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Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit einer Verstellvorrichtung von Anbauteilen mit einen Basisteil, einem gegenüber dem Basisteil beweglichen Anbauteil, wobei das Anbauteil relativ zum Basisteil bewegbar ist, einem Führungselement, wobei das Führungselement eine Aufnahme aufweist, die geeignet ist, Teile des Basisteils oder des Anbauteils aufzunehmen, ein Führungselement gemäß der zuvor beschriebenen Art sowie ein entsprechendes Verfahren zur Verstellung des Anbauteils gegenüber dem Basisteil eines Kraftfahrzeugsitzes.
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Viele moderne Kraftfahrzeugsitze für Kraftfahrzeuge sind mit Komponenten versehen, mit denen zumindest ein Teil des Sitzes individuell für die darin sitzende Person eingestellt werden kann. Beispiele für solche verstellbaren Teile sind eine einstellbare Lendenstütze, verstellbare Seiten- bzw. Rückenstützen oder Massagefunktionen. Sitze, die einem Benutzer die Möglichkeit bieten, mindestens einen Teil des Sitzes einzustellen, werden in modernen Kraftfahrzeugen verwendet, um den Benutzern einen verbesserten Komfort zu bieten. Dies kann von besonderer Bedeutung sein, wenn der Benutzer für einen längeren Zeitraum auf dem Sitz verweilt. Ein Beispiel ist ein Sitz für den Personentransport, beispielsweise ein Auto-, Bus- oder Flugzeugsitz. Um unterschiedliche Passagiergrößen aufzunehmen, ist es sinnvoll, in den genannten Fahrzeugen einen Sitz zu verwenden, der es ermöglicht, die Größe des Sitzkissens einzustellen. Dies kann durch Erhöhung der Sitzauflage und/oder Verringerung der Länge (Tiefe) eines Sitzkissens erreicht werden. Das Sitzkissen, auf dem die Oberschenkel des Benutzers ruhen, kann dabei in seiner Tiefe eingestellt werden. Die Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2013 102 108 U1 beschreibt eine derartige Sitztiefenverstellung.
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Diese Verstellvorrichtung kann manuell oder motorgetrieben sein. Mittels motorgetriebenen Verstellvorrichtungen wird die Benutzerfreundlichkeit verbessert. Über einen Regler kann der Benutzer die motorgetriebene Verstellvorrichtung leicht ansteuern. Ebenfalls kann der Sitz automatisch eine voreingestellte Position einnehmen. Eine derartige motorische Sitztiefenverstellung ist zum Beispiel in der
WO 00 2015 113 633 beschrieben.
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Im Allgemeinen bestehen die Sitztiefenverstellungen aus einem Schlitten, auf dem die Sitzfläche montiert ist, sowie dem Sitzrahmen, der die Verbindung mit dem restlichen Sitz herstellt. Schlitten und Sitzrahmen verfügen über gemeinsame Führungen, über die Schlitten und Sitzrahmen gegeneinander verschoben werden. Aufgrund von Fertigungstoleranzen, der grundsätzlichen Problematik von zueinander beweglichen Teilen und durch Verformungen ausgelöst durch äußere Kräfte (z.B. Gewicht und Bewegung des Benutzers) entstehen Freiheitsgrade (Spiel) sowohl um die Hochachse (Gieren), die Längsachse (Rollen) als auch um die Querachse (Nicken). Die
DE 10 2012 108 271 A1 beschreibt eine Sitztiefenverstellung, die diese Freiheitsgrade durch eine Führung minimiert. Die Führung weist Federbögen auf, die eine so starke Vorspannung zwischen Schlitten und Sitzrahmen erzeugen, dass ein Spiel vermieden wird. Diese Ausführung erzeugt allerdings starke Reibungskräfte zwischen Schlitten und Führung.
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Die erfindungsgemäße Verstellvorrichtung von Anbauteilen gegenüber den Basisteilen von Kraftfahrzeugsitzen ist so gestaltet, dass durch eine entsprechende Anordnung und geometrische Gestaltung der Führungselemente Spiel um die drei Bewegungsachsen des beweglichen Anbauteils vermieden werden. Außerdem sind die Reibungskräfte so stark vermindert, dass ein erheblich geringerer Kraftaufwand nötig ist, das Anbauteil zu verstellen.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verstellvorrichtung von Anbauteilen gegenüber einem Basisteil bereitzustellen, die das Spiel zwischen Anbauteil und Basisteil minimiert, fertigungstechnisch einfach und kostengünstig realisiert werden kann und die Antriebskraft der Verstellvorrichtung gegenüber bisher bekannten Verstellvorrichtungen reduziert.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist ein Kraftfahrzeugsitz mit einer Verstellvorrichtung von Anbauteilen gemäß Anspruch 1, ein Führungselement gemäß Anspruch 7 und ein Verfahren zur Verstellvorrichtung von Anbauteilen gemäß Anspruch 15. Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen dargelegt.
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Der erfindungsgemäße Kraftfahrzeugsitz mit einer Verstellvorrichtung von beweglichen Anbauteilen besteht aus einem Basisteil und einem Anbauteil. Das Anbauteil dient dazu, einen Teil des Sitzes von dem restlichen Teil des Sitzes abzukoppeln und relativ zum Basisteil zu bewegen. Auf dem Anbauteil ist der Teil dedes Sitzes montiert, der vom Benutzer in eine andere Position verstellt werden kann, um beispielsweise eine bequemere Sitzposition zu erlangen. Das Basisteil ist mit dem restlichen Kraftfahrzeugsitz verbunden. Das Anbauteil ist über mindestens ein Führungselement gegenüber dem Basisteil in einer Richtung verschiebbar. Das Führungselement weist eine Aufnahme auf, die so gestaltet ist, dass sie das Basisteil und/oder das Anbauteil teilweise aufnehmen kann. Das Führungselement ist in einer Lagerstelle des Basisteils und/oder des Anbauteils gelagert und ermöglicht so eine Relativbewegung zwischen Anbeiteil und Basisteil. Es ist für diese Relativbewegung unerheblich, ob das Führungselement im Basisteil gelagert ist und das Anbauteil teilweise in der Aufnahme aufnimmt oder im Anbauteil gelagert ist und das Basisteil teilweise in der Aufnahme aufnimmt. Führungselement und Lagerstelle des Anbauteils bzw. Basisiteils weisen einen Querschnitt auf, der zumindest teilweise kreisförmig ist. Während die Oberfläche des Führungselements konvex gekrümmt ist, ist die Oberfläche der Lagerstelle konkav gekrümmt. Durch ein im Wesentlichen kugelförmiges bzw. sphärisches Führungselement werden die Reibungskräfte zwischen Führungselement und Lagerstelle gegenüber bisher bekannten Lösungen deutlich vermindert, der erfindungsgemäße Kraftfahrzeugsitz mit Verstellvorrichtung benötigt einen vergleichsweise geringeren Kraftaufwand.
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Verstellungen dieser Art sind für verschiedenste Anwendungen denkbar. So können sie beispielsweise für folgende Verstellungen angewenset werden:
- • Führung für eine höhenverstellbare Kopfstütze (Anbauteil) gegenüber der Sitzlehne (Basisteil), das Vorderteil (Anbauteil) einer längsverstellbaren Kopfstütze (Basisteil) oder aus der Kopfstütze (Basisteil) ausfahrbare Seitenteile (Anbauteil; zum Schlafen)
- • Führung für eine Armlehne Anbauteil) gegenüber einem Kraftfahrzeugsitz (Basisteil) oder ein Teil (Anbauteil; z.B. das Polsterteil) einer Armlehne (Basisteil), um einen Stauraum freizugeben oder eine Führung, um eine Betätigungseinrichtung (Anbauteil; z.B. Touchscreen) oder einen Cupholder (Anbauteil) aus der Armlehne (Basisteil) auszufahren
- • Führung für eine Multimediaeinrichtung (Anbauteil; z.B. aus der Rückenlehne (Basisteil) oder der Kopfstütze (Basisteil) ausfahrbarer Monitor(Anbauteil))
- • Führung für eine ausfahrbare Fußstütze (Anbauteil) aus einem Kraftfahrzeugsitz (Basisteil)
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In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung weist der Kraftfahrzeugsitz mit Verstellvorrichtung eine motorgetriebene Verstellung auf, mit der die Relativbewegung zwischen Anbauteil und Basisteil ausgeführt werden kann. Motorgetriebene Verstellungen weisen gegenüber manuellen Verstellungen Vorteile auf. Der Komfort für den Benutzer wird erhöht. Außerdem kann über eine Schnittstelle der Benutzer den Kraftfahrzeugsitz automatisch in die für ihn bequemste Position bringen. Über die motorgetriebene Verstellung können je nach Ausführung zusätzlich weitere Teile des Kraftfahrzeugsitzes verstellt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die motorgetriebene Verstellung einen Spindelantrieb auf. Die Spindel kann flexibel ausgeführt sein und ist auch gegenüber Kräften quer zur Spindel nicht anfällig. Daher arbeitet ein Spindelantrieb auch unter erschwerten Bedingungen zuverlässig.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Führungselement drehbar im Basisteil und/oder Anbauteil gelagert. Eine drehbare Lagerung vermindert das Spiel zwischen Führungselement und dessen Lagerung sowohl gegenüber Kräften in Längs- als auch in Querrichtung. Dies geschieht dadurch, dass durch die Drehung besser Deformationen desjenigen Bauteils ausgeglichen werden können, das in der Aufnahme des Führungselements aufgenommen wird. Solche Deformationen können durch Belastung des Bauteils entstehen oder aber durch Fertigungstoleranzen bedingt sein.
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In einer weiteren Ausführung der Erfindung weist die Krümmung des Querschnitts des Führungselements zumindest in Teilbereichen die gleiche Krümmung des Querschnitts der Lagerstelle auf. Diese Geometrie gewährleistet, dass das Spiel zwischen Führungselement und Lagerstelle minimiert ist und gleichzeitig Querkräfte kompensiert werden. Dadurch kann auch bei deformierten Bauteilen von Anbauteil und/oder Basisteil eine leichtgängige Bewegung gewährleistet werden, ohne das Spiel zwischen den Bauteilen vergrößern zu müssen. Das führt zu einer verbesserten wahrgenommenen Qualität.
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In einer besonders vorteilhaften Gestaltung der Erfindung weist der Kraftfahrzeugsitz mit einer Verstellvorrichtung mehrere Führungselemente auf, die in einer Lagerstelle des Basisteils und/oder des Anbauteils gelagert sind. Diese Führungselemente unterbinden Roll-, Gier- und Nickbewegungen des Anbauteils gegenüber dem Basisteil.
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Das erfindungsgemäße Führungselement zur Verwendung in einem Kraftfahrzeugsitz weist einen Querschnitt auf, der zumindest in Teilbereichen eine Kreisform aufweist. Durch eine derartige Form des Führungselements werden die Reibungskräfte zwischen Führungselement und Lagerstelle vermindert, der erfindungsgemäße Kraftfahrzeugsitz mit Verstellvorrichtung benötigt einen geringeren Kraftaufwand. Durch diese Anordnung wird eine Relativbewegung zwischen Anbaiüteil und Basisteil ermöglicht. Für diese Relativbewegung ist es dabei unerheblich, ob das Führungselement Anbauteil oder Basisteil teilweise in der Aufnahme aufnimmt.
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In einer Weiterbildung der Erfindung liegt der Querschnitt dabei senkrecht zur Bewegungsrichtung des Anbauteils. Dies gibt dem Führungselement in einer Lagerstelle, die ebenfalls einen kreisförmigen Querschnitt aufweist, die Möglichkeit, eine Rotationsbewegung auszuführen. Das hat den Vorteil, dass die Deformation eines ungleichmäßig gefertigten oder in der Benutzung verformten Anbauteils und oder Basisteils nicht zu einer Beeinträchtigung der Bewegungsmöglichkeiten des Anbauteils und/oder Basisteils führt und das Spiel trotz dessen so gering als möglich ausgeführt werden kann.
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Das Führungselement zur Verwendung in einem Kraftfahrzeugsitz weist in einer weiteren Gestaltung der Erfindung eine Aufnahme auf, die geeignet ist das Anbauteil einer Verstellvorrichtung und/oder das Basisteil eines Kraftfahrzeugsitzes teilweise aufzunehmen. In einer optionalen Weiterbildung der Erfindung ist die Aufnahme in Form einer Nut ausgebildet. In diese Nut kann ein Teil des Anbauteils und/oder des Basisteils ohne großen Aufwand gesteckt werden. Das Gewicht des Anbauteils und/oder der Basisteils sorgt für eine beständige Verbindung zwischen Führungselement und Anbauteil und/oder Basisteil und kann einfach und kostengünstig in bereits bestehende Verstellungvorrichtungen implementiert werden.
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In einem weiterem Aspekt der Erfindung ist das Führungselement zur Verwendung in einem Kraftfahrzeugsitz derart gestaltet, dass die Nut eine Tiefe aufweist, die größer 50%, bevorzugt größer 60% und besonders bevorzugt größer 75% der Breite der Nut beträgt.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weit die Aufnahme derart abgewinkelte Flächen an ihrer Flanke auf, dass die in der Aufnahme aufzunehmenden Bauteile leichter in die Aufnahme eingeführt werden können. Auf diese Weise wird eine Montage deutlich erleichtert.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weistdas Führungselement eine Seitenlasche auf, die die Aufnahme in Translationsrichtung der Verstellvorrichtung verlängert. Das gibt den in die Aufnahme eingeführten Bauteilen einen besseren Halt und vermindert zusätzlich das Spiel.
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Das Führungselement weist in einer optionalen erfindungsgemäßen Weiterbildung eine Tasche auf, die die Tiefe der Aufnahme senkrecht zur Translationsrichtung der Verstellvorrichtung vergrößert. Durch die vergrößerte Tiefe der Tasche hat ein in der Aufnahme positioniertes Bauteil (Anbauteil oder Basisteil) einen Freiheitsgrad mehr zur Bewegung. Und auch Deformationen oder Ungenauigkeiten in der Montage in dieser Richtung können problemlos kompensiert werden ohne, dass die Funktionsfähigkeit oder die durch den Benutzer wahrgenommene Qualität beeinträchtigt würde.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verstellung eines Kraftfahrzeugsitzes ist derart gestaltet, dass eine Relativbewegung des Anbauteils des Kraftfahrzeugsitzes zum Basisteil möglich ist. Diese Relativbewegung wird durch Führungselemente ermöglicht, die in Lagerstellen gelagert sind. Teile des Basisteils oder des Anbauteils gleiten hierbei durch die Aufnahme. Dabei sind die Führungselemente so ausgeführt, dass sie während der Relativbewegung um eine Achse parallel zur Bewegungsrichtung der Relativbewegung des Anbauteils des Kraftfahrzeugsitzes zum Basisteil rotierbar sind. Die Führungselemente nehmen Kräfte durch Gewichtsverlagerungen z.B. durch Bewegung des Benutzers auf und diese werden durch diese Anordnung kompensiert.
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Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung und des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Zeichnungen schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 Führungselement mit kugelförmiger Oberfläche
- a) Vorderansicht
- b) Seitenansicht
- 2 Führungselement mit kugelförmiger Oberfläche Seitenschenkeln und Tasche
- a) Vorderansicht
- b) Seitenansicht
- c) Draufsicht
- 3 Führungselement gelagert in Lagerstelle eines Sitzrahmens mit Bauteil eines Schlittens in der Aufnahme des Führungselementes
- 4 Führungselement gelagert in Lagerstelle eines Schlittens mit Bauteil eines Sitzrahmens in der Aufnahme des Führungselementes
- 5 Anordnung von zwei hintereinander liegenden Führungselementen
- 6 Anordnung von zwei nebeneinander liegenden Führungselementen
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Gemäß der vorliegenden Erfindung (1 a, b) weist das Führungselement 1 eine gewölbte Oberfläche 2 und in diesem Ausführungsbeispiel eine im Wesentlichen kugelförmige Ausbildung auf. Diese Form gewährleistet, dass das Führungselement 1 in alle Richtungen drehbar gelagert werden kann und vermindert die Reibungskräfte zwischen dem Führungselement 1 und der Lagerstelle 7 des Führungselements 1. Das Führungselement 1 verfügt über eine Aufnahme 4. Die Aufnahme 4 hat die Form einer Nut und verfügt über zwei abgewinkelte Flächen 3.1, 3.2, die in den Grundkörper des Führungselements 1 übergehen. In die nutförmige Aufnahme 4 können Elemente oder Bauteile des Sitzrahmens 10 oder des Schlittens 11 eingeführt werden.
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2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Führungselements 1. Im Vergleich zum vorigen Ausführungsbeispiels verfügt das Führungselement 1 über Seitenschenkel 6.1, 6.2, die die Länge des Führungselements 1 verlängern und damit dem Bauteil in der nutförmigen Aufnahme 4 eine bessere Haftung verleihen. Weiterhin wird durch die verlängere Aufnahme das Spiel vermindert. Außerdem verlängert die Tasche 5 die Tiefe der nutförmigen Aufnahme 4.
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In 3 wird das Führungselement 1 in einer Sitztiefenverstellung gezeigt. Das erfindungsgemäße Anbauteil ist in diesem Ausführungsbeispiel der Schlitten der Sitztiefenverstellung und das Basisteil der Sitzrahmen. Das Führungselement 1 ist in einer Lagerstelle 7 im Sitzrahmen 10 derart gelagert, dass das Führungselement 1 um seine Querachse (in Translationsrichtung des Schlittens) drehbar ist. Die Lagerstelle 7 ist dabei so ausgestaltet, dass der Radius seiner konkaven gekrümmten Oberfläche 8.1, 8.2 in etwa dem Radius der gekrümmten Oberfläche 2.1, 2.2 des Führungselements gleicht, sodass das Führungselement 1 nur wenig Spiel aufweist. Über die nutförmig ausgebildete Aufnahme 4 nimmt das Führungselement 1 den Schlitten 11 auf und ermöglicht so eine Relativbewegung zwischen Schlitten 11 und Sitzrahmen 10. Die Aufnahme 4 weist eine größere Tiefe auf, als die Tiefe, in die der Schlitten 11 standardmäßig (also gemäß Konstruktionsplan) eindringt. Dies führt dazu, dass auch Fertigungstoleranzen oder Deformationen in dieser Richtung kompensiert werden können, ohne dass die Bewegungsfähigkeit von Schlitten 11 gegenüber Sitzrahmen 10 beeinträchtigt wird und sich Schlitten 11 und Sitzrahmen 10 gegenseitig verkeilen. Die Bewegungsrichtung der Relativbewegung zwischen Sitzrahmen 10 und Schlitten 11 ist senkrecht zum Querschnitt des Führungselements 1. Es ist ebenfalls möglich, das Führungselement 1 im Schlitten 11 zu lagern. In diesem Fall nimmt die Nut 4 des Führungselements 1 den Sitzrahmen 10 auf. 4 zeigt eine andere Anordnung des Führungselements 1 wiederum in einer Sitztiefenverstellung. Das Führungselement 1 ist hier so eingebaut, dass die Öffnung der Aufnahme 4 nach oben ausgerichtet ist. Es ist in einer Lagerstelle 7 des Sitzrahmens 10 abgeordnet. Die Lagerstelle weist konkav gekrümmte kugelfömige Oberflächen 8.1, 8.2 auf, die als Gleitfläche für das Führungselement 1 dienen. Das Führungselement 1 hat zur den gekrümmten Oberflächen 8.1, 8.2 der Lagerstelle 7 korrespondierende konvex gekrümmte kugelförmige Oberfläche 2.1, 2.3. Der Schlitten 11 ist so ausgeführt, dass er an dem Ende, das in der Aufnahme 4 des Führungselements 1 geführt wird, in einem im Wesentlichen rechten Winkel nach unten gebogen ist. Die Aufnahme 4 des Führungselements 1 ist mit einer zusätzlichen Tasche 5 ausgestaltet, die die Aufnahme 4 über den Kugelquerschnitt hinaus verlängert. Die Länge der nutförmigen Aufnahme 4 ist nun so gewählt, dass der Schlitten 11 nicht am Ende der Aufnahme 4 bzw. Tasche 5 aufsitzt, sondern noch ein kleiner Spalt zwischen Schlitten 11 und Tasche 5 verbleibt. Bei Längenänderung des Schlittens 11 durch Belastung z.B. durch das Gewicht des Benutzers wird diese so kompensiert. Weiterhin weist die Aufnahme 4 an ihrer oberen Kante abgewinkelte Flächen 3.1, 3.2 auf, die das Einführen des Schlittens 11 in die nutförmige Aufnahme 4 erleichtern. Durch diese Anordnung können Fertigungstoleranzen und Deformationen infolge der Benutzung und/oder Belastung in Richtung der Öffnung der Aufnahme 4 sowie durch Rotation um eine Achse parallel zur Bewegungsrichtung des Schlittens 11 als auch senkrecht dazu kompensiert werden.
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Während des Herstellungsprozesses kann es zu Ungleichmäßigkeiten in den Maßen der Bauteile kommen, was zu einem großen Spiel zwischen den relativ zueinander zu bewegenden Bauteilen führt. Weiterhin kommt es während der Benutzung des Kraftfahrzeugsitzes zu zumindest weiteren elastischen und manchmal auch plastischen Deformationen. Damit die Beweglichkeit des Schlittens 11 zum Sitzrahmen 10 auch in solchen Fällen gewährleistet bleibt, muss den Bauteilen eine gewisse Bewegungsmöglichkeit eingeräumt werden. Das führt aber dazu, dass die durch den Benutzer wahrgenommene Qualität leidet, wenn das Spiel nicht durch geeignete Maßnahme kompensiert wird.
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Während der Relativbewegung zwischen Sitzrahmen 10 und Schlitten 11 gleitet eine Kante des Schlittens durch die nutförmige Aufnahme 4. Unregelmäßigkeiten in den Abmaßen der Kante des Schlittens 11 werden durch die Tiefe der nutförmigen Aufnahme 4 des Führungselements 1 kompensiert. Weiterhin ist das Führungselement 1 in der Lagerstelle 7 derart drehbar gelagert, dass auch Ungleichmäßigkeiten des Winkels des abgewinkelten Bereichs des Schlittens 11 durch eine entsprechende Rotationsbewegung des Führungselements 1 in der Lagerstelle 7 kompensiert werden kann. Eine weitere Rotationsbewegung des Führungselements 1 ist um eine Achse senkrecht zur Bewegungsrichtung des Schlittens 11 kompensiert
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5 zeigt eine Anordnung einer Sitztiefenverstellung,in der der Schlitten 11 bei der Translationsbewegung während der Verstellung der Sitztiefe auf einer Seite des Schlittens 11 von zwei Führungselementen 1 geführt wird. Die Führungselemente 1 sind hintereinander angeordnet. Der Schlitten 11 ist in die Führungselemente 1 gesteckt. Auf diese Weise ist eine Relativbewegung zwischen Schlitten 11 und Sitzrahmen 10 in der Horizontalen möglich. Durch diese Anordnung wird das Spiel des Schlittens 11 gegenüber dem Sitzrahmen 10 deutlich minimiert. Infolge der möglichen Rotationsbewegung der Führungselemente 1 um Achsen parallel und senkrecht zur Bewegungsrichtung bleibt die Leichtgängigkeit erhalten, während das Spiel und damit die durch den Benutzer wahrgenommene Qualität gewährleistet bleibt.
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Eine andere Art der erfindungsgemäßen Anordnung in einer Sitztiefenverstellung ist in 6 gezeigt. Zur Vermeidung der Gierbewegungen (Drehung des Schlittens 11 um die Vertikalachse) sind zwei Führungselemente 1 im Wesentlichen diagonal angeordnet. Gierbewegungen treten auf, wenn sich der Benutzer im Kraftfahrzeugsitz z.B. hin und her bewegt bzw. auf dem Schlitten 11 dreht, wie es beispielsweise beim Ein- oder Aussteigen der Fall sein kann. Durch die Drehung wird eine Gierbewegung des Schlittens 11 gegenüber dem Sitzrahmen 10 erzeugt, die dazu führen kann, dass die Führung des Schlittens 11 ausschlägt. Der Schlitten 11 ist daher über zwei Führungsschienen 13 mit den Führungselementen 1 verbunden und kann eine Bewegung relativ zum Sitzrahmen 13 durchführen und so die Länge der Sitzauflage verändern. Der seitliche Abstand der Führungselemente 1 wird so gewählt, dass er möglichst gering ist. Demgegenüber wird der Abstand in Translationsrichtung groß gewählt. Der seitliche Abstand ist kleiner 80%, bevorzugt kleiner 60% und besonders bevorzugt kleiner als 40% der Breite des Schlittens 11. Die Gierbewegungen des Schlittens 11 sind geringer, je kleiner der seitliche Abstand der Führungselemente 1 ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Führungselement
- 2, 2.1, 2.2'
- kugelige Oberfläche/Querschnitt des Führungselementes
- 3.1, 3.2
- Abgewinkelte Aufnahme
- 4
- Aufnahme
- 5
- Tasche
- 6.1, 6.2
- Seitenschenkel
- 7
- Lagerstelle
- 8.1, 8.2
- Oberfläche/Querschnitt der Lagerstelle in Form einer Innenkugel
- 9
- Sitztiefenverstellung
- 10
- Sitzrahmen
- 11
- Schlitten
- 12
- Führungsschiene am Sitzrahmen
- 13
- Führungsschiene am Schlitten
- 14
- Motor
- 15
- Spindel
- 16
- Verbindungselement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013102108 U1 [0002]
- WO 002015113633 [0003]
- DE 102012108271 A1 [0004]