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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Auflageplatte zur Auflage auf und zur Verstärkung einer Oberseite eines Werkzeugkoffers sowie eine Verwendung einer solchen Auflageplatte.
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Stand der Technik
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Im Stand der Technik sind stapelbare Werkzeugkoffersysteme bekannt. Hierbei werden benachbarte Werkzeugkoffer mit Hilfe von Schnappverschlüssen untereinander befestigt. Da Handwerker in der Regel solche Werkzeugkoffer bei ihrer Arbeit ohnehin benötigen, bieten sich solche stapelbaren Werkzeugkoffer als Ersatz für eine Leiter, einen Hocker oder einen Tritterhöhung an, wenn zum Beispiel Arbeiten an einer erhöhten Stelle, wie zum Beispiel einer Decke, einer Türe, einem Fenster, einem Rollladen oder dergleichen verrichtet werden müssen. Hierzu ist es jedoch notwendig, dass eine Oberseite bzw. Deckel bei Belastung durch die Gewichtskraft eines Handwerkers nicht bricht. Dies kann jedoch nur durch Werkzeugkoffer aus Metall oder massive Werkzeugkoffer aus Kunststoff erreicht werden, welche beide den Nachteil eines hohen Gewichtes aufweisen.
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Die Druckschrift
EP 1 985 415 A2 offenbart einen Schutzrahmen aus Plastik für einen Metallwerkzeugkoffer, welcher die Oberfläche des Metallwerkzeugkoffers schonen soll.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Platte zur Auflage auf einen Werkzeugkoffer bereitzustellen, welche es verhindern soll, dass eine Oberseite des Werkzeugkoffers beschädigt wird, wenn ein Benutzer auf dem Werkzeugkoffer steht.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Auflageplatte gelöst. Alternativ kann die Auflageplatte auch Aufsteckplatte oder Trittplatte genannt werden.
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Die Auflageplatte wird auf eine Oberseite eines Werkzeugkoffers gelegt und dient der Verstärkung der Oberseite des Werkzeugkoffers. Unter einem Werkzeugkoffer wird vorliegend auch eine Werkzeugkiste oder ein Werkzeugkasten verstanden. Die Oberseite des Werkzeugkoffers wird bevorzugt durch einen Deckel gebildet. Ein solcher Werkzeugkoffer ist bevorzugt im Wesentlichen quaderförmig. Die Oberseite des Werkzeugkoffers ist im Wesentlichen rechteckig und von vier Seitenwänden umgeben. Ein oberer Teil jeder Seitenwand bildet mit der Oberseite des Werkzeugkoffers eine rechtwinklige Kante. Die Oberseite des Werkzeugkoffers kann Vertiefungen, Aushöhlungen, Rücksprünge, Ausschnitte, Mulden, Kerben oder Aussparungen aufweisen. Somit weist die Oberseite des Werkzeugkoffers bis auf wenige Ausnahmen eine umlaufende Kante auf. Die Auflageplatte wird erfindungsgemäß an dieser umlaufenden Kante befestigt.
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Die Auflageplatte liegt zumindest mit einem Teil auf einem Teilbereich der Oberseite des Werkzeugkoffers.
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Die Auflageplatte weist eine Basisplatte zur Auflage auf die Oberseite des Werkzeugkoffers auf. Das Legen der Basisplatte auf die Oberseite des Werkzeugkoffers bewirkt vorteilhafterweise, dass die Oberseite des Werkzeugkoffers so verstärkt wird, dass sich ein Nutzer auf die Basisplatte stellen kann, ohne dass die Oberseite des Werkzeugkoffers beschädigt wird oder bricht.
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Bevorzugt dient die Basisplatte der Befestigung der Auflageplatte an der Oberseite des Werkzeugkoffers.
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Ferner weist die Auflageplatte mindestens zwei an einem seitlichen Rand der Basisplatte befestigte Laschen zur kraftschlüssigen Verbindung mit dem Werkzeugkoffer auf. Dies bewirkt vorteilhafterweise, dass die Basisplatte auf die Oberseite des Werkzeugkoffers geklemmt werden kann.
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Jede Lasche hat bevorzugt eine rechteckige Form. Dies hat den Vorteil, dass die Laschen einfach herzustellen sind.
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Bevorzugt sind jeweils Paare von Laschen an sich gegenüberliegenden Rändern der Basisplatte befestigt. Hierbei erzielen jeweils zwei sich gegenüberliegende Laschen eine Klemmwirkung, so dass die Basisplatte an zwei sich gegenüberliegenden Kanten an der Oberseite des Werkzeugkoffers festgeklemmt ist. Alternativ kann einerseits eine Lasche an einem Abschnitt der umlaufenden Kante an der Oberseite des Werkzeugkoffers und andererseits eine andere Lasche an einer entsprechend geformten Stelle an der Oberseite des Werkzeugkoffers eingreifen, um eine Klemmwirkung zu erzielen.
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Die kraftschlüssige Verbindung wirkt bevorzugt zwischen Oberflächen der mindestens zwei Laschen und jeweils einer Kante an einem oberen Teil einer Seitenwand des Werkzeugkoffers.
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Die Oberseite des Werkzeugkoffers ist bevorzugt aus Kunststoff gefertigt.
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Bevorzugt ist die Auflageplatte aus einem stabilen Material gefertigt oder weist ein solches auf, so dass sich ein Benutzer auf die auf der Oberseite des Werkzeugkoffers gelegte Auflageplatte stellen kann, ohne dass diese aufgrund der Gewichtskraft des Nutzers bricht. Die Auflageplatte ist besonders bevorzugt aus Metall gefertigt. Metall hat den Vorteil einer hohen Festigkeit und Widerstandsfähigkeit.
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Bevorzugt sind die mindestens zwei Laschen aus Metall gefertigt. Metall hat den Vorteil einer hohen Festigkeit und Widerstandsfähigkeit.
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Alternativ können die mindestens zwei Laschen aus Kunststoff gefertigt sein oder eine Kunststoffbeschichtung erweisen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Auflageplatte eben. Dies hat den Vorteil, dass die Auflageplatte einfach gefertigt werden kann und dass ein Benutzer auf der Auflageplatte gut stehen kann. Bevorzugt sind die mindestens zwei Laschen ebenfalls flach oder eben aufgeführt. Dies hat ebenfalls den Vorteil einer einfachen Fertigbarkeit.
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Bevorzugt stehen eine Oberfläche der mindestens zwei Laschen und eine Oberfläche der Basisplatte senkrecht zueinander. Durch die rechtwinklige Anordnung einer Lasche und der Oberfläche der Basisplatte wird erreicht, dass die Basisplatte mit einer Lasche genau auf die umlaufende Kante auf der Oberfläche des Werkzeugkoffers gelegt werden kann.
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Erfindungsgemäß soll die Basisplatte so geformt sein, dass die Basisplatte mittels am Rand der Basisplatte angebrachten Laschen an einem oberen Ende des Werkzeugkoffers festgeklemmt werden kann. Das obere Ende des Werkzeugkoffers ist bevorzugt eine umlaufende Kante.
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Bevorzugt sind die Laschen und die Basisplatte einstückig ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass die Laschen und die Basisplatte fest miteinander verbunden sind. Ein solches Werkstück kann zum Beispiel hergestellt werden, indem eine auf eine gewisse Form zugeschnittene Platte am Rand umgebogen wird, so dass die umgebogenen Teile Laschen bilden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Laschen und die Basisplatte zweistückig ausgebildet. Ein solches Werkstück kann vorteilhafterweise einfacher und flexibler hergestellt werden.
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Bevorzugt ist ein lichtes Maß zwischen den mindestens zwei Laschen geringfügig kleiner als eine Breite oder Tiefe der Oberseite des Werkzeugkoffers ist. Hierdurch kann die Basisplatte mit den zwei Laschen an der Oberseite des Werkzeugkoffers festgeklemmt werden. Das lichte Maß wird alternativ auch Lichtmaß, Lichte oder Öffnungsmaß genannt. Das lichte Maß beschreibt vorliegend den Innenabstand zwischen den beiden Laschen.
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Die Basisplatte kann mit einer Lasche auch an einer Kante oder Struktur an der Oberseite des Werkzeugkoffers, welche nicht am Rand der Oberseite ist, befestigt werden. In diesem Fall ist die Lasche im Inneren der Oberseite befestigt, insbesondere festgeklemmt.
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Bevorzugt greift mindestens eine Kante der Auflageplatte in mindestens eine Kante des Werkzeugkoffers ein. Hierbei befindet sich die mindestens eine Kante der Auflageplatte bevorzugt an der Basisplatte, besonders bevorzugt an einer Lasche der Auflageplatte. Bevorzugt verläuft die Kante der Auflageplatte vertikal. Die hier erwähnte Kante des Werkzeugkoffers ist bevorzugt nicht identisch mit der oben erwähnten umlaufenden Kante an der Oberseite des Werkzeugkoffers. Die hier erwähnte Kante des Werkzeugkoffers, welche in die Kante der Auflageplatte eingreift, verläuft bevorzugt vertikal und ist bevorzugt an oder in der Nähe der umlaufenden Kante an der Oberseite des Werkzeugkoffers angeordnet, z.B. an einem oberen Bereich an einer Seitenplatte des Werkzeugkoffers. Diese beiden Kanten, welche einerseits an der Auflageplatte und andererseits am Werkzeugkoffer angebracht sind, bewirken vorteilhafterweise eine Sicherung gegen seitliches Verschieben der Auflageplatte gegenüber dem Werkzeugkoffer.
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Bevorzugt weist die Basisplatte Ausnehmungen auf, damit bestimmte Bereiche des Werkzeugkoffers verwendet werden können. Hierdurch wird vorteilhafterweise erreicht, dass ein Nutzer den Werkzeugkoffer in gewohnter Weise benutzen kann, auch wenn die Auflageplatte auf dem Werkzeugkoffer aufliegt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die Basisplatte und/oder die mindestens zwei Laschen eine rutschfeste Oberfläche auf. Dies hat im Fall der Basisplatte den Vorteil, dass ein Benutzer auf der Basisplatte sicher stehen kann. Besonders bevorzugt sind die Auflageplatte und/oder die Laschen aus Riffelblech oder einem anderen rutschfesten Material gefertigt.
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Die Erfindung wird ferner ebenfalls durch eine Verwendung einer Auflageplatte zur Auflage auf und zur Verstärkung einer Oberseite eines Werkzeugkoffers gelöst. Die hier erwähnte Auflageplatte ist insbesondere eine oben stehend beschriebene Auflageplatte. Die Verstärkung der Oberseite des Werkzeugkoffers bewirkt vorteilhafterweise, dass ein Nutzer sich auf die Auflageplatte stellen kann, ohne dass die Oberseite des Werkzeugkoffers bricht. Dies ist insbesondere bei aus Kunststoff gefertigten Werkzeugkoffern oder bei Werkzeugkoffern, die keine stabilen Oberseiten bzw. Deckel aufweisen, von Vorteil.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweiligen angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
- 1 zeigt eine schematische dreidimensionale Darstellung einer Auflageplatte gemäß einer Ausführungsform;
- 2 zeigt eine Dreitafelprojektion der in 1 gezeigten Auflageplatte gemäß einer Ausführungsform;
- 3A und 3B zeigen die Auflageplatte von 1 relativ zu einem Werkzeugkoffer in einem abgenommen und in einem aufgelegten Zustand; und
- 4 zeigt dieselbe Dreitafelprojektion der Auflageplatte von 2, wobei die Auflageplatte auf einem zusätzlich dargestellten Werkzeugkoffer aufliegt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
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1 zeigt eine dreidimensionale Darstellung einer Auflageplatte 100.
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Die Auflageplatte 100 weist eine Basisplatte 110 zur Auflage auf eine Oberseite eines Werkzeugkoffers auf. Die Basisplatte 110 ist aus einer ebenen Metallplatte der Dicke 3,8 mm gefertigt. Die Basisplatte 110 ist 40,5 cm breit und 18,5 cm tief. Die Basisplatte 110 weist in der vorliegenden Ausführungsform an einem seitlichen Rand 120 vier Laschen 130 auf, welche mit der Basisplatte 110 einstückig ausgeführt sind. Jede Lasche 130 hat eine rechteckige Form und steht senkrecht zur Basisplatte 110. Die Basisplatte 110 hat eine Auflagefläche 160, welche in der 1 als Unterseite abgebildet ist. Ferner hat die Basisplatte 110 eine Oberseite 170.
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In der Ausführungsform der 1 ist die Basisplatte 110 eine aus Riffelblech gefertigte Platte, wobei das Riffelblech die DIN-Normen DIN 59220 und DIN EN 1386 erfüllt. Sie weist an ihrer Oberseite 170 eine diagonal gerippte Struktur 140 auf, welche stellvertretend für die gesamte Basisplatte 110 nur in einem kleinen Bereich der Platte dargestellt ist.
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Eine solche Auflageplatte 100 kann zum Beispiel durch Laserschneiden oder durch Heraussägen aus einem Riffelblech gefertigt sein. Die Laschen 130 können durch Umbiegen hergestellt werden.
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Ferner weist die Auflageplatte 100 Ausnehmungen 150 auf, damit bestimmte Bereiche des Werkzeugkoffers nicht von der Auflageplatte 100 abgedeckt werden und weiterhin verwendet werden können.
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2 zeigt eine Dreitafelprojektion der in 1 gezeigten Auflageplatte 100. die Darstellung links unten zeigt eine Ansicht von oben auf die Auflageplatte 100. Direkt darüber ist eine Ansicht der Auflageplatte 100 von vorne zu sehen. Rechts neben dieser Ansicht ist eine Ansicht von links dargestellt.
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3A und 3B zeigen die Auflageplatte 100 in einer ähnlichen dreidimensionalen Darstellung wie in 1. 3A zeigt die Auflageplatte 100 relativ zum Werkzeugkoffer 200 in einem abgenommenen, d.h. noch nicht aufgelegten, Zustand. Ein Pfeil P zeigt eine Richtung an, in die die Auflageplatte 100 bewegt werden muss, um die Auflageplatte 100 auf eine Oberseite 210 des Werkzeugkoffers 200 aufzulegen.
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Die Oberseite 210 des Werkzeugkoffers 200 ist nicht eben, sondern weist einige Vertiefungen oder Ausnehmungen 220 auf. In solchen Ausnehmungen 220, zum Beispiel an Kanten in den Ausnehmungen 220, können auch an der Auflageplatte 100 angebrachte Laschen 130 befestigt, d.h. festgeklemmt, werden.
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3B zeigt die Auflageplatte 100 in einem Zustand, in dem sie auf dem Werkzeugkoffer 200 aufgelegt und befestigt, d.h. festgeklemmt, ist. Hierbei sind die Laschen 130 der Auflageplatte 100 an einer umlaufenden Kante 230 des Werkzeugkoffers 200 festgeklemmt.
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4 zeigt die Auflageplatte 100 in einer ähnlichen Dreitafelprojektion wie in 2, wobei die Auflageplatte 100 mit dem Werkzeugkoffer 200 abgebildet ist, auf dem sie aufliegt. 4 zeigt somit dieselbe Ausführungsform wie die 3B. In 4 ist ebenfalls abgebildet, dass ein Nutzer 310, welcher in einem Raum 300 an einer höher gelegenen Stelle, wie zum Beispiel einem Rollladen 320, Arbeiten verrichten will, an diese höher gelegene Stelle gelangen kann, indem er die Auflageplatte 100 auf den Werkzeugkoffer 200 legt und sich auf die Auflageplatte 100 stellt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 59220 [0034]
- DIN EN 1386 [0034]