ermöglichen. Der Haken 10 steht über die Oberkante des Querstegs 8 vor und endet am äußeren bzw. vorderen Ende in Richtung des Querstegs 8 in einem kurzen querverlaufenden Vorsprung 26. Durch geeignete Dimensionierung der Hakendicke und -länge ist ermöglicht, die betreffende Lamelle elastisch, zum Beispiel durch Einclipsen, zu fixieren. Außen und dem erweiterten Abschnitt 24 gegenüberliegend ist der Haken 10 mit einer Abplattung 28 versehen, die einen Stützsteg für die Abstützung des Bauteils 2 an beispielsweise einer Scheibe bildet. Die beiden Abplattungen 14 und 28 liegen einander gegenüber und liegen somit nach dem Einbau an gegenüberliegenden Scheiben an.
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Auf der Rückseite des mit Steckaufnahme 6 und Haken 10 versehenen Querstegs 8 kann der Träger 4 mit einer Rille oder Vertiefung 30 versehen sein, die an den in 1, 3 oder 4 dargestellten Trägern 4 zu sehen ist. Durch diese lokale Materialverringerung kann sich eine Vorwölbung 50 auf der Rückseite einer Sicke 48 in der Lamelle 40, welche zu einer Stabilisierung der Lamelle führt, in die Rille des Trägers 4 legen, so dass die Lamelle plan auf dem Träger 4, d.h. ohne Erhebungen, aufliegt.
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Der langgestreckte Träger 4 ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel mit von den Querstegen 8 her zunehmender Wandstärke versehen, die zum gegenüberliegenden Ende etwas abnimmt und von dem dem Quersteg 8 gegenüberliegenden Ende aus eine Rampe 18 bildet. Im Bereich der größten Wandstärke weist der Träger 4 auf der Querstegseite eine langgestreckte Vertiefung bzw. Aussparung 16 auf. Diese dient zur Aufnahme eines hakenartigen Vorsprungs 44 am rückseitigen Schenkel 46 der Lamelle 40. Mit dem Einstecken des freien Lamellenendes 42 in den Aufnahmeschlitz 12 wird der Schenkel 46 der Lamelle 40 über die Rampe 18 aufgespreizt und rastet schließlich mit dem hakenartigen Vorsprung 44 in der Vertiefung 16 ein.
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Die rillenartige Vertiefung 16 des Trägers 4 kann hinter Querstegen 8 zu einer Aussparung 20 vergrößert sein und dient beim gezeigten Ausführungsbeispiel auch als Aufnahme für den querverlaufenden Vorsprung 26 des Hakens 10 eines benachbarten Bauteils 2. Dies ist in 2 dargestellt.
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In 4 ist eine Aneinanderreihung von Bauteilen 2 dargestellt. Eine solche Aneinanderreihung ermöglicht es, mit Sonnenschutzraster mit wählbaren Abmessungen herzustellen. In der gezeigten Ansicht sind die Bauteile 2 mit nach unten weisenden Querstegen 8 dargestellt. Die Rückseite mit einer Rille 30 weist nach oben.
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Ein in Längsrichtung und Querrichtung durchgeführter Zusammenbau von Bauteilen 2 und Lamellen 40 für ein Sonnenschutzraster ist in 5 veranschaulicht. Es sind fünf Bauteilreihen mit fünf Lamellen gezeigt. Die Lamellenhalterung in derjeweils benachbarten Bauteilreihe ist zu sehen. Deutlich erkennbar sind die Steckaufnahmen 6 mit den Abplattungen 14, des Weiteren das sich durch diese ergebende Muster. Etwas verborgen sind die eingesteckten querverlaufenden Vorsprünge der Haken 10, deren Abplattungen 28 auf der anderen Bauteilseite ein entsprechendes Muster ergeben. Auf der Rück- bzw. Außenseite kann das freie Ende 42 der Lamelle 40 mit der Sicke 48 mit entsprechender Vorwölbung 50 auf der anderen Seite zu deren Stabilisierung bzw. Versteifung versehen sein. Die Steckaufnahmen 6 können bei geeigneter Dimensionierung des Schlitzes 12 und der Anordnung sowie Ausgestaltung der Rille beim Einsteckvorgang auf die Lamelle rutschen. Durch das Aneinanderstecken und Einschieben bzw. Einclipsen kann der Zusammenbau eines solchen Sonnenschutzrasters sehr einfach und rasch erfolgen. Zugleich sind die Abmessungen des Sonnenschutzrasters aufgrund seiner zusammengesetzten Struktur sehr flexibel. Es ergibt sich infolge der regelmäßig angeordneten Querstege und Auflageflächen ein homogenes Erscheinungsbild ohne Fugen.
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Ein zwischen zwei Scheiben 60, 62 eingebautes Sonnenschutzraster ist in 6 in Schnittdarstellung gezeigt. Die an den Abplattungen 14, 28 realisierten Auflagestellen auf den Scheiben 60, 62 sind deutlich erkennbar. Mittels dieser Ausführung ist das Sonnenschutzraster im Scheibenzwischenraum fixiert, anderseits für den Einbau gut einschiebbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3122164 C2 [0002]
- DE 10060183 A1 [0002]