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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abdichtung eines Außengehäuses eines Kältegeräts gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie ein Kältegerät gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 10.
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Üblicherweise weisen Kältegeräte, zum Beispiel Kälteschränke oder Klimageräte, ein Außengehäuse und ein Innengehäuse, welches in dem Außengehäuse angeordnet ist, auf. Das Außengehäuse ist als ein Blechgehäuse mit einer Vielzahl von miteinander verbundenen Blechen ausgebildet. Zwischen dem Innengehäuse und dem Außengehäuse wird eine Isolationsschicht angebracht, die auch als Dämmschicht bezeichnet wird. Diese Dämmschicht besteht insbesondere aus Ein- oder Mehrkomponentenschäume oder aus Materialien mit niedrigem Wärmeleitkoeffizienten. Vor dem Ausschäumen muss aber gewährleistet werden, dass das Außengehäuse dicht ist, um den Austritt von Schaum zu verhindern.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, dazu das Außengehäuse an entsprechenden Stellen, insbesondere an den Blechstößen oder an den Kanten und Ritzen des Außengehäuses, mit Klebstoff, insbesondere mit Aluklebeband abzudichten. Dies hat aber den Nachteil, dass es sehr zeitaufwändig ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein besseres Verfahren zur Abdichtung eines Außengehäuses eines Kältegeräts bereitzustellen, das einfach und kostengünstig ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Abdichtung eines Außengehäuses eines Kältegeräts mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Kältegerät mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
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Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Abdichtung eines Außengehäuses eines Kältegeräts, insbesondere eines Kälteschranks oder eines Klimaschranks, weist die aufeinander folgenden Schritte:
- Zunächst wird mindestens eine Silikon-Schicht an mindestens einer abzudichtenden Stelle des Außengehäuses aufgebracht.
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Dann wird mindestens eine Isolationsschicht aufgebracht. Eine Silikon-Schicht hat gegenüber dem Kleben den Vorteil, dass sie eine hohe Viskosität sowie eine hohe Reißdehnung aufweist, so dass sie an besonders schwierigen Stellen, insbesondere an Kanten, einfach und ohne Schrumpfung aufgebracht werden kann. Außerdem kann eine solche Schicht abhängig von der abzudichtenden Stelle entweder flächig oder in Raupenform aufgebracht werden, was eine hohe Flexibilität bei der Abdichtung bietet. Insbesondere können auch größere Flächen einfach abgedichtet werden.
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Als Silikon wird vorzugsweise ein schnell härtendes Silikon ausgewählt, das präzise aufgebracht werden kann und es ermöglicht, eine Abdichtung Schicht-für-Schicht schnell durchzuführen. Obwohl die Silikon-Schicht nach dem Aushärten wieder abgezogen werden könnte, bleibt sie für das erfindungsgemäße Verfahren in dem Außengehäuse des Kältegeräts.
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Vorzugsweise wird die Silikon-Schicht auf die abzudichtenden Stellen des Außengehäuses aufgesprüht. Das Sprühen ermöglicht das Aufbringen der Silikon-Schicht auch auf große und schwer zu erreichende Flächen und hat auch den großen Vorteil, dass die Abdichtung sehr schnell erfolgen kann. Außerdem kann die Silikon-Schicht gleichmäßig, passgenau und luftblasenfrei aufgebracht werden. Insbesondere kann die Silikon-Schicht auf das schon montierte Außengehäuse aufgebracht werden, was das Herstellungsverfahren noch vereinfacht. Als Sprühanlage kann eine Sprühmaschine oder eine Sprühpistole benutzt werden.
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Es ist besonders vorteilhaft, wenn als Silikon ein Zwei-Komponenten-Silikon verwendet wird. Damit können besonders gute Eigenschaften erreicht werden, die mit einem einzelnen Silikon nicht möglich wären. Insbesondere in Kombination mit einer Sprühanlage ist ein Zwei-Komponenten-Silikon besonders günstig, da die Mischung direkt bei der Anlage stattfinden kann, so dass eine vorherige Mischung nicht notwendig ist und Vorbereitungsschritte gespart werden können.
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Um eine gewollte Schichtdicke zu erreichen, werden vorzugsweise mehrere Silikon-Schichten aufeinander aufgebracht. Insbesondere wenn das Silikon schnell härtend ist, kann die Beschichtung Schicht-für-Schicht erfolgen, ohne zwischen den Schichten abzuwarten, so dass das Verfahren zeitsparend bleibt.
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Eine besonders gute Abdichtung wird gewährleistet, wenn die Silikon-Schicht eine Schichtdicke von 1 bis 4 mm beträgt.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist das Außengehäuse mindestens zwei Teile auf, die sich an Verbindungsstellen berühren, und die Silikon-Schicht auf die Verbindungsstellen aufgebracht wird. Insbesondere wird das Außengehäuse aus Blechteilen gebildet, welche miteinander verbunden werden, zum Beispiel durch Löten, Schweißen, Vernieten oder Clinchen. Das Montieren der Teile kann vor dem Aufbringen der Silikon-Schicht erfolgen. Die Verbindungsstellen, insbesondere die Blechstößen, zwischen den miteinander verbundenen Teilen bilden besonders sensitive Stellen, die abgedichtet werden müssen. Mit dem Sprühen der Silikon-Schicht können solche Stellen einfach erreicht werden.
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Vorzugsweise wird die Isolationsschicht aufgeschäumt. In dem Schaum sind viele kleine Gasblasen eingeschlossen, die eine geringere Wärmeleitfähigkeit als Luft haben. Damit kann eine besonders gut isolierende Dämmschaumschicht gebildet werden. Eine gute Isolierung ist wichtig, als sie den notwendigen Energieaufwand, um die sehr niedrige Temperatur im Inneren des Kältegeräts stabil zu halten, reduzieren kann. Die Silikon-Schicht verbleibt im Außengehäuse und wird mit eingeschäumt, was den zusätzlichen Vorteil hat, dass die Silikon-Schicht fest in dem Außengehäuse angeordnet ist und nicht herausgezogen werden kann.
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Als Material für die Isolationsschicht wird vorzugsweise Polyurethan verwendet. Polyurethan ist ein sehr verbreitetes, leichtes, kostengünstiges Dämmungsmaterial, welches außerdem feuerfest und wasserabweichend ist, und hat damit eine besonders gute Langlebigkeit.
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Gemäß einer besonders günstigen Ausführungsform weist das Kältegerät ein Innengehäuse auf, das in dem Außengehäuse angeordnet ist, und die Isolationsschicht wird zwischen dem Außengehäuse und dem Innengehäuse aufgebracht. In dem Innengehäuse können die zu kühlenden Gegenstände angebracht werden. Mit diesem Aufbau kann ein gut abgedichtetes, gut isolierendes Kältegerät in einer einfachen Weise hergestellt werden.
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Ein erfindungsgemäßes Kältegerät, insbesondere ein Kälteschrank oder ein Klimaschrank, mit mindestens einem Außengehäuse und einem Innengehäuse, zeichnet sich dadurch, dass das Außengehäuse durch ein erfindungsgemäßes Verfahren abgedichtet ist. Damit können insbesondere schwer zu erreichende Stellen des Außengehäuses sicher und schnell abgedichtet sein.
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Das Verfahren gemäß der vorliegenden Anmeldung wird nachfolgend anhand von einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines Kältegeräts in Längsschnittdarstellung,
- 2 einen Ausschnitt eines Querschnitts durch 1 entlang der Linie A-A und
- 3 ein Ablaufschema eines Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zur Abdichtung des Außengehäuses des Kältegeräts der 1.
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In den nachfolgenden Figuren bezeichnen, sofern nicht anders angegeben, gleiche Bezugszeichen gleiche Teile mit gleicher Bedeutung.
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1 und 2 zeigen einen Längsschnitt und einen Ausschnitt eines Querschnitts eines Ausführungsbeispiels eines Kältegeräts 1. Die Längsschnittdarstellung gemäß 1 erfolgt insbesondere entlang eines Schnitts, der parallel zu einer nicht dargestellten Tür des Kältegeräts 1 läuft.
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Bei dem Kältegerät 1 handelt es sich um einen Kälteschrank, es könnte aber auch als Klimagerät ausgebildet werden. Das Kältegerät 1 weist ein Außengehäuse 2 und ein Innengehäuse 3, das in dem Außengehäuse 2 angeordnet ist, auf. Vorliegend ist das Außengehäuse 2 im Wesentlichen als Quader ausgebildet mit vier Wänden 21, welche in dem Schnitt nur als Segmente zu sehen sind, sowie einer nicht näher dargestellten Tür, die vorne angeordnet ist, und einer Rückwand 22. Die Wände 21 sind als Blechteile ausgebildet, die miteinander an Verbindungsstellen 4 verbunden sind. Im vorliegenden Beispiel werden die Wände 21 miteinander verschweißt. Sie können aber auch miteinander verlötet, vernietet oder durch Clinchen miteinander verbunden werden. Die Verbindungsstellen 4 können also auch als Blechstößen bezeichnet werden. Das Außengehäuse ist ebenfalls im Wesentlichen als Quader ausgebildet. Zwischen dem Außengehäuse 2 und dem Innengehäuse 3 ist eine Dämmschicht 6, auch Isolationsschicht bezeichnet, angeordnet, die vorliegend aus einem Schaum aus Polyurethan ausgebildet ist. Damit die Dämmschicht beim Ausschäumen aus dem Außengehäuse 2 nicht austritt, sind die Verbindungsstellen 4 mit einer Zwei-Komponenten Silikon-Schicht 5 abgedichtet. Die Silikon-Schicht 5 wird nachträglich zur Montage des Außengehäuses 2 mit einer Sprühpistole auf die Verbindungsstellen 4 aufgesprüht. Das Aufsprühen kann auch mit Hilfe einer Sprühmaschine erfolgen. Die Silikon-Schicht 5 kann Schicht-für-Schicht aufgebracht werden, um eine gesamte Schichtdicke von 1 bis 4 mm zu erreichen.
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3 zeigt ein Ablaufschema eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zur Abdichtung des Außengehäuses 2 des Kältegeräts 1. Das Außengehäuse 2 wird zunächst mit seinen Blechteilen montiert, wobei die Blechteile miteinander verschweißt werden. Sie können aber auch verlötet, vernietet oder mittels Clinchen miteinander verbunden werden. Eine Zwei-Komponente Silikon-Schicht 5 wird dann flächig von innen auf die Verbindungsstellen 4, bzw. die Blechstößen, des Außengehäuses 2 aufgesprüht. Die Silikon-Schicht 5 kann in mehreren Schichten aufgebracht werden, wobei das Silikon so ausgewählt ist, dass es schnellhärtend ist. Die Silikon-Schicht 5 bleibt in dem Außengehäuse 2. Ein Innengehäuse 3 wird dann in das Außengehäuse 2 eingebracht. Ein Raum zwischen dem Innengehäuse 3 und dem Außengehäuse 2 wird dann mit einer Dämmschaumschicht 6 ausgeschäumt. Die Silikon-Schicht 5 wird dabei mit eingeschäumt. Da die Verbindungsstellen 4 mit der Silikon-Schicht 5 abgedichtet sind, kann die Dämmschaumschicht 6 nicht aus dem Außengehäuse 2 austreten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kältegerät
- 2
- Außengehäuse
- 21
- Wand
- 22
- Rückwand
- 3
- Innengehäuse
- 4
- Verbindungsstelle
- 5
- Silikon-Schicht
- 6
- Isolationsschicht
- d
- Dicke der Silikon-Schicht