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Die Erfindung betrifft eine Ablaufhaube für eine Ablaufgarnitur für Bade- und Duschwannen mit einem Grundkörper und mit an der Unterseite des Grundkörpers ausgebildeten Aufnahmen zur Befestigung an der Ablaufgarnitur, wobei der Grundkörper aus einem nichtmetallischen Material, insbesondere Kunststoff, hergestellt ist. Die Erfindung betrifft auch eine Ablaufgarnitur mit einem Ablaufgehäuse mit einer oberen Einlassöffnung und mit einem Ablaufstutzen, mit einem an der oberen Einlassöffnung angeordneten Ablaufflansch und mit einer Ablaufhaube.
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Aus der
EP 2 363 543 A1 ist eine gattungsgemäße Ablaufhaube bekannt, die auf einem die Einlassöffnung begrenzenden Befestigungsflansch von oben auf drei vorstehende Befestigungsschrauben aufsetzbar ist. Dadurch wird die Ablaufhaube positioniert und fixiert, so dass die Ablaufgarnitur abgedeckt wird und nicht direkt einsehbar ist und so dass die Ablaufhaube das Design der Ablaufgarnitur bestimmt.
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Eine zuvor beschriebene Ablaufhaube muss auf dem Ablaufflansch sicher befestigt werden. Zu diesem Zweck befinden sich an der Unterseite der Ablaufhaube Aufnahmen, auch als Dome bezeichnet, zur lagefixierten Aufnahme der Ablaufhaube auf dem Ablaufflansch. Somit ist die Ablaufhaube dreh- und kippsicher, aber lösbar angeordnet. Eine Fertigung der Ablaufhaube ist dabei günstig in Form eines standardisierten Kunststoffgussteils realisierbar.
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Die Ablaufhauben aus Kunststoff stellen daher eine praktikable Lösung dar, haben aber den Nachteil, dass das Design nur in geringem Umfang verändert werden kann. Daher sind auch hochwertige Lösungen aus Metall bekannt. Bei der Herstellung aus Metall führt die beschriebene Art der lösbaren Fixierung mittels Aufnahmen an der Unterseite des Grundkörpers zu hohen Kosten, denn das Gießen, Pressen, Drehen und/oder Fräsen der Ablaufhaube führen insbesondere bei kleinen Stückzahlen zu einem nicht tragbaren Aufwand.
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Eine Kunststoffhaube ist somit als Standardbauteil günstig und eine Haube als Metallbauteils, beispielsweise als Messing-Pressteil ist sehr teuer und aufwändig.
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Die
DE 10 2011 109 145 A1 zeigt eine Ablaufgarnitur (Siphon) mit einem Siphongehäuse mit einer ersten Kammer und einer zweiten Kammer, wobei das Siphongehäuse eine erste Aufnahmeöffnung für die Verbindung mit einem Abflussstutzen einer Ablaufrinne und eine zweite Aufnahmeöffnung für die Verbindung mit einer Abflussöffnung einer Duschwanne aufweist. Der Siphon ist mit einer Ablaufhaube versehen, die einen aus nichtmetallischem Material hergestellten Grundkörper aufweist und im Wesentlichen der aus der
EP 2 363 543 A1 bekannten Ablaufhaube entspricht.
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Die
DE 20 2013 105 431 U1 beschreibt eine Sanitärwanne mit einer in einer Vertiefung des Wannenbodens angeordneten Ablauföffnung, einer unterseitig an die Ablauföffnung angeschlossenen Ablaufgarnitur und einer über der Ablauföffnung angeordneten Ablaufhaube (Deckel). Die Ablaufhaube weist ein Metallelement aus beschichtetem oder unbeschichtetem Blech auf, das eine an die Vertiefung des Wannenbodens angepasste Form und einen in Richtung der Unterseite der Ablaufhaube umgebogenen Rand aufweist. Zudem weist die Ablaufhaube ein Schutzelement auf, welches den umgebogenen Rand des Bleches an der Unterseite der Ablaufhaube abdeckt. Das Schutzelement ist als umlaufender, unterhalb der mittleren Fläche des Bleches offener Rahmen aus Kunststoff gebildet und weist für die Abstützung des Metallelements eine Vielzahl von Füßen auf.
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Die
DE 20 2005 004 101 U1 offenbart ebenfalls eine Sanitärwanne mit einer Ablaufgarnitur und einer deckelartigen Ablaufhaube. Die Ablaufhaube ist aus einem formstabilen Träger und einer mit dem Träger fest verbundenen, dünnwandigen Kappe aufgebaut, wobei der Träger aus Kunststoff hergestellt ist und die Kappe beispielsweise aus emailliertem Stahlblech besteht.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Ablaufhaube der eingangs genannten Art und eine damit versehene Ablaufgarnitur anzugeben, die bei hochwertigem metallischen Design einfach und kostengünstig herzustellen sind und eine einfache Austauschbarkeit des metallischen Designs ermöglichen.
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Das zuvor aufgeführte technische Problem wird erfindungsgemäß durch eine eingangs genannte Ablaufhaube dadurch gelöst, dass an der Oberseite des Grundkörpers eine aus einem Metall hergestellte Abdeckung befestigt ist, wobei die Befestigung der Abdeckung lösbar ist, und wobei mindestens ein an dem Grundkörper angeordneter Magnet die Abdeckung fixiert.
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Bevorzugt überdeckt die Abdeckung dabei den Grundkörper vollständig, so dass der Grundkörper und somit auch die Ablaufgarnitur nicht von oben zu erkennen sind.
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Die erfinderische Idee ist das Trennen des hochwertigen Metall-Designteils in Form der Abdeckung und der technischen Fixierung am Ablaufflansch durch die Unterseite des Grundkörpers. Der Grundkörper dient also als zwischengeschalteter Kunststoffadapter, der die vorzugsweise rotationssymmetrische, rechteckige oder anders ausgeformte Haube aufnimmt und zentriert.
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Das kostentreibende Metallteil kann somit als einfaches Stanzteil hergestellt werden, während die relativ komplizierte Struktur der Unterseite des Grundkörpers in kostengünstiger Weise beispielsweise durch Kunststoffguss herstellbar ist. Somit wird eine Vereinfachung in der Herstellung auch unterschiedlicher Ablaufhauben als Designteile und dadurch eine Kostensenkung durch die Reduktion des Metallteils auf die simple Funktion der Abdeckung erreicht. Die eigentlichen Funktionsteile wie Kraftübertragung, Fixierung und Ausbildung von Schnittstellen können durch kostengünstig herstellbare Grundkörper beispielsweise in Form von Kunststoffteilen hergestellt werden.
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Erfindungsgemäß ist die Befestigung der Abdeckung auf dem Grundkörper lösbar ausgebildet. Das bietet den Vorteil eines einfachen Austausches der Abdeckung bei Verschleiß oder für eine Reinigung der Ablaufgarnitur.
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Vorzugsweise weist die Abdeckung eine Innenkontur auf, die eine Zentrierung der Abdeckung gegenüber dem Grundkörper ermöglicht. Die Ablaufhaube kann somit einfach auf dem Grundkörper platziert werden, so dass nur noch eine geeignete Fixierung der Abdeckhaube am Grundkörper erforderlich ist.
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Dazu ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass mindestens ein an dem Grundkörper angeordneter Magnet die Abdeckung fixiert. Somit kann die Abdeckung, ohne einen Formschluss herstellen zu müssen, leicht mit dem Grundkörper verbunden und fixiert werden. Durch die Befestigung eines Magneten am Grundkörper wird die Abdeckung auf dem Grundkörper gehalten und durch die eigene Geometrie zentriert. Der Grundkörper hingegen verwirklicht die Fixierung auf dem Ablaufflansch.
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In einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist die Oberseite des Grundkörpers eine umlaufende Nut und einen in der Nut angeordneten O-Ring auf. Wenn die Abdeckung an dem Grundkörper befestigt ist, liegt die Innenkontur der Abdeckung zumindest umfangseitig am Grundkörper für die beschriebene Zentrierung und an dem O-Ring an. Durch den Kontakt mit dem O-Ring wird die Reibung zwischen der Abdeckung und dem Grundkörper erhöht, wodurch ein Verdrehen der Abdeckung gegenüber dem Grundkörper erschwert wird und die Abdeckung gegen eine ungewollte Drehung gesichert wird. Der O-Ring erhöht insbesondere die Trittsicherheit in der Dusch- bzw. Badewanne.
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In bevorzugter Weise komprimiert die auf dem Grundkörper befestigte Abdeckung den O-Ring und die Innenkontur der Abdeckung liegt sowohl an der Oberseite als auch am O-Ring an. Damit wird eine Spaltbildung zwischen der Abdeckung und dem Grundkörper vermieden. Die Verdrehsicherung tritt also zur flächigen Anlage der Abdeckung auf dem Grundkörper hinzu.
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Das oben aufgezeigte technische Problem wird auch durch eine Ablaufgarnitur für Bade- und Duschwannen mit einem Ablaufgehäuse mit einer oberen Einlassöffnung und mit einem Ablaufstutzen, mit einem an der oberen Einlassöffnung angeordneten Ablaufflansch und mit einer zuvor beschriebenen Ablaufhaube gelöst.
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In vorteilhafter Weise sind an der Oberseite des Ablaufflansches hervorstehende Elemente, insbesondere Schrauben, vorgesehen, die mit den an der Unterseite des Grundkörpers angeordneten Aufnahmen korrespondieren.
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Die oben anhand der Ablaufhaube beschriebenen Eigenschaften und Vorteile gelten auch für die Ablaufgarnitur, so dass auf diese Beschreibung Bezug genommen wird.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen
- 1 eine erste erfindungsgemäße Ablaufhaube im Querschnitt,
- 2 die Einzelteile der Ablaufhaube nach 1 im Querschnitt,
- 3 die Einzelteile der Ablaufhaube nach 1 in einer Explosionsansicht,
- 4 eine Ablaufgarnitur,
- 5 eine zweite erfindungsgemäße Ablaufhaube im Querschnitt und
- 6 den Grundkörper der Ablaufhaube nach 5 in einer perspektivischen Darstellung.
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In der nachfolgenden Beschreibung der verschiedenen erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele werden Bauteile und Elemente mit gleicher Funktion und gleicher Wirkungsweise mit denselben Bezugszeichen versehen, auch wenn die Bauteile und Elemente bei den verschiedenen Ausführungsbeispielen in ihrer Dimension oder Form Unterschiede aufweisen können.
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Die 1 bis 3 zeigen eine erfindungsgemäße Ablaufhaube 2 für eine Ablaufgarnitur 4 für Bade- und Duschwannen, die in 4 gezeigt ist. Die Ablaufhaube 2 dient dazu, den Ablauf einer Bade- oder Duschwanne optisch abzudecken, jedoch einen ausreichenden Spalt freizulassen, um den Ablauf des Wassers zu ermöglichen. Die Ablaufhaube 2 ist in der Ablaufgarnitur regelmäßig auch verstellbar montiert, um die Ablaufgarnitur 4 zu verschließen.
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Die erfindungsgemäße Ablaufhaube 2 weist einen Grundkörper 6 auf, der aus einem Kunststoff, also aus einem nicht-metallischen und leicht verarbeitbaren Material hergestellt ist. An der Unterseite 8 des Grundkörpers 6 sind Aufnahmen 10 zur Befestigung an der Ablaufgarnitur 4 ausgebildet, wobei die Aufnahmen 10 mit nach oben vorstehenden Schrauben an der Ablaufgarnitur 4 korrespondieren, siehe Beschreibung der 4 unten.
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Weiter erfindungsgemäß ist an der Oberseite 12 des Grundkörpers 6 eine aus einem Metall hergestellte Abdeckung 14 befestigt, die den Grundkörper 6 vollständig überdeckt. Somit ist nur die Abdeckung 14 von oben zu erkennen und definiert das Design der gesamten installierten Ablaufgarnitur 4 mit Ablaufhaube 2.
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Die Innenkontur 16 der Abdeckung 14 ist für eine Zentrierung der Abdeckung 14 gegenüber dem Grundkörper 6 ausgebildet und die Innenkontur 16 bzw. die Innenfläche des Grundkörpers liegt weitgehend vollflächig an der Oberseite 12 des Grundkörpers 6 an.
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Die Innenkontur 16 der Abdeckung 14 dient - wie ausgeführt - der Zentrierung gegenüber dem Grundkörper 6, führt aber nicht zu einer Fixierung. Dazu ist weiterhin ein an dem Grundkörper 6 befestigter Magnet 18 vorgesehen, der in einer an der Unterseite 8 des Grundkörpers 6 ausgebildeten Aufnahme 20 positioniert ist. Die Aufnahme 20 ist mittig im runden Grundkörper 6 angeordnet. Der Magnet 18 zieht die metallischen Abdeckung 14 an und fixiert die Abdeckung 14 am Grundkörper 6. Dazu muss die Abdeckung 14 aus einem magnetisierbaren Metall bestehen. Somit ist die Befestigung der Abdeckung 14 lösbar ausgebildet.
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4 zeigt die Ablaufgarnitur 4 für Bade- und Duschwannen mit einem Ablaufgehäuse 22 mit einer oberen Einlassöffnung 24 und mit einem Ablaufstutzen 26. An der oberen Einlassöffnung 24 ist ein Ablaufflansch 28 angeordnet, mit dem die Ablaufgarnitur 4 mit der Wanne verbunden werden kann. Gleichzeitig dient der Ablaufflansch 28 der Befestigung einer Ablaufhaube 2, wie sie zuvor beschrieben worden ist.
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Dazu sind an der Oberseite 30 des Ablaufflansches 28 hervorstehende Schrauben 32 vorgesehen, die mit den an der Unterseite 8 des Grundkörpers 6 angeordneten Aufnahmen 10 korrespondieren. Durch Aufsetzen der Ablaufhaube 2 auf die Schrauben 32 wird die Ablaufhaube 2 durch Reibschluss gehalten und kann daher auch in einfacher Weise abgenommen werden.
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Die 5 und 6 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Ablaufhaube 2. In Ergänzung zu dem ersten Ausführungsbeispiel weist die Oberseite 12 des Grundkörpers 6 eine umlaufende Nut 40 und einen in der Nut 40 angeordneten O-Ring 42 auf. Des Weiteren komprimiert die auf dem Grundkörper 6 befestigte Abdeckung 14 den O-Ring 42 und die Innenkontur 12 der Abdeckung 14 liegt sowohl an der Oberseite 12 als auch am O-Ring 42 an.
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Durch den Kontakt mit dem O-Ring 42 wird die Reibung zwischen dem Grundkörper 6 und der Abdeckung 14 erhöht, wodurch die Verdrehsicherheit der Abdeckung 14 gegenüber dem Grundkörper 6 verbessert wird.